Integrative Managementethik - Unternehmen und Unternehmer im Spannungsfeld zwischen Post-Teleologie und Deontologie - Nomos eLibrary

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Integrative Managementethik
    Unternehmen und Unternehmer im Spannungsfeld
    zwischen Post-Teleologie und Deontologie

    Ma r c Hü b s c h e r *

     V orstellung eines 'Dissertationsprojektes

    1.   Problem aufriss
    W irtschafts- und U nternehm ensethik und betriebsw irtschaftliche bzw. unternehm eri­
    sche Praxis scheinen au f den ersten Blick nicht sehr viel m iteinander zu tun zu haben.
    M uss das so sein? —Ist das das Schicksal der W irtschafts- und U nternehm ensethik?
    M eine A ntw ort lautet: Jein ! Ja , in B ezug au f die bisherige E ntw icklung der W irt­
    schafts- und U nternehm ensethik, deren A ufgabe im W esentlichen darin bestand, ein
    w iderspruchsfreies K onzept, m ithin eine Theorie vorzulegen, in deren Rahm en eine
    W irtschaftsethik zu denken ist. H ierbei handelt es sich um theoretische G edankensys­
    tem e, m it der die ökonom ische Rationalität überw unden oder erw eitert w erden soll.
    M ein 'Nein ist in dem Sinne zu verstehen, die W irtschaftsethik im Sinne einer anw en­
    dungsorientierten Sozialw issenschaft (vgl. H. Ulrich 2001) zu entwickeln.
    Freilich ist so ein A usgangspunkt voraussetzungsreich, denn offenbar w ird hier ein
    V erständnis zu G runde gelegt, dass schon am A nfang dem V erdacht des naturalisti­
    schen Fehlschlusses ausgesetzt ist. Som it kann m an auch von einer A usgangsthese
    sprechen, für die die w eitere A usarbeitung Sondierungen durchführen will.
    D ie A usgangsthese w ill ich kurz präzisieren: Eine anw endungsorientierte, nicht ange­
    w andte, Sozialw issenschaft muss sich der Lebensw irklichkeit der A kteure stellen. Ge­
    rade in Bezugnahm e au f Betriebswirtschafts- oder U nternehm ensführungslehre ent­
    steht bei diesem P ostulat sehr schnell die V erm utung einer sozialtechnologischen
    V erkürzung. Som it besteht die H erausforderung für eine anw endungsorientierte Sozi­
    alwissenschaft, die sich m it E thik auseinandersetzt, darin, sich gleichsam auch als kriti­
    sches U nterfangen zu denken. D am it ist das Program m um rissen: In dieser A rbeit
    w erden Ü berlegungen zu einer unternehm ensethischen K onzeption als anw endungs­
    orientierte und kritische Sozialw issenschaft formuliert.
    Bevor das V orgehen der A rbeit kurz dargestellt w ird, m öchte ich den gew ählten Beg­
    riff integrative M anagem entethik erläutern, da integrativ in der w irtschafts- und unter­
    nehm ensethischen D ebatte bisher schon belegt ist.
    Peter Ulrichs integrative W irtschaftsethik (vgl. P. Ulrich 2001), unbestritten einer der
    prom inentesten Ansätze im deutschsprachigen Raum , versucht Ö konom ie und Ethik,
    verstanden als m oderne V ernunftethik in Form der D iskursethik, integrativ zu behan­
    deln. G egen dieses integrative V erständnis ist folgender E inw and zu erheben: Es w ird

    * Marc Hübscher, Eupener Str. 6, 22049 Hamburg, Tel.: 040/68949821,
      E-mail: marc.huebscher@de.ey.com.

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eine Reduktion im G rundlagenbereich vorgenom m en, die m eines Erachtens nicht
      zw angsläufig ist, und einen w esentlichen Bereich der E thik (oder praktischen Philoso­
      phie), den der Lebensführung, system atisch nicht berücksichtigt. W enn im Folgenden
      also von integrativer M anagem entethik gesprochen w ird, ist dam it in Rekurs au f Hans
      Krämers (1995a) „Integrativer E thik“ ein V erständnis gem eint, dass die Irreduzibilität
      von zwei E thikform ationen, der M oralphilosophie und der Strebensethik, betont und
      m it seiner integrativen H erangehensweise schon in der E thik selbst anfängt.
      D arüber hinaus verstehe ich den B egriff M anagem entethik nicht im Sinne einer ,Ethik
      für M anager’, sondern als einen Platzhalter für ein program m atisches A nliegen: N icht
      die W irtschaftsw issenschaft ist der G egenstandsbereich, sondern die M anagem entleh­
      re, die sich selbst m it dem A nspruch einer anw endungsorientierten Sozialw issenschaft
      verstanden w issen will. Kurzum: D ie integrative M anagem entethik ist ein For­
      schungsprogram m , indem ich m ich m it der integrativen E thik Krämers im K ontext
      der M anagem entlehre auseinandersetzen will.

      2.    Struktur der A rbeit
      Das K ernanliegen der A rbeit hat sich im Zuge der B eschäftigung m it der M aterie so
      entw ickelt, dass ich nunm ehr von folgender Struktur ausgehe:
      D ie A rbeit w ird zwei Teile um fassen: Teil A - Sondierungen zu einer integrativen
      M anagem entethik und Teil B — System atische Ü berlegungen zu einer integrativen
      M anagem entethik.
      Im ersten Teil w ird eine Bestandsaufnahm e, aufgeteilt nach zwei Bereichen, durchzu­
      führen sein. N eben der D iskussion w irtschafts- und unternehm ensethischer Ansätze
      w erde ich den Pfad der M anagem entlehre aufnehm en.
      D er erste Bereich w ird sich dadurch auszeichnen, dass er es m it einer viel geäußerten
      A bsicht ernst m eint, näm lich nicht die einseitige A usrichtung an den etablierten A n­
      sätzen vorzunehm en, sondern auch eine junge G eneration von W irtschaftsethikern zu
      diskutieren. H ierfür w erde ich drei grobe Richtungen unterscheiden und folgende
      Ansätze diskutieren: erstens die philosophische W irtschaftsethik (Ulrich 2001 und
      Schum ann 2000), zweitens die ökonom ische W irtschaftsethik (H om ann/Blom e-D rees
      1992 und W ieland 1999) und die so genannte handlungsorientierte W irtschaftsethik
      (Enderle 1993 und Beschorner 2002). In der D iskussion w ird sich zeigen, dass m it
      A usnahm e von Enderle alle Ansätze den A usgangspunkt in den W irtschaftsw issen­
      schaften nehm en, was nicht zuletzt dadurch deutlich w ird, dass das K onstrukt des
      hom o oeconom icus in allen A nsätzen als Paradigm a der Ö konom ik diskutiert w ird, und
      von dort aus w eitergehend oder in A bgrenzung vom hom o oeconom icus eigene Ü berle­
      gungen angestellt w erden. D ie Ansätze rekurrieren alle, m it A usnahm e von Schu­
      m ann, au f universalen, gleichsam kognitivistischen E thikkonzeptionen1, die im

      1    Die hier formulierte Aussage muss doch gleich relativiert werden, denn das Verhältnis Ökonomik
           und Ethik stellt sich in den ökonomischen Ansätzen etwas diffus dar. Der Vorwurf des Moralpositi­
           vismus oder der juridoiden Moralauffassung wird gegen diese Ansätze gelegentlich erhoben. Wie sich
           das im Einzelnen darstellt, kann hier nicht behandelt werden. Liest man die Konzeptionen von Ho­
           mann oder Wieland, so kann man sie sicher als kognitivistisch bezeichnen, jedoch in anderer Konno-
           tation als bei den handlungsorientierten Ansätzen oder bei Peter Ulrich.

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Sprachduktus der kräm erschen integrativen E thik der M oralphilosophie zuzuordnen
    sind.
    Für das A nliegen m einer A rbeit w ird die D iskussion um die W irtschaftsw issenschaf­
    ten inklusive ihrer norm ativen Präsuppositionen keine w esentliche Rolle spielen, da
    schon im Rahm en der sogenannten sozialwissenschaftlichen Ö ffnung der B etriebs­
    wirtschaftslehre (vgl. z.B. den Sam m elband von W underer 1994; Kirsch 2001: 445ff.)
    die Praxisrelevanz derartiger K onstrukte äußerst instruktiv kritisiert w urde. Ferner
    bezw eifle ich, dass die einseitige A usrichtung der W irtschafts- und U nternehm ens­
    ethik an der M oralphilosophie die A ufgabe erfüllen kann, die E thik näher an die Le­
    bensw irklichkeit der A kteure zu binden. D ies aber w äre eine V oraussetzung, um von
    einer W irtschafts- und U nternehm ensethik als anw endungsorientierter und kritischer
    Sozialw issenschaft zu sprechen.
    Im zweiten Bereich des ersten Teils w erde ich m ich m it der M anagem entlehre ausei­
    nandersetzen. H ier w ird es insbesondere darum gehen, das Feld zu beschreiben, in­
    dem die M anagem entethik zu positionieren ist. Es ist freilich keine N euigkeit, dass der
    Bereich der M anagem entlehre sehr ausdifferenziert und unübersichtlich ist. Im W e­
    sentlichen w erde ich m ich au f A nsätze konzentrieren, die unter dem Term inus evolu­
    tionäres M anagem ent (vgl. etw a K ieser/W oywode 2001) subsum iert werden. N am ent­
    lich w erden das St. G aller M anagem ent M odell (vgl. in der neuesten V ersion Rüegg-
    Stürm 2002) und die E volutionäre O rganisationstheorie von W erner Kirsch und sei­
    nen Schülern (vgl. Kirsch 2001) behandelt. D ie Konzepte scheinen besonders relevant
    für das A nliegen der A rbeit, da sich beide A nsätze einerseits selbst als anw endungsori­
    entierte Sozialw issenschaft verstehen und andererseits versuchen, die K om plexität der
    unternehm erischen Praxis im eigenen T heoriekonstrukt konstitutiv zu berücksichti­
    gen. Interessant ist an beiden A nsätzen, was in der w irtschafts- und unternehm ens­
    ethischen D iskussion offensichtlich gar nicht oder nur am Rande zur Kenntnis ge­
    nom m en w ird, dass auch dort ethische Fragestellungen und m oralische D ilem m ata
    them atisiert werden. A m St. G aller M anagem entm odell w ird sich zeigen, inwiefern
    sich eine zunehm ende V ereinseitigung in Sachen E thik durchgesetzt hat. W ährend
    Hans Ulrich in den ausgehenden achtziger Jahren die U nterscheidung von Sollen und
    K önnen recht klar vornim m t (vgl. Ulrich 2001: 451), verm ischt sich m it Bleicher
    (1994) die St. G aller M anagem ent Konzeption m it norm ativ aufgeladenen E thikvor­
    stellungen, die aktuell bei Rüegg-Stürm (2002) im Bekenntnis zur integrativen W irt­
    schaftsethik kulm inieren, bei dem alles andere als klar ist, was dort noch unter anw en­
    dungsorientierter Sozialw issenschaft, außer als Lippenbekenntnis zu einer gew achse­
    nen Tradition, zu verstehen ist. Bei Kirsch (1997) finden sich im Rahm en seiner R ati­
    onalitätsdiskussion auch einige w eitergehende Ü berlegungen zur Ethik. Obwohl
    Kirsch (1997: 423) m it einer dialogischen E thik sym pathisiert, schließt er die B erück­
    sichtigung anderer Ethikkonzeptionen nicht aus. M it der B erücksichtigung der au f
    Spinner zurückgehenden G egenüberstellung von prinzipieller und okkasioneller V er­
    nunft (vgl. Kirsch 2001: 475) lässt Kirschs Evolutionäre O rganisationstheorie genü­
    gend R aum (was ja durchaus m it dem Bekenntnis zum Erkenntnispluralism us gew ollt
    ist) w eitergehende ethisch-konzeptionelle Ü berlegungen zu entwickeln.

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A usgehend von dieser Inventur w erden dann im zweiten Teil der A rbeit Ü berlegun­
      gen zu einer integrativen M anagem entethik entwickelt. H ierfür habe ich folgende D i­
      m ensionen gewählt: E pistemologie, M etatheorie und Geltungstheorie.
      D iese E inteilung ist von m ir vorgenom m en w orden, um eine V ergew isserung der
      theoretischen G rundlagen durchzuführen. Epistem ologisch w erden A ussagen über die
      eigenen und auch allgem einen Erkenntnism öglichkeiten gew onnen, die dann m etathe­
      oretisch über eine Sozialtheorie verfestigt w erden und in deren Rahm en das K onzept
      der integrativen E thik Kräm ers entfaltet w erden soll. Im nächsten Schritt soll dann
      geprüft w erden, inw iew eit die vorangegangenen Ü berlegungen für produktive, sozio-
      kulturelle O rganisationen gelten können oder auch müssen.

      2.1   Epistem ologie
      W enn schon w eiter oben davon gesprochen w urde, die E thik w ieder näher an die
      Lebensw irklichkeit der A kteure heranzuführen, dann sind m it dieser Aussage auch
      erkenntnistheoretische Im plikationen verbunden, die hier in A nlehnung an Janich
      (1996), als Theorie des lebensw eltlichen Erkennens bezeichnet w erden sollen. W enn
      es richtig ist, dass w issenschaftliche Erkenntnis ein Grenzfall der lebensw eltlichen
      Erkenntnis ist, dann sollte für die epistem ologische Positionierung vom A llgem einfall
      ausgegangen werden. Selbstverständlich geht es hier nicht um epistem ologische A us­
      sagen im A llgem einen, auch w enn diese gestreift w erden. M ir geht es um G rundlagen
      für eine anw endungsorientierte Sozialw issenschaft, d.h. um die Form ulierung einer
      Erklärens- und V erstehensperspektive im K ontext produktiver O rganisationen. Es
      geht um ein philosophisches V erständnis, dass im Sinne von H egel die W elt in Ge­
      danken fasst oder m it Janich um ein philosophisches Reflektieren, das kein Selbst­
      zw eck ist, „sondern M ittel zur theoretischen im D ienste der praktischen O rientierung
      —im A lltagsleben, in den W issenschaften und in der Philosophie selbst.“ (Janich 2001:
      221). Aus diesen A ndeutungen m ag schon erkenntlich sein, welches philosophische
      G rundverständnis in dieser A rbeit eingenom m en w ird: pragm atistisch und m etho­
      disch kulturalistisch. Pragm atistisch w ird hier im Sinne von Problem orientierung ge­
      deutet und dabei soll auch schon ein antireduktionistisches M enschenbild berücksich­
      tigt w erden, nach dem „künftige sinnvolle H andlungen die M enschen und ihre W elt in
      neue Beziehungen zueinander (...) bringen, die w ieder veränderbar sind, w enn M en­
      schen neue Pläne schm ieden, A bsichten verfolgen, Träum e haben und ihnen gem äß
      handeln.“ (Pape 2002: 171) M ethodisch kulturalistisch w ird zu ergründen sein, wie
      „Lebensw elt, gem einschaftliche Praxis und A lltagssprache nicht im Rückspiegel einer
      idealen W issenschafts- und Philosophensprache erscheinen, sondern als die ernstge­
      nom m ene G rundlage im Sinne eines m ethodischen A nfangs.“ (Janich 2001: 219) Für
      eine lebensw eltliche E rkenntnistheorie w ird im M ethodischen K ulturalism us von den
      U nterscheidungen H andeln/V erhalten, G elingen/M isslingen und E rfolg/M isserfolg
      ausgegangen, die gleichsam auch leitend für die m ethodisch kulturalistische H and­
      lungstheorie sind (vgl. H artm ann 1996; Janich 2001). Beim H andeln, nicht beim blo­
      ßen V erhalten, w erden H andlungsschem ata aktualisiert, die ge- oder m isslingen kön­
      nen. D iese führen zu H andlungsfolgen, die, w enn sie in der A bsicht des Akteurs stan­
      den, den E rfolg darstellen. N un stellen sich insbesondere m it dem M ethodischen Kul­
      turalism us Problem e ein, die dort noch nicht in befriedigender A rt bew ältigt wurden.

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Es w urde schon kritisiert, dass sich Jan ich und seine Schüler bisher überw iegend m it
    N aturw issenschaften beschäftigt haben; eine system atische A useinandersetzung m it
    den Geistes- und K ulturw issenschaften steht dort noch aus (vgl. Steinm ann/ Scherer
    2002: 172f.; aber auch Jan ich 2001: 218). In dieser A rbeit w ird der M ethodische Kul­
    turalism us um eine geistesw issenschaftliche E rw eiterung im Sinne einer Interpretati-
    ven H andlungsrationalität (vgl. R eckling 2002) diskutiert. Kurzum: Für soziale Inter­
    aktionen w ird ein um herm eneutische G edanken angereichertes m ethodisch-
    kulturalistisches V erständnis von Z weckorientierung verfolgt.
    Offen bleibt dabei, inw iefern dieses V orhaben auch kritisch sein kann oder gar muss.
    Gem einhin erfordert Kritik K riterien, nach denen beurteilt w erden kann. Es ist sicher­
    lich m öglich, z. B. im Sinne von H aberm as im herrschaftsfreien D iskurs ein norm ati­
    ves Potenzial zu entfalten, das im Begründungsdiskurs die K riterien für dieses Unter­
    fangen bereitstellen kann. Im Bereich der angew andten E thik befinden w ir uns aber
    im W esentlichen im A nwendungsdiskurs und m üssen den daraus resultierenden A n­
    forderungen gerecht w erden. A nw endung m eint hier, dass ein tragfähiges, sozialtheo­
    retisches K onstrukt identifiziert w ird im Rahm en dessen auch eine E thik entfaltet
    w erden kann. W ie können N orm en begründet und in der A nw endung geltend ge­
    m acht w erden? N icht nur A lbert (1991: 15) hat für m ich w eiterhin einleuchtend ge­
    zeigt, dass das Prinzip der zureichenden B egründung in das so genannte „M ünchhau­
    sen T rilem m a“ führt, sondern auch B onacker (2000) hat eine instruktive A nalyse über
    die G eltung von N orm en vorgelegt. Beide argum entieren, freilich im V orgehen unter­
    schiedlich, dass die E ntscheidung für einen W ert die G rundlage einer N orm ist. E nt­
    scheidend bei einem W ert ist, dass es auch schon im m er einen G egenwert gibt, denn,
    w enn es ihn nicht gäbe, w ürde der fragliche W ert m angels A lternative allgem ein gel­
    ten. D esavouiert nun eine fragliche, zureichende Begründung, bzw. der Polytheism us
    der W erte, eine norm ative D im ension in der G esellschaft? Ich verm ute nein, denn in
    A nbetracht dieser Situation entfaltet die K ontingenz, im Sinne eines sich-so-oder-
    anders-entscheiden-könnens, eine norm ative Kraft (vgl. Bonacker 2000). Ferner gebe
    ich zu bedenken, dass der „postm odern“ aufgeklärte Beobachter w eiß, dass die A n­
    w endung einer N orm im m er einen Teil „Supplem ent“ beinhaltet (vgl. u.a. die de-
    konstruktivistisch-konstruktive A uslegung im Bereich der O rganisationen bei O rt­
    m ann 2003a). Die A nw endung einer N orm , die ihrerseits au f kontingenten W erten
    basiert, erhält som it eine zweite W ende zur K ontingenz, näm lich diejenige, m it der
    sich ein orientierungsbedürftiger und —w illiger A kteur konfrontiert sieht, der eine
    allgem eine N orm au f einen einzigartigen Fall anw enden w ill oder muss. D ies sind
    Problem e, m it denen sich ein anw endungsorientierter E thiker auseinandersetzen
    m uss, w enn es ihm um „den U m gang m it sittlichen V erpflichtungen in einer konkre­
    ten Situation“ (Irrgang 1998: 14) gelegen ist. Ferner resultiert aus der A nerkennung
    der K ontingenz auch die M öglichkeit der K ritik, „da sie gegenüber jeder Praxis deren
    system atische K ontingenz einklagen kann, denn jede Praxis bleibt angesichts der U n­
    m öglichkeit vollständiger B egründung im m er selektiv“ (Bonacker 2001: 174). Lassen
    w ir uns au f diese Situation ein, so haben w ir es sowohl m it einer konservativen als
    auch m it einer antizipierenden Kritik zu tun (vgl. Feyerabend 1980: 47). M it diesen
    Überlegungen soll angedeutet w erden, inw iefern in dieser A rbeit M anagem entethik als
    anw endungsorientiertes und kritisches K onzept verstanden wird.

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                                  Generiert durch IP '46.4.80.155', am 05.02.2022, 07:44:04.
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2.2          M etatheorie
      Unter m etatheoretischer Perspektive w ird in dieser A rbeit zw eierlei zu verstehen sein.
      Erstens w ird zu zeigen sein, dass die bisherigen Ü berlegungen an eine bestehende
      Sozialtheorie anschlussfähig sind und zweitens w ird m it Hilfe dieser Sozialtheorie das
      w eiter oben angesprochene duale K onzept der Integrativen E thik Krämers eingeführt.
      Für dieses V orgehen w ird die Strukturationstheorie von A nthony Giddens aufge­
      nom m en. M it seiner D enkfigur der D ualität von Strukturen, w onach „die Struktur­
      m om ente sozialer System e sowohl M edium w ie E rgebnis der Praktiken, die sie rekur­
      siv organisieren“ (Giddens 1995: 77) sind, gibt Giddens Raum , sowohl die K raft der
      Struktur als auch das H andeln rekursiv zu berücksichtigen. Zur genaueren A nalyse der
      D ualität von Strukturen w ird in der A rbeit zudem das K onstrukt des „gem äßigten
      V oluntaristen“ (Kirsch 1997: 34) eingeführt. D er gem äßigte V oluntarist ist eine Kon­
      struktion, die jenseits einer bew usstseinsphilosophischen A rgum entation liegt, und
      dam it nicht bereit ist, sich „transzendentalen T räum ereien“ (Albert 1975) hinzugeben.
      D am it w ird zu jedweder Transzendentalphilosophie ein kritischer A bstand gehalten,
      da bisher der Beweis aussteht, dass sie die eigenen gut gem einten A ussagen auch selbst
      anw enden kann.2 U m hier keine zu großen M issverständnisse aufkom m en zu lassen:
      W enn ich selbst eine große Sym pathie zum konsequenten Fallibilism us hege, w ill ich
      nicht sagen, dass eine Transzendentalphilosophie keine H ilfe sei. Jedoch ist zu konsta­
      tieren, dass sie es in praktischen Problem situationen bisher nicht w ar, und dam it die
      Suche nach alternativen K onzepten sinnvoll erscheint. Und w ie hat Pfriem (2002)
      kürzlich formuliert: „Das Schm utzige ist das Saubere“ und in diesem Bereich m üssen
      w ir uns, w ie ich m eine, bew egen, um eine anw endungsorientierte E thik zu denken.
      D och zurück zur Strukturationstheorie. Ich habe oben schon angedeutet, dass auf­
      grund der praktischen U nentscheidbarkeit von Problem situationen, die Kontingenz
      ein K andidat für N orm ativität ist. Dass K ontingenz nicht einfach w egzudenken ist,
      sieht w ohl auch G iddens, w enn er schreibt, dass H andeln E reignisse betrifft, „bei
      denen ein Individuum A kteur in dem Sinne ist, dass es in jeder Phase einer gegebenen
      V erhaltensequenz anders hätte handeln können.“ (Giddens 1995: 60). So erreicht m an
      einen Punkt, an dem m an geneigt ist, zu sagen: anything goes. V ielleicht ist auch das
      gem eint, w enn der Strukturationstheorie vorgew orfen w ird, dass sie einen norm ativen
      A nsatz entbehre (vgl. u.a. B eschorner 2002: 59), der insbesondere für w irtschafts- und
      unternehm ensethische Fragestellungen erforderlich scheint. A n anderer Stelle w eist
      jedoch Beschorner (2003) d arau fh in , das es trotz der K ritik an Giddens w eiterhin eine
      interessante Frage ist, ob m it der Strukturationstheorie, im Sinne von „m it Giddens
      über Giddens hinaus“,3 auch w irtschafts- unternehm ensethische Fragestellungen zu­
      sam m engedacht w erden können.

      2     Das müssen sie auch nicht, da von dieser Seite schlechterdings behauptet wird, dass man bei diesem
            Vorwurf Begründungs- und Anwendungsdiskurs durcheinanderwirft, und damit die wissenschaftliche
            Redlichkeit gerettet wird, jedoch dem Entscheider keine Entscheidungshilfe bereitgestellt wird.
      3     Ein interessanter Versuch ist m.E. in den aktuellen Arbeiten von Ortmann (2003a), insbesondere
            (2003b), zu finden und zeigt damit nicht zuletzt auch das große Potenzial der Strukturationstheorie.

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N un kann dieses Projekt zw eierlei bedeuten: E ntw eder m an setzt eine au f M oralphilo­
    sophie reduzierte V ernunftethik4 als Status und versucht sie in die Strukturationstheo-
    rie zu integrieren, oder aber m an setzt die Strukturationstheorie als Status und unter­
    sucht die ethische Theorie nach interessanten K andidaten. Für die zweite M öglichkeit
    vertritt Kräm er eine interessante E thikkonzeption. D em nach besteht eine E thik aus
    zw ei K onzepten: M oralphilosophie einerseits und Strebensethik andererseits. Beide
    können nicht au f das jeweils andere reduziert w erden. M oral w ird dabei sozionom und
    externalistisch aufgefasst (vgl. Kräm er 1995a: 43). D am it w ird M oral zur Sollensethik.
    N ach ihr ist das Sollen prim är das, „was andere von uns fordern oder fordern könn­
    ten, und in zw eiter Linie das, was w ir in unserem W ollen davon m ehr oder w eniger
    anerkennend akzeptieren.“ (Kräm er 1995a: 47) Som it b ed arf es der Strebensethik,
    deren Inhalt prim är das eigene W ollen ist, w om it Fragen der L ebensführung betroffen
    sind (vgl. Kräm er 1995a: 75ff., Schm id 1998: 66f.). H ier w ird deutlich, w arum sich
    beide Ethiktypen ausschließend gegenüberstehen: „E igenstreben schließt näm lich
    Sollen als redundante U berdeterm ination aus, und w o um gekehrt Forderungen nötig
    sind, ist ein entsprechendes Eigenstreben per definitionem nicht gegeben (sonst be­
    dürfte es keiner N ötigung).“ (K räm er 1995b: 213) M it diesen kurzen A ndeutungen zur
    dualen, m ithin integrativen !th ik k on )ep tion , sind viele zentrale Fragen der m oralphiloso­
    phischen T heorienbildung betroffen, au f die hier nicht w eiter eingegangen w erden
    k a n n .5
    D er Z usam m enhang m it der Strukturationstheorie w ird nun in der Form hergestellt,
    dass auch m oralische N orm en Bestandteil der Legitim ationsstruktur (vgl. Giddens
    1995: 81ff.) sind, w ährend sich die A spekte der L ebensführung (Strebensethik) im
    W esentlichen in der reflexiven Steuerung des H andelns niederschlägt, d.h. die A kteure
    „beziehen sich in ihrem H andeln m ehr oder m inder überlegt au f ihr eigenes, vergan­
    genes, gegenw ärtiges und zukünftig erwartetes V erhalten ebenso w ie au f das anderer
    und a u f die Strukturen des H andelns.“ (O rtmann et al. 1997: 317) Nun bin ich freilich
    nicht so illusionär zu behaupten, dass die norm ativen Strukturen die allein m aßgeben­
    den Strukturen darstellen. Giddens hat ja bekanntlich neben der Legitim ation die Si­
    gnifikation und H errschaft idealtypisch nebeneinander gestellt. Aus eben diesem
    G rund ist der B ezug au f eine strebensethische K om ponente m.E. notw endig, denn
    diese E thik der ersten Person hat starken Einfluss au f die H andlungsm otivation6 des
    Akteurs. Um es kurz zusam m enzufassen: In diesem A bschnitt w ird die Strukturations­
    theorie eingeführt und dergestalt interpretiert, dass in ihrem Rahm en die integrative
    E thik Kräm ers rekonstruiert w erden kann.

    4   Dieses Vorgehen wird meistens überlegt, da in unserer heutigen Zeit Ethik und Moralphilosophie
        synonym behandelt werden, was offensichtlich in Philosophie, Wirtschaftsethik und Öffentlichkeit so
        gesehen wird, aber keineswegs zwangsläufig ist, vgl. Krämer (1995a: 94).
    5   Damit meine ich z.B. die Geltungsfrage einer externalistischen Moralauffassung oder auch den Zu­
        sammenhang von Sollens- und Strebensethik.
    6   Giddens (1995: 57) hat klar herausgestellt, dass die Handlungsmotivation sich „eher auf ein Hand­
        lungspotenzial als auf die Art und Weise, in der das Handeln durch Handelnde ausgeführt wird“, be­
        zieht.

zfwu 4/2 (2003), 217-226                                                                                      223
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2.3          G eltungstheorie
      In diesem A bschnitt w ird zu prüfen sein, inw iew eit das bisher entwickelte K onzept
      au f U nternehm en angew andt w erden kann. D afür w erden einerseits die struktura-
      tionstheoretischen Bem ühungen zum strategischen M anagem ent aufgenom m en (vgl.
      O rtm ann/ Sydow 2001) und anderseits die aktuellen Ü berlegungen von O rtm ann
      (2003a) zur Regelbefolgung und —verletzung aufgegriffen. Es hat in der Betriebsw irt­
      schaftslehre, aber nicht nur dort, eine gew isse Tradition, U nternehm en als N etz von
      Entscheidungen und Entscheidungsprozesse aufzufassen, was nicht zuletzt in der
      M etapher das M anagem ents als „decision m aking process“ zum A usdruck kom m t.7 In
      einigen T heoriekonzepten (u.a. D errida, Luhm ann, von Foerster) w erden E ntschei­
      dungen paradoxiert und dam it au f die U nm öglichkeit von E ntscheidungen verwiesen.
      O rtm ann (2003b: 145) hat jüngst zu R echt darauf hingew iesen, dass Badurians Esel
      nicht verhungert. Also w erden, w ie m an tagein und tagaus beobachten kann, E nt­
      scheidungen getroffen. Entscheidungen sind also m öglich. Paradox w erden sie aller­
      dings, w enn die Begründungsebene analysiert wird. Das Problem der zureichenden
      B egründung w urde w eiter oben schon m it B ezug au f A lbert und Bonacker angespro­
      chen und w ird au f der Ebene der U nternehm en w ieder virulent. Entscheidungen m üs­
      sen die ,K luft der K ontingenz’ (O rtm ann 2003b: 145) überbrücken und eine zurei­
      chende B egründung ist nicht in Sicht. T rium phiert hier der Schm ittsche D ezisionis­
      m us, nachdem „souverän ist, w er über den A usnahm ezustand entscheidet“ und diese
      „E ntscheidung über die A usnahm e ist näm lich im em inenten Sinne E ntscheidung“
      (Schm itt 1996: 11)? D ie A ntw ort m uss differenziert ausfallen: Einerseits ja, denn eine
      E ntscheidung ist im m er irgendw ie dezisionistisch. A ndererseits nein, w eil die A ner­
      kennung der K ontingenz die schm ittsche Souveränität an alle überträgt (vgl. O rtm ann
      2003a: 234).8 W enn m an einen Schritt w eitergeht und fragt, was O rganisationen in
      A nbetracht des D ezisionism us zusam m enhält, und dabei nicht bei der D ichotom ie
      H obbes — D urkheim stehen bleibt, erscheint eine Trias „N orm -Interesse-M im esis“,
      die O rtm ann (2003a: 132ff.) deutlich gesehen hat. Die K om ponenten dieser Trias
      stehen nicht zusam m enhanglos nebeneinander, sondern sind rekursiv m iteinander
      verknüpft und nicht aufeinander zurückführbar. D iese allgem eine Trias im pliziert die
      D enkfigur des Supplem ents9, da sie konkrete, m ithin einzigartige Situationen be­
      schreiben helfen soll. H ier erscheint ein w eiteres M al die M öglichkeit, eine U nterneh­
      m ensethik integrativ zu denken, d.h. unter Berücksichtigungen einer Sollensethik als
      M oralphilosophie einerseits und einer Strebensethik andererseits. D abei w ird sich
      zeigen, inw iew eit die eine das notw endige Supplem ent für die andere ist.

      7     Malik (2001: 202) hat diesen Umstand recht deutlich formuliert: „Nur Führungskräfte entscheiden.
            Wer entscheidet, ist eine Führungskraft, unabhängig von Rang, Titel und Stellung. (Hervorhebung
            i.O.).“
      8     Mit ein wenig Interpretation kann man diesen Gedanken auch mit Giddens (1995: 67) „Dialektik der
            Herrschaft“ in Verbindung bringen.
      9     Damit ist jenes Supplement gemeint, dass Derrida wie folgt beschreibt: „das Supplement fügt sich
            hinzu, es ist ein Surplus; Fülle, die eine andere Fülle bereichert (...) Aber das Supplement supplemen-
            tiert. Es gesellt sich nur bei, um zu ersetzen. Es kommt hinzu oder setzt sich unmerklich an-(die)-
            Stelle-von-wenn es ausfüllt, dann so, wie man eine Leere füllt.“ (Derrida, zitiert nach Ortmann 2003b:
            128).

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3.   Schluss
    D am it m öchte ich abschießend den vorläufigen U ntertitel der A rbeit hervorheben:
    U nternehm en und U nternehm er befinden sich, w ie jedes Individuum , im Spannungs­
    feld zw ischen P ost-T eleologie10 (Strebensethik) und D eontologie (Sollensethik). W er
    das anerkennen w ill, der w ird zu dem Schluss kom m en, dass die integrierende oder
    supplem entierende Leistung einer anw endungsorientierten E thik in der verm ittelnden
    B eratung dieses Z usam m enhangs liegt. D ie E ntscheidung liegt aber w eiterhin beim
    w irtschaftenden A kteur m it allen dam it zusam m enhängenden K onsequenzen, die
    jedoch im Regelfall nur ex-post hinreichend bestim m t w erden können.

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    10 Der Begriff Post-Teleologie will dem Umstand Rechnung tragen, dass in der Moderne (oder auch
       Postmoderne?) „eine Reprise der kanonischen Ethik mit ihren einhelligen und übergeschichtlichen
       Naturzwecken und Wesenszielen“ (Krämer 1995a: 127) ausgeschlossen ist. Lebensziele sind nicht
       vorgegeben, sondern müssen von den Akteuren selbst gesetzt werden (vgl. Krämer 1995a: 129;
       Schmid 1998: 88ff.).

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Integrative Managementethik
    Ein Gespräch mit Marc Hübscher über sein Dissertationsprojekt

    G eführt von Thomas B eschorner

    z f w u : M arc, du arbeitest hauptberuflich bei einer großen H am burger W irtschaftsprüfungsgesellschaft
    und prom ovierst ) u einem 'Thema, bei dem ich vermute, dass es w ohl eher eine untergeordnete R olle in
    deiner beruflichen A lltagspraxis spielt. E m pfindest du es als einen schönen A usgleich oder als B elas­
    tung in zwei solch unterschiedlichen ,,W ’e iten zu leben “l
    M H : Ja , es ist nach m einer E inschätzung richtig, dass das T hem a E thik in der berufli­
    chen Praxis eine untergeordnete Rolle spielt. W arum ist das eigentlich so? In vielen
    G esprächen, die ich m it Kollegen führe, kann ich im m er w ieder ein großes Interesse
    an diesem Them enkom plex feststellen. A ber zurück zu D einer Frage: Ich em pfinde es
    als schönen und interessanten A usgleich. Es ist ein w irklicher Luxus, einerseits W is­
    senschaft außerhalb des W issenschaftssystem s zu betreiben und andererseits täglich
    Im pulse aus der A lltagspraxis zu bekom m en. Ich hoffe, dass w ird sich schlussendlich
    als „added value“ in m einer A rbeit niederschlagen.
    z f w u : D iesen added value wünschen w ir deiner A rbeit natürlich. V erstehen dich deine Kollegen
    eigentlich noch, wenn du über Post-Teleologie und D eontologie sprichst? A llgem einer form uliert, be­
    d a r f es nicht einerseits einer bestimmten Sprache, um Praxis zu verstehen und gleichzeitig R eflexions­
    angebote an und f ü r Praxen zu form ulieren ? B ed a rf es nicht andererseits (auch) einer bestimmten
    Sprache um in der Sphäre der W issenschaften argumentieren zu können? M uss m an sich da nicht
    möglicherweise entscheiden?
    M H : M öglicherw eise ja. A lso, natürlich ist im Spannungsfeld zw ischen Theorie und
    Praxis teilweise ein term inologisches Inkom m ensurabilitätsproblem vorhanden. A ber
    das ist eine ganz besondere H erausforderung: W enn ich m ich ab und zu m it Kollegen
    über m eine A rbeit unterhalte, ist es doch schon schw er, nicht zu voraussetzungsreich
    zu argum entieren. M an erhält aber dabei auch einen T est der ganz besonderen Art:
    Kann ich m eine G edanken einfach hinunter brechen (was m ir häufig auch nicht ge­
    lingt), dam it „O utsider“ verstehen, was und w arum ich etwas bearbeite? V ielleicht
    steht hier irgendw ann eine E ntscheidung an, aber derzeit ist eine Übersetzerrolle
    durchaus interessant. Für externe D oktoranden besteht das P roblem zum Teil auch
    au f der anderen Seite: Bin ich an die W issenschaft auch anschlussfähig? - Insofern bin
    ich sehr froh, dass B erliner Forum kennen gelernt zu haben, denn dort ist eine zw ang­
    lose theoretische Reflexion möglich.
    z f w u : 'Welche 'Berufsperspektiven verfolgst du m it einer derartigen D oppelstrategie?
    M H : Eine gute Frage. D as W ort Strategie im pliziert natürlich ein Ziel (Vision), au f die
    die Strategie ausgerichtet ist. Bei m ir bezieht sich die Strategie w eniger au f die berufli­
    che Zukunft. D enn die V ergangenheit hat m ir bisher gezeigt, dass sich die M öglichkei­
    ten entw ickeln, w enn m an Interesse, M otivation und Idealism us aufbringt, gepaart m it
    einem V erständnis der E volution in eine offene Zukunft. V ielm ehr geht es m ir bei
    diesem „Z w ei-W elten-K onzept“ um die persönliche Entwicklung.

zfwu 4/2 (2003), 227-229                                                                                         227
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z f w u : In deinem E xpose verortest du dich )u m einen im Bereich des M anagem ents und )u m ande­
      ren im Bereich der W irtschaftsethik. 4 ie l ist es, so habe ich deine A usführungen verstanden, M ana­
      gem en t stärk er im 'Rahmen einer W irtschaftsethik )u thematisieren und E thik starker a u f die A ­
      gen d a der M anagem entlehre ) u setzen. Wie siehst du die A nschlussfähigkeit in diesen beiden B erei­
      chen? W ie sch ä t)t du die „R ezeptionsfähigkeit“ deiner 'Überlegungen in diesen beiden —ja sehr unter­
      schiedlichen —'W issenschaftskulturen ein?
      M H : A lso, betrachtet m an einerseits das w eite Feld der M anagem entlehre, so ist zu
      konstatieren, dass einige Forschungsbem ühungen auch zur E thik vorliegen oder be­
      trieben w erden (das gilt insbesondere für den angloam erikanischen Bereich). A nderer­
      seits ist der Bereich der W irtschaftsethik, insbesondere m it dem dom inanten V er­
      ständnis von E thik als M oralphilosophie, m it einer Reihe von Ü bersetzungsschw ierig­
      keiten verbunden. V ersucht m an W irtschaftsethik stärker an die M anagem entlehre
      heranzuführen, sieht m an sich dem V erdacht der Instrum entalisierung gegenüber. W ill
      m an die M anagem entlehre näher an die W irtschaftsethik führen, kann m an sich die
      Frage des intellektualistischen Fehlschlusses, verstanden als Pendant zum naturalisti­
      schen Fehlschluss, stellen. Um au f die R ezeptionsfähigkeit zu kom m en, vertrete ich
      w ohl einen skeptisch geläuterten Idealism us. W ie hat schon A lbert E instein form u­
      liert: „V orurteile sind schw erer zu spalten als A tom e“. Ich verm ute, es w ird noch viel
      A rbeit brauchen und W issenschaftler und Praktiker, die sich beiden Bereichen ver­
      pflichtet fühlen, um die unterschiedlichen W issenschaftskulturen integrativ zu denken.
      A lso, trotz einer gesunden Skepsis, entledigt es uns nicht dem V ersuch, das Projekt
      trotzdem anzugehen. Das ist ja ein A nliegen m einer Arbeit.
      z f w u : Ich m eine M ittelstraß hat einm al die These form uliert, dass Innovationen durch die „R änder“
      einer D isziplin entstehen. W elche Bedeutung könnte nach deiner E inschätzung eine wirtschaftsethi­
      sche R eflektion von M anagem enttheorien f ü r die K ernbereiche des M anagem ents haben?
      M H : Das kom m t ganz darauf an, w elches V erständnis von W irtschafts- und U nter­
      nehm ensethik zugrunde gelegt w ird — denn die w irtschaftsethische Reflexion ist m ir
      noch nicht bekannt. W enn M anagem enttheorien auch G estaltungsem pfehlungen ge­
      ben w ollen, so verm ute ich, dass ethische Ü berlegungen (im Sinne von M oral und
      Lebensführung) hilfreich sind, um die K om plexität der sozialen Interaktionen und der
      betrieblichen E ntscheidung nicht zu stark zu sim plifizieren. D as gleiche gilt im Ü bri­
      gen auch für die W irtschafts- und U nternehm ensethik. Letztendlich ist es aber die
      W ahl des W issenschaftlers, die da lautet: Praxisnähe oder E lfenbeinturm ?
      z f w u : D u form u lierst an einer Stelle deines E xposes, dass du einer viel geäußerten F orderung nach­
      kommen willst, indem du nicht der einseitigen A usrichtung an den „etablierten A n sätzen“fo lgen
      wirst. Worin ist nach deiner A n sicht die recht zögerliche R ezeption der Überlegungen von N ach­
      wuchswissenschaftlern im Bereich der W irtschafts- und U nternehmensethik begründet?
      M H : Das ist w irklich eine interessante Frage. Ich verm ute, dass zw ei Gründe dafür
      verantw ortlich sind. Erstens könnten sich dahinter w issenschaftsstrategische Ü berle­
      gungen verstecken: Für die eigene Positionierung im W issenschaftssystem ist es w ohl
      angezeigt, sich um eine A nschlussfähigkeit zu bem ühen, die sicherer über die A usei­
      nandersetzung m it etablierten A nsätzen hergestellt w erden kann. Zweitens haben sich
      die etablierten A nsätze insow eit auch institutionalisiert, dass dort in Form von Publi­
      kationen diese Ansätze im G espräch bleiben und m anchm al auch w eiterentw ickelt
      w erden. D am it setzt auch das Problem der N achw uchsw issenschaftler ein: M eistens

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ist es so, dass sie ihr K onzept in Form einer D issertation vorlegen, flankiert von eini­
    gen A ufsätzen. Sow eit ich sehen kann, sind die Ü berlegungen der jüngeren G enerati­
    on, die ich aufgreife, m eistens nach der D issertation erstm al vorläufig beendet, was
    häufig w ohl auch institutionelle G ründe hat. Ein interessantes Beispiel ist m.E. Jo s e f
    W ieland, der es w ohl geschafft hat, durch beständige Publikationen zu seiner Gover-
    nanceethik, in den Bereich der etablierten A nsätze aufzusteigen —m an ist halt im Ge­
    spräch.
    z f w u : Stichw ort „Institutionalisierung“: Im R ahm en der E rfurter Tagung „W irtschafts- und Un­
    ternehmensethik. Rückblick —A usblick — Perspektiven “, die im Septem ber 2002 von der zfwu
    organisiert wurde, ist im R ahm en der Podium sdiskussion zwischen den H erren H omann, Scherer,
    Ulrich und W ieland auch über die m angelhafte Institutionalisierung von W irtschaftsethik in den
    Fachdisziplinen diskutiert worden. Wie beurteilst du den G rad der Institutionalisierung von W irt­
    schaftsethik in deinem Pereich, derB W E ? W elche A nstrengungen m üssten unternommen werden, um
    das 'Thema „salonfähiger“ zu m achen? - wie dies beispielsweise in 'Nordamerika längst der F a ll ist.
    M H : D a sprichst D u ein wichtiges T hem a an. M eines Erachtens ist der Institutionali­
    sierungsgrad m angelhaft. Ohne hier den E indruck repräsentativer E rgebnisse m achen
    zu w ollen, habe ich festgestellt, dass diejenigen Kollegen, die sich unter W irtschafts­
    und U nternehm ensethik etwas vorstellen können, m eistens im Rahm en von A uslands­
    sem estern business ethics kennen gelernt haben. Kollegen, die nur in D eutschland
    studiert haben, können sich häufig unter dem B egriff W irtschaftsethik nichts System a­
    tisches vorstellen. Ich finde es w ünschensw ert, w enn BW L-Studenten zum indest im
    G rundstudium eine E inführungsveranstaltung in W irtschafts- und U nternehm ensethik
    belegen m üssten. A ber das w ird verm utlich w ohl noch lange dauern.
    z f w u : D a hoffen w ir gem einsam a u f Verbesserung. G anz herzlichen D ank f ü r das interessante
    Gespräch. W ir wünschen dir viele spannungsreiche M om ente bei und m it deiner D issertation.

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