Hochschul-entwicklungsplan 2015 - 2020 Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - Uni Bonn

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Hochschul-entwicklungsplan 2015 - 2020 Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - Uni Bonn
Praktikum
                      Hochschul-
                      entwicklungsplan

         Rheinische
Friedrich-Wilhelms-
   Universität Bonn
           Rektorat
Regina-Pacis-Weg 3
       53113 Bonn

        Dezernat 9
             Lehre
                      2015 - 2020
            Druck:
 Hausdruckerei der
  Universität Bonn

                      Rheinische
                      Friedrich-Wilhelms-
 Stand: März 2015
                      Universität Bonn
Hochschul-entwicklungsplan 2015 - 2020 Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - Uni Bonn
Geleitwort des Rektors
Dieser Hochschulentwicklungsplan          Leitend war dabei der Gedanke, dass –      Die Ausführungen zu den verschiedenen
spiegelt die gemeinsamen Anstrengungen unter Zugrundelegung von Qualität in          Fakultäten zeigen, in welcher Weise hier
um die zukünftige Ausrichtung der         Forschung und Lehre in allen Bereichen     die Beziehung zwischen Einzelleistung
Universität ebenso wider wie die Vielfalt als oberstem Ziel – die einzelnen          und kooperativen Verfahren je neue
der Fächerkultur, die dieser Hochschule Fachkulturen in ihren Besonderheiten         Formen angenommen hat und anneh-
insgesamt den Charakter einer Volluniver- Berücksichtigung finden sollten, weil      men soll. Dass sich Fakultäten dabei ein
sität geben.                              sie nur so im internationalen Wettbe-      Stück weit mehr in die eine oder andere
                                          werb bestehen können. Dies bedeutet        Richtung entwickeln könnten und sollten,
Er gliedert sich in drei Teile:           dann auch ein hohes Maß an interner        dies wird im Einzelnen in den nächsten
Teil l beschreibt die strategische        Differenzierung für Studium, Nach-         Jahren gemeinsam nachzuhalten sein.
Ausrichtung und den organisatorischen wuchsförderung, Laufbahnen und                 Ziel muss es sein, die Bonner Univer-
Aufbau der Universität als ganzer;        jeweiliger Forschungsorganisation.         sität als international operierende und
Teil ll ist den Fakultäten gewidmet;                                                 international anerkannte Forschungs-
und der nur elektronisch verfügbare       Zugleich ist eine Universität wie die      universität weiter zu profilieren; dazu
lll. Teil versammelt all‘ jene Maßnah-    Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universi-    bedarf es der Bündnisse, und diese
men, die in den letzten Jahren auf den    tät Bonn aber mehr als die Summe der       Bündnisse sind nicht zuletzt im reichen
Weg gebracht bzw. umgesetzt wurden        Teile; um diesen Mehrwert zu erreichen,    Wissenschaftsumfeld der Universität
und strukturbildend noch in die Lauf-     bedarf es einer universitären Leitung,     selbst zu suchen und zu finden.
zeit des neuen Hochschulentwicklungs- die aufs Ganze zielende Akzente
plans hinein reichen.                     setzt, Standards sichert und bereit ist,   Aller Bemühungen conditio sine qua non
                                          Schwerpunktbildungen in den Lehr- und      bleibt aber die finanzielle Ausstattung
                                          Forschungsbereichen der Fakultäten         der Universität, und hier insbeson-
                                          und der Zentralen wissenschaftlichen       dere das Verhältnis von Grund- und
                                          Einrichtungen sowohl anzuregen als         Ergänzungsfinanzierung. Dass dieses
                                          auch zu unterstützen – Akzentuie-          Verhältnis auch bei einer so drittmittel-
                                          rungen, die aber ihrerseits nicht auf      starken Universität wie der Rheinischen
                                          Dauer bestehen, sondern leistungsab-       Friedrich-Wilhelms-Universität nicht gut
                                          hängig auch reversibel sind.               austariert ist, liegt an gesamtpolitischen
                                                                                     Entwicklungen, von denen zu hoffen ist,
                                          Es geht mithin um ein ‚atmendes            dass sie sich zugunsten der Wissen-
                                          System‘, das einer Leitung bedarf, die     schaft schrittweise verändern lassen.
                                          Breite und Schwerpunkte in ein sich
                                          ständig neu auszutarierendes Gleichge-     Bonn, Februar 2015
                                          wicht bringt.

                                          Dass der Bonner Universität dies in den
                                          vergangenen Jahren in weiten Teilen ge-
                                          lungen ist, macht das Anspruchsniveau
                                          deutlich, das den nun vorliegenden
                                          Hochschulentwicklungsplan prägt.           Prof. Dr. Jürgen Fohrmann
                                                                                     Rektor

                                                                                                                                  3
Hochschul-entwicklungsplan 2015 - 2020 Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - Uni Bonn
Teil I   Universität..............................................................6            5.9.1    Gewinnung herausragender Wissenschaftler.........24
                                                                                                        5.9.2    Aufstieg am Ort und Entfristung ursprünglich
         1        Profil der Universität Bonn......................................6                             befristeter Professuren..........................................25
         1.1      Profil der Universität Bonn......................................6                    5.9.3    Tenure Track Verfahren.........................................25
         1.2      Maximen zu Wissenschaft und Forschung...............7                                 5.9.4    Verlängerung der Dienstzeit..................................25
         1.3      Maximen zu Studium und Lehre................................7
         1.4      Maximen zur Universitätsleitung...............................8                       6        Identifikation und Bindung....................................26
                                                                                                        6.1      Öffentlichkeitsarbeit..............................................26
         2        Forschung................................................................9            6.2      Alumni........................................................................ 26
         2.1      Forschungsschwerpunkte........................................9                       6.3      Veranstaltungen......................................................... 27
         2.2      Exzellenzinitiative..................................................10               6.4      Aufbau der SchlossAkademie.................................... 27
         2.3      Verbund- und Einzelforschung; Rolle der Drittmittel...10                              6.5      Universitätsjubiläum.................................................. 27
         2.4      Neue interdisziplinäre Verbünde............................ 11                        6.6      Die Universität als kultureller Ort............................... 27
         2.5      Interne Forschungsförderung................................ 11                        6.7      Museen und Sammlungen......................................... 28
         2.5.1    BONFOR (Medizinische Fakultät)........................... 11                          6.8      Portfolio zusätzlicher Angebote................................. 28
         2.5.2    Universitätsinterne Ausschreibung........................ 11
         2.5.3    Leihstellenreserve/Stellenpool des Rektorates...... 11                                7        Struktur und Organisation.....................................29

Inhalt   2.6
         2.7
         2.8
                  Wissenschaftliche Zentren.....................................12
                  Wissenstransfer.....................................................12
                  Forschungskooperationen zwischen universitären
                                                                                                        7.1
                                                                                                        7.2
                                                                                                        7.3
                                                                                                                 Organisation..........................................................30
                                                                                                                 Zusammenspiel der Universitätsorgane.................... 31
                                                                                                                 Gleichstellung............................................................ 31
                  und außeruniversitären Partnern ..........................12                          7.3.1    Nachwuchswissenschaftlerinnen
         2.9      Forschungsdatenmanagement..............................13                                      Maria von Linden-Programm.................................31
                                                                                                        7.3.2    Professorinnen......................................................32
         3        Studium und Lehre................................................14                   7.3.3    Erhöhung des Studentinnenanteils in MINT-Fächern....32
         3.1      Zur Stellung der Lehre als Aufgabe der                                                7.4      Kommunikation.......................................................... 32
                  Hochschullehrer..................................................... 14
         3.1.1    Forschung und Lehre als gleichwertige Aufgaben                                        8        Infrastruktur und Ressourcen................................33
                  aller Hochschullehrer.............................................14                  8.1      Budgetplanung/Ressourcen..................................33
         3.1.2    Anerkennung von herausragenden Leistungen                                             8.1.1    Budgetierung.........................................................33
                  in der Lehre...........................................................14             8.1.2    Ressourcen............................................................33
         3.1.3    Unterstützung für Lehrende..................................14                        8.2      Bauliche und technische Infrastruktur (HSEP)..........34
         3.2      Die Struktur des Studienangebotes .......................14                           8.2.1    Hochschulstandortentwicklungsplanung (HSEP)......34
         3.2.1    Grundsätze zur Struktur des Studienangebotes....14                                    8.2.2    Energiemanagement.............................................35
         3.2.2    Kontinuierliche Weiterentwicklung des                                                 8.3      IT - Infrastruktur und Versorgung..............................36
                  forschungsorientierten Studienangebotes.............15                                8.4      Wissenschaftliche Information...................................38
         3.2.3    Neue Lehr- und Lernformate..................................15                        8.4.1    Literaturrecherche: Leichter Zugang
         3.2.4    Lehrerausbildung und Fachdidaktik.......................16                                     zu wissenschaftlicher Information.........................38
         3.2.5    Studien- und Prüfungsorganisation.......................16                            8.4.2    Förderung der Informationskompetenz der
         3.2.6    Qualitätssicherung................................................16                           Studierenden.........................................................38
         3.3      Differenzierung des Studienangebotes und der                                          8.4.3    Unterstützung der Forschung................................39
                  Studienberatung.................................................... 17                8.4.4    Struktur des universitären Bibliothekssystems......39
         3.3.1    Heterogenität der Studierenden............................ 17
         3.3.2    Honors Program.................................................... 17                 9        Die Universität Bonn als Arbeitgeber.....................40
         3.3.3    Studienberatung....................................................18                 9.1      Gute Arbeit............................................................40
                                                                                                        9.2      Vereinbarkeit von Familie und Beruf .........................40
         4        Internationalisierung..............................................19                 9.3      Personalentwicklung und Career Center...................40
         4.1      Das Ausländerstudium in Bonn.............................19                           9.3.1    Personalentwicklung.............................................40
         4.2      Studium im Ausland.................................................. 19               9.3.2    Career Center........................................................41
         4.3      Partnerschaftspolitik und strategische                                                9.4      Healthy Campus Bonn .............................................. 41
                  Partnerschaften ....................................................... 20            9.5      Allgemeiner Hochschulsport ..................................... 41
         4.4      Bonn als internationale Wissenschaftsstadt.............. 20
         4.4.1    Kooperation mit den Vereinten Nationen...............20                               Teil Il Fakultäten und BZL ..............................................42
         4.4.2    Forum Internationale Wissenschaft.......................20
         4.4.3    Internationales Kolleg............................................20                  10       Katholisch-Theologische Fakultät...........................42
                                                                                                        10.1     Allgemeines/Grundlagen der Fakultät/
         5        Förderung und Rekrutierung..................................21                                 Vorbemerkungen...................................................42
         5.1      Junge Universität...................................................21                10.2     Fakultätsorganisation – Fakultätsmanagement......... 42
         5.2      Gewinnung von qualifizierten Studierenden.............. 21                            10.3     Budgetplanung.......................................................... 42
         5.3      Spitzensportler.......................................................... 22          10.4     Forschungsschwerpunkte..........................................43
         5.4      Stipendienwesen, Universitätsstiftung...................... 22                        10.5     Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.....43
         5.5      Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses..... 22                                  10.6     Berufungspolitik.........................................................43
         5.5.1    Doktoranden..........................................................22               10.7     Gleichstellung............................................................44
         5.5.2    Wissenschaftlicher Nachwuchs nach der Promotion....22                                 10.8     Lehre (und Nachwuchspflege)....................................44
         5.6      Strukturierte Promotion ........................................... 23
         5.7      Umwidmung von Dauerstellen in Qualifikations-                                         11       Evangelisch-Theologische Fakultät.........................45
                  stellen ........................................................................ 24   11.1     Allgemeines/Grundlagen der Fakultät/
         5.8      Internationale Rekrutierung....................................... 24                          Vorbemerkungen...................................................45
         5.9      Berufungspolitik......................................................... 24          11.2     Fakultätsorganisation – Fakultätsmanagement......... 45

4
Hochschul-entwicklungsplan 2015 - 2020 Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - Uni Bonn
11.3     Budgetplanung..........................................................46      14.7     Gleichstellung............................................................ 62
11.4     Forschungsschwerpunkte..........................................46             14.8     Lehre (und Nachwuchspflege)....................................63
11.5     Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.....48
11.6     Berufungspolitik.........................................................48    15       Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät.....64
11.7     Gleichstellung............................................................48   15.1     Allgemeines/Grundlagen der Fakultät/
11.8     Lehre (und Nachwuchspflege)....................................48                       Vorbemerkungen...................................................64
                                                                                        15.2     Fakultätsorganisation – Fakultätsmanagement.........64
12       Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät.......49                          15.3     Budgetplanung..........................................................64
12.1     Allgemeines/Grundlagen der Fakultät/                                           15.4     Forschungsschwerpunkte..........................................64
         Vorbemerkungen...................................................49            15.5     Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses..... 65
12.2     Fachbereich Rechtswissenschaft............................... 49               15.6     Berufungspolitik......................................................... 65
12.2.1   Fachbereichsorganisation und Fachbereichs-                                     15.7     Gleichstellung............................................................66
         management.........................................................49          15.8     Lehre (und Nachwuchspflege)....................................66
12.2.2   Budgetplanung......................................................50
12.2.3   Forschungsschwerpunkte......................................50                 16       Landwirtschaftliche Fakultät..................................67
12.2.4   Förderung des wissenschaftlichen                                               16.1     Allgemeines/Grundlagen der Fakultät/
         Nachwuchses........................................................50                   Vorbemerkungen...................................................67
12.2.5   Berufungspolitik....................................................50         16.2     Fakultätsorganisation – Fakultätsmanagement......... 67
12.2.6   Gleichstellung........................................................51       16.3     Budgetplanung..........................................................68
12.2.7   Lehre.....................................................................51   16.4     Forschungsschwerpunkte..........................................68
12.3     Fachbereich Wirtschaftswissenschaften................... 52                    16.5     Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses..... 69
12.3.1   Fachbereichsorganisation und Fachbereichs-                                     16.6     Berufungspolitik......................................................... 69
         management.........................................................52          16.7     Gleichstellung............................................................ 69
12.3.2   Budgetplanung......................................................52          16.8     Lehre ......................................................................... 70
12.3.3   Forschungsschwerpunkte......................................52
12.3.4   Förderung des wissenschaftlichen                                               17       Bonner Zentrum für Lehrerbildung (BZL)...............71
         Nachwuchses........................................................53          17.1     Allgemeines/Grundlagen des BZL/
12.3.5   Berufungspolitik....................................................53                  Vorbemerkungen...................................................71
12.3.6   Gleichstellung........................................................54       17.2     Organisation und Management des BZL................... 72
12.3.7   Lehre (und Nachwuchspflege)................................54                  17.3     Struktureller Ausbau und Budgetplanung................. 72
                                                                                        17.4     Forschungsschwerpunkte.......................................... 73
13       Medizinische Fakultät............................................55            17.5     Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses..... 73
13.1     Allgemeines/Grundlagen der Fakultät/                                           17.6     Berufungspolitik......................................................... 73
         Vorbemerkungen...................................................55            17.7     Gleichstellung............................................................ 73
13.2     Fakultätsorganisation – Fakultätsmanagement......... 55                        17.8     Lehre (und Nachwuchspflege).................................... 73
13.3     Budgetplanung.......................................................... 56
13.4     Forschungsschwerpunkte.......................................... 56            Teil IlI Anhang (nur digital verfügbar)
13.4.1   Forschungsleistungen im Überblick,
                                                                                        Anhang      Punkt in      Thema
         Leistungsparameter..............................................56             Nr.         Band 1
13.4.2   Wissenschaftliche Schwerpunkte...........................56
                                                                                          1         2.5.1          BONFOR-Programm
13.4.3   Weiterführung von Forschungsverbünden..............56
                                                                                          2         2.6            Konzept zur Einbindung von Zentren
13.4.4   Neuetablierung von Forschungsverbünden und
                                                                                          3         2.7            Patentstrategie
         Strukturen ............................................................57
                                                                                          4         3.1.3          Bonner Zentrum für Hochschullehre (BZH)
13.4.5   Wissenschaftliche Kooperationen..........................57
                                                                                          5         3.2.1          Liste Studiengänge
13.5     Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.....58
                                                                                          6         3.3.3          Flyer „Psychosoziale Beratung“
13.5.1   BONFOR-Förderprogramm, BONFOR-Budget........58
                                                                                          7         3.3.3          Vertrag IHK
13.5.2   Karriereförderung, strukturierte Graduierten-
                                                                                          8         3.3.3          Vertrag Handwerkskammer
         programme...........................................................58
                                                                                          9         4              Aktionsplan Internationalisierung (2009 – 2015)
13.6     Berufungspolitik.........................................................58
                                                                                         10         5.9            Berufungshandbuch
13.7     Gleichstellung............................................................58
                                                                                         11         5.9.3          Berufungsordnung
13.8     Lehre (und Nachwuchspflege)....................................58
                                                                                         12         6.4            Konzept Aufbau SchlossAkademie
13.8.1   Studiengänge........................................................58
                                                                                         13         6.5            Konzept Universitätsjubiläum
13.8.2   Allgemeine Maßnahmen zur Steigerung der
                                                                                         14         6.6            Konzeption Kulturforum
         Qualität der Lehre..................................................58
                                                                                         15         6.7            Übersicht Museen
13.8.3   Besondere Maßnahmen zur Weiterentwicklung
                                                                                         16         6.8            Portfolio zusätzliche Angebote
         der Lehrqualität ....................................................59
                                                                                         17         7.1            Organigramm
13.8.4   Verwendung der Qualitätsverbesserungsmittel.....59
                                                                                         18         7.1            Organisationsentwicklung - Kompendium
13.8.5   Zusammenfassung und Zielsetzung in der Lehre.....59
                                                                                         19         7.3            Verankerung Gleichstellungskonzept
13.9     Internationalisierung.................................................. 59
                                                                                         20         7.3.1          Gleichstellungskonzept Nachwuchsförderung
                                                                                         21         8.2.1          HSEP (Zeitplanung)
14       Philosophische Fakultät.........................................60
                                                                                         22         8.2.2          Energiemanagement – Entwicklung EEG-Umlage
14.1     Allgemeines/Grundlagen der Fakultät/
                                                                                         23         8.2.2          Energiemanagement – Gesamtkosten Energieverbrauch
         Vorbemerkungen...................................................60
                                                                                         24         8.3            IT-Struktur/IT-Dienste
14.2     Fakultätsorganisation – Fakultätsmanagement.........60
                                                                                         25         9.1            Gute Arbeit
14.3     Budgetplanung.......................................................... 61
                                                                                         26         –              Führungsgrundsätze der Verwaltung
14.4     Forschungsschwerpunkte.......................................... 62
14.5     Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses..... 62                           Die Teile I bis III des Hochschulentwicklungsplans sind digital auf
14.6     Berufungspolitik......................................................... 62   der Homepage der Universität Bonn verfügbar (www.uni-bonn.de)

                                                                                                                                                                                      5
Teil I Universität
1      Profil der Universität Bonn
                                                   n Sie fördert den Austausch über          n Für die Universität gilt nicht das
        1.1 Profil der Universität Bonn
                                                     unterschiedliche Wissenschaftskon-        Leitbild eines Unternehmens. Im
                                                     zepte, Wissenschaftsformen und            Unterschied zu einem Unternehmen
       Das Leitbild der Universität Bonn lautet:     Wissenschaftsstile. Sie bündelt das       sind bei einer Universität wirtschaft-
       Die Universität Bonn fördert und pflegt       so gewonnene reflexive Wissen in          liche Formalziele nur ein Mittel zur
       die Wissenschaften als Einheit von            einer international ausgerichteten        Erreichung ihres Sachziels, nämlich
       Forschung und Lehre.                          Wissenschafts- und Hochschulfor-          im Auftrag der Gesellschaft höchste
                                                     schung, deren Ergebnisse das stra-        Qualität an Forschung und Bildung
       Ihrem wissenschaftlichen Profil nach          tegische Handeln der Universität          bereitzustellen. Die Universität
       ist sie eine international operierende,       begleiten.                                handelt wirtschaftlich, um die Res-
       kooperations- und schwerpunktorientier-                                                 sourcen möglichst ungeschmälert
       te Forschungsuniversität.                   n Sie ist eine partnerschaftliche Ge-       für die Erfüllung ihrer Kernaufgaben
                                                     meinschaft von Forschenden, Leh-          einsetzen zu können.
       Universität bedeutet:                         renden und Lernenden, die auf die
                                                     Unterstützung von Mitarbeitern aus      n Die Universität bildet den Nach-
       n Sie ist der Ort kritischer Reflexion        Technik und Verwaltung angewiesen         wuchs für akademische Berufe aus.
         und Tradition des Wissensbestan-            sind. Sie soll über die universitären     Sie ist damit auf das Prinzip wissen-
         des, der Wahrheitssuche und der             Abschlüsse hinaus wirken.                 schaftlicher Bildung verpflichtet,
         Gewinnung neuen Wissens.                                                              vermittelt also das Wissen darum,
                                                 Forschungsuniversität bedeutet für            wie Erkenntnisse methodisch gewon-
       n Sie respektiert und reflektiert die     Forschung und Lehre:                          nen werden, vermittelt die Befähi-
         Wissenschaftsfreiheit als notwendige                                                  gung zu kritischer Reflexion wissen-
         Entstehensbedingung für wissen-         n Sie sieht sich höchsten Qualitäts-          schaftlicher Ergebnisse und befähigt
         schaftliche Erkenntnisse. Sie schützt      maßstäben in Forschung und for-            die Absolventen dadurch, forschend
         ihre Wissenschaftler vor internen          schungsgeleiteter Lehre verpflichtet.      eigenständige Problemlösungen für
         und externen freiheitseinschränken-                                                   neue Fragestellungen zu erarbeiten.
         den Zumutungen und ideologischen n Die Universität weiß, dass Grundla-
         Zugriffsversuchen.                         genforschung für die Generierung      n Unter der akzeptierten Bache-
                                                    neuen Wissens unverzichtbar ist. Auf    lor-Master-Struktur bleibt die Ausbil-
       n Sie bildet in ihren Fakultäten geistes-    dieser aufbauend leistet sie Beiträge   dung in der Bachelor-Phase for-
         wissenschaftliche, sozialwissen-           zur anwendungsorientierten For-         schungsorientiert im Sinne eines
         schaftliche, naturwissenschaftliche        schung mit dem Ziel des Wissens-,       akademischen Studiums, die Mas-
         und lebenswissenschaftliche Diszip-        Methoden- und Technologietransfers.     ter-Phase ist forschungsgeleitet.
         linen ab, die ein interdisziplinäres
         Gespräch zwischen Nachbardiszipli- n Die Universität ist höchsten Qualitäts- n Es ist Aufgabe der Universität, die
         nen und darüber hinaus ermögli-            maßstäben verpflichtet. Alle ihre       besonders forschungsbegabten
         chen. Zugleich gilt mit Blick auf die      Mitglieder sind zur Einhaltung der      Absolventen und Absolventinnen an
         Ausbildung, dass nur mit Erfolg            Regeln guter wissenschaftlicher         die Universität als wissenschaftli-
         interdisziplinär arbeiten kann, wer        Praxis verpflichtet. Die Forschungs-    chen Nachwuchs zu binden. Ziel der
         eine Disziplin beherrscht.                 strukturen richten sich nach den        Förderung des Forschungsnach-
                                                    Forschungsthemen und nicht primär       wuchses ist die Erschließung der
                                                    nach Fach- und Fakultätsgliederun-      Begabungspotentiale für die Wissen-
                                                    gen. Das schließt die kooperierende     schaft.
                                                    Öffnung in Richtung auf andere uni-
                                                    versitäre und außeruniversitäre For-
                                                    schungseinrichtungen explizit ein.

6
International operierende Forschungs-                                                   8. Die öffentlichkeitswirksame Vermitt-
                                            1.2 Maximen zu Wissenschaft
universität bedeutet:                                                                   lung von Wissenschaft, Forschung und
                                                und Forschung
                                                                                        deren Ergebnissen wird ausgebaut.
n Die Universität Bonn will mit ihren
  Forschungs- und Lehrleistungen           1. Die Universität strebt nach Maßgabe
                                                                                         1.3 Maximen zu Studium und Lehre
  international sichtbar und dadurch       der Rahmenbedingungen optimale
  weltweit für Kooperationspartner         Forschungsbedingungen für alle Fakul-
  attraktiv sein.                          täten und ihre Wissenschaftler an.           1. Die Universität strebt höchste Quali-
                                                                                        tät in der Lehre an. Dies ist Grundlage,
n Individuelle internationale Kooperati-   2. Sie erwartet, dass alle ihre Wissen-      um bestqualifizierten Nachwuchs für
  onen der Forschenden sind dabei          schaftler sich auf ihren Gebieten mit        die akademischen Berufe und die wis-
  selbstverständliche Voraussetzung        hohem Engagement für das gemeinsa-           senschaftliche Laufbahn heranzubilden.
  kompetitiv erfolgreicher Wissen-         me Ziel der Fortentwicklung des Stan-
  schaft.                                  des von Wissenschaft und Forschung           2. Das für die akademische Lehre
                                           einsetzen. Kompetition und Koopera-          geltende Prinzip „Bildung durch Wissen-
n Sie rekrutiert Wissenschaftler auf       tion ergänzen sich hierbei.                  schaft“ verpflichtet jeden Hochschulleh-
  internationalem Niveau.                                                               rer, Forschung und Lehre als gleich-
                                            3. Aufbauend auf der Struktur von Fa-       gewichtige Aufgaben wahrzunehmen.
n Sie wirbt um begabte ausländische         kultäten, Fachbereichen und Instituten
  Studierende und versteht es als ihre      fördert die Universität den Ausbau von      3. Eine Aufgabentrennung in For-
  Pflicht, diese zu einem erfolgreichen     Profil- und Schwerpunktbereichen in         schungs- und Lehrprofessuren findet
  Abschluss zu führen.                      Form von insbesondere strategischen         grundsätzlich nicht statt.
                                            Verbünden für hochrangige Forschung
n Sie fördert, gemeinsam mit ausländi- mit dem Ziel, international konkurrenz-          4. Die Universität prämiert heraus-
   schen Partneruniversitäten, den          fähige Forschungsschwerpunkte zu            ragende Lehre.
   Aufbau internationaler Studienpro-       entwickeln und zu erhalten. Dieses
   gramme mit gemeinsam anerkann-           geschieht im Rahmen eines bewegli-          5. Die Universität wird Angebote zur
   ten Abschlüssen.                         chen Systems, das über Instituts- und       Unterstützung von Dozenten in der
                                            Fakultätsgrenzen hinausreicht. Mög-         Lehre nachhaltig erweitern.
Kooperationsorientierte Forschungs-         lichst viele Fächer sollen sich zumindest
universität bedeutet:                       innerhalb der deutschen Forschungs-         6. Das Studienangebot der Universität
                                            landschaft in der jeweiligen Spitzen-       ist forschungsorientiert. Es vermittelt
n Die Universität fördert die Entwick-      gruppe positionieren. Dies geht nicht       die Befähigung zu wissenschaftlichem
   lung tragfähiger Kooperationen mit       ohne die Umverteilung von Ressourcen.       Denken, Handeln und Diskurs. Die Uni-
   Nachbarhochschulen und For-                                                          versität Bonn bietet keine Bachelor-
   schungszentren.                          4. Die Festlegung der Forschungs-           Studiengänge an, auf die nicht mindes-
                                            schwerpunkte der Universität ist in ei-     tens ein Master-Studiengang konsekutiv
n Sie sucht und unterstützt die Koope- nem angemessenen Zeitraum auf der                aufbaut.
   ration mit regional ansässigen Insti- Basis eines gemeinsam getragenen,
   tutionen (z.B. UNO-Organisationen,       zugleich die Belange und Möglichkeiten      7. Das Studienangebot wird kontinuier-
   Forschungsförder- und Mittlerorgani- der einzelnen Fächer berücksichtigen-           lich curricular, strukturell und qualitativ
   sationen, Bundesministerien) und         den Kriterienkatalogs jeweils zu überprü-   fortentwickelt.
   der Wirtschaft im Rahmen der allge- fen und ggf. neu zu treffen. Dem gehen
   meinen Forschungsgrundsätze.             Beratungen über die optimale Ausrich-       8. Die Universität erhält das breite
                                            tung der Universität zwischen den Fakul-    Fächerspektrum, um Studierenden
Schwerpunktorientierte Forschungs-          täten und dem Rektorat voraus.              vielfältige Bildungsoptionen zu bieten.
universität bedeutet:
                                            5. Die Universität berücksichtigt bei       9. Die Universität wird keine hochspezi-
n Sie ist der Idee der universitas littera- der Verteilungsentscheidung über Res-       alisierten und inhaltlich stark eingeeng-
   rum verpflichtet. Dieses Bekenntnis      sourcen (Personal, Finanzmittel, Infra-     ten Studiengänge anbieten.
   zur Volluniversität legt nahe, inner-    struktur) den besonderen Bedarf der
   halb der Fächer- und Angebotsvielfalt Exzellenzbereiche sowie der ausgewie-          10. Das Lehrangebot soll das individu-
   diejenigen Forschungs- und Lehrakti- senen Forschungsschwerpunkte.                   elle Leistungspotential eines jeden
   vitäten besonders zu unterstützen,                                                   Studierenden optimal zur Entfaltung
   die zur internationalen Sichtbarkeit     6. Die Universität entwickelt die vorhan-   bringen.
   des betreffenden Faches und damit        denen Systeme der internen For-
   der Universität beitragen. Zugleich      schungsförderung ständig weiter und         11. Das Lehr- und Informationsangebot
   sind gemeinsame Strategien zu ent-       unterstützt alle Fakultäten in ihren        wird im Sinne der Internationalisierung
   wickeln, die die Forschungsstärke        diesbezüglichen Bemühungen. Sie hält        der Universität weiterentwickelt.
   und Sichtbarkeit möglichst vieler        den Ausbau kompetitiver Vorgehenswei-
   Fächer der Universität erhöhen. Eine sen auf allen Ebenen der Universität            12. Die Universität ist einer Lehre ver-
   besondere Umsicht gilt bei Bewer-        u.a. in Form von Leistungsorientierter      pflichtet, die auf dem persönlichen
   tung und Förderung „Kleiner Fächer“ Mittelverteilung (LOM) für wichtig.              Kontakt von Lehrenden und Lernenden
   mit Alleinstellungsmerkmalen.                                                        beruht. Elektronische Lehrangebote
                                            7. Alle förderrelevanten Maßnahmen          ergänzen diese Form der Lehre.
                                            erfolgen transparent für die Beteiligten.

                                                                                                                                      7
nicht genügt, kommt die Gesamtver-         n Eine strategische Aufgabe ersten
                                             antwortung des Rektorats zum Tragen;         Ranges wird es in gegebenem Zu-
                                             diese ist dann allerdings auch konse-        sammenhang sein, im Sinne des
                                             quent mit Leitungsanspruch wahrzu-           Profils der Universität die vorhande-
                                             nehmen.                                      nen Schwerpunkte bestmöglich zu
                                                                                          unterstützen und auf identifizierte
                                             Dieses Leitungsverständnis vorausge-         Schwächen adäquat zu reagieren.
                                             schickt, sieht sich das Rektorat vorran-
                                             gig folgenden Aufgaben und Zielen          3. Qualitätssicherung
                                             verpflichtet:
                                                                                        Fragen des Qualitätsmanagements
                                             1. Personalrekrutierung                    gewinnen an Wichtigkeit und werden
                                                                                        zunehmend integraler Bestandteil von
                                             n Das Ansehen einer Universität hängt      Leitungsentscheidungen auf strategi-
                                                entscheidend von der Reputation und     scher und auch auf operativer Ebene
                                                Leistungskraft ihrer Wissenschaftle-    sein. Deshalb wird das Rektorat
                                                rinnen und Wissenschaftler in For-
                                                schung und Lehre ab. Die Gewinnung n unter Einbeziehung des ihm unmittel-
                                                hochqualifizierter Professorinnen         bar als Stabseinrichtung zugeordne-
                                                und Professoren – und in den              ten Zentrums für Evaluation und
                                                Schwerpunktfächern die Gewinnung          Methoden die bisherigen Ansätze zur
                                                von Hochschullehrern mit höchster         Qualitätssicherung systematisch
      1.4 Maximen zur Universitätsleitung
                                                wissenschaftlicher Reputation – be-       ausbauen. Es wird auch externe
                                                deutet unter den gegebenen finanzi-       Evaluationen veranlassen.
    Die „Leitungsphilosophie“ des Bonner        ellen Rahmenbedingungen gerade für
    Rektorats drückt sich in folgenden          eine Forschungsuniversität wie die     n qualitätssichernde Maßnahmen in
    Einsichten und Annahmen aus:                Bonner Universität die größte Her-        den Bereichen Berufung (z.B. Beru-
                                                ausforderung überhaupt.                   fungshandbuch, Berufungsbeauftrag-
    Die gesetzlich vorgesehene Hierarchi-                                                 ter), Forschung (z.B. Evaluation,
    sierung der Leitungsstrukturen eröffnet n Es gehört zu den Kernaufgaben der           strukturierte Promotionsprogramme)
    als solche noch keine aussichtsreiche       Fakultäten, den hohen Ansprüchen          und Lehre (z.B. Bonner Zentrum
    Strategie zur Sicherung der Leistungs-      einer Forschungsuniversität durch         Hochschullehre) entwickeln bzw.
    fähigkeit der Universitäten. Vielmehr       eine qualitätsgeleitete Berufungspoli-    ausbauen.
    hat sich in der Vergangenheit das aka-      tik gerecht zu werden.
    demisch-universitäre Ordnungsprinzip                                               4. Ressourcengewinnung
    des kollegialen und kooperativen Zu-     n Zu den vornehmsten Pflichten des
    sammenwirkens der unterschiedlichen         Rektorats gehört es, die Fakultäten    n Das Rektorat unterstützt die Bemü-
    Akteure auf zentraler und dezentraler       bei der Selbstergänzung ihrer Profes-     hungen auf allen Ebenen der Univer-
    Ebene bewährt und sollte bis zum            sorenschaft nach besten Kräften zu        sität, Einspar- und Optimierungspo-
    Nachweis eines geeigneteren Modells         unterstützen und ggf. auch proaktiv       tentiale in Bezug auf die Nutzung
    auch für die Zukunft beibehalten wer-       im Sinne strategischen Personalma-        knapper Ressourcen aufzudecken
    den. Vorstehendes Kooperationsmodell        nagements auf geeignete Kandidaten        und auszuschöpfen.
    muss allerdings um eine Arbeitsstruk-       werbend zuzugehen. Für teure Beru-
    tur ergänzt werden, die sich an Kompe-      fungen sind zentral und dezentral      n Schon mit Blick auf rückläufige oder
    tenzen und Aufgabenbereichen orien-         Finanzmittel in ausreichendem Um-         bestenfalls stagnierende Staatsfinan-
    tiert und den gestiegenen professio-        fang vorzuhalten. Den unterschiedli-      zierung des Hochschulbereichs muss
    nellen Bedürfnissen Rechnung trägt.         chen Fachkulturen wird dabei Rech-        versucht werden, neue Finanzspiel-
                                                nung getragen.                            räume insbesondere durch den Aus-
    Es entspricht universitärer Sachgesetz-                                               bau von Kooperationen mit anderen
    lichkeit und auch dem akademischen       2. Strategische Orientierung                 öffentlichen und privaten Akteuren zu
    Selbstverständnis der Professoren als                                                 schaffen.
    „Inhaber der Schlüsselfunktionen des     n Strategiebildung erfordert klare Vor-
    wissenschaftlichen Lebens“ (Bundes-         stellungen darüber, welche Bereiche    5. Dezentralisierung
    verfassungsgericht), die Leistungs- und     gestärkt werden sollen und welche
    Ergebnisverantwortung bei den dezent-       Aufgaben und Felder besser anderen Vor dem Hintergrund einer zunehmen-
    ralen Einheiten – Fakultäten, Institute,    überlassen werden sollten. Die Set-    den Dezentralisierung von Verantwor-
    Lehrstühle – anzusiedeln. Zentralen         zung von Prioritäten und Posteriori-   tung hat auch der Grad der Selbständig-
    Institutionen, insbesondere dem Rekto-      täten ist eine im Benehmen mit dem keit in den Fakultäten und nachfolgenden
    rat, obliegt dagegen primär die Aufgabe     jeweils betroffenen Dekanat oder mit Organisationseinheiten zugenommen.
    des Koordinierens, Moderierens, Im-         der Fakultätskonferenz wahrzuneh-      Das Rektorat nimmt die Fakultäten in
    pulsgebens und des Setzens orientie-        mende Kernaufgabe des Rektorats.       die Pflicht, ihr Handeln auf das Gesamt
    render, standardisierender und quali-                                              der Universität auszurichten und unter-
    tätssichernder Leitlinien und Vorgaben.                                            stützt den weiteren Ausbau der adminis-
    Nur wenn das System einer dezentrali-                                              trativen Infrastruktur in Dekanaten,
    sierten Verantwortungsstruktur in Ein-                                             Fachgruppen und Instituten.
    zelfällen oder generell versagt oder den
    Anforderungen des Leitbilds oder den
    Qualitätsvorgaben bzw. -erwartungen

8
2.1 Forschungsschwerpunkte

                                                  Die Universität Bonn ist der Idee der
                                                  universitas litterarum verpflichtet. Sie
                                                  weist ein breites Forschungsspektrum
                                                  auf, das von der Medizin bis hin zu den
                                                  sogenannten „kleinen Fächern“ reicht
                                                  und als Alleinstellungsmerkmal in NRW
                                                  auch die Agrarwissenschaften umfasst.
                                                  Die traditionelle Vielfalt ihrer Fächer
                                                  und der sich hieraus ergebende Ver-
                                                  bund der aufeinander bezogenen Ein-
                                                  zeldisziplinen machen ihre Anziehungs-
                                                  kraft für Wissenschaftler und
                                                  Studierende aus.

2   Forschung
                                                  Entsprechend den oben angeführten
                                                  Maximen fördert die Universität Bonn
                                                  innerhalb der Fächervielfalt besonders
                                                  diejenigen Aktivitäten, die ihr Profil
    Die Universität Bonn gehört zu den for-       prägen. Neben einer intrinsischen,
    schungsstärksten Universitäten Deutsch-       wissenschaftsgeleiteten Motivation
    lands. Sowohl in absoluten Zahlen als         sieht die Universität sich hierbei auch
    auch personalrelativiert nimmt sie einen      extrinsischen Einflussfaktoren, nament-
    Spitzenplatz im Förderranking der DFG         lich einer mittelfristig nicht auskömmli-
    ein, in den Naturwissenschaften liegt sie     chen Grundfinanzierung, ausgesetzt.
    sogar auf Platz 1. Zudem gehört sie zu        Sie bekennt sich vor diesem Hinter-
    den erfolgreichsten deutschen Universi-       grund ausdrücklich zum Prinzip For-
    täten bei der Einwerbung von ERC-Grants.      schungsuniversität und wird ihre Bemü-
    Herausragende Preise und Auszeichnun-         hungen um Profilbildung und interne
    gen für Bonner Wissenschaftler (2 Nobel-      Ausdifferenzierung nochmals verstär-
    preisträger: Wolfgang Paul und Reinhard       ken. Nur durch die Konzentration auf
    Selten, 18 Leibnizpreisträger sowie 26        nachweisbar vorhandene Stärken wird
    ERC-Grants) sind ein weiteres Indiz für       die Universität weiter ihrer Selbstver-
    das forschungsfreundliche Klima an der        pflichtung auf Exzellenz in Forschung
    Universität Bonn und für ihre zielgerich-     und forschungsgeleiteter Lehre nach-
    tete und erfolgreiche Berufungspolitik.       kommen können.

    Ziel der Universität ist es, auch weiterhin   Die besonders forschungsstarken,
    den Stand als Spitzenuniversität zu           international sichtbaren und konkur-
    halten. Entsprechend den Maximen zu           renzfähigen Forschungsschwerpunkte
    Wissenschaft und Forschung ergreift sie       der Universität sind derzeit:
    dazu leistungsfördernde Maßnahmen,
    die darauf ausgerichtet sind, bestehende      Mathematik
    Stärken zu stärken, vorhandene Leis-          (3 Leibnizpreisträger, 1 ERC-Advanced
    tungsträger zu unterstützen und neue          Grant, 1 Exzellenzcluster, 2 TR/SFB,
    Leistungsträger zu gewinnen. Sie unter-       1 Sofja Kovalesvskaja Award; zusätzlich
    nimmt ferner große Anstrengungen, um          3 emeritierte oder an eine andere Ein-
    das Niveau der Forschung in allen Berei-      richtung gewechselte Preisträger)
    chen zu steigern. In Zeiten knapper
    Finanzmittel wird die Förderung beson-        Wirtschaftswissenschaften
    ders forschungsstarker Bereiche nicht         (1 Leibnizpreisträger, 2 ERC Advanced
    ohne Umverteilung von Ressourcen,             Grants, 2 ERC-Starting Grants, Beteili-
    immer mit Blick auf die Erfordernisse         gung am Exzellenzcluster Mathematik,
    der Lehre und der Volluniversität, mög-       1 TR/SFB, 1 Graduiertenkolleg; zusätz-
    lich sein.                                    lich 1 emeritierter Leibnizpreisträger)

                                                  Physik/Astronomie
                                                  (2 A. v. Humboldt-Professuren, 2 ERC
                                                  Advanced Grants, 3 ERC Consolidator
                                                  Grants, 2 Sofja Kovalevskaja Awards,
                                                  1 Exzellenz-Graduiertenschule mit Köln,
                                                  2 TR/SFB, 1 Forschergruppe, 1 BMBF
                                                  Forschungsschwerpunkt, 1 BMBF-Ver-
                                                  bundforschungsprojekt; zusätzlich eine
                                                  wegberufene Leibnizpreisträgerin)

                                                                                              9
Universität und Fakultäten berücksichti-   wird. Im Übrigen erwartet das Rektorat,
                                               gen bei ihrer jeweiligen Verteilungsent-   dass sich die geförderten Bereiche um
                                               scheidung über Ressourcen (Personal,       weitere extramurale Förderung bemühen
                                               Finanzmittel, Infrastruktur) nach Maßga-   und im Rahmen der Exzellenzinitiative
                                               be der finanziellen Rahmenbedingungen      zusätzlich eingerichtete Professuren über
                                               den besonderen Bedarf der ausgewiese-      einen mittel- bis längerfristigen Zeitraum
                                               nen Forschungsschwerpunkte. Dies           in den regulären Bestand an Professuren
                                               schließt die Entwicklung und Unterstüt-    nach und nach zurückgeführt werden.
                                               zung ausgewählter neuer Forschungs-
                                               schwerpunkte ein. Vorhandene und
                                                                                           2.3 Verbund- und Einzelforschung;
                                               aufwachsende Forschungsschwerpunk-
                                                                                               Rolle der Drittmittel
                                               te kommen zudem in besonderem Maße
                                               in den Genuss der Instrumente der inter-
                                               nen Forschungsförderung (s. 2.5).         Forschungspotential und wissenschaftli-
                                                                                         che Spitzenleistungen einer Universität
                                              Die Universität garantiert diesen Berei-   spiegeln sich in einer erfolgreichen Ein-
                                              chen die notwendige Grundausstattung werbung von qualifizierten Drittmitteln
                                              für große Forschungs- und insbesondere wider. Die Forschung an der Universität
                                              Verbundprojekte. Sie sieht diese ange-     Bonn ist zunehmend von Drittmittelpro-
                                              sichts der finanziellen Rahmenbedingun- jekten geprägt. Rund 40% des wissen-
                                              gen zugleich in der Pflicht zur substanti- schaftlichen Personals werden inzwischen
     Lebenswissenschaften*                    ellen Einwerbung von Drittmitteln (s. 2.2 aus Drittmitteln finanziert. Die Universi-
     (2 Leibnizpreisträger, 1 ERC Advanced    und 2.3).                                  tät Bonn betrachtet Einzelprojekte und
     Grant, 3 ERC Consolidator Grants,                                                   Verbundforschung als wichtige und kom-
     1 Sofja Kovalevskaja Award, 1 Exzellenz- Vor dem Hintergrund einer insgesamt        plementäre Elemente ihrer Drittmittel-
     cluster, 3 TR/SFB, 2 Forschergruppen,    nicht adäquaten Grundfinanzierung ist      strategie. Auf zentraler Ebene fördert
     3 BMBF Verbundforschungsprojekte)        sich die Universität ihrer besonderen      und stärkt sie insbesondere die Bemü-
                                              Verantwortung bei einer solchen quali-     hungen ihrer Wissenschaftler um die
     Chemie                                   tätsorientieren Ressourcenallokation       Einwerbung von Verbundprojekten. Hin-
     (2 Leibnizpreisträger, 1 ERC Advanced    bewusst. Sie evaluiert daher die vorhan- gegen liegt die Verantwortung für eine
     Grant, 1 SFB; zusätzlich 3 emeritierte   denen und etabliert neue Forschungs-       adäquate Grundausstattung besonders
     oder an eine andere Einrichtung          schwerpunkte auf der Basis eines ge-       auch bei geräteintensiven Einzelprojek-
     gewechselte Leibnizpreisträger)          meinsam getragenen, die Belange und        ten bei den entsprechenden Fakultäten.
                                              Möglichkeiten der einzelnen Fächer         Eine zeitgemäße Ausstattung der Arbeits-
     Pharmaforschung*                         berücksichtigenden Kriterienkatalogs.      gruppen, die Einzelprojekte einwerben,
     (1 Graduiertenkolleg, 2 Forschergruppen, Sie hat dazu fakultätsspezifische Quali-   muss u. a. auch deshalb gewährleistet
     1 BMBF Verbundforschungsprojekt,         tätskriterien festgelegt.                  sein, da Einzelprojekte die Grundlagen
     1 NRW-Forschungsschule)                                                             für spätere Verbundprojekte bilden.
                                              Das Rektorat trifft seine Entscheidungen
     Philosophie/Ethik                        im Hinblick auf vorhandene oder künfti- Der Drittmittelanteil ist jedoch nicht nur
     (1 A. v. Humboldt-Professur, Internatio- ge Forschungsschwerpunkte sowie zur        Indikator für die Forschungsstärke der
     nales Zentrum für Philosophie NRW,       damit einhergehenden internen Ressour- Universität, sondern zugleich Ausdruck
     Erasmus Mundus Joint Doctoral Program) cenumverteilung im Dialog mit den            ihrer finanziellen Zwangslagen. Ange-
                                              beteiligten Fakultäten und im Bewusst-     sichts einer nicht auskömmlichen Grund-
     Geowissenschaften                        sein der Verantwortung für das „Prinzip finanzierung wird die Drittmitteleinwer-
     (1 ERC Starting Grant; 1 TR/SFB;         Volluniversität“. Das Rektorat wird dazu bung zunehmend zur notwendigen Vor-
     3 Forschergruppen)                       ggf. auch externe Gutachter zu Hilfe       aussetzung innovativer Forschungsvor-
                                              nehmen.                                    haben und der Ausbildung des wissen-
     Agrar- und Ernährungswissenschaften**                                               schaftlichen Nachwuchses.
     (1 Forschergruppe, 1 BMBF Verbund-
                                                2.2 Exzellenzinitiative
     forschungsprojekt, 1 BMBF Kompetenz-                                                Der somit entstehende „Drittmittel-
     cluster)                                                                            druck“ kann die Universität allerdings
                                              Mathematik, Wirtschaftswissenschaften, mittelfristig vor weitere finanzielle Pro-
     * Die Forschungsschwerpunkte „Lebens-    Physik/Astronomie und die Lebenswis-       bleme stellen. Obwohl mit Einführung
     wissenschaften“ sowie „Pharmaforschung“ senschaften haben ihre wissenschaftliche der Programm- bzw. Projektpauschalen
     werden von Mitgliedern sowohl der Mathe- Exzellenz durch ihre Erfolge in der Exzel- der Einstieg in die Vollkostenfinanzierung
     matisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät lenzinitiative des Bundes und der Länder von Forschungsvorhaben vollzogen wur-
     als auch der Medizinischen Fakultät be-  eindrucksvoll belegen können. Nach         de, decken diese Pauschalen nur einen
     setzt.                                   Auslaufen der Förderung wird die Univer- Teil der tatsächlich anfallenden indirek-
                                              sität diese Bereiche mit jährlich mehre-   ten Projektkosten. Hohe Grundausstat-
     ** Der Forschungsschwerpunkt „Agrar-     ren Millionen € zusätzlicher Mittel nach- tungs- oder Folgekosten insbesondere
     und Ernährungswissenschaften“ wird von haltig weiterfördern (zzgl. eines nam-       bei großen Verbundprojekten (wie z. B.
     Mitgliedern sowohl der Landwirtschaftli- haften Unterstützungsbeitrags aus der      bei der Exzellenzinitiative, s. 2.2) und
     chen Fakultät, der Mathematisch-Natur-   Medizinischen Fakultät). Fünf Jahre nach besonders geräteintensiven Einzelprojek-
     wissenschaftlichen Fakultät als auch der Beendigung der externen Förderung soll ten können bei stagnierender bzw. sogar
     Medizinischen Fakultät besetzt.          eine Evaluation erfolgen, auf deren        rückläufiger Landesfinanzierung zu
                                              Grundlage ggf. über eine Anpassung         internen Auszehrungseffekten führen.
                                              dieser Finanzierungszusage entschieden Die Drittmittelstrategie der Universität

10
Bonn wird dies in Zukunft stärker be-      die Entwicklung neuer Forschungsstär-
rücksichtigen müssen, unter anderem        ken unterstützen. Bis zum Auslaufen
dadurch, dass die Beantragung großer       der externen Förderung der Exzellenz-
Drittmittelprojekte frühzeitig mit dem     initiative des Bundes und der Länder
Rektorat abgestimmt werden muss.           gilt dabei das besondere Augenmerk
                                           der Förderung der Verbundforschung in
Dennoch will die Universität als For-      den Geisteswissenschaften.
schungsuniversität daraus nicht die
Konsequenz ziehen, ihre Drittmittelaktivi- 2.5.1 BONFOR (Medizinische Fakultät)
täten, gerade im Bereich der Verbund-
forschung, einzuschränken. Stattdessen: Die Medizinische Fakultät betreibt seit
                                            1995 zur gezielten Forschungsförde-
n … betrachtet sie die finanziellen         rung das Programm BONFOR. Es soll
   Implikationen der Forschungsfinan-       strukturelle Defizite ausgleichen, neue
   zierung als Katalysator für ihre Be-     Forschungsrichtungen etablieren und
   mühungen um Profilbildung und            Nachwuchswissenschaftler in verschie-
   interne Ausdifferenzierung mit den       denen Phasen ihrer Laufbahn unter-
   weiter oben unter Punkt 2.1 beschrie- stützen. Außerdem dient es der Stimu-
   benen Konsequenzen.                      lation interdisziplinärer Forschung. Die
                                            Vergabe der Fördermittel erfolgt nach
n … sucht sie im Hinblick der For-          einem strikten Begutachtungsverfahren
   schungsprojekte verstärkt die Koope- (Einzelheiten s. Teil III, Anhang Nr. 1).       n Wilhelmine-Hagen-Stipendien für
   ration mit außeruniversitären For-                                                     Postdoktorandinnen: aus Gleichstel-
   schungseinrichtungen und/oder            2.5.2 Universitätsinterne                     lungs- und Fakultätsmitteln werden
   Unternehmen. Hierbei sollte neben        Ausschreibung                                 Stipendien für Postdoktorandinnen,
   gemeinsamen Berufungen auch die                                                        die ein eigenständiges Forschungs-
   Etablierung gemeinsamer Technologie- Im Rahmen eines wettbewerblichen                  vorhaben an der Universität Bonn
   plattformen eine Rolle spielen (s. 2.9). Verfahrens vergibt die Universität Mittel     realisieren möchten, vergeben. Der
                                            zur Anschubfinanzierung in drei Pro-          Antrag muss bei einer Förderorgani-
                                            grammlinien:                                  sation eingereicht sein oder kurz vor
 2.4 Neue interdisziplinäre Verbünde
                                                                                          der Einreichung stehen.
                                          n In der Förderlinie „Förderung von
Die Veränderung wissenschaftlicher          Verbundvorhaben“ werden Projekt-            Für die besondere Förderung von Nach-
Fragestellungen, die Neuausrichtung         initiativen und -konzeptionen aus           wuchswissenschaftlerinnen betreibt die
wissenschaftlicher Communities, bei         insbesondere solchen Bereichen              Universität im Rahmen ihrer Gleichstel-
gleichzeitigen verbindenden methodi-        gefördert, welche bisher noch nicht         lungsstrategie das Maria-von-Linden-
schen und konzeptuellen Grundannah-         über ein solches Instrument verfü-          Programm (s. 7.3.1).
men (etwa: die Rolle mathematischer         gen.
Modellierung, die Veränderung von Infor-                                                2.5.3 Leihstellenreserve/Stellenpool
mationsflüssen, die Rolle von Wissen      n In der Förderlinie „Strukturierte           des Rektorates
und die Transformation von ‚Archiven‘       Promotion“ können sich neu einzu-
im Rahmen einer zunehmend ‚digitalen        richtende strukturierte Promotions-         Das Rektorat verfügt über einen Stel-
Gesellschaft‘ …), eröffnet die Chance für   programme um Unterstützung für              lenpool, aus dem besonders leistungs-
ein Ausloten neuer interdisziplinärer       Koordinationsstellen oder um Gelder         starke Bereiche der Universität leihwei-
Verbünde. Die Universität wird dafür        für Qualifikationsmaßnahmen für             se Stellen erhalten können. So sollen
einen explorativen Raum eröffnen und        Doktoranden bewerben. Die Förder-           zusätzliche Anreize für ein besonderes
zum Beispiel im Rahmen von Workshops        linie richtet sich insbesondere an          Engagement in Forschung und Lehre
Schnittmengen zwischen Fächern und          solche Fächer, die bislang über keine       geschaffen bzw. außerordentliche wis-
Ansätzen zu identifizieren versuchen,       Formen der strukturierten Promotion         senschaftliche Aktivitäten belohnt
die sowohl in einen Diskurs über Grund-     verfügen und die nach der grund-            werden. Das Instrument kann auch zur
annahmen als auch in mögliche neue          legenden Etablierung solcher Struk-         Gewinnung von Spitzenkräften oder im
Allianzen einmünden können.                 turen innerhalb der zwei Projektjahre       Rahmen von Verhandlungen zur Ab-
                                            ein Konzept zur dauerhaften eigen-          wehr von Rufen hilfreich sein. Der Stel-
                                            ständigen Unterhaltung vorlegen             lenpool kann auch zur Zwischenfinan-
  2.5 Interne Forschungsförderung
                                            (z.B. durch Drittmittelfinanzierung) –      zierung von Mitarbeiterstellen dienen,
                                            (s. 5.6).                                   wenn eine Überbrückung zwischen
Durch die interne Forschungsförderung                                                   einem auslaufenden Drittmittelprojekt
verfolgt die Universität zwei vorrangige n In der Förderlinie „Einstieg in die          und einer Anschlussfinanzierung ge-
Ziele. Zum einen soll sie besonders         wissenschaftliche Karriere“ können          braucht wird. Leihstellen stehen für
leistungsfähige Bereiche in besonderer      Nachwuchswissenschaftler Mittel             einen befristeten Zeitraum zur Verfü-
Weise mit Sachmitteln und Personal          zur Organisation von wissenschaft-          gung. Nach Ablauf der Frist fällt die
unterstützen. Erfolgreiche Forscher         lichen Tagungen und Workshops               Stelle automatisch in den Pool zurück.
erhalten so eine positive Bestätigung       beantragen, die ihnen helfen sollen,
ihrer Leistungen. Außerdem wird so          sich international in ihrer Wissensge-
eine hohe universitätsweite Motivation      meinschaft zu vernetzen.
für die Etablierung neuer Forschungs-
vorhaben sichergestellt. Zum anderen
soll die interne Forschungsförderung

                                                                                                                                   11
n Institute der Fraunhofer Gesellschaft
                                                  2.8 Forschungskooperationen
                                                                                               (Fraunhofer Institut für Hochfrequenz-
                                                      zwischen universitären und
                                                                                               physik und Radartechnik FHR, Fraun-
                                                      außeruniversitären Partnern
                                                                                               hofer Institut für Kommunikation,
                                                                                               Informationsverarbeitung und Ergo-
                                                 Die Universität Bonn strebt die Bildung       nomie FKIE, Fraunhofer Institut für
                                                 eines „Bonn Campus“ als strategi-             Angewandte Informationstechnik FIT,
                                                 schem Zusammenschluss der Universi-           Fraunhofer Institut für Intelligente
                                                 tät und am Ort ansässiger außeruniver-        Analyse und Informationssysteme
                                                 sitärer Forschungseinrichtungen an. Ziel      IAIS, Fraunhofer Institut für Algorith-
                                                 dieses Zusammenschlusses ist die              men und wissenschaftliches Rechnen
                                                 gemeinsame Nutzung von Ressourcen,            SCAI)
                                                 die Abstimmung und Umsetzung strate-        n Max-Planck-Institute (MPI Mathematik,
                                                 gischer Ziele und die Sichtbarmachung         MPI Radioastronomie, MPI Gemein-
                                                 der Potentiale der Region (auch im Sin-       schaftsgüter)
                                                 ne einer ‚Dachmarke‘ nach dem Vorbild       n Museum König (Leibniz Institut)
                                                 anderer Regionen, etwa dem ‚Göttingen       n Stiftung CAESAR
                                                 Campus‘).                                   n United Nations University.

                                                 Die von den Städten Aachen, Bonn und        Ebenso erweisen sich regional und über-
                                                 Köln („Cologne“) umgrenzte „ABC“-Regi-      regional Unternehmenskooperationen
                                                 on verfügt über eine außerordentlich        u. a. mit
      2.6 Wissenschaftliche Zentren
                                                 hohe Dichte an Bildungs- und For-           n Deutsche Telekom
                                                 schungsinstitutionen. Die Universität       n Deutsche Post WorldNet
     Zur Förderung der interdisziplinären        Bonn hat auf Ebene der Rektorate eine       n X-Rite
     Zusammenarbeit in der Forschung und         langjährige Kooperation mit der RWTH        n Bayer HealthCare
     zur Stärkung besonderer Forschungs-         Aachen und der Universität zu Köln, die     n UCB-Pharma
     leistungen kann die Universität beson-      fortgeführt und in geeigneten Bereichen     auf den Gebieten der Forschung als
     dere Zentren bilden. Sie werden unter       ausgebaut wird. Darüber hinaus wurden       nutzbringend.
     den vom Rektorat in seinem Zentren-         auf Ebene der Fakultäten/Institute inten-
     konzept (s. Teil III, Anhang Nr. 2) fest-   sive Forschungskooperationen mit den        Ein weiterer Ausbau derartiger Koopera-
     gelegten Kriterien vom Rektorat aner-       Partnern der ABC-Region (Jülich und         tionen wird gewünscht und angestrebt.
     kannt. Zentren werden grundsätzlich         Düsseldorf eingeschlossen) etabliert.       Die Universität verfolgt dabei – insbeson-
     befristet eingerichtet. Ihre Arbeit wird    Beispielhaft seien hier erwähnt:            dere im Blick auf die Zusammenarbeit
     in regelmäßigen Abständen vom Rekto-                                                    mit außeruniversitären Forschungsein-
     rat evaluiert.                              n Erdwissenschaften (Geoverbund             richtungen – vorrangig folgende Ziele:
                                                   ABC/J)
                                                 n Bioökonomie (Bioeconomy Science           n Stärkung der eigenen Forschungs-
      2.7 Wissenstransfer
                                                   Centre)                                     schwerpunkte,
                                                 n Physik (z.B. Exzellenz-Graduierten-       n Bindung/Gewinnung ausgezeichneter
     Gemäß der Patentstrategie der Rheini-         schule in Physik und Astronomie)            Wissenschaftler durch gemeinsame
     schen Friedrich-Wilhelms-Universität        n Meteorologie (z.B. SFB TR 32 „Pat-          Berufungen etc.,
     Bonn vom 11. Oktober 2013 ist die             terns in Soil-Vegetation-Atmosphere       n gemeinsame Nutzung von kostenin-
     Universität sich bewusst, dass ihre           Systems – monitoring, modelling and         tensiver Infrastruktur und Entwick-
     leistungsstarke Forschung – besonders         data assimilation“)                         lung gemeinsamer technologischer
     in den Schwerpunktfächern – die Chan-       n Archäologie (z.B. GRK 1878 „Archäo-         Plattformen (siehe auch Punkt 2.9),
     ce beinhaltet, auch innovative Ergebnis-      logie vormoderner Wirtschaftsräu-         n ergänzende Finanzierungsmodelle.
     se zu erbringen, welche durch Schutz-         me“ gemeinsam mit Köln, Verbund
     rechte gesichert werden müssen. Das           Archäologischer Institutionen in Köln     Die Universität Bonn will darüber hinaus
     vorrangige Ziel der Patentstrategie der       und Bonn VarI).                           die besondere Nachbarschaft von Wis-
     Universität Bonn ist die Erzielung von                                                  senschaft, Wissenschaftsförderung und
     Einnahmen aus den Schutzrechten. Die        Forschung und Lehre an der Universität      Wissenschaftspolitik in der Internationa-
     Universität Bonn ist bemüht, unter Ein-     Bonn profitieren daneben von der inten-     len Wissenschaftsstadt Bonn systema-
     haltung der gesetzlichen Rahmenbedin-       siven, in mehreren Fällen über weitge-      tisch nutzen und die weitere strategische
     gungen sowohl im Vorhinein in den           hende vertragliche Vereinbarungen           Ausrichtung aktiv gestalten. Insbesonde-
     jeweiligen Verträgen als auch bei späte-    untermauerten Zusammenarbeit mit            re mit dem Aufbau einer in Deutschland
     rer Lizenzvergabe für den jeweiligen        den anderen Universitäten, wissen-          bislang nur in Ansätzen vorhandenen
     Kooperationspartner akzeptable, aber        schaftlichen Einrichtungen und Fach-        international vergleichbaren Wissen-
     auch für beide Seiten faire Konditionen     hochschulen der Region wie z.B.:            schafts- und Hochschulforschung soll es
     auszuhandeln. Näheres regelt die im                                                     möglich werden, globale Entwicklungen
     Anhang beigefügte Patentstrategie           n Bundesinstitut für Arzneimittel und       zu bewerten und Handlungsoptionen für
     (s. Teil III, Anhang Nr. 3).                  Medizinprodukte (BfArM)                   alle genannten Bereiche und für (wissen-
                                                 n Deutsches Zentrum für Luft- und           schafts-) politische Entscheidungspro-
                                                   Raumfahrt (DLR)                           zesse zu erarbeiten. (s. 4.4.2)
                                                 n Deutsches Zentrum für Neurodege-
                                                   nerative Erkrankungen (DZNE)
                                                 n Forschungszentrum Jülich
                                                 n Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

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