IG Holzkraft - Pressespiegel

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IG Holzkraft - Pressespiegel
                        17.8.2020

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IG Holzkraft - Pressespiegel

Inhaltsverzeichnis
IG Holzkraft
Wirtschaftsmotor im Waldviertel                                                     Seite 3
   Holzkurier vom 13.08.2020 (Seite 26)

Themen
Von herber Kritik zu gemeinsamen zielen                                             Seite 5
   Blick ins Land vom 10.08.2020 (Seite 12-13)
Forschungsanlage für Holzgas und Biotreibstoff                                      Seite 8
   Holzkurier vom 13.08.2020 (Seite 25)
Voller Instrumentenkoffer                                                           Seite 9
   Salzburger Nachrichten vom 08.08.2020 (Seite 30)
Europa trocknet aus                                                                Seite 11
   Tages-Anzeiger vom 07.08.2020 (Seite 34)
Von Big Oil zum Öko-Konzern                                                        Seite 13
   Die Welt vom 12.08.2020 (Seite 15)
Geplante Abnahmepflicht für Schadholz wackelt                                      Seite 15
   Wiener Zeitung vom 13.08.2020 (Seite 6)

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IG Holzkraft - Pressespiegel

IG Holzkraft

"Holzkurier" Nr. 33/2020 vom 13.08.2020 Seite 26 Ressort: ENERGIE

Wirtschaftsmotor im Waldviertel
Die Nawaro Energie Betrieb in Zwettl zählt zu den wichtigsten regionalen
Wirtschaftsmotoren und bedeutendsten Energieproduzenten im Waldviertel. Dies
bestätigt die Studie "Regionale Biomasseheizkraftwerke" der Österreichischen
Energieagentur.
Die drei Holzkraftwerke des Unternehmens in Altweitra, Göpfritz und Rastenfeld versorgen rund
30.000 Haushalte mit Ökostrom und tragen damit wesentlich zur Erreichung der Klimaziele des
Landes Niederösterreich bei.
Die Studie betrachtet die ökologische, gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Bedeutung der
Holzkraftwerke der Nawaro Energie seit der Inbetriebnahme Ende 2007 bis heute und bewertet
geplante Investitionen und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung bis 2048. Die Ergebnisse
zeigen die große Bedeutung des Energieunternehmens für den Wirtschaftsstandort Waldviertel
und dessen enge Verknüpfung mit der Region. Unter der Voraussetzung, dass das Erneuerbaren-
Ausbau-Gesetz (EAG) den Weiterbetrieb der drei Holzkraftwerke ermöglicht, können die positiven
Effekte durch zukunftsweisende Investitionen bis 2048 laut der Studie noch deutlich ausgeweitet
werden.
Aus der Region für die Region Die Nawaro Energie bezieht rund 90 %ihrer Rohstoffe aus
dem Waldviertel. "Die Geschäftspartner, vor allem Forst-und Gewerbebetriebe, schätzen unsere
Verlässlichkeit", erklärt Geschäftsführer Hans-Christian Kirchmeier. Allein im vergangenen Jahr
wurden rund 18 %des gesamten Schadholzaufkommens im Waldviertel von dem Zwettler
Unternehmen verarbeitet. "Durch die konstante Schadholzabnahme, insbesondere von Käferholz,
können wir einen wesentlichen Beitrag zur Waldhygiene leisten. Wir verarbeiten in unseren
drei Holzkraftwerken überwiegend Holz, das für die stoffliche Verwertung in der Säge-
und Papierindustrie keine Verwendung mehr findet. Seit unserer Gründung haben wir der
Forstwirtschaft rund 112 Mio. € Umsatz gebracht", informiert Kirchmeier. Ein Fortbetrieb der
Anlagen und weitere Investitionen sollen diesen Wert in den nächsten Jahren auf rund 461
Mio. € steigern. 200 zusätzliche Arbeitsplätze, überwiegend in technischen Berufen, könnten so
entstehen. Die Biomasseheizkraftwerke sichern in der Region aktuell mehr als 300 Arbeitsplätze.
"Ohne diese Werke müsste ein Großteil der Belegschaft nach Wien oder Linz pendeln", führt
Betriebsratsobmann Christian Herndler aus. "Zusätzlich kann damit die Versorgungssicherheit mit
erneuerbaren Energien aus der Region erhöht werden", ergänzt Kirchmeier.
Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz zukunftsentscheidend Anfang 2021 soll das EAG in Kraft treten
und die Voraussetzungen schaffen, dass Österreich bis 2030 zu 100 %mit Strom aus
erneuerbaren Energien versorgt wird. "Für die Zukunft unseres Unternehmens, unserer
Mitarbeiter und Geschäftspartner ist das geplante Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz entscheidend.
Erste Priorität ist die Sicherung unserer bestehenden Anlagen. Wenn es das EAG ermöglicht,
dann greift Priorität zwei, nämlich Investitionen in weitere innovative und energieeffiziente
CO2-neutrale Projekte. Dazu zählen die Pelletsproduktion und Strom-und Wärmeerzeugung
mittels Holzvergaser", erklärt Kirchmeier. Die bestehenden Holzkraftwerke der Nawaro Energie
können über einen Gesamtzeitraum von 40 Jahren unter Berücksichtigung des Fortbetriebs der
Biomassekraftwerke und der geplanten Investitionen infolge des EAG 7580 GWh erneuerbare
Energie auf den Markt bringen, 1,5 Mio. t. CO2 einsparen und eine Wertschöpfung von 307 Mio.
€ schaffen. //
Das Holzkraftwerk in Göpfritz
Nawaro Energie ist mit seinen drei Biomasseheizkraftwerken ein bedeutender Energieproduzent im Waldviertel

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Betriebsratsobmann Christian Herndler, Nawaro Energie-Geschäftsführer Hans-Christian Kirchmeier und der
Bürgermeister von Rastenfeld, Gerhard Wandl (v. li.)
Bildquelle: Nawaro Energie
Entgeltliche Einschaltung

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Themen

"Blick ins Land" Nr. 08/2020 vom 10.08.2020 Seite 12,13 Ressort: iM GeSPRäCH

Von herber Kritik zu gemeinsamen zielen
Die Zeiten sind dynamisch: Von der scharfen Kritikerin der damaligen Regierung und
der Umweltministerin elisabeth Köstinger zur Verfechterin von gemeinsamen Zielen
-Umweltministerin Leonore Gewessler hat sehr schnell gelernt, was es bedeutet,
Juniorpartner einer Regierung zu sein, und auch ihre Rhetorik angepasst. ALOiS
BURGStALLeR UND SteFAN NiMMeRVOLL sprachen mit ihr.
Blick ins land: sie waren als Geschäftsführerin von Global 2000 eine der massivsten kritikerinnen
von Ministerin köstinger ( herbe Enttäuschung ). Wie läuft die Zusammenarbeit heute? Leonore
gewessler: Ganz viele unserer Themen, wie etwa der klimafitte Wald, Biodiversität und der GAP-
Strategieplan, hängen eng miteinander zusammen. Gerade in der Landwirtschaft haben wir für
den Klimaschutz große Aufgaben. Daher bin ich in guter Abstimmung mit Elisabeth Köstinger.
als chefin einer nGO haben sie sehr weitreichende Forderungen gestellt. Haben sie abstriche
machen müssen?
gewessler: Mein Antrieb, in die Politik zu gehen, war, dass wir beim Klimaschutz weiterkommen.
Nach einem halben Jahr kann ich sagen, es ist viel gelungen. Als Geschäftsführerin einer NGO
habe ich jahrelang die Klimaschutzmilliarde gefordert und jetzt ist sie da.
neben den schnittmengen mit dem agrarministerium gibt es auch konfliktthemen. ist es
enttäuschend, dass die Umsetzung grüner Positionen, etwa bei Glyphosat, gebremst wurde?
gewessler: Ich würde hier der Grundannahme widersprechen. Das Regierungsprogramm hat
eine deutliche Handschrift im Klima-und Umweltbereich. Umweltschutz und Landwirtschaft sind
dabei kein Gegensatz. Insbesondere, wenn die Landwirtschaft durch dauerhafte Trockenheit als
Erste von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen ist. Wir haben gemeinsame Ziele definiert
-Klimaneutralität für Österreich bis 2040. Darauf arbeiten wir jetzt konzentriert hin.
Würde sich ein Biobauer von ihrem Ressort besser vertreten fühlen als ein konventioneller?
gewessler: Die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft ist zentral. In der Regierung ziehen
wir hier an einem Strang. Im Aktionsplan Nachhaltige Beschaffung wollen wir viel stärker in
Richtung regionaler und saisonaler Lebensmittelbeschaffung in Verbindung mit einer Bio-Quote
gehen.
also ist für sie 100 Prozent Bio weiterhin ein Ziel?
gewessler: Als ich noch bei Global 2000 war, haben wir eine Studie vorgestellt, die besagt,
dass 100 Prozent Bio viele Chancen für Österreich beinhaltet. Das sehe ich nach wie vor so.
Der GAP-Strategieplan und die nachhaltige Beschaffung sind Schritte in diese Richtung. Im
Regierungsprogramm haben wir jedenfalls die Zielvereinbarung getroffen, dass es eine 100
Prozent regionale und saisonale Beschaffung in Verbindung
mit einer Bio-Quote von 30 Prozent bis 2025 und 55 Prozent bis 2030 geben wird.
Was muss im strategieplan unbedingt drinnen stehen?
gewessler: Das Grundmotto muss sein: Förderung der klimaschonenden Wirtschaftsweise.
Tierhaltung, Humusaufbau, der Ausbau der Biolandwirtschaft und die Reduktion der
Lebensmittelverschwendung sind Hebel, die wir da nutzen können.
Muss es nach den kürzungen für den klimaschutz bei den EU-Budgetverhandlungen zu
Redimensionierungen kommen?

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gewessler: Wir haben im nationalen Budget schon viel untergebracht, wie den Ausstieg aus
fossilen und den Einstieg in erneuerbare Heizsysteme. Da haben wir die Förderungen deutlich
erhöht. Vom Erneuerbaren-Ausbau bis hin zur Energieeffizienz und der Biodiversitätsstrategie
wird parallel aus der Coronakrise heraus weiter investiert.
aber dass der Europäische Rat die Mittel für den klimaschutz gekürzt hat, ist schon enttäuschend?
gewessler: Es ist erfreulich, dass wir eine Einigung auf ein neues EU-Budget und ein
gemeinsames Krisenbekämpfungsinstrument haben. Erstmalig sind 30 Prozent der Gesamtmittel
für Klimaschutzmaßnahmen vorgesehen. In Österreich werden wir dafür sorgen, diese Klimaziele
mit konkreten Maßnahmen auszugestalten und umzusetzen. Die europäischen Mittel werden wir
in den nächsten Jahren als zentrales Klimainvestitionsinstrument einsetzen.
Es gibt nach wie vor klimaschädliche subventionen. Welche davon stehen auf der abschussliste?
gewessler: Die Steuerreform wird diese klimaschädlichen Subventionen berücksichtigen. Die
Flugticketabgabe fällt in diese Kategorie. Der Verkehrsbereich ist ein Sorgenkind in der
Klimabilanz. Die Subventionen müssen einen Anreiz für klimafreundliches Verhalten geben. Die
CO2 Bepreisung wird dabei 2022 ein großer Reformschritt sein.
Gibt es schon konkrete ansatzpunkte in der landwirtschaft? gewessler: Eine ganz wichtige Frage
in diesem Zusammenhang
zur PersoN
Leonore Gewessler (geboren in Graz), Politikwissenschaftlerin und Umweltaktivistin (Die Grünen).
Von 2014 bis 2019 Geschäftsführerin der Umweltorganisation Global 2000. Seit Jänner 2020
Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
ist sicher, welche Art von Tierhaltung gefördert wird. Es gibt aber noch keine genaue Analyse, in
welchen Bereichen der Landwirtschaft es klimaschädliche Subventionen gibt.
Vor kurzem wurde ja noch über agrardieselrückvergütungen diskutiert. sollen Traktoren weiterhin
mit fossilen Rohstoffen fahren?
gewessler: Die Landwirtschaft ist einer der Wirtschaftsbereiche, der von den Folgen der Klimakrise
bereits jetzt stark betroffen ist und in naher Zukunft weiterhin stark davon betroffen sein wird.
Wir müssen also gegensteuern, mit dem Ziel, 2040 klimaneutral zu sein - und das müssen wir
auch, um die Landwirtschaft vor den extremen Konsequenzen der Klimakrise zu bewahren. Für
die Landwirtschaft heißt das gleichzeitig: "weg von fossilen Rohstoffen und hin zu erneuerbarer
Energie". Das gilt auch für den Treibstoff. Ich bin überzeugt davon, dass der Sektor Landwirtschaft
hier eine Vorreiterrolle in Bezug auf die Dekarbonisierung einnehmen kann - die Voraussetzungen
dafür sind da. Der Ausstieg aus fossilem Diesel muss also kommen. Die Forschungsinitiative
Energie aus Holz soll die Transformation der Energiequellen unterstützen. Dazu gehört auch der
"Holzdiesel".
Was muss sich an der nutztierhaltung ändern?
gewessler: Wir müssen die Tierhalter so unterstützen, dass Weidehaltung und standortgerechte
Nutztierrassen attraktiver werden. Auch die Fütterung ist ein Ansatzpunkt.
Gibt es für sie eine Grenze beim Umweltschutz, ab der die Wettbewerbsfähigkeit der
landwirtschaft zu viel leiden würde?
gewessler: Wir dürfen keinen Gegensatz konstruieren. Das Verhältnis von global und lokal ist neu
zu denken. Wir wollen die lokale und regionale Ebene deutlich stärken. Wir wollen beispielsweise
im Rahmen der Energiewende den Ausbau der Erneuerbaren unter Beachtung strenger Kriterien
in Bezug auf Ökologie und Natur-
verträglichkeit gewährleisten. Wir sind auf einem guten Weg. Unser klares Ziel ist es dabei,
die Energiewende und den Klimaschutz voranzutreiben, ohne Naturschutz und Biodiversität zu
gefährden.

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Mit Protektionismus über klimazölle?
gewessler: Wir müssen bei den CO2-Zöllen dringend weiterkommen, wenn wir unsere
ambitionierten Klimaziele erreichen wollen. Klimaschutzzölle würden uns dabei helfen, die
Klimastandards in der EU im Sinne des Pariser Klimaabkommens weiterzuentwickeln, ohne dass
wir durch den
Import von Produkten, die unter wesentlich niedrigeren Standards hergestellt werden, unter Druck
kommen. Das ist wichtig: Denn beim Klimaschutz geht es ganz oft um Kostenwahrheit. Wir können
nicht immer als Allgemeinheit die Kosten dafür tragen, dass sich andere besonders klimaschädlich
verhalten.
Wie läuft der "Raus aus dem Öl"-Bonus?
gewessler: Mit der Verdoppelung der Förderung ist uns Außergewöhnliches gelungen. In den
nächsten zwei Jahren stehen 650 Mio. Euro für den Umstieg weg
von Öl und Gas und für thermische Sanierungen zur Verfügung. Die Biomasse spielt dabei eine
wesentliche Rolle.
dafür wird es geeignete Rahmenbedingungen brauchen. Wie wird es mit dem Erneuerbaren-
ausbau-Gesetz weitergehen?
gewessler: Die Entwürfe zu den zahlreichen Gesetzen, die wir im Rahmen der EAG-
Sammelgesetzesnovelle brauchen, befinden sich in der finalen Abstimmungsphase. Wir werden
bald in die Begutachtung gehen und 2021 wird das EAG in Kraft treten. W
Leonore Gewessler

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"Holzkurier" Nr. 33/2020 vom 13.08.2020 Seite 25 Ressort: ENERGIE

Forschungsanlage für Holzgas und Biotreibstoff
Der Wald ist in Österreich aufgrund der Borkenkäferplage in ernster Bedrängnis. Mit dem
Waldfonds in Höhe von 350 Mio. € hat die österreichische Bundesregierung das größte
Investitionspaket auf den Weg gebracht, das es für Österreichs Wälder jemals gab. 30 Mio. €
werden daraus für den Forschungsschwerpunkt und die Errichtung einer Forschungsanlage zur
Erzeugung von Holzgas und -treibstoffen bereitgestellt. Die TU Wien hat dazu bereits eine Studie
"Reallabor zur Herstellung von Holzdiesel und Holzgas aus Biomasse und biogenen Reststoffen
für die Land-und Forstwirtschaft" erstellt.
Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Eigenversorgung der Land-und Forstwirtschaft mit
Holzdiesel und Holzgas technisch möglich sei und es ausreichende Potenziale an Holz gebe.
Die Errichtung eines Reallabors für die Zweibett-Wirbelschicht- Dampfvergasung soll gemeinsam
mit dem Fischer-Tropsch-Treibstoff-Herstellungsverfahren auf Basis von Schadholz und
Waldrestholz Holzdiesel zur Marktreife führen. Gleichzeitig wird die Erzeugung von Holzgas zur
Einspeisung in das Erdgasnetz weiterentwickelt. Das Reallabor (5 MW Brennstoffwärmeleistung)
ist ein wichtiger Zwischenschritt für die ersten Großanlagen und ermöglicht die Forschung im
praxisnahen Anlagenbetrieb. Die Anlage soll über alle Komponenten einer Großanlage verfügen
und im Maßstab 1:20 umgesetzt werden.
Aus 1 kg atro Holz können 0,25 l hochwertiger Kraftstoff oder 0,5 m3 Gas erzeugt werden. Die
Energieeffizienz der Anlagen liegt bei etwa 80 %, da die anfallende Abwärme genutzt werden
kann.
Die wirtschaftliche Bewertung für die Ausrollung der Technologie im 100 MW-Maßstab ergibt
Holzdiesel-Produktionskosten von 1,15 bis 1,4 €/l und Holzgas-Produktionskosten von 65 bis 80
€/ MWh. //
Dr. Hermann Hofbauer, Studienautor TU Wien, Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und
Biomasseverband-Präsident Franz Titschenbacher (v. li.) bei der Besichtigung des Labors der TU-Wien

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"Salzburger Nachrichten" Nr. 183 vom 08.08.2020 Seite: 30 Ressort: wochenende Von: Sn Österreich

Voller Instrumentenkoffer
Leonore Gewessler will Bürgerinnen und Bürger bei der Produktion erneuerbarer Energie ins Boot
holen.manfred perterer
Umweltministerin Leonore Gewessler von den Grünen im Gespräch über die Trendwende im
Klimaschutz und die Gründung von Energie-Gemeinschaften.
Die grüne Handschrift in der Regierungspolitik ... Leonore Gewessler: ... ist deutlich zu erkennen.
Das ist aber aus dem neuesten Bericht des Umweltbundesamts nicht abzulesen. Die Emissionen
sind neuerlich (aktuellste Daten für 2019) um 1,8 Prozent gestiegen. So etwas darf nicht mehr
passieren. Wir müssen die Trendwende, die wir brauchen, um Österreich bis 2040 klimaneutral zu
gestalten, jetzt einleiten. Da haben wir jetzt eine Hypothek übernommen, die wir in den nächsten
Jahren ambitioniert abbauen werden. Der Verkehr ist ein großes Sorgenkind. Die Emissionen sind
seit 1990 stark gestiegen, dabei müssten sie längst fallen.
Was tun Sie dagegen? Im Konjunkturpaket haben wir ganz deutliche Akzente gesetzt. Wir haben
pro Jahr eine Klimaschutzmilliarde. 750 Millionen Euro gehen in die thermische Sanierung.
Da sind Haussanierungen ebenso betroffen wie der Austausch von Heizsystemen. Wir bauen
die erneuerbaren Energien aus. Wir bauen die Infrastruktur der öffentlichen Verkehrsmittel und
deren Angebot aus. Wir erhöhen die E-Mobilität-Förderung, den Ausbau der Lade-Infrastruktur.
Wenn man das alles zusammenzählt, erwarten wir jetzt schon eine Reduktion von Emissionen
von mehr als zwei Millionen Tonnen CO2. Beinahe alle Parteien sagen, Klimaschutz sei
wichtig. Und trotzdem ist über die Jahre hinweg wenig passiert. Wer bremst? Deshalb haben
wir den Klimaschutz ja zu einer Priorität gemacht, damit niemand mehr bremsen kann. Zwei
Milliarden Euro aus dem Konjunkturpaket gehen direkt in den Klimaschutz, zwei weitere sind
indirekt wirksam. Und viele Maßnahmen wirken bis tief in die Arbeit der Gemeinden hinein.
Wann soll denn die Trendwende gelingen? Wir haben jedes Jahr Hitzetote, wir haben die
trockensten Frühjahrsmonate seit vielen Jahren, wir haben Ernteprobleme, wir haben einen
enormen Schädlingsdruck im Wald – wir spüren die Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt.
Dass das ein Dauerzustand wird, kann doch wirklich niemand wollen. Die Trendwende muss jetzt
gelingen.Sie setzen auf positive Anreize? Wir werden den vollen Instrumentenkoffer brauchen.
Wir brauchen begleitende Förderungen und Bewusstseinsbildung genauso wie gesetzliche
Regelungen. Gemeinden, Städte, Länder und Bund müssen an einem Strang ziehen. Wir
brauchen auch die Wirtschaft im Boot. Klimaschutz heißt Kräfte bündeln in Wirtschaftspolitik,
Bildungspolitik, Forschungspolitik – wir brauchen wirklich ein großes Programm.
Alle wollen einen hohen Anteil an erneuerbarer Energie. Wenn es aber irgendwo ein Projekt
dafür gibt, regt sich der Widerstand. Was wollen Sie tun, um aus dieser Falle rauszukommen?
Das Ziel ist klar: Wir wollen 100 Prozent erneuerbaren Strom bis 2030. Derzeit sind wir bereits
bei mehr als 70 Prozent. Wir müssen die Basis dafür legen, dass wir ab sofort die Wasserkraft,
die Photovoltaik, die Windkraft und die Biomasse gemeinsam ausbauen. Wir brauchen alle
Erzeugungstechnologien. Wir brauchen aber auch die Balance zur Naturverträglichkeit. Wie
wollen Sie die Bürgerinnen und Bürger für diese Politik ins Boot holen? Wir planen Energie-
Gemeinschaften. Da ziehen Bürgerinnen und Bürger gemeinsam an einem Strang. Sie
produzieren und konsumieren ihre Energie gemeinsam an einem Standort. Wir wollen, dass die
Menschen Teil dieser Klimawende werden können. Wir wollen nicht nur Dynamik in den Ausbau
bringen, sondern auch die Akzeptanz steigern. Möglichst viele von uns werden dann aktive
Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Energieproduktion sein. Gleichzeitig brauchen wir die
demokratische Diskussion über den Ausbau der Stromgewinnung.In der EU wird auch heftig an
der Klima-Trendwende gearbeitet. Rund 600 Milliarden Euro sind dafür vorgesehen. Wie sorgen
Sie dafür, dass das Geld auch richtig eingesetzt wird? Das sind wirklich gute Nachrichten. Auch die

                                                                             Copyright: APA-DeFacto GmbH - Seite 9
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Aussage, dass das gesamte Budget im Einklang mit den Pariser Klimazielen eingesetzt werden
muss, ist sehr gut. Das hatten wir noch nie. Mit dem Green Deal haben wir ein sehr ambitioniertes
Programm der EU-Kommission. Der Weg, zwei Krisen auf einmal zu lösen, ist richtig: Wir
investieren in den Klimaschutz und bekommen zukunftsfähige Jobs, einen Konjunkturimpuls – und
es hilft der Umwelt. Was halten Sie vom Wasserstoffantrieb, der vielfach als umweltfreundliches
Wundermittel der Antriebstechnologie gepriesen wird? Österreich ist ganz klar auf der Linie,
dass die Zukunft des Wasserstoffs erneuerbar sein muss. Wasserstoff ist ein sehr wertvoller
Energieträger, der sehr energieintensiv in der Herstellung ist. Deshalb muss man ihn dorthin
bringen, wo wir auf Sicht keine Alternativen haben und ihn dringend brauchen, etwa in der
Industrie. Wir brauchen ihn als Speicher und höchstwahrscheinlich im Transport von schweren
Gütern über lange Strecken. Im Bereich der Individualmobilität geht der Trend in Europa hingegen
ganz klar zur E-Mobilität. Es werden viele Menschen auch in Zukunft in Österreich ein Auto
brauchen, auch wenn wir den öffentlichen Verkehr noch so gut ausbauen. Und dieser Weg führt
eindeutig über die Elektromobilität. Diese zu fördern ist uns ein Anliegen, von der Anschaffung
bis zur Lade-Infrastruktur.

                                                                    Copyright: APA-DeFacto GmbH - Seite 10
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"Tagesanzeiger" vom 07.08.2020 Seite: 34 Ressort: Wissen Von: Martin Läubli lae / Läubli Martin

Europa trocknet aus
Folgen des Klimawandels Die Sommer 2018 und 2019 waren extreme Dürrejahre. Solche
mehrjährigen Perioden sind in Zukunft in Zentraleuropa keine Seltenheit mehr, wenn die
Emissionen weiter in gleichem Masse ansteigen.
Der Sommer 2003 war ein Jahrhundertsommer. Noch nie war es in Europa so heiss und trocken,
seit es Aufzeichnungen gibt. Doch dann folgte der Sommer 2018 und anschliessend eine weitere
Dürre im Jahr 2019. Bäume kamen unter Wasserstress, Blätter verfärbten sich bereits im Sommer.
Der Boden war ungewöhnlich trocken, und der Wasserstand in Flüssen und Bächen war tief wie
noch nie. Schweizer Hydrologen sprachen von einem Jahrhundertereignis. "Nach der Trockenheit
2003 konnte sich die Vegetation wieder erholen, aber nach 2018 folgte eine weitere Dürreperiode,
darunter leidet die Natur gebietsweise noch heute", sagt Rohini Kumar vom Helmholtz-Zentrum
für Umweltforschung in Leipzig.
Kumar ist Mitautor einer Studie, die gestern im Fachmagazin "Scientific Reports" erschienen ist.
Ein Forscherteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung hat erstmals untersucht, wie oft
zweijährige Dürreperioden im Sommer in der Vergangenheit vorkamen und wie es in Zukunft
aussehen wird. Das Ergebnis: In den letzten 250 Jahren gab es keine so ausgeprägte mehrjährige
Dürreperiode wie in den Jahren 2018 und 2019. Die Hälfte von Zentraleuropa war von extremer
Trockenheit betroffen. Eine ähnliche Dürre erkannten die Forscher in den Beobachtungsdaten
von 1949 und 1950. Doch damals war nur ein Drittel von Zentraleuropa betroffen.
Erwärmung von vier Grad
Noch sind solche zweijährigen Ereignisse eine Seltenheit. Doch die Daten der Helmholtz-
Wissenschaftler zeigen keine rosige Zukunft, falls die CO2-Emissionen nicht drastisch sinken. Das
schlimmste Szenario der Forscher wäre eine weitere massive Zunahme der CO2-Konzentration
in der Atmosphäre, sodass sich der Globus im Durchschnitt bis Ende des Jahrhunderts um
vier Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit erwärmt. Die derzeitige Entwicklung der
Emissionen ist nicht weit weg von diesem Szenario. Die Konsequenzen: Die Wahrscheinlichkeit
einer zweijährigen Dürreperiode würde sich um den Faktor sieben erhöhen, und die betroffenen
Ackerflächen in Zentraleuropa würden sich nochmals verdoppeln im Vergleich zu früher.
Für ETH-Klimaforscherin Sonia Seneviratne, die nicht an dieser Studie beteiligt war, sind
diese Ergebnisse im Allgemeinen konsistent mit der bisherigen Literatur, die eine Tendenz zur
Austrocknung in Zentraleuropa aufzeigt. Auf diese Entwicklung wies die Wissenschaftlerin am
Institut für Atmosphären- und Klimawissenschaften der ETH Zürich bereits vor 14 Jahren in
einem Aufsatz im Fachmagazin "Nature" hin. Zudem zeigen ETH-Forscher im Fachmagazin
"Nature Geoscience", dass es in verschiedenen Weltregionen, unter anderem in Europa
und Nordamerika, in trockenen Jahreszeiten noch trockener wird. Sie beobachten, dass die
zunehmende Verdunstung unter anderem der Bodenfeuchte bei Dürreperioden eine grössere
Rolle spielt als die abnehmenden Niederschläge.
Spärliche Datenlage
Die Autoren des Helmholtz-Zentrums wie auch ETH-Forscherin Sonia Seneviratne weisen aber
auch auf die Unsicherheit in den Datensätzen hin. Die Prozesse zum Beispiel der Verdunstung
im Boden und in der Vegetation sind in vielen Modellen noch nicht sehr gut abgebildet. Die
Datenlage ist spärlich, die Datenreihen sind kurz, und alles ist räumlich sehr variabel. Die
Helmholtz-Forscher verwendeten für die Analyse historische Daten zu Temperatur, Niederschlag
und Vegetationsentwicklung, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Für den Blick in die
Zukunft griffen sie auf das Klimamodell CMIP5 zurück, um die Entwicklung der Temperatur,

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der Feuchtigkeit und der Vegetation je nach Klimaszenario abzubilden. "Das sind die besten
Klimaprojektionsdatensätze, die wir derzeit haben", sagt Mitautor Rohini Kumar.
"Die Studie hat allerdings eine Schwäche", sagt Sonia Seneviratne. Die Wissenschaftler würden
für die Erfassung der Verdunstung eine Berechnungsmethode wählen, die die mögliche maximale
Austrocknung aufzeigt und nicht die tatsächliche. "Das führt zu einer Überschätzung der
Austrocknung in den Projektionen", sagt die ETH-Forscherin. Deshalb stellt sich die Frage, wie
gut die Klimamodelle die Prozesse der Verdunstung wiedergeben. Der Trend der Austrocknung
sei sehr wahrscheinlich verlässlich, aber die genauen Zahlen in der Studie sollte man nicht
überinterpretieren, sagt Reto Knutti, Forscher am Zentrum für Klimamodellierung an der ETH
Zürich. Dennoch zeigten die Resultate der Studie, dass mit den Klimazielen von Paris die Risiken
von Dürren wesentlich weniger steigen würden als bei einem ungebremsten Klimawandel.
Wenn die Emissionen global bis 2050 auf netto null sinken, gibt es zwar immer noch gelegentliche
Dürreperioden, aber die betroffene kultivierte Fläche wäre um 60 Prozent kleiner gegenüber dem
schlimmsten Szenario. "Wir müssen uns also schnell überlegen, welchen Weg wir gehen wollen",
sagt Helmholtz-Forscher Rohini Kumar. Und dabei darf man sich nicht irritieren lassen. "Die
Variationen von Jahr zu Jahr sind sehr gross, ein paar nasse Sommer in Serie sind also in keiner
Weise ein Widerspruch zu diesen Resultaten, so wie ein paar trockene Jahre noch kein Beweis
sind", sagt Reto Knutti.
Gestrandete Boote am Lac des Brenets an der schweizerisch-französischen Grenze. Foto:
Keystone
Der drittwärmste Juli
Die Temperaturen stiegen auch in diesem Juli weltweit ungewöhnlich hoch
an. Es war der drittwärmste Juli nach den Rekordjahren 2016 und 2019, wie
der europäische Klimawandeldienst Copernicus am Donnerstag meldete. Die
Konsequenzen der massiven Erwärmung: Die Grösse der arktischen
Meereisdecke schrumpfte auf das bisherige Juli-Rekordminimum aus dem Jahr
2012. Sie liegt damit knapp 27Prozent unter dem Durchschnitt von 1981 bis
2020. So war die arktische Nordostpassage entlang der nördlichen Küste
Sibiriens nahezu eisfrei. Deutlich über dem langjährigen Durchschnitt
lagen die Temperaturen in Sibirien und im Kanadisch-Arktischen Archipel.
In Europa hingegen waren im Norden die Julitemperaturen
unterdurchschnittlich. Im Süden lagen die Temperaturen über der Norm. Im
Südwesten wurden beinahe Rekordtemperaturen erreicht wegen der Hitzewellen
Ende des Monats. (lae)
Tages-Anzeiger
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IG Holzkraft - Pressespiegel

"Die Welt" Nr. 187 vom 12.08.2020 Seite: 15 Ressort: FINANZEN
Finanzen

Von Big Oil zum Öko-Konzern
Die Energiewende zwingt BP zu radikalem Umbau. Die Ölproduktion soll drastisch sinken
Alexandra Schwarz-Goerlich
Der britische BP-Konzern setzt für seinen Wandel vom Ölgiganten zu einem der weltweit größten
Ökostromproduzenten alles auf eine Karte. Die radikale Abkehr vom Ölgeschäft ist ein gewaltiger
Strategieschwenk, der nicht nur zig Milliarden Dollar an Investitionen verschlingt, sondern dem
Unternehmen in Zukunft auch niedrigere Margen einbringen könnte, wie Analysten befürchten.
"Es ist schwer vorstellbar, dass diese Projekte eine zweistellige Rendite abwerfen", sagt etwa
Biraj Borkhataria, Analyst bei der Royal Bank of Canada, über erneuerbare Energien. Ölfirmen
streben im Allgemeinen ein Rendite auf Investitionen von etwa 15 Prozent an.
BP will seine Öl- und Gasproduktion in den nächsten zehn Jahren um 40 Prozent drosseln und
gleichzeitig das Geschäft mit erneuerbaren Energien ausbauen - diese ehrgeizigen Pläne stellte
der neue Konzernchef Bernard Looney vergangene Woche vor, als er einen Rekordverlust von
6,7 Milliarden Dollar im zweiten Quartal verkünden musste.
Dafür sollen die Ausgaben bis 2030 auf fünf Milliarden Dollar pro Jahr steigen und die Erzeugung
aus grüner Energie wie Wind, Sonne und Wasserkraft auf 50 Gigawatt von derzeit 2,5 erhöht
werden. Das ist mehr als die derzeitige Gesamtkapazität an erneuerbaren Energien in ganz
Großbritannien.
Zudem will der Konzern mit dem grünen Sonnenblumenlogo große Teile seines Öl- und
Gasgeschäfts verkaufen. Bis 2025 sollen so 25 Milliarden Dollar in die Kassen gespült werden,
um den Umbau zum Ökostrom zu finanzieren.
Analysten rechnen mit keinem leichten Unterfangen. "Die Straße der Energiewende wird für
Ölkonzerne holprig sein. Sie haben wenig Erfahrung mit Erneuerbaren Energien und nicht alle
Investitionen werden sich wahrscheinlich als erfolgreich erweisen", sagte Dmitry Marinchenko,
Öl- und Gasanalyst der Ratingagentur Fitch.
Aber der Druck steigt: Das Investitionsklima in Europa wendet sich zunehmend von fossilen
Brennstoffen ab und grüner Energie zu. Die Ölfirmen werden von Klima-Aktivisten, Banken,
Investoren und auch einigen Regierung angehalten, weniger Kohlendioxid zu produzieren. Die
Dramatik kann man auch am Aktienkurs ablesen: Der Wert der BP-Aktien hat sich in den
vergangenen zwei Jahren ziemlich genau halbiert. Im selben Zeitraum legten die Aktien des
dänischen Offshore-Windkraftbetreibers Orsted um 135 Prozent zu.
Manche Experten halten den radikalen Umbau des 111 Jahre alten Konzerns daher für
unumgänglich. "Es wird natürlich Fragen zur Profitabilität der CO2-armen Investitionen geben",
sagt Stuart Joyner, strategischer Aktienanalyst bei Redburn. "Aber BP ist nun mit seiner
Transformation führend in der Branche."
Tatsächlich nimmt sich BP mit seinen Klimazielen mehr vor als viele seiner Rivalen, etwa Royal
Dutch Shell oder Total. Auch den bisherigen Vorreiter überholt BP: Der italienische Konzern
Eni hatte im Februar angekündigt, bis 2050 durch weniger Öl- und mehr Gasförderung seine
Treibhausgas-Emissionen um 80 Prozent zu senken. BP will dann schon klimaneutral sein. Doch
wie soll der Umbau gelingen? Analysten zufolge wäre der Zukauf von Offshore-Windparks der
schnellste Weg in Richtung Ökostrom. Eine eigene Entwicklung solcher Anlagen vor der Küste
dauert Jahre und die Startkosten sind hoch. Ein Schnäppchen sind solche Windparks aber nicht.
"Diese Assets sind sehr attraktiv und werden zu sehr hohen Preisen verkauft", sagt Peter Atherton
vom Strategieberater Stonehaven. Analyst Borkhataria schätzt, dass BP etwa 60 Milliarden Dollar
ausgeben muss, um seine Klimaziele zu erreichen.

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Wenn 70 Prozent dieser Summe durch die Finanzierung von Projekten aufgebracht werden
könnten, müsste BP in den nächsten zehn Jahren 18 Milliarden Dollar aus der eigenen Tasche
investieren, rechnet er vor. Der Konzern hat aber schon 41 Milliarden Dollar Schulden angehäuft,
zum Teil noch als Folge der Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko im Jahr 2010.
Jason Gammel, Analyst bei der Investmentbank Jefferies, schätzt die Ausgaben für BP sogar
auf rund 30 Milliarden Euro zuzüglich Projektfinanzierungen. Der Plan hänge vor allem davon
ab, ob erneuerbare Energien überhaupt verfügbar seien und diese auch akzeptable Renditen
einbrächten. "Das sehen wir als Hauptrisiko der Strategie".
BP rechnet mit einer Rendite von acht bis zehn Prozent aus seinen CO2-armen
Strominvestitionen, während das traditionelle Öl- und Gasgeschäft die Gesamtrendite bis 2030
auf zwölf bis 14 Prozent hieven soll. BP-Chef Looney versicherte in einer Telefonkonferenz, man
werde nur nach erneuerbaren Kapazitäten streben, wenn diese auch mit den richtigen Renditen
einhergingen. Analyst Borkhataria von der Royal Bank of Canada ist skeptisch. Er erwartet eine
Rendite aus erneuerbaren Energien von etwa sieben Prozent.
Eine "Busines as usual"-Strategie wäre für BP aber noch riskanter, findet Fitch-Analyst
Marinchenko. "Das Geschäft jetzt neu zu erfinden, wenn die Ölpreise noch relativ hoch sind, sollte
einfacher sein als in zehn Jahren."
Bild: Windpark von BP im US-Staat Colorado
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"Wiener Zeitung" vom 13.08.2020 Seite: 6 Ressort: Politik Von: Edgar Subak Abendausgabe, Morgenausgabe

Geplante Abnahmepflicht für Schadholz wackelt
Forstgesetz-Novelle dürfte europarechtlich nicht umsetzbar sein.
Von Edgar Subak
Es sind 40 Tage vergangen. Nun wird es zwar nicht biblisch, es geht aber sehr wohl um eine Plage,
konkret um den Borkenkäfer und seine Folgen. Vor 40 Tagen endete die Begutachtungsfrist zur
Forstgesetz-Novelle. Der Entwurf beinhaltete einen Einschnitt für die holzverarbeitende Industrie,
er gab der Landwirtschaftsministerin die Ermächtigung, per Verordnung regional und zeitlich
beschränkt eine Schadholzabnahmepflicht für Betriebe zu verfügen. Die von der Holzindustrie
abgegebenen Stellungnahmen in der Begutachtung waren ablehnend und von europarechtlichen
Bedenken geprägt.
Die Aufregung dürfte Wirkung gezeigt haben. Aus Verhandlerkreisen heißt es, dass der Entwurf
schubladisiert werde, da eine Abnahmepflicht von heimischem Holz auf eine Diskriminierung
von Anbietern aus dem EU-Ausland hinauslaufen könnte. Der Fachverband der Holzindustrie
Österreichs, der auch eine kritische Stellungnahme verfasst hat, „geht davon aus, dass durch
das beschlossene 350 Millionen Forstpaket die Umsetzung der geplanten Forstgesetz-Novelle
nicht weiterverfolgt wird“. Bei dem Waldfonds geht es um diverse Förderungen, darunter auch 60
Millionen Euro für eine Holzbau-Offensive sowie um die Wiederaufforstung und den Wertverlust
bei Borkenkäferbefall.
350 Millionen für Forstwirte
Im Landwirtschaftsministerium wird dies nicht bestätigt. Was die Abnahmepflicht angeht, gebe
es keinen neuen Stand, die Stellungnahmen werden geprüft. Der Prozess laufe noch. Bestätigt
werden aber vom Ministerium laufende Gespräche mit Vertretern der Industrie, heißt es aus dem
Büro von Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).
Bei diesen Verhandlungen ging es aber offenbar eher um Unterstützungsmöglichkeiten für
Forstwirte. Der mit 350 Millionen Euro dotierte Fonds (auch Forstpaket genannt) soll Forstwirten
und Industrie gleichermaßen unterstützen. Eine zentrale Frage ist dabei die Lagerung von Holz.
Forstwirte geraten durch den Klimawandel zunehmend unter Druck. Zunehmende Wetterextreme
und mildere Temperaturen befördern Beschädigungen des Waldbestands, sei es durch
Windschäden oder durch den Borkenkäfer, der vor allem Fichten befällt, ein von der Industrie
stark nachgefragtes, schnell wachsende Holz.
Das derzeitige Forstgesetz verpflichtet Waldbesitzer, von Schädlingen befallene Bäume aus
dem Wald zu entfernen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Das jedoch führt aber
vor allem in stark betroffenen Regionen dazu, dass die Holzlager mancher Forstwirte an
die Kapazitätsgrenzen gelangen. Die Waldbesitzer sind dann mitunter auch mit der Situation
konfrontiert, Schadholz in Waldnähe stapeln zu müssen. So kann der Borkenkäfer aber weiter
sein Unwesen treiben und sich über anliegende gesunde Bäume weiterverbreiten.
Zwar wird Holz durch Borkenkäferbefall nicht unbrauchbar, die Möglichkeiten der Verarbeitung
schrumpfen aber. Schadholz wird etwa fürs Heizen, für die Papierherstellung, in der Bauindustrie
verwendet. Auch in Holzdiesel kann dieses umgewandelt werden. Die Folge minimierter
Verwendungsalternativen ist ein verminderter Absatzpreis, im schlimmsten Fall sogar Verluste
durch entgangene Absätze und Lagerungskosten.
Der kleine Käfer verursacht große Schäden. Foto: apa/dpa/Uli Deck

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