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%HVFKlIWLJXQJ%HY|ONHUXQJXQG :RKQXQJVPDUNW 'LH(QWZLFNOXQJ LQGHU6WDGW:LQVHQ /XKH ELV PLWHLQHPGHPRJUDSKLVFKHQ$XVEOLFNELV Auftraggeber: Stadt Winsen (Luhe) Schloßplatz 1, 21423 Winsen (Luhe) Erstellt vom: Pestel Institut für Systemforschung e.V. Hannover, Juli 2006
II Stadt Winsen (Luhe) Schloßplatz 1 21423 Winsen (Luhe) Tel. (0 41 71) 6 57 - 0, Fax (0 41 71) 6 57 - 168 Internet: www.stadt-winsen.de e-mail: info@stadt-winsen.de ______________________________________________________ Dipl.-Oek. Matthias Günther ISP Eduard Pestel Institut für Systemforschung e. V. Königstr. 50 A , 30175 Hannover Telefon (0511) 99 0 94-0, Telefax (0511) 99 0 94-30 e-mail: info@pestel-institut.de
III ,1+$/7 Tabellenverzeichnis IV Abbildungsverzeichnis V 9RUZRUW 'LH(QWZLFNOXQJLQGHU6WDGW:LQVHQ /XKH ELV]XP-DKU 2.1 Beschäftigung 2 2.2 Bevölkerung 6 2.3 Bautätigkeit und Wohnungsbestand 12 2.4 Haushalte 15 2.5 Wohnungsmarktentwicklung 16 3URMHNWLRQGHU(QWZLFNOXQJELV 3.1 Ausgangslage 19 3.2 Bevölkerung und Haushalte 20 3.3 Wohnungsbedarf 27 3.4 Wohnungsnachfrage 28 3.4.1 Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern bis 2005 28 3.4.2 Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern bis 2020 29 3.4.3 Nachfrage nach neu errichteten Geschosswohnungen bis 2005 30 3.4.4 Abschätzung der Nachfrage nach neuen Geschosswohnungen von 2006 bis 2020 32 3.4.5 Neubaunachfrage insgesamt 32 3.5 Konsequenzen für die Wohnungsmärkte 33 $QIRUGHUXQJHQDQGLHNRPPXQDOH,QIUDVWUXNWXU XQGOlQJHUIULVWLJHU$XVEOLFN 4.1 Status-quo-Szenario 38 4.2 Alternative Szenarien 46 4.2.1 Basisannahmen 46 4.2.2 Ergebnisse im Szenario „ausgeglichene Wanderungsbilanz“ 48 4.2.3 Ergebnisse im Szenario „Erhöhung der Geburtenhäufigkeit“ 50 =XVDPPHQIDVVXQJGHU(UJHEQLVVH
IV 7DEHOOHQYHU]HLFKQLV Tabelle 1 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Stadt Winsen (Luhe) 1987 bis 2005 3 Tabelle 2 Gesamtbevölkerung, Geburten, Sterbefälle und Wanderungs- saldo von 1987 bis 2005 in der Stadt Winsen (Luhe) 6 Tabelle 3 Bautätigkeit von 1987 bis 2005 in der Stadt Winsen (Luhe) 12 Tabelle 4 Entwicklung der Privathaushalte von 1987 bis 2005 in der Stadt Winsen (Luhe) 15 Tabelle 5 Leerwohnungsreserve von 1987 bis 2005 in der Stadt Winsen (Luhe) 18 Tabelle 6 Bevölkerungsentwicklung von 1987 bis 2004 im Land Niedersachsen nach Gemeindegrößenklassen und in der Hansestadt Hamburg 21 Tabelle 7 Wanderungssalden nach Herkunfts- und Zielgebieten für die Stadt Winsen (Luhe) im Durchschnitt der Jahre 1998 bis 2004 sowie die Szenario-Werte für 2010 und 2020 23 Tabelle 8 Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2020 in der Stadt Winsen (Luhe) 24 Tabelle 9 Haushaltsentwicklung 2005 bis 2020 in der Stadt Winsen (Luhe) 25 Tabelle 10 Nachfrage nach Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern von 1987 bis 2005 in der Stadt Winsen (Luhe) 29 Tabelle 11 Nachfrage nach Wohnungen in Ein- und Zweifamilien- häusern von 2006 bis 2020 in der Stadt Winsen (Luhe) 30 Tabelle 12 Entwicklung der bewohnten Wohnfläche in Winsen (Luhe) von 1987 bis 2005 36 Tabelle 13 Entwicklung der Bevölkerung in der Stadt Winsen (Luhe) von 1980 bis 2020 nach Altersgruppen 39 Tabelle 14 Entwicklung der Bevölkerung in der Stadt Winsen (Luhe) von 2021 bis 2050 nach Altersgruppen bei einem Wanderungs- gewinn von 100 Personen pro Jahr 41 Tabelle 15 Zusammengefasste Geburtenziffer und Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2000 in ausgewählten Ländern 47
V $EELOGXQJVYHU]HLFKQLV Abb. 1 Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (am Arbeitsort) in der Region Winsen (Luhe) seit 1987 4 Abb. 2 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (am Arbeitsort) in der Stadt Winsen (Luhe), dem übrigen Kreis Harburg, der Stadt Hamburg und im Land Niedersachsen seit 1987 5 Abb. 3 Bevölkerungsentwicklung im Raum Winsen (Luhe) seit 1987 7 Abb. 4 Wanderungssalden der Stadt Winsen (Luhe) von 1988 bis 2004 gegenüber verschiedenen Regionen im Nahbereich 8 Abb. 5 Wanderungssalden der Stadt Winsen (Luhe) von 1988 bis 2004 gegenüber weiter entfernten Regionen 9 Abb. 6 Wanderungsvolumen der Stadt Winsen (Luhe) von 1988 bis 2004 gegenüber verschiedenen Regionen 10 Abb. 7 Altersstruktur der Bevölkerung in der Stadt Winsen (Luhe) 2005 sowie zum Vergleich die Altersstruktur des Jahres 1995 11 Abb. 8 Wohnungsbautätigkeit von 1978 bis 2005 in der Stadt Winsen (Luhe) nach der Gebäudeart 13 Abb. 9 Wohnungsbestand nach Baualtersklassen in der Stadt Winsen (Luhe) Ende 2005 in v.H. 14 Abb. 10 Altersstruktur der Bevölkerung in der Stadt Winsen (Luhe) im Jahr 2020 im Vergleich zur Altersstruktur des Jahres 2005 26 Abb. 11 Fertigstellungen von Wohnungen im Geschosswohnungsbau sowie im Nichtwohnungsbau und durch Baumaßnahmen im Wohnungsbestand in der Stadt Winsen (Luhe) seit 1978 31 Abb. 12 Neubaunachfrage nach Wohnungen in der Stadt Winsen (Luhe) bis 2020 33 Abb. 13 Neubaumieten (Nettokaltmiete) in der Hansestadt Hamburg von 1980 bis 2005 34 Abb. 14 Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Winsen (Luhe) von 2005 bis 2050 im Status-Quo-Szenario (100 Nettozuwanderer ab 2020) 42 Abb. 15 Altersstruktur der Bevölkerung in der Stadt Winsen (Luhe) im Jahr 2030 im Vergleich zur Altersstruktur des Jahres 2005 im Status- Quo-Szenario (100 Nettozuwanderer ab 2020) 43 Abb. 16 Altersstruktur der Bevölkerung in der Stadt Winsen (Luhe) im Jahr 2040 im Vergleich zur Altersstruktur des Jahres 2005 im Status- Quo-Szenario (100 Nettozuwanderer ab 2020) 44 Abb. 17 Altersstruktur der Bevölkerung in der Stadt Winsen (Luhe) im Jahr 2050 im Vergleich zur Altersstruktur des Jahres 2005 im Status- Quo-Szenario (100 Nettozuwanderer ab 2020) 45
VI Abb. 18 Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Winsen (Luhe) von 2005 bis 2050 bei einer ausgeglichenen Wanderungsbilanz und konstant niedriger Geburtenhäufigkeit 48 Abb. 19 Altersstruktur der Bevölkerung in der Stadt Winsen (Luhe) im Jahr 2050 im Vergleich zur Altersstruktur des Jahres 2005 bei einer ausgeglichenen Wanderungsbilanz und konstant niedriger Geburtenhäufigkeit 49 Abb. 20 Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Winsen (Luhe) von 2005 bis 2050 bei einem Wanderungsgewinn wie im Status-quo-Szenario und einem Anstieg der Geburtenhäufigkeit auf 1,9 Kinder pro Frau bis 2020 50 Abb. 21 Altersstruktur der Bevölkerung in der Stadt Winsen (Luhe) im Jahr 2050 im Vergleich zur Altersstruktur des Jahres 2005 bei einem Wanderungsgewinn wie im Status-quo-Szenario und einem Anstieg der Geburtenhäufigkeit auf 1,9 Kinder pro Frau bis 2020 51
9RUZRUW Die demografische Entwicklung in Deutschland wird gegenwärtig stark disku- tiert. Nach der stürmischen Bevölkerungszunahme durch Zuwanderungen in den 1990er Jahren rückt der wieder zunehmende Sterbeüberschuss in den Vordergrund. Auch in Niedersachsen verlieren vielen Kommunen wieder Ein- wohner. Der Gesamtzuwachs an Einwohnern war in Niedersachsen im Jahr 2004 der niedrigste seit 15 Jahren. Wird künftig auch die Stadt Winsen (Luhe) mit Einwohnerrückgängen zu rechnen haben oder kann die Stadt aufgrund ihrer Lage XQG durch kommunalpolitisches Handeln einen vom allgemeinen Trend abweichenden Entwicklungspfad einschlagen? Nun ist Stadtentwicklung sicher wesentlich mehr als das Schaffen von Wohn- möglichkeiten, die Wohnung stellt aber für die privaten Haushalte den Le- bensmittelpunkt dar und vor allem die kleinräumigen Wanderungsbewegungen sind in hohem Maße von den in den einzelnen Kommunen vorhandenen Woh- nungs- und Baulandangeboten abhängig. Die Wohnungs- und Baulandpolitik der Stadt Winsen (Luhe) stellt deshalb einen wesentlichen Eckpfeiler der künf- tigen Bevölkerungsentwicklung dar. Das grundlegende Ziel dieser Untersuchung für die Stadt Winsen (Luhe) liegt darin, die Perspektiven der Wohnungsmarkt- und Bevölkerungsentwicklung e- benso zu beleuchten wie die sich daraus ergebenden Anforderungen an die städtische Infrastruktur. Gerade für den letztgenannten Bereich, der ja die lang- fristigen Investitionen erfordert, wird auch ein Blick über das Jahr 2020 hinaus gewagt, wenngleich die Unsicherheiten naturgemäß mit zunehmender Entfer- nung vom aktuellen Stand zunehmen. 3(67(/,167,787 Die Geschäftsführung
2 'LH(QWZLFNOXQJLQGHU6WDGW:LQVHQ /XKH ELV]XP-DKU %HVFKlIWLJXQJ $OV *UXQGODJH IU GLH %HY|ONHUXQJVPRGHOOUHFKQXQJ muss als ökonomi- scher Parameter die $UEHLWVSODW]HQWZLFNOXQJeinbezogen werden, weil insbe- sondere für die großräumigen Wanderungsbewegungen die wirtschaftliche Entwicklung einer Region entscheidend ist. Zur Abbildung der Beschäftigungssituation werden nur die sozialversicherungs- pflichtig Beschäftigten herangezogen. Die im Vergleich zur Betrachtung der Er- werbstätigen durch die Ausblendung insbesondere der Beamten und der Selbstständigen entstehende Unschärfe kann hingenommen werden, weil die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach wie vor den weitaus größten Anteil an den Erwerbstätigen stellen, in diesem Bereich immer die aktuellsten Daten verfügbar sind und durch eine Veränderung der Definition der Erwerbs- tätigen die Vergleichbarkeit der Daten im Zeitablauf nicht mehr gegeben ist. Die Entwicklung der Beschäftigten in der Stadt Winsen (Luhe) seit 1987 zeigt 7D EHOOH. Seit 1987 ist die Zahl der Arbeitsplätze in Winsen (Luhe) um gut 30 % gestie- gen (Nds. = +7,9 %; Kreis Harburg +38 %; Stadt Hamburg +2,8 %). Gleichzeitig hat sich der Auspendlerüberschuss von 2.600 Beschäftigten im Jahr 1994 auf 2.200 Beschäftigte im Jahr 2005 vermindert. Im Jahr 2002 arbeiteten von den knapp 10.900 in Winsen (Luhe) wohnenden Beschäftigten 36 % auch in der Stadt Winsen (Luhe). In der Hansestadt Ham- burg arbeiteten knapp 3.800 der in Winsen wohnenden Beschäftigten (Anteil 34,7 %), im übrigen Kreis Harburg weitere 15 %. und im angrenzende Kreis Lüneburg 6 %. Insgesamt arbeiteten damit über 90 % in diesem Nahbereich. Die Arbeitsplätze in der Stadt Winsen (Luhe) wurden zu gut 45 % von der ein- heimischen Bevölkerung besetzt. Aus dem übrigen Kreis Harburg kamen wei- tere 25 % und aus dem Kreis Lüneburg 15 % der in Winsen (Luhe) arbeitenden Beschäftigten. Dagegen kamen aus Hamburg nur 5 %. Insgesamt sind die Ar- beitsplätze ebenfalls zu gut 90 % aus der Region besetzt.
3 7DEHOOH 6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIOLFKWLJ%HVFKlIWLJWHLQGHU6WDGW :LQVHQ /XKH ELV -DKU VR]LDOYHUVLFKHUXQJVSIOLFKWLJ%HVFKlIWLJWH DP$UEHLWVRUW (LQSHQGOHU $XVSHQGOHU 6DOGR DP:RKQRUW 1987 6.435 1988 6.583 1989 6.949 1990 7.041 1991 7.378 1992 7.559 1993 7.574 1994 7.785 3.439 6.056 -2.617 10.402 1995 8.053 3.573 6.279 -2.706 10.759 1996 8.085 3.726 6.439 -2.713 10.798 1997 8.072 3.850 6.519 -2.669 10.741 1998 8.169 4.015 6.673 -2.658 10.827 1999 8.395 4.315 6.821 -2.506 10.901 2000 8.744 4.614 6.851 -2.237 10.981 2001 8.718 4.706 6.921 -2.215 10.933 2002 8.741 4.803 6.943 -2.140 10.881 2003 8.532 4.712 6.838 -2.126 10.658 2004 8.423 4.678 6.862 -2.184 10.607 2005 8.408 4.699 6.894 -2.195 10.603 =XQDK PH LQY+ Die Beschäftigungsentwicklung im Raum Winsen (Luhe) seit 1987 ist in $EELO GXQJ ausgewiesen. Hier zeigen sich extrem unterschiedliche Entwicklungen in z. T. unmittelbar nebeneinander liegen Kommunen. Dies deutet darauf hin, dass die kleinräumigen Veränderungen der Arbeitsplatzzahlen stark von Zu- fällen beeinflusst werden. Den direkten Vergleich der Beschäftigungsentwicklung mit dem übrigen Kreis Harburg, der Stadt Hamburg und dem Land Niedersachsen zeigt $EELOGXQJ. Hier wird die vergleichsweise positive Entwicklung in der Stadt Winsen (Luhe) und dem Kreis Harburg deutlich.
4 $EELOGXQJ (QWZLFNOXQJ GHU VR]LDOYHUVLFKHUXQJVSIOLFKWLJ %HVFKlIWLJ WHQ DP$UEHLWVRUW LP5DXP:LQVHQ /XKH VHLW qsrtvuxwvyz{ | }x{~r=vr=0{| ux Z} = _0| t00| *,+ -#.0/0132 = 65 A C 50DE5: F,GHI9JIK L9MGC NMOMPJH CN Q CCMRSCH P: Q H C : : C a: bMF%PJG6 8 Qc > d9: : CNSGHC?MH Qc > T U WX YZW\[3]/0^_Y0` V eCGH Cb5JfO Qc > Q 6 87P JN7C 7b C6m Qc > 45768879 : ;=< >@?>BA> 4 P f J ? g 9 l < 6 m ?C N7?9 JK h97GH C?7H Qc > i d P NSGH C?7H Qc > Q P : ;M8gP 5SGC N Qc c > jkN7C b5JfO o G Hf87C < ?MC Qc > C : : C JIGC N Qc > n : F%CNgP 5 Q c > Q 687N C7RgC Jf? < N7OCN 4< Gp< N7OM CN 4< CNgCNbkSH HC : !#" %$ && ! ' ()' F,C: < N7O87P 5gGC N Q c > i < 3,00 < 5,00 < 7,00 < 9,00
5 $EELOGXQJ 6R]LDOYHUVLFKHUXQJVSIOLFKWLJ %HVFKlIWLJWH DP $UEHLWVRUW LQGHU6WDGW:LQVHQ /XKH GHPEULJHQ.UHLV+DUEXUJGHU 6WDGW+DPEXUJXQGLP/DQG1LHGHUVDFKVHQVHLW Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Index 1987 = 100 145 140 135 130 125 120 115 110 105 100 95 90 1987 1989 1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 Stadt Winsen (Luhe) Kreis Harburg Stadt Hamburg Niedersachsen Die bisher vergleichsweise günstige Entwicklung im gesamten Kreis Harburg und wichtigen Arbeitsplatzstandorten für die Auspendler aus der Stadt Winsen (Luhe) lassen auch für die Zukunft eine weitere wirtschaftliche Expansion er- warten, zumal die Arbeitsplatzstruktur in der gesamten Region (insbesondere auch in der Stadt Hamburg) trotz der nicht zu unterschätzenden Bedeutung der Airbus-Produktion bereits stark vom Dienstleistungsbereich geprägt ist. Ge- stützt werden diese positiven Erwartungen natürlich auch durch die bisherige Entwicklung in der Stadt Winsen (Luhe) selbst.
6 %HY|ONHUXQJ Die Entwicklung der Gesamtbevölkerung (Personen mit Hauptwohnsitz) und deren Veränderungsparameter zeigt 7DEHOOH für die Stadt Winsen (Luhe) seit 1987. Die Stadt hatte überwiegend einen SRVLWLYHQ QDWUOLFKHQ 6DOGR zwi- schen Geburten- und Sterbefällen, der in der Summe zu einer Bevölkerungszu- nahme von gut 600 Personen führte. Dieser wurde durch die Wanderungsge- winne von insgesamt 6.300 Personen weiter verstärkt, so dass sich die Ein- wohnerzahl insgesamt um 6.900 Personen erhöhte. 7DEHOOH *HVDPWEHY|ONHUXQJ *HEXUWHQ 6WHUEHIlOOH XQG :DQGHUXQJV VDOGRYRQELVLQGHU6WDGW:LQVHQ /XKH :DQGH -DKU *HVDPWEH *HEXU 6WHUEH 1DWUOLFKHU UXQJV Y|ONHUXQJ WHQ IlOOH 6DOGR VDOGR 1987 25.496 - - - - 1988 25.620 270 236 34 90 1989 26.310 280 243 37 653 1990 26.808 323 268 55 443 1991 27.288 309 296 13 467 1992 27.772 285 285 0 484 1993 28.311 319 298 21 518 1994 28.897 319 331 -12 598 1995 29.553 360 299 61 595 1996 30.029 334 266 68 408 1997 30.367 361 300 61 277 1998 30.605 342 286 56 182 1999 30.998 368 315 53 340 2000 31.265 369 275 94 173 2001 31.562 327 291 36 261 2002 31.761 300 314 -14 213 2003 31.960 303 292 11 188 2004 32.159 307 287 20 179 2005 32.424 325 311 14 251 9HUlQ GHU 6XPPH LQY+ Die Bevölkerungsentwicklung im Raum Winsen (Luhe) von 1987 bis 2004 ist in $EELOGXQJ dargestellt. Im Vergleich liegt die Stadt Winsen (Luhe) im mittle-
7 ren Bereich aller Veränderungswerte. Stärkere Bevölkerungszuwächse weisen im Kreis Harburg vor allem die Stadt Neu Wulmsdorf und die Samtgemeinde Elbmarsch auf. Auch die nahe gelegenen Kommunen im Kreis Lüneburg zei- gen eine stärkere Einwohnerzunahme. Dagegen fiel die Steigerung in der Ge- meinde Seevetal und in Hamburg deutlich schwächer aus. $EELOGXQJ %HY|ONHUXQJVHQWZLFNOXQJ LP 5DXP :LQVHQ /XKH VHLW %HY|ONHUXQJVHQWZLFNOXQJ YRQELVLQY+ +DPEXUJ < 10 < 18 < 26 < 34 < 42 >= 42 ¢ £v¤¥ ¦%§¨ ©Iª «7§£¬M®©I¨ £¬ ¯ ££M°g£¨® ¯ ¨£ £ ± ²¦³®©§ ¯ ´ µ £¬g§¨ £ ¡M¨ ¯ ´ :LQVHQ /XKH ¶£§¨£²© ¯ ´ ¯ 7®©¬7£²7£ ¼ ¯´ M M = ¡ B¢ ® ©¡7» ¼ ¡£¬M¡ ©Iª ·M§¨£¡M¨ ¯´ ¸ ¯ ® M7®g§£ ¬ ¯´ ¹º¬g£²© µ®¬g§¨£¡M¨ ¯ ´ ´ £ £©I§£¬ ¯´ ¾ §¨7£ ¡£ ¯ ´ ½ ¦³£¬g® ¯ ´ ¯ %HY|ONHUXQJVHQWZLFNOXQJ £¬7£¬²ºg¨ ¨£ ¬7£M°g£©f¡ ¬M£¬ §¿ ¬M£¬ ¦³£ ¬M 7® g§£¬ ¯ ´ ELVLQY+ ¸ < 3,00 < 5,00 < 7,00 Die Wanderungssalden gegenüber verschiedenen Regionen im Nahbereich sind in $EELOGXQJ dargestellt. Dabei ist zu beachten, dass den kleinräumigen Wanderungsbewegungen zwischen Winsen (Luhe) und den angrenzenden Gebieten eine hohe Bedeutung für die Erklärung der Siedlungsattraktivität der
8 Stadt zukommt, während die großräumigen Wanderungen innerhalb der Bun- desrepublik vor allem die unterschiedlichen Erwerbsmöglichkeiten wiederspie- geln. $EELOGXQJ :DQGHUXQJVVDOGHQ GHU 6WDGW :LQVHQ /XKH YRQ ELV JHJHQEHUYHUVFKLHGHQHQ5HJLRQHQLP1DKEHUHLFK Wanderungssalden in Personen 400 Hamburg 350 Seevetal, Stelle, Elbmarsch, Hanstedt 300 Salzhausen, Bardowick 250 übr. Kreis Harburg übr. Kreis Lüneburg 200 150 100 50 0 -50 -100 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 Bei den Wanderungsbewegungen zwischen der Stadt Winsen (Luhe) und der Stadt Hamburg zeigen sich stetige Gewinne, deren höchstes Niveau allerdings bereits Mitte der 1990er Jahre zu erkennen ist. Auch aus den ebenfalls sehr günstig zu Hamburg gelegenen Kommunen Seevetal, Stelle, Elbmarsch und Hanstedt gewann Winsen ständig Einwohner. Nur an die südlich und östlich angrenzenden Kommunen Salzhausen und Bardowick verlor Winsen durch die Wanderungsbewegungen Einwohner. Gegenüber dem übrigen Kreis Harburg war die Wanderungsbilanz nahezu ausgeglichen. Gegenüber dem übrigen Kreis Lüneburg zeigen sich ständig Wanderungsverluste, die meist im Bereich um 50 Personen pro Jahr lagen. Insgesamt zeigt sich im Nahbereich eine typische Wanderungsstruktur einer Kommune im unmittelbaren Einzugsgebiet eines Oberzentrum. Für die Qualität der Stadt Winsen als Wohnstandort sprechen die Wanderungsgewinne aus
9 den westlich und östlich gelegenen Kommunen. Die Wanderungsverluste an die weiter von Hamburg entfernten Kommunen (Salzhausen, Bardowick, übri- ger Kreis Lüneburg) müssen als "klassische" Verdrängungswanderung eben- falls als normal betrachtet werden. Die Wanderungssalden gegenüber weiter entfernt liegenden Regionen sind in $EELOGXQJ ausgewiesen. $EELOGXQJ :DQGHUXQJVVDOGHQ GHU 6WDGW :LQVHQ /XKH YRQ ELV JHJHQEHUZHLWHUHQWIHUQWHQ5HJLRQHQ Wanderungssalden in Personen 400 350 Friedland/Bramsche übr. Niedersachsen 300 übr. Westdeutschland 250 Ostdeutschland Ausland 200 150 100 50 0 -50 -100 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 Die Wanderungssalden gegenüber Friedland und Bramsche werden separat ausgewiesen, weil über die in diesen Kommunen befindlichen Durchgangslager (inzwischen nur noch in Friedland) Spätaussiedler auf die Städte und Gemein- den des Landes verteilt wurden. Das Niveau der Spätaussiedleraufnahme war in Winsen (Luhe) mit durchschnittlich weniger als 20 Personen pro Jahr auf ei- nem sehr niedrigen Niveau. Die Wanderungssalden gegenüber dem übrigen Niedersachsen lagen meist nahe Null, in der Summe war die Wanderungsbilanz annähernd ausgeglichen. Deutlich zu erkennen sind dagegen die Wanderungsgewinne aus dem übrigen
10 Westdeutschland, aus den neuen Bundesländern und auch aus dem Ausland. Allerdings spielt die Auslandszuwanderung für Entwicklung der Stadt Winsen (Luhe) gegenwärtig nur eine untergeordnete Rolle. In den Jahren 1988 bis 1992 waren, wie in ganz Westdeutschland, aber sehr hohe positive Salden zu verzeichnen. Die Wanderungsströme der Vergangenheit zeigt $EELOGXQJ im Überblick. Hier tritt das typische Bild einer Stadt im unmittelbaren Einzugsbereich eines Oberzentrums sehr deutlich hervor. Der hohe Zuzugsdruck aus der Stadt Ham- burg führt zu (Verdrängungs)-Abwanderungen in weiter von Hamburg entfernt liegende Kommunen. $EELOGXQJ :DQGHUXQJVYROXPHQGHU6WDGW:LQVHQ /XKH YRQELV JHJHQEHUYHUVFKLHGHQHQ5HJLRQHQ Wanderungsströme in 1.000 Personen 7 Zuzüge aus ... nach Winsen (Luhe) 6 Fortzüge aus Winsen (Luhe) nach ... 5 4 3 2 1 0 Hamburg Salzhausen, übr. Kreis übr. West- Friedland/ Bardowick Lüneburg deutschland Bramsche Seevetal, Stelle, übr. Kreis übr. Nieder- Ost- Ausland Elbmarsch, Hanstedt Harburg sachsen deutschland Die Altersstruktur in der Stadt Winsen (Luhe) im Jahr 2005 zeigt $EELOGXQJ im Vergleich zur Altersstruktur des Jahres 1995.
11 $EELOGXQJ $OWHUVVWUXNWXUGHU%HY|ONHUXQJLQGHU6WDGW:LQVHQ /XKH VRZLH ]XP 9HUJOHLFK GLH $OWHUVVWUXNWXU GHV -DKUHV Alter 85 u.ält. 80 - 81 75 - 76 70 - 71 65 - 66 60 - 61 55 - 56 50 - 51 45 - 46 40 - 41 35 - 36 30 - 31 25 - 26 20 - 21 15 - 16 10 - 11 5-6 0-1 350 280 210 140 70 0 70 140 210 280 350 Männer Frauen
12 %DXWlWLJNHLWXQG:RKQXQJVEHVWDQG Wohnungsbau erfolgt auf Grund eines bestehenden demographischen Nach- fragedrucks oder zum Ersatz qualitativ ungenügender Altbestände. Die Ent- wicklung von Wohnungsbestand und Wohnungsneubau in der Stadt Winsen (Luhe) seit 1987 zeigt 7DEHOOH 7DEHOOH %DXWlWLJNHLWYRQELVLQGHU6WDGW:LQVHQ /XKH -DKU :RKQXQJV 1HXEDXWl GDYRQ :RKQXQJV ÀÁ ÀÁ EHVWDQG WLJNHLW 1HXEDX(=)+ 1HXEDX0)+ VRQVWLJH DEJlQJH 1987 10.202 - - - - - 1988 10.315 127 96 22 9 14 1989 10.506 200 101 85 14 9 1990 10.800 302 114 82 106 8 1991 11.067 276 107 133 36 9 1992 11.390 332 101 152 79 9 1993 11.710 329 144 116 69 9 1994 12.097 396 205 117 74 9 1995 12.450 363 124 182 57 10 1996 12.809 369 117 220 32 10 1997 13.023 224 82 117 25 10 1998 13.236 226 145 59 22 13 1999 13.527 309 133 56 120 18 2000 13.725 221 144 73 4 23 2001 13.845 146 109 35 2 26 2002 13.917 98 89 8 1 26 2003 14.108 217 151 60 6 26 2004 14.335 256 183 69 4 29 2005 14.448 145 131 11 3 32 =XQDKPH 6XPPH LQY+ 1) Quelle: Eigene Schätzung; die Wohnungsfortschreibung erfasst die Wohnungsabgänge nur unvollständig, da insbesondere Wohnungszusammenlegungen und Umwidmungen (zu ge- werblich genutzten Räumen) praktisch nicht erfasst werden. Aus dem Vergleich der Groß- zählungen ergab sich ein durchschnittlicher Abgang von rd. 0,2 % des Wohnungsbe- standes pro Jahr, wobei in Zeiten hoher Nachfrage der Abgang tendenziell unter diesen Durchschnittswert absinkt und bei erkennbaren Überhängen darüber ansteigt. Dies wurde bei der Schätzung der Abgänge berücksichtigt. Gegenüber den Jahren 1992 bis 1996, als jeweils 200 bis 400 Wohnungen in Winsen (Luhe) fertiggestellt wurden, ist das Bauniveau der vergangenen fünf Jahre mit Werten um 170 Wohnungen pro Jahr zwar erheblich reduziert, aber
13 nach wie vor deutlich über dem bisherigen in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre erreichten Tiefstand. Über einen längeren Zeitraum zeigt $EELOGXQJ den Wohnungsbau in Winsen (Luhe) nach der Gebäudeart. Dabei ist der bundesweite Verlauf der Baukon- junktur auch in der Stadt Winsen (Luhe) deutlich zu erkennen. Auf einen star- ken Wohnungsbau um 1980 folgte die Endphase des so genannten "Bauher- renmodells" mit einer Spitze im Geschosswohnungsbau 1984. Der nachfol- gende Einbruch führte zum niedrigsten Stand im Wohnungsneubau der Nach- kriegszeit in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre. $EELOGXQJ :RKQXQJVEDXWlWLJNHLWYRQELVLQGHU6WDGW:LQ VHQ /XKH QDFKGHU*HElXGHDUW Wohnungen 400 350 300 250 200 150 100 50 0 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern Geschosswohnungen Wohnungsfertigstellungen in Nichtwohngebäuden und durch Maßnahmen an bestehenden Gebäuden Der Wiedervereinigungsboom fällt in Winsen wie in ganz Westdeutschland vor allem in die erste Hälfte der 1990er Jahre mit einer Spitze 1995. Die Baualtersstruktur des Wohnungsbestandes in Winsen (Luhe) ist in $EELO GXQJ ausgewiesen. Der Anteil an bis 1948 errichteten Altbauten ist mit gut 17 % deutlich geringer als in Hamburg (gut 25 %) oder in Niedersachsen (knapp 24 %). Deutlich zu erkennen ist die Phase des starken Wachstums in Winsen (Luhe) ab 1958. Die Baualtersklassen zwischen 1949 und 1978 sind in
14 Winsen (Luhe) mit knapp 40 % aller Wohnungen schwächer vertreten als im Landesdurchschnitt (knapp 46 %). In Hamburg stammen aus dieser Wieder- aufbauphase sogar fast 56 % aller Wohnungen. Nach 1978 wurde in Winsen (Luhe) dann Wohnungsbau weit über dem niedersächsischen Durchschnittsni- veau betrieben. Bereits in der Phase „1979 bis 1989“ lag Winsen (Luhe) mit ei- nem Anteil von 14,3 % deutlich vor denen von Niedersachsen (11,2 %) und Hamburg (7,3 %). Ab 1990 erhöhte sich der Abstand weiter und in Winsen (Lu- he) sind heute fast 30 % aller Wohnungen erst seit 1990 gebaut worden (Nie- dersachsen 19,2 %, Hamburg 11,4 %). $EELOGXQJ :RKQXQJVEHVWDQG QDFK %DXDOWHUVNODVVHQ LQ GHU 6WDGW :LQVHQ /XKH (QGHLQY+ Wohnungen 5000 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 bis 1900 1919-1948 1958-1968 1979-1989 1901-1918 1949-1957 1969-1978 1990 u.sp. Baualtersklasse
15 +DXVKDOWH Die Anzahl der SULYDWHQ +DXVKDOWH (vgl. 7DEHOOH ) wird statistisch nicht er- fasst. Es wird daher bei den hiermit vorgelegten Modellrechnungen auch für die Vergangenheit eine eigene Methode angewendet, die im wesentlichen davon ausgeht, dass die Tendenz zur weiteren „Verkleinerung“ der Haushalte (Sin- gularisierung) weiter anhält und dass die Verfügbarkeit von Wohnungen Vor- aussetzung für die Haushaltsbildung bzw. den Zuzug von Haushalten ist. 7DEHOOH (QWZLFNOXQJGHU3ULYDWKDXVKDOWHYRQELV LQGHU6WDGW:LQVHQ /XKH -DKU (UZDFKVHQH (UZDFKVHQH (LQZRKQHU -Xl +DXVKDOWH MH+DXVKDOW MH+DXVKDOW 1987 18.240 10.121 1,802 2,519 1988 18.552 10.246 1,811 2,501 1989 19.187 10.453 1,836 2,517 1990 19.710 10.758 1,832 2,492 1991 20.281 11.034 1,838 2,473 1992 20.773 11.361 1,828 2,444 1993 21.232 11.681 1,818 2,424 1994 21.757 12.064 1,803 2,395 1995 22.159 12.409 1,786 2,382 1996 22.461 12.758 1,760 2,354 1997 22.629 12.949 1,747 2,345 1998 22.789 13.082 1,742 2,339 1999 23.033 13.264 1,736 2,337 2000 23.208 13.406 1,731 2,332 2001 23.404 13.557 1,726 2,328 2002 23.476 13.636 1,722 2,329 2003 23.660 13.785 1,716 2,318 2004 23.916 13.974 1,711 2,301 2005 24.200 14.186 1,706 2,286 9HUlQGHU LQY+ Ursächlich für den stetigen Rückgang der durchschnittlichen Anzahl erwachse- ner Personen je Haushalt (Singularisierung) sind die sinkende Heiratsneigung, das frühere Lösen der Kinder aus dem Haushalt der Eltern und die zuneh- mende Zahl der Witwenhaushalte durch die schneller ansteigende Lebenser- wartung von Frauen.
16 Seit 1987 hat sich die Zahl der Haushalte um 40 % auf 14.200 erhöht (bei einer Zunahme der Erwachsenenzahl um 33 %), weil sich die durchschnittliche Haushaltsgröße gegenüber 1987 verringert hat. Damit ist der seit den 1960er Jahren zu beobachtende Singularisierungstrend der Bevölkerung auch in der Stadt Winsen bereits wieder auf den Pfad einge- schwenkt, den er von 1987 bis 1992 verlassen hatte. In diesem Zeitraum war die Zahl der Haushalte deutlich langsamer gestiegen als die Zahl der Erwach- senen, wodurch die durchschnittliche Personenzahl (inkl. der Kinder) je Haus- halt stagnierte. Der Grund für die gegenläufige Entwicklung lag im zu geringen Angebot an neuen Wohnungen bei gleichzeitig starker Steigerung der Erwachsenenzahl. Da das Neubauangebot von Wohnungen und die jährlich durch Sterbefälle und Fortzüge freiwerdenden Wohnungen nicht mit der Zahl „neuer“ junger Erwach- sener und den Zuwanderern Schritt halten konnte, wurden erwachsene Kinder daran gehindert, sich aus dem Haushalt der Eltern zu lösen; Zuwanderer muss- ten vorübergehend in Wohnheime, Hotels u.ä. ausweichen. Auch die Zahl der Untermieterhaushalte stieg an. Die schwächere Zunahme der Haushalte war also ein Indiz für einen Mangel an Wohnungen. :RKQXQJVPDUNWHQWZLFNOXQJ Zur Abschätzung der Wohnungsmarktentwicklung ist es weiterhin notwendig, Annahmen zur Veränderung der :RKQXQJVOHHUVWlQGH (Mobilitätsreserve) zu treffen. Regionale Daten zu dieser Größe stehen nur aus der Volkszählung zur Verfügung. Deshalb erfolgt die Fortschreibung mittels eines Simulationsmo- dells, das die landesweit über die Mikrozensen bzw. die Wohnungsstichproben ermittelten Trends unter Beachtung der regionalen Besonderheiten auf die Re- gion überträgt. Dieses zur Feststellung des Wohnungsdefizits/-überhangs ver- wendete Modell versucht in einem ersten Schritt, die sich neu bildenden Haus- halte in den Wohnungsneubauten und frei werdenden Wohnungen unterzubrin- gen. Wollen sich (modelltheoretisch) mehr Haushalte bilden, wird in einem zweiten Schritt die Leerwohnungsreserve vermindert. Dies dient als Puffer zur Unterbringung der sich neu bildenden Haushalte über den Zugang an neuen Wohnungen hinaus.
17 0RELOLWlWVUHVHUYH Für ein problemloses Umziehen wird von uns eine 0RELOLWlWVUHVHUYH von 2 % des Wohnungsbestandes als notwendig angesetzt. Sinkt die Leerwohnungsre- serve unter diesen Wert ab, so bilden sich Umzugsstaus, d. h. die umzugswilli- gen Haushalte müssen auf das Freiwerden oder den Neubau einer Wohnung warten und behindern ihrerseits wieder Haushalte, die in ihre bisherige Woh- nung ziehen wollen. Deshalb bedeutet Wohnungsleerstand nicht unbedingt „unvermietet“ oder „ungenutzt“. So tritt der Zustand „nicht bewohnt“ praktisch bei jedem Mieter- oder Eigentümerwechsel auf, weil Schönheitsreparaturen o- der Sanierungen vor dem Neubezug durchgeführt werden. Es handelt sich bei der Mobilitätsreserve somit nicht um dauerhafte Leerstände oder sogar Woh- nungsüberhänge, sondern lediglich um die kurzfristigen Leerstände beim Nut- zerwechsel bzw. vor dem Erstbezug. Erst wenn der Leerstand deutlich über die Mobilitätsreserve hinausgeht, muss von ernsten Vermarktungsproblemen aus- gegangen werden. :RKQXQJVGHIL]LWRGHUEHUKDQJ Wie 7DEHOOH zeigt, gab es im Jahr 1987 in der Stadt Winsen (Luhe) nur 100 leer stehende Wohnungen. Dies entsprach damals 1 % des Wohnungsbestan- des und lag damit weit unter der von uns als notwendig erachteten Mobilitätsre- serve von 2 % des Bestandes. Die Mitte der 1980er Jahre bundesweit entstan- denen Wohnungsüberhänge waren zum Zeitpunkt der Gebäude- und Woh- nungszählung in Winsen (Luhe) somit bereits wieder vom Markt verarbeitet. Für das Jahr 2005 errechnet das Modell aufgrund der Baufertigstellungen und der Haushaltsentwicklung knapp 260 Leerwohnungen. Der Leerwohnungsbestand liegt damit heute bei Werten um 2 %, d. h. der Wohnungsmarkt kann etwa seit dem Jahr 1999 als weitgehend ausgeglichen bezeichnet werden.
18 7DEHOOH /HHUZRKQXQJVUHVHUYH YRQ ELV LQ GHU 6WDGW :LQVHQ /XKH ÀÁ -DKU /HHUZRKQXQJHQ %HVWDQGLVW %HVWDQGVROO 'HIL]LW hEHUKDQJ 1987 100 204 104 1988 94 206 112 1989 88 210 122 1990 83 216 133 1991 79 221 142 1992 76 228 152 1993 74 234 160 1994 76 242 166 1995 80 249 169 1996 85 256 171 1997 101 260 159 1998 171 265 94 1999 273 270 3 2000 322 274 48 2001 286 277 9 2002 273 278 5 2003 318 282 36 2004 352 286 66 2005 250 288 38 1) Bestand Soll = 2 % des Wohnungsbestandes Trotzdem dürfte vor allem die Wiedervermietung von Wohnungen insbeson- dere im unteren Qualitätssegment und in unbeliebten Lagen inzwischen er- heblich schwieriger gestalten als Anfang der 1990er-Jahre. Die größten Prob- leme dürften auch in Winsen (Luhe) bei unsanierten Altbauten bestehen. Aller- dings sind die Vermarktungsschwierigkeiten nicht zuletzt aufgrund der inzwi- schen wiederauflebenden Wohnungsknappheit im angrenzenden Hamburg im Vergleich mit den meisten anderen niedersächsischen Regionen eher gering.
19 3URMHNWLRQGHU(QWZLFNOXQJELV $XVJDQJVODJH Die bisherigen Wanderungsbewegungen sind durch hohe Wanderungsgewinne aus Hamburg sowie den westlich und nordöstlich gelegenen Kommunen ge- kennzeichnet, die durch Verluste an die beiden südlich und südöstlich angren- zenden Kommunen und den übrigen Kreis Lüneburg teilweise wieder verloren gehen. Aufgrund der Lage zu Hamburg zählt Winsen (Luhe) natürlich auch weiterhin zu den Kommunen, die ihre künftige Einwohnerzahl weitgehend über die Kom- munalpolitik selbst beeinflussen können. Ein wesentliches Steuerungsinstru- ment ist in der Verfügbarkeit und den Preisen des Baulandes zu sehen. Vor diesem Hintergrund N|QQWH eine von vielen Kommunen angestrebte Kontinuität in der weiteren Entwicklung auch ein Ziel der Stadt Winsen (Luhe) darstellen. Die Bereitstellung neuer Wohnbaulandflächen orientiert sich bei einer solchen Zielstellung vor allem an der angestrebten Auslastung der vorhandenen Infra- struktur insbesondere für Kinder und Jugendliche. Keine Modellrechnung kann eine ]XWUHIIHQGH, ULFKWLJH oder IDOVFKH Entwick- lung vorausberechnen. Gerade für eine Stadt wie Winsen (Luhe), der sehr un- terschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten offen stehen, können Modellrech- nungen aber die Transparenz für die Entscheidungsträger wesentlich erhöhen. Insofern sollten die folgenden Ausführungen keinesfalls als Prognose missver- standen werden. Es handelt sich bei dem aufgezeigten Entwicklungspfad bis 2020 zunächst um eine Modellrechnung, deren Basis die folgenden Annahmen sind: )UGLH5HJLRQ+DPEXUJLVWDXIJUXQGGHUZLUWVFKDIWOLFKHQ$WWUDNWLYL WlWLQVEHVRQGHUHGHU6WDGW+DPEXUJDXFKZHLWHUKLQYRQEHUUHJLRQD OHQ:DQGHUXQJVJHZLQQHQDXV]XJHKHQXQG LQQHUKDOE GHU 5HJLRQ +DPEXUJ ILQGHQ VHLWHQV GHU .RPPXQHQ NHLQH ZHVHQWOLFKHQ 9HUKDOWHQVlQGHUXQJHQ LQVEHVRQGHUH GHU %DXODQGSROL WLN 3UHLVHXQG0HQJHQ VWDWW
20 %HY|ONHUXQJXQG+DXVKDOWH Die kleinräumige Verteilung der Bevölkerung folgt vor allem der Attraktivität des Wohnungsbestandsangebotes sowie den auf der Verfügbarkeit und den Prei- sen für Bauland basierenden Neubauangeboten. Insbesondere zwischen Ober- und Mittelzentren und dem jeweiligen Umland werden die Wanderungen weit gehend bestimmt durch die Rahmenbedingungen des Wohnungsbaus. Private Haushalte optimieren Qualität, Preis und Lage ihrer Wohnung nach den Krite- rien %HODVWXQJ GHV 1HWWRHLQNRPPHQV GXUFK 0LHWH E]Z =LQVDXIZHQGXQJHQ QDFK6WHXHUQ 1lKH]XP$UEHLWVSODW] PHLVWGHV+DXVKDOWVYRUVWDQGV XQG (UIOOXQJ LQGLYLGXHOOHU /DJHSUlIHUHQ]HQ LP *UQHQ LP XUEDQHQ VR]LD OHQ8PIHOGXVZ Die jeweils gewählte Wohnlage und der Typ der Wohnung wird immer ein Kom- promiss zwischen den drei genannten Kriterien sein. Den Ausschlag für einen bestimmten Wohnstandort wird i.d.R. das gebotene Preis-/Leistungsverhältnis geben, wobei eine hohe Wohnungsbautätigkeit generell für ein breiteres Ange- bot und eine stärkere Konkurrenz zwischen den Anbietern spricht. Damit ist die kleinräumige Bevölkerungsverteilung auch das Resultat kommu- naler Wohnungs- und Baulandpolitik. Städte wie Winsen (Luhe), die bezüglich der kleinräumigen Wanderungen sowohl aufnehmende (aus Hamburg und den östlich und westlich gelegenen Kommunen) und abgebende (südlich und östlich gelegene Städte und Gemeinden) Kommunen sind, haben es selbst in der Hand, durch die Ausweisung zusätzlicher Flächen höhere Zuwanderungen zu realisieren bzw. Abwanderungen zu verhindern. Andererseits werden mit einer restriktiven Baulandpolitik Zuwanderungen unterbunden. Die Entwicklung seit 1987 verdeutlicht die Zusammenhänge (vgl. 7DEHOOH). Die starken %HY|ONHUXQJVJHZLQQHGHUNOHLQHUHQ.RPPXQHQ stehen zwar im *HJHQVDW]]XUODQGHVSROLWLVFKJHZQVFKWHQ(QWZLFNOXQJ, zeigen aber ein, gemessen an den Präferenzen der Haushalte, rationales Verhalten der Bevöl- kerung. Diese flachere Siedlungsentwicklung zeigt sich bereits seit mehreren Jahr- zehnten in allen Flächenländern der Bundesrepublik Deutschland. Während in den Landesentwicklungsplänen die weitere Siedlungsentwicklung in den Zent-
21 ralen Orten und entlang der (Nah-)Verkehrsachsen präferiert wird, stellt sich in der Realität eine relative Abnahme der Bedeutung dieser zentralen Orte ein. 7DEHOOH %HY|ONHUXQJVHQWZLFNOXQJ YRQ ELV LP /DQG 1LHGHU VDFKVHQQDFK*HPHLQGHJU|HQNODVVHQXQGLQGHU+DQVHVWDGW +DPEXUJ *HPHLQGH (LQZRKQHU =XQDKPH JU|HQNODVVH DEVROXW LQY+ JU|HU(LQZRKQHU 1.496.223 1.540.631 44.408 3,0 ELVXQWHU(LQZRKQHU 516.557 532.235 15.678 3,0 ELVXQWHU(LQZRKQHU 843.294 930.122 86.828 10,3 ELVXQWHU(LQZRKQHU 896.460 992.560 96.100 10,7 ELVXQWHU(LQZRKQHU 1.963.819 2.294.884 331.065 16,9 XQWHU(LQZRKQHU 1.453.449 1.710.478 253.569 17,4 /DQG1LHGHUVDFKVHQ +DQVHVWDGW+DPEXUJ 'LH NQIWLJH 9HUlQGHUXQJ GHU (LQZRKQHU]DKO LQ GHU 6WDGW :LQVHQ /XKH ZLUGEHVWLPPWGXUFK GLHQDWUOLFKH%HY|ONHUXQJVEHZHJXQJ *HEXUWHQXQG6WHUEHIlOOH GLH YRQ GHU (QWZLFNOXQJ GHV $UEHLWVSODW]DQJHERWHV LQ GHU 5HJLRQ +DPEXUJ XQG GHU 6WDGW :LQVHQ /XKH DEKlQJLJHQ )HUQZDQGHUXQ JHQXQG GLHYRQ$WWUDNWLYLWlWGHU6WDGW:LQVHQ /XKH XQGLKUHV:RKQXQJVDQ JHERWHVDEKlQJLJHQ1DKZDQGHUXQJHQ Inwieweit sich die gestiegenen Mobilitätskosten bei gleichzeitiger Verringerung der steuerlichen Abzugsfähigkeit der Aufwendungen für Fahrten zwischen Wohn- und Arbeitsort auswirken, kann gegenwärtig nicht beurteilt werden. Bis- her ist noch kein Ende der fortschreitenden Entkopplung von Arbeits- und Wohnort festzustellen. Arbeiteten im Jahr 1994 noch 41,8 % der in Winsen wohnenden Beschäftigten auch in der Stadt Winsen, so waren es im Jahr 2005 nur 35,0 %. Die künftigen Geburten und Sterbefälle können recht sicher prognostiziert wer- den. Dagegen sind die beiden wesentlichen Einflussfaktoren der Wanderungen kaum prognostizierbar. Schon für Deutschland insgesamt gibt es nur grobe Schätzungen zur möglichen Entwicklung des Arbeitsplatzangebotes. Da die
22 kleinräumige Arbeitsplatzentwicklung, auch in der Region Winsen (Luhe), im- mer durch einzelbetriebliche Entscheidungen oder auch Zufälle maßgeblich beeinflusst werden kann, ist eine Prognose kaum möglich. Die Attraktivität der Stadt Winsen (Luhe) und das Wohnungsangebot stehen in engem Zusam- menhang mit der ebenfalls nicht prognostizierbaren Kommunalpolitik in der Stadt. Insofern ist eine „Prognose“ der Einwohnerzahl in Winsen (Luhe) nicht möglich. Aufgrund dieser Situation stellt die im Folgenden vorgestellte Bevölkerungs- entwicklung ein Szenario dar. )UGLHVHV6]HQDULRELV]XP-DKUJHKHQ ZLUGDYRQDXVGDVVGLHZHVHQWOLFKHQ5DKPHQEHGLQJXQJHQLQGHU5HJLRQ :LQVHQ /XKH VLFK QLFKW YHUlQGHUQ Dies gilt sowohl für die kleinräumigen Unterschiede des Bauland- und Wohnungsangebotes als auch für die Arbeits- platzentwicklung in der Region. Dieses Szenario zur Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Winsen (Luhe) orientiert sich somit an der aus der groben Ab- schätzung der Beschäftigungsentwicklung abgeleiteten Bevölkerungsentwick- lung des Raumes Winsen (Luhe) und den Vergangenheitswerten der kleinräu- migen Wanderungen innerhalb dieses Raumes. Die bisherigen Erfahrungen des Pestel Instituts mit etwa 600 kleinräumigen Bevölkerungsszenarien seit An- fang der 1990er Jahre zeigen sehr gute Ergebnisse. Abgesehen von Ein- zelfällen mit „dramatischen“ und nicht vorhersehbaren Einzelereignissen ins- besondere beim Arbeitsplatzangebot (Schließung größerer Arbeitsstätten; Ab- zug ausländischer Militäreinheiten) lag die Abweichung der Modellrechnungen von der tatsächlichen Einwohnerzahl meist unter 1 %. Die *HEXUWHQ XQG 6WHUEHIDOO]DKOHQ der Modellrechnung ergeben sich auf- grund des vor Ort vorgefundenen Niveaus der Geburtenhäufigkeit und eines Szenarios zur Sterblichkeit, das von einer weiteren Steigerung der Lebenser- wartung um knapp 1,5 Jahre bis 2020 ausgeht. Der bisher positive natürliche Saldo wird sich umkehren und in der Summe bis zum Jahr 2020 zu einem Be- völkerungsverlust von etwa 900 Personen führen. Der Wanderungssaldo ist in der Summe der 15 Jahre bis 2020 deutlich positiv, nimmt aber von der Tendenz her leicht ab. Seine Zusammensetzung nach Ziel- und Herkunftsregionen für die aktuelle Situation und die Prognosejahre 2010 und 2020 ist 7DEHOOH zu entnehmen. Der Zustrom an Spätaussiedlern wird zurückgehen und nach 2010 fast völlig versiegen. Um das Jahr 2010 bleiben auch die Zuwanderer aus Ostdeutschland aus, weil dort aufgrund der Alters- struktur (extrem schwache „Nachwendejahrgänge“) ein leichterer Einstieg in das Arbeitsleben als im Westen zu erwarten ist. Für die Wanderungsbeziehun-
23 gen mit den übrigen deutschen Regionen wurden weitgehend stabile Verhält- nisse mit leicht sinkendem Wanderungsvolumen angesetzt. Für die Wande- rungsbeziehungen mit dem Ausland erwarten wir dauerhafte und schwach an- steigende Wanderungsgewinne. Insgesamt steigt die Einwohnerzahl in diesem Szenario bis zum Jahr 2020 um gut 1.000 Personen an (vgl. 7DEHOOH). Die Altersstruktur der Bevölkerung im Jahr 2020 zeigt $EELOGXQJ 7DEHOOH :DQGHUXQJVVDOGHQ QDFK +HUNXQIWV XQG =LHOJHELHWHQ IU GLH 6WDGW:LQVHQ /XKH LP'XUFKVFKQLWWGHU-DKUHELV VRZLHGLH6]HQDULR:HUWHIUXQG +HUNXQIWV=LHORUW Friedland/Bramsche 23 10 0 Hamburg 93 80 70 Seevetal, Stelle, Elbmarsch, Hanstedt 70 60 50 Salzhausen, Bardowick -55 -50 -40 übr. Kreis Harburg 11 5 5 übr. Kreis Lüneburg -53 -45 -35 übr. Niedersachsen 8 5 5 übr. Westdeutschland 2 0 0 Ostdeutschland 91 20 0 Ausland 20 45 45 6XPPH Gemäß den Prämissen der Modellrechnung wird die Zahl der privaten Haus- halte durch die Entwicklung der erwachsenen Bevölkerung und die ZHLWHUH 6LQJXODULVLHUXQJ in der Stadt Winsen (Luhe) bestimmt. Der Singularisierungs- effekt, der sich in der Abnahme der durchschnittlichen Erwachsenenhaushalts- größe niederschlägt und Mitte der 1990er Jahre in der Stadt Winsen (Luhe) wieder einsetzte, wird sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Wert von Ende 2005 bis 2020 von 1,706 Erwach- senen pro Haushalt auf 1,673 vermindert. In 7DEHOOH ist die Projektion der Entwicklung der Bevölkerungsgruppe von 23 Jahren und älter, deren durch- schnittliche Haushaltsgröße und die daraus resultierende Anzahl von Haus- halten bis zum Jahr 2020 dargestellt. Bei gegenüber der Gesamtbevölkerung stärker zunehmender Erwachsenenzahl wird die Anzahl privater Haushalte, nochmals durch die Singularisierung gesteigert, relativ am stärksten um fast 10 % bzw. etwa 1.400 Haushalte zunehmen.
24 7DEHOOH %HY|ONHUXQJVHQWZLFNOXQJELVLQGHU 6WDGW:LQVHQ /XKH -DKU %HY|ONHUXQJ *HEXU 6WHUEH QDWUOLFKHU :DQGHUXQJV JHVDPW WHQ IlOOH 6DOGR VDOGR 2005 32.424 - - - - 2006 32.596 295 307 -12 184 2007 32.719 293 332 -39 162 2008 32.848 293 322 -29 158 2009 32.947 290 333 -43 142 2010 33.028 291 340 -49 130 2011 33.093 295 356 -61 126 2012 33.169 297 347 -50 126 2013 33.235 293 353 -60 126 2014 33.295 300 366 -66 126 2015 33.330 295 374 -79 114 2016 33.369 301 376 -75 114 2017 33.399 301 385 -84 114 2018 33.434 305 384 -79 114 2019 33.446 301 395 -94 106 2020 33.446 301 401 -100 100 9HUlQ GHU 6XPPH LQY+
25 7DEHOOH +DXVKDOWVHQWZLFNOXQJELVLQGHU 6WDGW:LQVHQ /XKH -DKU HUZDFKVHQH (UZDFKVHQH (LQZRKQHU %HY|ONHUXQJ +DXVKDOWH MH+DXVKDOW MH+DXVKDOW 2005 24.200 14.186 1,706 2,286 2006 24.365 14.302 1,704 2,279 2007 24.489 14.393 1,701 2,273 2008 24.644 14.503 1,699 2,265 2009 24.768 14.595 1,697 2,257 2010 24.928 14.709 1,695 2,245 2011 25.086 14.821 1,693 2,233 2012 25.241 14.932 1,690 2,221 2013 25.428 15.062 1,688 2,207 2014 25.526 15.140 1,686 2,199 2015 25.629 15.220 1,684 2,190 2016 25.726 15.297 1,682 2,181 2017 25.804 15.363 1,680 2,174 2018 25.909 15.445 1,678 2,165 2019 25.984 15.509 1,675 2,157 2020 26.059 15.574 1,673 2,148 =XQDKPH LQY+
26 $EELOGXQJ $OWHUVVWUXNWXUGHU%HY|ONHUXQJLQGHU6WDGW:LQVHQ /XKH LP -DKU LP 9HUJOHLFK ]XU $OWHUVVWUXNWXU GHV -DKUHV Alter 85 u.ält. 80 - 81 75 - 76 70 - 71 65 - 66 60 - 61 55 - 56 50 - 51 45 - 46 40 - 41 35 - 36 (LQZRKQHU 30 - 31 25 - 26 20 - 21 (LQZRKQHU 15 - 16 10 - 11 5-6 0-1 350 280 210 140 70 0 70 140 210 280 350 Männer Frauen
27 :RKQXQJVEHGDUI Nach der Abschätzung von Bevölkerungs- und Haushaltszahlen erfolgte in der Vergangenheit i.d.R. die Ermittlung des „Wohnungsbedarfes“. Der Wohnungs- bedarf wurde nach der Festlegung von Bedarfskriterien ermittelt, womit er eine von der Nachfrage unabhängige normative Größe darstellt, mit deren Umset- zung (in Wohnungsbau) ein festgelegtes Versorgungsniveau erreicht wird. Zwar hat sich das Pestel Institut immer bemüht, einen möglichst „nachfragena- hen“ Bedarf zu definieren, doch waren notwendigerweise immer stark norma- tive Elemente enthalten. Dies betrifft sowohl die Ansätze für die Wohnungsab- gänge, Zweitwohnungen und Freizeitwohnungen wie auch das Niveau der wei- teren Singularisierung. ,QVJHVDPWLVWGHU:RKQXQJVEHGDUIYRPÄ9HUVRUJXQJVGHQNHQ³GHU1DFK NULHJV]HLW JHSUlJW ,Q =HLWHQ HLQHU ODWHQWHQ0DQJHOVLWXDWLRQDXIGHQ:RK QXQJVPlUNWHQ ZDU GLHVHV Ä9HUVRUJXQJVGHQNHQ³ DXFK GXUFKDXV EHUHFK WLJW ,Q GHU 9HUJDQJHQKHLW ZXUGH GLH YHUIJEDUH .DXINUDIW GHU SULYDWHQ +DXVKDOWH GXUFK 6XEYHQWLRQHQ :RKQJHOG 6R]LDOKLOIH (LJHQKHLP]XODJH HEHQVR HUK|KW ZLH GLH $QJHERWVSUHLVH GHU 0LHWZRKQXQJVDQELHWHU EHU VR]LDOHQ :RKQXQJVEDX YHUEHVVHUWH $EVFKUHLEXQJVP|JOLFKNHLWHQ YHU PLQGHUWZXUGHQ Bei einer Wohnfläche von heute weit über 40 m² je Einwohner kann die Ver- sorgung „breiter Schichten der Bevölkerung“ aber durchaus als gewährleistet betrachtet werden. 'D ]XGHP GLH ILQDQ]LHOOH 6LWXDWLRQ GHV 6WDDWHV ZHLWHUH 6XEYHQWLRQHQNDXP]XODVVHQZLUGZLUGPDQVLFKYRPELVKHULJHQ9HUVRU JXQJVGHQNHQ YHUDEVFKLHGHQ PVVHQ (LQ ZLH DXFK LPPHU HUPLWWHOWHU Ä:RKQXQJVEHGDUI³VWHOOWDEHUQXUGDQQHLQHVLQQYROOH2ULHQWLHUXQJVJU|H GDU ZHQQ HQWVSUHFKHQGH VWDDWOLFKH ILQDQ]LHOOH 0LWWHO YHUIJEDU VLQG XP GLHVHQ%HGDUIDXFKXQDEKlQJLJYRQGHU1DFKIUDJHXP]XVHW]HQ 'DNQIWLJZHLWVWlUNHUDOVELVKHUPDUNWZLUWVFKDIWOLFKH%HGLQJXQJHQDXFK DXI GHQ :RKQXQJVPlUNWHQ ]X HUZDUWHQ VLQG HUEULJW VLFK GLH %HUHFK QXQJHLQHVSROLWLVFKGHILQLHUWHQXQGQXUEHU6XEYHQWLRQHQHUUHLFKEDUHQ 1HXEDXEHGDUIHV
28 :RKQXQJVQDFKIUDJH 1DFKIUDJHQDFK(LQXQG=ZHLIDPLOLHQKlXVHUQELV Das Wohnen im Ein- oder Zweifamilienhaus genießt bei den privaten Haus- halten die höchste Wertschätzung. Rd. 80 % der Haushalte würden am liebsten in einem frei stehenden Einfamilienhaus wohnen. Für ein Reihen- oder Doppel- haus können sich dagegen nur etwa 6 % der Haushalte begeistern und nur die 1 verbleibenden 14 % bevorzugen das Wohnen im Mehrfamilienhaus . Solange der Wohnungsbestand noch nicht den Wohnwünschen der Bevölkerung ent- spricht, muss selbst bei negativem quantitativen Wohnungsbedarf noch mit ei- ner Neubaunachfrage gerechnet werden. Die erstmalige Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern geht im Wesent- lichen von Haushalten im Alter zwischen 30 und 45 Jahren aus. Dabei wird die Nachfrage zuerst aus durch Haushaltsauflösungen freigewordene Bestandsge- bäude und erst danach durch Neubauten befriedigt. Diese Nachfrage ist relativ unabhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, da in dieser Phase des Haushaltslebenszyklus durch beruflichen Aufstieg z. T. erhebliche Ein- kommenszuwächse erzielt werden und permanent junge Mieterhaushalte in die entsprechende Alters- und die erforderliche Einkommensklasse „hineinwach- sen“. Für die gegenwärtig zu beobachtende Schwächephase auf dem Markt für Ein- und Zweifamilienhäuser ist neben der generell rückläufigen Nachfrage auf- grund sinkender Jahrgangsstärken im "Nachfragealter" aber auch die von Poli- tik und Medien verbreitete „Negativ-Stimmung“ verantwortlich, die innerhalb der Bevölkerung zu großer Verunsicherung geführt hat. Die Entwicklung von 1987 bis 2005 zeigt 7DEHOOH. Die regional stark differie- rende spezifische Nachfrage (letzte Spalte in Tabelle 10) ist vor allem vom Bau- landpreis abhängig. In Winsen (Luhe) wurden seit 1995 im Mittel jährlich 29,4 Erstbezüge von Einfamilienhäusern pro 1.000 Personen der Altersgruppe 30 bis 45 Jahre realisiert (Nachfrageziffer = 29,4; übriger Kreis Harburg und Kreis Lüneburg 35,1; Stadt Hamburg 11,7). Die Nachfrage wurde zu 56 % durch Neubauten befriedigt. 1 Quelle: Befragung von 2.500 Haushalten durch die GfK im Auftrag des Pestel Instituts im Früh- jahr 2000
29 7DEHOOH 1DFKIUDJHQDFK:RKQXQJHQLQ(LQXQG=ZHLIDPLOLHQKlXVHUQ YRQELVLQGHU6WDGW:LQVHQ /XKH *HVDPWDQ 1DFKIUDJH ELV $QJHERWDXV JHERW MH -DKU -lKULJH %HVWDQG 1HXEDX 1DFKIUDJH -lKULJHU 1987 5.392 85 61 146 27,1 1988 5.335 81 96 177 33,2 1989 5.534 83 101 184 33,2 1990 5.744 91 114 205 35,7 1991 5.905 101 107 208 35,2 1992 6.094 97 101 198 32,5 1993 6.407 101 144 245 38,2 1994 6.707 112 205 317 47,3 1995 7.026 101 124 225 32,0 1996 7.311 90 117 207 28,3 1997 7.572 101 82 183 24,2 1998 7.796 96 145 241 30,9 1999 7.946 106 133 239 30,1 2000 8.057 93 144 237 29,4 2001 8.072 98 109 207 25,6 2002 8.060 106 89 195 24,2 2003 7.964 100 151 251 31,5 2004 7.834 98 183 281 35,9 2005 7.730 107 131 238 30,8 =XQDKPH 'XUFK LQY+ VFKQLWWDE 1DFKIUDJHQDFK(LQXQG=ZHLIDPLOLHQKlXVHUQELV Die Entwicklung der Bevölkerung in der Altersgruppe 30 bis 45 Jahre ist in 7D EHOOH ausgewiesen. Bis 2020 tritt ein Rückgang um 18 % ein. Gleichzeitig nimmt das Angebot aus dem Bestand leicht zu. Der vermarktbare Neubau sinkt deutlich ab und stabilisiert sich in der zweiten Hälfte des kommenden Jahr- zehnts bei 40 Wohnungen pro Jahr.
30 7DEHOOH 1DFKIUDJHQDFK:RKQXQJHQLQ(LQXQG=ZHLIDPLOLHQKlXVHUQ YRQELVLQGHU6WDGW:LQVHQ /XKH $QJHERW YHUPDUNW ELV 1DFKIUDJH *HVDPW DXVGHP EDUHU -DKU -lKULJH ]LIIHU QDFKIUDJH %HVWDQG 1HXEDX 2005 7.730 - - - 2006 7.573 29,4 222 106 2007 7.385 29,4 217 115 2008 7.199 29,4 211 112 2009 6.984 29,4 205 116 2010 6.743 29,4 198 119 2011 6.568 29,4 193 125 2012 6.408 29,4 188 122 2013 6.228 29,4 183 125 2014 6.100 29,4 179 130 2015 6.056 29,4 178 133 2016 6.014 29,4 177 134 2017 6.034 29,4 177 138 2018 6.129 29,4 180 138 2019 6.199 29,4 182 143 2020 6.329 29,4 186 145 9HUlQGHU LQY+ 6XPPH Dieses „Nachfrageszenario“ gilt bei konstanten Rahmenbedingungen, d. h. kon- stanten Einkommens/Baulandpreisrelationen in der Region Winsen (Luhe). Ei- ne relative 3UHLVVHQNXQJ für Bauland in der Stadt Winsen (Luhe) würde einen höheren vermarktbaren Neubau ermöglichen. 1DFKIUDJHQDFKQHXHUULFKWHWHQ*HVFKRVVZRKQXQJHQELV Im Gegensatz zur Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern lässt sich für den Bereich des Geschosswohnungsneubaus keine demographisch basierte Modellrechnung erstellen. Hier zählen vielmehr die Erwartungen von Investoren bezüglich der erzielbaren Preise für Eigentumswohnungen und der im Mietwohnungsbau erzielbaren Renditen. Damit wird der Geschosswohnungsneubau noch weit stärker als der individuelle Wohnungsbau auch von steuerlichen Rahmenbedingungen (Ab- schreibungsmöglichkeiten) und staatlicher Förderung (sozialer Wohnungsbau) bestimmt. Die Entwicklung der Fertigstellungen seit 1978 zeigt $EELOGXQJ.
31 $EELOGXQJ )HUWLJVWHOOXQJHQ YRQ :RKQXQJHQ LP *HVFKRVVZRKQXQJV EDX VRZLH LP 1LFKWZRKQXQJVEDX XQG GXUFK %DXPDQDK PHQLP:RKQXQJVEHVWDQGLQGHU6WDGW:LQVHQ /XKH VHLW Wohnungen 300 250 200 150 100 50 0 1980 1985 1990 1995 2000 2005 Geschosswohnungsneubau Wohnungen in Nichtwohngebäuden und Maßnahmen im Bestand Es zeigen sich über die Jahre starke Schwankungen im Bautätigkeitsniveau, die der allgemeinen Wohnungsbaukonjunktur entsprechen. Inzwischen ist der Geschosswohnungsbau in Winsen (Luhe) dementsprechend stark zurückge- gangen, aber auch im Jahr 2005 wurden in diesem Bereich für 48 Wohnungen Baugenehmigungen erteilt, d. h. die Fertigstellungen dürften im Jahr 2006 wie- der über dem Wert des Jahres 2005 liegen.
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