IG Holzkraft - Pressespiegel

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IG Holzkraft - Pressespiegel
                        25.1.2021

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IG Holzkraft - Pressespiegel

Inhaltsverzeichnis
IG Holzkraft, Themen
80.000 t/J Pelletswerk im Waldviertel geplant                                                     Seite 3
   Holzkurier vom 21.01.2021 (Seite 11)

Themen
Stadt plant Baustart Biomassekraftwerk                                                            Seite 4
   Bezirksblätter Niederösterreich vom 20.01.2021 (Seite 28)
Aufbruch in die grüne Zukunft                                                                     Seite 5
   Börse Online (D) vom 21.01.2021 (Seite 18-20)
Obmann-Wechsel beim Biomasseverband OÖ                                                            Seite 8
   Der Bauer vom 20.01.2021 (Seite 18)
"Ich habe keine ALLMACHTS FANTASIEN"                                                             Seite 10
   Falter vom 20.01.2021 (Seite 18-20)
Niederösterreich präsentierte Klima- und Energieprogramm bis 2025                                Seite 15
   APA-Journal Communities vom 19.01.2021
Gewessler: Österreichs Stromnetz bei Beinahe-Blackout nie in Gefahr                              Seite 16
   APA-Journal Energie vom 19.01.2021
Bundesforste: Klimawandel kostet Millionen                                                       Seite 18
   Salzburger Nachrichten vom 22.01.2021 (Seite 21)

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IG Holzkraft, Themen

"Holzkurier" Nr. 03/2021 vom 21.01.2021 Seite 11 Ressort: MARKT

80.000 t/J Pelletswerk im Waldviertel geplant
Die Nawaro Energie Betrieb in Zwettl hat ihre beiden Biomassekraftwerke in Rastenfeld und
Göpfritz Anfang Dezember vorübergehend abgestellt. Mit Investitionen von 24 Mio. € sind unter
anderem ein neues Pelletswerk und Photovoltaikanlage in Göpfritz geplant.
Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz soll Anfang des Jahres in Kraft treten. Die Ökostromverträge
für die Kraftwerke sind ausgelaufen, ohne dass es eine taugliche Nachfolgeregelung gibt. "Wenn
man den Politikern trauen darf, ist die Abstellung vorübergehend. Es wird ja immer wieder sowohl
auf Landes-als auch auf Bundesebene offiziell versichert, dass der Betrieb der bestehenden
Holzkraftwerke gesichert sei", erklärt Geschäftsführer Hans-Christian Kirchmeier gegenüber
noen.at.
Nawaro hat die Schadholzabnahme ebenso eingestellt. Nach dem Wiederhochfahren der
Kraftwerke soll das Holz wieder wie gewohnt abgenommen werden. Nawaro erzeugt seit 2008
Strom für 30.000 Haushalte aus nachwachsenden Rohstoffen und verwertet rund 20 % des
anfallenden Schadholzes im Waldviertel.
Das neue Pelletswerk mit einer Kapazität von rund 80.000 t/J soll unmittelbar neben dem
Kraftwerk in Göpfritz entstehen. "Es werden im Wesentlichen Pellets der Qualität ENplus
A1 produziert", informiert Kirchmeier. Die Planungen sind sehr weit fortgeschritten und die
behördlichen Genehmigungsverfahren sollen Ende Januar abgeschlossen werden. Auf den
Dächern der Anlagen werden bis zu 3000 m2 Photovoltaik-Module installiert. //

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Themen

"Bezirksblätter Niederösterreich" Nr. 3 vom 20.01.2021 Seite: 28 Ressort: Lokales Bezirksblätter Krems

Stadt plant Baustart Biomassekraftwerk
KREMS. Seit 2015 besteht eine Kooperationsvereinbarung zwischen Stadt und EVN mit dem
Ziel, in Krems ein sogenanntes „Biomasse-Kraft-Wärme-Kopplungs-Kraftwerk“ zu errichten.
Nun wurde der Kaufvertrag für das bestreffende Grundstück unterzeichnet. Das Kraftwerk
soll im östlichsten Teil der Stadt, unmittelbar neben der Abwasseraufbereitungsanlage des
Gemeindeabwasserverbandes (GAV) am linken Krems-Ufer errichtet werden. Nachdem alle
erforderlichen Bewilligungen vorliegen, hat die Stadtpolitik im Gemeinderat grünes Licht für den
Verkauf der betreffenden Teilfläche an die EVN Wärme GmbH gegeben.
Der Startschuss für den Bau soll im kommenden Jahr erfolgen.
Bild: Stadt Krems und EVN Wärme GmbH unterzeichnen Vertrag.

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"Börse Online" Nr. 03/2021 vom 21.01.2021 Seite 18,19,20 Ressort: Aktien & Investments Von: EGMOND HAIDT

Aufbruch in die grüne Zukunft
ÖLINDUSTRIE Das Jahr 2020 war ein beispiellos schlechtes für die Branche. Doch nun
sorgen steigende Rohstoffpreise für Rückenwind. Zusätzliche Kursfantasie beschert der
Umbau der Ölindustrie
Eine kräftige Rally hat den Ölpreis in die Nähe des Elfmonatshochs getrieben. Damit hellen sich
die Perspektiven für die schwer angeschlagene Branche auf. Den herben Einbruch der Nachfrage
während der Corona-Pandemie hatten etliche Unternehmen mit einer drastischen Kürzung der
Dividende quittiert. Gleichzeitig drückt der kräftig steigende Absatz von Elektroautos auf die
Nachfrage nach fossilen Brennstoffen.
Mit umso größerer Hoffnung schaut die Branche auf die in vielen Ländern gestarteten
Impfkampagnen, wodurch sich die Aussichten für die Weltwirtschaft und damit die Nachfrage
nach Öl und Gas verbessern. Für Preisauftrieb hat indes das "OPEC+"-Treffen von Anfang Januar
gesorgt, bei dem eine deutliche Drosselung der Förderung angekündigt wurde.
Zwar dürfen Russland und Kasachstan die Produktion im Februar und März jeweils leicht
erhöhen. Saudi-Arabien hingegen senkt die Produktion um jeweils eine Million Barrel pro Tag.
"Saudi-Arabien strebt einen weiteren Abbau der Lagerbestände im ersten Quartal an, obwohl
normalerweise ein saisonaler Aufbau der weltweiten Ölvorräte zu beobachten wäre", schrieb
Michel Salden, Leiter des Rohstoffgeschäfts bei Vontobel Asset Management. Spekulanten
wetten daher darauf, dass der Aufwärtstrend beim Ölpreis weitergeht. Zuletzt haben sie die
Zahl der Futures auf steigende Preise (Long) bei der Sorte WTI stärker aufgestockt als jene auf
sinkende Kurse (Short). Daher ist die Netto-Long-Position auf 518 649 Kontrakte gestiegen (siehe
Seite 20). Damit nähert sich der Wert dem höchsten Niveau seit Ende April.
Der Einbruch des Ölpreises im Frühjahr und damit der Kollaps der Aktien hat die Multis zum
Umdenken gezwungen. Sie investieren nun in die Energiewende und forcieren den Umbau des
Geschäfts -weg von fossilen Energieträgern hin in Richtung erneuerbare Energien.
Für zusätzlichen Druck sorgen Investoren, gerade aus dem ESG-Bereich. Während sich laut den
Analysten von Lyxor die Zuflüsse in europäische ESG-ETFs im vergangenen Jahr fast verdreifacht
haben auf den Rekord von 45,5 Milliarden Euro, haben institutionelle Investoren Aktien aus dem
Ölsektor auch wegen des schlechten Images verkauft, was die Kurse belastet hat. Umso mehr
fordern aktivistische Investoren ein Umsteuern der Branche.
Vorreiter beim Umbau sind Europas Multis. Mitte Dezember haben sich sieben europäische
Unternehmen, darunter BP und Royal Dutch Shell, mit dem US-Konzern Occidental auf eine
gemeinsame Plattform für die Energiewende geeinigt. Demnach unterstützen die Firmen öffentlich
die Ziele des Pariser Klimaabkommens und wollen die Emissionen senken.
Wachstumsstarkes Segment
Zwar liefern erneuerbare Energien üblicherweise nur eine Rendite von fünf bis sechs Prozent,
im Vergleich zu rund 15 Prozent bei Öl-und Gasprojekten. Die Multis wollen die Zahl allerdings
durch das Handelsgeschäft und die bessere Integration der Aktivitäten steigern. Zudem macht der
Bereich erneuerbare Energien nur einen sehr kleinen Teil des Konzernumsatzes aus. Allerdings
dürfte das Zukunftssegment in den nächsten Jahren kräftig wachsen, was die Aktien beflügeln
sollte. Zu unseren Favoriten gehört Royal Dutch Shell. Der britisch-niederländische Konzern will
bis 2050 sämtliche Nettoemissionen aus seiner eigenen Produktion eliminieren. Zudem sollen
jene aus den an die Kunden gelieferten Produkten um 65 Prozent reduziert werden. Dabei will die
Firma mehr Produkte mit geringerer Kohlenstoffintensität verkaufen, wie Strom aus erneuerbaren
Energien, Biokraftstoffe und Wasserstoff. So will Shell etwa mit Herstellern wie Daimler ein Umfeld
für einen Massenmarkt von Wasserstoff-Lkws in Europa schaffen.

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Umso gespannter warten Investoren auf den Strategietag am 11. Februar, an dem Shell weitere
Pläne für den Konzernumbau vorlegen könnte. Bereits am 4. Februar präsentiert der Konzern
die 2020er-Ergebnisse. Wir erhöhen Kursziel und Stoppkurs. Am 2. Februar legt BP die Zahlen
vor. Vorstandschef Bernard Looney will die Investitionen in emissionsarme Technologien bis 2030
auf fünf Milliarden Dollar verzehnfachen. Im gleichen Zeitraum soll eine Nettokapazität von 50
Gigawatt (GW) zur Erzeugung erneuerbarer Energie entwickelt werden -20-mal mehr als heute,
wobei der Solarbereich im Vordergrund steht. Zudem soll die Produktion von Bioenergie fast
verfünffacht werden.
Hingegen wird die Förderung von Öl und Gas um 40 Prozent abgebaut werden. "Wir wandeln
uns von einem internationalen Ölkonzern hin zu einem integrierten Energieunternehmen", sagt
Looney. Anleger bekommen eine Quartalsdividende von 5,25 US-Cent pro Aktie, was auf das Jahr
hochgerechnet einer Dividendenrendite von 5,2 Prozent entspricht. Wir erhöhen den Stoppkurs.
Auch der französische Ölriese Total will sich zu einem Energieunternehmen wandeln, wenngleich
mit etwas anderer Strategie. Dabei soll die Energieproduktion im laufenden Jahrzehnt bis 2030
um ein Drittel gesteigert werden, je zur Hälfte durch die Bereiche Flüssiggas und Strom, vor
allem durch erneuerbare Energien. "Der Konzern wird die profitablen Investitionen in erneuerbare
Energien und Strom stufenweise von zwei auf drei Milliarden Dollar pro Jahr erhöhen, womit sie
mehr als 20 Prozent der Investitionen ausmachen werden", so Vorstandschef Patrick Pouyanné.
Total wolle ein Weltmarktführer bei erneuerbaren Energien werden, wobei die Kapazität bis 2025
auf 35 GW verfünffacht werden soll. Zudem will Total den Absatz von Flüssiggas bis 2030
verdoppeln. Dabei soll Erdgas mit Biogas und Wasserstoff dekarbonisiert werden. Der Absatz
von Ölprodukten soll um fast 30 Prozent sinken. Als einziger europäischer Ölmulti hat Total im
vergangenen Jahr die Dividende nicht gekürzt, sondern betont, dass sie bei Ölpreisen von 40
Dollar je Barrel nachhaltig sei. Wir stufen die Aktie auf "Kaufen" hoch.
Das tun wir auch bei dem Papier von ExxonMobil. Auf Druck von aktivistischen Investoren
hat Vorstandschef Darren Woods Mitte Dezember einen Fünfjahresplan zur Reduktion der
Treibhausgase vorgelegt. Dabei soll die Treibhausgasintensität bei der Öl-und Gasförderung, also
die Gase pro Produkteinheit, bis 2025 um bis zu 20 Prozent gesenkt werden. Es geht nicht um
einen absoluten Abbau der Emissionen, sondern nur je Barrel gerechnet.
Dennoch ist das ein wichtiger erster Schritt, zumal Woods "bis 2030 in seinen Geschäftsbereichen
eine industrieweit führende Performance bei Treibhausgasen" erreichen will. Für Aufsehen
hat gesorgt, dass zuletzt die Analysten von Morgan Stanley die Aktie auf "Übergewichten"
hochgestuft haben, nachdem Goldman Sachs den Titel Mitte Dezember zum ersten Mal seit vier
Jahren zum "Kauf" empfohlen hatte. Auch die Zulieferer der Ölmultis müssen verstärkt in den
Bereich erneuerbare Energien vordringen, ansonsten würden sie langfristig deutliche Probleme
bekommen. So hat der Branchenprimus Schlumberger im Frühjahr 2020 die Tochter New Energy
mit Schwerpunkt Wasserstoff gegründet. Sie will dabei vom Green Deal in der EU profitieren.
Zudem hat die Tochter eine Gesellschaft zur Entwicklung von Geothermie-Projekten gegründet.
Wir stufen die Aktie hoch.
Neben Einzelaktien können Anleger zu einem ETF greifen, wie dem Lyxor Stoxx Europe 600
Oil &Gas, der die Aktien der Multis und Zulieferer enthält. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,30
Prozent.
AUF EINEN BLICK
Ölindustrie
Die Branche hat auf den Nachfrageeinbruch mit milliardenschweren Sonderabschreibungen und
Kostensenkungen reagiert. Durch die Konjunkturprogramme in den USA und einige Impfstoffe
gegen Corona hellen sich die Perspektiven deutlich auf.
Im Rallymodus: Seit dem Wahlsieg von Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahl am 3. November hat der
Ölpreis kräftig zugelegt.

                                                                            Copyright: APA-DeFacto GmbH - Seite 6
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Optimismus: Spekulanten setzen darauf, dass der Ölpreis weiter klettert, wie die steigende Netto-Long-Position
zeigt.
Die Liste der zehn schwersten Ölwerte aus Europa führt der französische Ölmulti Total an, vor BP und Royal Dutch
Shell.
Strom statt Sprit: Immer mehr Tankstellen rüsten für Elektroautos auf
Die BP-Aktie gehört gemessen am KGV zu den am niedrigsten bewerteten Unternehmen des Sektors. Zudem
überzeugt der Konzernumbau.
Schwimmender Solarpark von BP: Das Unternehmen verabschiedet sich schrittweise vom Öl-und Gasgeschäft

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"Der Bauer OÖ" Nr. 03-04/2021 vom 20.01.2021 Seite 18 Ressort: Bioenergie Von: Biomasserverband OÖ

Obmann-Wechsel beim Biomasseverband OÖ
Nach acht Jahren als Obmann des Biomasseverbandes OÖ übergab Ludwig Mayrhofer
nun das Zepter an Gerhard Uttenthaller.
Ludwig Mayrhofer, Obmann der Biomasse-Nahwärmeanlage in Nußbach, widmete seine
Expertise als Heizwerksbetreiber lange dem Biomasseverband OÖ. In seiner Zeit als Obmann
hat sich in der Branche viel bewegt: Der Biomasseverband OÖ hat sich als Vorreiter in der
Branche intensiv mit der Stromerzeugung aus Biomasse beschäftigt und mit Pilotprojekten
nicht nur den Weg bereitet, sondern auch viele Projekte bei der Umsetzung begleitet.
Geprägt war die Zeit auch von der Revitalisierung von Heizwerken. Mehr als 30 Jahre sind
die ersten Nahwärmeanlagen in Betrieb, der Tausch gegen moderne, noch effizientere und
emissionsärmere Technik stand auf der Tagesordnung. Auch unter schwierigen Bedingungen
entstanden zahlreiche neue Nahwärmeanlagen. "Der Biomasseverband OÖ hat sich zu einer
höchst innovativen Planungsinstanz weiterentwickelt und machte sich in der Energiebranche
einen Namen, resümiert Mayrhofer.
Ausblick
Groß sind nicht nur die Fußstapfen, sondern auch die Herausforderungen und Pläne des
Biomasseverbandes OÖ. Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz bringt nicht nur groß angelegte
Änderungen mit sich, sondern misst der Branche ganz neue Bedeutung zu.
Der neue Obmann Gerhard Uttenthaller gilt, nach vielen Jahren als Projektant für Erneuerbare
Energieprojekte, als Spezialist für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, Biogas und
innovative Projekte. Dieses Know-How ist sehr nützlich, da hocheffiziente Holzkraftwerke,
erneuerbare Treibstoffe, biogene Gase und ein generell umzubauendes Energiesystem für den
Biomasseverband künftige Herausforderungen darstellen.
"Wir haben neben biogener Fernwärmeversorgung viel Herzblut in Projekte investiert, die das
zukünftige Energiesystem bereits vorzeichnen. Unsere Anlagenbetreiber haben bewiesen, dass
Ideologie und Engagement Früchte tragen können. Mit Biomasse in all ihren Formen werden wir
einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Viel Wissen und Erfahrung, ein tolles Team
und eine nicht versiegende Quelle an Visionen garantieren eine maßgebliche Rolle in unserer
Energiezukunft", freut sich Uttenthaller auf die neue Tätigkeit.
Unterstützung gab es seit jeher von der Landwirtschaftskammer OÖ. "Aus einer Randerscheinung
unseres Tätigkeitsfeldes vor mehr als 30 Jahren ist ein hochprofessioneller Verband entstanden,
der unsere
Landwirte vom Rohstofflieferanten zum Energiedienstleister macht", stellen LK OÖ-
Präsidentin Michaela Langer- Weninger und Kammerdirektor Karl Dietachmair fest. Auch die
Landwirtschaftskammer hat vor langer Zeit erkannt, dass Bioenergie Zukunft hat. Biomasse ist ein
wesentlicher Bestandteil unserer landwirtschaftlichen Produktion und ein wichtiges Marktventil in
herausfordernden Schadholzzeiten, sowie ein wichtiger Einkommenszweig für unsere Landwirte.
Der Bauer ist zuverlässiger Energieversorger.
Biomasse als speicherbarer, erneuerbarer und regionaler Energieträger spielt eine Schlüsselrolle
in der Energiewende. Der hoch verdiente Erfolgskurs geht weiter. Als zentraler Spieler in der
Biomassebranche - ob Strom, Wärme, Kälte oder biogene Gase -wird der Biomasseverband
OÖ weiterhin die Branche maßgeblich vorantreiben. Als kompetenter Partner für Betreiber,
Kommunen, Unternehmen und Wohnbauträger ist der Name Biomasseverband OÖ bereits
Programm.

                                                                           Copyright: APA-DeFacto GmbH - Seite 8
IG Holzkraft - Pressespiegel

Obmannwechsel (v.l.): Kammerdirektor Mag. Karl Dietachmair, Ludwig Mayrhofer, Mag. (FH) Gerhard
Uttenthaller, LK OÖ-Präsidentin Michaela Langer- Weninger, LK-Vizepräsident ÖR Karl Grabmayr und BMV OÖ
Geschäftsführer Ing. Alois Voraberger. Biomasseverband OÖ

                                                                           Copyright: APA-DeFacto GmbH - Seite 9
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"Falter" Nr. 03/2021 vom 20.01.2021 Seite 18,19,20 Ressort: Politik Von: GESPRÄCH: BENEDIKT
NARODOSLAWSKY

"Ich habe keine ALLMACHTS FANTASIEN"
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler über aufgeschobene Projekte und die
Bremser in der Klimapolitik
Vier Tage vor der Nationalratswahl 2019 demonstrierte Leonore Gewessler noch mit Fridays-
for-Future-Aktivisten vor dem Parlament für strengeren Klimaschutz. Wenige Wochen später
verhandelte sie als grüne Neo-Politikerin ein ambitioniertes Klimakapitel der ersten türkis-grünen
Regierung.
Seit 7. Jänner 2020 ist die ehemalige Chefin der Umwelt-NGO Global 2000 schließlich
Klimaschutzministerin im mächtigsten Ressort der Grünen. Ihr erstes Jahr stand aber nicht
im Zeichen der Klima-, sondern der Corona-Krise. Unmittelbar vor der Ausschusssitzung zum
Klimavolksbegehren zieht die Quereinsteigerin im Falter eine erste Bilanz. Das Gespräch findet
lockdownbedingt via Videotelefonie statt.
Falter: Frau Ministerin Gewessler, liegen Sie in der Nacht manchmal wach und denken sich: "Wäre
ich doch nur bei Global 2000 geblieben!"?
Leonore Gewessler: Ich habe meine Aufgabe bei Global 2000 geliebt, aber ich hab wirklich keine
Sekunde bereut, den Schritt in die Politik gemacht zu haben. In der Zivilgesellschaft habe ich sehr
viele Jahre viel gefordert. Der Einstieg in die Politik war dadurch motiviert, im Klimaschutz selbst
was zu bewegen. Wenn dann so etwas wie eine Klimaschutzmilliarde gelingt, die man selbst
jahrelang gefordert hat, freut einen das natürlich. Es war ein herausforderndes, aber trotz allem
ein gutes Jahr für den Klimaschutz.
Aber wie geht 's einer ehemaligen Umwelt-NGO-Chefin, die die AUA retten muss?
Gewessler: Die Corona-Krise hat die Flugindustrie massiv getroffen, ich hätte mir in meinem
ersten Jahr nicht gedacht, dass mich der Luftverkehr derartig beschäftigen wird. Mir war von
Anfang an wichtig, dass Staatshilfen für die Flugindustrie an Klimaschutzbedingungen geknüpft
sind. Wir haben deswegen ein Gesamtpaket auf den Weg gebracht, es gibt Auflagen für die
AUA, Flüge innerhalb von Österreich sind eingestellt, gleichzeitig wird das Nachtzug-Angebot als
Alternative konsequent ausgebaut.
Als Symbol ist das Retten einer Fluggesellschaft als Grüne dennoch hart.
Gewessler: Was wäre die Alternative gewesen? Die AUA wäre aus Wien verschwunden und es
hätten die Billigflieger übernommen, für die der Umwelt-und Klimaschutz überhaupt kein Thema
ist. Dann hätten die Aasgeier den Flughafen Wien übernommen. Deswegen war's auch so wichtig,
dass wir uns in diesem Paket auch darauf geeinigt haben, etwas gegen Billigflieger zu machen,
die auf Kosten der Umwelt und des Klimas Profite machen.
Die Grünen sind laut Wahlanalyse wegen ihrer Klimapolitik gewählt worden. Gleichzeitig steht die
Partei in der Kritik, weil die Bundesregierung in der Asylfrage - Stichwort Moria und Lesbos -hart
bleibt. Was ist im Klimaschutz passiert, das die Grün-Wähler Moria verzeihen lässt?
Gewessler: Ich möchte diese Gegenüberstellung nicht so stehenlassen. Klimaschutz ist unsere
historische Aufgabe, nicht nur für die Grünen, sondern für jeden und jede, die oder der Politik
macht auf dieser Welt. Es sind die entscheidenden Jahre für den Klimaschutz. Aber wir stehen
auch für sozial gerechte, menschenrechtsorientierte Politik. Auch in diesem Bereich kämpfen wir.
Aber es ist noch immer kein Flüchtlingskind aus Moria da.
Gewessler: Die Gegenüberstellung finde ich wie gesagt nicht richtig. Wir arbeiten hart daran, dass
Österreich ein besseres, sozial gerechteres Land wird, in dem die Menschenrechte hochgehalten
werden. Unabhängig davon ist im Klimaschutz einiges gelungen. Wir haben derzeit das größte

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Budget im Klimaschutz, das Österreich je gesehen hat. Das wird auch in den nächsten Jahren
so bleiben. Das ist nicht eine fiktive Zahl in einem Budget, sondern das macht einen realen
Unterschied.
Wo?
Gewessler: Es ermöglicht uns, doppelt so viel Geld in den Ausbau der Fotovoltaik zu stecken
wie im letzten Jahr. Wir verzehnfachen das Radwege-Budget. Wir haben erstmals Geld für Stadt-
Regionalbahnprojekte. Wir haben das größte Bahnausbaupaket auf den Weg gebracht, das man
in Österreich je gesehen hat. Das sind lauter ganz konkrete Veränderungen, die die Menschen
in Österreich sehen und spüren werden. Sie machen klar, was Klimaschutz an Lebensqualität
bedeutet, an besserer Mobilität, an sauberer Luft und an wirtschaftlichen Chancen. Wir schaffen
Jobs für lokale Betriebe. Die Öl-und Gasheizung im Haus tauscht der lokale Installateur ums Eck,
die Fotovoltaikanlage montiert die Elektrikerin.
Ihre eigene ehemalige Umwelt-NGO Global 2000 zieht nach dem ersten türkisgrünen Jahr
kritisch Bilanz. Über die Klimapolitik schreibt sie: "Praktisch alle für das Jahr 2020 vorgesehenen
Vorhaben sind verschoben worden."
Gewessler: Eines, was ich mitnehme aus meiner Zeit aus der Zivilgesellschaft: Kann's schneller
gehen? Immer. Ist das ein Sprint? Nein, das ist ein Marathon. Bis 2040 werden wir jedes Jahr
konsequent handeln müssen. Das haben wir 2020 gemacht, das werden wir 2021,2022 und 2023
machen. Natürlich war und ist die Corona-Krise eine Zäsur, die ganze Frage der Konjunkturpakete
und dem grünen Weg aus der Krise war ein zentraler Auftrag dieses Jahr, der nicht auf der
Agenda stand. Da ist viel gelungen. Und wir sind all die Projekte, die wir für 2020 vorgehabt
haben, angegangen in der legislativen Arbeit. Das Erneuerbaren-Ausbaugesetz ist am Weg, in der
Steuerreform haben wir die ersten Schritte gesetzt und vieles weitere. Und 2021 geht es weiter.
Zu den verschobenen Projekten gehört das Energieeffizienzgesetz, das laut EU schon mit
Jahresanfang in Kraft treten hätte müssen. Hat die EU schon ein Vertragsverletzungsverfahren
gegen Österreich eingeleitet?
Gewessler: Wir sind im intensiven Austausch mit der EU-Kommission, sie weiß, dass wir wirklich
in der Finalisierung des Gesetzestextes sind. Es gibt derzeit kein Vertragsverletzungsverfahren.
Die wirksamste politische Maßnahme wäre laut Klimawissenschaft die CO#-Steuer, das
Herzstück Ihrer ökosozialen Steuerreform. Viele Länder haben sie schon eingeführt. Warum
dauert das in Österreich so lange?
Gewessler: Bereits im Regierungsprogramm haben wir uns darauf geeinigt, dass der Umbau des
Steuersystems ein prioritäres Projekt ist. Wir haben gemeinsam mit Finanzminister Gernot Blümel
die Taskforce auf den Weg gebracht, die ersten konkreten Maßnahmen sind ja schon passiert -
von der Flugticket-Abgabe bis zum Umbau der Nova.
Das ist nicht der große Wurf, den Österreichs Klimawissenschaftler gefordert haben.
Gewessler: Klar, das ist noch nicht die CO#-Bepreisung. Aber wir haben immer gesagt, wir
machen das Schritt für Schritt. Die CO#-Bepreisung kommt 2022.
Sollen andere klimaschädliche Gase auch besteuert werden oder nur CO#?
Gewessler: Wir fokussieren jetzt auf die CO#-Bepreisung, das ist die zentrale Stellschraube.
Deutschland startet heuer mit einem Preis von 25 Euro pro Tonne CO# im Verkehr und im
Wärmebereich. Klima-Ökonomen hätten den Einstiegspreis deutlich höher gesetzt. Was wäre der
Preis, der Ihnen vorschwebt?
Gewessler: Es gibt viele internationale Beispiele, wie man CO#-Bepreisung angehen kann. Die
Idee ist nicht einfach: "CO# kriegt einen Preis und that's it", sondern es geht darum, dass
klimaschädliches Verhalten und klimaschädliche Produktionsweisen einen Preis kriegen und im

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Gegenzug dazu Klimafreundliches entlastet und günstiger wird. Es darf nicht der den Vorteil
haben, der sich klimaschädlich verhält, sondern genau umgekehrt.
Einen Wunsch, wie viel die CO#-Tonne kosten soll, haben Sie also noch nicht.
Gewessler: Es gibt zwei Eckpunkte, die wir auf der Bepreisungsseite brauchen. Erstens ein klares
Signal beim Einstiegspreis und zweitens einen klaren Pfad. Den braucht die Wirtschaft auch für
die Planungssicherheit und Verlässlichkeit. Gleichzeitig gibt es die Umverteilungsseite: Wir wollen
ein Modell für Österreich, bei dem die CO#-Bepreisung auf einer starken sozialen Säule steht
und die unterschiedlichen Voraussetzungen regionaler Natur berücksichtigt. Das ist kein kleines
Projekt, sondern ein massiver Umbau im Steuersystem. Den gehen wir sehr fundiert an.
Klimaschützer sagen, Finanzminister Blümel (ÖVP) bremse bei dem Thema. Sind alle in der
Regierung von der Wichtigkeit der Klimakrise überzeugt?
Gewessler: Der Zeitplan für die CO#-Bepreisung wird halten, da steht Gernot Blümel genauso
dahinter wie ich. Und dass die Klimakrise die große Herausforderung unserer Zeit ist und an
einem aktiven und wirksamen Klimaschutz kein Weg vorbeiführt, ist ein zentrales Element dieses
Regierungsprogramms und ein zentraler Handlungsauftrag dieser Bundesregierung. Es geht ja
nicht einfach darum, dass das Klima gut ist, sondern darum, dass wir Menschen in Österreich
auch 2040 ein gutes Leben haben. Das sehen alle.
Als Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts IHS hat Martin Kocher auf eine CO#-Steuer und
ehrgeizige Klimapolitik gedrängt, jetzt ist er neuer Arbeitsminister. Wird seine Bestellung der
Klimapolitik einen Schub geben?
Gewessler: Ich kenne Martin Kocher noch in seiner früheren Funktion, wir haben intensiv
Kontakt gehabt zu Themen wie Just Transition - also wie schaffen wir diesen Übergang in eine
klimaneutrale Gesellschaft, sodass sie sozial gerecht, ökologisch vernünftig ist und wirtschaftlich
Sinn macht. Da freut es mich natürlich, wenn es in der Bundesregierung gewichtige Stimmen
für diese Themen gibt. Martin Kocher ist jetzt eine zusätzliche. Denn Klimaschutz schafft
Arbeitsplätze, er wird aber auch den Arbeitsmarkt umkrempeln. Das müssen wir gemeinsam gut
gestalten.
Wie sieht es in Ihrem eigenen Haus aus? Sie haben Verkehr, Energieund Umweltagenden
in einem Haus zusammengeführt, in der Beamtenschaft gibt es völlig andere Zugänge.
Jene Beamten im Umweltministerium gelten beim Klima als Überzeugungstäter, jene im
Verkehrsressort seit Jahrzehnten als Betonierer. Ist es gelungen, diese zwei Welten
zusammenzuführen?
Gewessler: Ich möchte das nicht so stehenlassen. Im Ministerium steht nicht zufällig der
Klimaschutz an erster Stelle. Ob die Beamten in der Infrastrukturplanung arbeiten oder in der
Abfallwirtschaft, sie sind motiviert durch die große gemeinsame Aufgabe, die wir haben. Und dass
wir jetzt als neues Haus auch wirklich Chancen und Hebel in der Hand haben, um diese Aufgabe
zu bewältigen. Das ist die große Stärke dieser Konstellation: Wir haben alles dabei -von den
unmittelbar notwendigen Maßnahmenbündeln über den Bahnausbau bis zur Energiepolitik und
zur zukunftsgerichteten Forschung. Diese Synergien und Möglichkeiten zu nützen, die diese neue
Konstellation mit sich bringt, motiviert uns alle.
Auch die Beamten im Verkehrsressort?
Gewessler: Das ist eine gemeinsame Aufgabe. Ich bekomme aus dem Haus sehr viel positives
Feedback. Es gibt sehr viel Motivation für diese Aufgabe und dieses Ziel, dass dieses Ministerium
einer der zentralen Motoren dafür ist, dass Österreich bis 2040 klimaneutral wird und wir damit
Lebensqualität, wirtschaftliche Stärke und unseren Wohlstand in einem gesunden Klima sichern.
Dass Österreich bis 2040 klimaneutral wird, ist nur ein Ziel der Regierung. Es passiert nichts,
wenn es Österreich verfehlt.
Gewessler: Es ist wichtig, dass man sich Ziele setzt, weil Ziele richten Maßnahmen aus.

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Aber Österreich hat seit 30 Jahren jedes Klimaziel versemmelt.
Gewessler: Deswegen fokussieren wir jetzt sehr stark darauf, welche der Maßnahmen wir jetzt
brauchen, um unmittelbar Emissionen zu reduzieren -vom Ausbau der erneuerbaren Energien
zur Sanierungsoffensive, zum Heizkesseltausch, zur Öffi-Angebot-Ausweitung und dem 1-2-3-
Klimaticket. Wir haben mit dem Fahrplanwechsel im Dezember noch einmal deutlich in allen
Bundesländern mehr Zug-Angebot auf der Schiene. Wir haben an jeder Schraube, die sich bietet
und wo wir unmittelbar einen Effekt haben können, auch gedreht.
Der Mobilitätsverein VCÖ sagt, die schnellste Variante, um die Emissionen im Verkehr zu
drosseln, wäre eine Geschwindigkeitsbegrenzung, etwa 100 km/h auf der Autobahn. Ist das auch
geplant?
Gewessler: Wir haben im Regierungsprogramm vereinbart, dass zunächst die Regeln eingehalten
werden sollen, die wir haben. Das bringt eine sichtbare CO#-Einsparung im Verkehr. Daran
arbeiten wir auch gemeinsam mit dem Innenministerium.
Fürchtet man sich vor Verboten, weil sie zu unpopulär sind?
Gewessler: Nein, im Klimaschutz brauchen wir den vollen Instrumentenkoffer, wir brauchen das
Budget, die Förderungen, die Gebote und Verbote. Deshalb verbieten wir im Wärmegesetz den
Einbau von Ölheizsystemen und werden sie auch im Bestand verbieten.
Laut Regierungsprogramm gibt es ein schrittweises Aus für Ölheizungen. "Ab 2021" soll man sein
Heizsystem nicht mehr auf Öl oder Kohle wechseln dürfen. Kommt das heuer fix?
Gewessler: Ja, wir arbeiten gerade am Wärmegesetz, das diese Vorgaben aus dem
Regierungsprogramm umsetzen soll. Das heißt, ab 2021 muss ich bei der Sanierung Ölkessel
auf Erneuerbare tauschen. Und 2025 wird es keinen Neuanschluss von Gaskesseln mehr
geben. Das ist eine große Aufgabe, denn es geht nicht nur darum, keine neuen fossilen
Heizsysteme mehr einzubauen. Sondern es geht auch um den Bestand. Also wie schaffen
wir es, 600.000 Ölheizungssysteme und eine Million Gasheizungssysteme sukzessive durch
erneuerbare Heizsysteme in Häusern zu ersetzen. Das machen wir einerseits über das
Wärmegesetz und andererseits über eine gemeinsame Strategie mit den Bundesländern.
Ein Streitpunkt ist, ob es künftig erlaubt sein soll, Wohnungen und Häuser mit sogenanntem
grünem Gas zu heizen. Klimaschützer sind dagegen, die Gaswirtschaft dafür. Wie ist Ihre
Position?
Gewessler: Diese gasförmigen Energieträger auf Basis erneuerbarer Energien sind sehr wertvolle
Energieträger, dazu zählt auch Wasserstoff. Wir müssen sie primär dort einsetzen, wo wir sonst
keine erneuerbaren Alternativen haben - etwa in der Industrie. In der Raumwärme gibt es die
erneuerbaren Alternativen -von der Biomasse bis zu den Wärmepumpen. Sie sind kostengünstig,
machen in der Raumwärme Sinn und haben dort Priorität.
Die Wirtschaftskammer gilt unter Klimaschützern als größter Bremser in der heimischen
Klimapolitik. Wie merken Sie das in Ihrer Arbeit?
Gewessler: Es gibt ganz viele, die verstanden haben: Gerade in der Wirtschaft ist Klimaschutz
unsere Chance auf eine stabile Entwicklung, zukünftigen Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit.
Denn der Wettbewerb der Zukunft dreht sich um grüne Produkte und grüne Produktionsweisen.
Da sind viele Unternehmen bereits mit an Bord. Den anderen, die das noch nicht sind, wird
das auch schnell klar werden. Klimaneutralität 2040 heißt, ich mache mit fossilen Brennstoffen
und fossiler Produktion kein Geld mehr. Das wird sehr vielen sehr rasch bewusst in Europa und
Österreich.
Wollen Sie die Bremser nicht vor den Vorhang holen?
Gewessler: Ich fokussiere meine Energie auf alle, die konstruktiv daran arbeiten wollen, dass wir
Lösungen finden für die Aufgaben, vor denen wir stehen. Es bringt nichts, immer zu sagen, was

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nicht geht. Es ist besser, wir fokussieren auf die Leute, die sagen: "Es geht! Wie machen wir's?"
Daran arbeite ich mit all meiner Kraft.
Die Initiatoren hätten Vorschläge, wie man es macht. Sie müssen nun in den Ausschuss
zum Klimavolksbegehren. Hätten Sie die Allmacht, würden Sie alle Forderungen des
Klimavolksbegehrens umsetzen?
Gewessler: Ich habe keine Allmachtsfantasien. Aber im Klimavolksbegehren stehen ganz viele
wichtige Forderungen drinnen, und es gibt keine, die ich grundsätzlich nicht umsetzen würde.
Bevor Sie lossprinten, noch eine letzte Frage zu Kathrin Glock, die von Ihrem Vorgänger
Norbert Hofer (FPÖ) in den Aufsichtsrat der Austro Control geholt wurde. Sie haben sie vor
wenigen Stunden abgesetzt, weil ihr geringschätzender Auftritt im parlamentarischen Ibiza-U-
Ausschuss nicht mit den hohen Anforderungen als Aufsichtsrätin vereinbar wäre. War die Gattin
des Waffenproduzenten für den Job überhaupt qualifiziert?
Gewessler: Aufsichtsräte in Unternehmen im öffentlichen Eigentum tragen eine besondere
Verantwortung und ich stelle hohe Ansprüche an sie. Diese Ansprüche hat Frau Glock mit
der deutlichen Missachtung des parlamentarischen Untersuchungsausschusses nicht erfüllt und
deshalb habe ich sie abberufen.
Zur Person
Leonore Gewessler, 43, studierte Politikwissenschaften an der Uni Wien. 2006 wurde sie
Büroleiterin des grünen Bezirksvorstehers Thomas Blimlinger (Wien-Neubau), 2008 leitete sie die
Grün-nahe Stiftung Green European Foundation in Brüssel und wurde 2014 Chefin der Umwelt-
NGO Global 2000.2019 kandidierte sie als Quereinsteigerin für die Grünen, 2020 wurde sie
Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Zwischen Klima und Pandemie: Das erste Jahr stand für die Neo-Ministerin im Zeichen zweier globaler Krisen
Der Zeitplan für die CO#-Bepreisung wird halten, da steht Gernot Blümel genauso dahinter wie ich
LEONORE GEWESSLER

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APA-JOURNAL Communities vom 19.01.2021 Von: mja/ce/kre

Niederösterreich präsentierte Klima- und
Energieprogramm bis 2025
St. Pölten (APA) - Mit dem Klima- und Energieprogramm für die Umsetzungsperioden 2021
bis 2025 ist am Dienstag der erste Teil des Fahrplans zu Niederösterreichs Klima- und
Energiezielen bis 2030 vorgestellt worden. Vorgesehen sind laut Aussendung 353 Maßnahmen.
"Mithilfe von Innovationen, Förderungen, nachhaltiger Beschaffung, gesetzlichen Vorgaben
und Bewusstseinsbildung setzen wir neue Maßstäbe zum Schutz unseres Klimas", sagte
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).
Bis 2030 sollen Treibhausgasemissionen um 36 Prozent gesenkt, die Stromerzeugung durch
Photovoltaik verzehnfacht und die Leistung aus Windkraft verdoppelt werden. "Darüber hinaus
sollen 10.000 sogenannte Green Jobs geschaffen werden", rechnete Mikl-Leitner vor. Die
Landesverwaltung will laut LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) eine Vorbildfunktion erfüllen, denn
bis 2035 sollen all ihre Gebäude mithilfe von Photovoltaik-Anlagen und Begrünung klimaneutral
werden. Auch der Fuhrpark soll mit Ausnahme von Einsatz- und Sonderfahrzeugen bis 2027 keine
Pkw mit Verbrennungsmotoren mehr aufweisen.
Für die Energiewende in Niederösterreich müsse noch das Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG)
Mitte Februar im Bund verabschiedet werden. Dieses regle "Fördermodalitäten für Wind, Wasser,
Sonnenkraft und Biomasse", stoße Investitionen von 550 Mio. Euro an und sorge für sauberen
Strom für 425.000 Haushalte, erklärte Pernkopf. "Das wäre auch ein enormer Schub für die
heimische Wirtschaft und Green Jobs", hielt er fest. 2020 habe es bereits 1.000 Förderberatungen
bei den Gemeinden für klimaschonende Maßnahmen gegeben.
Jährlich sollen zudem 680 Mio. Euro in den ökologischen Wohnbau fließen. "Damit werden 5.500
Wohneinheiten energieeffizient errichtet oder saniert", so der Landeshauptfrau-Stellvertreter. Für
die rund 90.000 bestehenden Ölheizungen im Bundesland sei ein langfristiger Ausstiegsplan
vorgesehen.
Bereits vor Weihnachten waren 1,35 Mrd. Euro für den Ausbau der Bahninfrastruktur in Wald-
und Weinviertel vereinbart worden. Mit weiteren Maßnahmen wie Anrufsammeltaxis, Rufbussen
und Carsharing soll die Mobilitätswende im Bundesland geschafft werden.
Der Umweltdachverband (UWD) begrüßte das vorgestellte Programm. "Angesichts der
Dringlichkeit der Klima- und der Biodiversitätskrise muss dieses Motto als echtes Gelübde gelten,
das sich alle Bundesländer und auch die Bundesregierung auf die Fahnen schreiben sollten",
teilte Geschäftsführer Gerald Pfiffinger per Aussendung mit. Dennoch forderte der UWD mehr
Engagement in Bezug auf Energieeffizienz und Verbrauchsreduktion.
Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ), bezeichnete die Vorhaben
als "zukunftsorientiert und verantwortungsvoll". Mit dem Photovoltaik-Ausbau, der Errichtung
privater Ladestationen für E-Autos, der Umstellung auf "grünes", also synthetisches und
umweltfreundliches Gas und dem Austausch von Ölkesseln könne die Wirtschaftsleistung
um "12,6 Prozent oder 7,7 Milliarden Euro" gesteigert werden. Dies schaffe "63.700
Langzeitarbeitsplätze".
Die Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV-NÖ) freute sich ebenfalls über die vorgestellten
Pläne, wünschte sich jedoch auch Investitionen in die Qualität der Stromversorgung und
den Netzausbau. "Die Maßnahmen im Bereich Klimaschutz dürfen nicht zulasten unserer
internationalen Wettbewerbsfähigkeit gehen", hielt Präsident Thomas Salzer fest.
(Schluss) mja/ce/kre

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APA-JOURNAL Energie vom 19.01.2021 Von: sp/ivn

Gewessler: Österreichs Stromnetz bei Beinahe-Blackout
nie in Gefahr
Wien (APA) - Österreichs Stromversorgung war durch das Beinahe-Blackout im europäischen
Stromnetz vor eineinhalb Wochen zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Das betonte am Dienstag die
für Energie zuständige Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne): "Die vorgesehenen
Sicherheitsprozesse haben funktioniert." Dennoch seien weitere Netz-Investitionen nötig, sagen
auch der Übertragungsnetzbetreiber APG und der Regulator E-Control. Die Rede ist von 10 bis
15 Mrd. Euro bis zum Jahr 2030.
Der Vorfall von 8. Jänner sei "eine nicht unkritische Situation" gewesen, "das europäische
konzertierte Zusammenspiel führte aber dazu, dass sich das Netz wieder erfangen hat. Nach einer
Stunde war das System wieder stabil", sagte Technikvorstand Gerhard Christiner von der Austrian
Power Grid (APG). Die Mechanismen, die die Netzbetreiber in vielen europäischen Sitzungen
durchspielen würden, hätten gut funktioniert. Für E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch
zeigt dies die Wichtigkeit einer nationalen und internationalen Abstimmung. Jetzt gelte es, den
Vorfall seitens der Übertragungsnetzbetreiber und der zuständigen Behörden von Anfang bis
Ende zu untersuchen. Auch die Regulatoren hätten das Thema kommende Woche auf der
Agenda. Voreilige Schlüsse zur Ursache sollte man noch nicht ziehen.
Im europäischen Stromnetzverbund müssten Erzeugung und Verbrauch immer gleich hoch sein,
erläuterte Christiner. Dies sei am 8. Jänner kurz nach 14 Uhr aus dem Lot gekommen, weil aus
Südosteuropa ein starker Stromzufluss von 300 MW hereingedrängt habe, dem regional kein
Verbrauch gegenüberstand. Das habe in Südosteuropa zu einem Frequenzanstieg und einer
Leitungsüberlastung geführt. Die Folge: eine "Kaskade von Leitungsabschaltungen". Am Ende
habe sich ein Riss zwischen Südeuropa und Kontinental- bzw. Westeuropa aufgetan. "So etwas
passiert innerhalb von dreißig Sekunden."
In Westeuropa, wo es zu wenig Erzeugung gegeben habe, sei die Frequenz gegenüber den
normalen 50 Hertz unerlaubt stark abgefallen. Frankreich sei an dem Tag stromimportorientiert
gewesen, "was selten ist". In Deutschland habe wenig Wind geherrscht. Südosteuropa habe
untypisch viel Wasserkraftstrom zur Verfügung gehabt, skizzierte der APG-Vorstand die Lage
am vorvorigen Freitag: Ein solcher Vorfall könne aber auch bei einer ganz anderen Konstellation
auftreten.
Die vorgesehenen Regelreserven hätten dann ganz schnell gegriffen, so Christiner zum 8.
Jänner. Großteils, zu 82 Prozent, sei dabei auf Wasserkraftwerke zurückgegriffen worden,
zu sechs Prozent auf thermische Anlagen und zu elf Prozent auf Industrieanlagen, die ihren
Stromverbrauch reduziert hätten. Erneuerbare hätten damals keine Rolle gespielt - also auch
nicht als Ursache, so der APG-Direktor auf eine Frage. Die E-Wirtschaft bekenne sich zu den
Erneuerbaren, trotz deren Volatilität. Das Stromsystem brauche mehr Flexibilität, um der volatilen
Erzeugung entgegenwirken zu können, so Christiner - allein im APG-Bereich sind 3 Mrd. Euro
Investments bis 2030 geplant. Auch Ministerin Gewessler betonte das "gemeinsame große Ziel"
einer zu 100 Prozent erneuerbaren Stromerzeugung in Österreich ab 2030, bilanziell übers Jahr
gesehen - aber auch die nachfolgenden Klimaneutralitätsziele für Österreich und die EU für die
Jahre 2040 und 2050.
Die in Krisensituationen für das Stromnetz wichtige Netzreserve wird in Österreich gerade
auf neue Beine gestellt. Die aktuellen Vereinbarungen in der Branche laufen zwar noch
bis September, es wird aber schon der Netzreservebedarf für die Zeit danach eruiert. "Die
Netzreserve hilft uns Freiräume zu schaffen, wo wir sie benötigen", so Christiner. Dabei
geht es etwa um kalorische Anlagen, etwa Gaskraftwerke, die bei Bedarf gegen Entgelt zur
Netzstützung beitragen - künftig aber auch kleinere Biomasse-Anlagen und Industriebetriebe,

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die zu nachfrageseitigen Laststeuerungs-Maßnahmen (Demand Side Response) bereit sind,
also ihre Stromabnahme falls nötig absenken. Ministerin Gewessler hat Ende 2020 den Punkt
"Netzreserve neu" aus ihrem großen Ökostrom-Reformpaket vorgezogen, als klar wurde, dass
das Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) wegen offener Punkte zur EU-Notifizierung nicht mehr
Anfang 2021 in Kraft treten kann.
(Schluss) sp/ivn

                                                              Copyright: APA-DeFacto GmbH - Seite 17
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"Salzburger Nachrichten" Nr. 17 vom 22.01.2021 Seite: 21 Ressort: Innenpolitik Von: Sn Österreich

Bundesforste: Klimawandel kostet Millionen
Wien. Auch im Jahr 2020 müssen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) eine negative
Waldbilanz im Zeichen des Klimawandels ziehen. Die daraus resultierenden Kosten setzen sich im
Wesentlichen aus Mindererlösen durch Schadholz und Mehrkosten für Waldpflege und Holzernte
zusammen. Sie stiegen von 42,1 Millionen Euro (2019) auf rund 48 Millionen und damit auf
ein Rekordhoch. 2020 habe „einmal mehr gezeigt, dass die Anpassung der Wälder an den
Klimawandel alternativlos und ein Gebot der Stunde ist“, hieß es. Positiv seien die Erwartungen
an das laufende Jahr, denn Ende 2020 seien die Bundesforste-Wälder fast frei von Schadholz
gewesen. , APA

                                                                               Copyright: APA-DeFacto GmbH - Seite 18
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