Kulturelle Übersetzung und Mensch-Roboter-Interaktion - Eine Forschungsarbeit von Amélie Therese Yaacoub (750764) - Betreuende Professorin: Prof ...
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Kulturelle Übersetzung und Mensch-Roboter-Interaktion Eine Forschungsarbeit von Amélie Therese Yaacoub (750764) Betreuende Professorin: Prof. Andrea Krajewski Interactive Media Design Wintersemester 2020/2021 Hochschule Darmstadt
Abstract The goal of the present research was to find out which socio-cultural knowledge assets (e.g. cultural techniques) have to be translated into al- gorithms, interaction rules and functions to ensure communication, un- derstanding and thus cooperation between humans and robots. For this purpose, an overview of the state of scientific research on the translation practice of cultural skills and the communication between humanoid ro- bots and humans was compiled. The results show that the question cannot be answered unambiguously. However, there are concepts and approaches that suggest that for com- munication and cooperation between robots and humans, robots must be able to react dynamically to the constant mixing and changing cultural influences. This ability requires ongoing translation work that takes into account the contexts and social backgrounds of interaction participants, including robots. Likewise, translators should be aware of the dangers of typecasting and categorization in order to avoid exclusion and discrimi- nation. Keywords: Translation, Culture Studies, Human-Robot-Interaction, Humanoid Robots 2
Inhaltsverzeichnis Abstract........................................................................................ S. 2 Abbildungsverzeichnis................................................................. S. 4 Abkürzungsverzeichnis................................................................. S. 4 Glossar.......................................................................................... S. 5 Hinweise zum Literaturstil und Literaturverzeichnis.................. S. 6 Genderhinweis............................................................................ S. 6 Einführung..................................................................................... S. 7-8 Methoden...................................................................................... S. 9 Kulturelle Übersetzung - theoretische Konzepte Kulturelle Übersetzung....................................................... S. 10-11 Kultur................................................................................... S. 12 Hybridität und Dritter Raum............................................... S. 13-14 Akteur-Netzwerk-Theorie..................................................... S. 15-16 Fluid Assemblages.............................................................. S. 17-18 Humanoide Roboter...................................................................... S. 19-21 Geschlecht, Aussehen und Stimme.................................... S. 22-24 Class und Race................................................................... S. 24-25 Gestik und Emotionen......................................................... S. 26-27 Ansätze und Überlegungen.......................................................... S. 28-29 Danksagung.................................................................................. S. 30 Literaturverzeichnis...................................................................... S. 31-35 Eigenständigkeitserklärung......................................................... S. 36 Erklärung zur Archivierung........................................................... S. 36 3
Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Graphische Darstellung des Uncanny Valley von Masahiro Mori (Geller, 2008).............................................................................................. S. 21 Abb. 2: Roboter mit stereotypisch weiblichen, langen Haaren und ge- schwungener Lippenform (Eyssel & Hegel, 2012, S. 2218)................... S. 22 Abb. 3: Roboter mit stereotypisch männlichen, kurzen Haaren und gerader Lippenform (Eyssel & Hegel, 2012, S. 2219)........................................... S. 23 Abb. 4: Humanoider Roboter „Pepper“ (SoftBank Robotics, o.J.a).................... S. 25 Abb. 5: Humanoider Roboter „Nao“ (SoftBank Robotics, o.J.b)......................... S. 25 Abb. 6: Teilnehmende schüttelt dem Humanoiden Roboter Meka die Hand (Orefice et al., 2016, S. 964)...................................................................... S. 26 Abkürzungsverzeichnis Abkürzung Bedeutung Abb. Abbildung Bspw. Beispielsweise D.h. Das heißt Etc. „Et cetera“ I.d.R. In der Regel KI Künstliche Intelligenz U. a. Unter anderem Vgl. Vergleich Z. B. Zum Beispiel 4
Glossar Begriff Übersetzung Algorithmus In der Mathematik und der Informatik ist Algorith- mus ein Verfahren, das aus „Folge und Handlungs- anweisungen“ besteht und zur Bewältigung eines Problems angewandt wird (Heilmann, 2019, S. 229). Anthropomorphismus Anthropomorphismus beschreibt den Prozess der Übertragung menschlicher Eigenschaften auf nicht- menschliche Entitäten und kann mit „menschenähn- lich“ bzw. „menschlicher Gestalt“ übersetzt werden (Anthropomorphismus, 1996, S. 657). Autonomie Autonomie ist ein Zustand, in dem sich eine Person, ein System oder eine Einheit, bezüglich seiner Ge- danken und seiner Gefühle selbst bestimmt (Faust, 2015). Humanoider Roboter Robotersysteme, mit einem menschenähnlichen Aussehen und menschenähnlichen Charakteristika. D.h. sie haben etwas das dem Kopf, den Armen, Beinen, Torso, etc. eines Menschen nahe kommt und haben Verhaltensweisen, die an den Mensch erinnern, um in Umgebungen angewandt zu wer- den, die dem Vermögen des menschlichen Körpers angepasst ist, wie z.B: Krankenhäuser, Schulen, Zu hause und Büros (Robertson, 2018, S. 6). Künstliche Intelligenz Künstliche Intelligenz ist ein Teilgebiet der Informa- tik und meint „intelligente“ Systeme, die anhand von Fähigkeiten und Methoden, wie z. B. Autonomie, Analyse- und Lernfähigkeit, Aufgaben bewältigen, um ein Ziel zu erreichen (Graf Ballestrem et al., 2020, S. 1). 5
Hinweise zum Literaturstil und Literaturverzeichnis Diese Forschungsarbeit orientiert sich an den Richtlinien der 7. Auflage des Publication Manual der American Psychological Association (APA). Jedoch wird eine kleine Modifikation vorgenommen. Beim direkten und indirekten Zitieren im Text wird nach Möglichkeit, die Seitenzahl angegeben: Indirektes Zitat: (Samani et al., 2013, S. 2) Direktes Zitiat: Samani et al. (2013, S. 2) Das Literaturverzeichnis befindet sich am Ende des Dokuments. Genderhinweis Für alle personenbezogenen Hauptwörter und Personenbezeichnungen wird in dieser Forschungsarbeit eine genderneutrale Formulierung an- hand des Gender-Sternchens verwendet, um auch weitere Geschlechts- identitäten, neben dem Männlichen und Weiblichen Geschlecht sichtbar zu machen und einzubeziehen: Statt die Entwickler und Designer wird im Singular der*die Entwickler*in und Designer*in und im Plural die Formulie- rung die Entwickler*innen und Designer*innen verwendet. Für eine bessere Lesbarkeit und inhaltlichen Verständlichkeit wird eine Ausnahme für das Wort Akteur gemacht: Im Singular wird die neutrale Formulierung der*die Akteur*in mit dem Gender-Sternchen verwendet. Im Plural hingegen wird das männliche Geschlecht die Akteure benutzt. 6
Einführung Schon in der Griechischen Mythologie zeigt sich eine Faszination für zum Leben erweckte Objekte. Bspw. schnitzte der Bildhauer Pygmalion eine Frau aus Elfenbein, der Aphrodite danach Leben einhauchte und sie so- mit in einen echten Menschen verwandelte. Dieses Motiv wurde später auch in die klassische Literatur eingeführt und in der Populärkultur viel- fach aufgegriffen. Das wohl bekannteste Beispiel ist der Roman „Franken- stein“ von Mary Shelly von 1818. In dieser Geschichte wird beschrieben, wie ein junger wissensdurstiger Wissenschaftler versucht, toten Stoffen Leben einzuhauchen. Das Wesen Frankenstein wird jedoch zur Bedro- hung als es anfängt Menschen zu töten (Samani et al., 2013, S. 2). Bis heute ist das Thema populär geblieben und findet besonders im Science Fiction Bereich viele Fans. Der US-amerikanische Film Blade Runner von 1982, besitzt heute Kult- status. In dieser Erzählung leben Menschen zusammen mit Replikanten (biotechnisch entwickelte Androiden) auf der Erde, die sich äußerlich nicht mehr von den Menschen unterscheiden. Die hochentwickelten Re- plikanten handeln völlig autonom und verfügen über ein eigenes, einge- pflanztes Bewusstsein. Der Film dreht sich um die Frage, was Menschen menschlich macht. Anfangs ist Empathiefähigkeit, also die Fähigkeit Ge- fühle, wie z. B. Ärger, Liebe, Freude, Mitleid zu empfinden, das Hauptun- terscheidungskriterium für das Menschsein. Im Handlungsverlauf wird dieses Konzept jedoch angezweifelt und verworfen. In den Geschichten von Blade Runner, sowie Frankenstein wird die Idee einer potenziellen Bedrohung und Vernichtung der Menschheit durch die erschaffenen Kreaturen aufgegriffen und durchzieht konstant die Hand- lungen. Dadurch werden die positiven Absichten der Kreaturen in Frage gestellt. Der Blick in die Alltagswirklichkeit zeigt, dass seit den 1960er Jahren Technologien entwickelt wurden, der Idee von hochentwickelten Maschi- nen, die dem Menschen ähnlich sind, zunehmend näher kamen. Alltäg- liche Arbeiten mit Robotern gehören seitdem zum Arbeitsalltag in der Automobilindustrie. Ihr Einsatz fokussierte sich auf die Entlastung von Arbeitern hinsichtlich gefährlicher und schwerer Aufgaben im Produk- 7
tionsprozess, wie im Karosseriebau (Buxbaum & Kleutges, 2020, S. 17). Mit der allmählichen Etablierung von Robotern im häuslichen Alltag der Menschen, wächst das Interesse an sozial agierenden und interaktions- fähigen Robotern, die den Menschen in vielfältigen Lebensbereichen, dem Haushalt, der Erziehungsarbeit oder der Kranken- und Altenpflege unterstützen und ihm als Sozialpartner dienen. Industrieroboter werden dadurch zu subjektsimulierenden Maschinen für den Menschen (Straub, 2020, S. 4-8). Vorreiter in dieser Entwicklung ist vor allem Japan. Im Zuge der weiteren Entwicklungen wird in der japanischen Forschung auch von einer Robotik Kultur („Robotic Culture“) gesprochen (Šabanović, 2010; Turkle, 2006). Hinter diesen Technologien stehen Entwickler*innen und Designer*in- nen, die gewissermaßen die Rolle von Übersetzer*innen einnehmen, nicht nur, indem sie Wissen in Recheneinheiten übertragen. Sie über- nehmen die Rolle von Mediatoren von gesellschaftlichen, funktionalen und ökonomischen, sozialen und kulturellen Vorstellungen idealtypi- scher Interaktionen zwischen Maschine/Roboter und den Vorstellungen, Bedürfnissen von einsetzenden Anwender*innen und Nutzer*innen, der Menschen, die mit ihr*ihm umgehen und kommunizieren. Nicht nur beim Prozess des technischen Kodierens entstehen wie von einer Ausgangs- in eine Zielsprache aufgrund spezifischer soziokulturel- ler Bedeutungszusammenhänge unübersetzbare Reste. Der Philosoph Nowotny beschreibt dazu einen „Spielraum der Differenz“, der sich aus dem Ausgedrückten und dem manifesten Ausdruck ergibt (Nowotny, 2006, Abs. 2). Adäquates, auf die Nutzer*innen bezogenes Übersetzen bleibt aufgrund nicht gleichzusetzender, dadurch schwer vermittelbarer Verhältnisse von Ausgangsgesellschaft zu nutzender „Zielgesellschaft“ unvollkommen (vgl. Ptáčníková, 2008, S. 127; Bhabha, 2000, S. 42, 58). Damit wird eine im Erschaffungsprozess von Humanoiden Robotern zen- trale Problemstellung für Entwickler*innen und Designer*innen benannt und fokussiert. Welche soziokulturellen Wissensbestände (zum Beispiel Kulturtechniken) müssen in Algorithmen, Interaktionsregeln und Funk- tionen übersetzt werden, um Kommunikation, Verständigung und damit erfolgreiches Zusammenwirken von Mensch und Roboter sicherzustel- len. Die vorliegende Arbeit zeigt dabei inwieweit theoretische Konzepte wichtige Anregungen für eine analytische Perspektive des Aspektes der Translation geben können und so soziale und ethische Aspekte aufzei- gen. 8
Methoden Für diese Forschungsarbeit wurden relevante und zentrale fachwissen- schaftliche, sozial- und kulturwissenschaftliche, interdisziplinäre transla- tologische Beiträge sowie Publikationen aus dem Fachbereich Robotik ausgewählt und analytisch ausgewertet und einer Interpretation unter- zogen. Die Literaturrecherche dafür erfolgte mit Hilfe von Offline und Online Datenbanken und Suchmaschinen, wie Google Scholar, Springer Link und Research Gate. Nach einer Überblicksdarstellung des wissenschaftlichen Forschungs- standes zur Translationspraxis von Kulturfertigkeiten und der Kommu- nikation zwischen Humanoiden Robotern und Menschen, wird an Bei- spielen vor dem Hintergrund der vorgestellten theoretischen Konzepte die Frage diskutiert, welche soziokulturellen Wissensbestände (zum Bei- spiel Kulturtechniken) in Algorithmen, Interaktionsregeln und Funktio- nen übersetzt werden müssen, um Kommunikation, Verständigung und damit erfolgreiches Zusammenwirken von Mensch und Roboter sicher- zustellen. 9
Kulturelle Übersetzung - theoretische Konzepte Kulturelle Übersetzung Beim Thema Translation geht es nicht nur um das enge Konzept einer bloßen Übersetzung eines Textes von einer Ausgangssprache in eine Zielsprache, sondern in einem theoretisch erweiterten Verständnis von Translation als eine kulturelle Vermittlungsaktivität und funktionsorien- tierte Kommunikationshandlung, die von der Situation, den Erwartun- gen und Bedürfnissen der am Translationsprozess Beteiligten bestimmt wird. In der Kommunikation zwischen Menschen und Humanoiden Ro- botern sind die Beteiligten u. a. Forscher*innen, Entwickler*innen und Designer*innen, die als Übersetzer*innen soziale, kulturell geprägte Re- geln der Gesellschaft und damit verbundene Fertigkeiten und Techniken zur Verständigung notwendigen Interaktionsregeln für die Roboter erfas- sen und festlegen und in Algorithmen übersetzen, die Roboter, die die- se Regeln ausführen, die anwendenen Institutionen und Personen (z. B. Altenheime oder Krankenhäuser; Ärzte/Ärztinnen oder Pflegepersonal) und schließlich die Nutzer*innen (z. B. Pflegebedürftige). Dabei fungiert kulturelle Orientierung als Filter der Verständigung, die im Alltag veran- kert ist und mit der Interaktionsvorgänge gehandhabt werden können (Palenga-Möllenbeck, 2018, S. 677; Kupsch-Losereit, 2007, S. 206; Bach- mann-Medick, 2008, S. 1). Wir Menschen übersetzen Informationen, die wir bekommen die ganze Zeit in etwas, das wir selber verstehen, indem wir sie mit bereits vorhandenem Wissen verknüpfen und ihnen Bedeu- tung und Sinn zumessen. Dieses Wissen rührt dabei auch aus dem ste- tem Austausch zwischen Akteuren/Menschen, die sich unterschiedlichen Kulturen zugehörig fühlen oder zugeschrieben werden. Von verschie- denen kulturellen und sozialen Herkünften werden ihre Beziehungen auf dem Erfahrungsaustausch beruhen. Mit der vermehrten Erfahrung von interkulturellen Begegnungs- und Handlungsräumen, welche durch Mischungen und Überlappungen kultureller Elemente gekennzeichnet sind, wachsen neue Herausforderungen an die Übersetzung: Selbst- und Fremdbilder befinden sich in dauerndem Wandel. 10
Es bedarf Wege eines neuen Verständnisses von Alterität (Verschieden- heit) im Rahmen kulturellen Austausches zu finden, jenseits von stati- schen Festschreibungen von kulturellen und nationalstaatlichen En- titäten, die normative, gesellschaftliche Ungleichheiten fördern (vgl. Bachmann-Medick, 2008, S. 265-272; Kupsch-Losereit, 2007, S. 211-212). „Die drei wichtigsten [Ungleichheiten] von den Kulturwissenschaften aus- gemachten Identitätskategorien werden im Englischen mit den Begriffen »race«, class und gender gefasst“ (Fischer, 2019, S. 50). Zugleich bedeutet ein neues Verständnis von Alterität aber die Anerkennung von Differenz. Rodriguez formuliert in diesem Sinne: „Das Übersetzungsprojekt, das in der Begegnung entsteht, folgt nicht dem Ziel, eine universale Gemein- samkeit zu artikulieren, sondern stellt den Versuch dar, in der Differenz eine Sprache zu finden.“ (Rodríguez, 2008, Abs. 14). 11
Kultur Für ein neues Verständnis von Alterität ist ein spezifischer Kulturbegriff grundlegende Voraussetzung. Die Begriffsbedeutung von dem Wort Kul- tur ist vielschichtig und wird bis heute in der Wissenschaft je nach Aus- gangsperspektive konzeptionell unterschiedlich definiert (Broszinsky- Schwabe, 2017, S. 80). Das seit dem 17. Jahrhundert belegte Wort Kultur ist dem lateinischen Begriff „cultura“ entlehnt und leitet sich von dem Verb „colere“ ab, was so viel wie anbauen, pflegen, dienen bedeutete. Cultura umfasste mehrere Aspekte eines pfleglichen Umgangs mit Land, Vieh, dem Menschen und mit numinosen (göttlichen) Kräften (vgl. Court & Klöckner, 2009, S. 40). Im allgemeinen Sprachgebrauch wird Kultur heute meist noch in einem engeren Verständnis mit Kunst, Bildung und „gutem“ Geschmack gleichgesetzt. „Kultiviertheit“ zeigt sich dann an „geschmackvoller Kleidung, Interesse für Klassische Musik und Bildende Kunst“, dem Interesse, sowie der Fä- higkeit, sich an geistig anspruchsvollen philosophischen Gesprächen zu beteiligen (Broszinsky-Schwabe, 2017, S. 79). Diese enge, dem bürger- lichen Milieu des 19. Jahrhunderts entstammende Definition von Kultur wurde im Wissenschafts- und Politikdiskurs der späten 1960er Jahre auf- gegeben. In den Sozial- und Kulturwissenschaften, den Cultural Studies wird Kultur als „the whole way of life“ verstanden und umfasst in diesem Verständnis die ideellen, materiellen und symbolischen Dimensionen der menschlichen Praxis allgemein. D.h. der Begriff schließt alle Formen von Kreativität, Aktivitäten und Lebensweisen auch die alltäglichen un- terschiedlicher sozialer Schichten oder Gruppen ein (Broszinsky-Schwa- be, 2017, S. 79). Kulturen zeichnen sich hier durch Dynamik und ständige Veränderung aus. Oft dagegen werden Kulturen als geschlossene Einhei- ten mit festen Eigenschaften und kulturellen Elementen vorgestellt und z. B. in Typen oder nach „Standards“ kategorisiert. Die Identifikation mit der einen, eigenen und die Wahrnehmung der anderen Kultur schafft dann feste Grenzen. 12
Hybridität und Dritter Raum Kulturen als Identifikationsgebilde und Handlungsräume, sind nicht physische Orte, des erfolgreichen Verstehens, sowie des Scheiterns des Nichtverstehens (Bachmann-Medick, 1997, S. 14; Kupsch-Losereit, 2007, S. 211). Ein Ansatz zu einem neuen Verständnis von Alterität ist die Kon- zeption von Hybridität als ein Grundprinzip von Kultur des postkolonia- len Kulturtheoretikers Homi K. Bhabha. Für ihn sind Kultur(en) keine in sich geschlossenen Räume, Entitäten oder agierende Aktanten, die sich klar voneinander abgrenzen lassen. Stattdessen beschreibt er Kultur als einen dynamischen „Raum der Artikulation“. In ihm werden die Bedeu- tungen von Zeichen, Dingen und Praktiken ständig neu ausgehandelt (Sieber, 2012, S. 97-100). Die Möglichkeiten der verschiedenen Bedeu- tungen sind dabei unendlich, da die Bedeutungen je nach Kontext und Person variieren können und dies zusätzlich durch Migrationsbewegun- gen (von Menschen, Waren, Wissen) verstärkt wird (Evers, 2016, S. 60-61). Bhabha bezeichnet diesen dynamischen Prozess als Grundprinzip von Kultur(en), das sich überall dort ergeben kann, wo sich Menschen begeg- nen, austauschen, diskutieren und sich artikulieren (Sieber, 2012, S. 103). Im Prozess der Kommunikation öffnet sich ein „Dritter Raum des Aus- sprechens“ (Third Space of enunciation), ein Bedeutungsspielraum, ein Raum dazwischen, innerhalb und zwischen Eigenen und Anderen (Frem- den; Sieber, 2012, S. 99-100). Dieses neue Verständnis eröffnet die „Identifizierung und Differenz gleichzeitig und in uns allen wahrzunehmen und diese grundlegende Hy- bridität nicht als Mangel oder Bedrohung zu betrachten“, es ermöglicht die von Rodriguez angesprochene Anerkennung von Differenz (vgl. Mül- ler-Funk, 2012, S. 127). Dies gilt für die angesprochenen Identitäts- und Differenzkategorien Gender, Class, Race oder Nationalitäten. Differenz ist das Resultat aus einem Vergleich oder einer Unterscheidung zweier oder mehrerer Zustände oder Komponenten. Menschen und Din- ge können dann durch ihr Aussehen, ihre Sprache, Gestik und Mimik, ihre Verhaltensweise vom Gegenüber unvertraut, anders oder fremd wahrgenommen werden (Broszinsky-Schwabe, 2017, S. 211). Das subjek- tive Bild der Andersartigkeit und des Fremden, Ausgrenzungsprozesse und die Fremdmachung von Menschen (-gruppen) und Lebensformen 13
werden u. a. von Politik und Medien aufrechterhalten, produziert und geformt (Grobner, 2019, S. 80). Im Kontext kultureller Alterität, sollte es daher die Aufgabe von Ent- wickler*innen und Designer*innen sein, ein neues Verständnis dieser Andersartigkeit zu finden und zu übersetzen. Sie sollten dann bei der Konstruktion und Gestaltung, die als Übersetzungsprozesse verstanden werden können, die dynamischen Variablen des situativen Kontextes bei Mensch-Roboter-Interaktionen Beteiligten berücksichtigen. Geschlechtsmerkmale beispielsweise bilden selbst in intimer Nähe eine nicht zu umgehende Distanz zum jeweils Anderen (Müller-Funk, 2012, S. 127). In der Mensch-Roboter-Interaktion von Humanoiden Roboter zeigt sich, dass über geschlechterspezifische symbolische Festschreibun- gen von Aussehen und Stimme, Stereotypisierungen entstehen, die zu Ablehnung (Ausgrenzung) desselben führen und damit zu einem Schei- tern der „Übersetzungsprozesse“, der Kommunikation. Um die komplexen Beziehungen und gesellschaftlichen Bedingungen von Übersetzung-, bzw. Kommunikationsprozessen zwischen Mensch und Roboter besser analysieren und deuten zu können bieten sich vor allem zwei theoretische Konzepte an zum einen das der „Akteur-Netz- werk-Theorie“ und das der „Fluid Assemblages“. 14
Akteur-Netzwerk-Theorie Das in den 1980er Jahren, in der Soziologie entstandene Konzept „Ak- teur-Netzwerk-Theorie” ist auf mehrere bekannte Wissenschaftler, wie u. a. Bruno Latour und John Law zurückzuführen (Gertenbach & Laux, 2019, S. 87-88). Die Akteur-Netzwerk-Theorie geht von einer sozialen und gesellschaftlichen Ordnung aus, die über Netzwerke aus „Verbindungen zwischen menschlichen Handeln („agents”), Technologien und Objekten” entsteht (Couldry, 2006, S. 101). Die Akteure, auch Aktanten oder Entitä- ten, stellen die Knoten und damit die Verbindungen im Netzwerk dar. Sie können menschlich oder nicht-menschlich sein, d.h. menschliche Akteu- re agieren gleichgestellt zu technischen Artefakten oder Naturphänome- nen (Höhne & Umlauf, 2017, S. 195; Peuker, 2010, S. 326). Das Handeln der Akteure findet immer in Abhängigkeit zu anderen Entitäten statt und ist davon nie losgelöst. Dadurch, dass Akteure durch Netzwerke erst ge- schaffen werden, sind Akteure gleichermaßen Netzwerke, wie Netzwerke auch Akteure sind (Peuker, 2010, S. 325-28). Die Konnektivität der un- terschiedlichen Elemente ist vor allem für die Soziologie von zentralem Erkenntnisinteresse, da in dieser Perspektive Gesellschaften durch, von materiellen und nicht sozialen Dingen gestützte, soziale Beziehungen bestehen (Höhne & Umlauf, 2017, S. 195; Peuker, 2010, S. 325). Es wird dabei von einer ständigen Vermischung und Übersetzung der Bereiche Gesellschaft, Natur und Technik ausgegangen. Die Mensch-Roboter-Interaktion unterliegt in diesem Sinne einem riesi- gen Netzwerk an unterschiedlichen menschlichen Akteuren (z. B. Entwick- ler*innen, Designer*innen, Nutzer*innen, etc.) und nichtmenschlichen Akteuren (z. B. Roboter, Natur, anderen technologischen Systemen mit denen die Roboter im verborgenen der sogenannten Black Box in Verbin- dung stehen und interagieren). Diese wiederum stehen in Verbindungen zueinander und wiederum zu anderen Akteuren und Netzwerken. Akteu- re können auch Einheiten sein, bei denen nur „der Input und der Output betrachtet wird, nicht aber die im Innern ablaufenden Prozesse”, diese im verborgenen, ablaufenden Prozesse werden auch zusammenfassend als Black Box benannt (Peuker, 2010, S. 327). 15
Roboter können beispielsweise als solche Einheiten verstanden werden, deren Input Entwickler*innen und Designer*innen entwerfen und mit deren Output Nutzer*innen in Verbindung treten und interagieren. Die Transformationsprozesse, welche innerhalb der Black Boxen ablaufen, sind Ergebnisse stetiger Übersetzungen und nehmen Abstand zu klas- sischen Sender-Empfänger-Konzepten: „Sender und Empfänger werden nun nicht mehr als für sich alleinstehende Entitäten betrachtet, sondern bestimmen sich erst über das wechselseitige in-Beziehung-treten mit ei- nem nicht-idealen Medium.“ (Höhne & Umlauf, 2017, S. 195- 201). Dabei zeigt sich u. a. das Problem, dass sich der Input erheblich vom Out- put unterscheiden kann, wenn die Prozesse in der Black Box nicht pas- send zum situativen Kontext der Akteure/Netzwerke übersetzt werden. Die Black Boxen bedarf es daher immer wieder zu öffnen, um stereo- typische Rollenzuschreibungen und alte Muster („gender, class, race“) in Frage zu stellen und neu zu deuten (Peuker, 2010, S. 327-329). Ähnlich beschreibt der Soziologe Schmidt Interaktion, wenn er von ei- nem Prozess, der wechselseitigen Beeinflussung von mindestens zwei Elementen, Akteuren oder Systemen spricht (Schmidt, 2018, S. 17-18). Diese Elemente können als Handlungspartner übersetzt werden und müssen nicht zwangsweise Personen sein, sondern können ebenso die Form von „Instanzen, Stoffe, Variablen, etc.“ einnehmen (Schmidt, 2018, S. 18). Wechselseitigkeit bedeutet im Sinne von Interaktionen, dass die Handlungspartner*innen aufeinander einwirken, Voraussetzung dafür ist der direkte oder indirekte Kontakt zwischen ihnen (Schmidt, 2018, S. 28). 16
Fluid Assemblages Das auf den französischen Philosophen Gilles Deleuze und Félix Guattari zurückgehende theoretische Konzept der Assemblages (Deleuze & Guat- tari, 1987) geht von Gefügen, Figurationen als Ergebnis von Verknüpfun- gen aus, welche aus Akteuren, Institutionen, Diskursen und Gegenstän- den bestehen. Die Assemblages besitzen unterschiedliche Fähigkeiten, also Handlungsfähigkeit oder die Fähigkeit zur Wissens- und Sinnpro- duktionen zum Beispiel durch das Element Sprache in der Assemblage. Im Rahmen von Design und Technology Studies greifen Redström und Wiltse den Begriff assemblage am Beispiel von Alltagsbegleitern wie dem Smartphone auf; Einerseits für die große Bandbreite von materiellen und nicht-materiellen Ressourcen in einem Objekt selber, sowie dessen Ver- wobenheit in Netzwerken. Mit dem Bau Begriff fluid verweisen sie auf die kontinuierliche Veränderung der Form der Dinge, die sich durch die Zu- sammensetzung zu der Geltungsdauer ergibt (Redström & Wiltse, 2019, S. 18). Die Nutzung, das Design, die Kontexte, die Technologien und die Materialien haben sich in einer Weise weiterentwickelt und an Komplexi- tät zugenommen, dass Redström und Wiltse sich des Begriffs der fluid assemblages auf die „neuen Dinge“ bedienen und übersetzt haben. Sie erklären dies an dem Beispiel des Drückens auf Play zum Musikabspie- len: Die Möglichkeiten und Techniken der Systeme um Musik zu hören hat heute im Vergleich zu damals eine umfassende Komplexität ange- nommen. Das Konzept um Musik abzuspielen, also das Drücken auf die Taste mit dem dreieckigen Symbol ist dabei jedoch mehr oder weniger konstant geblieben. Die Weiterentwicklung der Technologien in Robotern ermöglicht heu- te eine größere Spannbreite, wie Menschen und ihre Umwelt mit ihnen interagieren. Die Komplexität der unterschiedlichen Fähigkeiten von ro- botischen Systemen hat deutlich zugenommen. Roboter sind inzwischen fähig sich einer menschenähnlichen Sprache zu bedienen, von Symbolen in der Kommunikation mit Menschen Gebrauch zu machen, Emotionen zu imitieren und auf Aufgaben zu (re)agieren. Sie nutzen dabei unter- schiedlichste interne und externe Applikationen, wie z. B. Text-to-Speech Software oder Gesichts- und Gestenerkennung, mit der sie Informatio- nen in Echtzeit analysieren und bearbeiten können. 17
Diese Sensorik bildet die Schnittstelle zu anderen Komponenten (Dinge, Akteure, Netzwerke), die innerhalb, sowie außerhalb des Dings selber lie- gen können und sich gegenseitig bestimmen (Companga & Muhl, 2012, S. 20). Im Sinne der wachsenden Komplexität und Konnektivität dieser Dinge, die einem dynamischen Prozess unterliegen, bedarf es einer Ge- staltung der Beziehungen der Komponenten über ihre Kontexte und ih- rer Laufzeit (Redström & Wiltse, 2015, S. 9-10). So stehen Entwickler*innen und Designer*innen, im Zuge der Erfor- schung und Entwicklung einer „natürlichen“, d.h. durch Evolution und Bildung gewohnten und beigebrachten Interaktion mit der realen Welt durch Gesten, Ausdrücke und Bewegungen (Valli, 2008, S. 296), Mensch- Roboter-Interaktion, bspw. vor der Herausforderung, die von Menschen benutzte, verbale Sprache als eine Ausdrucksfähigkeit auf die Roboter zu übertragen. Die Zeichen, Symbole und ihre Bedeutungen, die im Interak- tionsprozess verwendet und in ihr stetig neu entstehen und ausgehan- delt werden, müssen in Interaktionsregeln und Algorithmen in Echtzeit übersetzt werden. 18
Humanoide Roboter Alltägliche Arbeiten mit Robotern gehören seit den 1960er Jahren bspw. zum Arbeitsalltag in der Automobilindustrie. Ihr Einsatz fokussierte sich jedoch auf die Entlastung von Arbeitern hinsichtlich gefährlicher und schwerer Aufgaben im Produktionsprozess, so im Karosseriebau (Bux- baum & Kleutges, 2020, S. 17). Mit der allmählichen Etablierung von Robotern im häuslichen Alltag der Menschen, wächst das Interesse an sozial agierenden und interaktions- fähigen Robotern, die den Menschen in Bereichen des Alltagslebens, dem Haushalt, der Erziehungsarbeit oder der Kranken- und Altenpflege unterstützen und ihm als Sozialpartner dienen. Industrieroboter werden dadurch zu subjektsimulierenden Maschinen für den Menschen (Straub, 2020, S. 4-8). Bereits heute können wir in den genannten Bereichen den täglichen Um- gang von Menschen und Robotern beobachten. Vorreiter in dieser Ent- wicklung ist vor allem Japan. Durch eine fallende Geburtenrate und einer gleichzeitig stetig zunehmenden älteren Generation, unterstützt die ja- panische Regierung unter dem Premierminister Shinzo Abe, Robotikun- ternehmen besonders bei der Entwicklung Humanoider und Animaloi- der Roboter. Dadurch soll die ältere Generation (ab 65 Jahren), die 2016 fast 27% von ca. 126.4 Millionen Menschen in Japan ausmacht und bis 2050 auf über 40% wachsen soll, aufgefangen werden (Robertson, 2018, S. 17-18). Angesichts des gegenwärtigen Digitalisierungsstands und des Potenzials künstlicher Intelligenz scheint es für Robotiker möglich, dass Roboter in der Zukunft als vom Menschen unabhängige Entitäten in unserer Gesell- schaft bestehen, anstatt Nutzer*innen zu repräsentieren und für sie Auf- gaben auszuführen (Samani et al., 2013, S. 1). Im Zuge dieser Entwicklung wird in der japanischen Forschung auch von einer Robotik Kultur („Robo- tic Culture“) gesprochen (Šabanović, 2010; Turkle, 2006): „As more hu- mans are willing to accept robotic augmentations, we can be drawn to the conclusion that humans will become more inclined to accept a hybrid human-robot community. Furthermore, as robots become advan- ced enough to become autonomous, it is safe to assume that they will 19
build communities of themselves, developing their own unique culture.“ (Šabanović, 2010, S. 3). Forscher gehen davon aus, sollten Technologie und Autonomie der Roboter einmal vollständig ausgereift sein und sie unabhängig von Menschen agieren könnten, einen notwendigen, unab- hängigen und kritischen Verstand und dadurch ein potenzielles (Selbst-) Bewusstsein entwickeln könnten, es sehr wahrscheinlich sei, dass es zur Ausbildung einer eigenen Kultur unter Robotern kommt. Eine eigene Kul- tur heißt für sie, die Entwicklung eines eigenen konstruierten „Raumes“ mit Werten, „die von den Robotern selbst vertreten werden” (Samani et al., 2013, S. 3-4; vgl. Spennemann, 2007). Die meisten Humanoiden Roboter sind jedoch noch nicht in ihrem ge- dachten autonomen Handlungs- und Funktionsumfang voll ausgereift und interagieren hauptsächlich in noch vom Menschen überwachten Umgebungen und Situationen, wie z. B. ausgewählten Schulen, Pflegehei- men und Krankenhäusern. Außerhalb dieser überwachten Umgebungen und besonders in gewöhnlichen Haushalten sind sie zurzeit selten anzu- treffen. Trotz der derzeitigen frühen Prototypenphase von Humanoiden Robotern, wird laut mehreren Meinungsumfragen von japanischen, äl- teren Menschen, eine Betreuung durch Roboter bevorzugt (Robertson, 2018, S. 18-19). Forscher prognostizieren für die kommenden Jahre eine vermehrte In- teraktion zwischen Menschen und verschiedenen Arten von Robotern, in einer eins-zu-eins Interaktion zwischen Roboter und Mensch, aber auch in Gruppenszenarios: Interaktion zwischen einer Gruppe von Robotern und einem einzelnen Menschen, sowie Interaktion zwischen einer Grup- pe von Robotern und einer Gruppe von Menschen (Fraune et al., 2017, S. 205). Menschen neigen dabei unbewusst dazu, soziale und menschliche Cha- rakteristika auf Roboter zu übertragen, um mehr Informationen über das Gegenüber zu bekommen. Insbesondere bei humanoiden Robotern hat die Gestaltung der Stimme, des Aussehens und Verhaltens einen gro- ßen Einfluss auf die Mensch-Roboter-Interaktion (Eyssel & Hegel, 2012, S. 2215). 20
Der japanische Robotiker Masahiro Mori hat 1970 dazu den Begriff „Un- canny Valley Effect“ eingeführt. Dieser Effekt beschreibt die Akzeptanz von menschenähnlichen Robotern, die ab einem bestimmten Punkt dras- tisch sinkt und zu einem Einbruch (Uncanny Valley) führt, statt linear mit der äußeren Menschenähnlichkeit zu zunehmen. Die Menschenähnlich- keit der Roboter innerhalb dieses Einbruchs wird von vielen als unheim- lich wahrgenommen. In der Psychologie wird das „Unheimliche“ mit der Ungewissheit, ob der Roboter lebt, mit der Furcht vor dem Tod und der Rückkehr der Toten in Verbindung gebracht (Geller, 2008). Abb. 1: Graphische Darstellung des Uncanny Valley von Masahiro Mori (Geller, 2008). 21
Geschlecht Aussehen und Stimme Genderdifferenzen sind kulturell und sozial geprägt und vermittelt, so z. B. haben in einer Studie der Sozialpsychologen Eyssel und Hegel, Ex- perimente zur geschlechtsspezifischen Stereotypisierung von Robotern in der Mensch- Roboter-Interaktion gezeigt, dass im Vergleich zwischen Robotern mit tiefen und hohen frequentierten Computerstimmen, eine geschlechtsspezifische und stereotypische Beurteilung von „männlich“ und „weiblich“ beim menschlichen Gegenüber auslöste (Eyssel & Hegel, 2012, S. 2216). Durchgeführt wurde die Studie mit jeweils 30 Studenten und 30 Studen- tinnen, an der Universität Bielefeld. Die Teilnehmer*innen sollten nach ihrem eigenen Empfinden beurteilen, ob sie die unterschiedlichen Robo- ter eher als weiblich wahrnehmen oder als männlich. Die Roboter wur- den in Fotos dargestellt, dabei besaß einer von ihnen zwei stereotypisch weibliche Merkmale (lange Haare, geschwungene Lippenform), der an- dere Roboter besaß zwei stereotypisch männliche Merkmale (kurze Haa- re, gerade Lippenform): Abb. 2: Roboter mit stereotypisch weiblichen, langen Haaren und geschwungener Lippen- form (Eyssel & Hegel, 2012, S. 2218). 22
Abb. 3: Roboter mit stereotypisch männlichen, kurzen Haaren und gerader Lippenform (Eyssel & Hegel, 2012, S. 2219). Die Teilnehmer schrieben dem Roboter mit den stereotypisch weiblichen Merkmalen, das weibliche Geschlecht und stereotypisch weibliche Tätig- keiten, wie z. B. Kinderbetreuung, Zubereitung von Mahlzeiten zu. Dem anderen Roboter mit den stereotypisch männlichen Merkmalen, wurde das männliche Geschlecht und stereotypisch männliche Tätigkeiten, wie z. B. Überwachung technischer Geräte zugeschrieben. Diese Orientierung an klassischen Genderrollen stellt dabei den Versuch der Teilnehmer*innen dar, die Roboter in von Ihnen bekannte Bezie- hungskonzepte einzuordnen. Die Darstellung der Roboter erfolgte nur anhand von Fotos der Köpfe, die den Teilnehmenden auf Computer Bild- schirmen präsentiert wurden. Dabei fehlte nicht nur der Kontext und der soziale Hintergrund der Teilnehmenden, sondern auch die Kontexte der Roboter, ohne die die Abbildungen nur eine „Reflexion der Kultur(en)“ der Forscher*innen und Designer*innen darstellen. Zudem wurde die Aufgabe in einer Art und Weise formuliert, dass die Möglichkeit einer un- terbewussten Beeinflussung der Antworten der Teilnehmenden besteht: „They were asked to indicate the extent to which the robot appeared „rather male“ versus „rather female“ using a 7-point Likert-type scale“ (Eyssel & Hegel, 2012, S. 2219). Der Kontext ist hier insbesondere wichtig, da ein Bild erst über den Kontext, in dem es präsentiert wird, eine Bedeu- tung bekommt. Verdeutlichen lässt sich das Phänomen am Kuleschow Effekt („Kuleshov Effect“), aus dem Filmbereich. 23
Der Effekt beschreibt eine Schnitttechnik, die die Wahrnehmung der Zu- schauer lenkt, indem ein Bild eines Gesichtsausdruck mit unterschied- lichen, nachfolgenden Bildern jeweils einen unterschiedlichen Kontext erhält und dadurch zu unterschiedlichen Wahrnehmungen führt (vgl. Mobbs et al., 2006). Class und Race Neben Geschlecht werden auch ethnische und soziale Kategorisierun- gen auf und in humanoide Roboter unbewusst übertragen. Dies führt zu einer gruppeninternen Voreingenommenheit (In-Group-Bias), in der Hu- manoide Roboter die zu der eigenen Gruppe zugehörig wahrgenommen werden, bevorzugt behandelt und positiver erfahren werden, als Huma- noide Roboter von außenstehenden Gruppen (Out-Group-Bias; Eyssel & Loughnan, 2013, S. 424; Gaertner & Dovidio, 2000). Eyssel und Kuchen- brandt fanden dazu in ihren Studien zu sozialen Kategorisierungen von sozialen Robotern heraus, dass einfache Manipulationen des Namens oder des Produktionslandes bereits die Bewertung, Wahrnehmung und Zuordnung von Humanoiden Robotern in Out-Groups beeinflussen kann (Eyssel & Kuchenbrandt, 2012, S. 724-731). Die Psycholog*innen und Kognitionswissenschaftler*innen Phillips, Zhao, Ullman und Malle von der Brown University in den USA haben die Datenbank ABOT zur Sammlung von anthropomorphischen Robotern entwickelt, die 200 Bilder anthropomorpher Roboter aus der realen Welt enthält (Phillips et al., 2018). Eine im Jahre 2019 durchgeführten Suche in der Datenbank ergibt, dass die Mehrheit der Humanoiden Forschungs- roboter eine vollständig weiße oder eine weiße Oberfläche mit einer Sekundärfarbe hat (Sparrow, 2019, S. 542-543). Die zwei bekanntesten Humanoiden Roboter, die bereits im Handel verfügbar und in privaten Haushalten in Anwendung sind, haben eine fast vollständig weiße Ober- fläche. 24
Abb. 4: Humanoider Roboter „Pepper“ Abb. 5: Humanoider Roboter „Nao“ (SoftBank Robotics, o.J.a). (SoftBank Robotics, o.J.b). Manche Humanoide Roboter werden explizit mit einem bestimmten Aus- sehen gestaltet, um ein Abbild eines realen Individuums zu kreieren oder um mit stereotypischen Merkmalen die Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu verdeutlichen. So haben bspw. Forscher der Interactive Robots and Media Laboratory an der United ArabEmirates University den Humanoi- den Roboter „Ibn Sina“ entwickelt. Neben stereotypischen männlichen Gesichtsmerkmalen, sowie einer von den Erschaffern männlichen Ge- schlechtszuschreibung, hat der Humanoide Roboter einen stereotypi- schen, langen grauen Bart, eher dunklere Haut und trägt einen Turban (vgl. Riek et al., 2010). 25
Gestik und Emotionen Vertrauen und Emotionen sind zwei wichtige Faktoren, um eine mög- lichst natürliche Interaktion zwischen Menschen und Robotern zu ge- währleisten. Forscher fanden heraus, dass Individuen in der Mensch- Mensch-Interaktion durch körperliche Berührungen, wie z. B. Streicheln am Arm oder Schütteln der Hände, verschiedenen Emotionen dem Ge- genüber kommunizieren (Hertenstein et al., 2009, S. 566-573). Es wurden Versuche unternommen, die Informationen, die während der Berührung signalisiert werden, zu interpretieren und einem Humanoiden Roboter beizubringen. Erreicht wurde dies durch Sensoren in der Hand des Hu- manoiden Roboters, mit denen er den Händedruck, sowie die Handgröße des Gegenübers messen konnte (Orefice et al., 2016). In der Studie gingen die Forscher*innen jedoch von dem Sender-Empfänger-Modell aus und stützten ihre Argumente auf andere Studien, wie u. a. einer psychologi- schen Studie zur Messung von Händedruck, in der ein fester Händedruck mit den Eigenschaften, in positiver Wahrnehmung mit Extraversion und emotionaler Expressivität, sowie in negativer Wahrnehmung mit Schüch- ternheit und Neurotizismus in Verbindung gebracht wurde (Orefice et al., 2016; Chaplin et al., 2000). Abb. 6.: Teilnehmende schüttelt dem Humanoiden Roboter Meka die Hand (Orefice et al., 2016, S. 964). 26
Die Studie berücksichtigte weder eine Diversität der Teilnehmenden, noch deren individuellen Kontexte. Auch der wissenschaftliche Kontext, in dem sie dem Roboter gegenüber standen und die Hand schüttelten blieb unberücksichtigt. Ein Händedruck oder Handschlag bedeutet in unterschiedlichen sozialen Gruppen und Situationen eine nonverbale Begrüßung oder Verabschiedung der Teilnehmenden, ein Akt des Frie- dens oder ein Zeichen des Vertragsabschlusses, Akzeptanz oder einer besonderen Verbundenheit des Gegenübers. Ebenso kann ein starker ausgeführter Händedruck als grob und unhöflich oder als ein Zeichen für Selbstbewusstsein empfunden werden. Ein Händedruck ist demnach situationsbedingt und hängt auch von der sozialen Position der Kommu- nikationspartner*innen ab. In manchen religiösen Gemeinschaften wird von einem Handdruck gegenüber bestimmten Mitgliedern abgesehen, da es als unhöflich oder respektlos gilt. 27
Ansätze und Überlegungen Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit war, eine zentrale Problem- stellung für Entwickler*innen und Designer*innen von Humanoiden Robotern zu benennen und zu fokussieren: die Frage, wie und welche soziokulturellen Wissensbestände (zum Beispiel Verhaltensweisen, Ver- haltenscodes und deren Ausführung, Kulturtechniken) in Algorithmen, Interaktionsregeln und Funktionen übersetzt werden müssen, um Kom- munikation, Verständigung und damit Zusammenarbeit von Mensch und Roboter sicherzustellen. Die Arbeit zeigt dabei, inwieweit theoretische Konzepte zur Translation, Kultur und Netzwerken wichtige Anregungen für eine analytische und reflektierte Perspektive im speziellen vor dem Hintergrund der Kategorien Class, Race und Gender und den entstehen- den ethischen Fragen bieten können. In Japan bspw. gibt es im Zuge eines Mangels an Vielfalt in Erscheinung und Verhalten von Humanoiden Robotern das Phänomen einer Überfe- minisierung (Robertson, 2010). Eine Unterrepräsentation von bestimm- ten entwickelten Menschentypen in Robotern kann zu Statussymbolen und unausgeglichenen Machtverhältnissen führen. Es muss daher klar sein, inwiefern Roboter in Zukunft Teil der Gesellschaft sein sollen: zum reinen Zweck der Arbeitserleichterung für Menschen oder ob sie als eige- ne Identitäten verstanden und akzeptiert werden. Zumal auch Ängste vor einer potenziellen Bedrohung und Vernichtung der Menschheit durch die erschaffenen Roboter bestehen. Angesichts des gegenwärtigen Digitalisierungsstands und des Potenzials künstlicher Intelligenz scheint es für Robotiker möglich, dass Roboter in der Zukunft als vom Menschen unabhängige Entitäten in den Gesellschaf- ten bestehen, anstatt NutzerInnen zu repräsentieren und für sie Aufga- ben auszuführen (Samani et al., 2013, S. 1). Im Zuge dieser Entwicklung wird in der japanischen Forschung auch von einer Robotik Kultur („Ro- botic Culture“) gesprochen (Šabanović, 2010; Turkle, 2006). Forscher ge- hen davon aus, dass wenn die Technologie und Autonomie der Roboter in der Zukunft vollständig ausgereift ist, sie unabhängig von Menschen agieren können und einen notwendigen, unabhängigen und kritischen Verstand und dadurch ein potenzielles (Selbst-) Bewusstsein entwickeln können. Sie halten es für sehr wahrscheinlich, dass es zu der Entwicklung 28
einer eigenen Kultur unter Robotern kommt. Eine eigene Kultur heißt für sie, die Entwicklung eines eigenen Konstrukts mit Werten, „die von den Robotern selbst vertreten werden“ (Samani et al., 2013, S. 3-4; vgl. Spen- nemann, 2007). Inzwischen sprechen Forscher für KI sogar vom „verkör- perten Geist“ (Gallagher, 2007) den das System in der Interaktion mit der Umwelt ausbilde. Sie gehen davon aus, dass der Geist oder Bewußtsein nur vom physischen Körper ausgehen kann. Sie verfolgen die Idee einer Roboterintelligenz durch aus menschenähnlichen Material, die über In- teraktionen intelligente Muster von Verhaltensweisen erlernt (Pfeifer & Bongard, 2006). Im Rahmen der Netzwerk Theorien können Humanoide Roboter als AK- teure verstanden werden, durch ihre Konnektivität und Interaktion zu und mit anderen Systemen, sozialen Institutionen und Menschen als von fluiden Assemblagen. Im Zuge des ständigen Austauschs von Informa- tionen zwischen ihnen und den Dingen in ihrer Umwelt und wenn man die Dynamik und der Hybridität von Kultur(en) berücksichtigt, kann nicht von einer co-existenten in sich geschlossenen Robotik Kultur gesprochen werden. Aus den Studien zur Wahrnehmung der Identitätskategorien Gender, Class und Race in der Erscheinung und im Verhalten von Humanoiden Robotern lässt sich schließen, dass Roboter fähig sein müssen auf die steten Vermischungen und Veränderungen kultureller Prägungen dyna- misch zu reagieren, um ihre Akzeptanz zu sichern und eine Ausschlie- ßung und Ausgrenzung aus Netzwerken zu verhindern. Auch für diese Fähigkeit ist eine laufende Translationsarbeit unter Berücksichtigung von den Kontexten und sozialen Hintergründen der Interaktionsteilnehmen- den, auch der Roboter, notwendig. Insgesamt lässt sich hieraus der Schluss ziehen, dass Entwickler*innen und Designer*innen als „Übersetzer*innen“ im Interaktionsdesign von Dingen fungieren. Sie sollten dann die dynamischen Variablen des situati- ven Kontextes bei Mensch-Roboter-Interaktionen Beteiligten berücksich- tigen und sich der Gefahren von Typisierungen und Kategorisierungen wie Standards bewusst sein, um z. B. Ausgrenzung und Diskriminierung auszuschließen. Vor diesem Hintergrund können die vorgestellten Theo- rien zu einem aufmerksamen und problemorientierten Handeln und der Weiterentwicklung ethischer Designprinzipien beitragen. 29
Danksagung Ich danke meiner Betreuerin Frau Prof. Andrea Krajewski für ihre hilf- reichen Tipps und Anregungen während meiner Bearbeitung dieser For- schungsarbeit. Des Weiteren gilt mein Dank Herrn Prof. Claudius Coenen, der mir besonders am Anfang meiner Arbeit mit Anregungen ebenfalls zur Seite stand. Als letztes möchte ich meiner Familie, meinen Kommili- ton*innen und besonders meinem Freund dafür danken, dass sie mich stets motiviert haben und mir insbesondere in Zeiten von Corona bei- seite standen. 30
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