Herausforderungen für die Männergesundheit - Mag. (FH) Thomas Fröhlich, MA Sozialberatungsstelle für Sexuelle
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Herausforderungen für die Männergesundheit Mag. (FH) Thomas Fröhlich, MA Sozialberatungsstelle für Sexuelle Gesundheit – Beratung & Betreuung für Menschen in der Prostitution, Gesundheitsdienst der Stadt Wien
Herausforderungen für die Männergesundheit Beratungsstelle & Praxisgemeinschaft Sozial:arbeitergasse & Institut für GenderGesundheit 1050 Wien, Arbeitergasse 41 / 6 SMS an 0699 177 22 545 Mag. Thomas Fröhlich, MA
Herzlich Willkommen! • Mag. Thomas Fröhlich, MA • Diplom-Sozialarbeiter, Sozialwissenschaftler & Mediator • Leiter der „Sozialberatungsstelle für Sexuelle Gesundheit – Beratung & Betreuung für Menschen in der Prostitution“ der MA15 (Gesundheitsdienst der Stadt Wien) • Sexualberater & psychosozialer Berater in der „Familien- und Sexualberatungsstelle COURAGE“ • FH-Lektor an der „FH campus wien“ & „FH Linz“ (Department Sozialarbeit) • Vorsitzender IGG-Institut für GenderGesundheit / Mediator in der Praxisgemeinschaft „Sozial:arbeitergasse“
Inhalt ♂ Begrüßung & Vorstellung ♂ Andere (Körper)Ansichten Männerbilder & Männerrollen ♂ Definition & Historie ♂ Fakten & Daten ♂ geschlechtsspezifische Betrachtungen ♂ Herausforderungen & Empfehlungen ♂ „Bonustrack“ – Männer als Opfer ♂ männerspezifische Adressen & Links ♂ Diskussion FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Andere Ansichten / Neue Einsichten „Männer fühlen sich Kerngesund bis sie tot umfallen.“ FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost Salzburger Nachrichten, 1986
Natürlich haben auch wir Männer einen Körper, aber wir bewohnen ihn nicht. Wir benützen ihn. Wir sind erst beunruhigt, wenn er nicht mehr funktioniert. Vorausgegangene Signale haben wir geflissentlich überhört. Das hat damit zu tun, dass wir nie eine gute, zärtliche Beziehung Inserat ÖAMTC - Monatszeitschrift, zu unserem Körper Erscheinungsdatum unbekannt aufgebaut haben! (Dr. Widemann J.) FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
„Bauch“entscheidung Von Brustmuskeln und Bauchansätzen: Politiker-Posen, die mehr enthüllen, als gewohnt – teils gewollt, teils unabsichtlich. Im Wahlkampf 2013 konnte man(n) einiges sehen. Putin hat es beispielsweise wieder einmal vorgezeigt, wie man(n) sich mit nackten Oberkörper jene Aufmerksamkeit sichert, die allein Umfragewerte nicht garantieren könnten. Die österreichische Innenpolitik in Form von HC Strache oder Frank Stronach ziehen nach, um auch so ihr (Wahl)Glück zu versuchen, wie es Jörg Haider schon vor vielen Jahren getan hat. Warum agieren Führungspersönlichkeiten in dieser Weise? Bei Wahlen agieren Menschen weniger rational, als wir glauben. Die Grundsatz- entscheidungen dazu passieren in vorbewussten Hirnteilen - vor allem im Stamm- und Mittelhirn. Welcher Person trauen wir zu, uns zu schützen. Diejenigen, die Kraft und Vitalität ausstrahlen, schneiden besser ab. Ein nackter, kräftiger Ober- körper vermittelt dies eben besser. So gesehen, hat die Vermittlung „solcher“ Männerbilder, und des damit verbundenen Rollenverständnisses, auch ganz viel mit Männergesundheit zu tun. Es gilt, alternative Rollenbilder im Sinne einer geschlechtergerechten Gesundheit zu fördern – männliche Kraft muss und FH-Lekt. kann anders symbolisiert Mag. Thomas Fröhlich /werden. Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Männeransichten / „Mann & Körper“ Arnold SCHWARZENEGGER FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost Bildquelle: Internet
Männeransichten / „Mann & Körper“ Wladimir PUTIN FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost Bildquelle: Internet
Männeransichten / „Mann & Körper“ Jörg HAIDER Bildquelle: Internet FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Hüllenlose (Innen)Politik Männeransichten / „Mann & Körper“ HC Strache, FPÖ Julian Schmid, GRÜNE Jörg Haider; FPÖ / BZÖ FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Frank Stronach, TEAM STRONACH Krankenpflegeschule SMZ-Ost Bildquelle: Internet
Krisen der Männer • in einer – oft selbst geschaffenen – Isolation • in einer Tretmühle von Leistung und Perfektion, um möglichst gut im Wettbewerb zu bestehen • in der meist lebenslangen Scheu, sich mit ihren Gefühlen auseinanderzusetzen FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Krisen der jungen Männer +) Jungen / junge Männer möchten in ihrer Selbstbe- schreibung grundsätzlich „kompetent, authentisch und normal“ wirken +) Jungen / junge Männer geben sich gerne als „Selbst- experten aus und stehen gleichzeitig unter einem starken „Normalitätsdruck“ von außen +) Was die Selbstkompetenz der Jungen / junge Männer torpediert, wird schnell als Abwertung empfunden und in Folge dessen abgelehnt (Thomas Altgeld) FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Männerbild (Zulehner & Volz / Winter) • Variablenmodell (Dr. Winter) Studie von Zulehner & Volz: - Konzentration / Integration - Aktivität / Reflexivität •Der traditionelle Mann - Präsentation / Selbstbezug - Kulturelle Lösung / • Der neue (moderne) Mann kulturelle Bindung - Leistung / Entspannung • Der pragmatische Mann - Heterosexueller Bezug / homosozialer Bezug • Der unsichere (unbestimmte) - Konflikt / Schutz Mann - Stärke / Begrenztheit FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Strömungen der Männerbewegung • Maskulistischer / väterrechtlicher Ansatz • Mythopoetischer Ansatz • Kritischer Ansatz • Antisexistischer / profeministischer Ansatz FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Gender und Gesundheit Eigenschaften psychisch gesunder Männer: aktiv, ehrgeizig, objektiv, dominant Eigenschaften psychisch gesunder Frauen: unterwürfig, leicht beeinflussbar, gefühlsbetont, leicht verletzbar Broverman et al 1972 FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Gender und Gesundheit Männer: Leistungsfähigkeit, „nicht spüren“ Frauen: eigenes Körpererleben unter Einbeziehung des sozialen Wohlbefindens Diese unterschiedlichen Auffassungen haben Folgen für das Gesundheitswesen ! FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Gender und Gesundheit Männer: häufiger somatische Diagnosen Frauen: häufiger psychosomatische Diagnosen Rund 2/3 des Psychopharmaka werden an Frauen verschrieben Univ. Prof.in Karin Gutiérrez-Lobos Universitätsklinik für Psychiatrie FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Beispiel: Gender und Depression Männer: 12% der Behinderungen sind durch Depressionen bedingt Frauen: 30% der Behinderungen sind durch Depression bedingt Rund ein Viertel aller erwachsenen Frauen leiden mindestens einmal im Leben unter Depressionen. Bei den Männern sind nur 10% aller Erwachsenen davon betroffen. FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Univ. Prof.in Karin Gutiérrez-Lobos Krankenpflegeschule SMZ-Ost Universitätsklinik für Psychiatrie
Beispiel: Gender und Depression AutorInnen Frauen / Männer Hammen & Padesky (1977) Studenten 1:1 Standler & Printz (1980) Studenten 0,8:1 Egelander & Hostetter (1983) Amis-People 1:1 Lewav et al (1997) Orth. Juden 1:1 Univ. Prof.in Dr.in Gabriele Fischer, Leitung der Suchtforschung, medizinische Universität Wien FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Beispiel: Gender und Depression 120 100 80 Männer 60 Frauen 40 20 0 nicht verheiratet verheiratet Univ. Prof.in Dr.in Gabriele Fischer, Leitung der Suchtforschung, medizinische FH-Lekt. UniversitätMag. Wien Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Beispiel: Gender und Depression 300 250 200 Männer 150 Frauen 100 50 0 beschäftigt nicht beschäftigt FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Definition & Historie
Definition Männergesundheit gerät immer stärker in den Fokus von Gesundheitsforschung, Epidemiologie, Gesundheitspflegeorganisation und Gesundheitspolitik. In den vergangenen 10–15 Jahren wurden von einigen Ländern und der EU Männer- gesundheitsberichte publiziert, in denen auf Probleme der Gesundheit beim Mann hingewiesen wurden. Ausgangspunkt für eine wissenschaftliche Untersuchung von Männergesundheit ist die Definition des Begriffs „Männer- gesundheit“. Die internationale Literaturrecherche ergab 7 Definitionen zu „Men’s Health“ in der englischsprachigen und 5 Definitionen in der deutschen inkl. in der „grauen“ Literatur. Aufgrund der von der Experten:innengruppe erarbeiteten sieben Mindestkriterien wurden 15 relevante Themengebiete gelistet, von denen durch Gewichtung 8 Themengebiete als relevant für eine neue Definition angesehen wurden. Im Abgleich mit den bisherigen Definitionen konnte keine diese 8 Kriterien erfüllen. Deshalb wurde im nächsten Arbeitsschritt von der Expertengruppe eine neue Definition Männergesundheit ausgearbeitet. Die Definition hat Bezug zum WHO-Begriff „Gesundheit“ und beinhaltet Dimensionen von Gesundheit und Krankheit, Risiko- und Schutzfaktoren, die spezielle Präventions- und Versorgungs- angebote über alle Lebensphasen erfordern. FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / D. Bardehle; M. Dinges; A. White; 2016 Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Definition Die Gründer:innen der Weltgesundheitsorganisation zeigten Mut und Weitsicht. Sie beschlossen nicht nur, eine WeltGESUNDHEITsorganisation ins Leben zu rufen, sie gaben ihr auch in der Verfassung eine Definition von Gesundheit. Die Gründer:innen standen noch nicht unter dem Einfluss der „evidence based medicine“. Sie waren anerkannte Pioniere der öffentlichen Gesundheit (Public Health) in ihren Ländern, sie wussten noch um den Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit, sie kannten die Grenzen der Medizin, manche von ihnen hatten mehrere Epidemien und zwei Weltkriege durchlebt, und sie wollten ein Signal setzen: Dass Gesundheit mehr ist, als die Abwesenheit von Krankheit. Gesundheit — so die WHO-Definition von 1946 — ist ein Zustand des vollkommenen physischen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Schon die Formulierung vermittelt, dass es sich nicht um ein messbares, sondern um ein normatives Gut handelt. Ein Gut, das Menschen erstreben, aber nie wirklich erlangen. Ähnlich sind diesem Ansatz Formulierungen, wie wir sie in der amerikanischen Verfassung finden, z.B. das Streben nach Glück, das „pursuit of happiness“. Unter Männergesundheit wird die körperliche, psychische und soziale Gesundheit von Jungen und Männern aller Lebensalter verstanden. FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Definition „Männergesundheit umfasst diejenigen Dimensionen von Gesundheit und Krankheit, die insbesondere für Männer und Jungen relevant sind.“ Gesundheit ist physisches, psychisches und soziales Wohlbefinden, das aus einer Balance von Risiko- und Schutzfaktoren entsteht, die sowohl in individueller, partnerschaftlicher als auch kollektiver Verantwortung liegen. Als Schutzfaktoren wirken ein gesunder und achtsamer Lebensstil, Akzeptanz der eigenen Stärken, aber auch Schwächen als Mann, Sinnerfahrung und Lebensfreude, soziale Unterstützung und Anerkennung. Die Risiko- und Schutzfaktoren sind insbesondere bei Männern in Abhängigkeit von Bildung, Herkunft, Einkommen und beruflicher Stellung ungleich verteilt. Die gesundheitlichen Probleme der Männer bedürfen im gesamten Lebensverlauf besonderer Präventions- und Versorgungsangebote, die größtenteils noch zu entwickeln sind. Männergesundheit kann auch folgendermaßen definiert werden: Männergesundheit definiert sich und grenzt sich ab • über spezifische körperliche Organe (Penis, Hoden, Prostata usw. ), • über spezifische soziale und kulturelle Bedingungen des Aufwachsens und Lebensvollzugs von Jungen und Männern (Junge-Sein, Mann-Sein) sowie • über den genderbezogen spezifischen Umgang mit Gesundheit (Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit). FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Definition Männergesundheit ist mehr als nur eine Frage der sexuellen Gesundheit, obwohl dieser Teilbereich das größte Interesse hervorruft bzw. das „größte Geschäft“ für diverse Wirtschaftsbereiche darstellt. Sprüche wie „Die Funktion des männlichen Gliedes ist die Antenne des Herzen“ oder „Die Prostata ist das Herz des Mannes.“ sind nicht sehr hilfreich, in einer ganzheitlichen, gesundheitsfördernden Herangehensweise. Noch ein Beispiel: „Das Thema „Sexuelle Gesundheit und Männer“ eröffnet als erstes den Blick auf das biologische Geschlecht und hier insbesondere auf die männerspezifischen Übertragungswege und Präventionsmöglichkeiten. Sexuell übertragbare Infektionen (STI) finden am ehesten „vom Mann weg“ statt. Das heißt, die Erreger befinden sich in den Sekreten und werden über die Schleimhäute aufgenommen. Der aufnehmende Partner, bzw. die aufnehmende Partnerin ist somit potenziell gefährdeter als der penetrierende Mann. Da Männer biologisch bedingt der penetrierende Part beim Sexualverkehr sind, während sie nur beim gleichgeschlechtlichen Kontakt selbst penetriert werden, treten Infektionen bei Männern oftmals dort auf, wo die sexuellen Begegnungen (fast) ausschließlich unter Männern stattfinden (MSM – Männer, die Sex mit FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Männern haben).“ (https://dstig.de) Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Historie- International In den letzten 25 Jahren hat sich die Männergesundheit in immer mehr Ländern der Welt zu einem wichtigen Thema entwickelt, so in Australien, Kanada, Dänemark, Irland, Malaysia, Neuseeland und den Vereinigten Staaten von Amerika. In diesen Ländern gibt es inzwischen unabhängige Männergesundheitsorganisationen, die sich u. a. für die Verbesserung von Politik und Dienstleistungen einsetzen, Forschung betreiben und beraten. 2001: Die erste internationale Männergesundheitsorganisation war die „International Society for Men's Health (ISMH)“, die auf dem ersten Weltkongress für Männergesundheit 2001 in Wien gegründet wurde. Ebenfalls 2001 wurde das „Europäische Männergesundheitsforum“ ins Leben gerufen. Es war die treibende Kraft hinter der einflussreichen Wiener Erklärung zur Männergesundheit im Jahr 2005. 09/2004: Weltweit ersten Lehrstuhl für Männergesundheit an der Leeds Metropolitan University Alan White berufen. Er hat ein Männergesundheits- zentrum (Centre for Men's Health) an der Universität eingerichtet, an dem neben A. White vier wissenschaftliche Mitarbeiter beschäftigt waren. Das Zentrum wurde 2017 geschlossen. 2011: Der Erklärung von 2005 folgte die Veröffentlichung eines wegweisenden Berichts der Europäischen Kommission über den Gesundheitszustand der Männer in der Europäischen Union FH-Lekt. (EU). Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Historie- International 2014 wurde die „Global Action on Men’s Health - GAMH“ ins Leben gerufen. Die meisten nationalen Männergesundheitsorganisationen sowie viele andere Organisationen und Einzelpersonen, die im Bereich Männergesundheit tätig sind, sind Mitglied. GAMH hat einen expliziten Fokus auf die sozialen Determinanten und die öffentliche Gesundheitspolitik. Neben der Schaffung eines neuen Netzwerks zum Austausch von Informationen und Ideen ist soll die GAMH dafür eintreten, dass die Männergesundheit Teil der Gender-Agenda globaler Gesundheitsorganisationen wird, nicht zuletzt der WHO, mit der sie an der Entwicklung einer Männergesundheitsstrategie für Europa arbeitet. 2005: Erster Lehrstuhl für Männergesundheit im deutschsprachigen Raum geleitet vom Urologe Dr. Frank Sommer am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf 2005: Das „Netzwerk für Männergesundheit“ wurde initiiert. 2006: Stiftung Männergesundheit wurde gegründet. 2006 bis 2012: Führte diese die HAROW-Studie durch, die größte Versorgungs- studie im deutschsprachigen Raum zum Prostatakarzinom. 2010: Pilotbericht des ersten deutschen Männergesundheitsbericht 2010: Bundesforum Männer - Interessenverband für Jungen, Männer und Väter e.V. mit zunächst 24 Mitgliedsorganisationen. 2018 zählte der Verband 33 Mitglieds- organisationen aus den Bereichen Bildung, Gewalt, Gesundheit, Sexualität, Kirche, FH-Lekt. Gewerkschaften, Sozialverbände Mag.Es usw. Thomas Fröhlich vertritt nach/ außen politische Interessen Krankenpflegeschule SMZ-Ost von Männern, nach innen steht die fachliche Vernetzung im Vordergrund.
Historie- Österreich . Im Jahre 1999 wurde von der Gesundheitsplanung der Stadt Wien der „Wiener Männergesundheitsbericht“ vorgelegt. Dieser differenzierte und vielschichtige Bericht umfasst umfangreiche gesundheitliche Dimensionen wie etwa Lebenserwartung, Epidemiologie, Arbeit und Gesundheit, Lifestyle, Sexuelle Gesundheit, Seelische Gesundheit, Gesundheitliche Versorgung, Gesundheitsförderung, Senioren in Wien. Auf Seite 229 des Berichtes heißt es: „Das Gesundheitspotential von Männer- gesundheit ist als besonders hoch einzuschätzen, besonders in Wien, da die Wiener Männer im Vergleich zu anderen Bundesländern bei vielen Erkrankungs- und Todesursachen die höchsten Morbiditäts- und Mortalitätsraten aufweisen. Die überdurchschnittlich vielen verlorenen Lebensjahre können gewonnen werden, insbesondere durch Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge und Gesundheits- förderung.“ Die Maßnahmen müssen sich vor allem konzentrieren auf: • Herz-Kreislauf-Erkrankungen und dabei • vor allem auf die Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit • Krebserkrankungen, dabei vor allem auf die Risikofaktoren für Lungen-, Darm- und Blasen- sowie Prostatakrebs • Unfallverhütung im Straßenverkehr und am Arbeitsplatz • Chronische Lungenerkrankungen FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Historie- Österreich Die. Zusammenhänge der Männergesundheit mit sozioökonomischen Faktoren sind besonders stark. Geringer Ausbildungsstatus, geringeres Einkommen und ein Arbeitsplatz mit niedrigem Qualifikationsprofil stellen für Männer ein enormes Risiko für einen schlechten Gesundheitszustand und eine erhöhte Mortalität dar“. Dieser Bericht war der Stadt Wien Anlass zur Finanzierung des „Wiener Männergesundheit- szentrums MEN“, welches 2002 gegründet wurde. Es wurde organisatorisch in das „Institut für Frauen- und Männergesundheit“ (FEM & MEN) eingebettet. Im Jahr 2004 gab das Österreichische Sozialministerium beim „Österreichischen Institut für Gesundheitswesen“ den 1. Österreichischen Gesundheitsbericht in Auftrag. Dieser stellt ebenfalls eine vielschichtige Untersuchung der gesund- heitlichen Lage der männlichen Bevölkerung Österreichs dar, die sich in vielen Ergebnissen mit dem Wiener Vorgängerbericht (aus 1999) deckt. In der Folge wurden aus dem Bereich des Österreichischen Sozialministeriums („männerpolitische Grundsatzabteiiung“) bisher drei Männerberichte vorgelegt (2005, 2011, 2017), die allesamt die Relevanz des Themas der Männergesundheit betonen und darüber hinaus die Arbeit der psychssozialen Männerberatungs- stellen in Österreich zu diesem Thema als besonders wichtig und bedeutsam herausstreichen. Bei der Gründung des „Dachverbandes der Männerberatungs- stellen Österreichs – DMÖ“ - und deren inhaltlicher Schwerpunktsetzung - stellt der Bereich der Männergesundheit einen FH-Lekt. der Mag. fünf inhaltlichen Thomas Fröhlich / Säulen dar. Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Fakten & Daten
Männer- & Frauengesundheit - eine mögliche stärkere Vulnerabilität der Männer - Soziale Bedingungen Ursachen von Krankheiten liegt Gewalt sehr oft in geschlechtssensiblen Migration Unterschieden Soziale Benachteiligung Doppel- & Dreifachbelastungen - einen riskanteren Lebensstil männliche Lebensweise ist eng - geringeres Einkommen mit den Rollenbildern Sozioökonomische Bedingungen verbunden Arbeitslosigkeit; Einkommensschere - das verspätete Aufsuchen - Perspektivenlosigkeit professioneller Hilfe Männer sind - Alter (Vorsorge)Gesundheitsmuffel Vereinsamung FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Der Vergleich macht Sie „sicher“ • durchschnittliche Lebenserwartung 75,5a Männer / 81,2a Frauen (2020: 78a Männer / 83,3a Frauen) • Personen, die vor dem 65. Lebensjahr sterben 68% Männer / 32% Frauen • Selbstmord 74% Männer / 26% Frauen • achten auf gesunde Ernährung 32% Männer / 42% Frauen • RaucherInnen über 14 Jahre 35% Männer / 27% Frauen • von den 330.000 chronischen AlkoholikerInnen 80% Männer / 20% Frauen FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / (österreichischer Krankenpflegeschule SMZ-OstMännergesundheitsbericht 2005)
Der Vergleich macht Sie „sicher“ • von den 330.000 chronische Alkoholkranken 80% Männer / 20% Frauen • Alkoholbedingte Verkehrsunfälle 90% Männer / 10% Frauen • mind. einmal wöchentlich schweißtreibenden Sport 44% Männer / 37% Frauen • an einer Gesundenuntersuchung teilgenommen 9% Männer / 10% Frauen • stationäre PatientInnen pro 100.00 EinwohnerInnen 16.790 Männer / 15.440 Frauen (österreichischer Männergesundheitsbericht 2005) FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Männlichkeit ist eine hochriskante Lebensform (Dr. Walter Hollstein) - jeder zweite Mann stirbt an einer - 70% der Männer zwischen 30 Herz-Kreislauf-Erkrankung und 50 Jahren sind übergewichtig - Lungenkrebs ist die häufigste Krebserkrankung; bei Darmkrebs ist - 23% der Männer (gegenüber das Risiko doppelt so hoch, bei 6% der Frauen) trinken täglich Lungenkrebs gleich fünfmal so hoch Alkohol wie bei Frauen - 80% der Drogenopfer sind - 90% der Männer über 50 Jahre Männer mehr als 40% der haben urologische Probleme Männer rauchen FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Männlichkeit ist eine hochriskante Lebensform (Dr. Walter Hollstein) • zwei Drittel der Betroffenen • zwei Drittel der bei HIV/Aids sind Männer Notfallpatienten sind Männer • zwei Drittel der Männer • drei Viertel aller Selbstmörder über 50 Jahre betreiben sind Männer keine Art von Sport • drei Viertel aller Mordopfer • 90% aller Straftäter sowie sind Männer 60% aller Opfer von Straftaten sind Männer FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Krebs – Neuerkrankungen & Sterblichkeit FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Pflege im Bedarfsfall FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Todesursachen FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Todesfälle nach Lebens- phase der Männer FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Männergesundheit in Europa Dr. Alan White, 3th Men´s Health Conference, Vienna 2003 • In Österreich sterben 47,6% aller Männer an kardiovaskuklären Erkrankungen, so sind es in Frankreich 27,7% • In Belgien sterben 11% aller Männer an Lungenkrebs, in Schweden nur 4% • An Prostatakrebs sterben in Schweden 5,3% aller Männer, aber nur 2,2% der Griechen • An Magenkrebs sterben 3% aller portugiesischen Männer, aber nur 1% der Dänen • In acht Ländern Europas werden Männer im Jahr 2020 noch nicht einmal jene Lebenserwartung erreicht haben, die Frauen bereits 1980 hatten. FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
4 Dimensionen & Konzepte von Gesundheit • Gesundheit als Abwesenheit • Gesundheit als Zustand von Krankheit vollkommenen Wohlbefindens • Gesundheit als Reservoir an • Gesundheit als geistige und Energie körperliche Fitness • Gesundheit als Gleichgewicht • Gesundheit als Ware und Wohlbefinden • Gesundheit als persönliche • Gesundheit als funktionale Stärke Leistungsfähigkeit FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Schwule Gesundheit https://magazin.hiv/2019/09/06/emis-2017-2/ Die Ergebnisse der europaweiten Studie EMIS 2017 zum Sexualverhalten und zur Gesundheit von rund 128.000 Männern, die Sex mit Männern haben, sind nun veröffentlicht. EMIS steht für European Men-Who-Have-Sex-WithMen Internet Survey. An der Online-Befragung nahmen vom 18. Oktober 2017 bis zum 31. Januar 2018 fast 128.000 Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), aus 50 Ländern teil. 99 Prozent davon waren cis Männer, ein Prozent trans* Männer. Der EMIS-2017 Bericht liefert einen Einblick in die psychische und körperliche Gesundheit der Befragten, sowie Verhaltensweisen, die Gesundheit und Wohl- befinden beeinflussen, Bedarfe in Sachen sexueller, körperlicher und seelischer Gesundheit und den Zugang zu Maßnahmen, wie Sexualaufklärung oder Tests auf HIV und andere Geschlechtskrankheiten. Tipp: Sexualberatungsstelle COURAGE, 1060 Wien, Windmühlgasse 15 Tel.: 01 / 585 69 66; www.courage-beratung.at FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / // gleichgeschlechtliche Lebensweisen Krankenpflegeschule SMZ-Ost
geschlechtsspezifische Betrachtungen
Werthaltung Unsere Haltung orientiert sich an der Präambel des Dachverbands für Männerarbeit in Österreich: Wir bewegen uns in einem Dreieck (in Anlehnung an das Messner´sche Dreieck), dessen Eckpunkte folgendermaßen definiert sind: ♂ Vielfalt / Diversität von Männlichkeiten ♂ Verletzlichkeit / Kosten von Männlichkeit ♂ Privilegien von Männlichkeit Dementsprechend lässt sich unsere Haltung grafisch darstellen: Institut für Männergesundheit Salzburg
Geschlechtsspezifische Betrachtung (vgl. Golombek & Goosses, 2005) Wie Männer ihr Befinden mitteilen, ist von folgenden Faktoren abhängig: - dem internalisierten Männer-Selbstbild und Fremdbild - dem spezifischen Rollenverständnis - dem Stellenwert der psychischen Befindlichkeit - der Rolle von seelischen Befindlichkeiten in der Herkunftsfamilie - den Identifikationsmöglichkeiten im Elternhaus - den in der Peer-Groups (vor allem auch in gleichgeschlechtlichen Gruppen) FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Geschlechtsspezifische Betrachtung (vgl. Golombek & Goosses, 2005) Bei einer Erkrankung von Männern treten folgende Befindlichkeits- und Verhaltensmuster auf: - Fortbestehen einer nach Außen demonstrierten Stärke - Befindlichkeit und Symptome werden nicht thematisiert; Arztbesuche hinausgezögert - Angst vor Verlust der Unversehrtheit - Angst vor Verlust der körperlichen Leistungsfähigkeit - Angst vor Verlust des mit Macht assoziierten Körpers, Körper als Symbol und Sinnbild von Stärke, Herrschaft und Einfluss ... - Umkippen in überängstliche Verarbeitung (hypochondrische Züge) - unterschwellige Suche nach medizinischer Hilfe bei gleichzeitiger psychischer Distanz (Autonomie vs. Unabhängigkeit) - der Erkrankung wird eine spezifische subjektive Bedeutung zugeordnet (Niederlage, Bestrafung, Erlösung ...) FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Geschlechtsspezifische Betrachtung (vgl. Golombek & Goosses, 2005) • im Bild vom eigenen Körper • der Funktionszuschreibung • der kommunikativ-interaktiven Funktion • der Aufmerksamkeitsschwelle für Körpersensationen • der Fähigkeit, die eigenen körperlichen & psychischen Situationen zu schildern • den belastungsabhängigen Reaktionsmustern • der Disposition zu Stressresistenz • der subjektiven Bedeutung von Arbeit FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Geschlechtsspezifische Betrachtung (vgl. Golombek & Goosses, 2005) Was können Männer tun? • Auseinandersetzung mit tradierten Idealen • Gesundheit als zu schützenden Wert erkennen • Bewusstmachen der persönlichen Ressourcen • über die Lebenssituation sprechen • aktive Selbstfürsorge als Lebensaufgabe – Wer sich um sich selbst kümmert, lebt in der Regel gesünder, länger und mit bedeutend mehr Spaß. Dafür müssen diese nicht wie ein Asket leben. Ganz im Gegenteil. Es sind die kleinen, aber kontinuierlichen Änderungen, die große Wirkung zeigen. FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Herausforderungen & Empfehlungen
10 Empfehlungen - für Multiplikator:innen zur Implementierung von Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung für und mit Männern (Zusammengestellt vom Männergesundheitsportal bei der 4. Männergesundheitskonferenz in Berlin (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZnA und des Bundes- Ministerium für Gesundheit BMG am 30.06.2017) FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Empfehlungen zu den Herausforderungen in der Männergesundheit 1. Nachhaltige Gesundheitsförderung 2. Männergesundheit vernetzt denken und fördern 3. Förderung der Gesundheitskompetenz von Männern 4. Machen Sie sich ein Bild über die Diversität der adressierten Zielgruppen 5. Integrieren Sie die Zielgruppe 6. Etablieren Sie ein nachhaltiges Qualitätsmanagement für Maßnahmen der Gesundheitsförderung für Männer 7. Haupt- und Ehrenamt verzahnen 8. Reflektieren Sie Klischees und sterotype Männerbilder 9. Bestehende Angebote prüfen 10. Bedarsanalyse FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Empfehlungen zu den Herausforderungen in der Männergesundheit Nachhaltige Gesundheitsförderung +) Analyse der Ausgangslage der Zielgruppe, der Lebens- Welten, möglicher Kooperationspartner sowie der ange- strebten Verhaltensänderung +) individueller Lebensstil & Verhaltensweisen eines Menschen vs. gegebener Rahmenbedingungen +) Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten haben zum Ziel, diese Bedingungen gesundheitsförder- licher zu gestalten und Menschen zu befähigen, ein gesundes Leben in ihrem persönlichem Umfeld zu führen. - bestehende Netzwerke und erprobte Strukturen einbinden FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Empfehlungen zu den Herausforderungen in der Männergesundheit Männergesundheit vernetzt denken und fördern +) vorhandene Netzwerke (Berufs-, Fach- und Interessens- verbände) einsetzen, um „Männergesundheit“ zu sensibilieren und konkrete Maßnahmen zu deren Förderung in die Wege zu leiten +) z.B. Beratungsstellen, Runde Tische, virtuelle Netzwerke (…) nutzen +) betriebliche Gesundheitsförderung initiieren FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Empfehlungen zu den Herausforderungen in der Männergesundheit Förderung der Gesundheitskompetenz von Männern +) Die Fähigkeiten, Gesundheitsinformationen zu nutzen, zu finden, zu verstehen, zu bewerten und für gesundheits- bezogene Entscheidungen anzuwenden +) je größer die Gesundheitskompetenz desto besser kann man(n) sich im Alltag über Prävention von Krank= heiten informieren und sich eine Meinung bilden bzw. eine Entscheidung zu treffen +) Angebote müssen genderspezifisch, altersgerecht, niedrigschwellig sowie leicht zu verstehen sein FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Empfehlungen zu den Herausforderungen in der Männergesundheit Machen Sie sich ein Bild über die Diversität der adressierten Zielgruppen +) Was haben Männer gemeinsam? +) Worin unterscheiden sie sich bezogen auf ihr Alter, der Sozialen Lage und ihres individuellen Bedarfs. +) Angebote können damit zielgruppengerecht erarbeitet werden Integrieren Sie die Zielgruppe +) Überlegungen, Aktivitäten & Planungen zur Identifizierung des Bedarfs der Zielgruppe anpassen – somit erreicht man eine passgenaue, ganzheitliche, Lebenslagen und –phasen bezogene Gesundheitsförderung FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Empfehlungen zu den Herausforderungen in der Männergesundheit Etablieren eines nachhaltigen Qualitätsmanagement +) dies ist ein kontinuierlicher Reflexions- und Lernprozess, der auf die systematische Weiterentwicklung und Verbesser- ung der Angebotsqualität ausgerichtet ist Haupt- und Ehrenamt verzahnen +) es gilt „Profis“ und „Laien“ zusammenzubringen, um den Austausch zu fördern sowie Synergien zu nutzen FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Empfehlungen zu den Herausforderungen in der Männergesundheit Reflektieren Sie Klischees und stereotype Männerbilder +) mediale Darstellungen von Männern sind oft durch Zuspitzungen und verkürzte Realitätsdarstellungen geprägt +) Aber: Die Vielfalt männlicher Lebensweisen bleibt oft unsichtbar Bestehende Angebote prüfen +) spezifische Adressierung von Männern als Dialoggruppe der Gesundheitförderung ist noch neu +) viele Handlungsfelder sind von kommerzieller Dominanz geprägt FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Empfehlungen zu den Herausforderungen in der Männergesundheit Bedarfsanalsyse +) mit welcher Männergruppe im jeweiligen Handlungsfeld soll interagiert werden. +) aktuelle Berichterstattung zur Gesundheit von Männern (kreativ) nutzen +) Männergesundheitsmessen / Männergesundheitstag … - Weltmännertag am 03.11. (Men´s World Day) - internationaler Männertag 19.11. (Gesundheit des Mannes sowie Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern steht im Vordergrund) - „Movember“ Seit 2004 bzw. 2006 gibt es in Australien und Neuseeland jährliche „Movember“-Veranstaltungen, deren Ziel es ist – neben Spenden – Aufmerksamkeit auf die Gesundheit von Männern zu lenken. Primär geht FH-Lekt. es Thomas Mag. dabei umFröhlich die Vorbeugung / und bessere Behandlung vonSMZ-Ost Krankenpflegeschule Prostatakrebs und Hodenkrebs.
mögliche Antworten +) Männer weg vom „Risikofaktor“ hin zum „Kooperationspartner“ gewinnen +) tradierte Männerrollen überdenken +) positive Einstellung zur Geschlechterthematik fördern +) mehr Attraktivität bei Angeboten schaffen (Beratungs- stellen; MännerärztInnen abseits der Urologie …) +) Männer“sprache“ verstehen und Antworten auf Gewalt, Aggression, Frust (…) finden +) Angst vor der Diagnose in Erleichterung der Klarheit verwandeln helfen +) aktuelles, statistisches Material generieren +) Männer wollen konkrete Hilfe statt Krisentalk! FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
mögliche Antworten MÄNNER sind keine homogene Gruppe! +) Altersunterschiede: Zunehmendes Gesundheits- Bewusstsein mit steigendem Lebensalter +) Kohortenunterschiede: Änderungen in jüngeren Generationen, was beispielsweise Körpernormen angeht +) große soziale Unterschiede: nach (Erwerb-)Status, Bildung und kulturellem Hintergrund +) Unterschiede im Beziehungsstatus +) Unterschiede in der sexuellen Orientierung +) Unterschiede im Gesundheitsbewusstsein: Dies ist zumeist weiter entwickelt als das tatsächliche Gesundheitshandeln (siehe Statistik Männergesundheitsbericht) +) Sensibilisierungen von Männern durch Lebensereignisse und Krankheitsereignisse sind FH-Lekt. Mag. Thomas möglich Fröhlich Krankenpflegeschule SMZ-Ost /
Hilfestellungen Was kann die Partnerin / der Partner tun, ev. auch die Expert:innen? +) Werden Sie zur Mut-Macher:in - der Mann hört auf Sie … +) Sprechen Sie den Mann an! - Bewusstsein schaffen ist der erste Schritt +) Überzeugen Sie den Mann! - ER braucht Argumente, z.B. Autoservice +) Unterstützen Sie den Mann! - ER möchte gerne FH-Lekt. Mag. ein Thomas Held Fröhlich / sein. Krankenpflegeschule SMZ-Ost
„Bonustrack“ Männer als Opfer
Männer als Opfer Männliche Opfer scheinen Beratern Soziale Ausgrenzung und Therapeuten Angst zu machen, weil sie eine dunkle Seite des Helfers - Schwule als Opfer berühren: die eigene Erfahrung des - männliche Ausländer Sich-zur-Verfügen-Stellens. als Opfer Auch die „Männerforschung“ ist von - Männer als Opfer im der Verdrängung der Opferperspektive Gefängnis und der Identifizierung mit der - Männer als Opfer in Täterperspektive gekennzeichnet. Kriegen Männer haben in der Vergangenheit - Männliche Folteropfer alles erforscht, nur nicht sich selbst, geschweige denn die „Verletzungs- offenheit“ ihres Geschlechts.(Popitz) FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Männer & Burschen als Opfer - Gewalt in Lebensgemeinschaften - von Körperverletzungen + Männer als Opfer in heterosexuellen „Für Gewaltdelikte weisen 16 bis 24- Intimbeziehungen Jährige Männer die höchste + Männer sind mehr psychologisch- Opferraten auf.“ verbalen Druck ausgesetzt, während Frauen mehr der realisierten oder - von sexueller Gewalt angedrohten Gewalt ausgesetzte dem liegt selten eine homosexuelle sind. Orientierung zugrunde + Alte Männer als Opfer bei inner- bei 4-8% aller aktenkundigen familiärer Gewalt sexuellen Vergewaltigungen sind + alte, uneingelöste Rechnungen Männer die Opfer werden beglichen durch - Misshandlungen,Entwürdigung - in der Arbeitswelt + Männer als Opfer von häuslicher z.B. 80% aller Mobbingattacken von Gewalt in gleichgeschlechtlichen Männern gegen andere Männer Beziehungen (durch vielerlei Mythen gerichtet sind. und Vorurteile verdeckt) FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Männer & Burschen als Opfer - Physische und psychische Misshandlung - Vernachlässigung und Verwahrlosung, körperliche + psychische Misshandlung, Totschlag und Mord - „Männer waren in ihrer Kindheit häufiger als Frauen Opfer elterlicher Gewalt.“ (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, 1992, Peter Wetzels) - sexueller Missbrauch und Ausbeutung - Hiervon sind in erster Linie Mädchen betroffen; Jungen werden häufiger außerhalb der Familie zu Opfern, z.B. durch Autoritäts- und Vertrauenspersonen (Stichwort: Pädophilie) oder durch gleichaltrige und ältere Jugendliche - 1/5 aller Übergriffe wurden bei beiden Geschlechtern mit körperlicher Gewaltanwendung erzwungen - 40% der Männer hatten über ihre Erfahrungen noch nie mit jemanden gesprochen FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
VIP (© IGG) V isionen (gender-emanzipatorische Gesundheitsarbeit) - Geschlechterdialog; - von der Gleichberechtigung zur Gleichstellung zB.: Ende des patriarchalen Denkens hin zu einer profeministischen Werthaltung I mpulse (konkrete Vorschläge) - Gender-emanzipatorische Aufklärungs- und Bildungsarbeit - Väterarbeit & Beruf - Mütterarbeit & Beruf - Partnerschaft / Beziehung / Trennung - Emanzipatorische Männer- und Frauenarbeit P erspektiven (Aussichten der Umsetzung der Visionen) - es fehlt an Geld & keine geeigneten Ansprechpersonen - wo ist das „missing-link“ im Puzzle - regelmäßige Erstellung von Männergesundheitsberichten FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
männerspezifische Adressen & Links
Nützliche Adressen / Links Allgemeine Adressen: www.gesundesleben.at www.meduni.com www.maennerguide.at www.medforum.at www.maennerseminare.at www.maennerinfo.net www.lebensqualitaet.at Männergesundheit: www.netdoktor.at www.netdoktor.de www.zdf.de/ratgeber www.der-gesunde-mann.de www.pharmacie.de/info/mann/index.shtml www.impotenz-selbsthilfe.de www.sexualberatung-online.de www.andrologie.de www.prostata.de www.essprobleme.at FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Beratungsstellen (Auszug) Männerberatungsinformationsstelle Wien - Therapiezentrum und Informationsstelle für Männer Erlachgasse 95/5, 1100 Wien Tel.: 01/ 603 28 28, Fax: 01 / 603 28 28/11 e-mail: info@maenner.at web: www.maenner.at MEN Männergesundheitszentrum - Männer-Väter-Burschen KFJ-Spital Wien Kundratstraße 3, 1100 Wien Tel.: 01 / 60 191-5454, Fax: 01 / 60 191-5459 e-mail: info@men-center.at web: www.men-center.at Praxisgemeinschaft „Sozial:arbeitergasse“ & IGG-Institut für GenderGesundheit Arbeitergasse 41/5-6; 1050 Wien SMS an: 0699 / 177 22 545 e-mail: froehlich@sozialarbeitergasse.at web: www. White Ribbon Männer zeigen ihre Ablehnung von Gewalt in Beziehungen Erlachgasse 95/5, 1100 Wien Tel.: 01 / 603 28 28-28, Fax: 01 / 603 28 28-11 e-mail: whiteribbon@austromail.at web: www.whiteribbon.at FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Beratungsstellen (Auszug) Courage – Beratungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen Windmühlgasse 15, 1060 Wien Tel.: 01/585 69 66 e-mail: info@courage-beratung.at www.courage-beratung.at Katholische Männerbewegung der Diözese Wien Stephansplatz 6/5, 1010 Wien Tel.: 01/51 552-3333 oder 3334, Fax: 01/51 552-3794 e-mail: ka.maennerbewegung@edw.or.at Katholische Männerbewegung Österreich (Wien) Spiegelgasse 3/II, 1010 Wien Tel.: 01/51552-3666 e-mail: austria@kmb.or.at web: www.kmb.or.at ISMH – International Society for men’s health c/o PGMW Borschkegasse 8b, PF 144, 1097 Wien Tel.: 01 / 409 60 10-0, Fax: 01 / 409 60 11 e-mail: office@ismh.org web: www.ismh.org Rosa Lila Tip Linke Wienzeile 102, 1060 Wien Tel.: 01/ 587 43 43, Fax 01/ 587 17 78 e-mail: rosalila.tip@blackbox.at HOSI Wien Novaragasse 40, 1020 Wien Tel.: 01/ 216 66 04 FH-Lekt.e-mail: hosiwien@via.at Mag. Thomas Fröhlich / web: /www.hosiwien.at Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Beratungsstellen (Auszug) Institut für Männergesundheit Schwarzstraße 50, 5020 Salzburg Tel.: 0676 777 44 87 oder 0664 53 699 70 Persönliche Beratung (tel. Terminvereinbarung): Mi 9:00 – 12:00 Uhr Fr 9:00 – 12:00 Uhr web: https://www.maennergesundheit-salzburg.at e-mail: post@maennergesundheit-sallzburg.at DMÖ – Dachverband für Männer-, Burschen –und Väterarbeit in Österreich Senefeldergasse 2 / 25, 1100 Wien Tel.: +43 664 211 59 39 ZVR-Zahl.: 230372104 E-Mail: sekretariat@dmoe-info.at Web: https://dmoe-info.at Der Dachverband für Männer-, Burschen-, und Väterarbeit in Österreich (DMÖ) wurde im Jahr 2015 von engagierten Vertreter:innen der Männer- und Burschenarbeit sowie Männlichkeitsforschung entwickelt (15. Jänner 2016 offizielle Gründungs- versammlung und Pressekonferenz) Die Männerarbeit in Österreich nimmt EU-weit eine Vorreiterrolle ein und kann auf eine über 30-Jährige Geschichte zurückblicken. Der Dachverband ist gemeinnützig, parteipolitisch unabhängig und konfessionell neutral. Die Vertrete:innen des Vereins, Mitglieder und Vorstandsmitglieder, leisten wesentliche Beiträge zur Herstellung gerechter Verhältnisse und betrachten dabei geschlechtebezogene Privilegien, Kosten und Ungleichheiten gleichermaßen. Es gilt sowohl, strukturelle männliche Bevorzugungen in einer patriarchalen Gesellschaft sichtbar zu machen und kritisch zu reflektieren, gleichzeitig geht es auch darum, Kosten von Männlichkeiten aufzuzeigen und die Diversität männlicher Lebenskonzepte zu berücksichtigen. Die Mitglieder des Dachverbands verpflichten sich deshalb zu einer dreifachen Anwaltschaftlichkeit: • sie agieren als Sprachrohr für Verletzlichkeiten, Anliegen und Potenziale von Buben, Burschen, Männern und Vätern • sie verstehen sich als Unterstützer_innen und Kooperationspartner_innen für Frauen und ihre Rechte, Anliegen und Organisationen FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / • sie engagieren sich für Geschlechtervielfalt und soziale Gerechtigkeit Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Beratungsstellen (Auszug) Zentrum für Familientherapie und Männerberatung des Landes Oberösterreich Bürgerstraße 6, 1. OG, 4020 Linz, Tel.: 0732/ 7720 53 300 email: zentrum-fm@ooe.gv.at Bürozeiten: Mo, Di, Do: 8-12 Uhr und 13-16 Uhr sowie Mi, Fr: 8-12 Uhr Web: https://www.zentrum-fm.at Unter dieser Website finden Sie eine umfassende Link-Auflistung von vielen Beratungsstellen: FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Nützliche Adressen / Links INFORMATIONEN jeder ART •Männerseiten: witzig und unterhaltsam: www.maennerseiten.de •Männerrat - Der etwas andere Informationsdienst Männer/Frauen und Geschlechterfragen: www.maennerrat.de •Informationsdienst für Männerpolitik, Frauenpolitik und Geschlechterpolitik: www.maennerpolitik.de •Kritische Männerforschung: www.maennerforschung.de •Radikale Therapie für Männer: www.mrt-gutesundneues.de •Österreichischer Männerinformationsdienst: www.maennerintfo.net www.maennerinfo.at.tf •Zusammenschluss von Beratungsstellen die sich für die Gleichstellung von Männern und Frauen einsetzen: www.plusplus.ch •Webportal für den Neuen Mann - Infos, Impulse und Antworten von Mann- zu-Mann: www.typisch-mann.at FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Danke für Ihre Aufmerksamkeit ! … gilt auch für die Männergesundheit! FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Es gibt noch sehr viel zu tun- man(n) muss jetzt beginnen … „Die Gesundheit sieht es lieber, wenn der Körper tanzt, als wenn er schreibt!“ FH-Lekt. Mag. Thomas Fröhlich / Georg Christoph Lichtenberg Krankenpflegeschule SMZ-Ost
Sie können auch lesen