Inmpfungen und Infektionen - Stefan Winkler Klink für Innere Medizin I Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin - Labors.at
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Inmpfungen und Infektionen Stefan Winkler Klink für Innere Medizin I Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin
Da ist was schiefgelaufen… 22 jähriger Sanitäter begleitet krankes Kind mit der Rettung ins Wilhelminenspital… Selber krank mit Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Aphte im Mund, usw. und einem Ausschlag… Freundin ist Krankenschwester und hat den Pat. mit Paracetamol und Novalgin versorgt…
Masern • Hochkontagiös, ∼90% erkranken nach Kontakt • IKZ 9-12 Tage (Zeit von der Ansteckung bis zur Erkrankung), 4 Tage vor dem Exanthem (Ausschlag) bereits ansteckend! • Komplikationsreich (Pneumonie, Gehirnentzündung!)
Masern Vor dem 1. Geburtstag (10-12. Monat)! 13-15. Monat! 2 Teilimpfungen!
Wieviele bekommen die 2te Masernimpfung?
Masernfälle im April 2018
Viele Ängste bezüglich Impfungen sind wissenschaftlich nicht begründbar! Für das Auftreten von Allergien oder anderen Erkrankungen im Zusammenhang mit Impfungen gibt es keine Belege! Impfungen gehören zu den wirksamsten Vorsorgemaßnahmen, um Menschen vor sehr schweren Erkrankungen zu schützen! Impfungen sind die effizienteste Methode um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten, die von Mensch zu Mensch übertragen werden, wie z.B. Poliomyelitis (Kinderlähmung) oder Hepatitis B (infektiöse Leberentzündung), oder auch Masern zu verhindern!
Häufigste Infektionen in der Praxis Infekte des oberen Respirationstraktes - Bis 10 x /Jahr - Viral – selten bakteriell - Otitis media, Sinusitis Durchfallserkrankungen - Viral – selten bakteriell Hautinfektionen - Follikulitis, Furunkel, Impetigo Harnwegsinfektionen bei Frauen
Grippewelle…
VEI 2018
Übertragung… Husten und Niesen: kleine Aerosole (
Grippe… IKZ: Stunden bis wenige Tage Virusausscheidung 4-7 Tage bei immunkompetenten symptomatischen Personen Symptome: bestens bekannt (Fieber, Husten, Glieder- Kopfschmerzen, echt krank!)
Apropos Fieber regulierte (gesteuert vom Fieberzentrum im Gehirn) Erhöhung der Körpertemperatur über 37,8°C bei oraler Temperaturmessung ganz was anderes: Hyperthermie (=Überhitzung): exogene („Sauna“) oder endogene („Muskelarbeit“) Überhitzung; Werte über 41,2°C möglich = gefährlich!
Apropos Fieber Rhythmische Kontraktionen der Skelettmuskulatur (=Schüttelfrost) Verengung von Gefäßen in der Peripherie (verhindert Wärmeverlust, Pat blaß und kühl) Verhaltensänderung („zweite Bettdecke“)
Fieber-Märchen… • 50% der Eltern glauben, dass Fieber schädlich für ihr Kind ist • 15% der Ärzte glauben, dass Fieber das Gehirn schädigt > 75% des Krankenpflegepersonals und > 50% der Ärzte verordnen routinemäßig fiebersenkende Therapien!!
Apropos Fieber Teil der „natürlichen Abwehr“ Bei Fieber funktioniert die Immunabwehr besser und man wird schneller gesund! Signalfunktion
Fieber… …ist lieb
Schutz vor Viren ! ! Robert Koch Institut
Influenza-Impfung 2017/2018 A/Michigan/45/2015 (H1N1) pdm09- ähnlicher Stamm A/Hong Kong/4801/2014 (H3N2)- ähnlicher Stamm B/Brisbane/60/2008- ähnlicher Stamm B/Phuket/3073/2013- ähnlicher Stamm bei quadrivalenter Impfung + Pneumokokkenimpfung ab 50
Influenza-Saison 2017/2018 VEI 2018
Influenza-Impfung 2017/2018 Schutzrate ca. 60%, ab dem 70Lj 50% Die Influenzaerkrankung bei geimpften Personen verläuft milder, also mit weniger Komplikationen als bei Ungeimpften Wichtig: Herdenimmunität (bin geimpft=ich schütze meine Familie!)
Impfdosen/1000 81/1000 = 8%!
Medizinisches Personal stellt eine mögliche Infektionsquelle für die von ihm betreuten Patienten dar. Dabei handelt es sich oft um Patienten, die wegen bestehender Grunderkran- kungen ein erhöhtes Risiko haben, eine schwere, eventuell tödliche Verlaufsform der Influenza zu entwickeln. Die Impfung des medizinischen Personals folgt daher dem ethischen Gebot, Patienten nicht zu schaden. Gleichzeitig dient die Impfung dem persönlichen Schutz des medizinischen Personals, das mit Influenza- kranken in Kontakt kommen könnte.
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Pneumonie… Pneumokokken…
Pneumokokken-Diagnostik I
Pneumokokken-Diagnostik II
Pneumokokken – Impfung inkludierte Serotypen Prevenar13: 1, 3, 4, 5, 6A, 6B, 7F, 9V, 14, 18C, 19A, 19F, and 23F Pneumo23: 1, 2, 3, 4, 5, 6B, 7F, 8, 9N, 9V, 10A, 11A, 12F, 14, 15B, 17F, 18C, 19A, 19F, 20, 22F, 23F, 33F
Pneumokokken-Inzidenz in den USA vor und nach PCV-7 Vakzine
20 jährige Patientin, Raubtierpflegerin im Tiergarten Schönbrunn Unwohlsein, Übelkeit, Fieber, starke Kopfschmerzen Notfall → als „Kontingent“ auf die Station mit Fieber und Erbrechen durchgewunken…
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Sonntag im Dienst ?
Meningokokkeninfektionen • gefährlichste endemische Infektionserkrankung in Österreich • vorher völlig gesunde Kinder • anfangs nicht von banalem Infekt zu unterschieden • Sepsis – Meningitis • Sepsis - Letalität 30% trotz moderner Intensivbehandlung • Tod innerhalb von wenigen Stunden • Laborwerte hinken hinten nach – Blutbild, CRP anfangs normal
Maßnahmen für Kontaktpersonen • Antibiotikaprophylaxe • Impfung • Isolierung
Antibiotikaprophylaxe für enge Kontaktpersonen • alle Haushaltsmitglieder • Personen, bei denen der begründete Verdacht besteht, dass sie mit oropharyngealen Sekreten des Patienten in Berührung gekommen sind, z.B.Intimpartner, enge Freunde, evtl. feste Banknachbarn in der Schule, medizinisches Personal, z. B. bei Mund-zu-Mund- Beatmung, Intubation und Absaugen des Patienten ohne Atemschutz und ohne geschlossene Absaugsysteme, • Kontaktpersonen in Kindereinrichtungen mit Kindern unter 6 Jahren – bei guter Gruppentrennung nur die betroffene Gruppe, • enge Kontaktpersonen in sonstigen Gemeinschaftseinrichtungen mit haushaltsähnlichem Charakter, z. B. Internaten, Wohnheimen sowie Kasernen. rki.de
Antibiotikaprophylaxe NICHT indiziert • Nach „Begrüßungsküssen“ • Gemeinsames Trinken aus einem Glas • Besuch der gleichen Veranstaltung • Sitznachbarn in Bus, Zug, Auto, Flugzeug? • Kontakt mit dem/der Verstorbenen
Impfplan 2018 • Impfung gegen Meningokokken der Gruppe C ab dem 2. Lebensjahr nicht kostenfrei • Impfung gegen Meningokokken der Gruppe B nicht kostenfrei ab dem 3. Lebensmonat 80% Effectiveness bei Kindern im 1. LJ in UK
Bexsero
Nimenrix
Hepatitis B 400 Millionen Menschen sind weltweit chronisch mit dem Hepatitis B Virus (HBV) infiziert 82% der 530 000 Leberkarzinom-Fälle jährlich sind durch Virushepatitiden verursacht; davon sind 316 000 assoziiert mit HBV und 118 000 Hepatitis C
Hepatitis B: globale Prävalenz Quelle: CDC factsheet
Hepatitis B Übertragung: perkutan und über Schleimhäute nach Kontakt mit HBV-infiziertem Blut oder Körperflüssigkeiten inkl. Samen und Speichel, damit auch i.v. Drogen, Akupunktur, medizinisches Instrumentarium, Tattoo und Piercing… Mutter zu Kind (perinatal oder vertikal) Kind zu Kind (horizontal) Inkubationszeit bis zu 180 Tage
Risiko der Übertragung für Hepatitis B/C und HIV Maheshwari A et al. Lancet 2008;372:321–32
Hepatitis B: Impfung Kinderkombinationsimpfstoff Di/Tet/aP/Hib/Polio/Hep.B Infanrix hexa (GSK) Andere Impfstoffe KINDERIMPFSTOFFE Hepatitis B Engerix B 10µg (GSK) (Subunitvakzine; TOT) HBvaxPRO 5µg (SPMSD) Hepatitis A plus B Twinrix Kinder (GSK) ERWACHSENENIMPFSTOFFE Hepatitis B HBvaxPRO 10µg (SPMSD) HBvaxPRO 40µg (Dialysepatienten)(SPMSD) Engerix B 20µg (GSK) Hepatitis A plus B Twinrix Erwachsene (GSK)
Hepatitis B: Impfung Grundimmunisierung 1. Impfung Tag 0 2. Impfung Tag 28 3. Impfung nach >6 Monaten Vor der Reise sollten jedenfalls 2 Impfungen erfolgen um einen >85% Schutz zu gewährleisten Akzeleriertes Schema: Tag 0, 7, 21 (mit empfohlener vierter Dosis nach 12 Monaten)
z.B. Tuberkulose (Schwindsucht)
kavernöse TB: Z/N pos. Sputum → Übertragung Lunge M. tuberculosis TB- Läsion 90-95% der 5-10% der Infizierten Infizierten Reaktivierung der TB: z.B. bei Immunsuppression, HIV, anti-TNF-α,.. Progression zur aktiven TB Nature Immunology
Kontakt über mind. 8 Stunden notwendig (man infiziert sich NIE in der Strassenbahn!)
Impfung?
Danke!
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