Infobr ef der zentralen Rückkehrberatungsstellen der fre en Wohlfahrtspflege und Com ng Home

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Infobr ef der zentralen Rückkehrberatungsstellen der fre en Wohlfahrtspflege und Com ng Home
Infobr ef
der zentralen Rückkehrberatungsstellen der fre en Wohlfahrtspflege
und Com ng Home

Ausgabe 2 / Ma 2021

Inhalt:
Aktuelles
Förderprojekte und -programme für Rückkehr und Re ntegrat on
Rückkehr nach N ger a – e n Fallbe sp el
Infobr ef der zentralen Rückkehrberatungsstellen der fre en Wohlfahrtspflege und Com ng Home
Aktuelles

Herausforderungen durch Cov d-19

Aufgrun er Covi -19 Situation steht ie Rückkehrberatung immer wie er vor neuen
Herausfor erungen. Die Einreise- un Quarantänebestimmungen in en Herkunftslän-
  ern sin sehr unterschie lich un häufigen Verän erungen unterlegen. Manche
Herkunftslän er verlangen einen negativen PCR-Test, er bei er Einreise nicht älter
als 48 Stun en sein arf. Das Testergebnis muss schriftlich un in englischer Sprache
beim Check-in vorgelegt wer en. Dies gilt es ann vor er Ausreise zu organisieren.
Es gibt kurzfristige Stornierungen von Flügen, in manchen Fällen erfahren
Rückkehrer*innen erst am Flughafen, ass er Flug gestrichen wur e. In an eren
Fällen wer en Flughäfen im Ziellan geschlossen un Flüge auf unbestimmte Zeit
ausgesetzt. In solchen Fällen kommt es vor, ass Heimreise okumente verfallen un
für en nächsten Flug wie er neu organisiert wer en müssen. Grenzübertrittsbeschei-
nigungen sin oft nur bis zum Tag er Ausreise gültig un müssen ann verlängert
wer en.

Die aktuellen Umstän e verlangen von en Rückkehren en ein hohes Maß an
Flexibilität un von en Rückkehrberaten en ie Fähigkeit, kurzfristig konstruktive
Lösungen zu fin en. Eine gute Kooperation un gegenseitiges Verstän nis er am
Rückkehrprozess beteiligten Akteure - Rückkehrer*in, Rückkehrberater*in, Internatio-
nale Organisation für Migration, Auslän erbehör e, Sozialamt, Migrations ienste,
gesetzliche Betreuer*innen, ehrenamtliche Unterstützer*innen, Beratungsbüros in en
Herkunftslän ern - ist in ieser Situation sehr wichtig, um en Rückkehren en trotz er
schwierigen Umstän e, eine gut organisierte Ausreise zu ermöglichen.

TANG e.V. - Afr kaPlus#home shome

The African Network of Gemany (TANG e.V.), ein bun esweites Netzwerk von 900
afrikanischen Vereinen un Einzelpersonen, führt bis En e 2021 as Pilotprojekt
„AfrikaPlus#homeishome“ urch. Hauptziel ist es, as Thema Freiwillige Rückkehr in
 ie afrikanischen Communities zu tragen un potenzielle Rückkehrer*innen über Hilfs-
angebote, För erprogramme un Rückkehrberatungsstellen zu informieren. Dies
geschieht in erster Linie urch ehrenamtliche Multiplikator*innen. TANG e.V. bietet
keine Rückkehrberatung an, son ern arbeitet bei Be arf eng mit Rückkehrberatungs-
stellen zusammen. Pilotlän er sin Nigeria, Ghana, Guinea un Kamerun, aller ings
können sich auch Rückkehrinteressierte aus an eren afrikanischen Län ern an ie
Mitarbeiter*innen von TANG wen en. Weitere Informationen über en Verein un as
Projekt sin zu fin en unter tang-ev. e, Kontakt: afrikaplus@tang-ev. e

Ber cht der Fachkomm ss on Fluchtursachen

Wie kann man ie Ursachen von Flucht un irregulärer Migration wirksam min ern?
Eine von er Bun esregierung im Juli 2019 eingesetzte Fachkommission hat sich mit
  ieser Frage beschäftigt. Das 24-köpfige unabhängige Gremium hat ie Ergebnisse
seiner Arbeit am 18. Mai 2021 er Bun esregierung un em Bun estag in einem
Bericht vorgestellt. Das Papier enthält Vorschläge für Deutschlan s künftiges Engage-
ment entlang er gesamten thematischen Ban breite von Flucht un Migration auf
nationaler un internationaler Ebene.
Informationen hierzu: www.fachkommission-fluchtursachen. e

Aktuelles

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Förderprojekte und -programme für Rückkehr und
Re ntegrat on

SOLWODI-Fortb ldungsangebot

Ein neuer Termin für ie reintegrationsvorbereiten e Maßnahme „Deine Heimat –
Deine Perspektive“ steht fest. Die nächste Möglichkeit zur Teilnahme besteht vom
14.06.2021 bis 02.07.2021, online, montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr.

Bei em Lehrgang han elt es sich um eine nie rigschwellige Fähigkeitenschulung zur
Erschaffung eines Einkommens für alleinstehen e un alleinerziehen e Frauen.
Die Frauen benötigen zur Teilnahme eine stabile Internetverbin ung un ein
internetfähiges En gerät. Die Teilnahme mit Smartphone ist unter Umstän en
möglich, ist aber vom Einzelfall un von er Art es Smartphones abhängig.
Haben Sie eine Klientin, ie sich für en Lehrgang interessiert? Dann mel en Sie sich
gerne bei Jasmin Kelter, SOLWODI Deutschlan e.V., Tel.: 0228 965865-25,
Mobil: 0152 34774707, E-Mail: kelter@solwo i. e, www.solwo i. e

Starth lfePlusProgramm – Corona-Zusatzförderung

Im Rahmen es REAG&GARP-Programms gibt es eine Corona-Zusatzför erung, ie
vorerst bis zum 30. Juni 2021 befristet ist.

Die Corona-Zusatzför erung umfasst:

   •   Eine finanzielle Hilfe nach er Rückkehr (2. Starthilfe) in Höhe von insgesamt
       1.500 Euro für Einzelpersonen un 3.000 Euro für Familien erhalten Rückkeh-
       ren e, ie in folgen e Ziellän er ausreisen: Afghanistan, Algerien, Ägypten.
       Äthiopien, Bangla esch, Benin, Burkina Faso, China, Côte ‘Ivoire, Dem. Rep.
       Kongo, Eritrea, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, In ien, Irak, Kamerun,
       Kenia, Marokko, Mongolei, Niger, Nigeria, Pakistan, Russische Fö eration,
       Senegal, Sierra Leone, Simbabwe, Sri Lanka, Su an, Togo, Tunesien un
       Vietnam.

   •   Sachleistungen im Bereich Wohnen in Höhe von bis zu 1.500 Euro für
       Einzelpersonen un bis zu 3.000 Euro für Familien erhalten Rückkehren e, ie
       in folgen e Ziellän er ausreisen: Armenien, Aserbai schan, Iran, Libanon,
       Ta schikistan un Türkei.

   •   Personen, ie min estens zwei Jahre ge ul et sin , können einen Zuschuss
       für Wohnen un me izinische Versorgung in Höhe von bis zu 2.000 Euro für
       Einzelpersonen un 3.500 Euro für Familien beantragen. Die För erung gilt für
         ie Län er Albanien, Bosnien un Herzegowina, Georgien, Nor maze onien,
       Montenegro, Mol au, Serbien un Ukraine.

Brückenkomponente Alban en – Re ntegrat onsprojekt

Bis zum 31. Dezember 2021 führt ie Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
(GIZ) im Auftrag es Bun es un von 12 Bun eslän ern as Reintegrationsprojekt
URA Albanien urch. Ziel es Projektes ist ie Unterstützung einer nachhaltigen Rein-
tegration. Im Rahmen einer persönlichen Beratung vor Ort, wir er in ivi uelle Be arf

Förderprojekte und -programme für Rückkehr und Re ntegrat on

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festgestellt un ein Reintegrationsplan entwickelt.

Rückkehren e können folgen e För erung erhalten:

   •   Freiwillig Zurückgekehrte: bis zu 600 Euro pro Person/ bis zu 3.000 Euro pro
       Familie
   •   Rückgeführte Personen: bis zu 550 Euro pro Person/ bis zu 2.750 Euro pro
       Familie
       Bayern, Nor rhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt un Thüringen unterstützen aus-
       schließlich freiwillig Zurückgekehrte.

För ervoraussetzungen: rei Monate Min estaufenthalt in Deutschlan , unmittelbar vor
 er Ausreise. Die Anmel ung soll min estens fünf Tage vor er Ausreise über eine
Rückkehrberatungsstelle erfolgen o er innerhalb von acht Wochen nach er Rückkehr
persönlich im Büro in Tirana.
Weitere Informationen un as Anmel eformular sin abrufbar unter:
www.returningfromgermany. e/ e/programmes/brueckenkomponente-albanien/

„Hallo Deutschland“

Seit 2009 ist ie AWO Nürnberg eine wichtige Anlaufstelle für freiwillige
Rückkehrer*innen un sozial benachteiligte Familien im Kosovo. Im Januar 2021
wur e as Angebot vor Ort um ein Vorintegrationsprojekt erweitert. „Hallo Deutschlan “
richtet sich an Fachkräfte im Kosovo, ie in ihrem Beruf in Deutschlan arbeiten
möchten, sowie an eren Angehörige.
Informationsflyer können angefor ert wer en bei Katharina Hefner,
Tel. 0911 27414023, E-Mail: katharina.hefner@awo-nbg. e

Rückkehr nach N ger a – e n Fallbe sp el

Herr O. aus N ger a

                              Im Februar 2020 kehrte Herr O. mit Unterstützung er
                              ZRB am Stan ort Mühl orf in sein Heimatlan Nigeria
                              zurück. Seiner Ausreise war ein mehrmonatiger
                              Vorbereitungsprozess vorangegangen.
                              Herr O. hatte erstmals En e 2018 Kontakt zur Zentralen
                              Rückkehrberatung (ZRB) in Mühl orf aufgenommen,
                              nach em er bei einer Infoveranstaltung von er Bera-
                              tungsstelle erfahren hatte. Sein Asylantrag war amals
                              bereits en gültig abgelehnt.

                              Herr O. hatte Nigeria 2015 verlassen. Nun überlegte er,
                              in sein Heimatlan zurückzukehren, er vermisste seine
                              Frau un seinen kleinen Sohn. Vor seiner Flucht hatte
                              Herr O. 20 Jahre lang als Mechaniker in verschie enen
                              KfZ-Fachwerkstätten in Nigerias Hauptsta t Abuja
                              gearbeitet.
Herr O. n se ner Werkstatt

Rückkehr nach N ger a – e n Fallbe sp el

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In er Rückkehrberatung entwickelte er en Plan, selbst eine kleine Werkstatt in sei-
nem Heimatort Oluku nahe Benin City zu grün en.
Engagiert machte er sich aran, seinen Plan zu verwirklichen, unterstützt urch ie
ZRB un ehrenamtliche Begleiter*innen. Er nahm an einer mehrmonatigen reintegrati-
onsvorbereiten en Trainingsmaßnahme bei Social Impact in München teil.

Der Fokus lag auf er Erarbeitung eines Businessplans für ie Autowerkstatt sowie auf
  er Vermittlung von grun legen en unternehmerischen Kenntnissen. Zugleich ermög-
lichte er erfolgreiche Abschluss es Kurses em Klienten Zugang zu einer Son erför-
  erung er EU für Rückkehrer*innen. Voraussetzung hierfür war, ass mittels er
Geschäftsgrün ung nachweislich min estens ein weiterer Arbeitsplatz im Herkunfts-
lan geschaffen wer en konnte. Parallel nahm er mit Erfolg an einer Alphabetisierungs-
maßnahme teil.

Die ZRB vermittelte en Kontakt zum Verein Vision Yamalé (www.v s on-yamale.de).
Dieser aus einem Helferkreis in Prien am Chiemsee hervorgegangene Verein hat es
sich zur Aufgabe gemacht, rückkehren e Migrant*innen mit eigener Geschäftsi ee
sowohl in er Vorbereitung ihres Vorhabens in Deutschlan als auch bei er
Umsetzung im Heimatlan zu unterstützen.

In en letzten Jahren arbeiteten er Verein un ie ZRB Mühl orf bereits wie erholt
erfolgreich zusammen. Im konkreten Fall wur e gemeinsam ein sechswöchiges
Praktikum in einer Autowerkstatt nahe er Unterkunft es Klienten organisiert.
Vision Yamalé machte ie lokale Presse auf en Fall von Herrn O. aufmerksam, un
so konnten mehrere Privatpersonen gewonnen wer en, ie bereit waren über
(Sach-)Spen en as Vorhaben es Klienten zu unterstützen.

Nach schwieriger un langwieriger Proze ur er Passersatzbeschaffung un nach em
erfolgreich För eranträge beim REAG-GARP-Programm es Bun es, beim
Bayerischen Rückkehrprogramm sowie beim ERRIN-Programm er EU gestellt waren,
konnte Herr O. En e Februar 2020 schließlich seine Heimreise antreten.

Er steht auch über ein Jahr nach er Rückkehr in regelmäßigem Kontakt mit er ZRB.
Alle geplanten För ermaßnahmen konnten wie vorgesehen umgesetzt wer en, auch
 ank er Unterstützung von IDIA Renaissance, er lokalen nigerianischen
Partner-NGO es ERRIN-Programms.

Herr O. hat seine Werkstatt etabliert. Sein Kun enkreis, un amit verbun en ie
Ausstattung seiner Werkstatt, wachsen. Zwei Mitarbeiter sin erzeit zusätzlich ange-
stellt, seine Frau unterstützt ihn bei en anfallen en a ministrativen Aufgaben. Durch
 as kleine Unternehmen ist er Lebensunterhalt er Familie gesichert un as Schul-
gel es Sohnes bezahlt. Auch as kleine Grun stück, auf em sich ie Werkstatt
befin et, konnte Herr O. ank er Anfangsför erung mittlerweile erwerben.

Herr O. steht mit weiteren Rückkehrer*innen in seiner Region in Verbin ung. Sie unter-
stützen sich gegenseitig, zum Beispiel in em sie Kun schaft weitervermitteln. Auch ist
Herr O. bei Be arf gerne bereit, potenziell rückkehrwilligen Lan sleuten telefonisch von
seinen Erfahrungen zum Thema er geför erten, freiwilligen Rückkehr zu berichten.

Der Fall von Herrn O. ist mit Blick auf en Umfang er iversen Vorbereitungs- un
För erleistungen sicherlich nicht ganz alltäglich. Aller ings zeigt er exemplarisch,
welche Möglichkeiten en Rückkehrberatungsstellen un ihren Klienten*innen unter
bestimmten Voraussetzungen zur Verfügung stehen, um eine erfolgreiche
Reintegration zu gestalten.

Rückkehr nach N ger a – e n Fallbe sp el

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Als Erfolgsfaktoren lassen sich im vorliegen en Fall i entifizieren:

   •   Der Klient hat sich frühzeitig nach Bekanntwer en seiner Ausreisepflicht an ie
       ZRB gewen et. Dies wur e von er zustän igen Auslän erbehör e begrüßt
       un ermöglichte zeitlichen Spielraum für Vorbereitungsmaßnahmen.
   •   Aufgrun er zur Verfügung stehen en Zeit war es möglich, ein großes Netz-
       werk aus privaten un professionellen Akteur*innen zu aktivieren. So konnten
       für as Vorhaben es Klienten passgenaue Unterstützungsangebote gefun en
       wer en.
   •   Die Werkstattgrün ung wur e em Klienten zu einer Herzensangelegenheit.
       Entsprechen engagiert, verlässlich, zielstrebig un überzeugt ging er an ie
       Umsetzung seines Plans.
   •   Durch ie Kooperation von ZRB, Social Impact un Vision Yamalé konnte er
       Klient einen realistischen, umsetzbaren un en För ermitteln angepassten
       Stufenplan zur Geschäftsgrün ung entwickeln.
   •   Der Klient verstan es, offen, freun lich un einnehmen mit (potentiellen)
       Unterstützer*innen un Me ien zu kommunizieren.
   •   Regelmäßiger Austausch zwischen en einzelnen Akteur*innen (inklusive er
       zustän igen Auslän erbehör e) zum Stan er Ausreisevorbereitungen sorgten
       für Transparenz, Vertrauen un eine ungefähr ete, zeitlich angemessene
       Umsetzung er Maßnahmen.

Rückkehrberatungsstellen und reg onale Zuständ gke ten

Die Zustän igkeit er jeweiligen Beratungsstelle richtet sich nach em gemel eten
Wohnsitz er Klient*innen. Mehr Informationen erhalten Sie unter folgen em Link:
Zustän igkeiten un Kontakta ressen

Dieses Projekt wir geför ert aus Mitteln es Asyl-, Migrations- un Integrationsfon s
un es Lan esamtes für Asyl un Rückführungen.

Impressum:
Lan eshauptsta t München
Sozialreferat
Amt für Wohnen un Migration
Büro für Rückkehrhilfen - Coming Home
Werinherstraße 89, 81541 München
Tel. 089 233-48669
E-Mail: reintegration@muenchen. e
www.muenchen. e/reintegration

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