Implantation eines Kammerwasser-Shunts Antworten auf Ihre Fragen
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Implantation eines Kammerwasser-Shunts Antworten auf Ihre Fragen Diese Broschüre ist für Patienten sowie deren Familien gedacht, bei denen ein PRESERFLO® MicroShunt ins Auge eingesetzt werden soll. Das PRESERFLO® MicroShunt Glaukom-Drainagesystem dient zur Senkung des Augeninnendruckes bei Patienten mit chronischem Offenwinkelglaukom, bei denen der Augeninnendruck trotz maximal verträglicher medikamentöser Therapie nicht kontrolliert werden kann und/oder bei denen das Fortschreiten des Glaukoms einen chirurgischen Eingriff erfordert. CE 0123 Klasse II b 35mm and Over
Was ist ein Glaukom? Glaukome stellen eine Gruppe von Augen krankheiten dar, die durch eine Beschä- DRUCK digung des Sehnervs gekennzeichnet sind. Der Sehnerv dient der Übermittlung von Sehnerv sämtlichen Sehinformationen an das Gehirn.1 Ist dieser beein trächtigt, kommt es zu Einschränkungen des Gesichtsfeldes und der zentralen Sehschärfe. Das primäre Offenwinkelglaukom ist dabei die häufigste Form des Glaukoms und tritt auf, wenn es zu einem Ungleichgewicht von Kammerwasser- produktion und Abfluss kommt. Dies führt zu einem Anstieg des Augeninnendruckes, welcher der Haupt- risikofaktor für die Entstehung und das Fortschreiten des Glaukoms darstellt. 2 Eine Kontrolle des Augen innendruckes ist die bislang einzige Therapie, die das Entstehen und Fortschreiten der Erkrankung aufhalten kann. 3
Wie wird das Glaukom behandelt? Die Behandlung eines Glaukoms be- steht in der Augeninnendrucksenkung. Diese gelingt entweder mit Arznei mitteln in Form von Augentropfen, mittels Laser oder mittels eines chirurgischen Eingriffes. 2,3 Ihr Arzt hat entschieden, dass Sie von einem Kammerwasser-Shunt (siehe unten) wie dem PRESERFLO® MicroShunt profitieren können, der in einem kleinen chirurgischen Eingriff, einer soge- nannten filtrierenden Operation, eingesetzt wird. Was ist ein Kammerwasser-Shunt? Ein Kammerwasser-Shunt ist ein klei- nes, röhrenförmiges Drainage-System, welches zur Kontrolle des Augeninnen- drucks verwendet wird.1 Es schafft einen kleinen Kanal, über den überschüssiges Kammerwasser aus dem Auge durch den Shunt unter die Bindehaut abfließen kann. Von außen nicht sichtbar unter dem Augenlid bildet sich dort ein kleines Sickerkissen. Aus diesem wird die Flüssigkeit nach und nach in den Blutkreislauf aufgenommen.1 Kammerwasser-Shunts sind so kon struiert, dass sie dauerhaft im Auge verbleiben, um den Kammerwasserabfluss zu regulieren.1,4
Kann die Implantation eines Kammerwasser- Shunts die bei mir bestehenden Sehstörungen bessern? Leider sind Schäden, die infolge des Glaukoms vorher am Sehnerv ent- standen sind, nicht zu beheben, so dass der Kammerwasser-Shunt die bestehenden Sehstörungen nicht rückgängig machen kann. Da durch ihn aber der Augeninnendruck als Haupt- risikofaktor gesenkt wird, kann er einem weiteren Verlust des Sehvermögens vorbeugen.4 Welche Vorteile bietet ein Kammerwasser- Shunt-System? Indem der Shunt überschüssiges Kammerwasser aus dem Auge ableitet, wird der Augeninnendruck gesenkt und eine weitere Beschädigung des Seh- nervs kann verhindert werden.4 Im Vergleich zu herkömmlichen filtrierenden Opera- tionen ist die Implantation des Kammerwasser-Shunts schonender und bietet möglicherweise weniger post- operative Komplikationen, die einen erneuten Eingriff erfordern könnten. 5
Wie wird ein Kammerwasser-Shunt implantiert? Die Implantation eines Kammerwasser- Shunts kann unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt werden. Ihr Arzt wird mit Ihnen besprechen, welche Vorgehensweise am besten für Sie ist.6 Gewöhnlich wird der Kammerwasser-Shunt unter dem Oberlid eingesetzt.1,5 Wie muss ich mich auf die Operation vorbereiten? Ihr Arzt wird Sie dazu beraten, was in der Zeit vor und am Tag nach der Operation zu tun ist. Dies umfasst auch Anweisungen zur Anwendung Ihrer üblichen Glaukommedikamente. Sollte der Eingriff ambulant durchgeführt werden, wird man Ihnen auch den Rat geben, sich nach dem Eingriff eventuell von jemandem nach Hause begleiten zu lassen.
Wie lange wird es dauern, bis ich mich nach der Implantation eines Kammerwasser- Shunts erholt habe? Der Eingriff dauert nicht lange5,7, und Sie können davon ausgehen, dass Sie noch am selben Tag, oder, falls nötig, nach wenigen Tagen entlassen werden. Obwohl 2-3 Monate vergehen können, bis sich Ihr Auge wieder „normal“ anfühlt, wird es nicht lange dauern, bis Sie Ihre alltägliche Routine wieder aufnehmen können. Man wird Ihnen nach dem Eingriff Augentropfen zur Unterstützung des Heilungsprozesses verschreiben. In der ersten Zeit nach dem Eingriff sollten Sie unbe- dingt vermeiden, am Auge zu reiben oder anstren- gende Aktivitäten, einschließlich Sport, auszuüben. 8 Werde ich meine Glaukommedikamente nach der Operation noch brauchen? Für viele Patienten bedeutet die Implan tation eines Kammerwasser-Shunts, dass sie nach dem Eingriff keine Glaukom medikamente mehr benötigen. Allerdings gilt das nicht für jeden. 8 Nach dem Eingriff wird Ihr Arzt Sie beraten, ob Sie weiter Arzneimittel gegen das Glaukom einnehmen müssen. Es könnte sein, dass Arzneimittel und Dosierung andere sind als vor dem Eingriff. 8
Besteht die Möglichkeit, dass der Kammer- wasser-Shunt abgestoßen wird oder eine allergische Reaktion bzw. Nebenwirkungen auslöst*? ventuell stellen Sie in der ersten Woche E nach dem Eingriff vorübergehend ein verschwommenes Sehen fest, das aber spontan abklingen sollte. 8 In den ersten Tagen nach dem Eingriff müssen Sie mit Rötung und Schwellung des Auges rechnen. Falls zunehmende Rötung8 und/oder Schmerzen fortbestehen, empfehlen wir Ihnen, Ihren Augenarzt aufzusuchen. Zwar ist es sehr unwahrscheinlich, aber dennoch möglich, dass eine schwer wiegendere Nebenwirkung auftritt, z. B. eine allergische Reaktion oder Abstoßung des Implantats. Daher sollten Sie bei Verschwommensehen, Kopfschmerzen oder anderen Beschwerden sofort Ihren Arzt informieren.5,8 *Komplikationen während und nach dem Eingriff können u. a. sein: Fortschreiten eines nicht kontrollierten Glaukoms, Schwierigkeiten beim Einsetzen des PFMS (PRESERFLO® MicroShunt), längere Operationsdauer, Verlagerung des Implantats aus der Augenvorderkammer, flache Vorderkammer, übermäßige Einblutung in Vorderkammer oder das Auge, der PFMS berührt Hornhaut oder Iris, zu hoher oder zu niedriger Augeninnendruck, Verwendung von Viskoelastika in der Vorderkammer, choroidaler (Aderhaut-) Erguss oder Blutung, Netzhautablösung, proliferative Retinopathie, Hypotonie-Makulopathie, Phthisis bulbi (Verkleinerung des Augapfels), Endophthalmitis (entzündliche Infektion im Auge), Erosion des Röhrchens durch die Bindehaut, Blockierung des Röhrchens durch die Iris, den Glaskörper oder Fibrin, Uveitis (Entzündung der Regenbogenhaut), Doppelbilder, Fehlleitung des Kammerwassers, Komplikationen an der Hornhaut (Erosio, Ödem, Ulzeration, Infektion, Dekompensation, bullöse [blasenbildende] Keratopathie, endothelialer Zellverlust, Haabsche Linien), partieller oder kompletter Sehverlust, Perforation des Augapfels, Filterkissenleckage, Blebitis (Filterkissenentzündung), zystisches Filterkissen, Filterkissenversagen, Pupillarblock, Ptosis (hängendes Augenlid), Makulaödem, anhaltende Entzündung, Anwendung von Glaukommedikamenten, Schmerzen, Komplikationen an der Bindehaut (Dehiszenz, Dissektion, Einblutung, Hyperämie, Narbe, Ulcus), Adhäsionen/ Verwachsungen an der Iris, Bildung oder Fortschreiten eines grauen Stars (Katarakt), Explantation des PFMS, reaktive Kapselbildung, Fibrin in der Vorderkammer, Gesichtsfeldschaden, Perforation des Augapfels, Kopfschmerzen, Einblutung in den Glaskörper und nahtbedingte Komplikationen 6
Was ist der PRESERFLO® MicroShunt? Originalgröße Der PRESERFLO® MicroShunt ist ein Kammer wasser-Shunt mit einer Dicke von weniger als 1 mm, der mit kleinen seitlichen Flügeln versehen ist.4,7 Aufgrund der Form des Implantats ist sichergestellt, dass die richtige Menge an Kammerwasser aus dem Auge abgeleitet wird; die Flügel sollen eine Leckage verhindern und gewährleisten, dass das Implantat nicht aus der vorgesehenen Position verrutscht.7 Der PRESERFLO® MicroShunt wird aus einem weichen, flexiblen Biomaterial hergestellt, das sich der Form des Auges anpasst.9 Das biokompatible Material, erstmals zugelassen im Jahr 2002 zur Anwendung in der Kardiologie, verursacht keine negativen Immunreaktionen im Auge.9–11
Wie wird der PRESERFLO® MicroShunt implantiert? Nach der Verabreichung HORNHAUT der Narkose oder lokalen PRESERFLO MicroShunt ® Betäubung wird ein IRIS Ende des PRESERFLO® BINDEHAUT FILTERKISSEN MicroShunts in den LINSE TENON (-KAPSEL) vorderen Augen abschnitt vor der Iris, ZILIARKÖRPER die so genannte Vorder- LEDERHAUT kammer, eingeführt. Der Rest des Röhrchens wird unter den Schutzmantel, der das Auge umgibt, geschoben.9 So wird ein kleiner Abflusskanal geschaffen, über den die Flüssigkeit in den Raum unter den Schutz- mantel abgeleitet werden kann. Dort bildet sich ein kleines Sickerkissen, welches vom Oberlid bedeckt ist.9 Die Schutzmembran wird dann mit kleinen Nähten sicher verschlossen.9 Das Verfahren selbst ist schonender als herkömmliche Glaukom- Operationen. Das Einsetzen kann in vergleichsweise kurzer Zeit erfolgen. 5,9
Weitere Unterstützung Sollten Sie nach der Lektüre dieser Broschüre weitere Fragen zum PRESERFLO® MicroShunt haben, schreiben Sie diese bitte hier auf. Auf diese Weise denken Sie bei Ihrem nächsten Arztbesuch daran, die Fragen zu stellen.
Weiterführende allgemeine Informationen zum Glaukom finden Sie auch auf den folgenden Internetseiten: Deutsch: www.glaukom.de Englisch: www.glaucomasociety.org www.worldglaucoma.org www.isgs.info Referenzen: 1. Yadav KS, Sharma S. Eur J Pharm Sci. 2019; 15;133:1–7. 2. Agarwal P, Bradshaw SE. Ophthalmol Ther. 2018; 7:49–73. 3. Ansari E. Ophthalmol Ther. 2017; 6:233–241. 4. Wang J, Barton K. Taiwan J Ophthalmol. 2017; 7:130–137. 5. Market Scope. Glaucoma surgical device report, 2018. 6. Batlle JF et al. J Glaucoma 2016; 25:e58–e65. 7. Pinchuk L et al. J Biomed Mater Res B Appl Biomater 2017; 105:211–221. 8. NHS. Glaucoma treatment. Available at: https://www.nhs.uk/conditions/glaucoma/ treatments/ (Accessed July 2019). 9. Pinchuk L et al. Regen Biomater 2016; 3:137–142. 10. Pinchuk L et al. Biomaterials 2008; 29:448–460. 11. Silber S et al. Circulation 2009; 120:1498–1504.
35mm and Over PP-PMS-DE-0008 111005 SAN-02-2020
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