Hoffnung auf den Neustart? - Die aktuelle Lage im Tauchsport und Ausblick auf die boot 2022 - boot Düsseldorf

Die Seite wird erstellt Lenny-Stefan Werner
 
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Hoffnung auf den Neustart?
              Die aktuelle Lage im Tauchsport und Ausblick auf die boot 2022

Seit Anfang 2020 passen sich nationale und internationale Gewerbe immer wieder neu den Regeln und
Beschlüssen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie an. Pünktlich zum Saisonstart 2020 gingen viele
Wassersportgewerbe in den „Lockdown“ und Geschäftsbetriebe mussten sich neu erfinden und
Maßnahmen ergreifen. Mittendrin die Tauchindustrie, die sich ebenfalls neue Wege und Pläne
zurechtlegt, um den Tauchsport am Leben zu halten.
Wie schätzen Händler, Tauschschulen, Tauchshops und der Tauchtourismus die aktuelle Lage ein? Die
boot Düsseldorf sprach mit Thomas Dederichs, CEO BtS Europe AG, Axel Becker, Geschäftsführer
Beluga Reisen und Besitzer einer Tauchschule auf Bali, Sebastian Reinwald, Geschäftsführer Blue
Marlin & Dive4life und Dani Herrde, Filialleitung Blue Marlin. Sie geben uns individuelle
Einschätzungen* ihrer persönlichen Lage, exklusive Zahlen und Einblicke in die Bereiche
Tauchtourismus, Tauchhandel, Tauchshop und Tauchschule.

Der Blick auf den Markt im Detail – Herausforderungen, Zahlen und Fakten
Die Pandemie hat im Grunde jeden Bereich des Tauchmarkts getroffen. Reisen waren zeitweise gar
nicht und im gesamten Jahr 2020 nur sehr eingeschränkt möglich und in 2021 setzen sich diese
Entwicklungen fort. Auch heimische Tauchaktivitäten wurden durch Kontaktsperren und Lockdown-
Beschränkungen erschwert. Die Auswirkungen auf Tauchschulen und Shops, aber auch auf die beim
Umsatz von Tauch-Equipment waren deutlich zu spüren. Viele Marktakteure, Händler, Schulen aber
auch Lieferanten und Verbände, sind davon stark betroffen. „Das letzte Jahr hat viele
Herausforderungen mitgebracht“, sagt Axel Becker von Beluga Reisen. „Wir mussten Strategien und
Konzepte neu denken und probieren. Manche Ideen haben funktioniert, andere nicht.“

Reisen und Tourismus
Der Tourismus im Allgemeinen zählt zu den am härtesten von der Corona-Krise getroffenen
Branchen. Tauchreisen waren und sind immer noch mit einem extremen Umsatzrückgang
konfrontiert. Die traditionell wichtigsten Buchungsmonate für die Sommersaison, Januar und
Februar, waren auch 2021 noch von großer Unsicherheit geprägt. Im vergangenen Jahr hatte die
Corona-Pandemie in diesen beiden Monaten noch keine Spuren hinterlassen. Erst Mitte 2021, als die
Reisewarnung für die Balearen aufgehoben wurde, kam etwas Schwung ins Urlaubsreisegeschäft.
Dennoch: Bei den sich stets ändernden Corona-Vorschriften wissen Urlauber bis heute oft nicht, ob
das, was vor Abreise für ein bestimmtes Land galt, auch bei der Rückkehr noch aktuell ist.
Reisewarnungen, Risikogebiete und Quarantäne- oder Test-Pflicht bei Rückkehr haben den
internationalen Tourismus und somit auch den Markt der Tauchreisen und -Safaris fast auf null
zurückgehen lassen.
Auch Axel Becker verzeichnet mit Beluga Reisen seit 2020 knapp 70 Prozent weniger Umsatz. Seine
Prognose für dieses Jahr: knapp 60 Prozent weniger Geschäfte. „In den Kernzeiten des Lockdowns im
letzten Jahr waren es sogar 100 Prozent.“ Nichts ging mehr. Dennoch, Taucher wollen tauchen. „Was
positiv auffällt ist, dass Leute wieder Reisen wollen und das Taucher wieder ins Wasser möchten.
Unabhängig davon, ob es Sport- oder Hobbytaucher sind. Aktuell werden entweder sehr kurzfristige
und zeitnahe Reisen gebucht oder sehr langfristige Reisen geplant für das Frühjahr 2022.“

Tauchschulen national und weltweit
Tauchschulen im In- wie im Ausland bekamen die Pandemie ebenfalls zu spüren. Den Schulen in
internationalen Tauchgebieten fehlten die Kunden: Ohne Auslandsreisen waren auch schlicht keine
Touristen im Land, die Tauchkurse buchen konnten. Und auch die Tauchschulen in Deutschland
konnten aufgrund von Kontaktbeschränkungen und geschlossenen Hallenbädern und später einem
alle Bereiche umfassenden Ausbildungsverbot kaum geregelte Kurse anbieten. Gleiches gilt natürlich
auch für die Durchführung von Schnuppertauchgängen. Das Indoor-Tauchzentrum Dive4Live in
Siegburg ist seit fast einem Jahr geschlossen. Gerade einmal drei Monate war der Betrieb des
Tauchbeckens in 2020 möglich. Man rechnet mit einem Umsatzverlust von 40 Prozent für 2020 und
sogar 50 Prozent für 2021.
Sebastian Reinwald, Geschäftsführer der Blue Marlin Tauchschule & Tauchshop, schätzt den Verlust
im Jahr 2020 auf 40 Prozent, für 2021 sieht er sogar einen 50 prozentigen Rückgang des
Tauchschulgeschäfts voraus. Denn auch noch im Frühjahr 2021 sind die Hallenbäder geschossen, für
viele Länder herrschen nach wie vor Reisewarnungen, Test- oder Quarantäne-Pflicht nach der
Rückkehr. Wo also, soll die Tauchausbildung stattfinden? Thomas Dederichs, CEO BtS Europe AG:
„Mehr als 70 Prozent der neuen Taucher sind in den letzten Jahren international ausgebildet worden.
Dieser Anteil fehlt aufgrund des Wegfalls der internationalen Reisen fast komplett.“

Tauchshops und Handel
Das Jahr 2020 begann gut für den Handel. „Die ersten drei Monate, inklusive der boot 2020 sind
richtig gut gelaufen“, sagt Thomas Dederichs. Dann kam der Einbruch. Geschäfte mussten komplett
schließen und durften später den Betrieb nur unter der Voraussetzung strenger Hygienemaßnahmen
wieder aufnehmen. Die Herausforderungen liegen und lagen hier vor allem in der Erstellung
funktionierender Hygienekonzepte. Denn selbst wenn der Handel nicht komplett geschlossen ist, ist
es gerade bei Tauchequipment schwierig, eine Beratung auf Abstand durchzuführen. Zudem wollen
Kunden die Produkte anfassen, an- und ausprobieren. Die stetige Anpassung von Hygienerichtlinien
und die dauerhaften Schließungen und Wiederöffnungen machen es den Einzelhändlern nahezu
unmöglich ein sicheres und aktuelles Konzept zu präsentieren und den Verkauf wie gewohnt
stattfinden zu lassen. Die für den Handel wichtigen Verbraucher- und Fachmessen konnten gar nicht
stattfinden, weder Händler noch Endverbraucher konnten sich im gewohnten Rahmen und Maß
informieren und inspirieren lassen.
Dazu kam der Wegfall nahezu aller Tauchreisen und der Tauchausbildung, der die Anschaffung neuer
Ausrüstung auf Kundenseite schlicht unnötig machte. Die Nachfrage nach Tauchequipment sank
beziehungsweise hat sich verschoben. Wie weiter unten erläutert wird, konnte der Handel neue
Kaufmuster und neues Kaufverhalten beobachten.
Der Umsatzrückgang bei der BtS Europe AG 2020 lag daher bei fast 30 Prozent. „In Bezug auf 2021
hofft der Markt auf einen Restart im Herbst. Der andauernde Lockdown im Frühjahr lässt aber einen
weiteren Rückgang in der Größenordnung um 10 Prozent gegenüber 2020 wahrscheinlich werden“,
sagt Thomas Dederichs.

Die Krise als Chance: Umstrukturierung des Business
Die vergangenen Monate haben ein Umdenken in vielen Bereichen der Branche erwirkt, oft auch
erzwungen. Einige Betreiber konnten mit guten Ideen und jeder Menge Tatkraft ihr Business den
Umständen anpassen und so dessen Überleben sichern. Die Zeit, in der kein geregelter Betrieb
stattfinden konnte, nutzen viele Unternehmen, um ihre Mitarbeiter zu schulen oder weiterzubilden,
Equipment zu warten und ihr Angebot neu aufzustellen.

Interne Maßnahmen – Zeit für Weiterbildung
Viele Betriebe machten aus der Pflicht eine Tugend: „Auf Seiten der Azubis wurde bei uns im letzten
Jahr sogar aufgestockt“, sagt Axel Becker. „Außerdem bekamen sie die Chance, stärker in Projekte
einzutauchen, als es normalerweise im gut laufenden Betrieb möglich wäre. Außerdem waren
Schulungen und Weiterbildungen vor Ort, zum Beispiel in Ägypten, öfter möglich als in den
Vorjahren. Somit konnten gerade Berufseinsteiger profitieren.“ Auch bei Blue Marlin wurde die Zeit
in die Weiterbildung der Mitarbeiter und das Erlernen neuer Specialities investiert, berichtet
Sebastian Reinwald. „Aktuell rüsten wir beide Standorte auf, sichten und revidieren, wenn nötig, das
Leihequipment unserer Tauchschule.“ Bei Beluga hat man ebenfalls die Zeit des Stillstandes sinnvoll
genutzt: „Bei Tauchschulen, die aktuell geöffnet haben, finden weiterhin die üblichen Beachcleanups
sowie Weiterbildungs- und Aufklärungsunterricht zum Thema Plastikmüll statt. Weitere
Vorkehrungen, wie Neubepflanzungen sind aber nicht möglich, da diese Aktionen mit Kosten
verbunden sind, die leider aktuell nicht tragbar sind für Tauchschulen.“

Der Markt regelt? Neue Strategien und Angebote
Tauchschulen mit finanzieller Unterstützung oder laufender Kundschaft haben in den vergangenen
Monaten viel Zeit und Geld in Corona-konforme Zertifizierungen gesteckt und ermöglichen
bestmögliche Hygienemaßnahmen. „Wir arbeiten immer angepasst an die gerade geltenden
Verordnungen des Landes NRW“, sagt Sebastian Reinwald. „Wir haben beispielsweise 1:1-VIP-Kurse
angeboten als der Sport zu zweit unter freiem Himmel wieder erlaubt war. In unserem Tauchshop
haben wir zu Anfang „click & collect“ angeboten und haben seit der neuen Verordnung von März
2021 „click & meet“ dazu genommen.“
„Wir selbst können unser Geschäftsmodell nur schwer ändern, da unser Tauchbecken nun mal der
Kern unserer Leistung ist“, sagt Dive4life. „Wir nutzen die Zeit aber für Vorbereitungen auf die
bevorstehende Saison: Umbauten und Modernisierung des Tauchcenters, Vorbereitung auf die
Wiedereröffnung, Installation einer Luftreinigungsanlage im Tauchcenter ähnlich wie in Arztpraxen
oder Schulen. So hoffen wir, den Kunden bald wieder ein sicheres Tauchen ermöglichen zu können.“
Auch die Reiseveranstalter haben ihr Sortiment angepasst. „Bei uns wurde zum Beispiel Österreich in
das Angebot aufgenommen, wo Seen-Safaris angeboten werden und wo wir eine hohe Nachfrage
hatten“, sagt Axel Becker. „Solange es Begrenzungen im weltweiten und europäischen
Tauchtourismus gibt, werden Reisen in DACH-Regionen immer populärer. In Deutschland wurde
unser Angebot, die Betreiber in unser Portfolio aufzunehmen, weniger angenommen. Das liegt
daran, dass Österreich Tourismus gewohnt ist und Kunden und Veranstalter gerne mit ihren
Angeboten aufnimmt. Das ist in Bezug auf Deutschland und Tauchabenteuer weniger der Fall. Hier
organisiert man sich eher selbst. Fest steht aber: Taucher wollen wieder ins Wasser und tauchen.
Organisierte Taucher gehen dafür auch gerne in Seen – Hauptsache wieder Tauchen.“
In Überseeregionen werden Tauchsafaris nicht angeboten. Axel Becker berichtet dennoch von
Tauchschulen, die etwas Laufkundschaft haben. Meist handelt es sich dabei um Auswanderer mit
Wohnsitz zum Beispiel auf Bali. Davon profitieren die dortigen Tauchschulen.

Auf dem trockenen Tauchen – Ersatz durch digitale Angebote?
Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung in Deutschland ein großes Stück vorangetrieben. In
vielen Bereichen konnten Wege gefunden werden, persönliche Treffen aber auch Arbeitsschritte
durch Online-Alternativen zu ersetzen. So haben Wassersportschulen E-Learning Plattformen
entwickelt und verschiedene digitale Angebote ausgebaut, wie auch Dive4life. „Durch Onlinekurse
können aber keine wirklich relevanten Umsätze erzielt werden. E-Learning und Online-Seminare
können das richtige Tauchen einfach nicht ersetzen“, sagt Dani Herrde. „Aber auch unsere Website
wurde erneuert und eine neue Plattform für unseren Club geschaffen. Außerdem wurden interne
Strukturen digitalisiert. Ein neuer Onlineshop entsteht auch gerade.“
Beluga Reisen bietet seit September digitale Beluga Talks an. Hier wird unter Gleichgesinnten über
unterschiedliche Destinationen, ökologische Projekte und ähnliche, verwandte Themen gesprochen.
„Das ist natürlich kein Ersatz zum Tauchen“, sagt aber auch Axel Becker. „Aber eine Art
Beschäftigung.“ Und eine Form der Kundenbindung. Das Unternehmen hat sich komplett digitalisiert
und interne Prozesse, so wie Buchungsprozesse optimiert und leichter gemacht und die
Unternehmensstruktur verbessert. So werden zum Beispiel die Reiseunterlagen nicht mehr
ausgedruckt.

Neue Kaufmuster, neues Kaufverhalten – was suchen die Kunden in der Pandemie?
Im Jahr 2020 war das Reisen schwierig und auch jetzt gibt es Fernreisen nur kaum oder unter
erschwerten Bedingungen. Noch immer gelten für viele typische Tauch-Destinationen
Reisewarnungen. Die Tauchsafari am Roten Meer fällt bis auf weiteres für viele Kunden
aus. Entsprechend anders und vor allem weniger wird eingekauft.

Heimische und kältere Gewässer erleben eine hohe Nachfrage
„Es fehlt der Kunde, der international in warmen Gewässern taucht“, sagt Thomas Dederichs. „Das ist
besonders in den Wintermonaten aufgefallen.“ Sowohl Hobby- wie auch Sporttaucher wollen eben
tauchen und suchen nach Ausweichmöglichkeiten: „Viele Taucher haben in der Saison 2020 das
heimische Gewässer für sich entdeckt und sich spezielle Ausrüstung zum Tauchen in kälteren
Gewässern zugelegt. Auch um unabhängig vom Verleih zu sein, der aktuell nicht verlässlich geöffnet
sein kann. Gerade die modulare Ausrüstung, die sowohl für das etwas anspruchsvollere Tauchen in
kälteren Gewässern, als auch als Begleiter auf Reisen geeignet ist, erlebt gerade eine deutlich höhere
Nachfrage. Darauf haben sich viele Anbieter konzentriert. Dazu gehören auch Druckbehälter, die die
eigene Flasche flexibel und unabhängig von Verleihstationen machen.“ Axel Becker berichtet
ähnliches: „Auffällig ist, dass weniger ABC-Ausrüstung, also Maske, Schnorchel, Flossen, gekauft wird,
da das Reisen eingeschränkt ist. Die Nachfrage nach Trockentauchanzügen und Unterziehern ist
definitiv in den letzten Wochen gestiegen. Viele Menschen beschäftigen sich gerade intensiv mit dem
Tauchen in heimischen Gewässern.“ Doch es gibt Nachbesserungsbedarf, um deutsche Seen für
Taucher richtig attraktiv zu machen. „Dazu benötigt der Tauchsport im Inland jedoch mehr Zugänge
zu Gewässern“, ergänzt Thomas Dederichs. „Und Zugang heißt in der Mindestanforderung die
Erlaubnis ein Gewässer betauchen zu dürfen und die Möglichkeit in Ufernähe zu parken.“

Schrumpfender Markt – wachsende Konkurrenz
Shops haben zudem auf dem deutlich kleineren Markt mit neuer Konkurrenz zu kämpfen: Da die die
Ware des Vorjahres nicht loswerden und sehr verhalten ordern, gehen die Hersteller verstärkt neue
Wege. „Viele Hersteller wie Aqualung oder Scubapro starten den Direktvertrieb über B2C Shops und
beliefern die Kunden direkt“, stellt Dani Herrde von Blue Marlin fest. „Sie steigen in den Endkunden-
Wettbewerb ein.“

Reiseplanung – Wann geht es wieder los?
Um das Geschäft auf allen Seiten wieder in Schwung zu bringen, braucht es ganz klar den
Tauchtourismus. Aktuell rät die Bundesregierung jedoch, von Reiseplanungen abzusehen.
Übernachtungen im Inland sind aus touristischen Gründen nicht erlaubt, auch vor nicht notwendigen
touristischen Reisen ins Ausland wird weiterhin gewarnt, da auch künftig weltweit mit
Quarantänemaßnahmen und drastischen Einschränkungen des öffentlichen Lebens wie auch des
Luft- und Reiseverkehrs gerechnet werden muss. Gesundheitsgefahren müssen weiterhin minimiert
und ein erneutes Stranden von Reisenden vermieden werden. Das spiegelt sich natürlich in den
aktuellen Buchungen nieder. Wer im Winter auf sinkende Fallzahlen und Lockerungen im Frühjahr
gesetzt und gebucht hat, muss nun gut überlegen, ob er seine Reise antreten möchte.
Fernreisen werden aktuell entweder sehr kurzfristig und zeitnah gebucht, je nach dem was die
aktuellen Bestimmungen erlauben, oder mit Aussicht auf das nächste Jahr sehr langfristig geplant.
Mittelfristig herrscht noch zu viel Unsicherheit über mögliche Reiseeinschränkungen durch Corona.
„Es gibt Tauchschulen und Hotels, die viel in Hygienekonzepte und Maßnahmen investiert haben und
jetzt auf baldige Lockerung der Einreisebestimmungen hoffen, um wieder Touristen empfangen zu
dürfen. Diese Unternehmen sind Teil der Reiseangebote und werde von Beluga Reisen als
Reisepartner empfohlen,“ sagt Axel Becker.

Ein Ausblick – wie wird es weitergehen?
Lockdown oder Lockerung? Aktuell lässt sich kaum das Ende einer jeden Woche voraussagen.
Mittelfristige Reiseplanungen sind so gut wie unmöglich. Doch der Tauchmarkt ist robust. „Der
Taucher will seinen Sport ausüben und scharrt schon mit den Hufen. Der Sport wird mit viel Herzblut
betrieben und ich bin mir sicher, dass es wenige Insolvenzen geben wird“, sagt Thomas Dederichs.
Auch Axel Becker sieht es ähnlich: „Sobald es Lockerungen und weniger Beschränkungen gibt, wird
der Markt wieder wachsen.“ Allerdings: „Für uns als Veranstalter wird es immer gut laufen. Uns geht
es als Unternehmen in Deutschland sehr gut und sobald man reisen darf, werden die Kunden wieder
bei uns buchen. Es wird nur schwierig, wenn unsere Partner in den Destinationen dann nicht mehr
existieren. Dann müssen wir uns neu aufstellen. Außerhalb Deutschlands und der EU gibt es kaum
Hilfspakete. Viele Länder, die auf Tourismus angewiesen sind, leiden und auch die Mitarbeiter leiden.
Wir können nur hoffen, dass sie durchhalten. Es wird aufwärts gehen, die Frage ist nur wann und
wie.“ Alle Markteilnehmer stellen sich aber auf einen kleineren Markt ein, denn es fehlen die in 2020
und 2021 nicht ausgebildeten neuen Taucher. „Die Erholung wird daher drei bis vier Jahre dauern, so
dass hoffentlich in 2025 wieder das Vorkrisenniveau erreicht wird“, sagt Thomas Dederichs. „Damit
ist der Tauchsport deckungsgleich mit den Erholungsplänen der Luftfahrt und des Tourismus.“
Viele Tauchschulen konnten sich mit digitalen und hybriden Veranstaltungen über Wasser halten.
„Wir haben einen hybriden Freedive-Tauchkurs angeboten, bei dem die Theorie-Einheiten live online
stattgefunden haben,“ sagt Sebastian Reinwald. „Die Praxiseinheiten werden dann terminiert, wenn
die Tauchschule wieder vollständig öffnen darf.“ Online-Kurse und E-Learnings werden parallel zum
regulären Schulbetrieb vielleicht eine Ergänzung darstellen, sind auf Dauer jedoch kein Ersatz.
Eine Erholung ist also zu erwarten, wird aber ihre Zeit benötigen. Mit einem Blick auf die boot 2022
ist die Stimmung positiv und vielversprechend. Nicht nur bei Ausstellern und Fachbesuchern ist die
Vorfreude auf den Besuch realer Messen groß. Digitale Alternativen waren in den letzten Monaten
gut gemeinte Optionen, die das Konzept der Fach- und Besuchermesse vor Ort aber nicht ablösen
können. Insbesondere die boot Düsseldorf ist nach wie vor die größte Plattform für
Wassersportenthusiasten. Hier erfahren Kunden wie Händler nicht nur die neuesten Trends und
Innovationen, sondern ausführliche Beratung und das Erlebnis von 360 Grad Wassersport. Darum gilt
für die gesamte Tauchindustrie: reboot your business mit der boot Düsseldorf 2022.
In unserem reboot Talk, dem Business Podcast der boot Düsseldorf sprechen wir mit Dr. Uwe
Hoffmann (Präsident des VDST), Thomas Dederichs (CEO der BtS Europe AG), Axel Becker
(Geschäftsführer von Beluga Reisen) über die wirtschaftliche Lage in der Tauchindustrie und die
Wichtigkeit der boot Düsseldorf als Live-Plattform.

Jetzt hier rein hören.

*Viele Kollegen und Kolleginnen werden sich im Geschilderten wiedererkennen, ein Anspruch auf
Allgemeingültigkeit wird jedoch nicht erhoben.“
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