Internationale Optimierung von Regelreserven - Lessons Learned aus dem Echtbetrieb und zukünftige Entwicklungen - IEWT 2021
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Internationale Optimierung von Regelreserven Lessons Learned aus dem Echtbetrieb und zukünftige Entwicklungen Matthias Eder (Vortragender), Christian Spindler, Christina Wirrer, Markus Riegler, Christian Todem IEWT 2021, 08.09.2021 © Austrian Power Grid Österreich braucht Strom.
Arten von Regelreserven Übersicht Ziele • Systemausgleich bei Abweichungen zwischen Angebot und Nachfrage in Echtzeit • Stabilisierung der Netzfrequenz (50Hz) der Regelzone Instrumente eines Übertragungsnetzbetreibers (TSO) • Primärregelreserve – FCR: Einsatz innerhalb 30s • Sekundärregelreserve – aFRR: Einsatz innerhalb 5min (AT) • Tertiärregelreserve – mFRR: Einsatz innerhalb 12,5min • Ersatzreserven – RR (nicht relevant für AT) © Austrian Power Grid
Regelreserve-Kooperationen Gesetzliche Grundlage: Electricity Balancing Guideline [Verordnung (EU) 2017/2195 zur Festlegung einer Leitlinie über den Systemausgleich im Elektrizitätsversorgungssystem (kurz: EBGL)] Gemäß Artikel 19-22 EBGL müssen 4 Europäische Plattformen geschaffen werden: • Art 19: Europ. Plattform für den Austausch von Regelarbeit aus Ersatzreserven (Replacement Reserves) → TERRE - Trans European Replacement Reserves Exchange • Art 20: Europ. Plattform für den Austausch von Regelarbeit aus Frequenzwiederherstellungsreserven mit manueller Aktivierung (manual Frequency Restoration Reserves) → MARI - Manually Activated Reserves Initiative • Art 21: Europ. Plattform für den Austausch von Regelarbeit aus Frequenzwiederherstellungsreserven mit automatischer Aktivierung (automatic Frequency Restoration Reserves) → PICASSO - Platform for the Internat. Coord. of Automated Freq. Restoration and Stable System Operation • Art 22: Europ. Plattform für das Imbalance Netting Verfahren → IGCC - International Grid Control Cooperation © Austrian Power Grid 3
Regelreserve-Kooperationen APG als Vorreiter für internationale Zusammenarbeit Sekundärregelung Tertiärregelung aFRR-Kooperation mit DE mFRR-Kooperation mit DE PICASSO MARI Observer (MARI) Imbalance Netting Primärregelreserve IGCC Observer © Austrian Power Grid 4
Regelreserve-Kooperationen Steigerung Liquidität und Wettbewerb Energieausschreibungen SRR/TRR: Verkürzung der Produktzeitscheiben und Vorlaufzeiten • von wöchentlichen Ausschreibungen für peak/offpeak-Stunden • bis Ziel PICASSO/MARI: Ausschreibungen im 15min Takt für 15min Produkte Start TRR-Kooperation AT-DE (Aktivierung) Start SRR-Kooperation AT-DE Lokale marktbasierte Start SRR-Kooperation AT-DE (Beschaffung) Beschaffung v. SRR und TRR SRR/TRR: Verkürzung Produkte Beitritt IGCC (Aktivierung) FCR: Verkürzung Produkte (4h) und (4h) und tägliche Ausschreibungen tägliche Ausschreibungen FCR-Beitritt FCR-Erweiterung DE+NL FCR-Erweiterung FR FCR: Marginal Pricing 250 Regelreservekosten 200 [MEUR] 150 TRR 100 SRR PRR 50 0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 © Austrian Power Grid 5
PICASSO/MARI – Roadmap AT Vorbereitung auf europ. Zielmodell Vorbereitende Maßnahmen AT/DE Zielmodell EU (verpfl. ab 07/2022) Regel- arbeitsmarkt PICASSO MARI AT/DE Noch kurzfristigerer Markt: (zusätzlich zu links:) Kooperationen TRR und SRR 15min-Produkte Erweiterte Gebotsoptionen Kurzfristigerer Markt für Gate Closure t-25min Teilbarkeit von Geboten Flexibilitäten, ohne Gebote mit unterschiedl. Leistungszuschlag Mindestgebotsgröße 1MW Aktivierungsmöglichkeiten (zeitl.) Untertägige Gebotsverlinkungen, Möglichkeit Energieausschreibungen bis Abrechnungsprinzip Marginal von Bezügen zw. Geboten mit 60min vor Lieferperiode Pricing anstatt Pay as Bid Auswirkung auf Grenzüberschreitender (Gate Closure t-60min) Verfügbarkeit/Preis Austausch mit DE: Gemeinsame → kein Zuschlag in der Optimierungs- und Leistungsbeschaffung und Leistungsausschreibung Abrechnungstakt 4-sekündlich mehr nötig („Free Bids“) (aFRR) Gemeinsame Abrufoptimierung mit DE (4h-Produkte) Reduktion und Harmonisierung Min./Max.-Gebotsgrößen © Austrian Power Grid 6
PICASSO/MARI Wesentliche Herausforderungen Sicherheit und Zuverlässigkeit der Datenübermittlung …zwischen APG und zentralen Kurzfristigkeit Optimierungstakt 4-sekündlich Optimierungssystemen; trotz hoher Datenmengen .. 15min-Produkte (Lieferperiode) Ziel: synchroner Informationsstand Projektorganisation Erweiterte Gebotsoptionen Kurze Vorlaufzeit (GCT t-25min) zwischen APG-Abrufsystemen, zentralen Standardisierung Optimierungssystemen und .. Minimale Optimierungszyklen/ Regelreserveanbietern Harmonisierung Algorithmuslaufzeiten Knapp 30 Übertragungsnetzbetreiber mit Absicherung des Prozesses individuellen Bedürfnissen/Interessen Schnelle Datenverarbeitung Kurzfristige Nichtverfügbarkeit/ Zusatzanforderungen Nichterreichbarkeit eines Anbieters Stakeholder (Regulatoren, Berücksichtigung hoher Anzahl an darf Systemsicherheit nicht Marktteilnehmer,…) komplexen Nebenbedingungen in beeinträchtigen kurzfristigen Optimierungsschritten Vorbereitung und Schulung der Prozesslaufzeiten kritisch für Operatoren, sodass Situationen zu zentralen Optimierungsalgorithmus jeder Zeit kontrollierbar Fallbackmechanismen © Austrian Power Grid 7
Komplexität PICASSO/MARI Nachvollziehbarkeit Transparenz Lessons Learned bisher • Stufenweise Öffnung der Gebotszonengrenzen für Regelreservekooperationen • Ergebnisse aus Optimierungssystemen Einfluss Markt- Liquidität schwer zu reproduzieren (Datenmengen; Anzahl der /Netzsituation der • Bisher geringer Effekt der Abhängigkeiten im Kooperationsregion Verschiebung der GCT näher an Optimierungsproblem) • Ständige Änderung der Gebotsliste Echtzeit (t-60min) (zukünftig ¼-Stündlich) und damit • Geringer Anteil an Free Bids ständige Umverteilung des Bedarfs → kurzfristige Gebotsabgabe mit Anforderungsumfang und Technische mit starker Auswirkung auf erheblichem Aufwand seitens Umsetzung Grenzflüsse Regelreserveanbieter verbunden • Preissignale regional statt lokal • Marktzugang muss v.a. im Hinblick auf • Konzepte stoßen an Grenzen der 15min-Produkte noch bedeutend Machbarkeit. Stark begrenzte niederschwelliger sein (z.B. zusätzliche Prozesslaufzeiten (Algorithmus; Schnittstellen) Datenaustausch;…) • Möglicherweise nicht alle Nebenbedingungen und Anforderungen aller Marktteilnehmer in gesamter Kooperationsregion vereinbar/berücksichtigbar • Ertüchtigung auch auf Marktteilnehmerseite zeitlich und inhaltlich herausfordernd © Austrian Power Grid 8
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