Informationen zum Naturschutz der NABU Gruppe Waldems e.V. Jahresausgabe 2019 - Schutzgebühr: 2,50 €
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Inhaltsverzeichnis Seite Editorial 3 Was hat der NABU Waldems in diesem Jahr geleistet? 3 Duzende totgefahrene Feuersalamander 4 Giftige Stummel 4 Heizen mit Fichtenholz 4 Entsteint Euch - Was verbirgt sich hinter dieser Kampagne? 5 NABU Resolution Flächenschutz 5 Turbo-Kühe 6 Umsteuern in der EU-Agrarpolitik 6 Ende der Massentierhaltung 7 Sterben im Schacht – wie Gedankenlosigkeit Tiere tötet 8 Plastik ist überall 9 Müllsammelaktion am Rhein und Fischbach entlang 10 Plastik - Fakten Steiler Anstieg 11 So können Sie der Plastikflut gegensteuern 11 Kein Plastik in die Biotonne! 11 Papierkonsum 12 Letzte Werbung – Die Umweltfolgen der Werbepost 12 NABU-Position zu Blühstreifen 12 NABU-Tipps zur Auswahl von Wildblumensamen 13 Deutsche Wildtier Stiftung - Das Verschwinden der Schmetterlinge 14 Im Zick-Zack-Kurs 15 Urlaub an der Küste - Seehundsbänke in der Nordsee 17 Fazit zum Umwelt-bewußt(en)-sein 18 Ich bin so froh - Leserbrief 18 Was uns gefällt 19 Lektüre-Empfehlungen 19 Bedrohtes Symbol für Glück und Liebe - Die Turteltaube ist Vogel des Jahres 2020 20 Termin-Vorschau 20 Die Praxis für Osteopathie & Naturheilkunde wünscht besinnliche Feiertage. Kathrin Schwaab Heilpraktikerin, staatl. anerk. Osteopathin Noch auf der Suche nach einem Tenne 2, 65529 Waldems Geschenk? Gutscheine sind in T. 06087. 98 96 64 der Praxis erhältlich. osteopathie-waldems.de Seite 2 NABU-Info Waldems 2019
Editorial Registergericht in Wiesbaden registriert und ist jetzt ein eingetragener Verein: NABU Gruppe Waldems Jeden Herbst, wenn die ersten Kraniche ziehen, e.V. Div. Treffen zum Austausch mit anderen Natur- sitze ich am PC und beginne mit der Arbeit für das schützern und Fortbildungen in Wetzlar beim Lan- zum Jahresende erscheinende NABU-Infoheft der desverband; Neu-Mitglieder wurden eingeladen; ein NABU Gruppe Waldems e.V. und hoffe, dass Sie Waldbegang mit Förster Maurer; zwei botanische ein bisschen Zeit und Lust zum Lesen für uns übrig Wanderungen, eine Kräuter- und eine Vogelstim- haben. Wir haben für Sie eine bunte Mischung von menwanderung. Wir haben einen Informationstag Informationen zusammengestellt: Tipps und Anre- ausgerichtet unter dem Motto „Waldems soll brum- gungen zum Mitmachen, NABU Positionen, Wis- men“, um vor allem zu naturnahem Gärtnern anzu- sensvermittlung, Infos zu regionalen und weltweiten regen und zu zeigen, was mit „richtigen“, heimischen Themen und Heiteres für zwischendurch. Dank vie- Pflanzen und Sträuchern für die bestäubenden In- ler Menschen, die sich weltweit engagieren, gibt auch sekten in jedem Garten und auf jedem Balkon getan Lichtblicke und Erfolge zu verzeichnen. Ihnen wün- werden kann. Einen sehr aufwühlenden Vortrag hielt sche ich mit unserem NABU-Infoheft, mit neuem Lay- dabei Manfred Lindner, der Vorsitzende der Imker out und erstmalig in Farbe, was die bunt gemischten Bad Camberg. Mit Freude konnten wir im Frühjahr Beiträge hoffentlich für Sie attraktiver und lesenswer- verzeichnen, dass sich ein Schwarzstorchenpaar ter macht, eine anregende Unterhaltung. wieder in unserer Gemeinde niedergelassen hat. Aus Bermbach meldete eine Anwohnerin „viele überfah- rene Feuersalamander“ für deren Bestandsrettung wir versuchen, über Informationen und Appelle etwas Christiane Redeker zu tun. Die Waldemser Wasseramseln werden re- Schriftführerin und Vorstandsmitglied gelmäßig beobachtet und betreut von Manfred Ko- titschke; gepflegt werden auch die vielen aufgehängten Nistkästen für Steinkauz u.a. Die Was hat der NABU Waldems in NABU Feldscheune, wie jeder Haushalt, muss ge- diesem Jahr geleistet? säubert und gepflegt werden, weil die Behausung u.a. auch vielen Mäusen ein glückliches Zuhause bie- Den Auftakt für jedes Waldemser NABU-Jahr bildet tet. Darüber hinaus trifft sich monatlich der NABU inzwischen fest etabliert, der gut besuchte Neujahrs- Vorstand Waldems mit Aktiven, um neue Aufgaben empfang in der NABU Feldscheune in Reichenbach. und Erreichtes zu besprechen. Ihnen danken wir Das Jahr über folgten zahlreiche, ehrenamtlich ge- ganz besonders, denn ohne deren Zeit- und Ener- leistete Arbeitseinsätze: Baumpflanzungen und auch giespenden könnten wir, der kleine Vorstandskreis, eine –fällung, weil notwendig; Hecken und Sträucher kaum noch irgendwelche Vorhaben umsetzen. Wir wurden in mehreren Ortsteilen gepflanzt und zurück- danken aber auch allen unseren Unterstützern, Mit- geschnitten; die Streuobstwiesen gemäht und das gliedern und den Neu-Mitgliedern seit 2019, denn Obst geerntet und verkauft; das Insektenhotel repa- ohne ihre Mitgliedsbeiträge und Spenden wären riert; ebenso der Krötenzaun; Kröten gesammelt, ge- keine finanziellen Mittel vorhanden, um z.B. Baum- zählt und mit großem Bedauern der pflanzungen zu finanzieren. Auch Ihnen allen ein Bestandstiefstand registriert; die Winter- und Garten- herzliches Dankeschön. vogelzählungen fanden mit erfreulich hoher Beteili- gung statt; mehrere Vorträge wurden initiiert. Ordnungsgemäß wurde die Jahreshauptversamm- lung abgehalten, in diesem Jahr mit Satzungsände- Jürgen Reimann rung; die NABU Gruppe Waldems wurde beim 1. Vorsitzender der NABU Gruppe Waldems e.V. NABU-Info Waldems 2019 Seite 3
Duzende totgefahrene Giftige Stummel Feuersalamander Bis zu 680.000 Tonnen Zigarettenstummel ver- Aus Bermbach ereilte die NABU Gruppe Wal- schmutzen Jahr für Jahr unseren Planeten, weil dems e.V. die alarmierende Nachricht vom Fund die Kippen einfach auf den Boden geschnippt vieler totgefahrener Feuersalamander. Seit werden, berichtet der WWF. Die Stummel ent- Tagen könne die Anruferin täglich auf dem Spa- halten unter anderem Arsen, Blei, Chrom, Kup- ziergang mit ihrem Hund morgens früh auf dem fer, Cadmium (…) aromatische Kohlenwasser- Kimpelweg, der nur für landwirtschaftliche Fahr- stoffe, sowie Nikotin. Aus den Filtern ausgewa- zeuge freigegeben ist, gleich hinter dem letzten schen, landen die Giftstoffe in Gewässern und im Haus totgefahrene Feuersalamander finden. Grundwasser. 30 tote Tiere auf einer Strecke von 300 m waren Quelle: Natur 9-19; S. 43 die bisher größte Menge. Um während der Berm- bacher Kerb die Tiere zu schützen, damit sie auf dem „Promille-Schleichweg“ nicht wieder in so großer Zahl ums Leben kommen, hat die An- wohnerin einen Korb voll Tiere eingesammelt und etwas entfernt von der Straße wieder aus- gesetzt. Feuersalamander sind nachtaktive Am- phibien, die Regen und Feuchtigkeit brauchen und dann aus ihren Verstecken herauskommen. Auf dem Streckenabschnitt in Bermbach liegen Heuballen gestapelt, deren Planen mit alten Au- toreifen beschwert sind und den Tieren wohl eine angenehme Heimstatt bieten. Sie setzen sich Das Rauchen ist Privatsache, doch beim Entsorgen nachts auf Straßen und Wege, weil die von der der Zigarettenstummel sollten Raucher/innen– wie Sonne noch etwas wärmer sind. Die wechsel- vermutlich zuhause – einen Behälter dafür wählen; warmen Tiere können sich in kühlen Nächten, d.h. den kleinen Abfall bis zum nächsten Müllbehäl- wie Frösche und Kröten, nur langsam bewegen ter mitnehmen und dort deponieren. Früher hat man und sind bei herannahenden Fahrzeugen nicht es nicht besser gewusst, aber nachdem nun bekannt schnell genug, um der Gefahr zu entfliehen. ist, welche Umweltschäden Kippen anrichten, kann jeder Raucher/jede Raucherin mit einer kleinen Än- derung der Angewohnheit viel zum Umweltschutz und zur öffentlichen Sauberkeit beitragen, denn schön anzusehen sind überall herumliegende Kippen für niemanden. Heizen mit Fichtenholz Lohnt es sich Fichtenholz im Kamin oder Feuersalamander sind im Scheinwerferlicht sehr Ofen zu verheizen? gut zu sehen, daher appelliert Jürgen Reimann, der Vorsitzende der NABU Gruppe Waldems e.V. Die große Trockenheit und der Borkenkäfer an alle Autofahrer, Fahrer von landwirtschaftli- haben vielen Fichten in unseren Wäldern den chen und forstwirtschaftlichen Fahrzeugen, aber Garaus gemacht. Die Masse an geschlagenen auch Radfahrer „Bitte fahrt vorsichtig auf diesen Fichten führt zu einem drastischen Preisverfall. Streckenabschnitt!“ Um diese Mahnung zu ver- Fichtenholz zum Heizen ist unbeliebt. Warum? deutlichen und nicht in Vergessenheit geraten zu Fichte ist ein Nadelholz und spritzt Funken beim lassen, wird der NABU Waldems in Kürze ent- Verbrennen. Allein aus diesem Grund haben sprechende Hinweisschilder aufstellen. Fichte, aber auch andere Nadelhölzer, einen Christiane Redeker schlechten Ruf beim Verbraucher. Wenn man einen offenen Kamin beheizt, ist Funkenflug ein NABU Gruppe Waldems e.V. pressereferat@nabu-waldems.de Seite 4 NABU-Info Waldems 2019
Argument sich gegen dieses Holz zu entschei- Gruppe Waldems die Kampagne „Entsteint den. Doch in Kaminöfen oder Festbrennstoffkes- Euch“ und bittet nachdrücklich darum, diese seln ist es überhaupt kein Problem. Die Steinwüsten umzuwandeln in naturnahe und in- Heizleistung ist um ca. 30 % geringer gegenüber sektenfreundliche Vorgärten, die nicht mehr Ar- Hartholz wie z.B. Buche und das Holz brennt beit machen müssen. Wenn Sie für die schneller ab. Richtig! Rückumwandlung Hilfe oder Ratschläge brau- Wenn aber der Preis für Fichtenholz so günstig chen. Sprechen Sie uns an. ist wie aktuell, ca. 50% günstiger als Buchholz, ist unser Tipp: Vergleichen Sie die Preise und NABU Resolution Flächenschutz heizen Sie auch mit Fichtenholz. Helfen Sie mit, das Überangebot abzubauen. Es Problemlage: gibt kaum noch Lagerplätze im Wald für weitere eigentlich notwendige Baumfällungen. Es wäre Boden ist sowohl die Grundlage unserer Ernäh- doch schade, wenn das Holz dort einfach verrot- rung als auch der Standort unserer Wildpflanzen tet. Heizen mit Fichtenholz ist aktuell also auch und Pilze und damit Grundlage der Biodiversität. ein Beitrag zum Naturschutz. Der Boden- und Flächenschutz wird zwar poli- Förster Bernd Maurer rät, Ihre Brennstoff-Be- tisch thematisiert, die Instrumente zu seiner darfe bei der Gemeinde Waldems zu melden. Durchsetzung sind jedoch zu wenig konkret, so Dort (auf der homepage oder telefonisch) wird dass er in vielen Entscheidungen weggewogen man auch die aktuell, günstigen Preise erfahren wird. Oft ist auch die Ebene der Verantwortung und wie und wo man das Holz bekommt. nicht klar. Naturschutzverbände haben nicht auf Christiane Redeker, Waldems, Okt. 2019 allen Entscheidungsebenen Klagerecht. Wir fordern von der Landesregierung, dass sie sich auf verschiedenen Ebenen für die Belange „Entsteint Euch“ des Boden- und Flächenschutzes Was verbirgt sich hinter dieser Kampagne? stark macht: • Einsatz für eine EU-Bodenschutz-Richtlinie Besonders in Deutschland wird es zum Mode- • Einsatz für eine Novellierung des Bundes-Bo- trend pflegeleichte Kiesgärten vorm Haus anzu- denschutzGesetzes. Hierin muss unversiegeltem legen. Die sehen zum Teil gar nicht schlecht aus; Boden der gleiche Schutzstatus eingeräumt wer- sind aber schlecht, weil sie bestäubenden Insek- den wie dem Wald im Bundeswaldgesetz. ten und anderen Kleintieren keine Nahrung und • Gesetzliche Festlegung eines jährlich maximal Behausung bieten. Deshalb unterstützt die NABU zulässigen Flächenverbrauchs, der schrittweise Mandolinen Gitarren Mandolen Gefertigt von Meisterhand. ZUPFINSTRUMENTENMACHER MEISTER Henning Doderer Camberger Str. 10 . 65529 Waldems Tel: +49 (0) 60 87 752 . Email: info@doderer-gitarren.de www.doderer-gitarren.de NABU-Info Waldems 2019 Seite 5
zu Netto-Null führen muss. Es muss ebenfalls Umsteuern in der EU-Agrarpolitik festgelegt werden, welche Ebene für die Festle- gungen und die Kontrolle zuständig ist. 114 Euro für eine umweltverträgliche Land- Bei Flächenverbrauch muss eine regionale oder wirtschaft überregionale Alternativenprüfung Vorschrift wer- den, ähnlich wie in Planfeststellungsverfahren. 114 Euro fließen jährlich aus Steuergeldern jedes • Auf allen Ebenen der Regionalplanung müssen EU-Bürgers in die EU-Agrarsubventionen. Die- Naturschutzverbände Klagerecht erhalten. ses Geld wird überwiegend nach dem soge- nannten Gießkannenprinzip verteilt – Einstimmig beschlossen durch die NABU-Lan- entscheidend ist dabei allen die Fläche des Be- desvertreterversammlung in Wetzlar am 20. Ok- triebs, nicht die Art der Bewirtschaftung. Die in- tober 2019. tensive Landwirtschaft gilt als Hauptverursacher des dramatischen Artensterbens. Mit einer euro- Turbo-Kühe paweiten Kampagne engagiert sich der NABU daher für eine Reform der EU-Agrarpolitik. Wussten Sie, dass auf Höchstleistung gezüch- Das Jahr 2018 stand im Zeichen der Verhand- tete Turbo-Kühe 10.000, 12.000, in der Spitze lungen über künftige Gemeinsame Agrarpolitik sogar 16.000 Liter Milch pro Jahr geben. In den (GAP) der EU. Die GAP-Mittel machen mit 58 Fünfzigerjahren lag die Jahresmilchleistung bei Milliarden Euro rund 40 % des EU-Haushalts aus 5.000 bis 6.000 Litern. Mit natürlicher Ernährung und tragen erheblich zum Einkommen der Land- ist das nicht zu erreichen. Proteinreiches Kraft- wirte bei. Die GAP bestimmt entscheidend darü- futter ist für den Turboeffekt notwendig. „Norma- ber, was sich für einen Betrieb lohnt und was les“, artenreiches Grünfutter bietet dieses nicht. Powerfutter nicht, ist also für viele Landwirte un- Weniger als fünf Euro pro EU-Bürger fließen der- rentabel. Deswegen wurden viel zu viele Hektar zeit jährlich in die Honorierung von Naturschutz- einstiger Wiesen in Äcker umgewandelt. Mittler- leistungen der Landwirte. Das muss sehr viel weile werden auf rund 60 Prozent der Ackerflä- mehr werden, gleichzeitig müssen die schädli- chen Futtermittel für die Intensivtierhaltung chen pauschalen Flächenprämien auslaufen. Die angebaut. Verhandlungen über das Fördersystem 2021- Quelle: „Das Verstummen der Natur“, S. 44 2017 bieten wohl die beste Chance für die Ret- Seite 6 NABU-Info Waldems 2019
tung vieler Feldvögel und Insekten. chen“, unterstützt von der Allnatura-Bio-Bauern- Mehr als 50.000 Stimmen Initiative (ABBI), fördert der NABU Bio-Landwirt- Deshalb hat der NABU im Juli 2018 eine erfolg- schaft und leistet mit den teilnehmenden reiche Kampagne für eine umweltgerechte Agrar- Landwirten einen Beitrag zur Verbesserung der politik gestartet. Mit persönlichen Wünschen auf Böden, der Gewässer und zum Schutz der Ar- „114-Euro-Scheinen“ sprachen sich mehr als tenvielfalt. www.NeueAgrarpolitik.eu 50.000 Menschen gegenüber ihren EU-Abgeord- Quelle: NABU Jahresbericht 2018 neten für eine naturverträgliche Landwirtschaft aus. Auch viele Prominente, Politiker und Unter- Ende der Massentierhaltung nehmen haben mitgemacht, darunter Bundes- umweltministerin Svenja Schulze und Wunsch vieler Menschen in Deutschland Alnatura-Geschäftsführer Götz Renn. Für die Reform der Agrarpolitik waren der NABU „Wie soll die zukünftige EU-Agrarpolitik ausse- und seine BirdLife-Partner auf zahlreichen Büh- hen?“ fragte Greenpeace ihre Unterstützer/innen nen präsent, unter anderem auf der „Wir haben in den Greenpeace Nachrichten und bekam viel- es satt“ Demo am 20. Januar in Berlin. Im Feb- fältige Antworten. Zusammengefasst hier die ruar forderte der NABU beim Treffen der Staats- Punkte aus Leserbriefen, die am häufigsten ge- und Regierungschefs in Brüssel zusammen mit nannt wurden: 130 weiteren Umweltverbänden mehr Geld für • Tierwohl und Umweltschutz an erste Stelle set- den Naturschutz aus dem EU-Haushalt. Am 15. zen; Mai 2018 stellte der NABU in Berlin einen wis- • Keine Massentierhaltung senschaftlichen „Fitness-Check“ der GAP vor, • Tiere dürfen nicht als Sachen eingestuft und be- der das desaströse Bild der bisherigen Politik be- handelt werden stätigte. Viele NABU Landesverbände warben in • Keine Qualtierzuchten, keine Kastration ohne persönlichen Gesprächen mit Vertretern des EU- Betäubung, Kein Schnabel-, Schwänze-, Ohren- Parlaments für eine Reform der Agrarpolitik. kürzen, kein Kükenschreddern; Mit dem Projekt „Gemeinsam Boden gut ma- Marco TheiI & Richard Brain GbR GRABMALE Meisterbetrieb BAU GESTALTUNG DENKMALPFLEGE Hofgasse 12 65529 WaIdems-Esch www.die-steinmetze.com TeI. 06126 - 710 83 60 info@die-steinmetze.com Fax. 06126 - 959 47 56 NABU-Info Waldems 2019 Seite 7
• Tiertransporte nur mit strengen Auflagen und das Tier an einem Tag im März – die Tempera- häufigen Kontrollen turen sind auf fünf bis sechs Grad geklettert und • Bei Landwirtschaft sollte die Betonung auf feiner Frühlingsregen verwöhnt die Natur – nach „Land“ liegen. Das Land, die Böden, das Öko- einem geeigneten Laichgewässer. Oft werden system sollte intakt für nachfolgende Generatio- Tümpel oder Weiher „angesteuert“, in denen das nen erhalten werden, um auch ihnen Nahrung zu Tier zusammen mit vielen Tausend anderen als bieten. Kaulquappe Teil eines faszinierenden Lebenszy- • Keine flächengebundenen Subventionen klus wurde. Auf den erster Metern kommt die ein- • Abbau der Subventionen an landwirtschaftliche jährige, noch kleine Kröte gut vorwärts (…) Dann Großbetriebe kommt das Tier auf einen Gehweg, plumpst den • Förderung von Biolandbau Bordstein hinunter und beginnt die Wohnstraße zu überqueren. Zum Glück sind jetzt in der Nacht • Monokulturen durch insektenfreundliche Blüh- kaum Autos unterwegs. Instinktiv strebt die Kröte streifen aufbrechen dem Gartentümpel zu (…), den ein (…) Natur- • Lebensraum für Kleintiere schaffen freund angelegt hat. Dann gelangt das Tier wie- • Schärfere Kontrollen der Gülleausbringung der an einen Bordstein. Den gilt es zu • Verhinderung von Landspekulation überwinden. Diesmal aufwärts. Doch das schafft • Vorschriftenabbau für Vermarktung direkt ab die junge Kröte einfach nicht. Also läuft sie am Bauernhof Rand entlang – und landet mit einem Plumps im Wir, die NABU Gruppe Waldems e.V., schließen Dunkel eines Straßengullys. Sie kann noch so oft uns diesen Punkten vollumfänglich an. versuchen, an den Wänden hoch zu krabbeln, immer wieder fällt sie zurück. Es gibt kein Ent- kommen. Tagelang sitzt das Tier gefangen im Sterben im Schacht – Schacht! Dann und wann nach Regen spült es wie Gedankenlosigkeit Tiere tötet einen Wurm in das Tierverlies; auch ein paar Spinnen krabbeln umher. Für Nahrung ist also Könnten Molche, Kröten, Frösche, Laufkäfer und vorerst gesorgt. Weiterhin versucht die Kröte, aus andere Kleintiere um Hilfe schreien, würden wir dem Gully zu entkommen. Unrat wird eingespült; es vor lauter Lärm in unseren Wohn-, Gewerbe- und nach einer Trockenperiode geht sie lautlos und Industriegebieten nur noch mit Gehörschutz und elendiglich ein. Ein Einzelfall von Millionen aushalten. Viele Strukturen im urbanen Raum Jahr für Jahr. Erdkröten, Kreuzkröten, Teich- und führen jedes Jahr unbeabsichtigt zu millionenfa- Bergmolche und auch Eidechsen, die in Regen- chem Tod von Mitlebewesen. Wie das? rückhaltebecken fallen, wenn Abflussrohre nur Sie müssen sich nur die Welt aus der Perspektive mit einem weitmaschigen Gitter gesichert sind, einer Erdkröte vorstellen. Sie hat den Winter gut werden beim nächsten Regenguss wegge- versteckt unter Reisig und Laub in der „verwil- schwemmt, landen in den Fanggittern von Klär- derten“ Ecke eines alten (…) Villengrundstücks anlagen, wo sie wie der gesamte überstanden. Aus der Winterruhe erwacht, sucht angeschwemmte Wohlstandsmüll aus den Städ- Seite 8 NABU-Info Waldems 2019
ten und Dörfern in der Zerkleinerungsmahl- verpackungen und anderen Wegwerfartikeln ver- schnecke zerquetscht werden. schwendet nicht nur unnötig Ressourcen, son- Nun sind es nicht nur die Bordsteinkanten und dern verursacht auch enorme Abfallberge. Das Gullys, die zu tödlichen Tierfallen werden. Über- Plastik landet in unserer Umwelt, unseren Flüs- all statten wir unsere Bauten mit Licht- und Lüf- sen und Meeren – mit fatalen Folgen für Mee- tungsschächten aus. Und so sind unsere ressäuger und Seevögel. In Form von Siedlungen ein riesiges, aber engmaschiges Netz von Tierfal- len. Vor allem im späten Herbst, wenn Kleintiere wie eben Kröten und Frösche Verstecke für den Winter suchen, fallen insbeson- dere Jungtiere auf der Suche nach feuchten und dunklen Quar- tieren in die Schächte, wo sie dann erfrieren, eintrocknen oder verhungern. Es wäre ganz ein- fach, den vieltausendfachen Tier- tod zu verhindern, wenn Gullys und Schächte mit feinmaschigen Gittern ausgestattet würden. Sol- che könnte jede Gemeinde, jede Hausverwaltung und jeder Gar- tenbesitzer recht einfach und Gemeinsam verwirklichen kostengünstig anbringen. Es ist wir Ihre Wohnträume. also auch Unachtsamkeit, die zum leisen Sterben der Tiere führt. Bisher hat die Natur das immer wieder ausgeglichen. Doch irgendwann kommt der Punkt, wo die Bestände zusam- menbrechen, weil die Gefahren durch unsere vor allem in den Ballungsräumen rasant anwach- senden Siedlungen immer le- bensfeindlicher werden. Auch auf viele Insektenbestände – vor allem auf Laufkäfer – haben die Tierfallen verheerende Auswir- kungen. Quelle: „Das Verstummen der Natur“, S. 104/105 Plastik ist überall Ob Eigentumswohnung, Haus oder Grundstück: Die eigenen bei der Verwirklichung Ihrer Wohnträume und legen so den vier Wände sind eine Investition in die Zukunft. Ein Ort zum wichtigsten Grundstein für Ihr neues Zuhause. Kommen Sie Wohnen, Leben und Wohlfühlen – jetzt und im Alter. Wir jetzt vorbei und lassen Sie sich beraten. unterstützen Sie mit individuellen Finanzierungskonzepten Ich freue mich auf Sie! Heutzutage ist Plastik allgegen- wärtig: Limonade in Einweg, in Folie eingeschweißte Gurken, der Apfel im Plastiksack oder Hauptgeschäftsstelle für Deutsche Vermögensberatung Kunststoffpartikel in Kosmetika Torsten Usinger e.K. und Kleidung gehören wie selbst- Langgasse 12 verständlich zu unserem Alltag. 65529 Waldems Der hohe Verbrauch von Einweg- Telefon 06082 910413 www.dvag.de/Torsten.Usinger NABU-Info Waldems 2019 Seite 9
Mikroplastik landet der Kunststoff aus der Umwelt in Fisch und Muscheln wieder auf unseren Tel- lern – ein Teufelskreis aus Plastik. Quelle: DUHwelt magazin, 2, 2019, S. 14 Müllsammelaktion am Rhein und Fischbach entlang Konzertierte Unterstützungsaktion von Orts- beirat, Jagdgenossen und NABU Waldems Die Initiatoren der Aktion schreiben dazu auf ihrer Webseite: „Wir säubern den Rhein von der Quelle bis zur Mündung. Gemeinsam mit Part- nern in sechs Ländern wollen wir in über 100 Städten am Rhein das Ufer von Abfällen be- freien. Ziel ist es, ein Bewusstsein dafür zu schaf- fen, dass Müll nicht achtlos weggeworfen oder besser noch von vornherein vermieden wird.“ Nun können wir nicht behaupten, dass Waldems am Rhein liegt, doch auch unsere Bachläufe münden nach ca. 80 km letztendlich im Rhein. So verabredeten der Ortsbeirat von Steinfischbach und die Jagdgenossenschaft Steinfischbach zu- sammen mit der NABU Gruppe Waldems e.V. die Rhein-Clean-Up Aktion gemeinsam zu unter- stützen. Für die diesjährige Reinigungsaktion wählten sie den Fischbach aus. Nahe dem Feu- erwehr Gerätehaus, unweit von der Quelle des www.FuerMehrZufriedenheit.de Bachs, in Steinfischbach startete die Gruppe am Samstagnachmittag, 14.09. und folgte dem Bachlauf bis zum Ende der Gemarkung Stein- fischbach an den Klose-Teichen oberhalb der alten Kläranlage. Man scheute keine Mühe und kämpfte sich sogar durch Brombeergestrüpp, um auch wirklich alle „Fundsachen“ aufzusammeln. Blechdosen, Plastik und Glas waren die Haupt- 6DQGUD0HLVHQEHUJ funde; bedauerlicherweise auch mehrere Tüten mit Hundekot. Hundekot, wenn er nicht in dafür )DPLOLHQFRDFKLQJ %HUXIVILQGXQJ Seite 10 NABU-Info Waldems 2019
aufgestellte Behälter entsorgt oder mit heimge- Kein Plastik in die Biotonne! nommen werden kann, sollte nicht in Tüten in der Landschaft liegen gelassen werden. Dies ist lei- Der NABU unterstützt die Aktion Biotonne der kein Einzelfall; auch andernorts werden sol- Deutschland che Tüten gefunden. Insgesamt positiv konnte jedoch registriert werden, dass sich die Müll-Ge- www.aktion-biotonne-deutschland.de samtmenge in Grenzen hielt. Der NABU unterstützt als Partner die Aktion Bio- „Im nächsten Jahr können wir die Aktion z.B. ent- tonne Deutschland – eine Kampagne mit dem lang des Emsbachs wiederholen, wenn ein paar Ziel, das Bewusstsein für Bioabfälle zu steigern zuständige Ortsbeiräte und engagierte Bürger und die Vorteile der getrennten Sammlung orga- mitmachen“, stellt Jürgen Reimann, der 1. Vor- nischer Haushaltsabfälle aufzuzeigen. sitzendes der NABU Gruppe Waldems e.V. in Um das Potential von Bioabfall für die Biogas- Aussicht und weiter: „Jede Reinigungsaktion hilft sowie die Kompost- und Erdenproduktion aus- der Natur. Wobei es natürlich erheblich besser schöpfen zu können, ist eine korrekte Getrennt- wäre, wenn solche Aktionen gar nicht notwendig sammlung von großer Wichtigkeit. Analysen würden.“ zeigen jedoch, dass oftmals ein zu hoher Anteil Foto überlassen von Manfred Liebchen an Fremdstoffen wie Plastik, Glas oder Metall ge- Text: Christiane Redeker meinsam mit den Küchen- und Gartenabfällen in der Biotonne landet. Das Problem dieser Fehl- würfe ist, dass nicht alle Störstoffe später in den Plastik - Fakten Steiler Anstieg Yoga Lu Jong Coaching Meditation Die Kunststoffabfallmenge (in Millionen t) in Deutschland hat sich in 20 Jahren fast verdop- pelt: Von 1997 – 3,2 t auf 2017 – 6,2 t = 94 % Beispiel – Deutschland: Plastikflasche Yoga Oase Steinfischbach Jede Stunde fallen 1,9 Millionen Einweg-Plastik- flaschen als Abfall an. Das entspricht 45 Millio- nen Stück/Tag und 16,4 Milliarden Stück/Jahr. ŶƚũĞ
Kompostier- und Vergärungsanlagen aus dem Impressum: Bioabfall herausgefiltert werden können. Die Dies ist eine Veröffentlichung des NABU (Natur- Folge: Kompost, Erden und Gärreste werden mit schutzbund Deutschland e.V.), Gruppe Waldems e.V. (Mikro-)Plastik und anderen Fremdstoffen verun- V.i.S.d.P.: Erster Vorsitzender Jürgen Reimann, reinigt, die dann wiederum auf unseren Äckern Gartenstraße 13, 65529 Waldems; und in unseren Gärten landen. Fon: 06087.2247, Quelle: https://www.nabu-netz.de/aktionen/biotonne.html Mail: Info@NABU-Waldems.de Internet: www.NABU-Waldems.de Papierkonsum Auflage: 2.200 Exemplare Redaktionsteam: Christiane Redeker, Schriftführerin ROBIN WOOD kämpft für den Erhalt der Wälder Mail: Pressereferat@NABU-Waldems.de, weltweit, die auch von uns in Deutschland für un- Patrick Dörn seren Konsum im Überfluss mit verheerenden Druckerei: Seltersdruck & Verlag Lehn GmbH & Co. KG Folgen geplündert werden. Unser hoher Papier- Emsstr. 14, 65618 Selters; www.seltersdruck.de konsum ist mit runden 250 Kilogramm/Kopf/Jahr gedruckt auf FSC zertifiziertem Papier fast Weltspitze (Platz zwei nach Belgien/Luxem- Foto Titelblatt: Volker Gottwald burg) während fast 60 Prozent der Weltbevölke- rung weniger als 40 Kilogramm zur Verfügung Ende November an die ersten 36.904 Haushalte stehen. geschickt wurden. Pünktlich zu werbeintensiven Die weltweite Zellstoffproduktion soll mit neuen Vorweihnachtszeit, die auch für die Postboten zur Werken insbesondere in Südamerika und Asien Zerreißprobe wird. Circa 33 Kilogramm nicht erhöht werden! Dafür sind immer mehr Plantage adressierte Werbepost bekommt jeder Haushalt nötig, für die weiter Wälder zerstört und Men- im Jahr. In ganz Deutschland landen etwa 1,11 schen vertrieben werden. Es besteht die akute Millionen Tonnen Papier im Briefkasten, für deren Gefahr, dass die letzten schwedischen Urwälder Herstellung 14 Milliarden Liter Wasser verbraucht auch für unser Papier zerstört werden. und eine Million Co2 ausgestoßen wurden. Um ROBIN WOOD fordert gemeinsam mit anderen den deutschen Papierhunger zu stillen, werden NGOs, den Papierkonsum in Deutschland zu hal- außerdem Urwälder abgeholzt oder Forstplanta- bieren und nur noch Holzfasern aus einer nach- gen bewirtschaftet. Viele Tiere können in diesen weislich ökologischen und sozial verträglichen Monokulturen nicht überleben. Noch nie war es Waldnutzung zuzulassen. also so einfach, aktiv Gutes für die Umwelt zu Quelle: www.robinwood.de tun. Sticker an den Briefkasten geklebt und schon hat man seinen Papierverbrauch um sie- ben Prozent reduziert. Selbsterkenntnis - Papierkonsum Quelle: Sebastian Sielmann, initiator von Letzte Werbung, Berlin (www.letzte.werbung.de) – In: natur 2-19 Mit diesem NABU Infoheft tragen wir leider auch zum Papierkonsum bei; allerdings hoffen NABU-Position zu Blühstreifen wir darauf, dass sich die Informationen, die wir an unsere Mitbürger/innen kostenlos verteilen, Feldraine und Ackerrandstreifen mit blühenden hinsichtlich Umwelt- und Naturschutz etwas da- Feldblumen sind selten geworden, genauso gegen rechnen lassen. sind landwirtschaftliche Schläge in den letzten Wir sind auf der Suche nach neuen Wegen. Jahrzehnten immer größer geworden. Monokul- turen dominieren die Feldflur. Um die Artenviel- Letzte Werbung – Die Umweltfolgen falt z.B. von Insekten und Vögeln zu erhalten der Werbepost bzw. vielmehr wiederherzustellen, ist die Anlage von Blühstreifen oder Flächen mit artenreichem Pflanzenwuchs erforderlich. Deutschland wirft jährlich 400.000 Tonnen Kaf- feebecher weg. Das Fünfzigfache davon landet Der NABU Hessen unterstützt die vielfältigen jährlich in Form von Werbung im Briefkasten. Aktivitäten bei der Anlage von Blüh- und Acker- Das will die Initiative „Letzte Werbung“ ändern – randstreifen mit kostenlosen „Keine Werbung“ Aufklebern, die • Allerdings gibt es einige Aspekte, die dringend Seite 12 NABU-Info Waldems 2019
zu beachten sind: Vielfalt ist Teil der Biodiversität. Sie spielt eine Blühstreifen sollen eine Breite von mindestens große Rolle bei der biologischen Vielfalt und 10 Metern haben. Bei einer zu geringen Breite muss daher beachtet werden. besteht die Gefahr, dass Pestizide u.ä. auf die • Bei der Auswahl von Samen auf Äckern soll Flächen einwirkten, z.B. Insekten zwar auf die- darauf geachtet werden, nur häufige Arten aus- sen Flächen vorkommen, eine Reproduktion zusäen und keine seltenen oder gefährdeten. aber so gut wie ausgeschlossen werden kann. Sonst kommt es schnell zur genetischen Flo- • Sie sollen nicht inmitten eines Ackers (z.B. renverfälschung ausgerechnet bei den seltenen Mais, Raps) angelegt werden (Gründe s.o.). Arten. • In direkter Nachbarschaft sollen nach Möglich- • Sollten Saatgutmischungen ausgebracht wer- keit weitere Landschaftselemente wie Hecken, den, sollen es regionale Mischungen sein. Gräben oder Feldwege existieren, weil damit • Mehrjährige Mischungen sind vielfältiger und u.a. Brutplätze und Nahrungsflächen im räumli- daher meist besser geeignet als einjährige Mi- chen Zusammenhang stehen. schungen. • Es sollen möglichst keine Saatgutmischungen • Auf Wiesen und Weiden sollen grundsätzlich ausgebracht werden, sondern vielmehr, wie bei keine Sämereien ausgebracht werden. Hier Brachflächen auch, die ursprünglich vorkom- kann mehr Blühreichtum durch weniger Dün- menden Pflanzengesellschaften an diesen Stel- gung erreicht werden. len wachsen. Viele Samen der typischen Arten • Wann immer es möglich ist, soll Blühstreifen sind im Boden noch enthalten („Diasporen- auch den Winter über auf der Fläche stehen bank“). bleiben. Viele Tiere überwintern in und zwi- • Sollten Saatgutmischen ausgebracht werden, schen den Pflanzen. Mehrjährige Blühflächen muss folgendes bedacht werden: Bei Kulturar- können dann einfach stehen gelassen werden. ten (i.d.R. in Kultur gezogene Wildpflanzen) gibt Bei Neueinsaat soll diese erst im folgenden es kein Regiosaatgut, da es sich um spezielle Frühjahr erfolgen. Es bietet sich eine gestaffelte Zuchtformen von Pflanzen handelt. Es besteht streifenweise Einsaat an. Dadurch wird nie die also die Gefahr, dass sich einzelne Pflanzenar- ganze Fläche zerstört und den Tieren bleibt ten gegenüber regional vorkommenden Arten dauerhaft ihre Nahrungs-, Nist- und Rückzugs- durchsetzen. In jeder Region haben sich die In- fläche erhalten. dividuen, häufig über Jahrhunderte, an die spe- ziellen Klimabedingungen angepasst. Daher unterscheidet sich eine Pflanze im Vogelsberg von einer Pflanze in der Rheinebene, auch NABU-Tipps zur Auswahl von Wild- wenn sie zur gleichen Art gehören. Beide Pflan- blumensamen zen tragen Unterschiede in ihren Genen, die dafür verantwortlich sind, dass sie bestmöglich Von Walter Veit und Dr. Bertold Langenhorst an ihren Standort angepasst sind und gute Für die Anlage von Blühstreifen auf Äckern eig- Überlebenschancen haben. Die genetische nen sich vor allem standortgerechte, häufige NABU-Info Waldems 2019 Seite 13
und weit verbreitete Arten, von denen keine Vorkommen, Häufigkeit und Bestandsentwick- große Gefahr für die Verringerung der örtlichen lung von Schmetterlingen weiter. (Er) gilt als pro- genetischen Vielfalt ausgeht. Viele von Ihnen funder Kenner dieser Insektenordnung … waren früher auch in Bauerngärten anzutreffen Ein Befund vorab oder wachsen schon wild am Ackerrand. Das Schmetterlinge fliegen nicht nur am Tag. Die Saatgut sollte aus der Region stammen. Eine weitaus meisten Arten werden erst in der Däm- Auswahl guter Saatgutanbieter gibt es auf der merung oder mit Einbruch der Nacht aktiv. Des- Webseite des NABU unter halb ist das, was wir tagsüber zu sehen https://www.nabu.de/umwelt-und- bekommen, nur ein kleiner Ausschnitt aus der ressourcen/oekolosch-leben/balkon-und-gar- Welt der Schmetterlinge. Die stärksten Verände- ten/gartentipps/00592.html. Für Hessen rungen, Abnahmen in der Regel, vollzogen sich empfiehlt sich besonders die Firma Bingenhei- bei den sogenannten Nachtfaltern. Die an sonni- mer Saatgut AG. gen Tagen die Blumen im Garten besuchenden Empfehlenswerte Wildpflanzen Tagfalter, wie Pfauenauge, Kleine Füchse, Ad- • Gewöhnliche Schafgarbe mirale und einige wenige andere Arten, drücken • Färber-Hundskamille nicht aus, wie es insgesamt um die Schmetter- • Kornblume linge steht. • Margerite Einleitung: Die Schmetterlinge • Wilde Möhre „Früher gab es viel mehr Schmetterlinge!“ Das ist • Wilde Karde sicher richtig, keine nostalgische Verklärung der • Weißer Steinklee Vergangenheit. Doch immer weniger Menschen können sich an diese Zeit erinnern … • Saat-Esparsette • Klatschmohn • Wiesen-Pastinak • Färber-Wau • Gelbe Resede • Färber-Waid • Acker-Kratzdistel • Ackersenf • Gewöhnlicher Natterkopf Zusätzlich können passende Kulturpflanzen ausgebracht werden, die auch in alten Bauern- gärten zu finden waren/sind: Ringelblume, Saat-Leindotter, Borretsch, Buchweizen und Phazelie. Quelle: NABU LV Hessen – Position Blühstreifen Foto: Volker Gottwald Deutsche Wildtier Stiftung - Das Ver- Das Verschwinden der Schmetterlinge schwinden der Schmetterlinge Wenn ich durch die Fluren meiner niederbayri- schen Heimat gehe, taumelt höchstens mal ein Und was dagegen unternommen werden sollte verirrter Kohlweißling über die vom Maisanbau beherrschten Fluren. An den Rändern der Dörfer Von Josef H. Reichhof fliegen weder Bläulinge, noch der so eindrucks- Prof. Dr. rer. Nat. Josef H. Reichhof, Jg. 1945, volle Schwalbenschwanz. Es stimmt mich trau- studierte Biologie, Chemie, Geografie und Tro- rig, dass meine Enkelkinder, die bunte Vielfalt der penmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universi- Schmetterlinge, die es bei gegeben hatte, nicht tät München und promovierte 1969 in Zoologie mehr erleben können. Sie hören keinen Ler- mit einem Thema über Wasserschmetterlinge. … chengesang mehr über den Fluren und selbst die Seit seiner Pensionierung 2010 forscht er in sei- sonst den Sommer über allgegenwärtigen ner südostbayrischen Heimat und führt dort vor Schwalben sind rar geworden. Das Verschwin- allem die jahrzehntelangen Untersuchungen zu den der Schmetterlinge ist ein Teil der allgemei- Seite 14 NABU-Info Waldems 2019
nen Verarmung der Natur, mag sie in Form von Maisfeldern auch noch so kraftstrotzend grün aussehen. Grün ist nicht gleich „gesund“, auch EĞƵĞƌƂĨĨŶƵŶŐƵŶƐĞƌĞƌ wenn dies uns mit großem Aufwand eingetrich- tert wird….“ EĂƚƵƌŚĞŝůƉƌĂdžŝƐ ^Ğŝƚ ĨĂƐƚ ϭϱ :ĂŚƌĞŶ ƐŝŶĚ ǁŝƌ ĂůƐ ,ĞŝůƉƌĂŬƚŝŬĞƌŝŶŶĞŶ ƚćƚŝŐ͘/ŵ^ĞƉƚĞŵďĞƌϮϬϭϵŚĂďĞŶǁŝƌƵŶƐŐĞŵĞŝŶƐĂŵ ŝŶ 'ůĂƐŚƺƚƚĞŶ ŶŝĞĚĞƌŐĞůĂƐƐĞŶ͘ ď ƐŽĨŽƌƚ ƐŝŶĚ ǁŝƌ ŝŶ ĚĞƌ>ŝŵďƵƌŐĞƌ^ƚƌĂƘĞϯϲĨƺƌ^ŝĞĚĂ͘ ŶũĂƌƺƚƚŝŶŐ ŬƵƉƵŶŬƚƵƌ͕ŚŝŶĞƐŝƐĐŚĞWŚLJƚŽƚŚĞƌĂƉŝĞ͕ ^ĐŚƌƂƉĨŵĂƐƐĂŐĞ͕ůƵƚĞŐĞůƚŚĞƌĂƉŝĞ͕ǀĞƌƐĐŚŝĞĚĞŶĞ ^ĐŚŵĞƌnjƚŚĞƌĂƉŝĞŶ ǁǁǁ͘ƚĐŵͲďƌƵĞƚƚŝŶŐ͘ĚĞͬŵŽďŝů͗ϬϭϳϬͲϰϯϰϱϬϭϲ ^ĂďŝŶĞƺƐĐŚĞƌ ŝŽƌĞƐŽŶĂŶnjƚŚĞƌĂƉŝĞ͕ůůĞƌŐŝĞƚŚĞƌĂƉŝĞ͕ ĂƌŵƚŚĞƌĂƉŝĞ͕ŐĞƐƵŶĚΘĂŬƚŝǀƌŶćŚƌƵŶŐƐďĞƌĂƚƵŶŐ ǁǁǁ͘ŚĞŝůƉƌĂŬƚŝŬĞƌŝŶͲƐĂďŝŶĞͲďƵĞƐĐŚĞƌ͘ĚĞ ŵŽďŝů͗ϬϭϳϴͲϯϰϭϰϲϰϬ Ğŝ&ƌĂŐĞŶƌƵŶĚƵŵƵŶƐĞƌĞdćƚŝŐŬĞŝƚĨƌĞƵĞŶǁŝƌƵŶƐ ƺďĞƌ/ŚƌĞŶŶƌƵĨ͘ Zeichnung: Andrea Lienhart (www.andrea.lienhart.de) Häufigkeit und Artenvielfalt sind drastisch zu- rückgegangen seit den 80er Jahren. „Als Zwischenergebnis lässt sich festhalten: Die Häufigkeit der nachtaktiven Schmetterlinge hat auf den Fluren seit den 1970er-Jahren um über 80 Prozent abgenommen, die Artenvielfalt um mehr als die Hälfte.“ (S. 20) Gründe für die Verluste Flurbereinigung / Strukturveränderungen in den 1970er Jahren: großflächiger Maisanbau; Acker- raine gingen verloren, Bäche wurden begradigt, Wiesen entwässert, Buschwerk und Baumgrup- pen gingen verloren. Großflächige Monokulturen Das Grünland wurde umgebrochen / Brache Bauland Auenlandschaften werden ausgetrocknet In den 1970-er Jahren nahm der Einsatz an Dün- gemitteln ebenso wie der Maisanbau sprunghaft zu. -> massive Überversorgung Seit 1990-er Jahren sinken die N-Überschüsse pro Hektar leicht, liegen aber mit rund 100 Kilo- gramm Reinstickstoff pro Hektar und Jahr in Deutschland immer noch weit über der Zielvor- NABU-Info Waldems 2019 Seite 15
gange von 80 Kilogramm Stickstoff/Hektar, die den Mittelgebirgsregionen. Auf ihnen ruhen die immer noch zu hoch läge. Hoffnungen all jener, die Schmetterlinge schät- Wirkungen der Überdüngung zen und erhalten möchten. Was ist zu tun? Quelle auszugsweise: Deutsche Wildtierstiftung, Das Ver- Man muss kein Pessimist sein, um davon auszu- schwinden der Schmetterlinge gehen, dass die Fluren verloren sind. Bei den ge- genwärtig favorisierten Wirtschaftsformen wird Im Zick-Zack-Kurs nur ein verschwindend geringer Teil der Arten- vielfalt überleben. Über Blumenwiesen umher- Nachtfalter machen verschiedene Ausweichma- gaukelnde bunte Schmetterlinge sind növer, um jagenden Fledermäusen zu entkom- nostalgische Wunschbilder, die sich an jenen men. Sie fliegen zum Beispiel in die besseren Zeiten orientieren, als die Luft über den entgegengesetzte Richtung weg, lassen sich fal- Fluren noch frisch und nicht voller Güllegestand len oder fliegen Zick-Zack-Muster, sobald sie war, als Lerchen noch sangen, Rebhühner und eine herannahende Fledermaus hören. Wie Wis- Hasen lebten und Spaziergänge „ins Grüne“ ver- senschaftler des Max-Planck-Instituts für Orni- lockend waren. Beim „weiter so“, wie gegenwär- thologie in Seewiesen herausgefunden haben, tig, wird sich daran in absehbarer Zeit nichts reagiert aber nicht nur jede Falterart anders auf ändern. Eher verschlechtert sich die Lage für die die Echoortungslaute der Fledermäuse. Auch die Natur weiter. Inzwischen werden auch frühere einzelnen Individuen einer Art nutzen unter- Grenzertragsböden für die Produktion von Ener- schiedliche Manöver. Offenbar mit Erfolg: „Da- giepflanzen in Monokulturen verwendet. durch, dass verschiedene Nachtfalterarten in Zukunft für die Schmetterlinge? einem Gebiet verschiedene Fluchtstrategien ent- Es liegt an uns, ob die Schmetterlinge eine Zu- wickelt haben und die Individuen innerhalb einer kunft haben, und ob auch kommende Generatio- Art auch noch unterschiedlich reagieren, sind die nen die Faltervielfalt noch erleben. Die besten Insekten insgesamt vermutlich besser vor den Aussichten bestehen in Ostdeutschland und in Fledermäusen geschützt“, so Theresa Hügel, Steuerberatung gefällig? ɟÞNjENjÞضsŘƻʩ¯¯ȖŘ_ Schwung in Ihre Buchhaltung Steuerberatung Wirtschaftsprüfung Rechtsberatung Insolvenzberatung Betriebswirtschaftliche Beratung Auf der Lind 12 65529 Waldems-Esch Telefon: 06126-9788-80 Sie haben die Fragen. Wir haben die Antworten. www.frtg-group.de Seite 16 NABU-Info Waldems 2019
Erstautorin der Studie. „Die Unberechenbarkeit heranzugehen, um zu schauen, ob es wirklich der Fluchtreaktion der Beute erhöht die Unsi- noch lebt, ob es verletzt ist oder um Fotos zu ma- cherheit für die Räuber und verhindert, dass sie chen. Einige meinen es gut, für andere ist es ein sich darauf einstellen können.“ Fotomotiv, was man nicht alle Tage vor die Linse Quelle: Natur 9-19, S. 43 bekommt. Doch dieselben Tierfreunde, die eben noch „zur Rettung des Tieres“ die Standwächter Urlaub an der Küste - aufgesucht haben, gefährden es in hohem Maß. Seehundsbänke in der Nordsee Wir waren auf Juist im Urlaub; doch unser Erleb- nis hätte auch irgendwo anders an der Nordsee- küste stattfinden können. Wir machten eine Strand-Wanderung als wir vor uns auf dem eigentlich recht menschenleeren Strand eine kleine Ansammlung von Personen bemerkten, die ganz offensichtlich etwas Faszi- nierendes entdeckt hatten. Beim Näherkommen sahen wir es: ein Robbenbaby lag dort am Strand und rührte sich nicht vom Fleck. Es lebte, denn ab und an rekelte es sich in der Sonne. Ein an- deres Mal sah das Tier schon sehr entkräftet aus. Robben leben nicht ausschließlich im Wasser; Mit großen, schwarzen Knopfaugen schauen sie sie brauchen immer wieder Ruhepausen und su- zu den Menschen. Ganz offensichtlich verängs- chen dafür Strände auf. Gerade die Robbenba- tigt. Das hinderte aber niemanden, ganz nahe bys werden bei schwerer See von den Müttern NABU-Info Waldems 2019 Seite 17
Man sollte dem Laubbläser mal laub machen, verhalten Sie sich klug und ruhig und halten mindestens 30 m Abstand zu den Tie- zeigen, was ´ne Harke ist. ren. Sollten Sie einen Hund bei sich führen, muss (Dieter Nuhr) der Abstand deutlich größer sein. gern an Land geparkt, um sie dann später wie- der abzuholen. Doch wenn ihr Baby von Men- Fazit zum Umwelt-bewußt(en)-sein schen umzingelt ist, tauchen sie ab, rufen das Verbraucher/innen müssen Baby nicht und lassen es zurück. Das bedeutet ihr Verhalten ändern für den Nachwuchs fast immer den Tod, weil er Ohne die Bereitschaft von uns allen, die wir verhungert. An allen Abgängen zum Strand sind Waren kaufen, uns auf Alternativen wie Mehr- Schilder aufgestellt, die das Verhalten der Tiere wegverpackungen einzulassen und den Kauf erklären und die Gäste nachdrücklich bitten, Ab- von Billigfleisch und Billigkleidung zu verzichten stand zu halten; mindestens 30 m. Auch für und stattdessen weniger, dafür qualitativ höher Fotos, also kurze Momente, sollte man sich dem wertige, fair gehandelte und nachhaltig produ- Tier nicht nähern. Das ist das Beste fürs Tier- zierte Waren zu kaufen, wird sich wenig ändern wohl! Die Standkontrolleure finden die Robben- – und wenn, nur viel zu langsam für den Klima- babys in jedem Fall, auch ohne die unzähligen schutz. Anrufe der Strandbesucher. Die toten Kadaver werden entfernt und lebende, zu stark ge- Ich bin so froh - Leserbrief schwächte Tierkinder in Auffangstationen ge- bracht. Doch das sollte nicht die Regel sein. "Ich bin so froh, dass ich demnächst das Klima Wenn wir Menschen die Tiere durch unser Ver- rette für nur 1,50 Euro mehr pro Tankfüllung! halten nicht gefährden, können sie nach einer er- Ich hatte schon befürchtet man würde mir Autos holsamen Ruhezeit wieder zur Mutter mit über 300 PS verbieten und "oh Schreck" ein Tempolimit einführen. zurückkehren. Und dass zu schwache Tiere ster- Ich dachte die schönen, bunten Plastiksachen ben hat die Natur so eingerichtet. Hart aber ein aus Billiglohnländern, die mit Schweröltankern normales Auswahlkriterium zum Erhalt einer star- aus Asien zu uns kommen und die nach dem 1. ken Population. 30 % der Tiere sterben pro Jahr; Benutzen im Müll landen, würden einfach verbo- das haben Forscher über jahrzehntelange Beob- ten. Und diese ganzen trickreichen Verpackun- achtungen festgestellt, ohne den Fortbestand gen um Verpackungen in Verpackungen von einer Population zu gefährden. Verpackungen wären plötzlich weg... Da wir Menschen so neugierig sind und oftmals Und ich hätte plötzlich nicht mehr 20 Meter weder lesen, noch Hinweise befolgen, werden Fleischtheke bei Lidl vorgefunden, sondern nur noch 5 Meter echt teures Fleisch, weil Massen- auf einigen Inseln stärkere Maßnahmen getrof- tierhaltung einfach so verboten worden wär. fen. Die Tiere sind durch Überfischung und den Oder nur noch die Post brächte Pakete und steigenden Tourismus gestresst und damit anfäl- Briefe, statt der 5 oder 6 Kleinbusse aller mögli- liger für Infektionen. chen Anbieter, die jeden Tag unsere Siedlungen Auf Helgoland, wo auch viele ausgewachsene Rob- besuchen. Und was ich mir alles ausgemalt ben am Stand liegen, wurden Tierschützer einge- habe, wie man die Industrie mit Gesetzen zu stellt, die täglich von morgens bis abends darüber Nachhaltigkeit zwingt... wachen, dass die Menschen den Tieren nicht zu Ich dachte nach dem Klimagipfel kommt es knüp- nahe kommen. Auf Juist sind es unübersehbare pelhart für uns und jetzt wird alles gut für nur 1,50 Hinweisschilder: An vielen Stränden wachen eh- Euro. Ich geh auch wirklich häufiger tanken dann renamtliche Robbenschützer; sie informieren Spa- - fürs Klima - versprochen! Und co2 Erlaubnispa- ziergänger und sperren, wenn notwendig, sogar piere kaufe ich dann auch in Reserve, man weiß Strandabschnitte für Menschen. ja nie... sehe ich dann als Spende, fürs Klima." Wenn Sie das nächste Mal an der Nordsee Ur- Leserbrief auf fb als Reaktion auf die aktuellen Beschlüsse (Kli- mapaket Anf. Okt. 2019) der Bundesregierung zum Klimaschutz. Seite 18 NABU-Info Waldems 2019
Was uns gefällt sehr empfehlenswertes Buch. • Bienenwachstücher besser als Frischhaltefolie 55 Irrtümer über Vögel und Alufolie -> Müllsparen, Ressourcenscho- nung https://utopia.de/ratgeber/bienenwachstu- E. Bezzel (2019): 55 Irrtrümer über Vögel. Aula-Verlag; 299 S., echer-besser-als-frischhaltefolie/ ISBN: 978-3-89104-819-1; 19,95 € In seinem neuesten Buch greift der erfahrene bayerische Vogelkundler und –schützer eine Lektüre-Empfehlungen Vielfalt von Themen aus der Vogelwelt auf. Er ori- entiert sich dabei an 55 mehr oder weniger ver- Das Verstummen der Natur breiteten Irrtümern über Vögel. Das Spektrum reicht von Irrtümern über Vogelfütterung, die Volker Angres, Claus-Peter Hutter: Das Ver- Rolle von Elstern und Krähen im Naturhaushalt stummen der Natur – Das unheimliche Ver- bis zum Einfluss des Klimawandels auf Vögel schwinden der Insekten, Vögel, Pflanzen – und und dem Artbegriff in der Biologie. Viele aktuelle wie wir es noch aufhalten können Themen, die Naturschützerinnen und Natur- schützer beschäftigen, werden aufgegriffen. He- LUDWIG Verlag, ISBN 978-3-453-28109-7; rausgekommen ist fast schon so etwas wie ein Originalausgabe 9/2018 Besprechung von Jürgen Reimann und Chris- Handbuch zu Ornithologie und Vogelschutz, prä- tiane Redeker: „Wir zerstören Natur, weil wir ihre sentiert in sehr gut lesbarem Schreibstil, vollge- komplexen Zusammenhänge nicht kennen und packt mit Informationen. Natur nicht mehr Natur sein lassen.“ (S. 96 Das Bezzel nimmt die Leserinnen und Leser mit auf Verstummen der Natur) eine Reise durch die kritische Betrachtung und „Tier- und Pflanzenarten sterben aus, neue Arten Hinterfragung von dem, was wir uns über die Vo- entwickeln sich. Das ist der Million Jahre alte Lauf gelwelt vorstellen, was aber nicht der oft kompli- der Evolution, ein völlig normaler Vorgang. Bis zierten Wirklichkeit entspricht. „Die Lösung von der Mensch dazwischenfunkte.“ Heißt es im Problemen und die Beantwortung von Fragen lie- Klappentext des Buches. Die Autoren zeigen auf gen im Versuch, komplexe Beziehungen mit viel sehr verständliche Weise die besorgniserre- Dynamik verstehen und darauf reagieren zu kön- gende Entwicklung auf, die nicht nur die Biodi- nen“ (S. 183). Wer den Anspruch hat, auf wis- versität, sondern auch Wirtschaft, senschaftlicher Basis Vogel- und Naturschutz zu Ernährungssicherheit und Lebensqualität gefähr- betreiben, wird hier viele Anregungen und Denk- det. Zusammenhänge werden klar, über die man anstöße finden. Dem preiswerten Buch ist darü- sich vielleicht nie Gedanken gemacht hat und sie ber hinaus weite Verbreitung in Kreisen zu verweisen auf Initiativen, bei denen wir mithelfen, wünschen, die mit der Nutzung und Gestaltung mitwirken können, um das Artensterben zu stop- unserer Landschaft zu tun haben. pen und lassen bei aller Besorgnis damit einen Quelle: Peter Herkenrath (LANUV) Schimmer Hoffnung. Unserer Meinung nach ein NABU-Info Waldems 2019 Seite 19
Bedrohtes Symbol für Glück und Liebe Afrika. Doch durch illegale und legale Jagd ist sie Die Turteltaube ist Vogel des Jahres 2020 auf ihrem Zugweg massiv gefährdet. Allein in der EU werden jährlich rund zwei Millionen Turtel- Die Turteltaube steht für Glück, Liebe und Frie- tauben getötet. Mit einer Petition wollen wir Bun- den. Ihre Lebensbedingungen sind allerdings we- desumweltministerin Svenja Schulze dazu niger romantisch: Seit 1980 sind fast 90 Prozent auffordern, sich bei der EU für einen Jagdstopp ihrer Bestände in Deutschland verloren gegan- einzusetzen. gen. Was der kleinen Taube fehlt, sind geeignete und-projekte/vogel-des-jahres/turteltaube/index.html Quelle: NABU https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen- Lebensräume wie strukturreiche Wald- und Feld- ränder. Besonders durch die industrielle Land- wirtschaft haben sich die Bedingungen für die Termin-Vorschau Turteltaube verschlechtert. 10.-12. Januar – NABU Mitmach- / Mitzählaktion „Stunde der Wintervögel“ 12. Januar, 11:00 h – Neujahrsempfang mit Minister Klose; NABU Feldscheune 31. Januar; 19:30 h – Vortrag von Dr. Dambeck „Idsteiner Senke – Naturraum, Entstehung und Bodenverhältnisse“ 06. März – Jahreshauptversammlung 01. Mai – Vogelstimmenwanderung Doch auch ein zweiter Punkt bedroht die Turtel- Details zu allen Terminen finden Sie zeitnah auf taube. Als einzige Langstreckenzieherin unter unserer Homepage unter www.nabu-waldems.de unseren Tauben verbringt sie ihren Winter in und in der hiesigen Presse. Seite 20 NABU-Info Waldems 2019
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