How to Make the World Work - Richard Buckminster Fuller World Game Lab - edition mono

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How to Make the World Work - Richard Buckminster Fuller World Game Lab - edition mono
Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung
Austrian Frederick and Lillian Kiesler Private Foundation

How to Make the
World Work
Richard Buckminster Fuller
World Game Lab

                    12|2012
                                                               RICHARD BUCKMINSTER FULLER World Game Lab - Symposium
                                                               Richard Buckminster Fuller Institute-Austria in Kooperation mit/
                                                               in cooperation with
                                                               Österreichische Friedrich und Lillian Kiesler-Privatstiftung Wien/
                                                               Austrian Frederick and Lillian Kiesler Private Foundation and/und
                                                               Architekturzentrum Wien

Symposium                                                      14.-15. Oktober 2011 im AzW October 14-15, 2011 in the AzW
How to Make the World Work - Richard Buckminster Fuller World Game Lab - edition mono
Vorwort I                                                                               Preface I

Die Nutzbarmachung künstlerischer Visionen eint die Interessen des Buckminster          You might say that uniting artistic visions is an interest shared by the Buckminster
Fuller Institute Austria und der Kiesler Stiftung Wien, so könnte man sagen. Im         Fuller Institute Austria and the Kiesler Foundation Vienna. Particularly the discourse
Besonderen jener Diskurs, der das Verhältnis des Menschen zu seinem Umraum              that defines the relationship of the human being to his environment and which
definiert und dieses zum Gegenstand der Auseinandersetzung werden lässt.                makes this the object of the examination.
Buckminster Fuller wie auch Friedrich Kiesler sahen in der Übereinkunft von Vision      Buckminster Fuller, like Frederick Kiesler, saw the truly meaningful act of creativity
und Wirklichkeit den eigentlich sinnstiftenden Akt kreativen Handelns. Kiesler bringt   in the agreement of vision and reality. Kiesler clearly expressed his intentions of
seine gesellschaftsreformatorischen Absichten in Form einer Aufforderung an alle        reforming society in 1962 in the form of a call to all designers of our environment,
Gestalter unserer Umwelt klar zum Ausdruck, wenn er 1962 meint, dass jeder, der         stating that anyone who designs must equally express the attitude of his time in
entwirft, mit seinem Design auch die Haltung seiner Zeit zum Ausdruck bringen           his design. This, he maintained, could be accomplished by the “architect [selecting]
muss. Dies könne dadurch erreicht werden, dass der „Architekt“ einerseits aus den       those facts that may be combined successfully to contribute to creative life”, on
„Weiten der historischen Archive“ und andererseits aus den „Bereichen der aktuellen     the one hand from the “vast reaches of historical archives” and, on the other, from
Wissenschaften und Technologien jene Fakten auswählt, die sich erfolgreich zu           the “fields of current sciences and technologies”.
einem Beitrag für ein schöpferisches Leben kombinieren lassen.“                         And because this socio-cultural objective was not only characteristic of the work
Und da dieser sozio-kulturelle Anspruch nicht allein das Werk von Buckminster           of Buckminster Fuller and Frederick Kiesler, but continues to be highly relevant
Fuller und Friedrich Kiesler prägte, sondern heute noch von hoher Brisanz ist,          today, the “Buckminster Fuller’s World Game Lab” symposium is an attempt to make
wurde mit dem Symposium „Buckminster Fullers World Game Lab“ der Versuch                Fuller’s World Game a reality with the aid of the current state of the art in science, art
gestartet, Fullers World Game nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft, Kunst          and technology. What it takes? – Interest and ambition from a wide range of fields
und Technologie Wirklichkeit werden zu lassen. Was es dazu braucht? – Interesse         of knowledge along with the realisation that the notions of “playing” and being
und Ambition aus den unterschiedlichsten Wissensbereichen sowie die Einsicht,           “serious” are, in this case, not opposites, but rather two sides of the same coin, that
dass die Begriffe „Spiel“ und „Ernst“ hier keinen Gegensatz bilden, sondern die         must be made one. In view of the ecological, economic and thus social instability
zwei Seiten ein und derselben Medaille sind, also in-Eins-gesetzt werden müssen.        of our existence, a different view of the world and the associated engendering of
Angesichts der ökologisch-ökonomischen und damit auch sozialen Instabilität             new options for perception, thought and action would still (or today more than
unseres Daseins erscheint nach wie vor (oder gerade jetzt!) ein anderer Blickwinkel     ever!) seem essential.
auf die Welt und die damit verbundene Freisetzung neuer Wahrnehmungs-, Denk-
und Handlungsoptionen unabdingbar.

Monika Pessler                                                                          Monika Pessler
Direktorin                                                                              Director
Kiesler Stiftung Wien                                                                   Kiesler Foundation Vienna
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Vorwort II

                                                                                                Das World Game ist ein umfassendes Projekt von Buckminster Fuller, das verschie-
                                                                                                dene Aspekte seiner Arbeit, seiner Visionen miteinschließt: damit sind auch die
                                                                                                unterschiedlichen Sphären, die er mit seinen Projekten, Initiativen, Vorträgen und
                                                                                                Präsentationen angeregt hat, gemeint. Im World Game werden vier zentrale Aspekte
                                                                                                von Buckminster Fullers Kosmovision deutlich:

                                                                                                Die zweidimensionale unverfälschte Darstellung eines Planeten.
                                                                                                Die gegenständlich bildnerische Wahrnehmung des Planeten, die das Verständnis
                                                                                                für die dem Planeten eigenen und ihm immanenten Zustände ermöglicht.
                                                                                                Die globale Vernetzung als Gegenpol zu spezialisiertem „Insel-Wissen“.
                                                                                                Informations- und Wissenstransfer in Real-Time.

                                                                                                Spätestens seit Martin Waldseemüller (ca. 1470 – ca. 1520) versuchen die Menschen,
                                                                                                von der sphärischen Darstellung der Erde zu einer flachen, jedoch unverfälschten
                                                                                                Version des Planeten zu gelangen. Fuller erreichte dieses Ziel 1943 durch die
                                                                                                Dymaxion Map. Damit erhielten wir zum ersten Mal in unserer Geschichte die
                                                                                                Möglichkeit, die Welt in ihrer Gesamtheit wahrhaftig zu sehen.
                                                                                                Die globale Vernetzung, in der es kein Oben, kein Unten und kein Zentrum gibt,
                                                                                                sondern alles Peripherie ist, tritt in und durch Fullers distributed network offen
                                                                                                zu Tage. Kein menschliches Wesen kann sich (allein) als Oberhaupt des Planeten
                                                                                                positionieren, kann als Subjekt den Anspruch erheben, letzte Instanz zu sein – all das
                                                                                                hat Fuller erkannt und das Vorfeld dessen bereitet, was uns heute selbstverständlich
                                                                                                ist: die mit Computern, Satelliten und Telefonen verbundene, grundsätzliche Ver-
                                                                                                netzung. Tools wie Skype, Twitter und Facebook stellen die logische Konsequenz
                  Friedrich Kiesler, Door, Tension Spring, Studie für                           dieser weltumspannenden Vernetzungsstrategie dar.
                  study for Endless House, New York 1950-59
                                                                                                Die grafische Identifizierung der Ressourcen unseres Planeten auf einer
                                                                                                Dymaxion Map und die damit verbundenen Informationstransfers in Real-Time,
                                                                                                ermöglichen uns (den Terraniern oder Dwellings, wie Fuller sie nannte) nicht nur die
„Kurioser Wiese finden wir auch in unserer Zeit ähnlich hochgezogene schirmförmige              Wahrnehmung von geographischer Konzentration sowie die Spezialisierung von
Schutzbauten, die ein ideales Haus und Heim darstellen“, schreibt Friedrich Kiesler in den      Ressourcen. Ebenso eröffnet sich dem Individuum die Möglichkeit, auf der Basis
1940ern über Buckminster Fullers „Dymaxion House“. (Friedrich Kiesler, Magic Architecture,      eines realen, faktischen und nicht übersehbaren Wissens Initiativen zu ergreifen.
1940er, Typoskript)                                                                             Das World Game ist darauf ausgerichtet, das hier beschriebene Erkenntnispotential
                                                                                                im Zuge eines interaktiven Spiels freizusetzen.
„Curiously enough, we find in our own time a similar elevated umbrella-shelter fostered as an
ideal house and home“, wrote Frederick Kiesler about Buckminster Fuller‘s „Dymaxion House“      Dieser Intention folgend wurde 2009 von uns (Enrique Guitart, Thomas Thurner,
in the 1940‘s. (Frederick Kiesler, Magic Architecture, 1940‘s, Typoskript)                      Günther Friesinger) das Buckminster Fuller Institute Austria gegründet, um den
                                                                                                Bekanntheitsgrad von Fullers Weltsicht nachhaltig auch im deutschsprachigen
                                                                                                Raum zu etablieren und um Synergien zwischen unterschiedlichen, soziokul-
                                                                                                turell arbeitenden Institutionen zu entfachen. Dahingehend erweist sich die
How to Make the World Work - Richard Buckminster Fuller World Game Lab - edition mono
Preface II

Zusammenarbeit für „Richard Buckminster Fullers World Game Lab“ mit der             The World Game is an extensive project by Buckminster Fuller that comprises
Kiesler Stiftung Wien als eine beinahe logische Folgeerscheinung, da auch diese     different aspects of his work and visions, including the various spheres that he
Kulturinstitution ihr Programm aus dem ganzheitlichen Denkansatz des Künstlers      inspired with his projects, initiatives, lectures and presentations. The World Game
und Architekten Friedrich Kiesler heraus entwickelt. Unser Dank und unsere An-      illustrates four key aspects of Buckminster Fuller’s vision of the universe:
erkennung gehen an Monika Pessler und ihr Team für Vertrauen, Unterstützung
und Motivation, die zur Realisierung dieses Projekts beitrugen. Ebenso danken wir   The two-dimensional authentic representation of a three-dimensional planet.
dem Architektur Zentrum Wien, das diesem Symposium einen geeigneten (auch           The objective, pictorial perception of the planet that enables an understanding of
geistigen) Raum zur Verfügung stellte.                                              the planet’s inherent, immanent states.
                                                                                    Global networking as an antipode to specialised “insular knowledge”.
Enrique Guitart                                                                     Information and knowledge transfer in real time.
Buckminster Fuller Institute - Austria
                                                                                    At least since Martin Waldseemüller (c.1470–c.1520), people have sought to trans-
                                                                                    form the spherical representation of the earth into a flat, but authentic version of
                                                                                    the planet. Fuller accomplished this with his Dymaxion Map in 1943. For the first
                                                                                    time in our history, this gave us the possibility to truly see the world in its entirety.
                                                                                    Global networking, in which there is no up, no down and no centre, but everything
                                                                                    is periphery, is openly visualised in and through Fuller’s distributed network. No
                                                                                    human being can position himself (alone) as the head of the planet, can, as a
                                                                                    subject, claim to be the final authority – all this Fuller recognised, paving the way
                                                                                    for what goes without saying for us today: fundamental networking connected with
                                                                                    computers, satellites and telephones. Tools such as Skype, Twitter and Facebook
                                                                                    are the logical consequence of this globe-spanning networking strategy.

                                                                                    The graphical identification of our planet’s resources on a Dymaxion Map and the
                                                                                    associated information transfers in real time allow us (the Terrans or Dwellings, as
                                                                                    Fuller called them) not only to perceive geographical concentration and specialise
                                                                                    resources. Equally, the individual is given the opportunity to take the initiative
                                                                                    on the basis of real, factual and vast knowledge. The aim of the World Game is to
                                                                                    release the knowledge potential described here in the course of an interactive game.
                                                                                    Following this intention, we (Enrique Guitart, Thomas Thurner, Günther
                                                                                    Friesinger) founded the Buckminster Fuller Institute Austria in 2009 in order to
                                                                                    firmly establish Fuller’s view of the world in the German-speaking world, too,
                                                                                    and to encourage synergies between different social and cultural institutions.
                                                                                    To this end, the co-operation with the Kiesler Foundation Vienna on “Richard
                                                                                    Buckminster Fuller’s World Game Lab” evolves to be an almost logical conse-
                                                                                    quence, as this cultural institution equally develops its programme upon the
How to Make the World Work - Richard Buckminster Fuller World Game Lab - edition mono
Ein Dreieck auf der Kugel ist niemals allein.

basis of the holistic thought of artist-architect Frederick Kiesler. Our thanks and      Über Buckminster Fullers Sinn für Signifikanz.
acknowledgement are due to Monika Pessler and her team for their trust, support
and motivation, that contributed to the realisation of this project. We would also       Interview mit Joachim Krausse geführt von Ines Mitterer anlässlich des Symposiums
like to thank Architektur Zentrum Wien for providing a suitable (intellectual) setting   „Buckminster Fullers World Game Lab“, Wien 15/10/2011 (Auszug)
for this symposium.

Enrique Guitart
Buckminster Fuller Institute - Austria

                                                                                                                                     Joachim

                                                                                         IM: Herr Krausse, sie haben viel Zeit verwendet, um der Öffentlichkeit Buckminster
                                                                                         Fuller und sein Werk zugänglich zu machen. Wie sind sie dazu gekommen?

                                                                                         JK: Weil ich ein neugieriger Mensch bin und Freunde, Architekten und Künstler, sich
                                                                                         auf Buckminster Fuller bezogen – das war in den 1960ern – und ich wollte wissen,
                                                                                         was es mit Fuller auf sich hat. Material war in Deutschland kaum verfügbar, alles
                                                                                         musste aus den USA und England beschafft werden. Ein in London lebender Freund
                                                                                         hat mir Texte geschickt. Ich war ihm dabei behilflich, Texte von Buckminster Fuller
                                                                                         ins Deutsche zu übersetzen. Zuerst musste ich Fullers Text „Education Automation“
                                                                                         nur redigieren, dann aber selbst übersetzen. Durch diese Auseinandersetzung
                                                                                         wurde ich mit Fullers Werk immer vertrauter. Ich habe ihm meine Übersetzungen
                                                                                         geschickt und er hat sehr nett geantwortet und sie als „beautiful accomplishments“
                                                                                         bezeichnet – was mich natürlich noch weiter anstachelte.
                                                                                         Auch wurde es notwendig, seine Texte mit weiteren Informationen anzurei-
                                                                                         chern – man musste sich auf sein Entwurfswerk beziehen, dachte ich, um die
                                                                                         Tragweite seiner Schriften erfassen zu können. In der Übersetzung von „Operating
                                                                                         Manual for Spaceship Earth“ habe ich deshalb beschrieben, worum es in seinen
Deep Space Special/Ars Electronica Center 2009, CC BY BY-NC-ND rubra (flickr)
How to Make the World Work - Richard Buckminster Fuller World Game Lab - edition mono
Artefakten geht. Ich hatte vorerst keine Ahnung von der Wirkung des Buches auf          damit untrennbar verknüpften ethischen Prinzip: „Bedenke den Rest!“
den deutschsprachigen Raum. Erst später erfuhr ich, dass diese Übersetzung für
manche sogar den Ausschlag gab, Designer zu werden. Die Schrift ist ja eigentlich       IM: Buckminster Fuller ist es also vor allem darum gegangen, dass falsche Bilder
ein „Manifest“, das die Erde als ein formal geschlossenes, aber thermodynamisch         zu falschen Lösungsansätzen führen.
offenes System versteht – eben ohne Bedienungsanleitung (!) und muss als
Aufforderung verstanden werden, sich um den Planeten Erde zu kümmern. Aber              JK: Ja, das ist ja auch in unserer Sprache festgeschrieben. Fuller kritisierte zum
erst die Neuausgabe nach fast dreißig Jahren hat gezeigt, wie lange es braucht,         Beispiel gedankenlose Ausdrucksweisen wie „Ihr da unten“ versus „Ihr da oben“,
um Fullers Weitsichtigkeit zu verstehen.                                                die sogar noch in der Raumfahrt herumgeistern. Im Outer Space aber gibt es kein
                                                                                        „Oben“ oder „Unten“ – es gibt jedoch ein „Hinein“ und ein „Heraus“ – die Bewegung,
Freunde von ihm, wie etwa John Cage, haben früher registriert, dass sich Fuller         die sich zu Erdmittelpunkt hin ausrichten, meint ein „Hinein“. Anderes verfehlt die
um „das kümmert, was getan werden muss“ (John Cage, 1960). Die „Design Revo-            Tatsachen, die auf unserem „Raumschiff Erde“ gegeben sind.
lution“ war skandalös – die an Architekten gerichtete Aufforderung, sich in einem
Zehnjahresprogramm ausschließlich mit den natürlichen Ressourcen der Welt               In diesem Zusammenhang verweist Fuller auch auf eines der „schönsten aber
und ihrer besseren Nutzung zu beschäftigen, löste einen Sturm der Entrüstung            irreführendsten Bilder“, die es gibt: die auf- und untergehende Sonne. Derartige
aus. Alles ging jedoch in den politischen Wirren der späten 1960er unter. Aus der       Basislektionen waren Buckminster Fuller wichtig, weil man sonst kein adäquates
„Design Revolution“ sollte das „World Game“ hervorgehen – Studierende sollten           Bewusstsein und damit auch keine adäquate Sprache entwickeln kann. Dies betrifft
den Umgang mit Weltressourcen inklusive der damit verbundenen Konsequenzen              auch das Verhältnis von Gefühl und Verstand und damit auch unser Verhältnis
durchspielen. Dieser Plan traf den Nerv der herrschenden, ökonomisch-politisch          zu den jeweiligen Instrumenten der Wahrnehmung. Dementsprechend war es
wirkenden Kräfte empfindlich. So wird auch klar, warum Buckminster Fuller lediglich     Fuller auch wichtig, wie wir das „Haus“ auffassen. Ein herkömmliches Bild von
die Hülle des amerikanischen Pavillons der Expo 67 in Montreal bauen durfte, die        „Haus“ bildet Denkgewohnheiten aus, die laut Fuller geändert werden müssen.
Inhalte seines „geodesic dome“ jedoch abgelehnt wurden. Das „World Game“                Er begriff „Haus“ als Medium, daher auch seine Konflikte mit der konventionellen
sollte die Grundlage bilden für ein anderes, kooperatives Herangehen an globale         Architektur. Erfahrungen, die den Umgang mit dem Planeten betreffen, können am
Probleme. Es sollte aufzeigen und erfahrbar machen, dass es katastrophal ist, immer     „Haus“ modellhaft entwickelt werden. Fuller beschäftigte sich intensiv mit Aspekten
nur an die eigene Seite zu denken – da spielt natürlich die wirtschaftspolitisch        wie Energie oder Klimatisierung und gewann darüber erstaunliche Erkenntnisse.
brisante Energiefrage eine primäre Rolle.                                               Zum Beispiel, dass bestimmte Formen „Flows“ erzeugen, die zur selbsttätigen
                                                                                        Klimatisierung nutzbar gemacht werden können.
Die ursprüngliche Idee war das „World Game“ auf einer großen „Dymaxion World-
map“ zu spielen, deren Eigenart darin besteht, die Transformation der Erdkugel in       Da es eine innere und eine äußere Atmosphäre gibt, ist es möglich mit Ventila-
eine ebene Karte durch unterschiedliche Projektionsmethoden deutlich zu machen.         toren externe Strömungen mit den internen so zu verbinden, dass der Flow zum
Ein sphärischer Körper ist nicht abwickelbar in der Fläche, und so hat jede Weltkarte   Erwärmen wie auch zum Kühlen verwendet werden kann. Fuller schuf für seine
ein gehöriges Maß an Verzerrungen, willkürlichen Trennungen und Rahmungen.              „Geodesic Domes“ eine sich selbst regulierende, transparente Klimahülle, die nie
Den Unterschied von Globus und Karte sieht Fuller systemisch: ein Dreieck auf der       überhitzt war. Er führte als erster vor, wie man an „aktive Membranen“ herangeht.
Kugel erzeugt automatisch ein zweites (nämlich auf dem Rest der Kugel), während         Fuller selbst bezeichnete sein Konstrukt als ein „schönes Stück Mechanik“ – „aber
das Dreieck in der Ebene vereinzelt bleibt, ohne Auswirkungen auf seine Umwelt.         was man noch alles hätte tun können. Wenn die Industrie nur gewollt hätte, da
Das Denken in Operationen auf der doppelsinnig gekrümmten Fläche der                    wären noch ganz andere Dinge möglich!“.
„Dymaxion Map“ zeitigt andere Ergebnisse als ein Denken in der Ebene. Daher             Fuller wollte das Haus in eine Art Haut mit all ihren Fähigkeiten verwandeln – in
war Fuller die „Modellierung“ des Globus wichtig – die den zyklisch wirkenden           eine semitransparente Membran, die formal geschlossen, thermodynamisch aber
Feedback-Systemen zentrale Bedeutung verleiht. Um das Bewusstsein für einen
solchen Transfer zu schärfen, beginnt Fuller mit der Teilung der Kugel und dem
How to Make the World Work - Richard Buckminster Fuller World Game Lab - edition mono
A triangle on the sphere is never alone.

offen ist. Unabhängig von den Wissenschaften aber parallel zu ihnen gelangt             On Buckmister Fuller‘s sens of significance
Fuller zu einer allgemeinen Systemtheorie. Als er später den Begründer der
Systemtheorie Karl Ludwig von Bertalanffy traf, stellten beide fest, dass sie zu        Interview with Joachim Krausse conducted by Ines Mitterer,
denselben Ergebnissen gekommen waren – Fuller über die Analyse des Hauses mit           Vienna 15/10/2011 (excerpt)
seinen Austauschfunktionen und Ludwig von Bertalanffy über seine physikalischen
Betrachtung des Organismus.

IM: Buckminster Fuller ist also bis heute ein Innovationsträger?

JK: Absolut – das ist ja noch gar nicht ausgeschöpft – da sind ja sehr viele, die
mit ihren Forschungen an Fullers Werk anknüpfen. Wie Donald E. Ingber von der
Medical School der Harvard University, der die „tensegrity architecture“ in die
Gewebemodellierung eingebrachte und bei einem Kongress in London 2000 seine
Thesen noch radikalisierte, als er Buckminster Fullers Geometrie als „Architektur des
Lebens“ bezeichnete. Das sind von Seiten der Wissenschaft sehr starke Statements,
ja Bekenntnisse zu Buckminster Fuller.
                                                                                                                                               R. Buckminster Fuller mit/with
IM: Glauben Sie, dass Fullers Biografie erklärt, warum er im Bemühen, die Erde neu                                                             Dymaxion World Map, ca. 1946
zu „sehen“, stets versuchte, die starren Säulen westlicher Kultur niederzureißen?                                                              © Estate of R. Buckminster Fuller

JK: Ich denke, dass macht jeder wirklich schöpferische Mensch – jeder. Und Fuller hat
in ähnlicher Weise wie Beuys darauf bestanden, dass jedem diese schöpferischen          IM: Mr Krausse, you have spent a lot of time making Buckminster Fuller and his work
Fähigkeiten innewohnen. Die Standhaftigkeit sich vom Mainstream nicht verführen         accessible to the general public. How did you come to get involved in this work?
zu lassen, sowohl im Denken wie auch im Entwerfen, diese Aufgeschlossenheit, oder
sagen wir Besessenheit, an der Kette des Experiments festzuhalten, ist faszinierend.    JK: Because I am a curious person and because friends of mine, architects and
Ich kenne kaum jemanden, der seine Anliegen mit einem solchen Vertrauen in die          artists, made reference to Buckminster Fuller in their work – that was back in the
Zukunft vorangetrieben hat.                                                             1960s – and I wanted to know what the deal with Fuller was. There was hardly
                                                                                        any material available in Germany and I had to get everything from the US and
So paradox das klingen mag, fußt dieses Vertrauen wohl auf einer schweren               England. A friend living in London sent me some writings. I helped him translate
Lebenskriese – als Fuller wirklich down war, gefeuert und arbeitslos, überwandt         Buckminster Fuller’s writings into German. At first I just had to edit Fuller’s short book
er einen besonderen Tiefpunkt. Das hat ihm auch Kraft gegeben. Natürlich                “Education Automation”, but then I had to translate it myself. This examination made
kann das nicht ganz aus einer totalen Isolation heraus gelingen – Fuller hatte          me increasingly familiar with Fuller’s work. I sent him my translations and he replied
immer enthusiastische Freunde, die erkannten, dass er diesen (seinen) Weg               very kindly, describing them as “beautiful accomplishments” – which, of course,
gehen musste und ihm in schwierigen Phasen beistanden. Fuller war in ein                spurred me on even more. It also became necessary to add further information to
soziales Netz von unglaublich interessanten Freundschaften eingebunden,                 his texts – I felt that one had to refer to his design work in order to apprehend the
das vielleicht genauso bewunderungswürdig war wie Bucky Fuller selbst.                  significance of his writings. In the translation of “Operating Manual for Spaceship
                                                                                        Earth”, I therefore described what his artefacts are about. To begin with, I had no idea
How to Make the World Work - Richard Buckminster Fuller World Game Lab - edition mono
of the effect of the book on the German-speaking world. It was only later that I            expressions such as “you down there” versus “you up there”, that are common
found out that this translation was the inspiration for some people to become               currency even in space travel. There is no “up” and “down” in outer space, however
designers. The book is actually a kind of “manifesto”, that sees the earth as a formally    – but there is an “in” and “out” – movement towards the centre of the earth implies
closed, but thermodynamically open system – albeit without an operating manual              “in”. Anything else fails to describe the facts that exist in our “Spaceship Earth”.
(!), and must be seen as an exhortation to take care of the planet earth. But the
new edition almost thirty years later has shown how long it takes to understand             In this connection, Fuller refers to one of the “most beautiful but misleading
Fuller’s far-sightedness.                                                                   images” that exist: the rising and setting sun. Such basic lessons were important
                                                                                            to Buckminster Fuller as he felt that it would otherwise be impossible to develop
Friends of his, for example John Cage, were quicker to realise that Fuller “takes           an adequate awareness and thus an adequate language. This also applies to the
care of what needs to be done” (John Cage, 1960). The “Design Revolution” was               relationship of emotion and understanding and thus to our relationship to the
scandalous – the idea of a ten-year programme in which architects should study,             various instruments of perception. Consequently, it was equally important to Fuller
to the exclusion of all else, the natural resources of the world and how better to          how we comprehend the “house”. A conventional image of the “house” leads to
use them, caused an outcry. But it all petered out in the political turmoil of the late     habits of thinking that, according to Fuller, must be changed. He understood the
1960s. The “Design Revolution” would engender the “World Game” – with students              “house” as a medium, which explains his conflicts with conventional architecture.
playing through the use of global resources and the attendant consequences. This            Experiences pertaining to the handling of the planet can be modelled on the
plan struck a nerve with the ruling, economic-political powers. In this respect, it also    “house”. Fuller examined in great depth such aspects as energy or climate control,
becomes clear why Buckminster Fuller was only allowed to build the shell of the             and came to some astonishing conclusions. For example, that certain forms create
American pavilion at Expo 67 in Montreal, while the contents of his “geodesic dome”         “flows” that can be utilised for automatic climate control. Because there is an inner
were rejected. The “World Game” was to form the basis of a different, cooperative           and an outer atmosphere, it is possible to connect external and internal flows with
approach to global problems. The aim was to demonstrate and allow people to                 the aid of fans in such a way that the flow can be used both to heat and chill. Fuller
experience how disastrous it is to always think of one’s own side alone – of course,        created a self-regulating, transparent climate-controlling shell for his “geodesic
the economically and politically volatile energy issue plays a key role in this regard.     domes” that never overheated. He was the first person to demonstrate how to go
The original idea was to play the “World Game” on a large “Dymaxion World Map”,             about implementing “active membranes”. He himself described his construct as a
whose peculiarity consists in illustrating the transformation of the globe into a           “beautiful piece of mechanics” – but “if industry was to take it on, there are things
flat map by means of different methods of projection. A spherical body cannot               we could do […] that are spectacular”.
be unfolded and flattened to two dimensions, and so every map of the world is
possessed of any number of distortions, arbitrary divisions and frames. Fuller sees         Fuller wanted to transform the house into a kind of skin with all its abilities – a
a systemic difference between the globe and the map: a triangle on the sphere               semitransparent membrane that is formally closed, but thermodynamically open.
automatically creates another (on the rest of the sphere), while the triangle remains       Independent of the sciences, but parallel to them, Fuller arrived at a general
isolated in the plane, with no influence on its surroundings. Thinking in terms of          systems theory. When he later met the founder of systems theory, Karl Ludwig
operations on the ambiguously curved surface of the “Dymaxion Map” produces                 von Bertalanffy, they both realised that they had reached the same results – Fuller
different results to thinking in terms of the plane. “Modelling” the globe was thus a       by way of analysing the house with its functions of exchange, and Ludwig von
matter of importance to Fuller – and lent central importance to the cyclical feedback       Bertalanffy by way of his physical observation of the organism.
systems. In order to hone people’s awareness of such a transfer, Fuller began with
the division of the sphere and with the ethical principle inseparably linked to this:
“Consider the rest!”
IM: So Buckminster Fuller was above all interested in the fact that wrong images
lead to wrong approaches to solving problems.
JK: Yes, that’s codified in our language, too. For example, Fuller criticised thoughtless
How to Make the World Work - Richard Buckminster Fuller World Game Lab - edition mono
Datenwelt - Weltdaten

IM: So Buckminster Fuller is a source of innovation even today?                            Von der Nutzung zeitgenössischer Informationstechnologien als Möglichkeit der
                                                                                           Entwicklung des Bezugssystems: Individuum-Umwelt.
JK: Absolutely – that has yet to be exhausted – there are so many people whose
research follows on from Fuller’s work. For instance, Donald E. Ingber from Harvard        Gerfried Stocker
University Medical School, who introduced “tensegrity architecture” into tissue
modelling, radicalising his theories even further at a congress in London in 2000
when he described Buckminster Fuller’s geometry as “the architecture of life”.
Coming from a scientist, those are very strong statements – indeed, declarations
of faith in Buckminster Fuller.

IM: Do you think that Fuller’s biography explains why, in his efforts to “see” the earth
in a new way, he always sought to tear down the rigid pillars of western culture?

JK: I think any truly creative person does that. And, similar to Beuys, Fuller insisted
that everyone is possessed of these creative skills. The steadfastness of not being
led astray by the mainstream, both in his thinking and in his design, this open-
mindedness, or let’s say obsessiveness of standing by the chain of experimentation,
is fascinating. I know hardly anyone who has pursued his agenda with such con-
fidence in the future. As paradoxical as it may sound, this confidence is arguably
founded on a major life crisis – when Fuller was really down, fired and out of work,
he managed to get over a real low point. That probably gave him strength, too.
Of course, you can’t do that from total isolation – Fuller always had enthusiastic
friends who realised that he had to go this (his own) way and stood by him during
difficult periods. Fuller was embedded in a social network of incredibly interesting
friendships that was perhaps as worthy of admiration as Bucky Fuller himself.

                                                                                           Von den Felsenzeichnungen der Camuni um 1000 v. Chr. bis hin zum heutigen
                                                                                           Navigationssystem ist die Erhebung von Daten, ihre Darstellung bzw. Verfügbar-
                                                                                           machung nicht nur vom Bedürfnis des Menschen geprägt, ein möglichst genaues,
                                                                                           objektives Bild seiner Umwelt zu erhalten, sondern vor allem sich selbst darin zu
                                                                                           verorten.

                                                                                           Mappa di Bedolina. Felsenzeichnung etwa/rock art about 1500 - 1000 v. Chr./BC, heutiges
                                                                                           Italien/present-day Italy (Val Camonica), CC BY SA Luca Giarelli (Wikimedia) CC-BY-SA 3.0
How to Make the World Work - Richard Buckminster Fuller World Game Lab - edition mono
Data world – world data

Durch die neuen Informations- und Kommunikationstechniken wird die Auswer-              On the use of contemporary information technologies as a way of developing the
tung und Darstellung von Daten von einer immer stärker werdenden Subjektivität          system of reference: individual-environment.
geprägt. Der rote Punkt auf dem Display eines Navigationssystems, der einen selbst
immer als Mittelpunkt der Karte ausweist, ist so auch ein hochgradig symbolischer       Gerfried Stocker
Ausdruck des individuellen Ichs, um welches sich die Welt dreht.

Es ist die Frage zu stellen, ob die in der Renaissance entwickelte Zentralperspektive
als leitendes Paradigma für die wissende, objektive Betrachtung der Welt uns
letztlich nicht doch ein zu einseitiges Weltbild vererbt hat.

Die Vorstöße in ungewöhnliche Betrachtungsweisen, welche z. B. auch die Sonifika-
tion der Umwelt umfassen können, sind nicht nur eine Frage des rein künstlerischen
Ausdrucks, sondern haben zugleich eine politische Dimension. Der Bezug vom
Wissen der Menschen zu deren Handlungen wird am Beispiel der „Universellen
Bibliothek“ von Paul Otlet und Henri La Fontaine als Zentrum der „cité mondiale“
näher beleuchtet.

Die Pionier- und Utopieleistungen von WissensarchitektInnen und HumanistInnen
wie Buckminster Fuller, Paul Otlet und Otto Neurath haben die Vision zur Grundlage,
dass, wenn allen Menschen alles Wissen der Menschheit zur Verfügung steht,
Themen wie Ungerechtigkeit, Krieg und Hunger global lösbar würden. Ich fordere
auf, die heutigen Möglichkeiten dahingehend weiter zu denken.

                                                                                        From the rock art of the Camuni around 1000 BC to the present-day navigation
                                                                                        system, collecting, displaying and providing data is marked not only by man’s
                                                                                        desire to obtain as exact and objective as possible an image of his environment,
                                                                                        but above all in order to represent his own place within in.

                                                                                        Navit Project, Augmented Reality Navigationssystem/Augmented reality navigation
                                                                                        system,
                                                                                        GNU FDL by navit-project.org
Vernetzte Systeme – vernetzte Welt

Thanks to the new information and communication technologies, evaluating and              Von den Bedingungen, unter denen Neues entsteht, vor dem Hintergrund des-
displaying data is marked by an increasing subjectivity. The red dot on the display       sen, was Richard Buckminster Fuller an verschiedensten Stellen auf den Punkt
of a navigation system, that always indicates oneself as the centre of the map, is        bringt, wenn er von den negativen Auswirkungen der allseits platzgreifenden
hence an eminently symbolic expression of the individual self around which the            Spezialisierung spricht.
world revolves.
                                                                                          Harald Katzmair
The question is whether the central perspective developed in the Renaissance era,
a guiding paradigm for a knowing, objective contemplation of the world, has not
perhaps bequeathed us an overly one-sided world view.

Advances into unusual ways of looking at things, that may, for example, include the
sonification of the environment, are not only a question of purely artistic expression,
but have an equally political dimension. The link between human knowledge and
human action is examined by considering the example of Paul Otlet and Henri La
Fontaine’s “Universal Library” as the centre of the “cité mondiale”.

The pioneering and utopian achievements of knowledge architects and humanists
such as Buckminster Fuller, Paul Otlet and Otto Neurath are founded upon the
vision that, if all human knowledge is available to all people, such problems as
injustice, war and famine would become globally solvable. I call on you to evolve
today’s possibilities to this end.

                                                                                          Resilienz, die Fähigkeit sich immer wieder neu zu erfinden - Die Resilienz eines Individuums,
                                                                                          einer Organisation oder eines ganzen Innovationssystems ist dessen Vermögen, immer wieder
                                                                                          Zyklen der kreativen Zerstörung zu durchlaufen, das Vermögen, sich immer wieder neu zu
                                                                                          erfinden, den Zyklus von Wachstum, Reife, Krise und Neubeginn erfolgreich absolvieren zu
                                                                                          können. Dazu sind unterschiedliche soziale Rollen und Funktionsfelder mit den entsprechen-
                                                                                          den Rahmenbedingungen nötig.

                                                                                          Resilience, the ability to keep reinventing oneself – The resilience of an individual, an orga-
                                                                                          nisation or an entire system of innovation is its ability to pass through repeated cycles of
                                                                                          creative destruction, the ability to keep reinventing itself, to successfully complete the cycle
                                                                                          of growth, maturity, crisis and new beginning. This requires different social roles and function
                                                                                          fields, along with the appropriate general conditions.
Networked systems – networked world

Richard Buckminster Fuller sieht die Ursache für globale Konflikte und Kriege im         On the conditions in which new things evolve, against the background of what
bestehenden Denkbild, welches, basierend auf zentrifugal wirkenden Vektoren,             Richard Buckminster Fuller puts into a nutshell in many different places when he
uns den Blick auf das Gesamte und Übergeordnete raubt.                                   speaks of the negative consequences of rampant specialisation.
Wenn wir uns nun dieses Bild als ein Netzwerk von Wegen und Energieverdichtun-
gen vorstellen, kommen wir zum Kern der Betrachtungen. Worauf kommt es an,               Harald Katzmair
wenn wir Netzwerke derart ansehen? Hier hat auch Buckminster Fuller in mehreren
Arbeiten auf die Phänomene der Synergie hingewiesen, die einer Weltbetrachtung
vom Individuum ausgehend entgegenstehen. Wenn man dann zur Zielaussage
Fullers „Make The World Work“ kommt, gelangt man zwangsläufig auch zu einer
systemischen Betrachtung dessen, was eine Welt der permanenten Zerstörung
und Wiedererrichtung antreibt, und über welche „Aggregatszustände“ ein solches
System verfügt.
Buzz Hollings „adaptive cycles“ die durch Beginn- und Pionierphase, Komplexi-
tätssteigerung, Sättigung, Krise, Innovation und Erneuerung hin zum Neustart,
nachhaltige Systeme in einen Zustand des permanenten „pulsings“ immer wieder
neu erfinden - diese „life cycles“ sind von unterschiedlichen Handlungsmustern
gekennzeichnet. Im Sinne des World Games können diese Positionen auch durch
verschiedene SpielerInnen repräsentiert werden (Pionier, Bürokrat, Querdenker,
Mäzen). Ein erfolgreiches System integriert alle diese Rollen in seinen „life cycle“
– fehlt eine, haben wir ein Problem. In unserer Welt der Arbeitsteilung jedoch
schwindet dieses Verständnis von der Notwendigkeit dieser unterschiedlichen
Positionen/Player, das System zerfällt in seine Abschnitte – es verliert die Kraft zur
Überbrückung und damit die Fähigkeit zur Erneuerung.

Die Teilsysteme, aus der eine Welt zusammengesetzt ist, verfügen jedoch über
ganz verschiedene Ausprägungen, die für deren Erneuerungsgeschwindigkeit und
Wirkungskreis kennzeichnend sind. Erst wenn schnelle Systeme wie das Internet,
langsame Systeme wie Traditionen, große Systeme wie die Politik und begrenzte
Systeme wie Communities vernetzt bedient werden, verschmelzen die Energien
der Teilsysteme zu einer gemeinsamen gestaltenden Kraft.                                 Richard Buckminster Fuller sees the cause of global conflicts and wars in the existing
“To Make the World Work“ bedarf es also SpielerInnen verschiedener Rollen und            figure of thought which, based on centrifugal vectors, deprives us of our view of
ebenso systemischer Netzwerke, die gut verknüpft „alle Tasten der Klaviatur“ zu          the overarching whole.
spielen in der Lage sind. Buckminster Fuller, der in seiner Person den Cross-Scale-
Fold-Collaborator verkörperte, lieferte uns einen Gegenentwurf zum Spezialis-            If we imagine this figure as a network of paths and energy concentrations, we
tInnentum. Auch wenn er sich in „jenen Zonen bewegte, die wenig Sauerstoff               cut to the core of our deliberations. What is the important thing when regarding
bieten“, so verdeutlichte er auch Bereiche, die sich zwischen bereits Etabliertem        networks in this way? Buckminster Fuller adverted in several works
und Eingesessenem „edges of discontinuity“ eröffneten, aus denen Neues ent-
stehen konnte. Buckminster Fuller inspiriert, da sein Denken und Handeln Räume
erschließt, die innovatives Entwicklungspotential freilegen.                             Harald Katzmair, FAS research, B. Fuller Symposium, Wien/Vienna 2011
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to the phenomena of synergy, that prevent us from viewing the world from the              Von der Frage, wie man ein Theoriegebäude wie das von Richard Buckminster
individual’s vantage point. Coming to Fuller’s core statement, “Make The World            Fuller in ein Spiel umsetzen kann. Welche der Grundthesen können auch tragbare
Work”, we also arrive perforce at a systemic view of what impels a world of cons-         Spielszenarios ergeben, welche Art des Spieles folgt daraus und welchem Drehbuch
tant destruction and reconstruction, and what “aggregate states” such a system            kann ein solches Spiel folgen. (Workshop)
possesses.
                                                                                          Moderation: Thomas Ballhausen, Assistenz: Günther Friesinger
Buzz Holling’s “adaptive cycles”, that – through a phase of incipience and pioneering,    Notizen: Thomas Thurner
increasing complexity, saturation, crisis, innovation and renewal, ultimately leading     Teilnehmer/innen: Thomas Ballhausen, Günther Friesinger, Thomas Thurner,
to a new start – are constantly reinventing sustainable systems in a state of constant    Monika Pessler, Joachim Krausse, Teresa Siegel
“pulsing” – these life cycles are marked by different action patterns. In the sense
of the World Game, these positions may also be represented by different players
(pioneer, bureaucrat, lateral thinker, patron). A successful system integrates all of
these roles in its life cycle – and if one is missing, then we have a problem. In our
world of divided labour, however, this understanding of the necessity of these
different positions/players is waning, the system is disintegrating into its various
sections – it is losing its bridging power and thus the ability to renew.

The subsystems that go to make up a world, however, have very different forms,
that are characteristic of their rate of renewal and range of effects. Only when fast
systems such as the Internet, slow systems such as traditions, large systems such
as politics, and limited systems such as communities are served by networks, do                                                                         Geodätischer Dom/
the energies of the subsystems fuse into one common formative power.                                                                                    geodesic dome.
                                                                                                                                                        CC-BY-NC-SA Nikolai
So “To Make the World Work” it takes players with different roles and systemic                                                                          Vassiliev (flickr)
networks that, well connected, are capable of running “the full gamut”. Buckminster
Fuller, who embodied the cross-scale-fold collaborator, provided us with an alterna-
tive concept of specialism. Even if he “moved in those zones that offer little oxygen”,   „Make the World Work.“ Vorerst gilt es festzulegen, was eine „funktionierende“
he also explained those spheres that opened up “edges of discontinuity” within            Welt beinhaltet. Ein Spiel im Sinne Richard Buckminster Fullers lebt wohl vom
what was already established, from which new things could evolve. Buckminster             Script „Zuwachs“, es beinhaltet diesen Begriff jedoch nicht unter der Bedeutung
Fuller is inspiring as his thought and action taps into spaces that reveal innovative     „Wachstum“ – speziell des wirtschaftlichen Wachstums. Möglicherweise ist es ein
potential for development.                                                                Nullsummenspiel; sozusagen ein Spiel der Ausbalancierung. Wenn also Gruppen
                                                                                          im World Game spielen, so tun sie dies wohl nicht strategisch gegeneinander,
                                                                                          sondern transparent/offen miteinander.

                                                                                          Der Vektor der Vorwärtsbewegung könnte durch den Erkenntnisgewinn (personal
                                                                                          und sozial) dargestellt werden. Schließlich geht es beim Ausbalancieren darum, ein
                                                                                          tragfähiges Gesamtsystem permanent (zu jedem Spielzeitpunkt) zu gewähren. Das
                                                                                          Bild der „Tensegrity“ liefert hier möglicherweise eine Spielmetapher.
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Die Herstellung immer wieder tragfähiger Vektorgruppen, deren Mischung aus            On the question of how to translate an edifice of theory such as that of Richard
Zug und Druck, aus „Weakness“ und „Strongness“ ein System stabil und trotzdem         Buckminster Fuller into a game. Which of the basic theses can produce sustainable
dynamisch hält, erscheint unumgänglich. Der/die SpielerIn des World Game ist          game scenarios, what type of game follows from this, and what script can such a
schwer zu fassen: Spielen Systeme, Individuen, Gruppen oder Kräfte zusammen?          game follow. (workshop)
Und falls der Spielbarkeit des Spiels die Annahme eines spielenden Individuums
geschuldet ist, wie kann man diese Spieler charakterisieren – ihre Antriebe, Motive   Hosted by: Thomas Ballhausen, Assistance: Günther Friesinger
und Kulturtechniken? Möglicherweise kann hierbei das World Game bei einem fik-        Notes: Thomas Thurner
tionalen Wissenschaftsgebäude - Isaac Asimovs „Psychohistorik“ - Anleihe nehmen.      Participants: Thomas Ballhausen, Günther Friesinger, Thomas Thurner,
Die dort eingeführten PsychohistorikerInnen sind wissenschaftliche SpielerInnen,      Monika Pessler, Joachim Krausse, Teresa Siegel
die als „berufsmäßig uneigennützige“ Figuren den Lauf des Universums positiv zu
verändern suchen.
                                                                                      „Make the World Work.“ The first thing is to define what a “working” world comprises.
In den Bildern Richard Buckminster Fullers mag folgendes Beispiel auf die Konst-      A game in the sense of Richard Buckminster Fuller is arguably based on the script
ruktion und Einreihung des Spielenden passen: Ein am Strand gezeichnetes Dreieck      of “accretion”, but not in the meaning of “growth” – particularly economic growth.
(im Sinne einer geodätischen Kuppel) ist aus dem Blickwinkel des Strandspazier-       It is perhaps a zero-sum game; a kind of game of balancing. If, then, groups play
gängers bloß ein Dreieck. Doch es trägt - aus einer übergeordneten Perspektive        in the World Game, then they are not playing strategically against each other but
betrachtet - die weltumspannenden Großkreise (ein Stück weit) in sich. Das Spiel      rather transparently/openly with each other.
wird schließlich von SpielerInnen, ihren Rollen, ihren Verbindungen untereinander
und zu den Teilsystemen, von auszutauschender Energie bestimmt. Mit diesen            The vector of forward motion could be depicted by the gain in knowledge (both
Spielparametern kann eine Weltbetrachtung und eine Weltbeeinflussung erspielbar       personal and social). After all, balancing is all about permanently ensuring a
gemacht werden.                                                                       sustainable overall system (at any time in the game). The image of “tensegrity”
                                                                                      may supply a game metaphor here.
Um die den Systemen, den Personen, den Rollen und den Beziehun-
gen eingeschriebene Energie darzustellen, könnte das im Symposium                     It seems essential to construct vector groups that are constantly sustainable and
vermittelte Modell der systemischen „Resilienz“ von Bedeutung sein.                   whose blend of tension and compression, of “weakness” and “strongness”, keeps a
                                                                                      system stable and yet dynamic. The player of the World Game is hard to grasp: do
Energie- und Entwicklungspositionen wie Pionierphase, Konsolidierungsphase            systems, individuals, groups or forces play together? And if the assumption of a
sowie Um- und Aufbruch könnten eine für ein World Game, wie wir es hier zu            playing individual is founded on the game being playable, how can we characterise
entwerfen versuchen, taugliche Beschreibung von Zuständen sein. Mit den darin         these players – their drives, motives and cultural techniques? In this case, the World
eingeschriebenen Rollen und Energieinhalten könnten sich Spielabläufe abbilden        Game may be able to borrow from a fictional edifice of science – Isaac Asimov’s
lassen.                                                                               “psychohistory”. The psychohistorians introduced there are scientific players seeking
                                                                                      to change the course of the universe for the better as “professionally selfless” figures.
Der Workshop kam zu keiner einheitlichen Beschreibung eines Spielszenarios,
konnte jedoch einige Stücke fassen, die (möglicherweise) im Sinne Buckminster         In Richard Buckminster Fuller’s imagery, the following example may fit the con-
Fullers ein (nicht das) World Game ergeben können.                                    struction and categorisation of the player: a triangle drawn on the beach (in the
                                                                                      sense of a geodetic dome) is simply a triangle when viewed from the perspective
                                                                                      of a person walking along the beach.
How to Play the World Game

 Yet – from a higher perspective – it carries in it (to a certain extent) the globe-   Von den Überlegungen, wie es möglich wäre, ein World Game tatsächlich
spanning equators. The game, after all, is determined by players, their roles,         zu spielen. (Workshop)
their connections with each other and with the partial systems, by the energy
to be exchanged. With the aid of these parameters of the game, observing               Moderation: Ronald Strasser, Assistenz: Claudia Kees
and influencing the world become playable. In order to depict the energy
inherent in the systems, the individuals, the roles and relationships, the model
of systemic “resilience” discussed at the symposium could be of importance.

Energy and development factors such as pioneering phase, consolidation phase,
and upheaval and departure could be a useful description of states for the type
of World Game that we are trying to draft here. The roles and energies inherent in
them could be used to represent game scenarios.

Although the workshop did not arrive at a standardised description of a game
scenario, it was possible to outline a number of elements that could (possibly)
produce a (not the) World Game in the sense of Buckminster Fuller.

                                                                                       Buckminster Fuller selbst hat uns als Einstieg zu den Überlegungen, mit welchem
                                                                                       Ziel ein World Game zu spielen sei, eine auf den ersten Blick klare Vorgabe gegeben:
                                                                                       “Make the world work, for 100% of humanity, in the shortest possible time, through
                                                                                       spontaneous cooperation, without ecological offense or the disadvantage of
                                                                                       anyone.” Mit diesem Satz und unserem allgemeinen Vorwissen im Kopf wurden in
                                                                                       kurzer Zeit vier wesentliche Punkte klar:

                                                                                       Ausschnitt aus den Workshopnotizen, CC-BY Ronald Strasser/RBFI-Austria
                                                                                       Excerpt from the workshop notes, CC-BY Ronald Strasser/RBFI-Austria
How to Play the World Game

1. Wir sind nicht in der Lage, die Vorgabe leicht zu verstehen. Die anfängliche        On deliberations about how it might be possible to actually play a World Game.
Klarheit weicht schnell einer brutalen Konfrontation mit einer spontan nicht           (workshop)
fassbaren Komplexität.
2. Wir sind nicht in der Lage, neue Wege ohne unser Vorwissen zu gehen. Wenn           Hosted by: Ronald Strasser, Assistance: Claudia Kees
wir versuchen, offen, kreativ und inspiriert zu agieren, neigen wir dazu, bekannte
Spiele zu kopieren, vernünftig erscheinende Denkkonzepte durchzusetzen und
Ideologien zu vertrauen.
3. Um zu einfachen, praktikablen Überlegungen zu kommen, müssen wir die
Komplexität unserer Überlegungen maximal dokumentieren.
4. Um dieser maximalen Komplexität begegnen zu können, müssen wir Freude an
unserem Nichtwissen entwickeln, die es uns ermöglicht, den langwierigen Prozess
der Dekonstruktion unseres Vorwissens durchzustehen, Vertrauen in Ideologien
abzubauen und Platz für kreative Erkenntnis zu schaffen.
Im Workshop wurde die Methode eines Mindmap gewählt, um einem kreativen
Prozess der Erkenntnis möglichst viel Raum zu geben, ohne sich mit langem
Nachdenken zu plagen.

Zu interpretieren sind nun ca. fünf Quadratmeter beschriftetes Packpapier und
zwei Stunden Filmmaterial. Eine Arbeit, die wiederum Nachdenken erfordert.
Sehr schnell formten sich aus dem Chaos erste Ideen einer kristallinen Struktur
eines World Game.

Wir können Welt nicht als geographisches Gebilde von Nationalstaaten begreifen.
Die Dymaxion Map gibt uns die Möglichkeit, ein World Game zu konstruieren, das
Gesellschaft als funktional differenziertes System versteht, bestehend aus Subsys-
temen, die in gegenseitiger Abhängigkeit und Einflussnahme kommunizierend
Wirklichkeit schaffen. Geld kann nicht das alleinige Kommunikationsmedium des          As a starting point for considering the goal of playing a World Game, Buckminster
erfolgreichen Spielens sein.                                                           Fuller himself gave us what seems at first sight a clear guideline.
                                                                                       “Make the world work, for 100% of humanity, in the shortest possible time, through
Wenn wir ein Spiel mit dem Ziel spielen, möglichst lange zu spielen, können            spontaneous cooperation, without ecological offense or the disadvantage of
wir nicht in Kriterien wie Gewinnen und Verlieren denken. Erfolg muss freudvoll        anyone.” With these words and our (general) previous knowledge in mind, four
wahrgenommen werden und sinnlich erfahrbar sein.                                       substantial elements soon became clear:
Das Ziel ist, um mit Buckminster Fullers Worten zu sprechen: „to do your own thing.“

                                                                                       Ausschnitt aus den Workshopnotizen, CC-BY Ronald Strasser/RBFI-Austria
                                                                                       Excerpt from the workshop notes, CC-BY Ronald Strasser/RBFI-Austria
Building a Dome. Synergies, Dymaxion & Tensegrities

1. We are not capable of easily understanding the guidelines. The initial clarity soon   Von den Möglichkeiten, die Welt darszustellen. (Workshop)
gives way to a brutal confrontation with a complexity that is not comprehensible
spontaneously.                                                                           Moderation: Angelika Schnell, Assistenz: Gerd Zillner
2. We are not capable of embarking on new paths without our previous know-
ledge. When we try to act in an open, creative and inspired way, we tend to copy
games that we already know, to implement concepts of thought that we consider
reasonable and to trust ideologies.
3. In order to come to simple, viable ideas, we have to document the complexity
of our thoughts to the maximum.
4. To be able to face this maximum complexity, we have to develop pleasure in
our own lack of knowledge which allows us to endure the protracted process of
deconstructing our previous knowledge, to reduce our trust in ideologies and to
create space for creative insight.

During the workshop, the mindmap was chosen as a method of creating as much
space as possible for a creative process of awareness, without being plagued by
long meditation.
Five square metres of packing paper and two hours’ worth of film footage have to
be interpreted now. A task which again requires cogitation.
Very soon first ideas of a crystalline structure of a World Game began to emerge
out of the chaos.

We cannot conceive the world as a geographical formation of nation states. The
Dymaxion Map enables us to construct a World Game which understands society
as a functionally differentiated system, composed of subsystems which, underlying
mutual dependence and influence, communicatively create reality.                         Der ursprüngliche Plan des Workshops, gemeinsam das Modell einer geodätischen
Money cannot be the sole medium of communication of successful gaming.                   Kuppel (Geodesic Dome) zu bauen, um für die TeilnehmerInnen gesellschaftliche
                                                                                         Metaphern wie etwa das gemeinschaftliche Errichten einer komplexen Struktur
If we play a game with the aim of playing for the longest time possible, we cannot       erfahrbar zu machen, wurde nach einer intensiven Diskussion verworfen. Zu groß
think in criteria such as winning or losing. Success has to be perceived as being        war das Interesse, befeuert durch den mitreißenden Vortrag Joachim Krausses, an
enjoyable and has to be perceptible through the senses.                                  Buckminster Fullers Lösungsvorschlägen für die zweidimensionale Darstellbarkeit
The goal, in Buckminster Fuller’s words, is “to do your own thing.”                      der Welt direkt mit der Dymaxion Map zu arbeiten.
                                                                                         Mithilfe des Kuboktaeders (1946) und später des Ikosaeders (1954) gelang es
                                                                                         Buckminster Fuller nicht nur, das Problem der Verzerrung von Flächen und Formen
                                                                                         zu minimieren, die entsteht, wenn die Erdkugel auf eine zweidimensionale Ebene
                                                                                         projiziert wird.
                                                                                         Die Zerlegung des Ikosaeders in seine geometrischen Grundformen – er besteht
                                                                                         aus zwanzig gleichseitigen Dreiecken – ermöglicht es darüber hinaus, die Weltkarte
                                                                                         auf die verschiedensten Arten zu konfigurieren: So kann z. B. die Anordnung
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