Impfung von Frauen im gebärfähigen Alter gegen Röteln, Masern, Mumps und Varizellen
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Richtlinien und Empfehlungen Impfung von Frauen im gebärfähigen Alter gegen Röteln, Masern, Mumps und Varizellen Februar 2006 Bundesamt für Gesundheit (BAG), Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF), Schweizerische Gesell- schaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) Das Wichtigste in Kürze Röteln sind eine meist gutartige vi- sern, Mumps, Röteln) unverzüglich sprechenden Impfstamm umgehend rale Infektion, die jedoch oft drama- nachzuholen, bis insgesamt zwei neutralisieren. Varizellen während tische Folgen für den Fötus und das Dosen verabreicht wurden. Ange- der Schwangerschaft stellen sowohl Kind hat, wenn sie im ersten Trime- sichts des hohen Schutzes, den die für die Mutter wie das Kind ein er- non der Schwangerschaft auftritt. Rötelnimpfung bietet, wird neu höhtes Risiko dar. Die Krankheit Um kongenitalen Röteln vorzubeu- empfohlen, keine Serologie mehr führt bei Erwachsenen und insbe- gen, empfiehlt das Bundesamt für durchzuführen. Die Bestimmung der sondere bei schwangeren Frauen Gesundheit die Rötelnimpfung seit IgG-Antikörper im Fall einer Schwan- deutlich häufiger zu Komplikationen 1973 für adoleszente Mädchen und gerschaft wird nur noch empfohlen als bei Kindern (v. a. Pneumonie, se- seit 1985 für alle Kleinkinder. Seit bei Schwangeren, die nicht geimpft kundäre bakterielle Infektionen, Me- vielen Jahren beurteilen die Gynäko- sind oder deren Impfstatus nicht be- ningitis, Cerebellitis und Enzephali- Februar 2006 logen/Geburtshelfer die Röteln-Emp- kannt ist. tis). Eine Erkrankung der Mutter in- fänglichkeit von schwangeren Eine Maserninfektion während der nerhalb von 5 Tagen vor und 2 Ta- Frauen bei der Erstkonsultation vor Schwangerschaft erhöht das Risiko gen nach Geburt kann zudem zu der Geburt. Dies ermöglicht sowohl eines Spontanaborts und einer Tot- einem perinatalen Varizellensyn- die spätere Prävention von kongeni- oder Frühgeburt. Sie wirkt nicht drom führen, das mit einer hohen talen Röteln durch die Impfung teratogen, beinhaltet jedoch ein Letalität (bis 30%) verbunden ist. nicht immuner Frauen nach der Ge- erhöhtes Komplikationsrisiko für die Eine Varizelleninfektion in der ers- burt als auch die Bestätigung einer schwangere Frau. Auch eine ten Hälfte der Schwangerschaft Rötelninfektion während der Mumpsinfektion zu Beginn der kann selten ein kongenitales Varizel- Schwangerschaft (Referenzwert für Schwangerschaft könnte das Risiko lensyndrom zur Folge haben (Hauts- weitere Laborresultate, falls wäh- eines Spontanaborts erhöhen. karifikationen, Skelettanomalien, rend der Schwangerschaft Verdacht Durch die MMR-Impfung der künfti- Chorioretinitis, Mikrophthalmie, Ka- und Empfehlungen auf eine Infektion auftritt). Dieses gen Mütter können die Säuglinge tarrakt und Schädigungen des zen- systematische Screening zu Beginn geschützt werden, bevor sie das Al- tralen Nervensystems). der Schwangerschaft weist jedoch ter erreichen, in dem sie selbst Seit Januar 2005 wird die Varizellen- zwei erhebliche Mängel auf: Zum ei- geimpft werden. In den ersten Mo- impfung Jugendlichen und jungen Richtlinien nen wird damit das Risiko von kon- naten nach der Geburt sind Säug- Erwachsenen (
Bundesamt für Gesundheit Impfung von Frauen im gebärfähigen Alter gegen Röteln, Masern, Mumps und Varizellen Februar 2006 Herausgeber © Bundesamt für Gesundheit (BAG) Aktuelle Version im Internet www.bag.admin.ch/infinfo Weitere Informationen Bundesamt für Gesundheit Direktionsbereich Öffentliche Gesundheit Abteilung Übertragbare Krankheiten und Empfehlungen 3003 Bern Telefon 031 323 87 06 epi@bag.admin.ch Richtlinien Autoren Bundesamt für Gesundheit Direktionsbereich Öffentliche Gesundheit, Abteilung Übertragbare Krankheiten Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) Referenzierungsvorschlag Bundesamt für Gesundheit, Eidgenössische Kommission für Impffragen, Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburts- hilfe. Impfung von Frauen im gebärfähigen Alter gegen Röteln, Masern, Mumps und Varizellen. Richtlinien und Empfehlungen (ehemals Supplementum XX). Bern: Bundesamt für Gesundheit, 2006 Diese Publikation erscheint auch in französischer Sprache. BAG-Publikationsnummer BAG OeG 11.06 1500 d 1000 f 20EXT0609/20EXT06010 2 Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
Bundesamt für Gesundheit Impfung von Frauen im gebärfähigen Alter gegen Röteln, Masern, Mumps und Varizellen werden. Bei Frauen, die nachweis- status wird hingegen die Bestim- Gynäkologen/Geburtshelfern, den lich zwei Varizellenimpfungen erhal- mung der IgG-Antikörper empfoh- Impfstatus bei jeder neuen Patien- ten haben, ist keine Serologie not- len. Diese Empfehlungen sind mit tin in Bezug auf alle empfohlenen wendig, da zwei Impfdosen einen einer erheblichen Änderung der Pra- Impfungen zu überprüfen, ein- hohen Schutz bieten (Ausnahme: xis verbunden: Impfung der neuen, schliesslich Diphtherie, Tetanus und Exposition während der Schwan- nicht schwangeren Patientinnen mit Hepatitis B, und die Impfungen ge- gerschaft). Im Fall einer Schwanger- unvollständigem Impfstatus anstelle gebenenfalls zu ergänzen. Damit schaft bei einer Frau ohne durchge- der Durchführung von serologi- werden die Gynäkologen/Geburts- machte schen Untersuchungen. Schliess- helfer zur Prävention aller durch Varizellen oder mit einem unvoll- lich empfehlen BAG, EKIF und Impfungen vermeidbaren Krankhei- ständigen oder unbekannten Impf- SGGG den ten bei Frauen im gebärfähigen Februar 2006 und Empfehlungen Richtlinien 3
Bundesamt für Gesundheit Impfung von Frauen im gebärfähigen Alter gegen Röteln, Masern, Mumps und Varizellen Inhaltsverzeichnis Das Wichtigste in Kürze 1 Impressum 2 1. Rötelnprävention 5 Einleitung 5 Prävention von kongenitalen Röteln 5 Tabelle 1: Merkmale von Röteln und kongenitalen Röteln in der Schweiz 6 2. Prävention von Masern und Mumps 7 3. Prävention von Varizellen 7 4. Neue Empfehlungen für die Prävention 9 Tabelle 2: Empfehlung für die Prävention von Röteln, Masern, Mumps und Varizellen bei adoleszenten 8 Mädchen und bei Frauen im gebärfähigen Alter 5. Rolle der Gynäkologen/Geburtshelfer bei der Prävention der Krankheiten, die durch Impfungen 9 verhindert werden können Tabelle 3: Schweizerischer Impfplan 2006 10 Literatur 10 Februar 2006 und Empfehlungen Richtlinien 4
Bundesamt für Gesundheit Impfung von Frauen im gebärfähigen Alter gegen Röteln, Masern, Mumps und Varizellen 1. Rötelnprävention kannt (seit 1999 ein gemeldeter Fall). bei allen Frauen im gebärfähigen Alter Die Inzidenz von klinischen Röteln die allenfalls notwendigen Nachhol- wird in der Schweiz aktuell auf 3 pro impfungen durchgeführt werden. Ver- Einleitung 100 000 geschätzt [8]. Zur Bekämp- schiedene Studien haben gezeigt, fung der kongenitalen Röteln in dass trotz der Impfung und der Zirkula- Röteln sind eine Infektionskrankheit Europa hat sich die WHO das Ziel ge- tion des Wildvirus die Seroprävalenz mit unspezifischen Symptomen, unter setzt, bis 2010 einen Rückgang auf von Röteln-Antikörpern bei Jugendli- anderem makulopapulösem Exanthem, weniger als einen Fall pro 100 000 Le- chen und jungen Erwachsenen in der Lymphknotenschwellungen, Arthral- bendgeburten zu erreichen [9]. Schweiz relativ niedrig ist. 1995–96 gien, Konjunktivitis und mässigem Bei einer schwangeren Frau kann waren 84% von 649 Achtklässlern in Fieber. Bei Erwachsenen tritt sie meist auch eine unbemerkt verlaufende Bezug auf Röteln seropositiv (Ge- in einer leichten Form mit mässigem (subklinische) Rötelninfektion zu konge- impfte: 91%, Nichtgeimpfte: 70%) Fieber und mit oder ohne Exanthem nitalen Missbildungen beim Kind füh- [22]. In den 1990er Jahren und in den auf. Bis zu 50% der Infektionen verlau- ren, obwohl das Risiko geringer zu sein ersten Jahren des 21. Jahrhunderts fen subklinisch. Allerdings leiden bis scheint als nach einer symptomati- waren 0–13% der Medizinstudenten 50% der infizierten Frauen an akuten schen Infektion mit Exanthem [10]. seronegativ [19, 23, 24]. 1990–91 Gelenkschmerzen oder -entzündungen. Eine Infektion des Fötus ohne Symp- waren 6% der Frauen im gebärfähigen Auf Grund der geringen Spezifität des tome einer Alter für Röteln empfänglich [18]. In klinischen Bilds der Röteln muss jeder Rötelnembryopathie kann zu jedem Europa ist der Anteil der nicht immu- Verdacht auf diese Infektionskrankheit Zeitpunkt der Schwangerschaft auftre- nen Frauen im Alter von 15–19 Jahren durch Laboruntersuchungen bestätigt ten [11]. Obwohl Röteln im Allgemei- teilweise höher (Frankreich 12%, werden. nen eine lebenslange Immunität Italien 10%, Deutschland 8%) und teil- Eine Rötelninfektion in der ersten hinterlassen, kann zuweilen bei weise tiefer als in der Schweiz Schwangerschaftshälfte, vor allem in geimpften (Grossbritannien, Niederlande, Finn- den ersten zwölf Wochen, kann für Personen oder bei Personen, die die land: 1–3%). Diese Unterschiede sind den Fötus und das Kind verheerende Krankheit bereits durchgemacht haben, vor allem auf die unterschiedliche Folgen haben. Je früher die Infektion eine – meist asymptomatisch verlau- Durchimpfung zurückzuführen [25]. erfolgt, desto höher ist das Risiko fende – Rötelnreinfektion auftreten Bei ausländischen oder im Ausland ge- Februar 2006 eines Spontanaborts, einer Tot- oder [10]. Bei den Kindern von Müttern, die borenen jungen Frauen besteht ein Frühgeburt und einer Rötelnembryo- während der Schwangerschaft eine er- signifikant höheres Risiko, dass sie pathie, die auch als kongenitales neute Rötelninfektion durchmachten, nicht gegen Röteln immun sind und Rötelnsyndrom bezeichnet wird scheint das Risiko einer Rötelnem- ein Kind mit einer Rötelnembryopathie (Missbildungen der Sinnesorgane, kar- bryopathie gering zu sein [11–13]. Die gebären. Dies gilt in der Schweiz (10– diale, neurologische und andere Miss- in utero infizierten Kinder können den 13% nicht Immune unter den auslän- bildungen, die bei der Geburt oder Virus bis zum Alter von rund einem dischen Frauen) ebenso wie in Gross- später Jahr ausscheiden [14]. britannien (bis zu 16% nicht Immune erkennbar werden [1]) (vgl. Tabelle 1). unter den Frauen aus Sri Lanka), Spa- Bei einer Infektion mehr als zwölf nien (bei einer kürzlichen Epidemie in Tage vor der letzten Menstruation Prävention von kongenitalen Madrid waren 58% der Fälle ausländi- oder nach der 20. Schwangerschafts- Röteln scher, vor allem lateinamerikanischer und Empfehlungen woche ist hingegen kein Risiko be- Herkunft) und in den Vereinigten kannt [2–4]. Nach einer Rötelninfek- Das Hauptziel der Rötelnimpfung ist die Staaten (1997–99 war bei 91% der tion während der Schwangerschaft Prävention von kongenitalen Röteln. Kinder mit Rötelnembryopathie die wird häufig ein therapeutischer Abort Daher wurde die Impfung zunächst für Mutter ausserhalb der Vereinigten Richtlinien vorgenommen. Die Zahl dieser Aborte adoleszente Mädchen empfohlen (in Staaten geboren) [18, 26–32]. Bei dürfte im Allgemeinen zehnmal höher der Schweiz ab 1973). Mit dieser ge- Frauen aus Regionen ohne Röteln- sein als die Zahl der Kinder, die mit ei- zielten Strategie konnte jedoch die impfprogramm oder mit einem erst ner Rötelnembryopathie geboren wer- Viruszirkulation nicht eingedämmt und vor kurzem eingeführten Programm den [3,5]. Vor Einführung der Impfung die Infektion von empfänglichen (Afrika, Lateinamerika, Asien) ist das wurde die Zahl der Fälle von Röteln- schwangeren Frauen nicht verhindert Risiko besonders hoch, dass sie nicht embryopathie in England und Wales werden. Daher wurde die Impfung auf immun sind. Eine laborbestätigte Rö- auf 200–300 und die Zahl der Schwan- alle Kleinkinder ausgedehnt (in der telninfektion bei einer schwangeren gerschaftsabbrüche nach einer Röteln- Schweiz ab 1985) [20, 21]. Der aktu- Frau oder bei einem Neugeborenen ist infektion auf rund 740 geschätzt [6]. elle Impfplan für MMR ist der Tabelle ebenso wie ein (bestätigter oder nicht Auf die Schweiz übertragen wären dies 1 zu entnehmen. In der Schweiz, wie bestätigter) Masernfall meldepflichtig. jährlich 25 bis 35 Fälle von Rötelnem- in den meisten europäischen Ländern, Die MMR-Impfung und insbesondere bryopathie und 90 Schwangerschafts- wird die Bekämpfung von Röteln und die Rötelnkomponente ist wirksam abbrüche [7]. Heute tritt in der Schweiz kongenitalen Röteln somit in erster und sehr gut verträglich [33]. Bei Ver- noch etwa alle Linie durch die generelle Impfung der abreichung einer Dosis beträgt die zwei bis drei Jahre ein Fall von Röteln- Kleinkinder gewährleistet. Da die Serokonversion für Röteln über 95% embryopathie auf. Die Zahl der Durchimpfung (vgl. Tabelle 1) leider [10]. Eine zweite Dosis (im Abstand Schwangerschaftsabbrüche wegen ei- noch nicht ausreicht, um die Viruszir- von mindestens vier Wochen) erhöht 5 ner Rötelninfektion während der kulation völlig zu unterbinden (Herden- diese auf über 98% [34,35]. Bei Epide- Schwangerschaft ist nicht genau be- immunität), ist es sehr wichtig, dass mien wurde mit einer Dosis eine
Bundesamt für Gesundheit Impfung von Frauen im gebärfähigen Alter gegen Röteln, Masern, Mumps und Varizellen Tabelle 1 Merkmale von Röteln und kongenitalen Röteln in der Schweiz Inkubationszeit 13–23 Tage Zeitraum der Ansteckungsfähigkeit 7 Tage vor bis 7 Tage nach Ausbruch des Exanthems Ansteckungsfähigkeit: Basisreproduktionsrate1 ohne Impfungen [15] Hoch: 7–8 Prävention [16] Impfung Kinder: 1. Dosis im Alter von 12 Monaten 2. Dosis im Alter von 15–24 Monaten Nachholimpfung: jederzeit 2 Dosen bis zum Alter von 40 Jahren oder bei Kinderwunsch Durchimpfung (Schweiz, 1999–2003) [17] 24–35 Monate: 81% Schuleintritt: 87% (≥1 Dosis) 36% (≥2 Dosen) Schulaustritt: 91% (≥1 Dosis) [Jungen: 88%, Mädchen: 93%] 50% (≥2 Dosen) [Jungen: 46%, Mädchen: 50%] Anteil der nicht Immunen unter den jungen Erwachsenen 6% bei Frauen, 1990–91 [18] 8% bei Medizinstudenten, 1999–2003 [19] Inzidenz von klinischen Rötelnfällen (Sentinella-Schätzungen) [8] 1989: 163/100 000 Einwohnern (Max. seit 1986) 2004: 3/100 000 Einwohnern (Min. seit 1986) Risiko einer intrauterinen Übertragung nach einer laborbestätigten >12 Tage vor der letzten Menstruation: kein Risiko symptomatischen Rötelninfektion (nach Gestationsalter) [2,3] 16 Wochen: 40% Risiko einer Rötelnembryopathie bei einem Kind, dessen Mutter 20 Wochen: kein Risiko Komplikationsrisiko für die Mutter Akute Arthralgien, Arthritiden: bis 50% Mögliche Massnahme Therapeutischer Abort Anzahl bestätigte Rötelninfektionen während der Schwangerschaft 2 Fälle zwischen 1999 und 2004 (gemäss den obligatorischen Meldungen) Anzahl eingeleitete Aborte nach einer Rötelninfektion 1 Fall zwischen 1999 und 2004 (gemäss den obligatorischen Meldungen) Anzahl Neugeborene mit einer Rötelninfektion 0 Fälle zwischen 1999 und 2004 (gemäss den obligatorischen Meldungen) und Empfehlungen Anzahl Neugeborene mit einer Rötelnembryopathie 4 Fälle (2 sichere, 1 möglicher, 1 Verdachtsfall) zwischen 1995 und 2004 gemäss der Swiss Paediatric Surveillance Unit (SPSU) 1 Die Basisreproduktionsrate R0 gibt an, zu welcher Zahl von Sekundärfällen ein Rötelnfall in einer nicht gegen Röteln immunen Population führt. Richtlinien Schutzwirkung von 90% bis 100% Impfung insbesondere während der Schwangerschaftsmonate geimpft nachgewiesen [10, 11]. Die Impfung Schwangerschaft kontraindiziert. Be- wurden, wurde kein Fall von kongeni- bietet einen Langzeitschutz, selbst bei vor eine Impfung durchgeführt wird, talen Röteln verzeichnet [7]. Die Abwesenheit des Wildvirus oder all- muss daher abgeklärt werden, ob die Schwangerschaft kann somit unbe- mählicher Abnahme der Antikörper- Frau schwanger ist – vor allem in einem sorgt weitergeführt werden, wenn konzentration [36–44]. Während bei Frühstadium. Ein Schwangerschafts- eine schwangere Frau aus Versehen Kindern Gelenkschmerzen nach der test ist jedoch nicht notwendig [11]. In geimpft wurde oder wenn eine Frau in Impfung sehr sel-ten sind (0–3%), tre- den vier Wochen nach der MMR-Imp- den vier Wochen nach der Impfung ten bei 26% der jungen Frauen nach fung sollten die Frauen nach Möglich- schwanger wird [48]. Nicht oder nicht der Impfung Arthralgien auf, und bei keit nicht schwanger werden; sie ausreichend geimpfte Frauen mit Kin- 15% entwickeln sich Arthritissymp- sollten über diese Wartefrist infor- derwunsch sollten sich zuerst impfen tome [45, 46]. Die Gelenkschmerzen miert werden [11]. Obwohl in seltenen lassen. Frauen, die eine fehlende Imp- klingen meist innerhalb von zwei Wo- Fällen eine transplazentare Infektion fung chen ab. Eine Chronifizierung ist nicht mit dem Impfvirus beobachtet wurde, wegen einer Schwangerschaft nicht zu befürchten [33]. wird über keine kongenitale Erkran- nachholen konnten, wird empfohlen, Die Kontraindikationen der MMR-Imp- kung nach einer Impfung berichtet sich rasch nach der Geburt impfen zu 6 fung sind andernorts detailliert aufge- [47]. Bei über 1000 für Röteln emp- lassen. Es spricht nichts dagegen, führt [7]. Auf Grund des theoretischen fänglichen schwangeren Frauen, die dass stillende Frauen geimpft werden. Risikos einer Embryopathie ist diese versehentlich während der ersten Die Antikörper, die mit der Mutter-
Bundesamt für Gesundheit Impfung von Frauen im gebärfähigen Alter gegen Röteln, Masern, Mumps und Varizellen milch an den Säugling weitergegeben Röteln findet eine transplazentare nen lebensbedrohenden Verlauf neh- werden, beeinträchtigen die MMR- Übertragung der mütterlichen Ma- men [70, 71]. Eine Varizelleninfektion Impfung des Säuglings nicht. Obwohl sern- und Mumps-Antikörper statt. in der ersten Hälfte der Schwanger- eine Frau Röteln-Impfviren in die Milch Durch die Impfung der künftigen Mut- schaft führt in 0,4–2% der Fälle zu ei- abgeben und diese an ihr Kind weiter- ter kann somit das Neugeborene in nem kongenitalen Varizellensyndrom geben kann, bleibt die Impfinfektion den ersten Lebensmonaten geschützt [71]. Dieses ist gekennzeichnet durch asymptomatisch [10, 11]. Die MMR- werden, bis mit einem Jahr die MMR- Hautskarifikationen, Skelettanoma- Impfviren sind nicht von der geimpf- Impfung durchgeführt werden kann. lien, Chorioretinitis, Mikrophthalmie, ten Person auf nicht immune Kontakt- Daher ist es für Mutter und Kind wich- Katarakt und Schädigungen des zen- personen übertragbar [10]. Daher wird tig, dass jede Frau im gebärfähigen Al- tralen Nervensystems. Eine Krankheit die MMR-Impfung besonders für die ter die kombinierte MMR-Impfung er- der Mutter innerhalb von 5 Tagen vor Kinder und Ehepartner nicht immuner hält, unabhängig davon, ob auf dem und schwangerer Frauen empfohlen, um Schweizer Markt eine monovalente 2 Tagen nach Geburt kann zudem mit das Risiko zu verringern, dass die Frau Rötelnimpfung erhältlich ist (zurzeit einer hohen Letalität (bis 30%) ver- mit einem Wildvirus in Kontakt kommt und möglicherweise auch in Zukunft bundenen perinatalen Varizellensyn- [11]. ist kein drom führen. Aufgrund der Daten des derartiger Impfstoff verfügbar). Die Universitätsspitals Lausanne (CHUV) MMR-Impfung kann auch verabreicht ist in der Schweiz jährlich mit etwa werden, wenn die Frau bereits eine dreissig Erkrankungen von schwange- Komponente erhalten oder bereits ren Frauen zu rechnen [66]. Ein Her- 2. Prävention von Masern eine dieser Krankheiten durchge- pes zoster in der Schwangerschaft hat und Mumps macht hat. Er stellt kein zusätzliches keine negativen Auswirkungen auf Risiko dar, da die bereits vorhandenen den Fötus [70]. spezifischen Antikörper das entspre- Die Impfung erzeugt bei 90–100% der Die Folgen, die Masern während der chende Impfvirus umgehend inaktivie- Geimpften eine Serokonversion [69, Schwangerschaft für Mutter und Kind ren [65]. Frauen, die eine fehlende 70, 72]. Die Dauer der immunogenen haben, werden häufig unterschätzt. Impfung Wirkung wurde in verschiedenen Stu- Eine Maserninfektion kann bei einer wegen einer Schwangerschaft nicht dien für einen Zeitraum von 5–20 Jah- Februar 2006 schwangeren Frau zu einem Spontan- nachholen konnten, wird empfohlen, ren belegt [73–77]. Die Impfung er- abort und einer Tot- oder Frühgeburt sich rasch nach der Geburt impfen zu zeugt bei >80% der Geimpften einen führen [49–52]. Sie verursacht zwar lassen. Stillen ist keine Kontraindika- vollständigen Schutz und bei >90% ei- keine Embryopathie [52, 53], doch tion für die Impfung. nen Schutz vor schweren oder mittel- beim Kind kann sich kurz nach der schweren Erkrankungen [69, 70, 72]. Geburt eine – manchmal schwere – Die Durchbruch-Erkrankungen bei etwa Masernerkrankung entwickeln [52, 12% der Geimpften verlaufen mild 54]. Zudem besteht bei Masern ein (
Bundesamt für Gesundheit Impfung von Frauen im gebärfähigen Alter gegen Röteln, Masern, Mumps und Varizellen Tabelle 2 Empfehlung für die Prävention von Röteln, Masern, Mumps und Varizellen bei adoleszenten Mädchen und bei Frauen im gebärfähigen Alter Nicht schwangere Frauen • MMR • Systematische Kontrolle des MMR-Impfstatus bei der ersten gynäkologischen Konsultation (berücksichtigt werden nur jene Impfun- gen, die durch einen Impfausweis belegt sind). Das Arztsekretariat muss die Patientin bei der ersten Kontaktaufnahme auffordern, ih- ren Impfausweis mitzubringen. – Nachholen der fehlenden Impfungen (falls nicht kontraindiziert) gemäss dem Impfplan (erste Dosis sogleich, zweite Dosis im Ab- stand von mindestens vier Wochen). In den vier Wochen nach der MMR-Impfung sollten die Frauen nach Möglichkeit nicht schwan- ger werden. Vor der Impfung sollte sichergestellt werden – ohne dass ein Schwangerschaftstest durchgeführt wird –, dass die Frau nicht schwanger ist. Die MMR- und Varizellenimpfungen können gleichzeitig oder im Abstand von mindestens vier Wochen verab- reicht werden. Keine Serologie, weder vor noch nach der Impfung. • Varizellen • Systematische Kontrolle der Varizellenanamnese und des Impfstatus bei der ersten gynäkologischen Konsultation (berücksichtigt wer- den nur jene Impfungen, die durch einen Impfausweis belegt sind; die Varizellenanamnese ist sehr verlässlich). Das Arztsekretariat muss die Patientin bei der ersten Kontaktaufnahme auffordern, ihren Impfausweis mitzubringen. • Liegt keine sichere Varizellenanamnese und kein Impfstatus mit zwei Varizellenimpfungen vor: – Nachholen der fehlenden Impfungen (falls nicht kontraindiziert) gemäss dem Impfplan (erste Dosis sogleich, zweite Dosis im Ab- stand von mindestens vier Wochen). In den vier Wochen nach einer Varizellenimpfung sollten die Frauen nach Möglichkeit nicht schwanger werden. Vor der Impfung sollte sichergestellt werden – ohne dass ein Schwangerschaftstest durchgeführt wird –, dass die Frau nicht schwanger ist. Die Varizellen- und MMR-Impfung können gleichzeitig oder im Abstand von mindestens vier Wochen verabreicht werden. Februar 2006 – Bei Ungeimpften kann auch als Alternative zunächst eine Varizellen-IgG-Serologie durchgeführt und anschliessend geimpft werden, wenn keine IgG vorhanden sind (2 Dosen); denn trotz negativer Varizellenanamnese erweist sich die Serologie oft als positiv. Schwangere Frauen • MMR • Systematische Kontrolle des MMR-Impfstatus bei der ersten geburtshilflichen Konsultation (berücksichtigt werden nur die dokumen- tierten Impfungen). – Falls die Frau keine dokumentierte MMR- oder Röteln- und Masernimpfung erhalten hat: Durchführung einer Serologie mit Bestim- mung der Röteln- und Masern-IgG (Referenzwert für die Beurteilung weiterer Laboruntersuchungen nach einer allfälligen Exposition während der Schwangerschaft). und Empfehlungen – Bei negativer Serologie: Verabreichung der ersten MMR-Impfung rasch nach der Geburt und einer zweiten Impfung im Abstand von mindestens vier Wochen. Bei negativer Röteln-Serologie zu Beginn der Schwangerschaft kann um die 20. Woche eine serolo- gische Kontrolle durchgeführt werden. Richtlinien – Falls die Frau eine dokumentierte MMR-Impfung erhalten hat: keine Serologie,Verabreichung der zweiten MMR-Impfung kurz nach der Geburt. – Falls die Frau zwei dokumentierte MMR-Impfungen erhalten hat: keine Massnahme. • Varizellen • Systematische Kontrolle der Varizellenanamnese und des Impfstatus bei der ersten geburtshilflichen Konsultation (berücksichtigt wer- den nur die dokumentierten Impfungen). – Falls die Frau keine Varizellen durchgemacht hat und keine dokumentierte Impfung erhalten hat: Durchführung einer Serologie mit Bestimmung der spezifischen Varizellen-IgG (Referenzwert für die Beurteilung weiterer Laboruntersuchungen und die Festlegung der erforderlichen Massnahmen nach einer allfälligen Exposition während der Schwangerschaft). – Bei negativer Serologie: Verabreichung der ersten Varizellenimpfung rasch nach der Geburt und der zweiten Impfung im Abstand von mindestens vier Wochen. – Falls die Frau eine dokumentierte Varizellenimpfung erhalten hat: Durchführung einer Serologie (Empfänglichkeit während der Schwangerschaft?) und Verabreichung der zweiten Varizellenimpfung rasch nach der Geburt. – Falls die Frau zwei dokumentierte Varizellenimpfungen erhalten hat: Serologie bei Exposition in der Schwangerschaft. – Falls bei der Frau eine sichere Varizellenanamnese vorliegt: keine Massnahme. • Die MMR- oder Varizellenimpfung ist während der Schwangerschaft und in den vier Wochen vor der Empfängnis kontraindiziert, da 8 theoretisch das Risiko einer Embryopathie besteht.
Bundesamt für Gesundheit Impfung von Frauen im gebärfähigen Alter gegen Röteln, Masern, Mumps und Varizellen Bei Schwangerschaft ist die Varizellen- wird, wodurch zahlreiche Gelegen- verhindert werden können impfung kontraindiziert. Vor der Imp- heiten verpasst werden [28, 79, 80]; fung muss daher eine Schwangerschaft 2. Passiver Schutz des Kindes gegen ausgeschlossen werden, die Durch- Röteln, Masern, Mumps und Vari- Da die Gynäkologen/Geburtshelfer führung eines Schwangerschaftstests zellen während der ersten Lebens- spezialisierte Leistungen, aber oft ist dafür jedoch nicht notwendig. Wei- monate auf Grund der Übertragung auch – häufig als einzige – Grundver- tere Kontraindikationen sind Immun- der mütterlichen Antikörper über die sorgungsleistungen für adoleszente suppression und eine anaphylaktische Plazenta [81–83]; Mädchen und junge Frauen erbringen, Reaktion nach früherer Impfung oder 3. Stärkung der Herdenimmunität kommt ihnen besondere Verantwor- auf einen Impfstoffbestandteil (vgl. durch die Erhöhung der Durchimp- tung bei der Prävention der Krankhei- [66]). Nach einer Impfung sollten fung der Frauen ab der Adoleszenz; ten zu, die durch Impfungen verhin- Frauen eine Schwangerschaft während 4. Senkung der Kosten im Zusammen- dert werden können. Diese Verant- vier Wochen nach Möglichkeit verhin- hang mit unnötigen serologischen wortung beschränkt sich nicht auf die dern. Suszeptible schwangere Frauen Untersuchungen für Röteln, die oft Prävention von kongenitalen Röteln sollen möglichst rasch nach der Geburt bei jeder Schwangerschaft wieder- und prä- oder perinatalen Varizellen: zwei Impfungen im Abstand von min- holt werden [11]. Die Beurteilung Vielmehr erstreckt sie sich auf alle destens vier Wochen erhalten. Stillen des Schutzes gegen Röteln durch Basisimpfungen, einschliesslich Diph- ist keine Kontraindikation für die Imp- die Bestimmung der Antikörper ist therie, fung [78]. zudem schwierig, insbesondere bei Tetanus und Hepatitis B. BAG, EKIF niedrigen Titern [10, 38, 84–87]. und SGGG empfehlen daher den Hingegen müssen bei schwangeren Gynäkologen/Geburtshelfern, die Ge- Frauen, die überhaupt nicht geimpft legenheit zu nutzen, die ihnen ihr ein- 4. Neue Empfehlungen sind, die spezifischen Röteln-, Masern- zigartiger Zugang zu dieser sonst für die Prävention und Varizellen-IgG bestimmt werden. meist gesunden Gruppe bietet, um Diese Serologien dienen als Referenz- den Impfstatus jeder neuen Patientin werte, falls später während der systematisch und vollständig zu erfas- Die neuen Strategien für die Präven- Schwangerschaft Verdacht auf eine sen und gegebenenfalls die fehlenden tion von Röteln, Masern, Mumps und dieser Infektionen besteht. Falls sich Impfungen vorzunehmen (vgl. Tabelle Februar 2006 Varizellen bei adoleszenten Mädchen die Frau als nicht immun erweist, kann 3). Diese Empfehlungen sind mit und bei Frauen im gebärfähigen Alter ihr zudem empfohlen werden: einer erheblichen Änderung der Praxis sind in Tabelle 2 beschrieben. Neben verbunden: Impfung der neuen, nicht der generellen MMR-Impfung der • jeden Kontakt mit infizierten oder schwangeren Patientinnen mit unvoll- Kleinkinder und der Varizellenimpfung möglicherweise infizierten Personen ständigem Impfstatus anstelle der der nicht immunen Jugendlichen be- zu vermeiden. Ausserdem sollte die Durchführung von serologischen Un- ruhen sie auf einer sehr hohen MMR- Impfung des Ehepartners und der tersuchungen. Damit werden die Gynä- und Varizellen-Durchimpfung der jun- Kinder in Betracht gezogen werden. kologen/Geburtshelfer zur Prävention gen Frauen ab deren Eintritt ins gebär- Insbesondere in den Praxen und aller durch Impfungen vermeidbaren fähige Alter. Heute führen die Gynäko- Kliniken für Gynäkologie und Ge- Krankheiten bei Frauen im gebärfähi- logen/Geburtshelfer in der Regel zu burtshilfe sollte auch das weibliche gen Alter beitragen [93]. Beginn der Schwangerschaft ein und männliche Gesundheitspersonal und Empfehlungen Screening auf nicht immune Frauen über eine nachgewiesene Immuni- durch. tät gegen Masern, Röteln, Mumps und Varizellen verfügen; Stattdessen wird von nun an empfoh- • sich rasch nach der Geburt zwei Richtlinien len, alle Frauen ohne nachgewiesene MMR- und/oder Varizellenimpfun- vollständige MMR-Impfung (anamnes- gen verabreichen zu lassen. Um tische Angaben zu einer Impfung oder keine Gelegenheiten zu verpassen, zu durchgemachten Krankheiten sind sollte geplant werden, diese Imp- nicht zuverlässig und dürfen nicht fungen rasch nach der Geburt auf berücksichtigt werden) und/oder ohne der Nachweis einer Varizellenanamnese Geburtsabteilung oder beim Gynä- oder einer früheren vollständigen Vari- kologen/Geburtshelfer durchzufüh- zellenimpfung systematisch vor der ren, wenn eine negative Serologie Schwangerschaft zu impfen. Diese vorliegt [88–92]. Strategie bietet vier Vorteile: 1. Schutz des ersten Kindes vor einer kongenitalen Rötelninfektion und Rötelnembryopathie sowie vor Ma- sern und Varizellen während der 5. Rolle der Gynäkolo- Schwangerschaft. Mit der derzeiti- gen/Geburtshelfer bei der gen Praxis können nur allfällige wei- Prävention der Krankhei- tere Kinder einer nicht immunen ten, die durch Impfungen 9 Mutter geschützt werden, indem die Mutter nach der Geburt geimpft
Bundesamt für Gesundheit Impfung von Frauen im gebärfähigen Alter gegen Röteln, Masern, Mumps und Varizellen Tabelle 3 Schweizerischer Impfplan 2006 (Übersicht, vgl. [16] für den vollständigen Impfplan) Impfung Anzahl Dosen Alter Nachholimpfung bei Auffrischimpfung ungeimpften Erwachsenen bei Erwachsenen Diphtherie, Tetanus 6 2 Monate – 15 Jahre dT: 3 Dosen (0, 2, 8 Monate) dT: alle zehn Jahre Keuchhusten 5 2 Monate – 7 Jahre Haemophilus influenzae b 4 2 – 24 Monate Poliomyelitis 5 2 Monate – 7 Jahre 3 Dosen (0, 2, 8 Monate) Masern, Mumps, Röteln 2 12 – 24 Monate 2 Dosen (0, ≥1 Monat) Hepatitis B 2 bis 3 11 – 15 Jahre 3 Dosen (0, 1, 6 Monate)1 Varizellen 2 11 – 15 Jahre 2 Dosen (0, ≥1 Monat) 1 Entsprechend den Empfehlungen zur Hepatitis-B-Impfung [94]. Literatur 1. Reef SE, Plotkin S, Cordero JF, Katz M, 9. World Health Organization. Regional Of- fung», Januar 2006. Bern. Cooper L, Schwartz B, Zimmerman- fice for Europe. 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