In dieser Ausgabe: Club Aktiv

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Heftausgabe IV/2019

In dieser Ausgabe:
■■So nicht: Entwurf von Spahn bedroht Selbstbestimmung von Beatmungspatienten
■■Wichtig zu wissen: Neuerungen Bundesteilhabegesetz ab 2020
■■Jubiläum in der Pfalz: 20 Jahre Club Aktiv in Kaiserslautern
■■Sommernachlese: Impressionen Sommerfest und Ferienfreizeit Kids
■■Vorausschau: Club-Termine
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Editorial

 Liebe Leserin, lieber Leser,
wie bitte – das Jahr geht schon wieder aufs Ende zu?          Pläne des Gesundheitsministers Jens Spahn sowie auch
Mit der vierten Clubheftausgabe 2019 war`s das zumin-         das 2017 in Kraft getretene Bundesteilhabegesetz, das
dest schon wieder für das laufende Clubheftjahr. Dazu         ab 2020 weitere wichtige Neuerungen bringen wird.
passt auch der Mix von Beiträgen in diesem Heft, die          Zunächst widmet sich ein aktueller Kommentar unseres
zurückblicken, zusammen mit Beiträgen, die einen Aus-         Geschäftsführers Paul Haubrich dem vom Gesundheits-
blick auf Einiges geben, was uns 2020 erwarten wird.          minister im August vorgelegten Referentenentwurf
                                                              zum so genannten „Gesetz zur Stärkung von Rehabi-
Zurückblicken tun wir im Heft auf einige besondere
                                                              litation und intensivpflegerischer Versorgung in der
Veranstaltungen im zweiten Halbjahr unseres diesjäh-
                                                              gesetzlichen Krankenversicherung“. Werbewirksamer
rigen Vereinslebens. Nach einer ungewollten Pause in
                                                              von der großen Koalition betitelt als: „Reha- und Inten-
den Vorjahren konnten wir Ende Juli wieder eine Club
                                                              sivpflege-Stärkungsgesetz – RISG“. Der Kommentar ab
Aktiv Ferienfreizeit für Kinder und Jugendliche mit Be-
                                                              Seite 3 zeigt auf, wie mit diesem Entwurf die Selbst-
hinderung anbieten – auch dank der Unterstützung der
                                                              bestimmung von Menschen mit Beatmung für eine
Trierer Kostka-Stiftung. Das Sommerfest am 31. August
                                                              angemessene Versorgung zuhause zunichte gemacht
stand in diesem Jahr unter dem Motto: „Hier feiern alle
                                                              werden könnte. Der breite Protest an dem RISG-Ent-
mit!“. In der Trierer Pfützenstraße trafen sich Mitglieder,
                                                              wurf ist auch darin begründet, dass die dortigen Pläne
Klienten/-innen, Mitarbeiter/-innen, Unterstützer/-
                                                              für eine ausschließliche Unterbringung von Beatmungs-
innen und Gäste zu Live-Musik, DJ Auftritt und netter
                                                              patienten in Heimen oder Sondereinrichtungen in
Gesellschaft. Vom Club-Team wurde wieder für Ge-
                                                              krassem Widerspruch zu den Zielen und Rechten der
tränke, Gutes vom Grill und selbst gebackenen Kuchen
                                                              UN-Behindertenrechtskonvention wie auch zu dem
zum Kaffee gesorgt. Am 26. September begingen wir
                                                              Paradigmenwechsel des neuen Bundesteilhabegesetzes
dann ein besonderes Jubiläum: 20 Jahre Club Aktiv in
                                                              (BTHG) stehen. Für das Bundesteilhabegesetz startet
Kaiserslautern. Dort wurde in den Räumlichkeiten in
                                                              die dritte Reformstufe am 01. Januar 2020. Im Rahmen
der Maxstraße 7 am Vormittag mit einer offiziellen Ver-
                                                              dessen wird es einige wichtige Neuerungen geben –
anstaltung und ab 14.00 Uhr mit einem Nachmittag der
                                                              welche das sind, erfahren Sie in einem Überblick ab
offenen Tür gezeigt, wie in zwei Jahrzehnten der heute
                                                              Seite 6.
zweitgrößte Club Aktiv Standort entstanden ist und der
besondere Geburtstag gemeinsam gefeiert.                      Apropos 2020: Zum Neujahresempfang begrüßt der
                                                              Club Aktiv am 24. Januar. Sie sind herzlich vom Vor-
Mit Rückblick hat auch die Jahresmitgliederversamm-
                                                              stand und der Geschäftsführung eingeladen dabei zu
lung zu tun, zu der der Vorstand in diesem Jahr alle
                                                              sein.
Mitglieder des Club Aktiv e.V. für den 27. November
einlädt. Kommen Sie und gestalten Sie Ihren Verein            Bis dahin: eine gute Zeit für Sie!
aktiv mit!
Zu den Themen mit weitreichenden Folgen für die
                                                                Das Clubheft-Team
Zukunft von Menschen mit Behinderungen gehören die
                                                                                                                  1
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Inhalt                                                                                                    Impressum

    Aktueller Kommentar                                                                       Herausgeber:
    Der Spahn-Entwurf zum „Reha- und Intensiv-                                                Club Aktiv e.V.
    pflegestärkungsgesetz RISG“ ........................................ 3                     Schützenstraße 20, 54295 Trier
                                                                                              St.- Nr. 42/661/1040/2
    Service-Thema
    Was bringt uns das Bundesteilhabegesetz                                                   Vorsitzender: Michael Jörg
    ab 2020? .......................................................................... 6
                                                                                              Geschäftsführer: Paul Haubrich
    Jubiläum 20 Jahre Club Aktiv Kaiserslautern
    Fotoimpressionen .......................................................... 8             Redaktion:
    Bericht ........................................................................... 10    Club Aktiv e.V., c/o Öffentlichkeitsarbeit
                                                                                              Tel.: 06 51 / 9 78 59-133,
    Club Aktiv Sommerfest 2019                                                                E-Mail: redaktion@clubaktiv.de
    Fotoimpressionen ........................................................ 12
                                                                                              Leitung Martina Josten (verantwortlich)
    Club Aktiv Kinder- & Jugend-Ferienfreizeit 2019
    Bericht ............................................................................ 14   Satz:
    Fotoimpressionen ........................................................ 16              Susanne Wagner-Tank, Club Aktiv e.V.

    Tag der offenen Tür                                                                        Druck:
    Projekte BAU-ART und Kunst-Bau-Steine stellen                                             Druckerei Koster
    ihre Arbeit vor .............................................................. 18         Auf Hirtenberg 8, 54296 Trier

    Vor Ort-Termin Club Aktiv Saarland                                                        Bitte Zuschriften unter dem Stichwort
    Besuch Ministerin Anke Rehlinger in Merzig .......... 19                                  „Clubzeitung“ an o.g. Adresse schicken.
                                                                                              Mit Namen gekennzeichnete Beiträge
    Spenden                                                                                   geben nicht unbedingt die Meinung des
    Sparkasse Trier übergibt Spenden aus                                                      Vorstandes oder der Redaktion wieder.
    PS-Reinertrag ................................................................ 20         Die Redaktion behält sich Kürzungen aus
                                                                                              Platzgründen vor.
    Interessenvertretung
    Wahl des Behindertenbeauftragten                                                          Der Bezug der Clubzeitung ist im Mit-
    der Stadt Trier .............................................................. 21         gliedsbeitrag für den Club Aktiv e.V.
                                                                                              enthalten. Die Clubzeitung erscheint
    Comedy trifft Tagespflege                                                                   viermal pro Jahr im 3-Monatsrhythmus.
    Fotoimpressionen ........................................................ 22              Der Jahresbezugspreis für Nichtmitglie-
                                                                                              der beträgt 15,00 Euro incl. Versand.
    Termine ......................................................................... 23
                                                                                              Anzeigenpreise sind bei der Redaktion
                                                                                              zu erfragen.
    :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
    Fotoquellen:                                                                              www.clubaktiv.de
    Fotos Club Aktiv: Titelseite, S.5, S.10, S.11, S.12, S.13, S.14, S.15, S.16,
    S.17, S.18, S.22.
    www.gesellschaftsbilder.de: Anna Spindelndreier: S.3, S.4.
    Fotoarchive:
    Fotos www.stock.adobe.com: S.1.
    Fotos www.fotolia.de: S.2, S.6, S.19, S.20 (unten), S.21 (unten), S.23.

2
In dieser Ausgabe: Club Aktiv
Aktueller Kommentar

Ein Schritt in die völlig
falsche Richtung.
Warum die verkappten Sparpläne des Gesundheits-
ministers an Beatmungspatienten offenkundiger
„Spahnsinn“ gegen die Selbstbestimmung sind.

Ein Kommentar von Paul Haubrich,
Geschäftsführer Club Aktiv

     Beatmungspatienten sollen zukünftig regelhaft           Was ist mit der UN-Behindertenrechtskonvention,
     von Gesetzes wegen in Heime und spezialisierte          die just vor zehn Jahren überfällig in Deutschland
     Einrichtungen ausgesondert werden? Bei Beat-            in Kraft trat und damit zum Bestandteil der deut-
     mung soll es Anspruch auf die außerklinische            schen Rechtsordnung wurde – gilt in Ihrem Ver-
     24 Stunden-Intensivpflege zuhause nur noch in           ständnis, Herr Spahn, Menschenrecht nur solange
     Ausnahmefällen geben? Was bestenfalls                          der Geldvorrat reicht? Oder das Bundes-
     mehrheitlich heißen würde, nach                                       teilhabegesetz (BTHG), das 2017 nach
     zermürbenden Kämpfen mit Kosten-                                          einer großen Welle von Protesten
     trägern und Verwaltungen. Als das,                                          der Betroffenen und ihren Vertre-
     Herr Gesundheitsminister Spahn,                                              tungen in Kraft getreten ist – für
     im August mit dem Referenten-                                                Sie, Herr Spahn, nur ein Papier-
     entwurf zu Ihrem werbewirksam                                                tiger statt der von der Politik
     betitelten „Reha- und Intensivpfle-                                         vielbeschworene große Paradig-
     gestärkungsgesetz (RISG)“ publik                                          menwechsel?
     wurde, konnte ich diesen traurigen
                                                                        Zumindest die Abkürzung RISG trägt der
     Meilenstein zurück in eine menschenrecht-
                                                                 Entwurf zu diesem „Reha- und Intensivpflege-
     vereitelnde Vergangenheit kaum fassen.
                                                             stärkungsgesetz“ zu Recht – wenn man denn das
     Das ist ein so perfider und instinktloser Vorstoß ge-   G gegen ein K austauscht. RISK – wie Risiko – birgt
     gen Selbstbestimmung, Teilhabe und Inklusion von        es zuhauf. In vorderster Linie für die Menschen,
     Menschen mit Behinderungen, dass es selbst mich         über deren Selbstbestimmung und Möglichkeit zu
     noch zu überraschen vermochte. Und das ist nach         wählen hinweg hier entschieden werden soll.
     über vier Jahrzehnten in der Interessenvertretung
     für Menschen mit Behinderung und als Anwalt
     tätiger Jurist wahrhaft nicht ganz leicht.

                                                                                                                       3
In dieser Ausgabe: Club Aktiv
Der Entwurf birgt jede Menge Risiken und Neben-       konkrete Beschreibungen von betroffenen Men-
wirkungen für die Betroffenen selbst, wie auch für    schen und ihren Angehörigen. Dokumente und Argu-
ihre An- und Zugehörigen. Ebenso für die Gesell-      mente, die Ihnen in aller Offenheit und Deutlichkeit
schaft, mit eben diesem ewig gestrigen Menschen-      zeigen, dass für die Betroffenen nicht weniger als
bild, das hinter einer solchen Aussonderungs- und     ihr lebenswertes Lebensmodell auf der Kippe steht,
Entmündigungsmentalität vermutet werden kann.         wenn der Entwurf in dieser Form je Gesetzesvorlage
Hier steht Grundsätzliches auf dem Spiel,                    oder gar Gesetzespraxis werden würde. Dieser
das von und für Menschen mit Behin-                               Entwurf, Herr Spahn, versucht Sparwillen
derungen nach vielen dunklen und                                     und Kostenzwang unter dem Deck-
dunkelsten Kapiteln in Jahrzehnten                                      mäntelchen der Qualitätsverbesse-
erkämpft wurde.                                                          rung und Erhöhung der Sicherheit
Wieviel Sprengkraft Ihr Ansinnen                                          für Menschen mit Intensivpflege-
haben würde, Herr Spahn, hätten                                           und Beatmungsnotwendigkeit zu
Sie als Mitglied der Bundesre-                                           verkaufen. Wahrlich kein neuer
                                                                        Versuch im Strategiearsenal politi-
gierung wissen können. Ja, sogar
                                                                       scher Akteure. Umso weniger sollten
wissen müssen. Ist die riesige Welle
                                                                    Sie davon ausgehen, dass das nicht
an persönlichen wie auch fachlichen
                                                                allzu offensichtlich ist.
Protesten schon vergessen, die es zum
Bundesteilhabegesetz (BTHG) der großen Koa-           Es ist weder die „Schuld“ noch die Verantwortung
lition im Jahr 2016 gab? Auch da – wir erinnern       der Betroffenen, dass die Intensivpflege – insbeson-
uns als Betroffene und Interessenvertretungen         dere in der ambulanten Versorgung – seit Jahren vor
sehr gut daran – wurde zunächst verniedlicht          stetig wachsenden Herausforderungen steht. Wie
und beschwichtigt. Es handle sich ja erst um den      die Pflege generell.
Entwurf usw. In der Tat brauchte der damalige
                                                      Dafür jetzt ausgerechnet einen Teil derjenigen zu
Entwurf zum BTHG dann viele Veränderungen und
                                                      „bestrafen“, die selbst und mit ihrem Umfeld al-
Änderungsanträge in wörtlich letzter Minute. Nur
                                                      les daran setzen, ihr Leben weiterhin – trotz des
so konnten die schlimmsten, wenn auch nicht alle
                                                      24-Stunden Intensivpflegebedarfs – zuhause unter
Baustellen mit Verschlechterungspotenzial für uns
                                                      Wahrnehmung ihres Wohn- und Wahlrechts, so zu
als Betroffene gemildert werden. Auch beim BTHG
                                                         erhalten, wie sie selbst es als lebenswert finden,
– immerhin der größten Reform seit vielen
                                                                ist mindestens zynisch. Dass intensivpfle-
Jahrzehnten in der Rechtsgrundlage
                                                                    gerisch versorgte Kinder mit Beatmung
für Menschen mit Behinderungen
                                                                      von den Einschränkungen nach Ihrem
– bedurfte es erst des massiven
                                                                       jetzigen Entwurf ausgenommen
Protests und des intensiven Aus-
                                                                        sein sollen, ist da auch kein Trost.
tauschs mit den Betroffenen als
                                                                        Bekommen diese jungen Menschen
„Experten/-innen in eigener Sa-
                                                                        dann zum 18. Geburtstag vom
che.“ Apropos Austausch: Erneut
                                                                        Gesundheitsminister eine Glück-
zeigt sich, dass mitreden können
                                                                       wunschkarte, verbunden mit einer
und das Recht auf tatsächliche Mit-
                                                                     Heimeinweisung?
bestimmung zweierlei sind.
                                                                Auch kann es nicht die Prämisse für Ver-
Diesmal scheint der Protest nicht nur
                                                         besserungen sein, die Anbieter von ambulanten
schneller Fahrt aufzunehmen als beim Entwurf zum
                                                      Intensivpflegeleistungen mehr oder weniger dem
Bundesteilhabegesetz; es lässt sich auch eine neue
                                                      Generalverdacht auszusetzen. Bestehende wirt-
Qualität, Intensität und Individualität beobach-
                                                      schaftliche Fehlanreize gibt es, ebenso wie Schwarze
ten. Gerade das sollte Sie aufmerken lassen, Herr
                                                      Schafe. Für positive Anreize und die Erhaltung einer
Spahn. Es sind ganz persönliche Briefe, Blogbeiträ-
                                                      lebenswerten Pflege zuhause aber fehlen Ihnen
ge, Nachrichten, die dazu verfasst und veröffent-
                                                      als Gesundheitsminister scheinbar die Ideen. Aufs
licht werden. Botschaften, die an Sie, Herr Spahn,
                                                      Ganze gesehen sind die ambulanten Dienste für viele
persönlich gerichtet sind. Sehr emotionale, sehr

4
In dieser Ausgabe: Club Aktiv
Menschen mit Intensivpflegebedarf, die zuhause           Klarstellung, was Sie da betreiben? Eher erscheint
leben, im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtige       es wie die Verharmlosung, die Beschwichtigung, das
Partner. Wir wissen, wovon wir reden – fragen Sie        Wegwischen der existenziellen Sorgen und Ängste
die Betroffenen und hören Sie Ihnen wirklich zu. Bes-    der Betroffenen. Plötzlich ist von all den Gruppen die
ser noch: Nehmen Sie einmal an deren häuslichem          Rede, die der Entwurf an der Stelle nicht (be-)treffen
Alltag teil, ohne Medien.                                soll. Das Papier aber spricht immer noch eine andere
                                                         Sprache – zumindest eine sehr unklare. Die Erfah-
Auf der einen Seite eine bessere und sichere (per-
                                                         rung hat uns gelehrt: Wo Interpretationsspielraum
sonelle) Qualität der Versorgung zu fordern und
                                                         und Unklarheit ist, geht das nahezu immer in der
gleichzeitig die Kosten, die ja vor allem personell
                                                         Praxis zu Lasten der Betroffenen.
durch die Fachkraftkosten bedingt sind, drücken zu
wollen, stärkt das Dilemma, nicht die Lösung. Außer-     All Ihren vermeintlichen Klarstellungen und Brand-
dem ist es keineswegs so, wie die Zahlen zeigen, dass    löschversuchen zum Trotz, Herr Spahn, das grund-
die Rechnung „stationär ist gleich kostengünstiger“      sätzliche Problem bleibt bestehen: Die intendierte
in der Praxis auch aufgehen muss. Und: Gibt es in        Regelung ist im Kern nicht konform mit der men-
der stationären Versorgung etwa keine Missstände?        schenrechtlichen Grundlage im Lichte der UN-Be-
Keine handfesten wirtschaftlichen Interessen und         hindertenrechtskonvention. Genauso wenig wie mit
Fehlanreize?                                             dem vollmundig versprochenen Paradigmenwechsel
                                                         des Bundesteilhabegesetzes hin zur STÄRKUNG der
Die Aufgabe der Politik, Ihre Aufgabe als Gesund-
                                                         Selbstbestimmung und der ABKEHR von einer pater-
heitsminister, ist doch vielmehr bessere Bedingun-
                                                         nalistischen und diskriminierenden Bevormundung
gen zu schaffen, damit das Recht der Wahlmöglich-
                                                         für Menschen mit Behinderung.
keit auch für eine außerklinische Versorgung für
Menschen mit Intensivpflegebedarf – Beatmung             Wir sehen hier leider wieder einmal den in allerers-
eingenommen – auch eingelöst werden kann. Wer            ter Linie kostenmäßig motivierten Versuch über das
dann – aus welchen Gründen auch immer – die stati-       Leben von Menschen mit Behinderung zu entschei-
onäre Versorgung wählt, der oder dessen Angehöri-        den, statt mit ihnen. Statt dafür zu sorgen, dass die-
ge hatten zumindest die Wahl.                            se, wie andere auch, ihr Leben leben können, so wie
                                                         sie es wollen. Dass das in einem heutigen Menschen-
Vermutlich haben Sie und Ihre Referenten die Reak-
                                                         bild als Grundlage für politische und gesellschaftliche
tionen unterschätzt oder sich schlichter- wie schlech-
                                                         Entscheidungen immer noch Platz haben kann, das
terdings zu wenig differenziert damit beschäftigt,
                                                         ist der eigentliche „Spahnsinn“, der weit über diesen
welche Welle an Protest, existenziellen Sorgen und
                                                         Entwurf hinausgeht.
Unsicherheiten insbesondere dieser Punkt in dem
Entwurf lostreten wird. Gut, dass die Welle so massiv    Verbale Zurückruderbewegungen werden da nicht
ist. Wir werden uns als Interessenvertretung wei-        reichen, nach dem Motto „Ist ja alles nicht so
ter aktiv dafür einsetzen, dass sie nicht überhört,      gemeint“ bzw. „Nur falsch verstanden“. Manchmal
nicht übersehen, nicht übergangen werden kann.           muss man grundsätzlich die (Denk-)Richtung ändern.
Als Selbsthilfeorganisationen haben wir viele Jahr-      Und zuzugeben, dass man so richtig daneben gelangt
zehnte dafür gekämpft, dass auch Menschen mit            hat, ist auch kein Makel – wenn man daraus lernt.
einem hohen Pflege- und Unterstützungsbedarf im
eigenen Zuhause leben können, wenn sie das wollen
und wählen. Selbstbestimmt Wohnen ist ein unab-
dingbarer zentraler Teil des selbstbestimmt Lebens,
auch wenn eine 24-Stunden-Assistenz oder -Pflege
notwendig ist.
Liest oder hört man Ihre jüngsten Interviews, Herr
Spahn, dann erscheint es so, dass Sie sich notge-
drungen – für sich und ihr Ressort – um schadens-
begrenzende Klarstellung bemühen. Ist das wirklich

                                                                                                            5
In dieser Ausgabe: Club Aktiv
Service-Thema

Was bringt uns das Bundesteilhabegesetz
(BTHG) ab 2020?

  Auf jeden Fall erwarten uns wichtige Neuerungen bei der Reformstufe 3 des BTHG wie auch
  bei den damit im Zusammenhang stehenden Umsetzungen für Rheinland-Pfalz ab 01. Januar
  2020. Welche erfahren Sie hier.
                                               Ein Überblick von Paul Haubrich, Geschäftsführer Club Aktiv e.V.

  Ab dem kommenden Jahr wird ein neuer Behinde-             gesetzliche Grundlage gab. Die vorhandenen Bewil-
  rungsbegriff eingeführt, der sich am so genannten          ligungsbescheide, die in das kommende Jahr wirken,
  bio-psycho-sozialen Modell der Internationalen            sollen weiterhin Bestandskraft haben. Wer jedoch
  Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung        unsicher ist, hat die Möglichkeit, vorsorglich einen
  und Gesundheit (ICF) orientiert. Hört sich sehr sperrig   Antrag auf Eingliederungshilfe zu stellen. Damit ist
  an. Wichtig ist, was dahinter steht: weg von der          dann auf jeden Fall sichergestellt, dass der notwendi-
  Defizitorientierung hin zur Ressourcenorientierung.       ge formelle Antrag vorliegt.
  Funktionale Beeinträchtigungen eines behinderten
  Menschen werden demnach nicht mehr als Eigen-
                                                            Bisher waren Leistungen für Menschen mit Behinde-
  schaft und Defizit angesehen, sondern in Verbindung
                                                            rungen maßgeblich von deren Wohnform abhängig
  mit den Kontextfaktoren sowie den individuellen
                                                            (z.B. eigene Wohnung oder stationäre Einrichtung).
  Interessen, Wünschen und Bedarfen der betroffenen
                                                            Ab 2020 sollen die Leistungen wohnformunabhängig
  Menschen.
                                                            sein und sich nur noch an den individuellen Bedürf-
                                                            nissen des / der Jeweiligen orientieren.
  Ein bedeutender gesetzlicher Schritt mit unmittel-
                                                            Die Eingliederungshilfe umfasst dabei die sogenann-
  baren Auswirkungen wird sein, dass ab 2020 die Ein-
                                                            ten Fachleistungen, also therapeutische, pädago-
  gliederungshilfe für Menschen mit Behinderung nicht
                                                            gische oder andere Fachleistungen. Die Hilfe zum
  mehr länger Bestandteil der Sozialhilfe, sondern
                                                            Lebensunterhalt und die notwendigen Kosten für
  eigenständig im SGB IX (EGH neu) geregelt ist. Dort
                                                            die Unterkunft werden vergleichbar wie bei anderen
  werden es zukünftig die „Besonderen Leistungen zur
                                                            Hilfeempfängern auch gehandhabt, mit gewissen
  selbstbestimmten Lebensführung für Menschen mit
                                                            behinderungsbedingten Zuschlägen. Damit wird die
  Behinderung“ sein.
                                                            lange geplante und von den Verbänden geforderte
                                                            Trennung der Fachleistungen der Eingliederungshilfe
  Ab 2020 werden die Leistungen der Eingliederungs-         von den existenzsichernden Leistungen nun endlich
  hilfe nur noch auf Antrag gewährt. In der Vergan-         vollzogen. Demnach wird es nicht mehr pro Person
  genheit mussten die Leistungen gewährt werden,            nur einen Vertrag oder Bewilligungsbescheid für
  wenn dem Sozialamt der Hilfebedarf bekannt wurde.         sämtliche Leistungen geben, sondern eine geson-
  Allerdings wurde in der Praxis auch bisher bereits        derte Vereinbarung für die Unterkunft sowie eine
  vielfach ein Antrag gefordert, obwohl es dafür keine      gesonderte Vereinbarung für den Bedarf an Einglie-
                                                            derungshilfe.
  6
In dieser Ausgabe: Club Aktiv
Die Unterscheidung zwischen kollektivem und               In Rheinland-Pfalz wird für die Eingliederungshilfe ab
einzelnem Wohnen entfällt. Achtung: Das bedeutet          2020 nicht mehr die Kommune, sondern das Landes-
keineswegs, dass es zukünftig keine Heime mehr ge-        amt für Soziales, Jugend und Versorgung zuständig
ben wird. Lediglich die Leistungen dort sind aufgeteilt   sein. Das für die Eingliederungshilfe zuständige Mi-
in die vorgenannten Bereiche.                             nisterium hat auf flächendeckende, gemeindenahe,
                                                          bedarfsdeckende, am Sozialraum orientierte und in-
                                                          klusiv ausgerichtete Angebote von Leistungsanbietern
Die Leistungen der Eingliederungshilfe sind nach wie
                                                          hinzuwirken und unterstützt die Träger der Eingliede-
vor offen. Das heißt, es gibt keinen festgelegten Stan-
                                                          rungshilfe bei der Umsetzung ihres Sicherstellungs-
dardkatalog von Leistungen, sondern der individu-
                                                          auftrages (Art. 1 § 4 AG BTHG Rheinland-Pfalz).
elle Bedarf des jeweiligen Menschen wird spezifisch
ermittelt.                                                Die Kommunen werden die Aufgaben des Landes in
                                                          der sogenannten Auftragsverwaltung durchführen.
Neu hinzugekommen sind dabei die Teilhabeleistun-
                                                          Diese Änderung soll u.a. dazu führen, dass es einheit-
gen an Bildung und die soziale Teilhabe, hier besteht
                                                          liche Regelungen für das ganze Bundesland gibt, so
auch ein Anspruch auf persönliche Assistenz. Auch
                                                          dass es keine Rolle mehr spielt, in welchem Landkreis
Elternassistenz wird möglich sein, d.h. behinderte
                                                          bzw. welcher Stadt man lebt. Die bislang immer wie-
Eltern erhalten Unterstützung bei der Erziehung ihrer
                                                          der erlebten unterschiedlichen Bedingungen in den
Kinder. Auch hierfür haben die Verbände der Men-
                                                          Regionen im Land könnten so angeglichen werden.
schen mit Behinderungen lange gekämpft.
                                                          Gleichfalls ist es nicht mehr notwendig, mehre-
                                                          re Leistungsanträge bei verschiedenen Trägern zu
Auch ab 2020 wird die lang erwartete zweite Stufe
                                                          stellen. Ein einziger Reha-Antrag ist ausreichend, um
bei der verbesserten Einkommens- und Vermögens-
                                                          ein umfassendes Verfahren zur Bedarfsermittlung
heranziehung umgesetzt. Der Vermögensfreibetrag
                                                          auszulösen. Dies ist bereits seit 2018 gültig und wird
steigt auf etwa 50.000,- Euro (bisher 25.000 Euro).
                                                          fortgesetzt.
Sehr wichtig: Das Partnereinkommen und -vermögen
wird von der Heranziehung ab 2020 komplett ausge-         Die obige Regelung gilt ab 2020 für Erwachsene
nommen sein.                                              mit Behinderung in Rheinland-Pfalz. Für behinderte
                                                          Kinder bis zum 18. Lebensjahr werden weiterhin die
Auf diese Verbesserungen haben die Betroffenenver-
                                                          Landkreise und kreisfreien Städte zuständig sein.
bände lange gedrungen. Langfristig werden die Ver-
                                                          Begründet wird dies mit der Einheitlichkeit der Leis-
bände daran arbeiten, dass die Heranziehungsgren-
                                                          tungen im Rahmen der Jugendhilfe und der Eingliede-
zen ganz fallen werden, um eine volle Gleichstellung
                                                          rungshilfe.
für die Menschen ohne Behinderung zu erreichen.
Teilhabeleistungen sind als echte Nachteilsausgleiche
einkommens- und vermögensunabhängig zu gewäh-             Beim Budget für Arbeit kann der Lohnkostenzuschuss
ren.                                                      an den Arbeitgeber von 40 auf bis zu 60 Prozent der
                                                          monatlichen Bezugsgröße nach § 18 Abs. 1 SGB IV
                                                          erhöht werden. Die Erhöhung des Lohnkostenzu-
Als problematisch sind die angestrebten externen
                                                          schusses erfolgt jedoch nur bis zur Höhe der indivi-
Kostenvergleiche anzusehen. Die neue Regelung
                                                          duell im Arbeitsbereich der Werkstatt für behinderte
besagt, dass in den Vereinbarungen der Leistungs-
                                                          Menschen tatsächlich entstehenden Kosten.
anbieter nur die Preise anerkannt werden, die sich im
unteren Drittel des Vergleichs befinden. Damit wird
einer Vergütungsspirale nach unten Vorschub geleis-
tet, die das Absinken des Qualitätsniveaus bei der        Die letzte Reformstufe des BTHG wird 2023 greifen.
Eingliederungshilfe erwarten lässt.                       Dann wird es zur Neubestimmung des leistungsbe-
                                                          rechtigten Personenkreises in der Eingliederungs-
                                                          hilfe kommen. Wie dies aussehen wird, muss noch
                                                          erarbeitet werden.
                                                                                                                   7
In dieser Ausgabe: Club Aktiv
20 Ja
      Club A
    Kaisersl
      26.09.

8
ahre
Aktiv
lautern
.2019

          9
Mit Herzblut, Teamgeist und Ideen.

                                            Vom Newcomer zur Konstante:
                                            Der Club Aktiv in Kaiserslautern feiert 20-Jähriges.

 KAISERSLAUTERN. Wenn der zweitgrößte (und zweitälteste) Standort 20 Jahre alt wird, ist das ein besonderer Anlass – auch
 beim Club Aktiv. Also waren der Feier des 20 Jahre-Jubiläums des Club Aktiv Kaiserslautern seit Beginn des Jahres einige Überle-
 gungen vorausgegangen, wie man diesen Tag angemessen begehen könnte. Das Ergebnis war dann am 26. September in Kaisers-
 lautern in den Club-Räumen der Maxstraße 7 zu sehen und zu hören. Am Ende des Jubiläumstages waren sich Gäste, Klienten/-
 innen, Unterstützer, Partner, Leitung und das Club Aktiv Team Kaiserslautern einig: „So war es schön, so hat`s gepasst“.

             Programm auf allen Ebenen                                 weiter zu entwickeln. Besonders genannt wurden Stadt und

             Wer am Vormittag zu der offiziellen Jubiläumsveran-       Landkreis Kaiserslautern, Jobcenter und Jugendberufsagen-

             staltung eintraf, konnte schnell sehen, dass sich das     tur, Agentur für Arbeit sowie Rentenversicherungsträger. Für

 Club Aktiv Team für seine KL 20-Feier zusammen richtig ins Zeug       Schmunzeln beim Publikum sorgten eingestreute Anekdoten aus

 gelegt hatte. Gemeinsam waren in den Wochen zuvor Räume               den Lauterer Anfängen, wie das gemeinsame „Klinkenputzen“

 auf den Kopf gestellt, renoviert, dekoriert, unzählige große und      bei Unternehmen der Region mit tatkräftiger Unterstützung der

 kleine Dinge konzipiert, organsiert und realisiert worden. Plakati-   Wirtschaftsförderung Kaiserlautern.

 ve Hinweisschilder, für die von der Upcycling AG eigens stattliche              Kleiner Anfang, große Entwicklung
 Palettenträger gebaut worden waren, zeigten im Eingang und
                                                                                 Für die Club Aktiv Leitung aus Trier sprachen Ge-
 auf allen drei Club-Etagen das vielfältige Programm und was wo
                                                                                 schäftsführer Paul Haubrich und Vereinsvorstand
 zu finden sein würde. Um 10.30 Uhr ging es im vierten Stock los
                                                                       Michael Jörg. Paul Haubrich rief die kleinen Anfänge in Erin-
 mit der offiziellen Jubiläumsveranstaltung. Danach gemeinsamer
                                                                       nerung: „Wir haben mit einem Projekt hier angefangen, keine
 Mittagsimbiss mit Deftigem aus der Pfälzer Küche von einem
                                                                       eigenen Räume, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus
 Inklusionsbetrieb, ab 14.00 Uhr Nachmittag der offenen Tür mit
                                                                       Trier sind nach Kaiserslautern gependelt und waren zunächst
 Projektausstellungen auf allen drei Etagen, lockerer Austausch
                                                                       nur tageweise hier.“ Dass daraus einmal der zweitgrößte Club
 und kleines Rahmenprogramm mit Musik, diverse Mitmach-
                                                                       Aktiv-Standort mit heute mehr als 200 Mitarbeitenden werden
 Aktionen aus verschiedenen Projekten sowie Kaffee und Kuchen
                                                                       würde, darauf hätte zu Beginn niemand gesetzt. „Wir sind nicht
 für alle.
                                                                       besonders planvoll vorgegangen. Eines hatten wir aber im Blick:
             Dank an die Partner vor Ort                               Unsere Unterstützung für ein selbstbestimmtes Leben ist nicht

             Sabine Bach begrüßte als Standortleitung zum Auftakt      nur in unserer Gründungsregion Trier gefragt, sondern überall

             alle Gäste sowie die Club-Leitung und das Team.           wo Menschen mit Behinderung möglichst unabhängig ihr Leben

 Besonderer Dank ging an die Vertreterinnen und Vertreter der          selbst in die Hand nehmen wollen, weg von falsch verstandener

 Partner aus der Stadt und dem Landkreis Kaiserslautern, die es        Fürsorge und Bevormundung.“

 dem Club Aktiv KL über die gewachsene langjährige Zusammen-           Michael Jörg unterstrich die Rolle der Mitarbeiterinnen und Mit-
 arbeit erst möglich gemacht haben, das Angebot im Bereich             arbeiter für die gute Entwicklung und dankte diesen, wie zuvor
 Arbeit, Bildung, Chancen, in der Jugend- und Selbsthilfe und          auch Paul Haubrich: „Jede und jeder von uns ist Botschafter. Wir
 bei den ambulanten Diensten auch in der Pfalz aufzubauen und          bewegen uns und andere, wenn wir die Club-Werte gemeinsam

       10
und überzeugt leben. Die inklusive Gesellschaft ist ein Mehrwert      te von zwei ehemaligen Projektteilnehmern. Mirzat Yapar ist
für alle.“                                                            heute Auszubildender bei der Barbarossa Bäckerei. Er wurde
                                                                      vom Club Aktiv in Kaiserlautern zum Ende seiner Schulzeit
             Aktiv für Inklusion
                                                                      zunächst im Rahmen des Projekts „Berufseinstiegsbegleitung“
             Auch Joachim Färber, Beigeordneter und Dezernent
                                                                      unterstützt, darauffolgend mit seinem Ausbildungsbetrieb durch
             der Referate Soziales, Schulen, Jugend und Sport der
                                                                      das Angebot „Assistierte Ausbildung“. Mit Mirzat Yapar in der
Stadt Kaiserslautern, betonte in seinem Grußwort das gemeinsa-
                                                                      Runde berichteten zu ihren Erfahrungen Andrea Gräbel (Jugend-
me gesellschaftliche Ziel: „Inklusion geht uns alle an.“ Dieser Vi-
                                                                      berufsagentur KL), Szilvia Várnai (Barbarossa Bäckerei) und Ilona
sion und den Verbesserungen der letzten Jahre zum Trotz, gebe
                                                                      Berg (Club Aktiv KL Projektteam).
es allerdings immer noch viele Hindernisse:
                                                                                          Geschichte Nr. 2 war die von Michael Halter.
„Am hinderlichsten sind die Barrieren in den
                                                                                          Er hatte, nach einigen Tiefschlägen und psy-
Köpfen.“ Genau dort anzusetzen, darin ver-
                                                                                          chischen Problemen, im Rahmen der Reha-
ortete er die wichtige Rolle des Club Aktiv:
                                                                                          beratung der Deutschen Rentenversicherung
„Bei der Einlösung von gleichberechtigter
                                                                                          von der Wiedereingliederungsmaßnahme
Teilhabe haben wir als Stadt eine besondere
                                                                                          „Chance Plus“ erfahren. So kam er zum Club
Rolle und Verantwortung. Dafür brauchen
                                                                                          Aktiv KL, nahm dort mit sehr guter Entwick-
wir starke, zuverlässige Partner – einer
                                                                                          lung an der Maßnahme teil und nutzte seine
dieser Partner ist der Club Aktiv und das
                                                                                          Chance für eine betriebliche Erprobung.
verlässlich seit fast zwei Jahrzehnten.“ Eigens hatte er sich zuvor
                                                                      Hierbei konnte er so überzeugen, dass er heute Mitarbeiter des
von seinen Mitarbeitenden die Klientenzahlen geben lassen:
                                                                      Club Aktiv Teams KL ist. Mit ihm in der Runde berichteten Reha-
„Allein für die Stadt Kaiserlautern unterstützt der Club Aktiv hier
                                                                                          beraterin Nina Wünschel (DRV) und Sabine
rund 1.100 Menschen.“ Das könnten, u. a.
                                                                                          Bach als Standortleitung Club Aktiv KL.
durch die Möglichkeiten des neuen Bundes-
teilhabegesetzes, durchaus mehr werden.                                                   Im Rahmen der Praxis-Runde gab es viel
Mit Blick auf die Gesetzesumsetzung im                                                    Positives zum Club Aktiv Kaiserslautern zu
Land sei vieles neu geregelt, zum Teil mit er-                                            hören, sowohl von den beiden ehemali-
wartbaren Verbesserungen, aber: „Der Bund                                                 gen Projektteilnehmern als auch von den
lässt die Kommunen warten. Es wird schwer                                                 weiteren Beteiligten. Einig war man sich
werden, alles von Anfang an so umzusetzen,                                                auch in der Bedeutung der Individualität
wie es bei dem Gesetz für die Menschen gedacht ist.“                                      und Flexibilität, die Unterstützungsangebo-
                                                                      te heute haben müssen: „Das Leben ist so komplex geworden.
Peter Schmidt ergänzte in seinem Grußwort als Kreisbeigeord-
                                                                      Individuelle Lösungen betreffen individuelle Menschen.“ Auch
neter des Landkreises die wertschätzenden Worte zur Zusam-
                                                                      darüber, dass es gut sei, dass die Angebotslandschaft so vielfältig
menarbeit: „Der Club Aktiv ist eine Konstante, ein verlässlicher
                                                                      geworden ist und die Angebote des Club Aktiv dabei ein wichtige
Partner. Die Qualität und das Engagement beim Club Aktiv sind
                                                                      Angebotskomponente darstellen, herrschte Konsens. Wünsche
Garant dafür, das Inklusion gelebt wird und nicht nur ein Schlag-
                                                                      für die Zukunft gab es zum Abschluss der Runde einige: ausrei-
wort bleibt.“ Auch er betonte die Herausforderungen, vor die
                                                                      chende finanzielle Mittel, Nachhaltigkeit bei guten Projekten,
sich die Kommunen mit der Umsetzung des neuen Bundesteilha-
                                                                      Offenheit für Angebote „nicht von der Stange“, Vorbeugung statt
begesetzes gestellt sehen: „Es ist ein gutes Gesetz, aber es muss
                                                                      „Reparaturbetrieb“ und immer wieder Flexibilität.
jetzt mit Leben gefüllt werden - das ist noch ein langer Weg.“
                                                                                Gekommen, um zu bleiben
             Helfen, den eigenen Weg zu finden
                                                                                Am Ende der Veranstaltung stand ein ganz besonde-
             Wie Menschen individuell unterstützt werden kön-
                                                                                res Kompliment, wie es sich jeder Jubilar nur wün-
             nen, die es bei ihrem Weg in Ausbildung und Arbeit
                                                                      schen kann: „Der Club Aktiv Kaiserslautern soll bleiben wie er ist.
nicht einfach hatten, zeigte die anschließende Gesprächsrunde.
                                                                      Weiter viele Ideen und weiter viel Herzblut für die Menschen,
Unter dem Motto „Und es geht doch! Chancen schaffen, Chan-
                                                                      um die es hier geht!“ Was bleibt da noch zu sagen, außer:
cen ergreifen.“ sprach der ebenso kompetente wie sympathische
                                                                      DANKE!
Moderator der Veranstaltung, Sebastian Zobel (swr-Studio KL),
mit sieben Gästen. Im Mittelpunkt stand die jeweilige Geschich-

                                                                                                                                11
12
13
Schön war`s!                                            Club Aktiv Kinder- & Jugend-Ferienfreizeit 2019

       TRIER. Endlich war es wieder soweit: Vom 29. Juli bis 03. August fand unsere Ferienfreizeit für Kinder und Jugendli-
       che mit Behinderungen statt. Acht Kinder – sechs Jungs und zwei Mädchen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren – gehörten
       zu unserer Gruppe.

       Dass die Ferienfreizeit erneut stattfinden konnte, dafür sagen wir allen Beteiligten und Unterstützern Danke! Besonders:
       den Kindern, den Eltern, der Kostka-Stiftung für die finanzielle Förderung, den Besuchern/-innen und Club Aktiv Kollegen/-
       innen der Ambulanten Angebote zur Teilhabe (AHT) für die Nutzung der Räume und für das gute „Bekochen“; ebenso dem
       Club Aktiv Fahrdienst, der uns zuverlässig und sicher zu allen Ausflugzielen gebracht hat.

                                                                          Ein Bericht von Sarah Scherf (Club Aktiv Selbsthilfe Trier)
                                                                                     und Stephanie Meletzki (Club Aktiv AHT Trier)

        Montag, 29. Juli
        Zum Auftakt geht es mit einem gemeinsamen Frühstück und gleichzeitigem Kennenlernen in der Pfützenstraße 1 los.
        Einige Kinder sind bereits miteinander bekannt, was das erste Treffen gleich auflockert. Nach einem ausgedehnten
        Frühstück und der Erkundung der Räumlichkeiten fahren uns zwei Busse vom Fahrdienst zum Mattheiser Weiher. Dort
        besuchen wir den Spielplatz und machen einen schönen Spaziergang. Danach ist Minigolfspielen und gemeinsames
        Mittagessen angesagt. Abgerundet wird der erste Ferientag wieder in der Pfützenstraße – es wird gespielt, gemalt und
        Musik gemacht. Was wohl für morgen auf dem Programm steht?

                                                 Dienstag, 30. Juli
                                                 An Tag 2 geht es schon lebhafter am Frühstückstisch zu. Die noch etwas schüch-
                                                 terne und stille Phase ist nun gebrochen. Das ist auch gut so, denn wir haben
                                                 heute einiges vor: Es geht zum Waldhelfer/-innentag im Trierer Weißhauswald!
                                                 Dort empfängt uns die Försterin Frau Schmitt, die uns eine Einführung in die
                                                 Forstarbeit gibt. Wir bekommen auch direkt eine Aufgabe von ihr: Wir sollen
                                                 helfen, die Futterpäckchen für die Automaten, die überall an den Gehegen zu
                                                 finden sind, mit Futter zu füllen. Gar nicht so einfach, denn es ist exakt auf die
                                                 Füllmenge zu achten. Wir gehen gemeinsam fleißig an die Arbeit und siehe da –
                                                 es macht richtig viel Spaß!

                                                 Draußen arbeiten bringt Appetit. Der Grillplatz ist schon angefeuert, unser
                                                 Grillgut haben wir selbst dabei und so können wir gemütlich gemeinsam grillen
                                                 und das wirklich tolle Wetter genießen. Nach der schönen und gemütlichen Es-
                                                 sensrunde folgt Teil 2 unseres Arbeitsprogramms: Aufräumen im Ziegengehege,
                                                 Heu zusammenschaufeln und das Gehege sauber machen. Nach erfolgreicher
                                                 Erledigung bleibt noch etwas Zeit, sich auf dem Spielplatz auszutoben, bis es von
                                                 dort am späten Nachmittag wieder nach Hause geht.
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Mittwoch, 31. Juli
An Tag 3 machen wir unseren weitesten Ausflug – es geht für die ganze Gruppe nach Saarbrücken. Nach einer fröhlichen Zugfahrt
mit Frühstück, Spiel und Spaß kommen wir dort an. Ursprünglich wollen wir weiter in den Saarbrücker Zoo. Aufgrund von Komplika-
tionen am Bahnhof haben wir jedoch zwei Busse verpasst und somit leider auch zu viel Zeit verloren. Wir ändern spontan das Pro-
gramm und fahren stattdessen in den Deutsch-Französischen Garten – eine sehr schöne Umgebung. Wir streifen durch die verschie-
denen Gartenanlagen, sitzen an Wasserfontänen, fahren Tretboot, lauschen einem Orgelspiel und lassen es uns ganz unkompliziert
bei Pommes und Würstchen gut gehen. Trotz Planänderungen letzten Endes ein schöner und erlebnisreicher Tag!

Donnerstag, 01. August
Heute geht es nach dem Frühstück direkt an die Werkbank. In der urigen Holzwerkstatt
von „Engel“ Mathias Koch in Trier-Kürenz werden wir herzlich empfangen, um die Arbeit
mit Holz kennenzulernen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einer kleinen Ein-
führung dürfen wir selbst praktisch arbeiten. Es wird ein wenig geschnitzt, sich mit dem
Werkzeug vertraut gemacht und dann ein eigenes Projekt angegangen. Aus einem Stück
Holz dürfen wir etwas Neues gestalten. Dabei kommen kleine Schalen und Namensschil-
der heraus, die uns gut gefallen. Zurück in der Pfützenstraße 1 werden wir erstmal von
der netten Kochgruppe der AHT-Besucher/-innen reichlich mit Mittagessen versorgt.
Am Nachmittag geht es dann noch auf den Spielplatz im Palastgarten, mit Klettern und
Kickern auf dem Bolzplatz.

Freitag, 02. August
Tag 5 wird ein langer Tag. Morgens sind wir erstmal alle mit unserem ganzen Gepäck angereist, da wir für den Abend eine gemein-
same Übernachtung in den Club Aktiv Räumen am Viehmarktplatz vorhaben. Alle sind schon sehr gespannt! Der Morgen verläuft
sehr gemütlich mit einem längeren Frühstück und Spielen. Den Mittag und Nachmittag verbringen wir wieder im nahegelegenen
Palastgarten – unter anderem mit einem schönen Picknick, Fußball, Klettern und Wikinger-Schach. Am späteren Nachmittag geht’s
dann in die Räume am Viehmarktplatz. Hier wird gemeinsam gespielt und zu lauter Musik abgetanzt. Ein Teil unserer Gruppe geht
zum Einkaufen für das Abendessen. Wir bereiten selbstgemachte Pizza vor und essen gemeinsam in lustiger Runde. Vielen Dank an
unsere Spitzen-Köchin Maike! Später am Abend werden die Betten vorbereitet und gemeinsam schauen wir noch einen Film. Dabei
schlafen schon einige ein – es war ja auch wieder ein langer Tag mit ganz schön viel Action.

                                                                     Samstag, 03. August
                                                                     Oh, schon unser letzter gemeinsamer Tag in dieser Ferienfreizeit!
                                                                     Aufräumen und Frühstücken stehen als erstes auf dem Pro-
                                                                     gramm. Danach sind alle gestärkt und es wird noch gemeinsam
                                                                     gespielt, Musik gehört und auf der Straße mit Kreide gemalt. Zum
                                                                     Abschluss gibt es noch ein Geschenk für jeden in der Gruppe –
                                                                     ein schönes grünes Club-T-Shirt mit einer witzigen Comic-Figur,
                                                                     die der Trierer Zeichner Johannes Kolz für den Club Aktiv entwor-
                                                                     fen hat. Ein letztes Gruppenfoto „ganz in Grün“ und dann geht`s
                                                                     auf nach Hause.

                                                                     Wir freuen uns schon jetzt auf eine neue Ferienfreizeit im
                                                                     nächsten Sommer. Allen hat es gut gefallen, und jedes der Kinder
                                                                     möchte wieder mitmachen. Nette Worte gibt es zum Abschied
                                                                     und danach auch von den Eltern. Das freut uns sehr.

                                                                     Bis zum nächsten Mal!
                                                                                                                           15
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                 i s 0 3 . August 2019
      29. Juli b

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17
Tag der offenen Tür

Nicht nach Schema F: Teilhabe kreativ und individuell
Projekte BAU-ART und Kunst-Bau-Steine stellen ihre Arbeit vor

TRIER. Am 19. September 2019 lud der Club Aktiv mit          Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt sich für die be-
seinem Kooperationspartner transcultur dazu ein, den         sondere Zielgruppe bewegen. Denn: „Gerade für psychisch
Blick hinter die Kulissen seiner beiden integrativen Pro-    erkrankte Menschen ist Erwerbsfähigkeit mit ihren vielfäl-
jekte BAU-ART und Kunst-Bau-Steine zu werfen. Hierzu         tigen Erfordernissen eine Herausforderung. Es geht darum,
trafen sich Gäste, Unterstützer/-                                                   Bedingungen zu schaffen, die es psy-
innen, Teams und Teilnehmer/-                                                       chisch Erkrankten erst ermöglichen
innen in Trier in den Club Aktiv-                                                   zu arbeiten bzw. wieder zu arbeiten
Räumen Castelfortestr. 1, die im                                                    und so ihr Recht zur Teilhabe auch
Mai 2018 für die beiden Projekte                                                    am Arbeitsleben umzusetzen.“
bezogen worden waren.                                                               Über die bleibenden Gestaltungs-
Das Programm begann mit                                                             ergebnisse, die von und mit den
einem Grußwort von Paul                                                             Teilnehmenden in den beiden Pro-
Haubrich, Geschäftsführer des                                                       jekten geschaffen werden, konnten
Club Aktiv. Er gab danach das                                                       sich die Gäste beim Tag der offenen
Wort weiter an Jean-Martin                                                          Tür an verschiedenen Stellen einen
Solt, der beim Kooperations-                                                        Eindruck verschaffen. Beispielsweise
partner transcultur e.V. die                                                        in der Ausstellung der Kreativwerk-
künstlerische Leitung für beide                                                     statt mit Werken zu verschiedenen
Projekte von Beginn an inne hat.                                                    Gestaltungstechniken und Mate-
Mit den Aussagen „Wesentliche                                                       rialien. Eine Landkarte zeigte die
Kompetenz beider Angebote ist                                                       zahlreichen „Baustellen“ im Stadt-
das personenzentrierte Arbei-                                                       gebiet, die die beiden Projekte im
ten, nicht einfach nach Schema F“ (Paul Haubrich) und        öffentlichen Raum bereits bei Schulen und Kindergärten,
„Über die Gestaltung das eigene Leben gestalten“ (Jean-      Studierendenwohnheimen, Bürgerzentren, Ämtern und
Martin Solt) wurde gleich zu Beginn verdeutlicht, welche     vielem mehr mit ihren Wandgestaltungen ebenso kreativ
Schwerpunkte diese Projekte zur Wiedereingliederung          wie plakativ verändert haben.
von Menschen mit psychischen Erkrankungen setzen.            Das Team von Kunst-Bau-Steine und BAU-ART freute sich
Jean-Martin Solt führte zudem die besondere Heran-           über den interessierten Anklang, den der Tag der offenen
gehensweise bei beiden Projekten vor Augen: „Die             Tür fand. Ein besonderer Dank gilt dem Jobcenter Stadt
sich ergänzende Mischung ist das Besondere – Kunst,          Trier und dem Amt für Soziales und Wohnen der Stadt
Handwerk und individuelle psychosoziale Begleitung der       Trier für die Zusammenarbeit. Diese finanzieren die beiden
Teilnehmenden.“                                              Projekte zusammen mit dem Europäischen Sozialfonds seit
Bettina Mann, Psychiatriekoordinatorin der Stadt             mehr als 10 Jahren. Sie eröffnen damit Menschen mit psy-
Trier, ergänzte in ihrem anschließenden Vortrag, dass        chischen Erkrankungen echte Chancen und Möglichkeiten,
die Projekte Kunst-Bau-Steine und BAU-ART wichtige           (wieder) einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt und da-
Bestandteile in der differenzierten Palette einer gemein-    mit ihre persönliche Teilhabe am Arbeitsleben zu erhalten.
denahen psychiatrischen Versorgung für die Stadt Trier                         Isabell Schank (Club Aktiv Trier,
darstellen. Die Zuhörer/-innen sensibilisierte sie für den                     Projekte BAU-ART und Kunst-Bau-Steine)
schmalen Grad, auf dem Angebote zur Annäherung und

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Vor Ort-Termin beim Club Aktiv Saarland

Kennenlernen für mehr Kooperation
Ministerin Anke Rehlinger besucht Club Aktiv im Saarland

MERZIG. Den Club Aktiv gibt es in Trier bereits seit      Im Zentrum der Ausführungen stand bei dem Termin
46 Jahren. Die meisten kennen den Club hier insbe-        das Projekt Assistierte Ausbildung, das der Club Aktiv
sondere durch die Selbsthilfe und die ambulanten          im Auftrag der Agentur für Arbeit und des Jobcenters
Dienste, wie z.B. über die allgegenwärtigen Busse         Merzig-Wadern umsetzt. Im Rahmen dieses Projekts
unseres Fahrdienstes. Im Saarland führt der Club          begleiten Kolleginnen und Kollegen des Club Aktiv
Aktiv mit der Abteilung Arbeit – Bildung – Chancen        Teams im Saarland an sechs Standorten (Homburg,
(ABC) seit zehn Jahren an verschiedenen Standorten        Merzig, Neunkirchen, Saarbrücken, Saarlouis und St.
vor allem arbeitsmarktrelevante Projekte und Dienst-      Wendel) seit 2016 Auszubildende mit besonderem
leistungen durch. Der Club Aktiv ist demzufolge dort      Unterstützungsbedarf dabei, ihre Ausbildung erfolg-
insbesondere aus                                                                         reich abzuschließen.
der unterstützenden                                                                        Am Standort Merzig
Bildungsarbeit und                                                                         (Stadtteil Hilbrin-
Arbeitsmarktwie-                                                                           gen) unterstützen
dereingliederung                                                                           hierfür aktuell zwei
für Menschen mit                                                                           Mitarbeitende zwölf
Beeinträchtigungen                                                                         Auszubildende. Die
bekannt.                                                                                   Auszubildenden
Um die Arbeit des                                                                          kommen in der Regel
Club Aktiv im Saar-                                                                        vier Stunden pro
land auch auf der                                                                          Woche für Unterricht
politischen Ebene                                                                          und andere Unter-
bekannter zu machen, wurde für den 06. August ein         stützungsleistungen zum Club Aktiv. Darüber hinaus
Besuchstermin mit der saarländischen Ministerin für       besteht ein enger Austausch mit den Ausbildungs-
Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, die zugleich     betrieben, um bei Bedarf möglichst präventiv aktiv
stellvertretende Ministerpräsidentin des Saarlandes       werden zu können. Das Projekt Assistierte Ausbildung
ist, vereinbart. Eine Einladung, die Anke Rehlinger (im   läuft in Merzig noch bis zum 31. Juli 2020.
Bild erste von links), wie sie dem Club Aktiv gegen-      Über das Angebot Assistierte Ausbildung hinaus wur-
über betonte, sehr gerne annahm.                          den weitere Projekte vorgestellt, die beim Club Aktiv
Seitens des Club Aktiv waren bei dem Ministerin-          im Saarland derzeit von einem Team mit insgesamt
nenbesuch dabei: Geschäftsführer Paul Haubrich aus        19 Kollegen/-innen umgesetzt werden. Dazu gehören
Trier sowie für den Standort Saarland Frau Baumann        die Maßnahmen: Unterstützte Beschäftigung (Neun-
(Standortleitung Saarland), Frau Hanff (sozialpädago-     kirchen), Integration von Rehabilitanden in den
gische Fachkraft beim Club Aktiv in Merzig) und Herr      Arbeitsmarkt (Saarbrücken und Neunkirchen) und das
Veauthier (Ausbildungsbegleiter und Lehrkraft beim        Aktivcenter (Neunkirchen).
Club Aktiv in Merzig).
                                                                          Ulrike Baumann (Club Aktiv Saarland)

                                                                                                                 19
Spenden

           Glück für den guten Zweck
           Sparkasse Trier übergibt Spenden aus PS-Reinertrag

Foto: Sparkasse Trier

           TRIER. Aus den Erträgen der Sparkassen-Lotterie „PS-Sparen und Gewinnen“ hat die Sparkasse Trier auch in diesem
           Jahr wieder gemeinnützige Organisationen aus der Region mit einer finanziellen Unterstützung zur Förderung ihres
           sozialen Engagements bedacht. Das Prinzip der Lotterie ist einfach: Aus dem Kaufpreis der PS-Monatslose von 5,00
           Euro werden 4,00 Euro für den Kunden angespart, 0,75 Euro fließen in die Verlosung und 0,25 Euro in den so genann-
           ten PS-Reinertrag, der dann von der Sparkasse als Spende zur Förderung von gemeinnützigen Vereinen und Organisa-
           tionen vor Ort verwendet wird.

           Am 04. September wurde in Trier an ausgewählte soziale Organisationen aus dem PS-Reinertrag zunächst „symbo-
           lisch“ eine Fördersumme von insgesamt 24.400 Euro vergeben. Für den Club Aktiv e.V. freut sich der Geschäftsführer
           Paul Haubrich (im Foto vorne rechts) darüber, dass wir mit einem Teil dieses Betrages zu den Geförderten gehören
           und damit unsere langjährige Arbeit für Menschen mit Behinderung von der Sparkasse Trier weiter unterstützt wird.
           Vielen Dank an den Vorstand der Sparkasse Trier! Im Bild mit dem Vorstandsvorsitzenden Günther Passek sowie
           den beiden weiteren Vorstandsmitgliedern Dr. Peter Späth und Martin Grün.

                                  Menschen mit Behinderung unterstützen? Bitte JA!
                                  Im Club Aktiv sehen wir täglich, wie wichtig jede Spende hier vor Ort ist. Gerade, weil wir als
                                  Verein nicht auf eine überregionale eigene Spendeninfrastruktur, prominente Fürsprecher und
                                  Sponsoren oder Benefiz-Veranstaltungen zurückgreifen können. Paul Haubrich erklärt es so:
                                  „Wir sind ein Selbsthilfeverein. Wir tun zunächst mal alles, um möglichst viel aus eigener Kraft
                                  zu stemmen. Auf manche kann das den Eindruck erwecken, als seien wir nicht auf Spenden
                                  angewiesen. Das Gegenteil ist der Fall. Gerade als Selbsthilfeverein, bei dem vieles über das
                                  freiwillige, unentgeltliche Engagement im Stillen laufen muss, geht es nicht ohne Unterstüt-
                                  zung und Solidarität von außen. Jede Spende oder eine Fördermitgliedschaft im Club Aktiv e.V.
                                  ist uns dafür eine wirkliche Hilfe.“

                                     Das Club Aktiv Spendenkonto für Ihr JA!
                                     Sparkasse Trier       IBAN: DE30 5855 0130 0000 9693 52
                                                          SWIFT-BIC: TRISDE55
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                                     Sicher spenden auch online unter: www.clubaktiv.de
Interessenvertretung

Der Neue ist der Alte
Wahl des Behindertenbeauftragten der Stadt Trier

                                                                                                          Foto: Presseamt Stadt Trier

TRIER. Im September hat der neue Beirat der Menschen mit Behinderungen der Stadt Trier seine Arbeit aufgenom-
men. Der Beirat ist Ansprechpartner und Unterstützer für Menschen mit Behinderungen. Des Weiteren vertritt er
die Interessen behinderter Menschen in der Zusammenarbeit mit dem Stadtrat und seinen Gremien und steht die-
sen beratend und sensibilisierend als „Experte in eigener Sache“ zur Seite. Dabei befasst sich der Beirat u.a. mit den
kommunalen Fragen, die für Barrierefreiheit, Teilhabe und Inklusion für Menschen mit Behinderungen von Bedeutung
sind. Wichtige Themen sind u.a.: barrierefreie Planung und Gestaltung von Gebäuden, Verkehrsmitteln, Wohnungen,
Arbeitsplätzen sowie Medien und Kommunikationsprozessen. Der Beirat muss u.a. bei der Planung von Bauprozessen
früh in den Beratungsprozess eingebunden werden.

Nachdem der Stadtrat der Stadt Trier Ende August die Mitglieder des Trierer Beirats für Menschen mit Behinderung für
eine neue fünfjährige Amtszeit bestätigt hatte, wurde Gerd Dahm, der nach seiner ersten Amtszeit erneut kandidiert
hatte, im September als Vorsitzender und damit Behindertenbeauftragter der Stadt Trier wiedergewählt.

Stimmberechtigte Mitglieder des Behindertenbeirats (insgesamt 18) sind:
Martin Bismor, Sascha Colmy, Gerd Dahm (Vorsitzender/städtischer Behindertenbeauftragter),
Ilse-Maria Engel-Tizian, Lambert Norta, Ulrich Perl, Nancy Poser, Josef Reichert, Jens Carl Sartor
und Ulrich Strobel (stellvertretender Vorsitzender).
Außerdem gehören dem Beirat als Vertreterinnen und Vertreter des Stadtrats an: Bürgermeis-
terin und Sozialdezernentin Elvira Garbes sowie Wolf Buchmann (Bündnis 90/ Grüne), Markus
Leineweber (CDU), Monika Berger (SPD), Theresia Görgen (Linke), Dr. Patrik Gottstein (FDP),
Manfred Schuster (UBT), Hans Lamberti (AfD) .

Zu den beratenden Experten/-innen ohne Stimmrecht aus verschiedenen Verbänden
gehören: Paul Haubrich (Club Aktiv e.V.), Michael Prostak (Psychiatriebeirat, ebenfalls Club
Aktiv e.V.), Heiko Reppich (Lebenshilfe), Reinhold Bittner (Caritas), Norbert Herres (Katholische
Gehörlosengemeinde im Bistum Trier), Dr. Maria de Jesus Duran-Kremer (Beirat für Migration
und Integration), Hans Werner Meyer (Amt für Soziales und Wohnen).

                                                                                                                         21
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     Tagespflege

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Termine im Club Aktiv

 Mitgliederversammlung Club Aktiv e.V.
 Mittwoch, 27. November 2019, 19.00 Uhr,                          Neujahrsempfang
 Hauptgeschäftsstelle Schützenstr. 20, Trier                      Club Aktiv e.V.
                                                                  Freitag, 24. Januar 2020, 15.00 Uhr,
                                                                  Hauptgeschäftsstelle Schützenstr. 20,
                                                                  Trier

                         Offener Kinder- & Jugendtreff
                         Club Aktiv, Viehmarkt 4, Trier,
                         Dienstag ab 16.00 Uhr

Dienstag                 Offener Jugendtreff
                         Jugendzentrum, Steinstraße 47, Kaiserslautern,
                         Dienstag 16.00 - 19.00 Uhr

                         Mittwochsrunde
                         Club Aktiv, Pfützenstraße 7, Trier,
                         Mittwoch ab 18.30 Uhr

Mittwoch                 Kreuzbund Gesprächskreis
                         Schöndorferstraße 58, Trier,
                         Mittwoch ab 18.15 Uhr

                         Donnerstagsgruppe
                         Club Aktiv, Pfützenstraße 7, Trier,
                         Donnerstag 14.00 - 17.00 Uhr

Donnerstag               Offener Kinder- & Jugendtreff
                         Club Aktiv, Viehmarkt 4, Trier,
                         Donnerstag ab 16.00 Uhr

                         Treff für junge Erwachsene
                         Club Aktiv, Pfützenstraße 7, Trier,
                         Donnerstag ab 18.00 Uhr

Samstag                  Kegelgruppe
                         Sport-Kegel-Verein, Karlsweg 5, Trier,
                         Samstag 15.30 - 18.30 Uhr

                                                                                             23
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Trier Galerie · FleischsTr. 62-65

                               PaulinsTrasse 131

                               KyllsTrasse 37

                               PalasTsTrasse 1

                               GlocKensTrasse 3

                            Wir freuen
                            uns auf sie!

                   Monaiser Straße 21
www.TRIstrom.de                             0651 - 99 241 141
                     54294 TRIer

Wir installieren, wir reparieren, wir machen Strom !

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KLEINE HILFEN                                                FÜR MEHR LEBENSFREUDE

•      BANDAGEN UND EINLAGEN                                 •   GESUNDHEITSARTIKEL UND ALLTAGSHILFEN
•      MIEDER UND KOMPRESSIONSSTRÜMPFE                       •   PROTHESEN UND ORTHESEN
•      ROLLSTÜHLE, GEH- UND BADEHILFEN                       •   KRANKENPFLEGE UND VIELES MEHR...

WILLKOMMEN BEI KERSTING!
    KERSTING ist Ihr zuverlässiger und starker Partner bei           Mit unseren zahlreichen Filialen sind wir für
    der Versorgung mit medizinischen Hilfsmitteln aller              Sie auf kurzem Weg und schnell erreichbar.
    Art. Seit über 65 Jahren besteht unsere Aufgabe da-              Über 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
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    Zentrale Trier
    Diedenhofener 5                        Trier Max-Planck-Str. 7                Bitburg Kölner Straße 2
    Tel.: 06 51/9 78 50-0                  Tel.: 06 51/56 18 81 11                Tel.: 0 65 61/36 39

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    Hotline (kostenfrei): 0800 / 5 38 74 37                                    www.sanitaetshaus-kersting.de
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