IMMOBILIENMARKT BAYERN 2017 | 2018 - ANHALTENDER AUFSCHWUNG - HOHE NACHFRAGE NACH WOHNUNGEN UND BÜROS TREIBT MIETEN - DZ Hyp

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IMMOBILIENMARKT BAYERN 2017 | 2018 - ANHALTENDER AUFSCHWUNG - HOHE NACHFRAGE NACH WOHNUNGEN UND BÜROS TREIBT MIETEN - DZ Hyp
IMMOBILIENMARKT
BAYERN 2017 | 2018
ANHALTENDER AUFSCHWUNG – HOHE NACHFRAGE
NACH WOHNUNGEN UND BÜROS TREIBT MIETEN

                 EINE FACHTHEMENREIHE DER DG HYP | DEZEMBER 2017
IMMOBILIENMARKT BAYERN 2017 | 2018 - ANHALTENDER AUFSCHWUNG - HOHE NACHFRAGE NACH WOHNUNGEN UND BÜROS TREIBT MIETEN - DZ Hyp
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Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

INHALT

Grußwort __________________________________________________________________     2

Gewerbliche Immobilien in Bayern __________________________________________     3

      Bayern als Immobilienstandort ________________________________________    3

      Immobilienstandorte im Marktbericht _________________________________     5

      Demografische Implikationen für die bayerischen Großstädte ___________    6

      Handel – Marktsituation und Prognose ________________________________     8

      Büro – Marktsituation und Prognose __________________________________    16

      Wohnimmobilien – Marktsituation und Prognose ______________________      22

      Immobilien-Investitionen in Bayern ___________________________________   27

Großraum München – die deutsche Boomregion _____________________________       28

      Immobilienstandort München _________________________________________     28

      Der Immobilienmarkt im Landkreis München __________________________      33

Ballungsraum Nürnberg-Fürth-Erlangen _____________________________________     35

      Immobilienstandort Nürnberg ________________________________________     35

      Immobilienstandort Fürth ____________________________________________    41

      Immobilienstandort Erlangen _________________________________________    45

Fuggerstadt Augsburg ______________________________________________________    50

Autos und High-Tech – Ingolstadt und Regensburg ___________________________    55

      Immobilienstandort Ingolstadt _______________________________________    55

      Immobilienstandort Regensburg ______________________________________     60

Universitätsstadt Würzburg _________________________________________________   65

Standorte im Überblick _____________________________________________________   70

Impressum _________________________________________________________________    72

Disclaimer _________________________________________________________________   72

Ansprechpartner DG HYP/VR WERT __________________________________________      73

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Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

GRUSSWORT

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir untersuchen regelmäßig die Immobilienmärkte, auf denen wir aktiv sind. Die ver-
öffentlichten Studien richten sich an Investoren sowie unsere Partner in der Genossen-
schaftlichen FinanzGruppe, die Volksbanken und Raiffeisenbanken, mit denen wir
gemeinsam den Markt bearbeiten. Daten über regionale Standorte sind häufig
schwer verfügbar. Deshalb wollen wir mit der vorliegenden Studie zu einer höheren
Markttransparenz beitragen. Mit diesem Bericht analysieren wir zum dritten Mal die
Segmente Einzelhandel, Büro und Wohnen an acht bayerischen Großstädten und dem
Landkreis München, der die Landeshauptstadt umschließt.

Eine weit überdurchschnittliche Wirtschaftsleistung gepaart mit einer an Vollbeschäf-
tigung grenzenden Arbeitslosenquote und einem kräftigem Bevölkerungswachstum –
Bayerns Stellung unter den deutschen Bundesländern ist unverändert herausragend.
Davon profitiert der Immobilienmarkt insbesondere in der Landeshauptstadt Mün-
chen, die in allen untersuchten Marktsegmenten unter den Top-Standorten Spitzen-
werte erzielt. Die Entwicklung in den sieben Oberzentren folgt im Wesentlichen dem
bundesweiten Trend – die Bürobeschäftigung nimmt stärker zu als die Bürofläche,
und wachsende Einwohnerzahlen in den Städten sorgen für hohe Nachfrage auf dem
Wohnungsmarkt. In beiden Segmenten sind moderate Mietsteigerungen zu erwarten.
Auf den Einzelhandelsimmobilienmärkten entwickeln sich die sieben untersuchten
Oberzentren standortbezogen heterogen. Gemein haben sie aber, dass sich die
Spitzenmieten wie auch im bundesweiten Durchschnitt stabil entwickeln dürften.

Der vorliegende Marktbericht ergänzt unsere Fachthemenreihe, mit der wir traditionell
im Frühjahr und im Herbst Untersuchungen über regionale Immobilienzentren und die
Top-7 des deutschen Immobilienmarkts veröffentlichen. Seit einigen Jahren analysieren
wir zudem zweimal jährlich die Märkte einzelner Bundesländer.

Alle bislang veröffentlichten Studien der DG HYP stehen Ihnen auf unserer Website
unter www.dghyp.de/unternehmen/markt-research zum Download zur Verfügung
oder können bei uns angefordert werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. René Beckert
Leiter Immobilienzentrum München
DG HYP

Dezember 2017

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Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

GEWERBLICHE IMMOBILIEN IN BAYERN

Bayern als Immobilienstandort

Bayern liegt nicht immer, aber doch recht oft auf dem Spitzenplatz. So lassen sich                      Im Vergleich der 16 deutschen
Vergleiche von Bayern mit den übrigen deutschen Bundesländern meist kurz                                Bundesländer schneidet Bayern
zusammenfassen. Zu den herausragenden Stärken des Bundeslandes zählen das                               hervorragend ab
kräftige Wachstum der Wirtschaft und die ausgezeichnete Lage auf dem Arbeitsmarkt
mit der niedrigsten Arbeitslosenquote in Deutschland. Außerdem ist die Bevölkerung
unter den westdeutschen Flächenländern am stärksten gewachsen. Und bei der
öffentlichen Verschuldung je Einwohner schneidet nur Sachsen noch etwas besser
ab. Gute Platzierungen werden auch seit jeher in Bildungsvergleichen erreicht. Ein
weiterer Pluspunkt ist die niedrige Kriminalität.

Der Immobilienmarkt profitiert von der bayerischen Erfolgsgeschichte durch eine hohe
Nachfrage nach Wohnungen und Gewerbeflächen. Die Kehrseite der erfreulichen Ent-
wicklung ist das hohe Niveau von Preisen und Mieten und das knappe Angebot.
Das betrifft vor allem die boomende Landeshauptstadt München, in der nicht nur
Wohnungen, sondern inzwischen auch Büroflächen Mangelware sind.

Auch die weiteren Perspektiven für die bayerischen Immobilienstandorte sind durch-
weg günstig, was sich in einem hohen Interesse der Anleger niederschlägt. Das gilt
wiederum insbesondere für München. Durch die enorm hohen Kaufpreise liegen die
anfänglichen Mietrenditen hier spürbar unter den bundesweiten Vergleichsgrößen. In
den bayerischen Oberzentren gilt das im Wesentlichen für Mehrfamilienhäuser, nicht
aber für Büro- und Einzelhandelsimmobilien.

In diesem Marktbericht betrachten wir die Marktsegmente Handel, Büro und Wohnen                         Standorte im Marktbericht: München
in den acht bayerischen Großstädten. Das sind neben der Landeshauptstadt München                        plus Landkreis sowie sieben weitere
die Städte Augsburg, Erlangen, Fürth, Ingolstadt, Nürnberg, Regensburg und Würz-                        bayerische Großstädte
burg. Außerdem haben wir den Landkreis München berücksichtigt, der die bayerische
Landeshauptstadt umschließt. Zusammengenommen leben dort etwa 3 Millionen
Menschen, also etwa ein Viertel der bayerischen Bevölkerung. In der Tabelle auf Seite
5 werden die Standorte mit einigen Kennzahlen charakterisiert. Im folgenden Kapitel
auf den Seiten 6 und 7 wird kurz die demografische Entwicklung betrachtet. Den
Marktsegmenten Handel, Büro und Wohnen ist jeweils ein eigener Abschnitt ab den
Seiten 8, 16 und 22 gewidmet. Daran schließen sich ab Seite 28 die Profile der
einzelnen Immobilienstandorte, beginnend mit München, an.

 DIE DYNAMIK AM BAYERISCHEN IMMOBILIENMARKT IST MEISTENS …                     … ETWAS HÖHER ALS IM BUNDESWEITEN VERGLEICH

 Anstieg von 2006 bis 2016 in %                                                Anstieg von 2006 bis 2016 in %

                                                      51,4                                                                        58,1

     35,3
                                                                                   36,4                     36,7

                              23,9

               46,2                     22,6                   46,1                           23,2                   24,1                  51,1

   Handel Spitzenmiete       Büro Spitzenmiete    Wohnen Erstbezugsmiete         Handel Spitzenmiete      Büro Spitzenmiete   Wohnen Erstbezugsmiete

                   München                     Top-Standorte                              Städte ohne München          Bundesweite Oberzentren

 Quelle: BulwienGesa                                                           Quelle: BulwienGesa

                                                                           3
Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

Bayern im Bundeslandvergleich

 BAYERN: KRÄFTIGES BEVÖLKERUNGSWACHSTUM                                                           GUTE PLATZIERUNG IM BILDUNGSMONITOR

 Einwohnerentwicklung von 1995 bis 2015 in %                                                                  Sachsen                                                     70,4
                                                                                                            Thüring en                                             63,8
              Bayern                                                             7,1
                                                                                                                Bayern                                          61,4
  Baden-Württemb.                                                          5,6                      Bad en-Württe mb .                                57,8
                                                                                                             Hamburg                                55,7
       Schl.-Holstein                                                     5,1
                                                                                                             Saa rland                             54,8
  Westdeutschland                                             3,0                                 Meckl.-Vor pommern                           52,1
                                                                                                      Nieder sachsen                           51,7
             Hessen                                          2,7
                                                                                                     Sachsen-A nhalt                          51,2
      Niedersachsen                                        2,1                                                 Hessen                        50,7
                                                                                                     Rheinla nd-Pfalz                         50
      Rheinland-Pfalz                                      1,8
                                                                                                         Bra ndenbu rg                   47,4
         Deutschland                                       0,5                                          Schl.-Holstein                   47,3
               NRW                                                                                               NRW                   45,3
                                                 -0,2                                                                                               Bewertung der Bundesländer
                                                                                                               Bre men               43,9           im INSM-Bildungsmontor in
      Ostdeutschland    -8,8                                                                                     Ber lin            42,7            Punkten (2017)

 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder                                             Quelle: IW Köln / INSM Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft

 BAYERN: ÜBERDURCHSCHNITTLICHES WIRTSCHAFTSWACHSTUM …                                             … REICHT FÜR NR. 1 UNTER WESTDEUTSCHEN FLÄCHENLÄNDERN

       Reales BIP gegenüber Vorjahr in %                                                          BIP-Veränderung in jeweiligen Preisen von 1996 bis 2016 in %
  6
  5                                                                                                          Bayern                                                       81,3
  4
                                                                                                   Baden-Württemb.                                              71,8
  3
  2                                                                                                Westdeutschland                                 63,3
  1                                                                                                     Deutschland                                62,6
  0
 -1                                                                                                 Rheinland-Pfalz                            61,7
 -2                                                                                                  Niedersachsen                          59,3
 -3
                                                                                                     Ostdeutschland                         59,1
 -4
 -5                                                                                                            NRW                   54,7
 -6
                                                                                                             Hessen                 53,7
        2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
                     Bayern                Deutschland                                                Schl.-Holstein         48,9

 Quelle: Bundesagentur für Arbeit                       BIP = Bruttoinlandsprodukt                Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder

 BAYERN: AUF DEM WEG ZUR VOLLBESCHÄFTIGUNG                                                        NIEDRIGE VERSCHULDUNG JE EINWOHNER

 Arbeitslosenquote in % (Oktober 2017)                                                                        Sachsen        1,6                   Pro-Kopf-Verschuldung der
                                                                                                                Bayern       2,8                   Bundesländer in Tausend
              Bayern    2,9                                                                                                                        Euro (2015)
                                                                                                     Baden-Württemb.          5,7
  Baden-Württemb.             3,3                                                                  Meckl.-Vorpommern             7,2
      Rheinland-Pfalz                4,5                                                                  Brandenburg             8,2
                                                                                                            Thüringen              8,6
             Hessen                        4,8                                                         Niedersachsen                9,3
  Westdeutschland                           5,0                                                                Hessen               10,1
                                                                                                      Sachsen-Anhalt                 10,7
         Deutschland                              5,4                                                    Schl.-Holstein               11,2
                                                                                                      Rheinland-Pfalz                 11,3
      Niedersachsen                               5,5
                                                                                                                 NRW                     13,6
       Schl.-Holstein                               5,7                                                      Hamburg                         16,2
                                                                                                                 Berlin                       16,8
      Ostdeutschland                                                7,0
                                                                                                              Saarland                         18,0
               NRW                                                  7,1                                        Bremen                                              32,7

 Quelle: Bundesagentur für Arbeit                                                                 Quelle: Statisches Bundesamt

KONJUNKTURPROGNOSE DEUTSCHLAND

in % ggü. Vorjahr                                                                      2015                         2016                            2017e                        2018e
Bruttoinlandsprodukt                                                                    1,7                            1,9                                2,2                      2,2
Arbeitslosenquote (in %)                                                                6,4                            6,1                                5,7                      5,7
Inflationsrate (HVPI)                                                                   0,1                            0,4                                1,7                      1,4
Budgetsaldo (in % des BIP)                                                              0,7                            0,8                                0,8                      0,9

Quelle: DZ BANK Research

                                                                                              4
Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

Immobilienstandorte im Marktbericht

 Quelle: DZ BANK Research

PROFILE DER BETRACHTETEN IMMOBILIENSTANDORTE (DATEN FÜR 2016)

                            Ein-  Haus-  Verfügb.   Arbeits-          BIP pro                          Verarbeiten-    Einzelhan-    Büro-      Wohnungsbe-
Regionen / Städte          wohner halte Einkommen losenquote           Kopf           Beschäftigte     des Gewerbe     delsfläche    fläche        stand
                           in Tau- in Tau-      mtl. in                           in Tau- in % der Ein- Anteil Beschäf- in Tausend in Tausend
                            send    send        Euro        in %       in Euro     send      wohner       tigte in %        m²         m²        in Tausend
München                     1.449     862       2.097        4,6       72.517      1.034       71            10          2.084      13.728          792
 Landkreis München           339      173       2.219        3,1       92.524       273        81            13           538        4.593          161

Nürnberg                     507      273       1.862        6,6       53.926       386        76            13          1.313       3.604          276
Fürth                        124      65        1.731        6,0       42.416       58         47            18           357         476           64
Erlangen                     107      58        1.776        3,9       62.135       111       104            31           311        1.070          63
Augsburg                     287      156       1.469        6,0       46.159       195        68            16           938        1.376          152
Ingolstadt                   133      66        1.641        3,1       62.401       124        93            39           454         630           68
Regensburg                   145      88        1.636        3,7       84.026       152       105            22           732        1.036          92
Würzburg                     129      75        1.661        4,2       59.966       124        97            7            520         963           77

Städte ohne München         1.432     782       1.686        5,2       56.381      1.151       80            19          4.625       9.154          793
Alle Städte                 2.881    1.643      1.893        4,9       64.495      2.185       76            14          6.709      22.883         1.585

Bayern                      12.800   6.000     2.000 *)      3,5      43.500 *)   7.350 *)     57           20 *)        29.900     56.000         6.400
Anteil an Bayern in %         22      27           -          -           -          -         -              -            22          41           25

Regional-12                 4.839    2.700      1.658        7,7       50.396      3.344       69            11          10.255     30.452         2.619
Top-7                       9.775    5.582      1.756        7,8       58.361      6.624       68            8           16.661     79.463         5.259
Regional-12 (Oberzentren): Augsburg, Bremen, Darmstadt, Dresden, Essen, Hannover, Karlsruhe, Leipzig, Mainz, Mannheim, Münster, Nürnberg
Top-7 (Top-Standorte): Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, BulwienGesa, Feri                                                                                 *) geschätzt für 2016

                                                                              5
Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

Demografische Implikationen für die bayerischen Großstädte

Demografische Prognosen sind ein schwieriges Unterfangen. Denn während sich die                           Die prognostizierte Bevölkerungs-
natürliche Bevölkerungsentwicklung recht gut fortschreiben lässt, unterliegen Wande-                      entwicklung reicht von Stagnation
rungsbewegungen großen Schwankungen, die aufgrund der langen Prognosezeit-                                bis zu kräftigem Wachstum
räume zu erheblichen Abweichungen von der tatsächlichen Entwicklung führen
können. Allerdings ist die Migration in Deutschland oft für den Löwenanteil der
prognostizierten Veränderung der Bevölkerung verantwortlich. Das gilt auch für die
Bevölkerungsprognose vom Bayerischen Landesamt für Statistik für die im Bericht
analysierten Standorte – siehe die folgende Abbildung. Insofern kann die Einwohne-
rentwicklung auch von der dargestellten Größenordnung deutlich abweichen. Falls die
Prognose so eintrifft, würde die Einwohnerzahl in Würzburg stagnieren, an allen
anderen Standorten aber zulegen. Dabei reicht das Wachstum von 2015 bis 2035 von
2 Prozent in Erlangen bis 17 Prozent im Landkreis München. Auffällig ist, dass
lediglich die Stadt München von einem ausgeprägten natürlichen Einwohnerplus pro-
fitieren soll.

 DIE BEVÖLKERUNGSPROGNOSE FÜR DIE BAYERISCHEN GROSSSTÄDTE REICHT BIS 2035 VON STAGNATION BIS KRÄFTIGEM WACHSTUM

      Einwohnerentwicklung von 2015 bis 2035 in %
 18
 15
 12
  9
  6
  3
  0
 -3
 -6
 -9
         Würz-      Erlangen    Ländlicher     Nürnberg     Bayern    Ingolstadt   Urbaner   Regensburg     Fürth      Augsburg     München   Landkreis
         burg                     Raum                    insgesamt                 Raum                                                      München
                      davon Zuwanderung                      davon natürlich                  Einwohnerentwicklung von 2015 bis 2035 in %

 Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik

Bezogen auf Bayern insgesamt soll die Einwohnerzahl von 2015 mit 12,8 Millionen                           Bayerns Bevölkerung wird
Menschen bis 2035 auf 13,5 Millionen um rund 5 Prozent steigern. Dabei ergeben sich                       größer und älter
allerdings erhebliche regionale Unterschiede, wie die Karte auf der Folgeseite zeigt.
Während die Region Oberbayern kräftig zulegt, nimmt die Bevölkerung in Franken und
Oberfranken ab. Im Gegensatz zur insgesamt wachsenden Einwohnerzahl des
Bundeslandes dürfte sich das Arbeitskräftepotenzial durch die Alterung der Bevölke-
rung vermindern. So wird die Zahl der 19- bis unter 60-jährigen von 2015 mit 7,3 Mil-
lionen auf 6,8 Millionen bis 2035 sinken. Das Durchschnittsalter der Bayern erhöht
sich in diesem Zeitraum voraussichtlich von etwa 43,5 Jahre auf 46 Jahre.

Die demografische Entwicklung ist ein wesentlicher Einflussfaktor für die Nachfrage                       Immobilien sind von
auf dem Immobilienmarkt. Dieser ist davon zudem generell stärker als andere Güter                         demografischen Trends stärker
betroffen, weil sich Lage, Größe und Struktur der Objekte nicht oder nur mit hohem                        betroffen
Aufwand an den Bedarf anpassen lassen. Demografische Veränderungen stellen
deshalb für Immobilieninvestitionen grundsätzlich ein Risiko dar. Erschwerend kommt
hinzu, dass sich generelle demografische Trends nicht ohne weiteres auch auf jeden
Immobilienstandort übertragen lassen. Trotz dieser Restriktionen ist die Analyse
demografischer Auswirkungen sinnvoll, um Szenarios für die zukünftige Nachfrage
nach Wohnraum, Büros und Einzelhandelsflächen durchzuspielen. Einige mögliche
Auswirkungen sind nachfolgend aufgeführt.

                                                                               6
Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

»   Durch die sinkende Personenzahl je Haushalt nimmt die Wohnungsnachfrage bei      Wohnen: Steigender Bedarf an
    einer wachsenden Bevölkerung überproportional zu; bei sinkender Einwohner-       kleineren Wohnungen
    zahl wird der Nachfragerückgang gedämpft. Kleine Haushalte haben allerdings
    einen höheren Flächenbedarf und entsprechend höhere Wohnkosten pro Kopf,
    wodurch die Erschwinglichkeit belastet wird. Außerdem werden für die alternde
    Bevölkerung deutlich mehr seniorengerechte Wohnungen benötigt.

»   Die Büronachfrage könnte sinken, wenn ab 2020 die geburtenstarken                Büro: Ruhestand der Baby-Boomer
    Babyboomer-Jahrgänge in den Ruhestand übertreten. Darüber hinaus könnte die      führt zu sinkender Erwerbstätigkeit
    zunehmende Digitalisierung das Homeoffice attraktiver werden lassen.

»   Das Bevölkerungswachstum der Städte stärkt die Einzelhandelsnachfrage. Der       Handel: Einwohnerwachstum der
    größere Seniorenanteil kann aber die Kaufkraft durch das im Ruhestand sinkende   Städte unterstützt die Nachfrage
    Einkommen schwächen. Die abnehmende Mobilität Älterer kann sich gerade bei
    weiträumigen Einzugsgebieten negativ auf die Kundenfrequenz auswirken.

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG IN DEN KREISFREIEN STÄDTEN UND LANDKREISEN BAYERNS
Veränderung 2035 gegenüber 2015 in Prozent

Quelle: Bayerisches Landesamt für Statis

                                                            7
Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

Handel – Marktsituation und Prognose

Die Wirtschaft läuft rund, der Arbeitsmarkt floriert und die Stimmung der Konsumenten      Trotz günstiger Rahmen-
ist bestens. Sparen ist im Zinstief auch nicht attraktiv, sodass dem Geldausgeben          bedingungen spürt der (stationäre)
kaum etwas entgegensteht. So ist es kaum verwunderlich, dass die Einzelhandelsum-          Handel Gegenwind
sätze im vergangenen Jahr den kräftigsten Zuwachs seit der Jahrtausendwende auf-
wiesen. Jubel ist nach den langen Durststrecken im Handel aber ausgeblieben, was
wohl eher die Überraschung ist. Dabei ist die Lage hierzulande nicht so trist wie in den
Vereinigten Staaten, wo bereits von einer „Retail Apocalypse“ gesprochen wird, weil
dort in den Shopping-Malls in größerer Zahl Geschäfte schließen. Davon sind auch
wichtige Ankermieter der Malls wie Macy's, Sears oder JC Penney betroffen, was
angesichts der erfreulichen Zahlen, die die US-Wirtschaft und der Arbeitsmarkt liefern,
nicht so recht ins Bild passen will.

Doch auch im deutschen Einzelhandel gibt es trotz guter wirtschaftlicher Vorgaben          Die gute Stimmung in den 1A-Lagen
Negativmeldungen. So musste vor einigen Monaten die Nürnberger Modekette Wöhrl             ist etwas verblasst
Insolvenz anmelden. Und erst vor wenigen Wochen überraschte der Kölner Waren-
hauskonzern Galeria Kaufhof mit der Schlagzeile, dass der Kreditversicherer Hermes
aufgrund einer verschlechterten Bonität die Kreditlimite gekürzt hat. Für Stirnrunzeln
sorgte auch eine weitere Meldung des Kaufhaus-Konzerns, der derzeit in Frankfurt auf
dem Grundstück der abgerissen Zeilgalerie die Verkaufsfläche seiner Flagship-Filiale
an der Hauptwache erweitert. Denn in den oberen drei Etagen des Neubaus an Frank-
furts Flaniermeile sollen nicht Kleidung, Schuhe oder Spielwaren verkauft, sondern
komplett eingerichtete Büros – Stichwort Coworking – wochenweise über das Start-up
Wework vermietet werden.

Für einen Abgesang auf den Einzelhandel ist es jedoch zu früh. Das macht ein               Der US-Einzelhandel leidet unter
Einkaufsbummel am Samstag deutlich. Statt gähnender Leere ist es schwierig, einen          einem hohen Flächenüberangebot
Platz im Parkhaus oder Café zu bekommen. Und gut besuchte Malls gibt es selbstver-
ständlich auch in den Vereinigten Staaten. Die Probleme im US-Einzelhandel sind in
hohem Maße auf die frühere übermäßige Ausweitung der Einzelhandelsflächen
zurückzuführen. Viele Jahre lang haben die Retailer die Nähe zu den Kunden gesucht
und dabei ihre Filialnetze immer weiter ausgedehnt. Deshalb ist die Verkaufsfläche je
Einwohner in den US-Einkaufszentren etwa zehnmal so groß wie in Deutschland.
Insofern stellt die Ausdünnung der Filialnetze auch eine notwendige Marktbereinigung
dar.

Wie in Deutschland sind die Shopping Malls aber auch einer wachsenden Konkurrenz           Amazon macht das Online-Shoppen
ausgesetzt, die vom erfolgreichen Online-Handel ausgeht. Hier sind die Amerikaner          mit neuen Funktionen attraktiver
schon weiter als die Deutschen sowohl hinsichtlich des Bestellverhaltens als auch
beim Umfang der bestellten Produkte. Das Beispiel Amazon zeigt, wie das Online-
Shoppen immer weiter vereinfacht wird. Der US-Riese führte sowohl den „Dash
Button“ als auch die Online-Box „Echo“ zunächst in den Vereinigten Staaten ein.
Inzwischen ist beides aber auch in Deutschland etabliert. Damit können in Küche, Bad
oder Haushaltsraum per Knopfdruck die zur Neige gehenden Produkte nachbestellt
werden. Die Echo-Box, die auf den Namen Alexa hört, kann noch viel mehr. Sie spielt
auf Zuruf Musik ab, liest Nachrichten, den Wetterbericht oder E-mails vor und steuert
Smart Home Funktionen wie Licht und Heizung. Außerdem nimmt sie natürlich auch
Bestellungen für den Versandriesen entgegen.

Aller Voraussicht nach dürfte auch in Deutschland die Entwicklung des Online-              Auch in Deutschland wird die
Shoppings weiter voranschreiten. Der Einzelhandel testet bereits neue Absatzkanäle.        Entwicklung des Online-Handels
So ist Rossmann in Berlin eine Kooperation mit Amazon eingegangen, um die                  weiter voranschreiten
Lieferung von Drogerieprodukten zu testen: Die Kunden können sich in der Bundes-
hauptstadt 5.000 Produkte aus dem Rossmann-Sortiment nach Hause liefern lassen.

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Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

Ein anderes Beispiel betrifft Aldi. Auch der Discounter tastet sich im Online-Geschäft
weiter vor. Das Bestellen von Lebensmitteln soll den Kunden zunächst in den
Vereinigten Staaten in drei Ballungsräumen den Kunden ermöglicht werden. Sollte der
Test erfolgreich verlaufen, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis das Angebot auch
auf deutsche Verbraucher ausgeweitet wird. Mit einem zunehmenden Anbieter- und
Produktangebot, vereinfachten Bestellverfahren und verkürzten Lieferzeiten dürfte der
E-Commerce weiter an Attraktivität gewinnen. Die Bereitschaft, den je nach Wohnort
gegebenenfalls längeren Weg ins Einkaufszentrum oder in die City auf sich zu
nehmen, wird dadurch wohl eher abnehmen.

Das Umfeld für den bayerischen Einzelhandel ist hervorragend

Die Folgen der Digitalisierung werden den Einzelhandel in den 1A-Lagen auch in der                                                                                                                   Lebensmittel und Luxus
Zukunft betreffen. Mit der fortschreitenden Verschiebung vom stationären Handel zur                                                                                                                  dürften weniger unter der
Online-Bestellung mit Lieferung an die Haustür oder in die Packstation dürfte ein nach-                                                                                                              Online-Konkurrenz leiden
lassender Bedarf an Verkaufsflächen einhergehen. Das Ausmaß kann dabei je nach
Produktkategorie unterschiedlich ausfallen. Lebensmittel und Luxusgüter
werden voraussichtlich auch weiterhin vorwiegend im Geschäft gekauft. Erstere, weil
die Wege zum nächsten Lebensmittelgeschäft oder Discounter in Deutschland
zumeist kurz sind. Und letztere, weil exklusive Produkte „erlebt“ werden wollen. Im
breiten Segment dazwischen dürfte die Online-Konkurrenz aber stärker werden.
Darunter fallen auch große Teile des „konsumigen“ Angebots in den 1A-Lagen. Auf
dieses Segment hat es aber auch die wachsende Konkurrenz der mit „FOC“ abge-                                                                                                                         Aber auch Factory Outlets
kürzten Factory Outlet Center abgesehen. Denn die Zahl der 16 heute schon aktiven                                                                                                                    könnten Umsatz aus den
FOC, die größtenteils in den zurückliegenden zehn Jahren eröffnet wurden, steigt:                                                                                                                    Innenstädten abziehen
Bundesweit sind weitere zwölf im Bau oder geplant; eines davon in der hübschen
mittelfränkischen Kleinstadt Dinkelsbühl.

Diese Entwicklung scheint an den innerstädtischen Einzelhandelsstandorten                                                                                                                            Auch in den besten deutschen
angekommen zu sein: Seit 2015 hat sich der Mietanstieg – nach einem viele Jahre                                                                                                                      Shopping-Lagen steigen die
währenden Aufwärtstrend – zunächst verlangsamt und ist inzwischen zum Halten                                                                                                                         Spitzenmieten nicht mehr
gekommen. Allerdings erfolgte das Abbremsen des Mietanstiegs im Rahmen eines
außerordentlich günstigen wirtschaftlichen Umfelds. Denn trotz des im gesamten
Einzelhandel kräftig gewachsenen Umsatzes ist die Nachfrage nach Verkaufsflächen
eher verhalten. Sollte sich das derzeit günstige wirtschaftliche Umfeld abschwächen,
könnten damit letztlich auch rückläufige Mieten in den 1A-Lagen verbunden sein.

 BAYERNS ARBEITSMARKT PEILT VOLLBESCHÄFTIGUNG AN                                                                                                      DAS KONSUMKLIMA SPRICHT FÜR HOHE KAUFBEREITSCHAFT

             Arbeitslosenquote in %                                                                                                                   18
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                                                                                                                                                                                2004
                                                                                                                                                                                       2005
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                                                                                                                                                                                                                   2009
                                                                                                                                                                                                                          2010
                                                                                                                                                                                                                                 2011
                                                                                                                                                                                                                                        2012
                                                                                                                                                                                                                                               2013
                                                                                                                                                                                                                                                      2014
                                                                                                                                                                                                                                                             2015
                                                                                                                                                                                                                                                                    2016
                                                                                                                                                                                                                                                                           2017
      1998
             1999
                    2000
                           2001
                                  2002
                                         2003
                                                2004
                                                       2005
                                                              2006
                                                                     2007
                                                                            2008
                                                                                   2009
                                                                                          2010
                                                                                                 2011
                                                                                                        2012
                                                                                                               2013
                                                                                                                      2014
                                                                                                                             2015
                                                                                                                                    2016
                                                                                                                                           2017

                                         Bayern                                                  Deutschland                                                                                                   GfK Konsumklima

 Quelle: Feri                                                                                                                                         Quelle: GfK

                                                                                                                                                  9
Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

Das aktuelle Bild der deutschen Wirtschaft sieht allerdings nach einer Fortsetzung der                         Der Arbeitsmarkt steuert weiter in
schon einige Jahre anhaltenden Aufschwungphase aus. Damit bleiben auch die                                     Richtung Vollbeschäftigung
Aussichten für den Einzelhandel günstig. Für eine gute Nachfrage spricht
insbesondere der robuste Arbeitsmarkt. Das gilt insbesondere in Bayern mit einer
Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent im Oktober 2017, die nahezu an Vollbeschäftigung
grenzt. Von den rund fünf Millionen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungs-
verhältnissen, die in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland entstanden sind,
entfiel allein ein Fünftel auf Bayern. Trotz des in Bayern immer knapper werdenden
Fachkräfteangebots konnte die Beschäftigung ungebremst zulegen.

 DER TOURISMUS IN DEUTSCHLAND WÄCHST VON JAHR ZU JAHR                                  DIE ANZIEHENDE INFLATION BREMST DAS WACHSTUM DES REAL
                                                                                       VERFÜGBAREN EINKOMMENS

     Besucherankünf te in Millionen (linke und rechte Skala)                            3,0
 38                                                                         180
 36                                                                                     2,5
                                                                            170
 34                                                                         160         2,0
 32                                                                         150         1,5
 30
                                                                            140         1,0
 28
                                                                            130         0,5
 26
                                                                            120         0,0
 24
 22                                                                         110
                                                                                       -0,5
 20                                                                         100
                                                                                       -1,0
 18                                                                         90

                                                                                              2017e
                                                                                               1994
                                                                                               1995
                                                                                               1996
                                                                                               1997
                                                                                               1998
                                                                                               1999
                                                                                               2000
                                                                                               2001
                                                                                               2002
                                                                                               2003
                                                                                               2004
                                                                                               2005
                                                                                               2006
                                                                                               2007
                                                                                               2008
                                                                                               2009
                                                                                               2010
                                                                                               2011
                                                                                               2012
                                                                                               2013
                                                                                               2014
                                                                                               2015
                                                                                               2016
 16                                                                         80
   199 3    199 7       200 1       200 5      200 9     201 3     201 7                      Private Haushalte: Real verfügbares Einkommen ggü. Vorjahr in %
             Bayern (lin ke Skala)           Deutschla nd ( rechte Skala)                     Verpraucherpreise ggü. Vorjahr in %

 Quelle: Statistisches Bundesamt                                                       Quelle: DG ECFIN AMECO, Oxford Economics

Daneben wirken sich auch andere Faktoren konsumfördernd aus. Ein Umsatztreiber                                Der Tourismus trägt als Wirtschafts-
ist der florierende Fremdenverkehr, der trotz des schon hohen Niveaus in Bayern                               faktor in zunehmendem Maße zum
bislang keine Ermüdung des Wachstums zeigt. Zudem profitieren die Städte vom                                  Einzelhandelsnachfrage bei
Trend mehrerer kürzerer Trips wie etwa Städtereisen anstelle eines längeren
zusammenhängenden Urlaubs. Neben München weisen von den Städten in diesem
Bericht vor allem Nürnberg, Regensburg und Würzburg hohe Besucherzahlen auf.
Insgesamt konnten die acht analysierten Städte die Zahl der Übernachtungen binnen
20 Jahren von knapp unter 10 auf über 21 Millionen mehr als verdoppeln.

Eine weitere treibende Kraft ist die in München und den bayerischen Oberzentren                               Das kräftige Einwohnerwachstum
zumeist kräftig wachsende Einwohnerzahl, die das Käuferpotenzial – siehe dazu die                             treibt die Kaufkraft ebenso in die
Abbildungen auf Seite 14 – kontinuierlich wachsen lässt. In den acht Städten ist die                          Höhe
Einwohnerzahl durch den zur Jahrtausendwende eingesetzten Trend „Zurück in die
Stadt“ um 400.000 Menschen auf 2,9 Millionen Einwohner gewachsen. Auf der Grund-
lage der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft von etwa 7.000 Euro, die im Durchschnitt
auf jeden Einwohner in den bayerischen Städten entfallen, ergibt sich aus diesem
Einwohnerplus eine zusätzliche Kaufkraft von fast drei Milliarden Euro.

Aber nicht alle Faktoren wirken sich konsumfördernd aus: So ist die Zeit einer                                Die gestiegene Inflationsrate zehrt
außergewöhnlich niedrigen Inflation, die in den Vorjahren für ausgeprägte                                     Einkommenszuwächse wieder
Reallohnzuwächse gesorgt hat, wohl vorüber. Daher dürfte das inflationsbereinigte                             stärker auf
verfügbare Einkommen in diesem Jahr mit einem Plus von etwas über 1 Prozent nur
noch halb so stark wie noch 2016 anziehen.

Unter dem Strich dürfte der deutsche Einzelhandelsumsatz 2017 erneut kräftig                                  Der HDE erwartet 2017 einen
zulegen. Der Handelsverband HDE geht von einem Plus – ohne Fahrzeughandel,                                    nominalen Zuwachs der
Kraftstoffe und Apotheken und ohne Mehrwehrsteuer – von 3 Prozent auf rund                                    Einzelhandelsumsätze von 3 Prozent
501 Milliarden Euro aus. Damit liegt der erwartete Zuwachs etwa gleichauf zu den

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Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

beiden Vorjahren mit 2,9 beziehungsweise 3,2 Prozent. Inflationsbereinigt ist der
Abstand aber größer, weil die höhere Dynamik der Verbraucherpreise den Zuwachs
der Handelsumsätze für 2017 real praktisch halbiert. Dagegen wurde das Plus 2015
und 2016 nur geringfügig von steigenden Preisen geschmälert. In Bayern ist das Um-
satzplus sogar noch höher ausgefallen. So meldete das Bayerische Landesamt für
Statistik von Januar bis August 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein nominales
Umsatzplus im Einzelhandel von 6,1 Prozent. Der inflationsbereinigte Zuwachs lag bei
4,2 Prozent. Allerdings wuchs der Handel in Verkaufsräumen mit einem nominalen
Anstieg von 4,5 Prozent (real 2,6 Prozent) spürbar langsamer. Und die Kategorie
„Sonstige Haushaltsgeräte, Textilien, Heimwerker- und Einrichtungsbedarf“
verzeichnete sogar ein leichtes Minus.

 DAS KRÄFTIGE WACHSTUM IM DEUTSCHEN EINZELHANDEL HÄLT                                                                                           ERFOLGREICHER E-COMMERCE: 2017 DÜRFTE DER UMSATZ AUF EIN
 VORAUSSICHTLICH AUCH 2017 AN                                                                                                                   ZEHNTEL DES GESAMTMARKTES KOMMEN

      EH-Umsatz ohne Kfz, Tankstellen und Apotheken ohne Mwst.                                                                                   520                                                                                                                                  14
  5                                                                                                                                  510
  4                                                                                                                   3,2            500         500                                                                                                                                  12
  3                                                                                                            2,9                   490
                                                                                                                                                 480                                                                                                                                  10
  2                                                                                                     1,6                  3,0     480
                                  2,2                                              2,5                                                           460                                                                                                                                  8
  1   1,5 0,9                            0,9 0,6              1,1           2,0           1,7 1,2                                    470
  0                                                                                                                                  460         440                                                                                                                                  6
 -1                     -1,4                           -1,2                                                                          450         420                                                                                                                                  4
                    -2,1
 -2                                                                  -3,1                                                            440
                                                                                                                                                 400                                                                                                                                  2
 -3                                                                                                                                  430
                                                                                                                                                 380                                                                                                                                  0
 -4                                                                                                                                  420

                                                                                                                                                                                                                                                                              2017p
                                                                                                                                                       2000
                                                                                                                                                              2001
                                                                                                                                                                     2002
                                                                                                                                                                            2003
                                                                                                                                                                                   2004
                                                                                                                                                                                          2005
                                                                                                                                                                                                 2006
                                                                                                                                                                                                        2007
                                                                                                                                                                                                               2008
                                                                                                                                                                                                                      2009
                                                                                                                                                                                                                             2010
                                                                                                                                                                                                                                    2011
                                                                                                                                                                                                                                           2012
                                                                                                                                                                                                                                                  2013
                                                                                                                                                                                                                                                         2014
                                                                                                                                                                                                                                                                2015
                                                                                                                                                                                                                                                                       2016
 -5                                                                                                                                  410
                                                                                                                             2017e
      2000
             2001
                    2002
                           2003
                                  2004
                                         2005
                                                2006
                                                       2007
                                                              2008
                                                                     2009
                                                                            2010
                                                                                   2011
                                                                                          2012
                                                                                                 2013
                                                                                                        2014
                                                                                                               2015
                                                                                                                      2016

                                                                                                                                                                     E-Commerce Umsatz in Mrd. Euro (links)
                                                                                                                                                                     Umsatz im stationären Einzelhandel in Mrd. Euro (links)
                    ggü. Vorjahr in Prozent (links)                                              in Mrd. Euro (rechts)                                               E-Commerce in % des Einzelhandel-Umsatzes (rechts)

 Quelle: HDE                                                                                                                                    Quelle: HDE

Der Online-Handel macht den Geschäften das Leben sichtbar schwer. Mit einem                                                                                                                 E-Commerce und Inflation zehren
Jahresumsatz von rund 49 Milliarden Euro entfällt darauf zwar nur ein Zehntel des                                                                                                           das Umsatzplus für den stationären
gesamten Einzelhandels. Schwerer wiegt aber die hohe Wachstumsrate: Durch das                                                                                                               Handel auf
knapp zweistellige Jahresplus fällt das bundesweite Wachstum des stationären
Handels wie in den zurückliegenden Jahren um etwa 0,7 bis 0,8 Prozentpunkte
niedriger aus als der gesamte Zuwachs der Einzelhandelsumsätze. Damit die
Umsätze an den Ladenkassen nach dieser Korrektur auch inflationsbereinigt zulegen
können, ist ein kräftiger nominaler Anstieg der gesamten Einzelhandelsumsätze von
etwa 2,5 Prozent jährlich erforderlich. Zum Vergleich: Dieses Plus wurde in der Zeit
von 2000 bis 2010 in keinem einzigen Jahr erreicht. Damals spielte jedoch der
E-Commerce keine beziehungsweise nur eine geringe Rolle.

Die beschriebene Entwicklung betrifft den gesamten Einzelhandel. Naturgemäß                                                                                                                 Das Online-Shopping macht auch
schneiden einzelne Segmente besser oder schlechter als das Gesamtaggregat ab. So                                                                                                            den 1A-Lagen das Leben schwer(er)
konnten sich die 1A-Lagen der Innenstädte in den zurückliegenden Jahren überdurch-
schnittlich gut entwickeln, was die kräftig gestiegenen Spitzenmieten widerspiegeln.
Zudem haben die in den Innenstädten vertretenen Retailer mit hybriden Konzepten
auch den E-Commerce gut in ihre Vertriebsstrategien eingebunden. Wenn allerdings
in der Zukunft ein wachsender Anteil der vertriebenen Produkte im jeweiligen Online-
Shop bestellt wird, geht der Umsatz in den traditionellen Shops entsprechend zurück,
was zu einer sinkenden Flächenproduktivität – Umsatz je Quadratmeter Ladenfläche
– führt. Dem kann letztlich auf zwei Wegen begegnet werden. Entweder können die
Kosten, etwa durch niedrigere Mieten, gesenkt werden oder die genutzte Verkaufsflä-
che wird soweit verkleinert, bis der erzielte Umsatz je Quadratmeter wieder „stimmt“.

                                                                                                                                           11
Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

Handel – Entwicklung an den einzelnen Standorten

Die kumulierte Verkaufsfläche im Einzelhandel hat sich in den betrachteten acht                                   Die Verkaufsfläche wächst
bayerischen Großstädten innerhalb eines guten Vierteljahrhunderts auf fast                                        kontinuierlich
7 Millionen Quadratmeter mehr als verdoppelt. Dabei ist der Flächenzuwachs im
Gegensatz zum volatileren Büromarkt weitgehend geradlinig verlaufen. Insofern
haben Faktoren wie die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze oder der Einwohner-
zuwachs wenig Einfluss auf die Dynamik gehabt, mit der neue Verkaufsflächen ent-
standen sind. Allerdings hat sich die Flächenausweitung je Einwohner sichtlich abge-
flacht. Während die Verkaufsfläche pro Kopf seit Anfang der 1990er Jahre bis 2010                                 Die positive Einwohnerentwicklung
von etwa 1,3 auf 2,3 Quadratmeter kräftig gestiegen ist, stagniert sie seitdem                                    hat das Verkaufsflächenwachstum je
weitgehend auf diesem Niveau. Dafür ist insbesondere der starke Bevölkerungs-                                     Einwohner aber stark verlangsamt
zuwachs in den Städten verantwortlich, wodurch die Ausweitung der Verkaufs-
flächen relativiert wird. Während die Verkaufsfläche je Einwohner in München
1,7 Quadratmeter beträgt, ist der Bestand in den Oberzentren mit 3,2 Quadratmetern
fast doppelt so hoch.

  DIE VERKAUFSFLÄCHE JE EINWOHNER STEIGT NICHT MEHR                                    DER RÜCKGANG DER FLÄCHENPRODUKTIVITÄT IST GESTOPPT

   7.000                                                                    2,6                  Umsatz in Euro je Quadratmeter Verkaufsfläche
                                                                                        6.000
   6.000                                                                    2,4
                                                                                        5.000
   5.000                                                                    2,2

   4.000                                                                    2,0         4.000

   3.000                                                                    1,8         3.000

   2.000                                                                    1,6         2.000
   1.000                                                                    1,4
                                                                                        1.000
       0                                                                    1,2
           1992     1996      2000      2004      2008     2012      2016                   0
                  Verkaufsfläche in Tausend Quadratmetern (links)                               1992     1996      2000      2004      2008       2012     2016
                  Verkaufsfläche je Einwohner in Quadratmetern (rechts)                                   Städte ohne München                    München

  Quelle: Feri                          München und Oberzentren kumuliert              Quelle: Feri

Die beschriebene Entwicklung führte dazu, dass der durchschnittliche nominale Um-                                 Der Umsatz je Quadratmeter
satz je Quadratmeter Verkaufsfläche sowohl in München als auch im Durchschnitt der                                Verkaufsfläche nimmt allmählich
sieben betrachteten Oberzentren heute niedriger als zu Beginn der 1990er Jahre aus-                               wieder zu
fällt. Durch die starke Flächenausweitung in den Oberzentren ist die Flächen-
produktivität dort noch stärker als in München zurückgegangen. Erst seit wenigen
Jahren kann der flächengewichtete Umsatz sowohl in München als auch in den Ober-
zentren wieder anziehen. Allerdings basieren diese Daten auf allen Verkaufsflächen,
also auch auf Fach- und Supermärkten, nicht nur auf 1A-Lagen sowie citynahen
Einkaufszentren. Die beiden letztgenannten Segmente dürften sich angesichts der
stark ausgeweiteten Spitzenmieten aber positiver entwickelt haben. Bedingt durch die
hohe Verkaufsfläche je Einwohner in den Oberzentren fällt die Flächenproduktivität
dort im Durchschnitt weitaus niedriger als in München aus.

München ist bekanntermaßen Deutschlands teuerster Einzelhandelsstandort. Die                                      Trotz hervorragender Rahmen-
Erklärung liefern die exzellenten Ausprägungen wichtiger einzelhandelsrelevanter                                  bedingungen erreichen die Handels-
Parameter wie Kaufkraft, Einwohnerwachstum und Tourismus, die durchweg Best-                                      mieten in den bayerischen Oberzen-
werte aufweisen. Das gilt größtenteils auch für die bayerischen Oberzentren, die aber                             tren nur vereinzelt Spitzenplätze
– anders als München – bei den Einzelhandelsmieten nicht zum Spitzenfeld zählen.
Lediglich Würzburg führt mit einer Spitzenmiete von 130 Euro je Quadratmeter die
Vergleichsgruppe – das sind die D-Städte nach BulwienGesa – an. Während

                                                                                  12
Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

Augsburg, Ingolstadt und Nürnberg im Ranking mit vergleichbaren Immobilienstand-
orten noch recht ordentlich abschneiden, sind die Spitzenmieten in Erlangen, Fürth
und Regensburg unterdurchschnittlich.

 DAS WACHSTUM DER SPITZENMIETEN IM EINZELHANDEL IST ZUM                                 AM TOP-STANDORT MÜNCHEN IST DIE SPITZENMIETE WESENTLICH
 HALTEN GEKOMMEN                                                                        KRÄFTIGER ALS IN DEN OBERZENTREN GESTIEGEN

       Spitzenmiete in Euro je Quadratmeter (links und rechts)                               Spitzenmiete 1998 = 100
 160                                                                        400         190
 140                                                                        350         180
                                                                                        170
 120                                                                        300         160
 100                                                                        250         150
                                                                                        140
  80                                                                        200
                                                                                        130
  60                                                                        150         120
                                                                                        110
  40                                                                        100
                                                                                        100
  20                                                                        50           90
   0                                                                        0            80
       1998        2002       2006         2010          2014      2018e                   1998        2002        2006          2010        2014      2018e
               Städte ohne München (links)               München (rechts)                               München                    Städte ohne München

 Quelle: BulwienGesa                                                                    Quelle: BulwienGesa

Die Ursachen sind standortbezogen: Fürth und Erlangen werden von Nürnberg als                                      Periphere Retail-Entwicklungen
überragendem fränkischen Shopping-Standort überstrahlt. Und in Regensburg muss                                     belasten den innerstädtischen
sich der innerstädtische Handel gegen zwei periphere Shopping-Center behaupten.                                    Einzelhandel
Selbst die enorm hohe Zentralität, eine hohe Kaufkraft und ein starker Tourismus
können hier kein höheres Mietniveau hervorrufen. Ähnlich sieht es in Ingolstadt aus;
auch hier bremsen periphere Retail-Entwicklungen wie das große Outlet-Center die
innerstädtischen Handelsmieten. In Augsburg verhindern die Nähe zu München sowie
eine – nicht nur für bayerische Standorte – niedrige Kaufkraft, die auch nicht von einem
ausgeprägten Tourismus kompensiert werden kann, einen Spitzenplatz.

 DIE GUTEN RAHMENBEDINGUNGEN FÜR DEN HANDEL TREIBEN DIE SPITZENMIETEN DER BAYERISCHEN STÄDTE NUR BEDINGT NACH OBEN

                       50                                                                       53                                        46
                                     44                                                                                     42
        38                                                       36                                                                                      35
                                                                                  28
                                                                                                              23
                                                                                                                                                         345
                                                    6                                                                                    297

                                                                                                130           135          145
                                                                 108              115
        40             75            79            85

       Fürth       Erlangen     Regensburg     Ingolstadt    Städte ohne        Augsburg     Würzburg    Bundesweite    Nürnberg    Top-Standorte    München
                                                              München                                    Oberzentren                   (Top-7)
                                                                                                          (Reg-12)
                 Spitzenmiete im Einzelhandel (2016) in Euro je Quadratmeter                 Anstieg der Spitzenmiete im Handel von 2006 bis 2016 in %

 Quelle: BulwienGesa

Auf der folgenden Seite sind die schon angesprochenen einzelhandelsrelevanten                                      Handelsrelevante Einflussfaktoren
Einflussfaktoren – Einwohnerentwicklung, Arbeitsmarkt, Kaufkraft, Tourismus und                                    weisen hohe Ausprägungen auf
Zentralität – grafisch dargestellt. Auch wenn es vereinzelt Schwachpunkte gibt, sind
die Ausprägungen doch zumeist überdurchschnittlich, zum Teil sogar herausragend.
So dürfte es schwierig sein, eine vergleichbare Ballung starker Einzelhandelsstand-
orte, wie sie Bayern aufweist, zu finden.

                                                                                  13
Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

Die relevanten Parameter für den Einzelhandel zeigen kaum Schwächen

 DANK DES KRÄFTIGEN EINWOHNERWACHSTUMS WÄCHST DAS                                       DIE ZUM TEIL HOHEN BESUCHERZAHLEN ERWEITERN DIE
 KÄUFERPOTENZIAL KRÄFTIG                                                                REGIONALE KAUFKRAFT SPÜRBAR

 Einwohnerentwicklung von 2006 bis 2016 in %                                            Übernachtungen je Tausend Einwohner 2016

                 München                                                14                              München                                                    9.636

           Regensburg                                                                                   Würzburg                                       7.371
                                                                   12
                                                                                                   Regensburg                                          7.315
             Ingolstadt                                       10
                                                                                                   LK München                                       6.588
                    Fürth                                 9
                                                                                                        Nürnberg                                   6.343
             Augsburg                                     8
                                                                                         Städte ohne München                               5.082
 Städte ohne München                                  7
                                                                                                        Erlangen                        4.900
                 Nürnberg                         6                                                     Ingolstadt                 3.855
                 Erlangen                         6                                                     Augsburg           2.649
             Würzburg               -5                                                                      Fürth       2.094

 Quelle: Feri                                                                           Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik
 Anmerkung: In Würzburg wurde im Rahmen des Zensus 2011 die Einwohner-
 zahl erheblich nach unten korrigiert

 DIE ARBEITSLOSENQUOTEN IN DEN BAYERISCHEN STÄDTEN REI-                                 GUT FÜR DEN HANDEL: DIE TASCHEN VIELER BAYERN SIND
 CHEN VON SEHR NIEDRIG BIS MODERAT                                                      ÜBERDURCHSCHNITTLICH GUT GEFÜLLT

 Arbeitslosenquote in % (Oktober 2017)                                                  Einzelhandelsrelevante Kaufkraft in Euro (2016)

    Ingolstadt                           2,9                                               Augsburg        6.366
                                                                                        Deutschland            6.485
        Bayern                           2,9
                                                                                           Würzburg                  6.674
 Regensburg                               3,1
                                                                                           Nürnberg                    6.697
    Würzburg                                    3,7
                                                                                                Fürth                   6.764
    Erlangen                                    3,8
                                                                                               Bayern                     6.836
    München                                       4,0                                      Ingolstadt                           7.010
         Fürth                                                     5,0                  Regensburg                                 7.096
    Augsburg                                                        5,1                    Erlangen                                          7.419
    Nürnberg                                                                 5,6           München                                                             7.973

 Quelle: Bundesagentur für Arbeit                                                       Quelle: BulwienGesa

 DIE KAUFKRAFTWERTE VON ERLANGEN, INGOLSTADT UND                                        ATTRAKTIVE STADT, KAUM WETTBEWERB: INGOLSTADT, REGENS-
 REGENSBURG LIEGEN AUF DEM NIVEAU DER TOP-STANDORTE                                     BURG UND WÜRZBURG ERREICHEN TOP-ZENTRALITÄTSWERTE

  140                                                                                    200

  130                                                                                    180

  120                                                                                    160

  110                                                                                    140

  100                                                                                    120

   90                                                                                    100

   80                                                                                     80
         Augs- Würz- Nürn- Fürth Regens- Ingol- Erlan- München                                  Erlan- München Fürth Augs-              Nürn- Ingol- Regens- Würz-
         burg    burg     berg    burg    stadt   gen                                            gen                        burg        berg   stadt    burg   burg
              Kaufkraftkennziffer   Bundesweiter Durchschnitt                                        Zentralitätskennziffer                Bundesweiter Durchschnitt

 Quelle: BulwienGesa                                                                    Quelle: BulwienGesa

                                                                                   14
Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

Während das Mietniveau zwischen München und den bayerischen Oberzentren mit                                 Bei der Wachstumsrate kann
einer dreimal so hohen Spitzenmiete weit auseinanderklafft, liegt die Mietdynamik der                       die Münchener Spitzenmiete die
beiden Standortkategorien mit einem Plus von 35 Prozent von 2006 bis 2016 gleich-                           Oberzentren nicht abhängen
auf. Damit unterscheidet sich die Vermietung von Einzelhandelsimmobilien in Bayern
von der bundesweiten Entwicklung. Denn deutschlandweit ist der Mietanstieg an den
Top-Standorten mit fast 50 Prozent binnen zehn Jahren etwa doppelt so rasch wie in
den Oberzentren mit nicht ganz 25 Prozent erfolgt. Die Erklärung dürfte einerseits im
hohen Mietniveau für Münchener Handelsimmobilien liegen: Aus der größeren Basis
resultiert ein schwächerer prozentualer Anstieg. Andererseits konnten die bayerischen
Oberzentren mit ihrer durchweg positiven Entwicklung gut abschneiden. Zudem hat
das moderate Ausgangsniveau zu vergleichsweise höheren Wachstumsraten geführt.

Wie geht es weiter mit den Spitzenmieten im bayerischen Einzelhandel? Wir gehen                             Ausblick bis 2018:
davon aus, dass die Mieten das erreichte Niveau im Wesentlichen erst einmal halten                          Stabile Mieten in den 1A-Lagen
werden. Damit dürfte sich die Mietentwicklung in Bayern im Prognosezeitraum bis
2018 nicht vom bundesweiten Trend unterscheiden. Dabei sind vereinzelte Mietan-
stiege, aber auch kleine Rücksetzer möglich.

PROGNOSE HANDELSIMMOBILIEN

                                                                                         2016                     2017e                     2018e
München                      Spitzenmiete in Euro je m² (in % ggü. Vorjahr)        345           (1,5)          345         (0,0)         345         (0,0)
Nürnberg                     Spitzenmiete in Euro je m² (in % ggü. Vorjahr)        145           (0,0)          145         (0,0)         146         (0,7)
Fürth                        Spitzenmiete in Euro je m² (in % ggü. Vorjahr)         40           (0,0)          40          (0,0)          40         (0,0)
Erlangen                     Spitzenmiete in Euro je m² (in % ggü. Vorjahr)         75           (0,0)          75          (0,0)          75         (0,0)
Augsburg                     Spitzenmiete in Euro je m² (in % ggü. Vorjahr)        115           (0,0)          115         (0,0)         115         (0,0)
Ingolstadt                   Spitzenmiete in Euro je m² (in % ggü. Vorjahr)         85          -(2,3)          85          (0,0)          85         (0,0)
Regensburg                   Spitzenmiete in Euro je m² (in % ggü. Vorjahr)         79           (2,6)          79          (0,0)          79         (0,0)
Würzburg                     Spitzenmiete in Euro je m² (in % ggü. Vorjahr)        130           (1,6)          130         (0,0)         131         (1,0)
Standorte ohne München       Spitzenmiete in Euro je m² (in % ggü. Vorjahr)        108,1         (0,2)         108,1        (0,0)        108,5        (0,3)

Die Spitzenmiete repräsentiert einen Mittelwert aus den obersten 3 bis 5 Prozent der Vermietungen des Marktes, sodass der angegebene Wert nicht der
absoluten Top-Miete entspricht.
Quelle: BulwienGesa, Feri, Prognose DZ BANK Research

                                                                              15
Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

Büro – Marktsituation und Prognose

Wie für den Handel ist auch das gesamtwirtschaftliche Umfeld für die Büromärkte                                                                                                      Das wirtschaftliche Umfeld für die
positiv. Dabei mangelt es angesichts diverser internationaler Krisenherde und                                                                                                        deutschen Büromärkte entwickelt
Spannungsfelder nicht an Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft: Die Band-                                                                                                    sich nach wie vor positiv
breite reicht von den gewaltsamen Auseinandersetzungen in der Ukraine und Syrien
über die protektionistischen Bestrebungen des amerikanischen Präsidenten Trump,
den nach wie vor zähen Brexit-Verhandlungen bis zum unklaren wirtschaftlichen Kurs
nach der Wahl zum 19. Deutschen Bundestag mit nunmehr sechs Fraktionen. Jedoch
sind bislang im Aufschwung nach der Finanzkrise praktisch alle Belastungen am
Wirtschaftsstandort Deutschland abgeperlt. Und die Aussichten sind gut, dass sich
das aktuell robuste gesamtwirtschaftliche Wachstum fortsetzt. So sind nicht nur die
Konjunkturdaten wichtiger Handelspartner wie China und der Vereinigten Staaten
erfreulich; auch die meisten Länder der Eurozone sind auf den Wachstumspfad
zurückgekehrt. Entsprechend positiv fallen die in den beiden nachstehenden
Abbildungen dargestellten Indikatoren aus, die das ifo Institut und das ZEW zu Lage
und Erwartungen von Unternehmen und Konjunktur ermitteln.

 DAS VOM IFO INSTITUT ERMITTELTE GESCHÄFTSKLIMA HAT SICH ZU-                                                                              DIE KONJUNKTURELLEN ERWARTUNGEN DER VOM ZEW BEFRAGTEN
 LETZT WEITER VERBESSERT                                                                                                                  FINANZMARKTEXPERTEN HABEN SICH AUFGEHELLT

         Indizes 2005 = 100, saisonbereinigt                                                                                               100
 130
 125                                                                                                                                        80
 120                                                                                                                                        60
 115                                                                                                                                        40
 110
                                                                                                                                            20
 105
 100                                                                                                                                         0
  95                                                                                                                                       -20
  90                                                                                                                                       -40
  85
                                                                                                                                           -60
  80
  75                                                                                                                                       -80
  70                                                                                                                                      -100
                                                                                                                                                 2000
                                                                                                                                                        2001
                                                                                                                                                               2002
                                                                                                                                                                      2003
                                                                                                                                                                             2004
                                                                                                                                                                                    2005
                                                                                                                                                                                           2006
                                                                                                                                                                                                  2007
                                                                                                                                                                                                         2008
                                                                                                                                                                                                                2009
                                                                                                                                                                                                                       2010
                                                                                                                                                                                                                              2011
                                                                                                                                                                                                                                     2012
                                                                                                                                                                                                                                            2013
                                                                                                                                                                                                                                                   2014
                                                                                                                                                                                                                                                          2015
                                                                                                                                                                                                                                                                 2016
                                                                                                                                                                                                                                                                        2017
       2000
              2001
                     2002
                            2003
                                   2004
                                          2005
                                                 2006
                                                        2007
                                                               2008
                                                                      2009
                                                                             2010
                                                                                    2011
                                                                                           2012
                                                                                                  2013
                                                                                                         2014
                                                                                                                2015
                                                                                                                       2016
                                                                                                                              2017

                     Erwartungen                                ifo Geschäftsklima                                     Lage                                    Konjunkturelle Erwartungen                                            Konjunkturelle Lage

 Quelle: ifo Institut                                                                                                                     Quelle: ZEW

Die Beschäftigung wächst, aber der Neubau von Büros stagniert

Auf den Büromärkten schlägt sich das anhaltende Beschäftigungswachstum in einem                                                                                                      In den bayerischen Städten ist die
entsprechend ausgeprägten Büroflächenbedarf nieder. So ist allein an den in diesem                                                                                                   Bürobeschäftigung viel stärker als
Bericht untersuchten Büromärkten die Zahl der Bürobeschäftigten von 2006 bis 2016                                                                                                    die Bürofläche gewachsen
von etwas mehr als 700.000 auf fast 900.000 gestiegen. Grob gerechnet werden für
die in den zehn Jahren entstandenen etwa 170.000 Büroarbeitsplätze gut 5 Millionen
Quadratmeter Bürofläche benötigt. Der tatsächliche Flächenzuwachs ist allerdings mit
2,7 Millionen Quadratmetern nur etwa halb so hoch ausgefallen.

Denn trotz der anhaltenden Nachfrage nach Büroflächen zog der Neubau von Büro-                                                                                                       Trotz guter Büronachfrage ist keine
und Verwaltungsgebäuden bislang nicht an. Diese Entwicklung lässt sich bundesweit                                                                                                    Trendwende beim eher schwachen
beobachten, sie trifft aber genauso auf das hier im Fokus stehende Bundesland                                                                                                        Büroneubau zu erkennen
Bayern zu. Hier wurden in den 1990er Jahren pro Jahr rund 500 Büro- und
Verwaltungsgebäude mit einer Fläche von etwa 800.000 bis 1.000.000 Quadratmetern
errichtet. Aber nach den Verwerfungen an den Büromärkten nach der Jahrtausend-
wende, die auf die geplatzte DotCom-Blase und die 9/11-Anschläge folgten, gingen
die Bauaktivitäten spürbar zurück. Statt sich jedoch später wieder zu erholen, zeigt
der Trend bis zum aktuellen Rand trotz des anhaltend kräftigen Beschäftigungsauf-
baus in der erfolgreichen bayerischen Wirtschaft weiter nach unten. So entstanden

                                                                                                                                     16
Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

seit 2010 in Bayern im Jahresdurchschnitt nur noch rund 340 Büro- und Verwaltungs-
gebäude mit einer Fläche von gut 500.000 Quadratmetern. Die Wirtschaft wird zudem
immer „dienstleistungslastiger“: Während sich der Anteil der Beschäftigten im
verarbeitenden Gewerbe seit vielen Jahren im Sinkflug befindet, nimmt die Arbeit am
Schreibtisch zu.

 DIE BÜROBESCHÄFTIGUNG WÄCHST IM GROSSRAUM MÜNCHEN …                                                                      … UND DEN OBERZENTREN SCHNELLER ALS DIE BÜROFLÄCHE

 20.000                                                                                                        570        10.000                                                                  380
 19.000                                                                                                        540         9.500                                                                  360
 18.000                                                                                                        510         9.000                                                                  340
 17.000                                                                                                        480
                                                                                                                           8.500                                                                  320
 16.000                                                                                                        450
                                                                                                                           8.000                                                                  300
 15.000                                                                                                        420
                                                                                                                           7.500                                                                  280
 14.000                                                                                                        390
 13.000                                                                                                        360         7.000                                                                  260

 12.000                                                                                                        330         6.500                                                                  240
 11.000                                                                                                        300         6.000                                                                  220
       1992            1996           2000               2004           2008          2012          2016                        1992       1996       2000     2004      2008    2012     2016
          Bürofläche München Stadt plus Landkreis in Tausend m² (links)                                                                Bürofläche Städte ohne München in Tausend m² (links)
          Bürobeschäftigte München Stadt plus Landkreis in Tausend (rechts)                                                            Bürobeschäftigte Städte ohne München in Tausend (rechts)

 Quelle: BulwienGesa, Feri                                                                                                Quelle: BulwienGesa, Feri

Die Folgen dieser über viele Jahre anhaltenden Entwicklung sind an den bayerischen                                                                    Nach dem erfreulichen Leerstands-
Bürostandorten genauso wie an vielen anderen abzulesen: Die vor einigen Jahren                                                                        abbau sorgt der schwache Bürobau
zum Teil noch recht hohen Anteile leer stehender Büroflächen sind spürbar zurückge-                                                                   nun für Angebotsknappheit
gangen. Auf diese zunächst erfreuliche Entwicklung schloss sich ein ähnlicher Trend
wie auf dem Wohnungsmarkt an: Büroflächen sind wie Wohnungen zum knappen Gut
geworden. Besonders stark ist München mit einem Leerstandsanteil von nur noch
2 Prozent betroffen. Für den Büromarkt ist das niedrige Leerstandsniveau
insbesondere auch deshalb problematisch, weil es immer schwieriger wird, größere
zusammenhängende Flächen anzumieten. Wenn Nachfrager in zunehmendem Maße
keine geeigneten Flächen finden, kann sich die Büroflächenknappheit auch zum
handfesten Standortnachteil ausweiten.

 TROTZ BRUMMENDER WIRTSCHAFT KOMMT DER BÜROBAU NICHT IN                                                                   GROSSE BANDBREITE: BÜROFLÄCHENBESTAND DER
 SCHWUNG                                                                                                                  BETRACHTETEN STANDORTE IM VERGLEICH

  600                                                                                                      1.200          Bürofläche in Millionen Quadratmetern (2016)
                                                                                                                                   Fürth   0,5
  500                                                                                                      1.000
                                                                                                                             Ingolstadt    0,6
  400                                                                                                      800
                                                                                                                             Würzburg      1,0
  300                                                                                                      600
                                                                                                                          Regensburg       1,0
  200                                                                                                      400
                                                                                                                             Erlangen      1,1
  100                                                                                                      200               Augsburg      1,4
    0                                                                                                      0                 Nürnberg              3,6
        1990

               1992

                      1994

                             1996

                                    1998

                                           2000

                                                  2002

                                                          2004

                                                                 2006

                                                                        2008

                                                                               2010

                                                                                      2012

                                                                                             2014

                                                                                                    2016

                                                                                                                          LK München                     4,6
           Fertigstellung Bürogebäude, Anzahl (links)
           Fertiggestellte Nutzfläche in Bürogebäuden in Tausend m² (rechts)                                                 München                                                        13,7

 Quelle: BulwienGesa                                                                                                      Quelle: Feri, BulwienGesa

                                                                                                                     17
Immobilienmarkt Bayern 2017 | 2018

Müssten nicht deshalb in großer Zahl Büroobjekte errichtet werden? Aus der aktuellen                       Die Büroflächennachfrage könnte
Marktlage heraus ist die Antwort ein eindeutiges „Ja“. Allerdings besteht die Wahr-                        in der Zukunft sinken
scheinlichkeit, dass sich die Büromärkte in der Zukunft – vor allem während der
Lebensdauer von heute gebauten Bürogebäuden – nachhaltig verändern. Zum einen
könnte die Beschäftigung merklich zurückgehen, wenn die geburtenstarken Baby-
boomer-Jahrgänge etwa ab 2020 in den Ruhestand gehen: Von 1959 bis1968 wurden
jährlich mehr als 1,2 Millionen Kinder in Deutschland geboren. Die Jahrgänge ab Ende
der 1990er Jahre, die dann als Berufsstarter beginnen werden, zählten dagegen nur
etwa 700.000 bis 800.000 Kinder. Zum anderen dürfte die fortschreitende Digitalisie-
rung die schon heute ausgeprägte Mobilität der Bürotätigen noch ausweiten. Wenn
aber eine sinkende Zahl von „Kopfarbeitern“ in zunehmendem Maße von zuhause, im
Wohnmobil oder im Ferienhaus arbeitet, könnte der Büroflächenbedarf in klassischen
Büroobjekten deutlich niedriger als heute ausfallen. Klar ist das aber nicht, denn
Zuwanderer könnten die freien Arbeitsplätze besetzen. Und „Digital Natives“ zieht es
womöglich häufiger in den geselligen Kollegenkreis, als es technisch notwendig wäre.

Büro – Entwicklung an den einzelnen Standorten

Sowohl in München als auch in den bayerischen Oberzentren ist die Bürobeschäfti-                          In München und den sieben
gung in den zurückliegenden zehn Jahren von 2006 bis 2016 deutlich stärker als die                        Oberzentren wächst die Bürobe-
Bürofläche gestiegen. Lediglich der große Bürostandort im Landkreis München weist                         schäftigung viel stärker als die
bei der relativen Entwicklung ein ausgeglichenes Ergebnis auf. Der wachsende Büro-                        Bürofläche
bedarf hat an den meisten Standorten aber nicht zu einer Beschleunigung der Bau-
aktivitäten geführt. In Relation zum Büroflächenbestand sind in fünf der acht Städte
von 2007 bis 2016 weniger Büroflächen als in den zehn Jahren davor entstanden. In
Erlangen, Fürth und Ingolstadt verhält es sich zwar umgekehrt, aber auch hier konnte
die Bürofläche nicht mit der stark wachsenden Bürobeschäftigung Schritt halten.
Insgesamt ist die Bürofläche der im Marktbericht enthaltenen Standorte um 11 Prozent
auf 27,5 Millionen Quadratmeter gestiegen. Zwei Drittel davon betreffen den
Büromarkt im Großraum München mit über 18 Millionen Quadratmetern.

 DIE BÜROBESCHÄFTIGUNG WÄCHST IN ALLEN STÄDTEN SCHNELLER                        IN FÜNF STÄDTEN IST DER FLÄCHENNEUZUGANG IN DEN
 ALS DIE BÜROFLÄCHE                                                             VERGANGENEN 10 JAHREN GESUNKEN

      Veränderung von 2006 bis 2016 in %                                              Durchschnittlicher jährlicher Büroflächenneuzugang in % des Bestandes
 50                                                                             3,0
 45
 40                                                                             2,5
 35
                                                                                2,0
 30
 25                                                                             1,5
 20
 15                                                                             1,0
 10
                                                                                0,5
  5
  0                                                                             0,0
       Mün- LK Mün- Nürn-      Fürth   Erlan- Augs- Ingol- Regens- Würz-               Mün-     Nürn-   Fürth    Erlan-   Augs-   Ingol- Regens- Würz-
       chen chen berg                   gen   burg stadt burg      burg                chen     berg              gen     burg     stadt  burg   burg
                  Bürofläche                   Beschäftigung                          Durchschnitt von 1997 bis 2006      Durchschnitt von 2007 bis 2016

 Quelle: BulwienGesa, Feri                                                      Quelle: BulwienGesa

Die Verknappung des Büroangebots zeigt sich am deutlichsten im stark rückläufigen                         Hohe Leerstandsraten am Büromarkt
Anteil leer stehender Büroflächen in München. Von 2006 bis 2016 ist hier die Leer-                        sind heute kein Thema mehr
standsquote um zwei Drittel – von über 7 Prozent um gut 5 Prozentpunkte in Richtung
von 2 Prozent – gefallen. Dagegen ist der Abwärtstrend in den Oberzentren deutlich
schwächer ausgeprägt. Damit unterscheiden sich die bayerischen Bürostandorte von
der Entwicklung bundesweiter Oberzentren, in denen der Leerstand ausgeprägter
gesunken ist – allerdings auch von einem höheren Niveau aus. Bezogen auf die

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