Gesundheit in der Einen Welt
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Gesundheit in der Einen Welt Difäm Heft III /2020 Fokus: Corona – Auswirkungen und Antworten S. 4 S. 8 S. 11 AFRIKA IN DER GEMEINSAM STARK DIFÄM WELTWEIT – PANDEMIE IM ANGESICHT DER KRISE LOKAL AKTIV Welche Folgen die Corona-Pandemie Wie Difäm Weltweit mit seinen Corona-Hilfe in der Tübinger für Afrika hat Partnern der Krise begegnet Fieberambulanz
Inhalt / Impuls SEPTEMBER 2020 IM FOKUS: CORONA – AUSWIRKUNGEN UND ANTWORTEN Liebe Leserin, lieber Leser, IMPULS sind Sie auch Corona-müde? Dennoch muten wir Ih- nen heute eine „Corona-Ausgabe“ unserer Zeitschrift „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ 3 zu. Zu stark sind die Auswirkungen in unseren Partner- ländern, als dass wir sie ignorieren könnten. Es geht uns aber nicht um Infektionsraten, Todesfälle oder Be- IM FOKUS atmungsgeräte. In erster Linie möchten wir Ihnen ei- nen Einblick in weitreichendere Folgen der Pandemie Afrika in der Pandemie 4 geben – und in unsere Antworten darauf. Wir möchten Große Hürden, tiefe Abgründe 6 aufzeigen, wie Corona Armut verstärkt, die allgemeine Gesundheitsversorgung in Gefahr bringt und uns her- Gemeinsam stark im Angesicht der Krise 8 ausfordert, gerade jetzt an der Seite unserer Partner Angst macht krank 10 zu stehen. Difäm Weltweit – lokal aktiv 11 Wir sind sehr froh, dass wir Mittel von Brot für die Welt zur Verfügung gestellt bekommen haben, um AUS ALLER WELT Projekte zu realisieren. Aber wir merken, dass das nicht reicht, um all dem gerecht zu werden, was ei- „Vergesst den Kongo nicht“ 12 gentlich gebraucht würde. Daher freuen wir uns sehr, wenn Sie uns weiter dabei unterstützen, ein Zeichen Eine Ära endet, Neues beginnt 13 der Hoffnung zu setzen für die, die wenig Hoffnung haben. RUND UMS SPENDEN Daneben möchte ich Ihnen heute unseren Hospizbau COVID-19 hält die Welt in Atem 14 in Tübingen ans Herz legen. Mitten in der Krise fand der erste Spatenstich statt. Seither geht der Bau gut voran, mit täglich sichtbaren Fortschritten. Auch hier MELDUNGEN UND TERMINE brauchen wir aber noch Gelder, um dieses große Vor- haben sicher weitertragen zu können. Und so lade ich Seminare, Publikationen, Impressum 16 Sie ein: Engagieren Sie sich mit, damit wir bald einen Ort haben, an dem wir Menschen am Lebensende in Würde begleiten können. Neuigkeiten rund um das Tü- binger Hospiz finden Sie auf www.hospiz-tuebingen.de. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung lokal und weltweit! Ihre Dr. Gisela Schneider, Direktorin des Difäm Info online 2 Gesundheit in der Einen Welt Heft III / 2020
Du stellst meine Füße auf weiten Raum Difäm/Jakob Psalm 31,9 Um diese Zeit vor einem Jahr bin ich aus dem Urlaub zu- Ländern zu steigen begannen und das Ausmaß der Krise rückgekommen: entspannt, erholt, mit neuen Eindrücken deutlich wurde. und Träumen für das nächste Jahr im Gepäck. So viel Wei- te, so viele Möglichkeiten… In all dem Leid, der Not und der Unsicherheit steht in Psalm 31 dieser bemerkenswerte Satz: „Du stellst meine Nun leben wir mitten in der Corona-Pandemie: Von Weite Füße auf weiten Raum“ (Vers 9). ist nichts mehr zu spüren. Lange Zeit waren die eigenen vier Wände das Zentrum des Seins, die Balkonbrüstung Ein weiter Raum… Damit verbinde ich Freiheit; Platz für der Horizont. Wo sind nun die Weite und die Möglichkei- Ideen, für Neues, für Sprünge nach vorne. Auch in der ge- ten? Da wünscht man sich doch, dass alles schnell wieder fühlten Enge der Corona-Krise ist es wichtig, diesen wei- wird wie vor der Krise – mit Reisen, unbesorgten Treffen ten Raum nicht aus den Augen zu verlieren. Eine Situation mit lieben Menschen und einem sicheren Arbeitsplatz. Zu- des Umbruchs, wie wir sie gerade durchleben, lässt uns rück zum Alten, zum Gewohnten, zum Ausgangszustand. Gewohntes hinterfragen. Sie öffnet die Chance zu neuem Denken und mutigem Handeln. Die Ingenieurswissenschaft definiert die Fähigkeit, nach einer Belastung zum Ausgangszustand zurückzukehren, Denn wollen wir wirklich zurück in die Zeit vor Corona? seit langer Zeit mit einem Begriff: „Resilienz“. Eine hohe Mit aller globalen Ungerechtigkeit, Ausbeutung von Men- Resilienz ist wichtig für die Widerstandsfähigkeit und schen und Raubbau an der Umwelt? Auf dem weiten Langlebigkeit von Materialien, zum Beispiel bei Autofede- Raum, den Gott uns anbietet, ist viel Platz nach vorne. Ich rungen: Diese springen nach einem Schlag von außen muss nicht zurückspringen in einen Ausgangszustand, der schnell zurück in ihre ursprüngliche Form. bei näherer Betrachtung vielleicht gar nicht so gut war. Aber Resilienz ist mehr als das „Zurückspringen“ in den Und wenn ich aus meiner Enge herauskomme und die Ausgangszustand. Im humanwissenschaftlichen Sinne be- plötzliche Weite fast schon zu weit und grenzenlos er- schreibt sie auch das „Nach-vorne-Springen“ nach belas- scheint, dann darf ich sicher sein: Derjenige, der mich in tenden Situationen, Stress und Rückschlägen. diese Weite gestellt hat, ist mit seinen guten Gedanken, seinen Ideen und seinem Segen für diese Welt immer bei Kriege, Hungersnöte und Seuchen gab es schon lange vor mir. Ich darf mutig nach vorne springen, ich darf diese dem Begriff der Resilienz. Bereits in den biblischen Psal- Räume nutzen. men finden sich viele Passagen, die nicht nur von tollen Zeiten, großem Wohlstand und unglaublichen Wundern In diesem Sinne wünsche ich uns Resilienz: die Fähigkeit, erzählen. In Psalm 31 zum Beispiel ist von Feinden die auch in der großen Krise an den Anforderungen nicht zu Rede, von Kummer und Seufzen. „Herr, sei mir gnädig, zerbrechen, sondern einen Sprung zu machen, nach vorne denn mir ist angst“, heißt es in Vers 10. Das kann ich oft – in die Weite! nur zu gut mitbeten. Ob es zu Anfang der Pandemie war mit explodierenden Fallzahlen, später, als wirtschaftliche Carina Dinkel, Difäm-Referentin für Folgen sichtbar wurden, oder als die Zahlen in ärmeren Gesundheit und Gemeinde 3
Im Fokus AEST Im Tschad kann die Versorgung von Schwangeren, Müttern und Kindern unter Corona-Bedingungen fortgeführt werden. AFRIKA IN DER PANDEMIE gelungen, eine erste Welle in weiten Teilen Afrikas klein- zuhalten. Mitte Juli gibt es afrikaweit gerade einmal 550.000 Menschen mit einer diagnostizierten Corona-In- Nur einige Monate ist es her, dass die ersten Berichte aus fektion, 12.500 Menschen sind verstorben. Im Vergleich China uns aufhorchen ließen: Eine neue SARS-ähnliche zu Indien oder Brasilien sind diese Zahlen nicht sehr Erkrankung breitet sich aus – verursacht durch das SARS- hoch, dennoch sind die Auswirkungen der Pandemie Coronavirus-2. Die Bilder waren besorgniserregend, und überall zu spüren. Dabei sind es vor allem die indirekten doch vermuteten nur wenige, dass diese Erkrankung bin- Effekte, die den Menschen zu schaffen machen: nen Wochen den ganzen Globus erfassen würde. Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation den 1. Die Wirtschaft bricht zusammen: Exporte und Impor- Ausbruch von COVID-19, wie die Infektionskrankheit ge- te sind extrem reduziert, weil Lieferketten unterbrochen nannt wurde, zur Pandemie. sind. Der Handel kommt zum Erliegen und die Staaten können ihn aus eigener Kraft nicht stützen. Mitte Juli 2020 zählen wir weltweit über 12 Millionen 2. Die Arbeitslosigkeit steigt: Der Tourismus, von dem nachgewiesene Infektionen, etwa eine halbe Million viele in Afrika gelebt haben, ist zusammengebrochen; Menschen sind an dem Virus gestorben. Nach und nach der Ölpreis, der einigen Ländern noch ein wenig Einkom- haben wir mehr über das Krankheitsbild von COVID-19 men beschert hat, ist in den Keller gerutscht; die Produk- gelernt. Für viele Menschen bedeutet es tatsächlich nur tionsketten sind gekappt. Der Lockdown hat in vielen einen leichten Infekt der Atemwege, bei einigen kann das Ländern zu einem massiven Rückgang des Kleinhandels Virus aber zu einer schweren Lungenentzündung, sogar („Petty Trading“) geführt und damit Menschen den Zu- zum Lungenversagen führen, und auch andere Organe gang zu ihren häufig ohnehin geringen Einnahmen ge- können massiv betroffen sein, teilweise mit tödlichem nommen. Ausgang. 3. Wachsende Armut führt zu Mangelernährung: Viele Menschen leben von der Hand in den Mund. Hier führen Für uns als Difäm Weltweit war stets die große Frage: einerseits das Wegbrechen der täglichen Einnahmequel- Was wird das Virus in Afrika anrichten? Die meisten Län- le und andererseits Lockdown-bedingte Preissteigerun- der Afrikas haben sehr schnell reagiert. Regierungen gen direkt zu einer Verschlechterung der Ernährungssitu- ordneten den Lockdown an, schlossen Häfen und Flughä- ation. Die daraus resultierende Mangelernährung trifft fen und schotteten sich ab. Und tatsächlich ist es wohl Kinder am schwersten. 4 Gesundheit in der Einen Welt Heft III / 2020
4. Die Gesundheitssysteme sind überfordert: In Län- dern wie Südafrika, wo insbesondere im jetzigen Winter die Infektionszahlen massiv ansteigen, können Kranken- häuser und speziell Intensivstationen den Anforderun- gen nicht nachkommen. Es fehlt an Schutzausrüstung, Sauerstoff, Beatmungsgeräten und anderem Material. Dadurch ist das Personal im Gesundheitswesen einem großen Risiko ausgesetzt. 5. Die Finanzierung von Gesundheitsdienstleistungen ist gefährdet: Viele Menschen haben schlicht Angst, sich in einer Gesundheitseinrichtung anzustecken. Daher ge- hen sie auch bei Beschwerden weder zum Arzt noch ins Krankenhaus, was zur Folge hat, dass diesen Einrichtun- gen die Einnahmen wegbrechen und das Personal nicht mehr bezahlt werden kann. Dadurch ist auch die Basis- versorgung, zum Beispiel in der Geburtshilfe oder bei der Versorgung der vielen chronisch Kranken, nur noch begrenzt leistbar. 6. Impfketten und Dauertherapien werden unterbro- chen: Laufende Impfkampagnen müssen ausgesetzt wer- den, weil Helfer*innen nicht mehr in die Dörfer zu den CHAL Menschen fahren dürfen. Im Kongo gibt es aktuell eine Masernepidemie, in anderen Ländern dürften weitere Zur Eindämmung der Pandemie werden Schutzmaterialien und Ausbrüche folgen. Auch der Kampf gegen andere Infekti- Einrichtungen zum Händewaschen hergestellt und verteilt. onskrankheiten, zum Beispiel HIV/Aids und Tuberkulose, ist erschwert und wird Rückschläge erleiden. 7. Bildungssysteme kommen zum Erliegen: Schulen So ergibt sich in Afrika ein sehr diverses Bild, was die di- und Universitäten wurden geschlossen. Der Umstieg auf rekten Auswirkungen der Corona-Pandemie angeht. Län- Online-Lernen ist unter den einfachen Lebensbedingun- der wie Südafrika oder Ägypten haben hohe Fallzahlen. gen der meisten Menschen nicht möglich. Für viele junge Viele andere konnten die Anzahl der COVID-19-Erkran- Menschen bedeutet das nicht nur den Verlust von ein kungen bisher eingrenzen. Ein Faktor ist sicher auch, dass paar Monaten der Aus- oder Schulbildung, sondern das die Bevölkerung in den Ländern sehr jung ist und schwe- Bildungs-Aus: Auch nach Wiedereröffnung der Lehrein- re Krankheitsverläufe sehr viel seltener auftreten. richtungen wird das notwendige Geld fehlen, um die Schulgebühren zu bezahlen oder eine Ausbildung fortzu- Von den indirekten Auswirkungen aber sind alle betrof- setzen. fen. Dabei sind die langfristigen wirtschaftlichen, sozia- 8. Gewalt nimmt zu, insbesondere gegen Frauen und len, gesellschaftlichen und gesundheitlichen Konse- Mädchen: Das Gewaltpotential in der Krise wächst, und quenzen im Moment noch nicht abzusehen. Was wir die Zahl der vergewaltigten Frauen und Kinder steigt. wahrnehmen, ist die Zunahme an Armut, die für viele Gerade junge Frauen und Mädchen werden vermehrt Menschen zu einer existentiellen Bedrohung wird. Daher Sexarbeit ausüben – nicht nur in bekannten Konfliktregi- sind wir als Difäm Weltweit und als Kirchen gefordert, onen, sondern für viele geht es ums finanzielle Überle- gerade jetzt in der Corona-Pandemie nicht nur an unsere ben. Sie sind hochvulnerabel und können sich kaum eigene Situation zu denken, sondern für unsere Partner schützen. weltweit aktiv zu sein, die Auswirkungen abzufedern und 9. Konflikte werden verschärft: Der Ostkongo erlebt ge- mit dafür zu sorgen, dass Gesundheitssysteme resilienter rade, wie Unruhen, Gewalt und Vertreibung zunehmen. werden, um mit solchen Krisen besser umgehen zu kön- Nachrichten aus der Ituri-Region sind besorgniserregend nen. und die Zahl der Vertriebenen steigt schnell, wie Partner berichten. Dr. Gisela Schneider, Difäm-Direktorin 10. Die Kirchen sind betroffen: In vielen Ländern sind Versammlungen und Gottesdienste untersagt. Dennoch engagieren sich Kirchen und Gemeinden, indem sie sich für Notleidende einsetzen, Masken nähen oder Lebens- mittelpakete für Bedürftige schnüren und verteilen. 5
Im Fokus GROSSE HÜRDEN, geografischer Bedingungen, langer Wege und schwacher Infrastruktur stark limitiert. Nur 60 Prozent der verheira- TIEFE ABGRÜNDE teten Frauen haben die Möglichkeit, die dringend benö- tigten Dienste für Familienplanung in Anspruch zu neh- men. Noch niedriger liegt diese Rate bei jungen Mädchen Die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Afrika sind und unverheirateten Frauen. Die Corona-Pandemie er- vielschichtig und überall spürbar, insbesondere in Län- schwert die Aufrechterhaltung solcher Dienste in Malawi. dern, die ohnehin schon durch Armut und schlechte me- So wird mit einer Zunahme der Schwangerschaften ge- dizinische Versorgung geplagt sind. rechnet – gerade unter jungen Mädchen und Frauen, mit den zu erwartenden Komplikationen. LEBENSWEGE IM UMBRUCH Die Corona-bedingte Schließung von Bildungseinrich- Am schwersten trifft die Krise in vielen afrikanischen tungen verschärft diese Situation zusätzlich: Das Risiko Ländern Frauen und Mädchen. Sie müssen kompensie- von Teenager-Schwangerschaften, frühen (Zwangs-)Hei- ren, was Gesellschaft und Staat nicht leisten können. Sie raten und höheren HIV-Infektionsraten steigt. Für viele sind diejenigen, die im Krankheitsfall Kinder und Famili- junge Menschen wird es außerdem aufgrund der ökono- enangehörige pflegen und daneben für Kindererziehung, mischen Auswirkungen keinen Weg zurück in die Schu- Nahrungsbeschaffung und Feldarbeit zuständig sind. In len geben. Die Erfolge jahrzehntelanger Bildungspolitik, Malawi leben 18 Mio. Menschen; nur 10 Prozent von ih- die die Position von Frauen und Mädchen stärken wollte, nen haben Zugang zu fließendem Wasser. So verbringen sind gefährdet. insbesondere Frauen und Mädchen viel Zeit mit Wasser holen – zusammen mit vielen anderen, die sich um die SICHERHEIT IST TEUER Brunnen drängen. Zwangsläufig sind sie so in der Öffent- lichkeit mehr Menschen und damit einem höheren Infek- Im April 2020 wurde auch in Liberia für die circa 4,9 Mio. tionsrisiko ausgesetzt. Mitte Juli waren 2500 Infektionen Einwohner wegen Corona der Ausnahmezustand ausge- und 40 Todesfälle bekannt. rufen. Die Preise für Waren und Dienstleistungen stiegen infolge des Lockdowns. Hiervon betroffen sind auch im- Bereits vor Corona war der Zugang vieler malawischer portierte Schutz- und Verbrauchsmaterialien, die zur lo- Frauen zu Gesundheitsdiensten aufgrund schwieriger kalen Herstellung von Händedesinfektionsmitteln, Chlor- Sabine Holmer Im Krankenhaus von Adi im Nordosten des Kongo behilft sich das Gesundheitspersonal mit einfachen Stoffmasken. 6 Gesundheit in der Einen Welt Heft III/ 2020
bleiche und Seifen erforderlich sind. Für Haushalte mit begrenzten finanziellen Mitteln stellt selbst der Einkauf von Handwascheimern oder Schutzmasken eine Heraus- forderung dar – und damit auch die Einhaltung vorbeu- gender Maßnahmen. Liberia zählte Mitte Juli 2020 rund 1000 bestätigte Infektionen und 50 Todesfälle. Das Team der Difäm-Partnerorganisation Christian Health Association of Liberia (CHAL) konnte zu Beginn der Krise noch auf bestehende Vorräte an Schutzausrüs- tung und Reinigungsmitteln zurückgreifen. Damit konnte der erste, dringende Bedarf in Kliniken gedeckt werden. Benötigter Nachschub ist aber kaum zu bekommen. CHAL Durch die Unterstützung von Difäm Weltweit und Brot für die Welt hat CHAL mit der lokalen Produktion von 125 Gallonen Händedesinfektionsmittel begonnen und Difäm-Partner CHAL verteilt Schutzausrüstung an Krankenhäuser. 150 Kartons Seife beschafft. Weitere Medikamente und medizinische Hilfsgüter sind auf dem Weg. Dringend be- nötigtes Know-how kann das Team von CHAL in Online- dern. Zusätzlich ist nun Engagement rund um die Pande- Seminaren erwerben. Dieses geben sie an Mitarbeitende mie gefragt. Ein Fokus liegt dabei auf der Aufklärung der von Gesundheitseinrichtungen, Distriktteams und Bevölkerung über die Erkrankung und notwendige Gemeindegesundheitshelfer*innen sowie Freiwillige Schutzmaßnahmen. In den kirchlichen Netzwerken wird weiter. So kann die Prävention ebenso wie die Behand- daran gearbeitet, in Krankenhäusern notwendige Triage- lung Erkrankter vor Ort verbessert werden. und Isolationsstrukturen aufzubauen. Durch Schulungen, vor allem im Hygienebereich, soll das Infektionsrisiko für EIN PROBLEM UNTER VIELEN das Personal niedrig gehalten werden. Eine große Sen- dung mit Schutzmaterialien, Sauerstoffkonzentratoren 84 Mio. Einwohner zählt die Demokratische Republik und anderen medizinischen Geräten ist in Vorbereitung. Kongo. In der jetzigen Pandemie sind über 8.000 Coro- na-Fälle gemeldet, 200 Menschen sind bis Mitte Juli an GESUNDHEITPERSONAL AN VORDERSTER FRONT COVID-19 gestorben. Die Gefahr einer Infektion ist für Personal im Gesund- Dennoch ist deutlich: Corona ist im Kongo nur ein Prob- heitswesen in den Ländern des Südens besonders hoch. lem von vielen, und nicht das größte. Vor schier unlösba- Davon sind vorwiegend Frauen betroffen, die 90 Prozent re Aufgaben sieht sich die Bevölkerung gestellt durch die der Mitarbeitenden im Gesundheitswesen stellen. Schut- ständige Gewalt und Vertreibung, die extrem hohe Müt- zausrüstung ist Mangelware und war es schon vor Coro- tersterblichkeit, einen neuen Ebola-Ausbruch im Nord- na. Das macht den Umgang mit COVID-19-Erkrankten zu westen und eine Masern-Epidemie mit über 5600 Toten einem riskanten Job. Auch werden zurückliegende Trau- im Osten des Landes. mata aus der Ebola-Epidemie wieder wach. So ist es kaum ein Wunder, dass das Gesundheitspersonal ver- Ob ein Mensch an Malaria, Hunger, Erschöpfung oder ängstigt ist und Corona-Kranke mitunter auch abweist. doch an einer Corona-Infektion gestorben ist, ist kaum Wer jedoch Corona-Patienten behandelt, sieht sich oft feststellbar. Im Nordosten des Landes kommen Geflüch- der Stigmatisierung und Diskriminierung durch die Be- tete aus dem Südsudan an. Manche von ihnen weisen völkerung ausgesetzt. Symptome von COVID-19 auf, doch Corona-Tests sind nicht erhältlich. So wird bei Menschen mit Fieber ein Ma- Die Corona-Pandemie zieht nach und nach Schnitte laria-Test durchgeführt. Fällt dieser negativ aus, werden durch die Gesellschaften – weltweit. Wie tief diese sein die Betroffenen unter Quarantäne gestellt, in der Annah- werden, wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen. Projekte, me, dass die Symptome dann auf eine Corona-Infektion die die Verbesserung der Lebensbedingungen für die Be- zurückzuführen seien. Viele Menschen verstehen dies je- völkerung im Blick haben, werden ausgebremst. Zu hof- doch nicht. Sie fürchten die Isolation und suchen Zu- fen bleibt, dass es schnell gelingt, Hilfe für gefährdete flucht in den Wäldern. Gruppen an die neue Situation anzupassen – damit nie- mand weiter abgehängt wird. Die Difäm-Partner im Kongo engagieren sich bereits in verschiedenen Bereichen, um die vielfältige Not zu lin- Olaf Hischmann, Difäm-Referent für Gesundheit 7
Im Fokus TINKISSO Fortbildung und Aufklärung sind gerade in Zeiten der Pandemie von hoher Bedeutung und werden online unterstützt. ner in Afrika betroffen. Obwohl dort die Zahlen der Infi- GEMEINSAM STARK IM zierten anfangs sehr gering sind, ist offensichtlich, dass akuter Handlungsbedarf besteht. Viele der laufenden Pro- ANGESICHT DER KRISE jekte können aufgrund der Corona-Beschränkungen nicht planmäßig durchgeführt werden. Das Jahr 2020 hatte gut begonnen. Die Dienstreisen in Unsere Partnerorganisationen stehen im Umgang mit der den Tschad und nach Guinea waren erfolgreich abge- Pandemie in armen und infrastrukturschwachen Ländern schlossen, viele Jahresprojekte waren auf den Weg ge- vor riesigen Herausforderungen – mit der Angst vor Ebola bracht. Und dann kam Corona. noch im Nacken. Reisen mussten abgesagt werden, Veranstaltungen und KNAPPE GÜTER BESCHAFFEN Gottesdienste waren nicht mehr möglich, das Difäm-Team wurde ins Homeoffice geschickt. Eine Neuorientierung war Die Situation ist sowohl für Difäm Weltweit neu als auch nötig. Anstelle einer Reise nach Ostafrika rückt die Not- für unsere Partner. Welche Materialengpässe machen ih- wendigkeit des Aufbaus einer Fieberambulanz in Tübin- nen in Hinblick auf die Pandemie zu schaffen? Um das he- gen in den Vordergrund. Hier kann die Epidemie-Erfah- rauszufinden, wird in Kooperation mit Brot für die Welt rung von Difäm Weltweit direkt einfließen. eine Bedarfsabfrage gestartet. Auch das Bundesministeri- um für Entwicklungszusammenarbeit erfährt hiervon und Ich begann meine Arbeit bei Difäm Weltweit mitten in der ebenso von unserem Engagement in Sachen Corona. So Krise. Wir tragen Masken und halten Sicherheitsabstände beginnt bei Difäm Weltweit ein großes und multinationa- ein. In einem Arbeitsfeld, das so sehr von Kommunikation les Projekt, gefördert durch das BMZ über Brot für die und Zusammenarbeit lebt, ist das ein ungewohnter Zu- Welt. stand. Uns allen ist klar: Eine Pandemie betrifft die ganze Welt. Damit sind nicht nur wir, sondern auch unsere Part- 8 Gesundheit in der Einen Welt Heft III / 2020
In unseren Partnerländern fehlt es – wie überall auf der Welt – vor allem an Schutzmaterialien, Handschuhen und Desinfektionsmitteln. Auch Geräte zur COVID-19-Diag- nostik und -Behandlung, zum Beispiel Infrarot-Thermome- ter, Pulsoxymeter und Sauerstoffkonzentratoren, werden benötigt. In Zeiten der Corona-Pandemie ist die Beschaf- fung jedoch oft langwierig, weil international viele Güter knapp sind und Produktions- und Transportzeiten einbe- rechnet werden müssen. „Wir konzentrieren uns daher be- sonders auf die Beschaffung von Gütern, die langfristig gebraucht werden und die Gesundheitssysteme vor Ort nachhaltig und bedarfsgerecht stärken“, sagt Christine Hä- fele-Abah, die Leiterin der Beschaffungsmaßnahmen. Prei- se für noch verfügbare Schutzausrüstung und Arzneimit- tel in unseren Partnerländern sind aufgrund der stark erhöhten Nachfrage – wie überall – in die Höhe ge- schnellt. Für den lokalen Einkauf zur akuten Bedarfsde- PCC ckung können Partner deshalb finanzielle Unterstützung beantragen. In der Zentralapotheke unseres Partners PCC in Kamerun wurden große Mengen Händedesinfektionsmittel hergestellt. GESICHERTES WISSEN VERMITTELN bei entscheidend für den Umgang mit der Pandemie und Auch an Wissen über das neuartige Virus und dessen Ver- für erfolgreiche Programme zu deren Bekämpfung – denn breitung und Behandlung fehlt es in unseren Partnerlän- oftmals sind die bei uns gängigen Abstandsregelungen, dern. Der Zugriff auf verlässliche und gesicherte Informa- eine Maskenpflicht oder gar Homeoffice in Afrika fernab tionen ist inmitten einer Flut von „Fake News“ schwierig. der Lebenswirklichkeit der Menschen. So wird die Idee einer Online-Seminarreihe zu Corona- Themen geboren. Bei Difäm Weltweit besteht glücklicher- BEDARFSGERECHT HELFEN weise bereits Erfahrung im Bereich E-Learning und in der Durchführung von internationalen Webinaren. Schnell ist Um auf genau diese lokalen Gegebenheiten besser einge- eine Online-Plattform etabliert und in Zusammenarbeit hen zu können, wird ein Kleinprojektefonds aufgesetzt. 30 mit dem Missionsärztlichen Institut Würzburg und unter Partnerorganisationen aus 17 verschiedenen Ländern ha- der Trägerschaft von Misereor und Brot für die Welt eine ben Anträge auf eine Förderung von Projekten gestellt, die Online-Seminarreihe entwickelt. Seit April werden jeden auf den Umgang mit der Pandemie im jeweiligen lokalen Mittwoch Webinare zu verschiedenen Corona-relevanten Kontext fokussiert sind. Unterstützt werden so beispiels- Themen auf Englisch, Französisch und teilweise auch Por- weise der Aufbau von Isolationsstationen und die Verbes- tugiesisch angeboten. Die Themen werden eng auf die serung der Krankenhaushygiene. Ebenso gefördert wird Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmenden abge- die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden zu Coro- stimmt und finden regen Anklang. Auf einer Lernplattform na-relevanten Themen und die Aufklärung der Bevölke- können die Teilnehmenden das Gelernte nachlesen und rung. Die Bedürfnisse in unseren Partnereinrichtungen vertiefen. Ein Forum mit Tutor*innen bietet die Möglich- und deren Umfeld sind ebenso vielfältig wie die herr- keit, individuelle Fragen zu stellen, Erfahrungen auszutau- schenden Lebensumstände. Mit bedarfsgerechter, zielge- schen und sich gegenseitig zu helfen. Viele Zielgruppen richteter Unterstützung setzen wir die zur Verfügung ste- werden dabei abgedeckt: Ob medizinisches Personal, henden Ressourcen bestmöglich ein, um vielen Menschen Geistliche oder Gemeindearbeiter*innen – sie alle fungie- helfen zu können. ren als Multiplikator*innen und können ihr Wissen an die Menschen in ihrem Umfeld weitergeben. So ist es auch nach Lockerung der Kontaktbeschränkun- gen weiterhin ziemlich ruhig in den Gängen der Difäm-Bü- Dazu werden spezifische Bildungs- und Informationsma- ros, obwohl die meisten Mitarbeitenden an die gewohnten terialien benötigt. Partner können deshalb einen Zuschuss Arbeitsplätze zurückgekehrt sind. Es wird konzentriert und für Druckkosten bekommen, beispielsweise um Plakate engagiert gearbeitet, um unsere weltweiten Partner im herzustellen. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass nur Kampf gegen Corona optimal zu unterstützen. Denn eine sachlich richtige Informationen abgedruckt und verbreitet Pandemie betrifft die ganze Welt. werden. Die Rückbindung in die lokalen soziokulturellen, medizinischen und ökonomischen Gegebenheiten ist da- Carina Dinkel, Difäm-Referentin für Gesundheit und Gemeinde 9
Im Fokus übermäßigem Leid und Sorgen hinsichtlich ihres Gesund- heitszustandes führen. Die Gedanken kreisen um die auf- getretenen Symptome und kosten die Patienten viel Zeit und Energie. Im Alltag sind diese Störungen belastend und einschränkend, ob im sozialen oder beruflichen Bereich. So werden ganze Gemeinschaften durch die Angst vor dem Corona-Virus und dessen Folgen in Mitleidenschaft gezogen. Insbesondere Frauen, die normalerweise für ihre Familien sorgen, waren betroffen und konnten ihre Aufgaben im Alltag nicht mehr wie üblich bewältigen. Viele Tagelöhner haben während der Ausgangssperre ihre Arbeit verloren und wissen nun nicht, wie es weiter- gehen soll. Kinder und Jugendliche wurden im Lockdown zunehmend frustriert, weil sie nicht mehr zur Schule gehen oder draußen spielen konnten. Bei Kleinkindern konnten wir Fälle von übermäßigem Weinen und ausge- prägten Trotzphasen beobachten. Sogar bei den Mitar- Difäm-Apothekerin Christine Häfele-Abah schult medizinisches Personal in Afrika im Labor. beitenden unseres Krankenhauses, die in Fragen der psychischen Gesundheit geschult sind, war ein hohes Maß an Angst zu beobachten. Sie sorgten sich in erster Linie um ihre Kinder und die Zukunft. Die Pandemie hat auch eine noch nie dagewesene Stig- Difäm/Jakob matisierung und Diskriminierung mit sich gebracht. Sich schnell ausbreitende Mythen und Falschmeldungen ha- ben das zusätzlich befeuert. Das führte zur Ausgrenzung Psychisch Erkrankte erfahren in besonderem Maße von Menschen, die an COVID-19 erkrankt sind, deren Be- Diskriminierung in der Corona-Pandemie. treuungspersonen oder Menschen, die in Krankenhäusern und Quarantänezentren arbeiten. Viele der Wanderarbeiter sind aus Delhi und anderen ANGST MACHT KRANK Großstädten in ihre Heimatorte zurückgekehrt, wo sie aus Angst vor einer möglichen Infektion nicht einmal von ih- ren eigenen Familienmitgliedern aufgenommen wurden. Indien erlebte durch die Corona-Krise den größten Lock- Es gab Fälle, in denen Wanderarbeiter auf ihrem Weg zu down der Geschichte. 1,3 Milliarden Bürger waren ge- Tode geprügelt wurden, wenn sie Symptome wie Fieber zwungen, zu Hause zu bleiben – fast ein Fünftel der und Husten zeigten, noch bevor ein Corona-Test hätte Weltbevölkerung. Die anfangs völlig unbekannte Erkran- durchgeführt werden können. kung COVID-19 hat in der breiten Öffentlichkeit in Indi- en viel Angst und Unsicherheit ausgelöst. Wie sich die Diese Pandemie ist ein Nährboden für eine Zunahme von Pandemie auf die psychische Gesundheit der Menschen chronischem Stress, Angst, Depressionen, Alkoholabhän- auswirkt, berichten Difäm-Partnerin Dr. Vandana Kanth gigkeit, Gewalt, insbesondere gegen Frauen, und Selbst- und Psychologe Jestin Kuriakose vom Duncan Hospital in verletzung. Speziell bedroht sind junge Menschen und Raxaul, Bihar. Ältere, Frauen, Arbeiter im unorganisierten Sektor, Men- schen mit Behinderungen, COVID-19-Überlebende und Laut einer Umfrage der Indischen Psychiatrischen Ge- medizinisches Personal. Indien zählte schon vor Corona sellschaft (IPS) ist die Zahl der gemeldeten Fälle von psy- 150 Millionen Menschen mit bestehenden psychischen chischen Erkrankungen in Indien innerhalb einer Woche Problemen. Sie sind in dieser Pandemie besonders ge- nach Inkrafttreten der Ausgangssperre um 20 Prozent fährdet, noch stärker ausgegrenzt zu werden. gestiegen. Auch in der Psychiatrie-Ambulanz unseres Krankenhauses nahm die Anzahl der Patienten mit Dr. Vandana Kanth und Jestin Kuriakose sind am Duncan Angstzuständen und somatischen Belastungsstörungen Hospital in Raxaul mit psychischer Gesundheit befasst zu. Die Betroffenen zeigen körperliche Symptome, die zu 10 Gesundheit in der Einen Welt Heft III / 2020
DIFÄM WELTWEIT – Difäm/Buck LOKAL AKTIV In einer Containerlandschaft am Rande von Tübingen wurden vier Monate lang Corona-Verdachtsfälle getestet und Patient*innen behandelt. Den Aufbau der Fieberam- bulanz hat Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider organi- siert und als Ärztin den laufenden Betrieb unterstützt. Bereits Ende Februar wurde ein Arztmobil des Roten Kreu- zes in Tübingen für erste Corona-Tests in Betrieb genom- men. Bald wurde aber deutlich, dass viele der Betroffenen unter Krankheitssymptomen litten und ärztliche Behandlung brauchten. In Hausarztpraxen war das Infektionsrisiko für Difäm/Jakob Mitarbeitende und andere Patient*innen zu hoch. Als alter- native Anlaufstelle wurde die Fieberambulanz geschaffen – ein Diagnose- und Behandlungszentrum für Verdachtsfälle und Erkrankte. Dr. Gisela Schneider in Schutzausrüstung vor einem der Behandlungs-Container auf dem Tübinger Festplatz. Der DRK-Kreisverband Tübingen übernahm den Betrieb zu- sammen mit dem Landratsamt und der kassenärztlichen GEWISSHEIT UND DANKBARKEIT Vereinigung unter freundlicher Unterstützung durch Difäm Weltweit. Von Beginn an war die Resonanz der Patient*innen durch- weg positiv: „Die Menschen waren wirklich dankbar, dass sie EINE GESUNDHEITSSTATION WIE IN AFRIKA in dieser Zeit einen Arzt aufsuchen konnten. So wurden sie untersucht und bekamen Klarheit über eine mögliche Er- Bei der Errichtung einer Containerlandschaft für die Fieber- krankung und die weitere Behandlung“, berichtet Schneider. ambulanz setzte man auf die Erfahrung von Difäm Weltweit Diensthabende Ärzt*innen in Praxen konnten Patient*innen im Kampf gegen Epidemien in afrikanischen Ländern. Mit ih- mit Verdacht auf Corona direkt an die Fieberambulanz ver- rem Know-how aus jahrelanger Erfahrung organisierte weisen, und die Kliniken wurden vor unnötigen Besuchen in Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider den Aufbau. „Wir ha- der Notaufnahme bewahrt. ben hier eine Gesundheitsstation aufgebaut, wie wir das auch in Afrika schon gemacht haben.“ Insgesamt hat die Fieberambulanz circa 2.000 Patient*innen versorgt. 10 Prozent von ihnen hatten tatsächlich COVID-19 Im laufenden Betrieb arbeitete ein flexibles Team aus nie- – aber keiner der Mitarbeitenden hat sich angesteckt. Da dergelassenen Ärzt*innen, Medizinstudierenden und jeweils die Fallzahlen im Landkreis inzwischen auf null gesunken einer medizinischen Fachangestellten in Schichten zusam- sind, wurde die Ambulanz Mitte Juli geschlossen. Sollte es men. Jeder im Team bekam eine Schulung im Infektions- eine zweite Welle geben, wird eine solche Einrichtung aber schutz und wurde in die sicheren Abläufe eingeführt. sicher wieder gebraucht werden. Besonders in der Anfangszeit stieß das Team der Fieberam- GESUNDHEIT LOKAL UND WELTWEIT bulanz immer wieder auf materielle Lieferengpässe. „Es war erstaunlich, wie wir um alles kämpfen mussten: Handschu- Die Erfahrungen aus Tübingen zeigen: Deutschland und Afri- he, Mundschutz, etc. Es war fast schon wie in Afrika“, so ka liegen manchmal gar nicht so weit auseinander. Neue Si- Schneider. „Aber es wurde besser und so hatten wir bald ge- tuationen bedürfen neuer Anstrengungen – überall – und nügend Material. Die Schutzkleidung wurde jeden Tag hygi- man kann voneinander lernen. Denn in der Pandemie wird enisch gewaschen und wiederverwendet. Das hat viel Infek- im wahrsten Wortsinne „weltweite Gesundheitsarbeit“ be- tionsmüll vermieden und war sicher eine gute und nötigt. nachhaltige Lösung.“ Janina Gabrian, Difäm-Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 11
Aus aller Welt „VERGESST DEN KONGO NICHT“ Die Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kon- go nimmt kein Ende. Im ersten Halbjahr 2020 sind allein in der Provinz Ituri mehr als 1700 Menschen durch be- waffnete Gruppen ums Leben gekommen1. Kaum ein Tag vergeht ohne neue Angriffe mit Schusswaffen oder Ma- cheten, ohne Brandanschläge oder sexuelle Übergriffe. Der Strom von Binnenflüchtlingen wird immer länger, die Flüchtlingscamps wachsen weiter. Difäm Weltweit unterstützt die Versorgung der Menschen gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation MUSACA. Rose Mumbere leitet die Nothilfe von MUSACA rund um die Stadt Bunia in der Region Ituri. „Man hat mich gerufen, und die Bilder, die sich mir zeigten, wollen mir nicht mehr aus dem Kopf. Das Leiden der Menschen ist unendlich groß. Ein Kind lag vor mir, erschlagen mit einer Machete“, berichtet sie mit aufgewühlter und tieftrauriger Stimme im MUSACA Telefonat mit Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider. Über 1200 Vertriebene waren nach einem verheerenden Mas- saker an einem einzigen Tag im Mai neu in Bunia ange- Rose Mumbere klärt im Flüchtlingscamp über das Corona-Virus auf, kommen. Und es werden immer mehr. „Vergesst den Kon- bevor Schwangere und Mütter ihre Hygiene-Kits entgegennehmen. go nicht, auch in der Corona-Krise“, bittet Mumbere. In den Gebieten Ituri, Nord-Kivu und Süd-Kivu wurden Auch angesichts der Corona-Krise engagiert sich Rose zwischen Januar und Juni 2020 mehr als eine Million Mumbere gemeinsam mit ihrem Team immer weiter. Sie ist Menschen vertrieben2. Bei den Kämpfen geht es um Roh- eine starke Frau mit großer Tatkraft und festem Glauben. stoffe wie Gold, Coltan oder Diamanten. Kaum jemand hat In das große Elend der Menschen, die Schlimmstes erlebt eine genaue Übersicht über die vielen Rebellengruppen, haben, bringt sie Hoffnung und Zuspruch – immer mit ei- die Minen kontrollieren und der Zivilbevölkerung Gräuel nem Lachen im Gesicht. Doch angesichts der großen Not antun. stößt selbst sie inzwischen an ihre Grenzen. „Rose kann einfach nicht mehr“, berichtet Gisela Schneider betrübt „Die Menschen wünschen sich nichts mehr als Frieden den Difäm-Kolleginnen und -Kollegen, nachdem eine wei- und einen fairen Zugang zu den Bodenschätzen, sodass tere Nacht mit blutigen Kämpfen im Ostkongo zu Ende ge- ihr Land wiederaufgebaut werden kann. Aber nichts gangen war. „In solchen Situationen zeigt sich unsere be- scheint ferner als das“, so Schneider. „Dennoch lassen sich sondere Beziehung zu unseren Partnern. Es ist eine Rose Mumbere und ihr Team nicht entmutigen. Sie wollen wirkliche Partnerschaft, nicht nur geschäftlich, sondern das Leid der Vertriebenen lindern. In der akuten Situation auch menschlich.“ wollen wir sie unterstützen, damit sie für die Menschen in den Flüchtlingscamps wenigstens eine Basisgesundheits- In diesem Sinne steht Difäm Weltweit auch zukünftig an versorgung gewährleisten können.“ der Seite seiner langjährigen Partnerorganisation MUSACA und der Menschen dahinter, die im Ostkongo für viele Difäm Weltweit unterstützt die Nothilfe von MUSACA mit Vertriebene Großes leisten. fachlicher Beratung und finanziellen Mitteln. „Unser Not- fallprogramm für die Region haben wir bereits achtmal Janina Gabrian, Difäm-Referentin für verlängert, und unsere Unterstützung wird weiter notwen- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit dig sein“, berichtet Schneider. Im Fokus stehen dabei nach wie vor schwangere Frauen, junge Mütter und kleine Kin- der, die besonders auf medizinische Versorgung angewie- 1 Radio Okapi sen sind. 2 UNHCR 12 Gesundheit in der Einen Welt Heft III / 2020
EINE ÄRA ENDET, Difäm/Gabrian NEUES BEGINNT Acht Jahre Ehrenamt und zwanzig Jahre Dienst im Difäm: Nach dieser langen Zeit haben wir Ende Mai unsere Kolle- gin Dr. Beate Jakob in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Als Medizinerin und Theologin setzte sie sich beim Difäm für Basisgesundheitsarbeit und christli- che Grundsatzarbeit ein. Welchen Auftrag hat die Kirche heute, heilend in dieser Welt tätig zu sein? Das war die Frage, die Beate Jakob be- wegte. In vielen Artikeln, Büchern und Zeitschriften hat sie unermüdlich klargestellt: „Die christliche Kirche hat auch heute eine einzigartige, bedeutende und spezifische Aufga- be im Bereich von Gesundheit und Heilung und einer am ganzen Menschen orientierten Gesundheitsversorgung – in sich verändernden Kontexten und überall auf der Welt“1. Beate Jakob engagierte sich in Kirchen und Gemeinden, in der ökumenischen Zusammenarbeit, in den Gremien des Evangelischen Missionswerkes und des Christlichen Ge- sundheitskongresses sowie in der Kommunikation mit dem Weltrat der Kirchen in Genf. Überall brachte sie das Anliegen christlicher Gesundheitsarbeit und globaler Ge- rechtigkeit nach vorne. Durch sie bekam das Difäm auf vielerlei Ebenen ein Gesicht. In den letzten Jahren brannte Beate Jakobs Herz für das Beate Jakob hinterlässt bei Difäm Weltweit eine große Lü- Anliegen von „Primary Health Care“. Dieses Prinzip der Ba- cke, aber auch ein wertvolles Erbe, das wir gerne weiter- sisgesundheitsarbeit, das auf der Partizipation von Men- tragen wollen. Dazu ist im Mai eine neue Kollegin an Bord schen und Gemeinden beruht, wollte sie auch in Deutsch- gekommen: Carina Dinkel ist Fachärztin für Allgemeinme- land verbreiten und sichtbar machen. Es entstand eine dizin und hat zuletzt als Hausärztin im ländlichen Bayern Zusammenarbeit mit Kirchengemeinden, der Ev.-Theol. gearbeitet. Aber sie bringt auch Erfahrung aus Tansania Fakultät der Universität Tübingen und dem Deutschen mit, wo sie drei Jahre lang als Ärztin und Klinikleiterin Bündnis gegen Depression e.V. Für alle Beteiligten wurde tätig war. Bei Difäm Weltweit möchte sie gerne an der deutlich, dass das Prinzip der Basisgesundheit, das Difäm Schnittstelle von Gemeinde und Gesundheit weiterarbei- Weltweit in Afrika verfolgt, auch in Deutschland seine ten. Der Wechsel vom täglichen direkten Patientenkontakt Berechtigung hat und durchaus eine Verbesserung der hin zu einer Arbeit, die sich mit der Verbesserung der Versorgung herbeiführen kann, etwa im Umgang mit Strukturen hinter der Patientenversorgung beschäftigt, psychisch Erkrankten. war ein großer Schritt für sie. „Ich freue mich aber, mit der neuen Arbeit viel bewegen zu können. Es ist mir ein Anlie- Auf der Basis dieser Erfahrungen widmete sich Beate Ja- gen, Menschen nicht nur Zugang zu Gesundheit, sondern kob auch dem Anliegen von psychischer Gesundheit in auch zu Heilung zu ermöglichen.“ Afrika und Indien und fand dort Partner, die diesen ge- meindebasierten Ansatz aufnahmen und in ihrem jeweili- Wir heißen Carina Dinkel im gen Umfeld umsetzten. Difäm-Team herzlich willkommen und wünschen ihr für ihre Arbeit Für unser Team bei Difäm Weltweit war Beate Jakob ein Freude, Energie und Gottes Segen. Ruhepol inmitten der Aktivitäten des Alltags. Mit Beson- nenheit und großem Einfühlungsvermögen hat sie in ho- Dr. Gisela Schneider, Difäm-Direktorin hem Maße zu unserem guten Teamgeist beigetragen. Für ihren Ruhestand wünschen wir ihr alles erdenklich Gute, Gottes Segen und Gnade. 1 Erklärung „Tübingen III“ im Juni 2014: www.difaem.de/publikationen 13
Rund ums Spenden Christian Mission Ministry Kenya COVID-19 HÄLT DIE PROBLEME MIT DER ARZNEIMITTELVERSORGUNG WELT IN ATEM Auch kriminelle Machenschaften verbreiteten sich schneller als das Corona-Virus. Kaum wurde in den Medien darüber berichtet, der Wirkstoff Chloroquin könne möglicherweise bei COVID-19-Erkrankungen wirksam sein, tauchten in Afri- Als die Corona-Pandemie im März in Deutschland das öf- ka auch schon die ersten Medikamentenfälschungen auf. fentliche Leben zu einem weitgehenden Stillstand brachte, Unsere Partner vom Minilab-Netzwerk in Kamerun und dem wirkte sich das auch auf die Zusammenarbeit von Difäm Kongo haben bereits im März mehrere gefälschte Chloro- Weltweit mit seinen Partnern aus. Zahlreiche geplante Rei- quin-Präparate gefunden – alle ohne Wirkstoffe. Im Verlauf sen der Difäm-Referent*innen mussten abgesagt werden. der Corona-Pandemie tauchten weitere Arzneimittelfäl- Beratungen und Evaluationen wurden fortan online oder in schungen auf. Webinaren durchgeführt. Das geht teilweise sehr gut, teil- weise sind aber Vor-Ort-Begegnungen doch nicht zu erset- Engpässe in der Medikamentenversorgung entstanden zen, um gute und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Schon durch den Lockdown in China und Indien. Dort konnten we- bald erreichten uns erste Hilferufe von unseren afrikani- niger Medikamente produziert werden. Dem gegenüber schen Partnern. Corona trifft in Afrika auf extreme Armut stand ein weltweit gestiegener Bedarf. Durch die Maßnah- und schlecht ausgestattete Gesundheitssysteme. Die Fall- men zur Pandemieeindämmung sind internationale Liefer- zahlen sind vergleichsweise niedrig. Weil es auf dem ganzen ketten und Handelswege unterbrochen, was die Versorgung Kontinent kaum Testmöglichkeiten gibt, wird aber eine hohe mit Arzneimitteln besonders in ärmeren Ländern mit Dunkelziffer vermutet. Der Lockdown hatte und hat erhebli- schlecht ausgebauter Infrastruktur zusätzlich erschwert. So che Folgen für die Grundversorgung vieler Menschen. Märk- kommen zum Beispiel in Afrika weniger Medikamente an als te wurden geschlossen, es konnte nichts mehr eingekauft, noch im vergangenen Jahr, und aufgrund der hohen Nach- vor allem aber auch nichts mehr verkauft werden. Klein- frage sind sie nun viel teurer – für viele sogar unbezahlbar. händler und ihre Familien standen von einem auf den ande- Difäm Weltweit unterstützt Zentralapotheken in mehreren ren Tag vor dem Nichts. Difäm Weltweit konnte schnell mit afrikanischen Ländern bei der Beschaffung von Medikamen- einem Nothilfefonds reagieren und in mehreren Partnerlän- ten und Schutzausrüstung und finanziert die Verbrauchsma- dern die Mitarbeitenden von Gesundheitseinrichtungen mit terialien für die Minilabore. mehrsprachigen Webinaren über die Gefahren einer Coro- na-Infektion aufklären, Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel WEITERE UNTERSTÜTZUNG DRINGEND NOTWENDIG Handwascheinrichtungen in abgelegenen Dörfern ermögli- chen oder Lebensmittelpakete für besonders bedürftige Die Pandemie dauert an. Solange es keinen Impfstoff oder Menschen finanzieren. wirksame Medikamente gibt, wird es keine Entwarnung ge- ben. Wir erleben es hier, wie schnell nach einem Abflachen 14 Gesundheit in der Einen Welt Heft III / 2020
Christian Mission Ministry Kenya der Kurve die Fallzahlen wieder ansteigen können. Derzeit steigen die Infektionszahlen auch in vielen afrikanischen PERSONALWECHSEL IN DER Ländern. Difäm Weltweit steht in dieser schwierigen Zeit SPENDENBUCHHALTUNG an der Seite seiner Partner. Von Guinea bis Kenia, vom Tschad bis nach Südafrika werden Maßnahmen zur Vor- 28 Jahre lang hat Karin Schulz in der Buchhaltung des beugung und Eindämmung der Pandemie sowohl bera- Difäm gearbeitet, 20 davon war sie verantwortlich für tend als auch finanziell unterstützt. Mit Ihrer Spende die Spendenbuchhaltung des Vereins. Im März 2020 können Sie uns dabei helfen, Gesundheitsstationen mit hatte Karin Schulz ihren letzten Arbeitstag und genießt Sauerstoff auszustatten, qualitativ hochwertige Medika- nun den wohlverdienten Ruhestand. Annette Schmid mente zu beschaffen, Hygieneschulungen auf Dorfebene hat ihre Aufgaben übernommen und beantwortet ger- abzuhalten, Schutzausrüstung einzukaufen oder Men- ne alle Fragen rund um Spenden und Spendenbeschei- schen in akuter Not mit Lebensmitteln zu versorgen. nigungen für Difäm Weltweit und das Tübinger Hospiz. Neu in der Spendenbuchhaltung ist Karola Schramm, EINE WELTWEITE PANDEMIE ERFORDERT WELTWEITE SOLI- die die Bereiche Tropenklinik Paul-Lechler-Kranken- DARITÄT. WIR SIND DANKBAR FÜR JEDE UNTERSTÜTZUNG, haus sowie Tübinger Projekt (Häusliche Betreuung DIE DIESE ERMÖGLICHT! Schwerkranker) verantwortet. Isabel Reusch, Difäm-Referentin für Spenden und Stiftungen Karin Schulz Annette Schmid Karola Schramm 07071 704 90 22 07071 704 90 21 schmid@difaem.de schramm@difaem.de 15
FOLGEN SIE UNS AUF: www.facebook.com/difaem www.youtube.com/user/buckdifaem www.twitter.com/Difaemtuebingen www.instagram.com/difaemtuebingen DER HOSPIZBAU IN Die Baukosten belaufen sich auf 4,8 DIFÄM-AKADEMIE Millionen Euro und wir sind dankbar für TÜBINGEN HAT BEGONNEN jede Spende von Bürgerinnen und Bür- PUBLIC HEALTH UND TROPENMEDIZIN Ende Mai war es endlich soweit: Der gern und jede Zuwendung von Stiftun- Spatenstich für das Hospiz Tübingen gen. Doch noch fehlen 2 Millionen Euro 15. FEB. – 12. MÄRZ 2021 wurde begangen. Unter Corona-Bedin- an Spendengeldern, um dieses wichtige Das vierwöchige Seminar zu Public Health gungen konnten nur wenige Zuschau- Projekt sicher ins Ziel zu tragen: Es zu und Tropenmedizin richtet sich an medizi- er*innen vor Ort dabei sein – umso einem Ort zu machen, an dem Menschen nisches Fachpersonal vor der Ausreise, mehr dafür live vor den Bildschirmen am Lebensende in Würde begleitet das einen medizinischen Einsatz in einem bei der Übertragung. Auf unserer Web- werden können. tropischen oder wirtschaftlich armen site www.hospiz-tuebingen.de können Land plant. In diesem Seminar erwerben Sie sich den Spatenstich und alle Gruß- Das Hospiz wird dringend gebraucht. Sie die nötigen Vorkenntnisse für die worte auch jetzt noch anschauen. Und wir brauchen dringend Ihre Un- praktische Arbeit vor Ort und profitieren terstützung. Sagen Sie es weiter und von den Erfahrungen der Referent*innen. Schon ein paar Tage später begannen bauen Sie mit – mit Ihrer Spende für das Wir vermitteln Ihnen relevante Fähigkei- die Bagger ihre Arbeit. Tag für Tag Hospiz Tübingen. Herzlichen Dank! ten und fundiertes Wissen zu Tropenme- kommen nun neue Wände, Fenster- und dizin, HIV und AIDS, Mütter- und Kinder- Türaussparungen, Säulen und Träger hin- Difäm-Spendenkonto Hospiz: gesundheit, Basisgesundheitsversorgung zu. Das Hospiz nimmt langsam Form an. IBAN: DE56 6415 0020 0004 2188 29 in wirtschaftlich armen Ländern, zu Pla- BIC: SOLADES1TUB nung, Evaluation und Monitoring von Ge- sundheitsprojekten und Labordiagnostik. Difäm/Gabrian Weitere Informationen und Seminare finden Sie auf www.difaem-akademie.de/ seminare NEU ERSCHIENEN KONTAKT Haben Sie Anmerkungen, Lob oder Kritik zu unserer Zeitschrift? Melden Sie sich gerne bei uns! Weihnachtskarte 2020 Ihre Ansprech- von Dr. Sabine Waldmann-Brun partnerin: Janina Gabrian, Weitere Publikationen zur Bestellung 07071 704 90 30, oder zum Download finden Sie auf gabrian@difaem.de. www.difaem.de/aktuelles/ Difäm-Jahresbericht 2019 publikationen Impressum Gesundheit in der Einen Welt, Heft 3-2020, Zeitschrift des Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission e. V. Herausgeberin: Dr. Gisela Schneider, Direktorin (ViSdP) // Redaktion: Janina Gabrian Mohlstraße 26, 72074 Tübingen // Telefon 07071 704 90 17 // Fax 07071 704 90 39 // info@difaem.de, www.difaem.de // Titelfoto: WUZDA // Porträts: Difäm // Nachdruck gegen Beleg und Quellenangabe frei Spendenkonto: Evangelische Bank eG // IBAN DE36 5206 0410 0000 4066 60 // BIC GENODEF1EK1 Konzeption / Layout: büro für visuelles, Stuttgart // Layout / Satz: Werbeatelier Waiblinger, Tübingen Druck: BruderhausDiakonie Reutlingen Auflage: 15.200 Erscheinungsdatum: September 2020 Seit 1996 trägt Difäm Weltweit das DZI Spenden-Siegel.
Meine Bestellung von Informationen zum Difäm FOLGEN SIE UNS AUF: Ja, ich möchte kostenfrei beziehen: Jahresbericht 2019 als PDF Zeitschrift ‚Gesundheit in der Einen Welt‘ (4x jährlich, 16 Seiten) als PDF www.facebook.com/difaem www.youtube.com/user/buckdifaem www.twitter.com/Difaemtuebingen www.in Projekt-Broschüre Infomaterial Difäm-Stiftungen E-Mail-Newsletter Magazin Difäm-Kids (Anzahl) DER HOSPIZBAU IN Die Baukosten belaufen sich auf 4,8 DI Millionen Euro und wir sind dankbar für TÜBINGEN HAT BEGONNEN jede Spende von Bürgerinnen und Bür- PU Name: Ende Mai war es endlich soweit: Der gern und jede Zuwendung von Stiftun- Spatenstich für das Hospiz Tübingen gen. Doch noch fehlen 2 Millionen Euro 15 Straße: wurde begangen. Unter Corona-Bedin- an Spendengeldern, um dieses wichtige Da Ort: E-Mail: gungen konnten nur wenige Zuschau- Projekt sicher ins Ziel zu tragen: Es zu und er*innen vor Ort dabei sein – umso einem Ort zu machen, an dem Menschen nis mehr dafür live vor den Bildschirmen am Lebensende in Würde begleitet Difäm/Hirschmann das bei der Übertragung. Auf unserer Web- werden können. Christian Mission Ministry Kenya Datum und Unterschrift: tro site www.hospiz-tuebingen.de können Lan Sie sich den Spatenstich und alle Gruß- Das Hospiz wird dringend gebraucht. Bitte einsenden an: Difäm I Mohlstr. 26 I 72074 Tübingen I Fax: 07071 704 90 39 Sie worte auch jetzt noch anschauen. Und wir brauchen dringend Ihre Un- pra terstützung. Sagen Sie es weiter und von Meine regelmäßige Unterstützung für das Difäm Schon ein paar Tage später begannen bauen Sie mit – mit Ihrer Spende für das Wi die Bagger ihre Arbeit. Tag für Tag Hospiz Tübingen. Herzlichen Dank! Ja, ich unterstütze die weltweite Gesundheitsarbeit des Difäm mit einer Kontoinhaber*in: ten kommen nun neue Wände, Fenster- und diz Spende von Euro ab (Datum) . Der Einzug soll bitte Türaussparungen, Säulen und Träger hin- Difäm-Spendenkonto Hospiz: ges monatlich vierteljährlich halbjährlich jährlich erfolgen. zu. Das Hospiz nimmt langsam Form an. IBAN: DE56 6415 0020 0004 2188 29 Name: in w BIC: SOLADES1TUB nun Ich ermächtige er ansteigen können. das Difäm (Gläubiger-ID: DE52ZZZ00000021634), den o. g. Betrag mittels Last- Derzeit Vorname: PERSONALWECHSEL IN mein DERKreditinstitut an, die vom Difäm sun Difäm/Gabrian auch inschrift vielenvon meinem Konto einzuziehen. afrikanischen Zugleich weise ich Straße: auf mein Konto t in dieser schwierigen Zeitgezogene SPENDENBUCHHALTUNG Lastschrift einzulösen. on Guinea bis Ich Hinweis: Kenia, vom kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages PLZ/Ort: We verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Mindestens drei Tage (verkürzte Frist) fin rden Maßnahmen zur Vor- 28 Jahre lang hat Karin Schulz in der Buchhaltung des vor dem 1. Einzug einer SEPA-Basislastschrift wird mich das Difäm über den Einzug unterrichten. Tel.*: er Pandemie sowohl bera- Meine regelmäßige Spende kann ichDifäm gearbeitet, jederzeit beenden. 20 davon war sie verantwortlich für ww stützt. Mit Ihrer Spende die Spendenbuchhaltung des Vereins. Im März 2020 E-Mail*: Kreditinstitut: BIC: sem Gesundheitsstationen mit hatte Karin Schulz ihren letzten Arbeitstag und genießt IBAN: tativ hochwertige Medika- nun den wohlverdienten Ruhestand. Annette Schmid Datum, Unterschrift: eschulungen auf Dorfebene hat ihre Aufgaben übernommen und beantwortet ger- Die Mandatsreferenz wird separat mitgeteilt. Ihren Förderbeitrag für das Difäm können Sie steuerlich geltend machen. g einzukaufen oder Men- ne alle Fragen Sie erhalten von uns eine Spendenbescheinigung, rund die Sie demum Spenden Finanzamt und können. vorlegen Spendenbeschei- nsmitteln zu versorgen. nigungen für Difäm Weltweit und das Tübinger Hospiz. NEU ERSCHIENEN KO Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! Neu in der Spendenbuchhaltung ist Karola Schramm, * freiwillige Angabe Hab RFORDERT WELTWEITE SOLI- die die Bereiche Tropenklinik Paul-Lechler-Kranken- Kriti Bitte einsenden an: Difäm I Mohlstr. 26 I 72074 Tübingen I Fax: 07071 704 90 39 FÜR JEDE UNTERSTÜTZUNG, haus sowie Tübinger Projekt (Häusliche Betreuung Zeit Schwerkranker) verantwortet. Mel SEPA-Überweisung/Zahlschein Für Überweisungen in gern Deutschland, in andere für EU-/EWR-Staaten und Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstl. in die Schweiz in Euro. Weihnachtskarte 2020 Ihre Zahlungsempfänger: (max. 27 Stellen) von Dr. Sabine Waldmann-Brun part D I F Ä M 7 2 0 7 4 T ü b i n g e n Jani IBAN Bei Überweisungen in Deutschland immer 22 Stellen sonstige Länder 15 bis max. 34 Stellen Weitere Publikationen zur Bestellung 070 oder zum Download finden Sie auf D E 3 6 5 2 0 6 0 4 1 0 0 0 0 0 4 0 6 6 6 0 gab S P E N D E BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstleisters (8 od. 11 Stellen) www.difaem.de/aktuelles/ G E N O D E F 1 E K 1 Difäm-Jahresbericht 2019 publikationen Betrag: Euro, Cent Die Sicherheit Ihrer Daten ist uns wichtig. Informationen EUR Impressum Karin Schulz Annette Schmid Karola Schramm zu unserer Datenschutzerklärung finden Sie auf Gesundheit in der Einen Welt, Heft 3-2020, Zeitschrift des Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission e. V. Spenden-/Mitgliedsnummer oder Name des Spenders: (max. 27 Stellen) ggf. Stichwort 07071 704 90 22 07071 704 90 21 Herausgeberin: Dr. Gisela Schneider, Direktorin (ViSdP) // Redaktion: Janina Gabrian G 2 0schramm@difaem.de schmid@difaem.de 3 www.difaem.de/meta/datenschutz Mohlstraße 26, 72074 Tübingen // Telefon 07071 704 90 17 // Fax 07071 704 90 39 // info@difaem.de, PLZ Straße des Spenders Hausnr. www.difaem.de // Titelfoto: WUZDA // Porträts: Difäm // Nachdruck gegen Beleg und Quellenangabe frei Spendenkonto: Evangelische Bank eG // IBAN DE36 5206 0410 0000 4066 60 // BIC GENODEF1EK1 Kontoinhaber/Zahler: Name, Vorname, Ort (max. 27 Stellen) Konzeption / Layout: büro für visuelles, Stuttgart // Layout / Satz: Werbeatelier Waiblinger, Tübingen Druck: BruderhausDiakonie Reutlingen IBAN Prüfzahl Bankleitzahl des Kontoinhabers Kontonummer (rechtsbündig u. ggf. mit Nullen auffüllen) Auflage: 15.200 D E 06 I Erscheinungsdatum: September 2020 Seit 1996 trägt Difäm Weltweit das DZI Spenden-Siegel. 15 Bitte geben Sie für die Spendenbestätigung Ihren Namen und Ihre Anschrift an. 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