Hauswirtschaft und Pflege - Erst gemeinsam entsteht ein Ganzes - IN VIA Akademie
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In unserem Vortrag geht es … • um die Frage: Warum stehen so viele Probleme zwischen uns? • um Feststellungen: Was macht unsere Einzigartigkeit aus? Von welchen Berufsverständnissen sind wir geprägt? Warum passt das nicht zusammen? • um den Blick über den Tellerrand: Mit welchen Leitideen werden Pflege und Versorgung gedacht? Was wird im Hinblick auf die Zukunft wichtig? • letztendlich um eine Wiedervereinigung: Wenn wir die gleichen Ziele verfolgen.
Die Idee für den Vortrag ist es, zu zeigen, dass Hauswirtschaft und Pflege sich ergänzen. Sie brauchen einander. Es geht um eine wichtige Kompetenzpartnerschaft.
In unserem Vortrag geht es … • um die Frage: Warum stehen so viele Probleme zwischen uns? • um Feststellungen: Was macht unsere Einzigartigkeit aus? Von welchen Berufsverständnissen sind wir geprägt? Warum passt das nicht zusammen? • um den Blick über den Tellerrand: Mit welchen Leitideen werden Pflege und Versorgung gedacht? Was wird im Hinblick auf die Zukunft wichtig? • letztendlich um eine Wiedervereinigung: Wenn wir die gleichen Ziele verfolgen.
1. Problemanalyse • Schnittstellen trennen: das Nachtschränkchen • Die Pflege entwickelt die A(B)EDLs: und lässt die Hauswirtschaft außen vor, obwohl die Praxis anders aussieht. • Qualität muss sein: Das Pflegekonzept wurde wichtig. Erst der Medizinische Dienst forderte auch ein Hauswirtschaftskonzept • Die Architektur geht in die Zukunft: Konzepte der 2. und 3. Pflegeheimgeneration in den Räumen der 4. Generation • Serviceorientierung der Hauswirtschaft: gastronomisches Denken wird wichtig. Der Pflege ist der Servicegedanke fremd. • Die Pflege: medizinischer Paternalismus – die Hauswirtschaft: perfektionierter Funktionalismus: da fehlt etwas?
Schnittstellen wurden definiert! Die Reinigung z.B. wurde streng unterteilt: - Die Innenreinigung war der Pflege vorbehalten. - Die Reinigung von außen war die Aufgabe der Hauswirtschaft. Die Schnittstellen standen unter der Prämisse: Entlastung der Pflege von „pflegefremden“ Tätigkeiten.
AEDLs Die Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des Lebens (nach Krohwinkel) - Grundlage der Entwicklung eines professionellen Pflegeverständnisses - Basis der Pflegeprozessplanung Aber mit einem Webfehler: die Leistungen von Hauswirtschaft und Küche bleiben ausgeklammert, obwohl es ohne sie nicht geht.
AEDLs • Eine Bewohnerin mit Diabetes, die ein selbstschädigendes Essverhalten pflegt braucht die Unterstützung von Küche und Pflege („für eine sichere Umgebung sorgen“). • Die Küche, die das Essen kocht + eine Präsenzkraft (Hauswirt- schafterin), die das Essen verteilt + die Pflegekraft, die das Essen anreicht („Essen & Trinken“). • Hautallergien: Eine Pflegefachkraft, die für die Pflegeprozess- planung verantwortlich ist und für pflegerische Behandlung sorgt und die Waschküche, die mit dem Einsatz allergenarmer Waschmittel unterstützt („sich kleiden“) Wichtig: Die Zusammenhänge sehen, zusammenarbeiten und eine wertschätzende Kommunikation der Professionellen, die das Problem nicht zum Problem werden lässt.
Handlungsleitende Konzepte Mit dem Qualitätsmanagement wurden Konzepte wichtig. Viele, wenn nicht alle Einrichtungen haben heute ein Pflegekon- zept. Verpflegungs-, Reinigungs- und Wäschekonzepte sind noch nicht in allen Einrichtungen erarbeitet. Im genaueren Hinsehen wird deutlich: Die Prüfkriterien des medizinischen Dienstes der Krankenkassen , haben bewirkt, dass alle Bereiche für ihrem Arbeiten ein Konzept zugrunde legen müssen.
Serviceorientierung • der professionellen Pflege: Aushandeln des Pflege- prozesses, Klärung von Anliegen. Auftrag der Systembeteiligten: Pflegebedürftige, Angehörige, Mitarbeiter • der professionellen Hauswirtschaft: Versorgung. Leitbild gastronomischer Service. Erbringung einer Dienstleistung auf der Grundlage von Standards. Der Pflegende zu Gast Der Pflegebedürftige zu beim Pflegebedürftigen Gast in der Einrichtung
Paternalismus - Funktionalismus Jede Berufsgruppe hat ihr Herrschaftsdenken! Dabei sind: • Pflegebedürftige Experten ihrer Situation: „Berücksichtigung der Autonomie der Lebenspraxis sowie der subjektiven Betroffenheit des Pflegebedürftigen“ Und wichtig wird: • Interaktion statt Aktionismus – zwischen Pflegebedürftigen/Angehörigen und Mitarbeitern – zwischen den Berufsgruppen
Welches Menschenbild leitet uns?
Menschenbilder: „Vermischtes“ Bibel: Der Schöpfer hat den Menschen nach seinem Ebenbild erschaffen. Grundgesetz: Alle Menschen sind gleich. Verfassung USA: Die Menschen sollen glücklich sein. Bewohner/innen: hilfsbedürftige Menschen oder selbstbestimmte Persönlichkeiten?
Menschenbilder Welche Bilder haben bzw. transportieren wir in unseren Einrichtungen? Menschenbilder - Weltbilder
Das Humanistische Weltbild: Grundannahmen • Der Mensch ist im Grunde gut. • Er ist fähig und bestrebt, sein Leben selbst zu bestimmen, ihm Sinn und Ziel zu geben. • Der Mensch ist eine ganzheitliche Einheit (Körper-Seele-Geist). • In neueren Ansätzen wird die stark individuelle Sichtweise ergänzt durch die Betonung der sozialen und gesellschaftlichen Bezogenheit des Menschen. Leitet uns hier das gleiche Bild?
Die Beschäftigung mit Menschenbildern …. • regt zur Reflexion über latente oder explizite Bilder an • fördert die Achtsamkeit (sich selbst und andere gegenüber) • liefert die Grundlage für die ethische Dimensionen • liefert die notwendige Orientierung (geistige Koordination) für das berufliche Handeln • schafft eine gemeinsame Basis für die Arbeit in multiprofessio- nellen/interdisziplinären Zusammenhängen • ……
Einrichtungskonzepte
Einrichtungskonzepte - Was hat sich an Einrichtungen der 4. Genera- tion außer dem Raumkonzept geändert? - Wie lassen sich diese konzeptionellen Verän- derungen pflegetheoretisch und haushalts- wissenschaftlich erklären und begründen? - Was unterscheidet die Definition von Pflege in Einrichtungen der 3. Generation von Pflege- konzepten in Einrichtungen der 4. Generation? - Wie lassen sich die Veränderungen in Haus- wirtschaft und Küche beschreiben?
Die 4. Generation des Pflegewohnbaus „Hausgemeinschaften stehen für eine Abkehr vom institutionalisierten, vordergründig auf Pflegequalität ausgerichteten Modell und für eine Hinwendung zu einem an mehr Lebensqualität orientierten Normalitätsprinzip. Zugunsten einer weitgehenden Autarkie in Einzelhaushalten mit maximal acht Personen und einer dezentralisierten Hauswirtschaft sind hier alle heimtypischen zentralen Versorgungseinrichtungen und Entsorgungseinrichtungen, bzw. –dienste […] abgeschafft. So genannte Präsenzkräfte (Hauswirtschafterinnen) übernehmen die Funktion von Alltagsmanagern und beziehen dabei Angehörige mit ein. In Hausgemeinschaften sind deshalb Hierarchien und institutionalisierte Einrichtungen und Dienste weitgehend abgebaut. Normalität, Vertrautheit und Geborgenheit bestimmen den Alltag. So entsteht vielfach für pflegebedürftige – und insbesondere auch für desorientierte – Bewohnerinnen und Bewohner mehr Lebensqualität […]“ (BMFSFJ, 2002, 265)
Damit wird deutlich: • Die beiden Bereiche gehören zusammen. Arbei- ten in den gleichen Einrichtungen. Sind für die selben Menschen tätig. • Und was mit den neuen Konzepten, den Pflege- einrichtungen der 4. und 5. Generation deutlich wird: Sie rücken näher zusammen. Und in immer mehr Einrichtungen findet ein Stellenaustausch statt: Kontingente der Pflege und der Hauswirt- schaft werden abgegeben. Ein neues Profil entsteht: die Alltagsbegleitung.
In unserem Vortrag geht es … • um die Frage: Warum stehen so viele Probleme zwischen uns? • um Feststellungen: Was macht unsere Einzigartig- keit aus? Von welchen Berufsverständnissen sind wir geprägt? Warum passt das nicht zusammen? • um den Blick über den Tellerrand: Mit welchen Leitideen werden Pflege und Versorgung gedacht? Was wird im Hinblick auf die Zukunft wichtig? • letztendlich um eine Wiedervereinigung: Wenn wir die gleichen Ziele verfolgen.
2. Berufsverständnis Hauswirtschaft Pflege • personen- und • Medizinorientiert? situationsorientiert • „Ganzheitlich“: Körper, Geist • alltags- und und Seele? Lebensweltorientiert • Vorbehaltsaufgaben? • zwei Handlungskonzepte: • Standardisiertes QM Versorgung und Betreuung widerspricht professionellem Handeln, weil – Versorgung: Bereitstellung und Service • Systemisches, situatives Denken und Handeln ist – Betreuung: Befähigung von professionelles Handeln Menschen die Aufgaben des Alltags so eigenständig wie • Interaktion statt Produktion möglich zu erledigen. • Begegnung statt Tätigsein
Das Kontinuum der Hauswirtschaft Versorgung – Betreuung – Therapie Hilfebedarf ist nicht Voraussetzung Hilfebedarf ist Voraussetzung Hauswirtschaftliche Hauswirtschaftliche Versorgung incl. Versorgung incl. Service Service Hauswirtschaftliche Versorgung Hauswirtschaftliche Hauswirtschaftliche Bereitstellung und Service Betreuung Therapie effizient und Bedarfe und Wünsche Gemeinsames sinn- gezielte effektiv erstellt berücksichtigt stiftendes hauswirtschaft- Verhaltensänderung liches Handeln ? Zunehmende Individualisierung und Beteiligung Zunehmende Kommunikation und Interaktion dgh 2012
Das Pflegemanagement-Modell der fördernden Prozesspflege nach Monika Krohwinkel
auf der einen und der anderen Seite • der Blick auf den Alltag • der Blick auf die und das grundständig Pflegebedarfe versorgt sein Es muss klar sein, dass es hier keine scharfe Trennlinie gibt! Die Hauswirtschaft in Einrichtungen der Altenhilfe muss die pflegerischen Aspekte kennen, die für ihr Handeln wichtig sind. Die Pflege muss immer im Blick haben, dass Menschen für Menschen mit einem Pflegebedarf der Alltags- und Lebensweltbezug eine wichtige Größe ist.
2. Berufsverständnis Gemeinsame Ziele Gemeinsamer Handlungsbedarf • Wohnen statt nur versorgen • Servicegedanke und „gesund machen“. • Handeln im Team • Der Mensch mit seinen • Entwicklung einer Kultur der Bedürfnissen und Bedarfen Ergänzung und Vielfalt steht im Mittelpunkt. • Bemessen der Wertigkeit • Teilhabe statt Isolation des Handelns an der Bedeutung für die Bewohner, nicht an sozialem und berufspolitischem Prestige
Wir müssen Wissenslücken schließen, Wissen vergemeinschaften • Laktose-Intoleranz im Alter • Diätetik in der Behandlung von Diabetes • Wechselwirkungen von Medikamenten mit Lebensmittelinhaltsstoffen • Das Zimmer und Kleiderschrank als intimer Ort
In unserem Vortrag geht es … • um die Frage: Warum stehen so viele Probleme zwischen uns? • um Feststellungen: Was macht unsere Einzigartig- keit aus? Von welchen Berufsverständnissen sind wir geprägt? Warum passt das nicht zusammen? • um den Blick über den Tellerrand: Mit welchen Leitideen werden Pflege und Versorgung gedacht? Was wird im Hinblick auf die Zukunft wichtig? • letztendlich um eine Wiedervereinigung: Wenn wir die gleichen Ziele verfolgen.
3. Theorie • Hauswirtschaftstheorien • Pflegetheorien Daseinsvorsorge und – Krohwinkels Bezug zur Haus- existentielle wirtschaft, aber auch die Lebensgrundlage Unzulänglichkeit der Theorie Personifizierung des – Alternative Pflegemodelle, hauswirtschaftlichen z. B. familien- und Handelns umweltbezogene Pflege (Friedemann) • Gemeinsame Professionstheorie Interaktions-und handlungstheoretisches Verständnis von Professionalität Nicht struktur-funktionalistisch begründen
3. Theorie Gemeinsame Ziele Gemeinsamer Handlungsbedarf • Alltags- und • Gemeinsame Operationa- lisierung einer Pflege- und Lebensweltbezug Hauswirtschaftstheorie in ein • Biografie und Pflegekonzept Lebensgeschichte • Austausch und • Systemisches Denken und Weiterentwicklung durch Fallbesprechungen Handeln • Gemeinsame Fort- und • Interaktion Weiterbildungen • Gemeinsames Führen von Pflegedokumentationen • Gemeinsame Dienstbesprechungen
4. Handlungsfelder • Konzeptentwicklung: wohnen statt „versorgen“ und „gesund werden“ • Diversity: Wertschätzen des Anderen • Kommunikation • Gemeinsame Fallbesprechungen • Blueprinting: Betrachtung von Prozessen aus Perspektive des Pflegebedürftigen • Gestaltung der Lebenswelt: Alltagsgestaltung
Wir müssen miteinander reden!
Nicht am grünen Tisch, sondern am Tisch, gemeinsam mit dem Bewohner/innen und ihren Angehörigen.
Herzlichen Dank für Kontakt Ihr Interesse! Martina Feulner Katarina Planer • Diplom-Oecotrophologin • Pflegewissenschaftlerin MScN • Ausbildung in Themenzentrierte Interaktion • Dipl. Pflegewirtin (FH) • Systemische (Familien)Therapeutin/Beraterin o 2005 bis heute: Freiberufliche Tätigkeit als • Altenpflegerin Beraterin und Dozentin: Organisations- und Personalentwicklung in der Hauswirtschaft o 2000 – heute: Freiberufliche Tätigkeit als Beraterin und Dozentin: Organisations- und o 1991- 2010 Leiterin der Fachstelle Personalentwicklung, Coaching Hauswirtschaftliche Dienstleistungen des o 2011 - 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin Deutschen Caritasverbandes an der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der o 1986 – 1991 Bildungsreferentin und Leiterin der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar Hauswirtschaft im Meinwerk-Institut, Paderborn o 1991 – 2000 Einrichtungsleiterin des Caritas - Seniorenzentrums Wohnen & Pflege in H wie Hauswirtschaft Emden/Ostfriesland Bildung und Beratung Gerda-Weiler-Str. 10 Graf – Bernhard - Str. 6 79100 Freiburg 32805 Horn - Bad Meinberg 0761 30357 05234 - 203120 info@h-wie-hauswirtschaft.de 0177 – 460 8663 k.planer@profilberatung.de
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