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KliBiW Herzlich Willkommen zur Ausstellung KlimaEinFluss Eine Wanderausstellung des Projektes KliBiW - Wasserwirtschaftliche Folgenabschätzung des globalen Klimawandels für die Binnengewässer in Niedersachsen Quelle: NLWKN, Markus Anhalt www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/wasserwirtschaft/klimawandel/ klimawandel kompakt Kontakt: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Betriebsstelle Hildesheim An der Scharlake 39, 31135 Hildesheim e-mail: Pressestelle@nlwkn.niedersachsen.de web: www.nlwkn.niedersachsen.de (Wasserwirtschaft - Kimawandel - Klimawandel kompakt)
KliBiW KLIMAWANDEL Unser Klima verändert sich. Wie kommt es dazu? Und vor allem, welche Folgen hat es für uns und unsere Umwelt? Welche Rolle Klimaänderung spielt der Das Klima verändert sich akut. Die Treibhauseffekt? Änderungen werden von uns verur- Unser Klima wird durch die Son- sacht, verstärkt und beschleunigt. Die ne bestimmt. Ein Großteil der Son- Klimaänderungen seit der Industria- neneinstrahlung trifft auf die Erde lisierung Ende des 19. Jahrhunderts und erwärmt sie.Treibhausgase wie sind mit natürlichen Ursachen allei- Wasserdampf und Kohlendioxid be- ne nicht mehr zu erklären. Ein Bei- wirken, dass ein Teil dieser Wärme- spiel für diesen Wandel des Klimas strahlung wieder auf die Erde zu- ist die globale Erwärmung. Hauptur- rückgeworfen wird. Ohne diesen sache hierfür ist die Zunahme von natürlichen Treibhauseffekt könnten Treibhausgasen. Die Auswertungen wir nicht auf der Erde leben, weil es der Klimadaten zeigen eine Erhö- durchschnittlich -18 °C kalt wäre. hung der Durchschnittstemperatur von 1,5 °C in Deutschland seit 1881. Deutliche Zunahme der Temperaturen Warum ist der Mit der Ewärmung verändert sich in Deutschland Treibhauseffekt auch die jahreszeitliche Verteilung 1881 bis 2018 gefährlich? der Niederschläge und die Wetter- Seit der Industrialisierung hat die extreme nehmen zu. Es wird regio- Jahresmittelwerte Konzentration von Treib-hausgasen nal mehr Starkregen und somit auch linearer Trend 1881-2018 Mittelwert 1971-2000 in der Atmosphäre durch den Men- mehr Überschwemmungen geben. schen um fast 50 % zugenommen. Hitzewellen und Dürreperioden wer- Dadurch kann die Wärmestrahlung den sich häufen und länger andau- schlechter entweichen und die Erde ern. Die Zahl der Frosttage nimmt heizt sich immer mehr auf. Das Kli- dagegen ab. ma verändert sich. Tiere und Pflan- zen können sich nicht so schnell an- Datenquelle: Deutscher Wetterdienst (DWD) passen und viele Arten sind aufgrund dessen bereits stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Kontakt: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Betriebsstelle Hildesheim An der Scharlake 39, 31135 Hildesheim e-mail: Pressestelle@nlwkn.niedersachsen.de web: www.nlwkn.niedersachsen.de (Wasserwirtschaft - Kimawandel - Klimawandel kompakt)
KliBiW Niedersächsischer Landesbetrieb für Küsten- und Naturschutz www.nlwkn.niedersachsen.de • Koordination und Projektmanagement • Analyse Klimamodelldaten • Trendanalysen Klima und Abfluss Technische Universität Braunschweig (TUBS/LWI) www.tu-braunschweig.de/lwi • Weiterentwicklung des Wasserhaus- haltsmodells PANTA RHEI • Abflusssimulation in ausgewählten Einzugsgebieten Leibniz Universität Hannover (LUH/IWW) www.iww.uni-hannover.de • Regionalisierung Klimadaten • Landesweite Simulation von Abflusskenngrößen • Regionale Starkregenanalyse KLIMAWANDEL IN NIEDERSACHSEN Das Projekt KliBiW KliBiW Ziele Erkenntnisse Das Forschungsprojekt KliBiW • Bewertung der vergangenen und zu- Die Ergebnisse der Analysen der me- (Wasserwirtschaftliche Folgenab- künftigen Klimaentwicklung in Nie- teorologischen und hydrologischen schätzung des globalen Klimawan- dersachsen. Kenngrößen werden in Form von Än- dels für die Binnengewässer in Nie- • Quantifizierung der wasserwirt- derungssignalen für zwei verschie- dersachsen) startete 2008 und wird schaftlichen Folgen des Klimawan- dene Zukunftszeiträume dargestellt. vom Niedersächsischen Umweltmi- dels im Bereich Hoch- und Niedrig- Die Aussagen sowohl für die nahe nisterium finanziert. Projektpartner wasser. Zukunft (2021-2050) als auch für die sind neben dem NLWKN das Institut • Aufbau einer Datenbasis, auch für ferne Zukunft (2071-2100) beziehen für Hydrologie und Wasserwirtschaft weitergehende Studien. sich jeweils auf die Referenzperiode der Leibniz Universität Hannover • Erweiterung der Methodenkompe- (1971-2000). Die Darstellung erfolgt sowie das Leichtweiss-Institut für tenzen des Gewässerkundlichen stets für den Median aus der Band- Wasserbau der TU Braunschweig. Landesdienstes im Bereich der Kli- breite der möglichen Änderungen auf In einigen Projektphasen war auch mafolgen auf die Wasserwirtschaft. Basis einer Vielzahl von Klimamodel- die Harzwasserwerke GmbH betei- • Beratung von Entscheidungsträgern len (Ensemble). ligt. Wolfenbüttel, Oker im Juli 2017 Okertalsperre 2018 Verden an der Aller Kontakt: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Betriebsstelle Hildesheim An der Scharlake 39, 31135 Hildesheim e-mail: Pressestelle@nlwkn.niedersachsen.de web: www.nlwkn.niedersachsen.de (Wasserwirtschaft - Kimawandel - Klimawandel kompakt)
KliBiW Quelle: Alfred-Wegener-Institut / Martin Künsting, CC-BY 4.0 KLIMAFOLGENMODELLIERUNG Die genaue Entwicklung des Kli- Modellkette mas in Niedersachsen ist nicht Über die Verknüpfung von Treibhausgasszenarien mit verschiedenen Modellty- vorhersagbar. Mit Hilfe der Klima- pen lassen sich Projektionen möglicher zukünftiger Entwicklungen des Klimas modellierung kann jedoch eine und der Abflüsse abschätzen. Verschiedenste Einflussfaktoren und Entwick- Vorstellung von möglichen Ent- lungstrends führen zu einer großen Spannweite an zukünftigen Entwicklungen. wicklungen gegeben werden. Je mehr Glieder in dieser sog. Modellkette hinzukommen, desto mehr steigt die Unsicherheit in den Aussagen bzw. Ergebnissen. Klimaszenarien Klimamodelle Wirkmodelle Zu Beginn der Modellkette stehen Klimamodelle sind umfangreiche Die Abflussprojektion ist die Abschät- Treibhausgasszenarien. Diese ba- Computerprogramme, die die kom- zung des zukünftigen Abflusses mit sieren auf Annahmen über weltwei- plexen Prozesse und Wechselwir- Hilfe der Klimamodelle auf Basis der te Entwicklungen bzgl. des Bevöl- kungen im Klimasystem vereinfacht vorgegebenen Szenarien. Die regio- kerungswachstums, der Ökonomie, abbilden. Werden diese Modelle nalen Klimaprojektionen dienen als der sozialen Entwicklung, der Tech- mit Treibhausgasszenarien ange- Eingangsdaten für weitere Modellie- nologie, des Ressourcenverbrauchs trieben, entstehen im Ergebnis Kli- rungen der Auswirkungen des Klima- und des Umweltmanagements. Aus maprojektionen. Projektionen sind wandels, z. B. in Wasserhaushaltmo- diesen sozioökonomischen Szena- „wenn-dann“ Aussagen: wenn die- dellen. Diese Wirkungsmodellierung rien resultieren auf Basis von Mo- ses Szenario eintrifft, dann könnte erlaubt Aussagen darüber, wie sich dellen Aussagen über den Ausstoß das geschehen... . Sie bilden die die Klimaveränderungen auf hydro- und die Konzentration von Treib- Grundlage für die Bewertung von logische Kenngrößen wie Hochwas- hausgasen in der Atmosphäre. In Risiken und Chancen künftiger Kli- ser- oder Niedrigwasserabfluss aus- KliBiW wird vor allem das "weiter- maänderungen sowie für die Ent- wirken. wie-bisher"-Szenario (RCP8.5) be- wicklung von Anpassungsmaßnah- trachtet. men. Unsicherheiten: Jedes Modell ist nur ein vereinfachtes Abbild der komplexen Vorgänge in der Natur, die mittels unterschiedlicher mathematischer Ansätze dargestellt werden. Daher lassen sich die Entwicklungsrichtung und Bandbreite der Entwicklung nur über eine Vielzahl von Modellen (Ensembletechnik) belastbarer abschätzen. Treibhausgasszenarien Klimamodell-Ensemble Wirkmodelle Globale Zukunftsszenarien Globale Klimamodelle Regionale Klimamodelle des Weltklimarates IPCC 2007/2013 Eingangsdaten für Eingangsdaten für Quelle: Hamburger Bildungsserver Quelle: DKRZ Klimaprojektionen Abflussprojektionen global regional lokal Räumliche Auflösung grob (100-200 km) mittel (10-50 km) fein (bis
KliBiW Hydrologische Prozesse im Wasserkreislauf Wasserhaushalt und Klimawandel Die klimatischen Veränderungen in Niedersachsen haben einen Ein- fluss auf die Entwicklung des Ab- flusses der Binnengewässer. Diese Veränderungen werden durch lang- jährig gemessene Zeitreihen an den niedersächsischen Pegeln ausge- wertet. Um die zukünftige Entwick- lung abzubilden, werden Simulatio- nen von zukünftigen Abflüssen mit Hilfe von Wasserhaushaltsmodel- len durchgeführt, die mit Daten aus regionalen Klimaprojektionen ange- trieben werden. WASSERHAUSHALTSMODELLIERUNG Schematische Darstellung der Berechnung des Wasserhaushalts Wasserhaushalts- modelle... ...berechnen den Abfluss in einem Fließgewässer auf Basis von Klima- daten, Boden- und Landnutzungs- daten sowie der Topographie. Dabei werden eine Vielzahl an Komponen- ten des Bodenwasserhaushaltes im Modell simuliert (siehe Abbildung rechts). So können u. a. Einflüsse von Landnutzungs- und Klimaände- rungen auf das Abflussregime bzw. den gesamten Wasserhaushalt un- Wümme tersucht und beurteilt werden. Quelle: Leichtweiß-Institut für Wasserbau - TU Braunschweig Hydrologische Modellierung mit Bausteine des Modells dem Modell PANTA RHEI Für die hydrologische Modellierung wird ein Flussgebiet Für die Untersuchung der Auswirkungen des Klimawan- räumlich in Systemelemente untergliedert. Systemele- dels auf die Wasserwirtschaft in Niedersachsen wurden mente sind Flächen (Teileinzugsgebiete und deren Unter- hydrologische Flussgebietsmodelle erstellt. Als Modell- elemente: Hydrotope) und Bauwerke. Ein Hydrotop fasst system wurde u.a. die Software PANTA RHEI verwendet. Flächen mit ähnlichem hydrologischen Verhalten zusam- Dieses Modellsystem wurde von der Abteilung Hydrologie, men. Die Bodenart selbst und die Landnutzung bestimmen Wasserwirtschaft und Gewässerschutz des Leichtweiß-In- typische Eigenschaften, weshalb sie zur Abgrenzung von stituts für Wasserbau an der TU Braunschweig in Zusam- Hydrotopen genutzt werden können. Folgende Bauwerke menarbeit mit dem Institut für Wassermanagement IfW können berücksichtigt werden: Düker, Hochwasserrück- GmbH entwickelt. PANTA RHEI ist ein deterministisches haltebecken, Talsperren, Retentionsraum und Verzwei- hydrologisches Modell mit einer Vielzahl von Anwendungs- gung. möglichkeiten. Derzeit wird PANTA RHEI für die Berech- nung von Bemessungsabflüssen, für die Hochwasservor- hersage in Niedersachsen sowie klimawandelbezogene Untersuchungen in nationalen wie internationalen Projek- ten eingesetzt. Schritte der hydrologischen Klimafolgenabschätzung Wesentliche Bestandteile hydrologischer Modelle Quelle: Leichtweiß-Institut für Wasserbau - TU Braunschweig Kontakt: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Betriebsstelle Hildesheim An der Scharlake 39, 31135 Hildesheim e-mail: Pressestelle@nlwkn.niedersachsen.de web: www.nlwkn.niedersachsen.de (Wasserwirtschaft - Kimawandel - Klimawandel kompakt)
KliBiW Deutliche Zunahme der Tempera- Keine Änderungen der Nieder- Deutliche Zunahmen der Nieder- turen in allen Jahreszeiten schlagssummen im Sommer schlagssummen im Winter KLIMAWANDEL IN NIEDERSACHSEN Veränderung von gerechnet werden. Im Winterhalbjahr (November – Ap- Die Niederschläge im Sommerhalb- ril) haben die Niederschlagsmengen Temperatur und jahr (Mai – Oktober) zeigen bisher im Mittel um rund +20 % zugenom- Niederschlag keinen Trend. Auch regionale Mus- men. Seit Beginn der Aufzeichnungen am ter bzgl. der Zunahmen bzw. der Ab- Den räumlichen Schwerpunkt bildet Ende des 19. Jahrhunderts ist die nahmen sind kaum zu erkennen. Bis dabei die nördliche Landeshälfte. mittlere Jahrestemperatur in Nieder- zum Ende des Jahrhunderts können Der Süden zeigt dagegen uneinheit- sachsen um +1,6 °C angestiegen. die Sommer trockener werden und liche Muster. In Zukunft können im Überdurchschnittlich warme Jahre die Niederschläge um bis zu -10 % Winter in Niedersachsen bis Ende kamen vor allem seit Mitte der 1980er abnehmen. des Jahrhunderts nochmals um bis Jahre vor. Zukünftig muss mit einer Besonders davon betroffen wä- zu +20 % mehr Niederschläge fal- weiteren Zunahme um im Mittel rund ren der Südharz und die nördliche len. Den Schwerpunkt würden hier- +3,5 °C (weiter-wie-bisher-Szena- Geest. bei besonders der Nordharz und die rio) bis zum Ende des Jahrhunderts Küstenregion bilden. In Zukunft kann es noch deutlich Im Sommer kann es zukünftig Im Winter kann es zukünftig noch wärmer werden (wenn wir so trockener werden (wenn wir so mehr Regen geben (wenn wir so weitermachen wie bisher) weitermachen wie bisher) weitermachen wie bisher) In Zukunft kann es noch deutlich wärmer werden Es kann im Sommer zukünftig trockener werden Es gibt zukünftig im Winter noch mehr regnen mm oC (wenn wir so weiter machen wie bisher) (wenn wir so weitermachen wie bisher) mm (wenn wir so weitermachen wie bisher) 14 600 gleitendes Mittel 600 550 der Beobachtung 13 Bandbreite erwarteter Veränderungen 550 gleitendes Mittel Bandbreite erwarteter Veränderungen (unter dem "weiter-wie-bisher"-Szenario) (unter dem "weiter-wie-bisher"-Szenario) 500 500 der Beobachtung Bandbreite erwarteter Veränderungen 12 (unter dem "weiter-wie-bisher"-Szenario) 450 450 11 400 Beobachtete 400 Temperatur 10 350 350 Mittelwert 1971-2000 Mittelwert 1971-2000 Mittelwert 1971-2000 300 300 9 392 mm 358 mm 9,0 oC 250 Beobachtete 250 8 Niederschlagssumme gleitendes Mittel 200 200 der Beobachtung Beobachtete 7 150 Niederschlagssumme 150 6 100 100 1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 2100 1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 2100 1880 1900 1920 1940 1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 2100 Niedrigwasser am Pegel Uptloh (Hase), Oktober Niedrigwasser an der Wulbeck, 2014 Hochwasser Hannoversch Münden Kontakt: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Betriebsstelle Hildesheim An der Scharlake 39, 31135 Hildesheim e-mail: Pressestelle@nlwkn.niedersachsen.de web: www.nlwkn.niedersachsen.de (Wasserwirtschaft - Kimawandel - Klimawandel kompakt)
KliBiW Hochwasser haben sich regional unterschiedlich entwickelt Sommerhalbjahr Winterhalbjahr Gesamtjahr (Mai-Okt) (Nov-Apr) (Nov-Okt) Jahreshöchst- abflüsse 1966 - 2017 Trendstärke (%) 1988 - 2017 Hochwasser in Heersum, Juli 2017 KLIMAFOLGEN IN NIEDERSACHSEN Veränderung der Annahme des „weiter-wie-bisher“- Szenarios (RCP8.5) sind bereits Hochwasser- leichte Zunahmen in der nahen Zu- verhältnisse kunft zu erwarten. In der fernen Zu- Die Ergebnisse von KliBiW zeigen, kunft des RCP8.5 gibt es deutliche dass sich die Hochwasserscheitel Zunahmen der Scheitelabflüsse an in den letzten 50 Jahren nur we- allen Pegeln in Niedersachsen, wo- nig verändert haben. Lediglich im bei auch hier das Sommerhalbjahr Sommerhalbjahr gab es deutliche- am stärksten in Erscheinung tritt. Hannoversch Münden, 2011 re Abnahmen im zentralen Nieder- sachsen. In den letzten 30 Jahren Zukünftig können Hochwasser landesweit extremer werden haben sich diese Muster verändert. Sommerhalbjahr Winterhalbjahr Gesamtjahr (Mai-Okt) (Nov-Apr) (Nov-Okt) Während es im Winterhalbjahr sig- nifikante Abnahmen der Scheitelab- flüsse in der südlichen und Zunah- 2021 - 2050 Änderung men in der nördlichen Landeshälfte HQ100 (%) gegenüber gab, haben die Höchstabflüsse im 1971-2000 Sommerhalbjahr in weiten Teilen des Landes deutlich zugenommen. Die zukünftige Hochwassersituation in Niedersachsen lässt erkennen, dass die Zunahmen der Abfluss- 2071 - 2100 mengen, die im statistischen Mittel einmal alle 100 Jahre auftreten kön- nen (HQ 100), im Sommerhalbjahr am stärksten ausfallen. Unter der Die Trends der jüngeren Vergangen- heit setzen sich in der Zukunft wei- ter fort. Vor allem die Situation im Sommerhalbjahr wird sich deutlich verschärfen. Dadurch können sich Hochwasserverhältnisse ergeben, die bisher nicht beobachtet wurden. Dementsprechend könnten aktuelle Vorsorge- und Schutzmaßnahmen zukünftig nicht mehr ausreichen. Um diesen Erkenntnissen Rechnung zu tragen, wurde durch KliBiW die An- wendung eines Klimabeiwertes bei zukünftigen Bemessungsfragen im Hochwasserschutz empfohlen. Leineniederung Salzderhelden, Juli 2017 Kontakt: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Betriebsstelle Hildesheim An der Scharlake 39, 31135 Hildesheim e-mail: Pressestelle@nlwkn.niedersachsen.de web: www.nlwkn.niedersachsen.de (Wasserwirtschaft - Kimawandel - Klimawandel kompakt)
KliBiW Die Niedrigwasserverhältnisse haben sich in der Vergangenheit verschärft Niedrigwasserabflussmenge Max. Dauer von Niedrig- Max. Defizit an Wasservolumen wasserphasen 1966 - 2017 1988 - 2017 Okertalsperre, 2018 KLIMAFOLGEN IN NIEDERSACHSEN wirtschaft vor große Herausforde- Langanhaltende Niedrigwasserpe- Veränderung der rungen. Das Sommerhalbjahr 2018 rioden beeinflussen gravierend u.a. Niedrigwasser- war sowohl in Deutschland wie auch die industrielle Produktion, die Schiff- verhältnisse in Niedersachsen eines der wärms- fahrt, die Trinkwasserversorgung, die ten und zugleich trockensten seit Energiewirtschaft sowie die Land- Die Niedrigwassersituation in Nie- dersachsen hat sich in der Vergan- Beginn der Wetteraufzeichnungen wirtschaft und die Ökologie der Ge- gegen Ende des 19. Jahrhunderts. wässer. genheit an den meisten Pegeln kon- tinuierlich verschärft. Vor allem im östlichen bzw. südöstlichen Nieder- Zukünftig kann sich die Niedrigwassersituation regional weiterhin verschärfen sachsen kam es seit den 1960er Jahren zu einer Abnahme des Nie- Niedrigwasserabflussmenge Max. Dauer von Niedrig- Max. Defizit an Wasservolumen drigwasserabflusses sowie zu einer wasserphasen Zunahme der Niedrigwasserdauer als auch des Defizites an Wasser- 2021 - 2050 volumen. Letzteres zeigt, welche Wassermenge dem Fluss während Niedrigwasserphasen gegenüber normalen Abflussbedingungen fehlt. Diese Entwicklung setzt sich etwas schwächer auch in den letzten 30 Jahren weiter fort, wobei der Nied- 2071 - 2100 rigwasserabfluss regional uneinheit- liche Tendenzen aufweist. Die Zunahmen langer Trockenpha- sen oder Dürren stellen die Wasser- Zukünftig findet bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts zunächst eine leichte Entspannung der Niedrigwassersi- tuation in den meisten Regionen von Niedersachsen im Vergleich zum Re- ferenzzeitraum (1971 - 2000) statt. In der zweiten Hälfte des 21. Jahrhun- derts kommt es dann zu einer deutli- chen Verschärfung der Niedrigwas- serverhältnisse, welche sich unter dem „weiter-wie-bisher“-Szenario regional (vor allem im südlichen Nie- dersachsen) bemerkbar macht. Pegel Neuhaus, Trockenjahr 2018 Kontakt: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Betriebsstelle Hildesheim An der Scharlake 39, 31135 Hildesheim e-mail: Pressestelle@nlwkn.niedersachsen.de web: www.nlwkn.niedersachsen.de (Wasserwirtschaft - Kimawandel - Klimawandel kompakt)
KliBiW KLIMAWANDEL und betroffene Handlungsfelder in der Wasserwirtschaft Projektionen des zukünftigen Kli- Durch räumlich und zeitlich verän- mas belegen eine Verstärkung der derte Niederschlagsmuster und bereits erkennbaren Klimafolgen. damit einhergehende Änderun- Dieses hat verschiedenste Aus- gen des Abflussverhaltens wer- wirkungen auf die Wasserwirt- den sämtliche Handlungsfelder in schaft in Niedersachsen. der Wasserwirtschaft beeinflusst. Klimatische Wirkungen mit unmittelbarem Einfluss auf die Wasserwirtschaft Extreme Trockenzeiten Extreme Niederschläge Geringe oder fehlende Niederschläge bei gleichzeitig ho- Große Niederschlagsmengen über längere Zeiträume oder hen Temperaturen können zu extremen Trocken- bzw. sehr heftige Niederschläge über kurze Zeiträume (sog. Niedrigwasserphasen führen. Solche Ereignisse werden Starkregen) können zu Hochwasser und Überschwem- zukünftig häufiger auftreten und länger andauern. mungen führen. Solche Ereignisse werden zukünftig wahr- scheinlich häufiger bzw. intensiver auftreten. Hochwasser- und Starkregen und Grund- und Trink- Talsperrenbewirt- Siedlungswasser- Küstenschutz Sturzfluten wasserschutz schaftung wirtschaft Das Risiko von Überschwemmun- Starkregen mit der Gefahr von wild 86 % des Trinkwassers werden in Die Bewirtschaftung der Stause- Eine Zunahme der Häufigkeit und gen an Flüssen wird sich an vielen abfließendem Oberflächenabfluss Niedersachsen aus dem Grund- en an den Talsperren Söse, Oder, Intensität von Starkregenereig- Orten erhöhen. Die Folgen sind oder Sturzfluten können überall wasser gewonnen. Länger anhal- Ecker, Oker, Innerste und Grane nissen wird eine stärkere hydrau- große finanzielle Schäden, Ver- auftreten. Zukünftig nimmt das Ri- tende Trockenperioden können dient vor allem dem Hochwasser- lische Belastung der Kanalnetze schmutzungen der Umwelt bspw. siko solcher Ereignisse weiter zu. die Grundwasserneubildung be- schutz, der Trinkwassergewinnung, und der Anlagen zur Regenwas- durch beschädigte Heizöltanks bis Als Folge kommt es neben Über- einflussen. Sinkt der Grundwas- der Energieerzeugung und der Auf- serbehandlung und -rückhaltung hin zu Verletzten oder sogar tödli- schwemmungen auch zu Hangrut- serstand unter ein gewisses Nie- höhung des Niedrigwasserabflus- bewirken. Überstau- und Überflu- chen Unfällen. Für die Küstenorte schungen, Bodenerosion, massi- veau, könnte sich zudem durch ses im Unterlauf der Talsperren. tungsereignisse werden in beste- wird der Meeresspiegelanstieg be- ver Bewegung von Schlamm und die Konzentration von geogenen Extreme Hochwasserereignisse henden Kanalnetzen zunehmen. drohliche Auswirkungen zur Folge Geröll sowie Baumentwurzelun- und anthropogenen Stoffen die als auch extreme Trockenzeiten in Eine Zunahme sommerlicher Tro- haben. Hochwasserschutzbauten gen. Qualität des Grundwassers ver- sehr kurzer jährlicher Abfolge sind ckenwetterperioden wird zu abneh- und Deiche müssen verstärkt wer- schlechtern. besondere Herausforderungen. menden Niedrigwasserabflüssen den. und höheren Gewässertemperatu- ren führen. Weitere betroffene Bereiche aus der Wasserwirtschaft Niederungsentwässerung an der Küste Wasserentnahme zur Bewässe- Wasserkraftnutzung rung in der Landwirtschaft Meeresschutz Gewässerökosystemschutz Kühlwasserverfügbarkeit Schiffbarkeit Öffentliche Wasserversorgung Einfluss Gesundheit Klimawandel Energiewirtschaft Tourismus Bevölkerungs- und Raum-, regional- und Bauleitplanung Katastrophenschutz Weitere betroffene Bereiche Industrie und Gewerbe Fischerei Biologische Vielfalt Bauwesen Finanz- und Versicherungswirtschaft Boden Kontakt: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Betriebsstelle Hildesheim An der Scharlake 39, 31135 Hildesheim e-mail: Pressestelle@nlwkn.niedersachsen.de web: www.nlwkn.niedersachsen.de (Wasserwirtschaft - Kimawandel - Klimawandel kompakt)
KliBiW Seesen, 2017 KLIMAANPASSUNG IN NIEDERSACHSEN Klimaanpassung ist notwendig, um Klimaanpassung in der Klimaanpassung ist eine rechtzeitig auf die nicht mehr ver- Wasserwirtschaft: kommunale Aufgabe meidbaren Auswirkungen des Kli- Der Klimawandel hat verschiedens- Integrierte Klimaschutzkonzepte mawandels reagieren zu können te Auswirkungen auf die Wasser- bieten die Möglichkeit, die Themen- und sich mit ihnen zu arrangieren. wirtschaft in Niedersachsen. felder Klimaschutz und Klimaanpas- Ziel dabei ist es, sich so auf das sich Bzgl. bereits bestehender Überle- sung gemeinsam anzugehen. Das ändernde Klima einzustellen, dass gungen und Optionen zur Anpas- Themenfeld „Anpassung an den Schäden und Beeinträchtigungen sung sind in der niedersächsischen Klimawandel“ als Teilkonzept be- weitestgehend vermieden werden Anpassungsstrategie (2012) sowie schäftigt sich mit den Fragen, wel- können. in der Klimawirkungsstudie für Nie- che Belastungen in einer Kommune Viele Initiativen und Maßnahmen dersachsen bereits eine Vielzahl aufgrund des Klimawandels rele- sorgen bereits dafür, dass die Emp- von Maßnahmen aufgeführt, die vant werden könnten. Bspw. wird findlichkeit natürlicher und mensch- ein zukünftiges Vorsorge- und Ri- geprüft, ob ausreichend Schutz vor licher Systeme gegenüber tatsächli- sikomanagement im Zuge des Kli- den Folgen extremer Niederschlä- chen oder erwarteten Auswirkungen mawandels und seiner Folgen be- ge und Stürmen besteht. der Klimaänderung verringert wer- schreiben. den. Beispiele für Klimaanpassungen im Bereich Oberflächengewässer Unterbindung der Bau- und Sied- Nutzung der Instrumentarien des Verbesserung der Durchgängigkeit lungstätigkeit in hochwasserge- Hochwasserrisikomanagements und Morphologie von (Fließ-)Ge- fährdeten Bereichen. (Förderung natürlicher Rückhalt, wässern. Hochwasservorsorge, technischer Hochwasserschutz). Nutzung der Synergien von Hoch- Vorausschauende Planung von und Niedrigwassermanagement Maßnahmen unter Beachtung der (z.B. Förderung natürlicher Was- Maßnahmenprogramme und Be- Wirtschaftlichkeit. serrückhalt und dezentrale Nieder- wirtschaftungspläne zur EG-Was- schlagsversickerung). serrahmenrichtlinie (Bevorzugung Priorisierung von Nutzungen und von gegenüber dem Klimawandel Priorisierung von Nutzungen und Festlegung von Schwellenwerten robusten und effizienten Maßnah- Festlegung von Schwellenwerten für ggf. notwendige Nutzungsein- men, insbes. bei einer langen Be- für ggf. notwendige Nutzungsein- schränkungen. standsdauer der Maßnahmen). schränkungen. Kontakt: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Betriebsstelle Hildesheim An der Scharlake 39, 31135 Hildesheim e-mail: Pressestelle@nlwkn.niedersachsen.de web: www.nlwkn.niedersachsen.de (Wasserwirtschaft - Kimawandel - Klimawandel kompakt)
KliBiW ?! ?! INFOS KLIMAWANDEL IN NIEDERSACHSEN Klimawandel kompakt Allgemeine Informationen zum www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/wasser- Klimawandel wirtschaft/klimawandel/klimawandel kompakt Klimawandel in Nie- Kompakte Informationen zu den Themen dersachsen: Verände- Klimawandel, Klimafolgen, Klimamodellierung rung von Temperatur und Klimaanpassung in Niedersachsen mit dem und Niederschlag Schwerpunkt Wasserwirtschaft finden Sie auf den Internetseiten Klimafolgen in Nieder- des NLWKN. sachsen: Hoch- und Niedrigwasser Klimawandel Einführung in die Klimaforschung www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/was- serwirtschaft/klimawandel Zum Thema Klimawandel stehen Ihnen fachliche, detaillierte Inhalte der Projekte Projekt KliBiW KliBiW, KLIFWA sowie zur Klimawirkungsstu- die Niedersachsens zur Verfügung. Veröffentlichungen: Klimawirkungsstudie www.nlwkn.niedersachsen.de/Service/ Veröffentlichungen/Webshop/Schriften zum Download in Niedersachsen 1 2 5865000 Verden (Aller) 4200 Hochwasserkompetenzzentrum 3 Hochwasserrisiko- 4 5 5862500 6 management- 8 7 9 EITZE 10 Kirchlinteln 100 11 Richtlinie 5860000 www.nlwkn.niedersachsen.de/hwk 12 13 14 5857500 15 Wir 16 Hochwasserschutz- beraten, Beratung koordinieren und unterstützen Überschwemmungs- gebiete Landkreise, Kommunen und Verbände. Info-Portal Hochwasser Hochwasserinforma- tion und Vorhersage www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/hoch- wasser_kustenschutz/ Vor, während und nach dem Hochwasser richtig informiert sein. Der NLWKN hat wichti- Notfall und Vorsorge ge Informationen für die Bürgerinnen und Bürger sowie Akteure des Hoch- wasserschutzes für ein gestärktes Niedersachsen gegenüber Hoch- Karten zum Thema Hochwasser wasserrisiken zusammengestellt.. Kontakt: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) Betriebsstelle Hildesheim An der Scharlake 39, 31135 Hildesheim e-mail: Pressestelle@nlwkn.niedersachsen.de web: www.nlwkn.niedersachsen.de (Wasserwirtschaft - Kimawandel - Klimawandel kompakt)
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