Internetkompetenz für Eltern-Kinder sicher im Netz begleiten - Leitfaden für Eltern
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Internetkompetenz für Eltern – Kinder sicher im Netz begleiten Leitfaden für Eltern Mehr Sicherheit im Internet durch Medienkompetenz
Impressum: Titel: Internetkompetenz für Eltern – Kinder sicher im Netz begleiten Leitfaden für Eltern (2. vollständig aktualisierte und erweiterte Auflage, Februar 2014) Herausgeber: Der Leitfaden „Internetkompetenz für Eltern“ wurde in Kooperation von der EU-Initiative klicksafe – Mehr Sicherheit im Internet durch Medienkompetenz ( www.klicksafe.de), dem Projekt Internet-ABC – Das Portal für Kinder, Eltern und Pädagogen ( www.internet-abc.de) und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) ( www.lfm-nrw.de) erstellt. Die Inhalte der 1. Auflage werden u. a. im Rahmen des bundesweiten VHS-Workshop- angebots „Internet-Werkstatt“ verwendet. klicksafe ist eine Initiative im Safer Internet Programm der Europäischen Union für mehr Sicherheit im Internet. klicksafe wird gemeinsam von der Landeszentrale für Medien und Mehr Sicherheit im Internet durch Medienkompetenz Kommunikation (LMK) Rheinland Pfalz (Koordination) und der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) umgesetzt. klicksafe wird gefördert von der Europäischen Union, http://ec.europa.eu/saferinternet. Das Internet-ABC ist ein spielerisches und sicheres Angebot für den Einstieg ins Internet. Hinter dem Projekt steht der gemeinnützige Verein Internet-ABC, dem unter Vorsitz der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) alle 14 Landesmedienanstalten ange- hören. Zentrales Ziel der Vereinsarbeit ist es, Kinder und Erwachsene beim Erwerb und der Vermittlung von Internetkompetenz zu unterstützen. Das Projekt steht unter der Schirmherr- schaft der Deutschen UNESCO-Kommission e. V. Mit der redaktionellen Projektleitung ist das Grimme-Institut in Marl beauftragt. Die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) ist eine von 14 Landesmedien- anstalten in Deutschland und hat ihren Sitz in Düsseldorf. Ihre Aufgaben umfassen neben der Zulassung und der Aufsicht über private Veranstalter auch Forschungstätigkeiten. Außerdem überwacht die LfM Internetangebote mit Sitz des Domaininhabers in NRW auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften. Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld ist die Förderung der Medienkompetenz. Verantwortlich: Mechthild Appelhoff Download und Bestellung: Die Referentenhinweise und der Leitfaden „Internetkompetenz für Eltern“ können unter den folgenden Links herunter- geladen und (so vorrätig) bestellt werden: www.klicksafe.de/materialien www.internet-abc.de/eltern/materialien-service.php (nur Download) www.lfm-nrw.de/publikationen Kontaktadresse: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) Zollhof 2, 40221 Düsseldorf Tel. 0211-77007 – 0; Fax: 0211-727170 E-Mail: info@lfm-nrw.de URL: www.lfm-nrw.de Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der Herausgeber ausgeschlossen ist. Die in der Veröffentlichung an einigen Stellen verwendete männliche Form beinhaltet selbstverständlich die weibliche Form. Auf die Verwendung beider Geschlechtsformen wird lediglich mit Blick auf die bessere Lesbarkeit des Textes verzichtet. Die Veröffentlichung steht unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Keine kommerzielle Nutzung – Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland“ (by-nc-nd), d. h. sie kann bei Angabe der Herausgeber klicksafe, Internet-ABC und Landesanstalt für Medien NRW (LfM) in unveränderter Fassung zu nicht kommerziellen Zwecken beliebig vervielfältigt, verbreitet und öffentlich wiedergegeben (z. B. online gestellt) werden. Der Lizenztext kann abgerufen werden unter: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de/.
Internetkompetenz für Eltern – Eltern-Leitfaden om .c - Fotolia Scanrail Foto: © Inhalt 1. Einleitung Seite 4 2. Thematische Kapitel Seite 5 2.1 Kinder im Internet Seite 5 2.2 Jugendliche im Internet Seite 10 2.3 Social Web: Dabei sein im Mitmach-Netz Seite 15 2.4 Smartphone, Apps und mobiles Internet Seite 19 2.5 Problematische Inhalte und Jugendschutz Seite 22 2.6 Technischer Schutz: Filter- und Jugendschutzprogramme Seite 24 2.7 Abzocke und Kostenfallen im Internet Seite 26 2.8 Alles was Recht ist Seite 29 2.9 Online-Spiele: Spielen im WWW Seite 33 3. Checkliste Internetkompetenz für Eltern Seite 36 4. Aktive Medienerziehung Seite 38
Internetkompetenz für Eltern – Eltern-Leitfaden 1. Einleitung Ein Leben ohne Medien ist kaum noch möglich. Neben Besonders Eltern sind hinsichtlich der Medienerziehung Zeitungen, dem Radio und dem Fernsehen sind in den ihrer Kinder oft verunsichert und sehen sich alltäglich letzten Jahren der Computer, das Internet und das Handy mit Fragen zu Zeitvorgaben, Altersempfehlungen oder zu selbstverständlichen Begleitern des Alltags geworden. kindgerechten Webseiten konfrontiert. Dabei stellen Sie Medien durchdringen heute alle Lebensbereiche, auch die als Eltern die ersten Weichen dafür, wie Ihre Kinder mit von Kindern und Jugendlichen, und sind damit zu einer Medien umgehen. Sie können Medienerziehung gezielt wesentlichen Sozialisationsinstanz geworden. Zudem und aktiv angehen, z. B. durch die Förderung der kind- nutzen Kinder immer früher das Internet und auch die zu- lichen Mediennutzung, gemeinsame Medienerkundungen nehmende Verbreitung von internetfähigen Smartphones, oder Vereinbarungen zum Medienkonsum in der Familie. Fernsehern und Spielkonsolen schafft neue Herausforde- Aber auch ohne konkrete Maßnahmen zur Medienerzie- rungen im Elternhaus. Die Schlüsselqualifikation, um in hung leben Eltern ihren Kindern vor, welchen Stellenwert diesem von Medien durchdrungenen Leben gut zurecht- Medien im Alltag haben. zukommen, heißt Medienkompetenz. Sie bezeichnet ein ganzes Bündel von Fertigkeiten, das notwendig ist, Sie als Eltern können dafür sorgen, dass Ihre Kinder um Medien und ihre Inhalte zu begreifen, sie gekonnt, altersgemäße Erfahrungen im Internet sammeln. Beglei- verantwortlich und selbstbestimmt zu nutzen und dabei ten Sie Ihre Kinder bei den ersten Schritten im Netz, mögliche Risiken im Blick zu haben. um ihnen spannende Möglichkeiten zu eröffnen und sie gleichzeitig über Gefahren aufzuklären. Die folgenden Die ersten Begegnungen mit dem Internet machen viele Kapitel richten den Blick auf verschiedene Altersgruppen Heranwachsende bereits im Kindesalter. 96 % der Haus- und Themenfelder. Sie finden jeweils Informationen, kon- halte, in denen Kinder zwischen 6 und 13 Jahren leben, krete Empfehlungen und Linktipps. sind laut KIM-Studie 2012 online. Knapp jeder Fünfte (21 %) der 6- bis 7-Jährigen nutzt gelegentlich das Internet. Mit zunehmendem Alter wird das Surfen im Netz dann immer ! Linktipp: selbstverständlicher. Während Kinder langsam die ersten Schritte im Netz probieren, unternehmen Jugendliche www.mpfs.de schon routiniert einen täglichen Online-Spaziergang. Laut JIM-Studie 2013 sind 97 % der Haushalte, in denen 12- bis Der Medienpädagogische Forschungsverbund 19-Jährige aufwachsen, ans Internet angeschlossen. 89 % Südwest (mpfs) führt regelmäßig Studien zur Medien- der Jugendlichen sind täglich oder mehrmals in der nutzung von Kindern (KIM-Studie) und Jugendlichen Woche online, 88 % der Heranwachsenden haben sogar (JIM-Studie) durch. In Ergänzung können Studien einen eigenen Onlinezugang im Zimmer. Eine deutliche zur Mediennutzung in Familien (FIM) und zum Zunahme gibt es auch bei der mobilen Online-Nutzung: Thema „Kleinkinder und Medien“ (miniKIM) unter 88 % der 12- bis 19-jährigen Jugendlichen verfügen aktuell www.mpfs.de heruntergeladen oder (so vorrätig) über ein internetfähiges Handy; 60 % haben eine Inter- kostenlos bestellt werden. netflatrate für das eigene Handy. 2012 lag dieser Wert noch bei 34 %. Es kann davon ausgegangen werden, dass eine mobile Internet-Flatrate bei Jugendlichen in den nächsten Jahren zunehmend zum Standard wird. Während sich Kinder und Jugendliche schnell mit der Nut- zung von neuen Geräten und deren Möglichkeiten vertraut machen, stehen Erwachsene diesen Techniken nicht selten ratlos gegenüber. Seite 4
Mehr Sicherheit im Internet durch Medienkompetenz 2. Thematische Kapitel 2.1 Kinder im Internet Ansichtssache „Willkommen in Digitalien“ Stand der Dinge Unsere Welt verändert sich. Vor allem Internet In welchem Alter sollten Kinder alleine surfen oder ein und Handy sorgen für eine zunehmende Digitali- internetfähiges Smartphone bekommen? Gegenfrage: sierung unseres Alltags mit tiefgreifenden Ver- Wann schicken Sie Ihr Kind allein auf die Straße, zum änderungen für unser Zusammenleben. Einkaufen oder auf den Spielplatz? Wahrscheinlich dann, wenn Sie glauben, dass Ihr Kind sich in solchen Situati- Gibt es bald keine Privatsphäre mehr? onen sicher fühlt, weil Sie mit ihm das richtige Verhalten im Verkehr geübt oder es auf den Umgang mit anderen Persönliche Daten werden (nicht nur von Jugend- Menschen vorbereitet haben. Außerdem sollte es ein be- lichen) immer freizügiger online gestellt, Bilder stimmtes Alter erreicht haben, denn wer wird schon ein und Filme aus unserem Leben und auch der ak- dreijähriges Kind allein zum Einkaufen schicken? tuelle Aufenthaltsort können mit einem Klick und zunehmend auch unterwegs über Apps und mobile Kinder und Jugendliche nutzen das Internet je nach Netze im Sozialen Netzwerk veröffentlicht werden. Entwicklungsstand, Alter und Interessenlage sehr unter- Vielleicht wächst ja eine Generation heran, für die schiedlich. Auch die Art und Weise, wie Familien mit es ganz normal ist, dass Privatheit öffentlich ist? (neuen) Medien umgehen, prägt die Nutzungsweise der Oder müssen wir dem Internet wieder beibringen, Heranwachsenden. Deshalb können die folgenden Alters- zu vergessen? angaben und Beschreibungen nur Richtwerte sein. Sie kennen als Eltern Ihr Kind am besten und müssen selbst Kennen sich Kinder heute besser entscheiden. Wollen Sie Ihr Kind gezielt an das Internet aus als ihre Eltern? heranführen oder warten Sie, bis es Interesse bekundet? Der amerikanische Sozialwissenschaftler Marc Auf jeden Fall sollten Kinder beim Erkunden des Internets Prensky bezeichnet die heutigen Kinder und nicht allein gelassen werden, denn sie können auch mit Jugendlichen als Digital Natives. Sie wachsen ungeeigneten oder gefährdenden Inhalten in Berührung ganz selbstverständlich als „Muttersprachler“ mit kommen. Deshalb brauchen Kinder Ihre Hilfe und Unter- digitalen Medien auf. Und auch wenn hier ein stützung. Wer Kinder im Grundschulalter beim Einstieg langsamer Umbruch eintritt, haben viele Eltern ins Netz begleitet, kann durch klare Regeln und regelmä- Computer, Internet und Handy erst im Erwachse- ßige Gespräche über Medieninhalte in diesem Alter eine nenalter kennen gelernt. Im Gegensatz zu ihren solide Basis für die Medienerziehung schaffen. Kindern wären sie Digital Immigrants, also „Zuge- wanderte“ in digitale Welten. Die auf den folgenden Seiten vorgeschlagenen Zeiten beziehen sich auf die Nutzung des Computers. Kinder Was meinen Sie, welche Veränderungen kommen verbringen aber auch beim Fernsehen oder z. B. mit durch Neue Medien und das mobile Internet noch Spielkonsolen, Tablets oder dem Smartphone Zeit vor auf uns zu? Wie können Eltern und Kinder es einem Bildschirm. Daher sollten Eltern immer auch die schaffen, die Herausforderungen der Digitalisie- gesamte Mediennutzung bzw. Bildschirmzeit der Kinder rung gemeinsam zu meistern? im Blick haben. Seite 5
Internetkompetenz für Eltern – Eltern-Leitfaden 2.1 Kinder im Internet Bis 3 Jahre: ihren Kindern bei Problemen zu Hilfe eilen zu können. Für Kinder in diesem Alter ist alles, was angefasst und Eine technische Regulierung der Internetnutzung (s. u.) mit allen Sinnen entdeckt werden kann, spannender ist auch in diesem Alter sinnvoll, damit Kinder vor allem und wichtiger als das Internet. Wenn Eltern zu Hause positive Erfahrungen im Umgang mit dem Web sammeln einen Computer, ein Tablet oder ein Smartphone nutzen, können. Ein Handy mit Internetzugang ist in diesem Alter können auch kleine Kinder erste Erfahrungen im Umgang weniger zu empfehlen, da die aufgerufenen Inhalte und damit sammeln: Tippen auf der Tastatur/dem Bildschirm, Nutzungszeiten von Elternseite kaum überblickt werden Fotos oder Bildergeschichten anschauen, per Webcam können. mit Familienangehörigen plaudern oder Musik hören. Die Nutzungsdauer: Täglich ca. 30 bis 45 Minuten. Aufmerksamkeitsspanne des Kindes sollte dabei nicht Täglich festgelegte Zeiten sind allerdings oft schwierig, überschritten werden, auch (laute) Geräusche ängstigen da Kinder in diesem Alter viele andere Termine haben. Kinder schnell. Praktisch könnte auch das Einrichten eines wöchentlichen Nutzungsdauer: 5 Minuten sind in der Regel ausreichend. Zeitkontos sein, welches nicht nur für die Internetnutzung zur Verfügung steht, sondern auch für TV und Computer- 4 bis 6 Jahre: spiele. Wenn z. B. acht Stunden Bildschirmzeit pro Woche Vorschulkinder werden langsam selbstständig und wollen vereinbart wurden, können die Kinder über diese Zeit Dinge schon „ganz alleine!“ erkunden, so auch die nach bestimmten Regeln selbst verfügen. „Welten“ mit denen sich ihre Eltern oder Geschwister be- schäftigen – und die beschäftigen sich oft mit dem Web. Allerdings muss man für die Nutzung der meisten Web- seiten lesen und/oder schreiben können. Interessant für Kinder in diesem Alter sind vor allem einfache Spielan- gebote oder Seiten mit Bildern und Filmen. Eltern sollten den Zugang ins Internet begleiten und durch Filtermaß- nahmen regulieren. Kinder sollten nur auf kindgerechte und vorher ausgewählte Seiten zugreifen können. Nutzungsdauer: ca. 20 Minuten, nicht unbedingt täglich. 7 bis 10 Jahre: Im Grundschulalter steigt bei den meisten Kindern das Interesse für das Internet. Aber auch das Handy ist gerade für die älteren Kinder dieser Altersgruppe zuneh- mend spannend. Zu den beliebtesten Seiten gehören neben Webseiten von Fernsehsendern (z. B. TOGGO, KI.KA) auch Videoportale (z. B. YouTube). Zunehmend sind auch schon Soziale Netzwerke (wie Facebook) von Interesse. Kinder in diesem Alter sind immer noch sehr vertrauensselig und stellen die Autorität Erwachsener eher selten in Frage – meist auch nicht das, was ihnen im Internet begegnet. Zudem testen Kinder auch online Grenzen aus. So rufen sie auch schon einmal Webseiten auf, von denen sie ahnen, dass sie noch nicht für sie geeignet sind bzw. dass die Eltern etwas dagegen hätten. Eltern sollten dem Nachwuchs immer mal wieder über die Schulter schauen oder zumindest „in Hörweite sein“, um Seite 6
Mehr Sicherheit im Internet durch Medienkompetenz Empfehlungen für Eltern t Kinder müssen den richtigen Umgang mit dem t Zu einem bewussten und kritischen Umgang mit Internet erlernen. Sie brauchen dabei Ihre volle dem Netz gehört es auch, dass Kinder die Funkti- Unterstützung. Bedenken Sie dabei: Bei einer onsweise des Internets verstehen und Werbung als vernünftigen Nutzung überwiegen die positiven solche erkennen können. Klären Sie Kinder auch Aspekte des Internets. Sprechen Sie mit Ihren über Datenschutz und Urheberrechte auf. Konkrete Kindern möglichst offen, ehrlich und mit einer po- Hilfe bei den ersten Schritten im Netz bietet das sitiven Grundhaltung über Chancen und Gefahren Internet-ABC auf seiner Webseite und in der Bro- des Internets. schüre „Tipps für Eltern zum Einstieg von Kindern ins Netz“ (siehe Linktipps). t Suchen Sie einen geeigneten Standort für den Internetcomputer. Steht ein Rechner z. B. im allge- t Achten Sie darauf, dass Ihr Kind altersgerechte meinen Wohnbereich statt im Kinderzimmer, haben Angebote im Netz nutzt. Ausgewählte und kindge- Eltern die Internetnutzung der Kinder besser im rechte Webseiten, die den Interessen der Kinder Blick. entsprechen, lassen sich im Browser als Lesezei- chen (Firefox) oder Favoriten (Internet Explorer) t Richten Sie für Ihr Kind ein eigenes (je nach Alter speichern (siehe Linktipps). Eine Lieblingsseite eingeschränktes) Benutzerkonto ein. Schauen oder Suchmaschine für Kinder kann zudem als Sie im Browser nach einem integrierten Pop-up- Startseite festgelegt werden (siehe Linktipps). Für Blocker, der Ihre Kinder vor anstößigen Pop-ups jüngere Kinder ist es völlig ausreichend, das Web und Werbung bewahrt. Hilfe zu Einstellungen am auf eine Handvoll gute Angebote zu beschränken. Computer finden Sie u. a. bei klicksafe (siehe Kindgerechte Webangebote erkennen Sie z. B. Linktipps). Nutzen Sie auch Filterprogramme und daran, dass sie werbefrei, nicht zu textlastig und andere technische Jugendschutzeinstellungen als übersichtlich sind. Der Surfraum kann dann Schritt Ergänzung zur erzieherischen Kontrolle (s. u.). für Schritt erweitert werden. Ältere Kinder sollten Installieren Sie regelmäßig Sicherheitsupdates des bei der Auswahl beteiligt werden und ihre eigenen Betriebssystems und schützen Sie den Rechner Sammlungen erstellen dürfen. durch Firewall und Virenschutz gegen digitale Schädlinge. Hier hilft Ihnen die Webseite des Bun- t Gemeinsam mit Ihrem Kind können Sie überprüfen, desamtes für Sicherheit in der Informationstechnik wo Ihr Kind sich im Internet aufgehalten hat. Dazu (kurz: BSI, siehe Linktipps). klicken Sie gleichzeitig die Tasten „Strg“ und „H“. (Dies gilt u. a. für die Browser Internet-Explorer, t Erstellen Sie einen dem Alter des Kindes entspre- Firefox und Opera.) Im linken Teil des Bildschirms chenden Internetnutzungsvertrag (siehe Linktipps). erscheint eine Liste mit den angesurften Internet- Darin wird z. B. vereinbart, dass Kinder keine adressen (wenn diese nicht bereits gelöscht persönlichen Daten ins Netz stellen und bestimmte wurden). Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Dienste, wie Downloads oder Gewinnspiele, nicht besuchten Seiten. Wenn Sie gemeinsam in den eigenständig nutzen. Im Vertrag sind auch (gemein- Verlauf schauen, wird Ihrem Kind auch deutlich, same) Surfzeiten festgelegt. Die Abmachung kann dass Sie es nicht kontrollieren wollen, sondern sich gut sichtbar über dem Surfplatz aufgehängt wer- für die Internetnutzung interessieren. Verabreden den. Überlegen Sie Sanktionen und verfolgen Sie, Sie auf dieser Vertrauensbasis mit Ihrem Kind, dass im Falle des Nichteinhaltens, Konsequenzen. der Verlauf nicht gelöscht werden darf. Seite 7
Internetkompetenz für Eltern – Eltern-Leitfaden 2.1 Kinder im Internet Suchen und Finden im Netz Je nach Alter des Kindes kann im Internet auf unterschiedliche Art und Weise nach Informationen gesucht werden. Alter 6 – 11 Jahre 12 – 14 Jahre ab 15 Jahre Sichere Startseiten, Kindersuchma- Filterung der „Erwachsenen“- Nutzung der „Erwachsenen“- schinen und Kinderschutzsoftware Suchmaschinen Suchmaschinen Kinder suchen auf eigens für sie Ältere Kinder und Jugendliche Sicheres und selbstbestimmtes eingerichteten Nutzeroberflächen benutzen allmählich Erwachsenen- Suchen durch Such- und Bewer- und in Kindersuchmaschinen. suchmaschinen. Schutz vor entwick- tungskompetenz. lungsbeeinträchtigenden Inhalten wie z. B. pornografischen Bildern − Eigenes Nutzerkonto für jedes durch Voreinstellungen zur Filterung Siehe auch AEIOU-Regel, S. 11 Kind einrichten. und Aufsicht durch Erwachsene − Sichere Startseite im Browser gewährleisten. einstellen (siehe Linktipps). − Die Medienerziehung ergän- zende Filter- und Jugendschutz- programme und Browsereinstel- lungen nutzen (siehe S. 24). Geschützter Raum Offenes Netz Quelle: in Anlehnung an klicksafe-Unterrichtsmodul „Suchmaschinen kompetent nutzen“, S. 23 Seite 8
Mehr Sicherheit im Internet durch Medienkompetenz Links und Materialien zum Thema www.internet-abc.de www.seitenstark.de Das Internet-ABC bietet Kindern von 5 bis 12 Jahren In der Arbeitsgemeinschaft vernetzter Kinderseiten Infos, Tipps und Tricks rund um das Internet. Ein sind die renommiertesten Angebote für junge Surf- Extrabereich auf www.internet-abc.de/eltern erinnen und Surfer versammelt. bietet Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen viele praktische Infos und Materialien. Vom Internet- www.surfen-ohne-risiko.net/meine-startseite-info ABC kommen auch zwei hilfreiche Broschüren zum Mit dem Angebot „Meine Startseite“ auf der Website Thema. Diese können unter www.internet-abc.de/ „Surfen ohne Risiko“ können Eltern für das Kind eltern/materialien-service.php heruntergeladen und eine ganz persönliche Startseite gestalten. über www.lfm-nrw.de/publikationen kostenlos bestellt werden: www.blinde-kuh.de “Blinde Kuh“ ist die erste deutschsprachige Kinder- „Tipps für Eltern zum Einstieg von Kindern ins Netz suchmaschine. – Wissen und zeigen wie’s geht!“ www.fragfinn.de „Recherchieren lernen mit dem Internet – Suchen, Auch die Suchmaschine fragFINN bietet eine Samm- was gut ist! Finden, was gut ist!“ lung von kindgerechten Internetseiten. www.klicksafe.de/medienvertrag und www.internet-abc.de/eltern/medienvertrag Hier finden sich Hintergrundinformationen für Eltern Rechercheauftrag und ein interaktiver Medienvertrag für Kinder und Eltern. Beim Internet-ABC können Kinder einen Führer- www.klicksafe.de/service/fuer-eltern schein fürs Internet machen. Probieren Sie Bei klicksafe finden Eltern Tipps für die ersten es selbst aus und testen Sie Ihr Wissen im Schritte im Netz. Hier wird u. a. erklärt, wie im Browser „Surfschein“ auf Favoriten bzw. Lesezeichen oder auch eine neue Start- www.internet-abc.de/kinder/surfschein.php. seite eingerichtet werden. www.bsi-fuer-buerger.de Das Bundesamt für Sicherheit in der Informations- technik gibt Tipps für die sichere Konfiguration des Rechners. www.schau-hin.info Hier gibt es praktische Orientierungshilfen zur Medienerziehung. www.klick-tipps.net Unter dem Motto „Surfen, wo‘s gut ist!“ wartet eine große Linksammlung mit kindgerechten Angeboten zu vielen Themen. Seite 9
Internetkompetenz für Eltern – Eltern-Leitfaden 2.2 Jugendliche im Internet 10 bis 13 Jahre: Kinder kurz vor der Pubertät befinden sich in einer be- sonderen Lebensphase: Sie wollen unabhängig sein und sind doch noch sehr auf die Eltern angewiesen – dabei wird ihnen ihr Freundeskreis immer wichtiger. Angesagte Adressen von Webseiten erhalten sie z. B. von Freunden oder aus dem Fernsehen. In dem Alter gewinnen auch Videoportale, Soziale Netzwerke und die mobile Nutzung dieser Angebote über Apps zunehmend an Bedeutung. Foto: © contrastwerkstatt - Fotolia.com Eltern sollten Internet- und Handynutzung weiter klar regeln und Kindern gleichzeitig erste Freiräume schaffen. Installierte Filter- und Jugendschutzprogramme sollten alters- und erfahrungsgerecht eingestellt werden und dem Jugendlichen immer mehr Freiheiten einräumen. Wollen Eltern das Surfverhalten überprüfen, sollte dies nicht hinter dem Rücken des Kindes geschehen, um einen Stand der Dinge Vertrauensbruch zu vermeiden. Nutzungsdauer: Verhandelbar, ca. 60 Minuten pro Tag Wenn Kinder gelernt haben relativ sicher und verantwor- Dabei sollte man im Blick behalten, dass Computer und tungsvoll mit dem Internet umzugehen, kann die „Surf- Internet immer häufiger für die Schule genutzt werden leine“ weiter gelockert werden. Ab welchem Alter ein Kind und diese Zeiten einkalkulieren. Wenn eine Familie mit tatsächlich allein über Computer, Tablet oder Smartphone einem Wochenbudget für die Nutzung verschiedener Bild- surft und inwieweit die Internetnutzung durch Filter- schirmmedien (TV, Spiele, Computer) arbeitet, kann dies oder Jugendschutzprogramme begleitet wird, obliegt der mit zunehmendem Alter angepasst werden auf 9 bis 12 Entscheidung der Eltern. Mit zunehmendem Alter wird es Stunden pro Woche. Erlauben Eltern Ihrem Kind die Inter- jedoch immer schwieriger, das Surfverhalten der Kinder netnutzung über Smartphones und andere mobile Geräte, vollständig zu kontrollieren. Zudem gibt es bisher keine sind klare Regeln und ein gewisses Vertrauen dem Kind geräteübergreifenden Filter- und Jugendschutzprogramme, gegenüber überaus wichtig. Denn mit der Nutzung mo- die gleichzeitig auf Computern, Spielkonsolen, Smart- biler Geräte übernimmt das Kind eine große Verantwor- phones und Tablets funktionieren, so dass aktuell noch tung. Zwar gibt es je nach Betriebssystem des Handys unterschiedliche Einstellungen und Programme genutzt auch hier passende Einstellungen und Filterprogramme werden müssen. (siehe Kap. 2.4). Trotzdem ist es bei der mobilen Nutzung für Eltern vergleichsweise schwieriger, die aufgerufenen Jugendliches Leben findet in hohem Maße auch im Netz Inhalte und Nutzungszeiten ihres Nachwuchses im Blick statt – immer häufiger auch von unterwegs über Smart- zu behalten. Viele Kinder dieser Altersgruppe dürfte dies phones. Dabei stoßen junge User auch auf Inhalte, die noch überfordern. nicht altersgerecht oder gar jugendgefährdend sind. Für Eltern von jugendlichen Kindern gilt es, „dran“ zu 14 bis 17 Jahre: bleiben und auch beim Umgang mit dem Internet eine Jugendliche in diesem Alter streben nach Unabhängigkeit Vertrauensbasis aufzubauen. Die (problematische) On- und suchen v. a. Anerkennung im Freundes- und Bekann- linenutzung spiegelt auch viele Pubertätsthemen wider, tenkreis. Die Wertvorstellungen der Eltern reiben sich eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Internet“ dabei nicht selten mit denen der Gleichaltrigengruppe. bedeutet also auch die Beschäftigung mit zentralen Fragen Was die Internetnutzung betrifft, stehen sie allen neuen der Heranwachsenden. Anwendungen meistens offen und interessiert gegenüber und kennen sich in vielen Bereichen oft besser aus als Seite 10
Mehr Sicherheit im Internet durch Medienkompetenz Empfehlungen für Eltern ihre Eltern. Ihnen fehlt jedoch in aller Regel die Lebens- t Am Ende der Grundschulzeit haben die meisten erfahrung, das Web in all seinen Facetten richtig einzu- Kinder bereits gelernt, sich sicher im Netz zu schätzen. Und so sind vor allem jugendliche Nutzer sehr bewegen. Gewöhnen Sie Ihr Kind deshalb an die „freigiebig“ bei der Veröffentlichung privater Daten. Auch Möglichkeiten, über Lesezeichen bzw. Favoriten Aspekte wie Urheber- und Persönlichkeitsrechte sind vorher ausgewählte Webseiten anzusteuern. Be- zunehmend von Bedeutung. gleiten Sie Ihr Kind, wenn es neben den Kinder- Eltern können Jugendliche dabei unterstützen, sicher suchmaschinen auch allgemeine Suchmaschinen (mobil) im Internet zu surfen, z. B. durch die Einhaltung ausprobieren will. Helfen Sie Ihrem Kind dabei, von gemeinsam erstellten Internet- und Handyvereinba- die Informationen auf Webseiten richtig einzu- rungen und durch kontinuierliche Gespräche. schätzen (siehe „Die AEIOU-Regel“ und Linktipps). Nutzungsdauer: Auch in diesem Alter sollten Nutzungs- Sie können zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zeiten abgesprochen werden, auch, um einer exzessiven treffen und eine spezielle Jugendschutz- oder Onlinenutzung vorzubeugen (siehe Empfehlungen). Die Filtersoftware installieren (siehe Kap. „Filter und oben genannten Hinweise für die mobile Nutzung sollten technischer Schutz“). auch hier beachtet werden. Wie schätze ich Seiten im Internet richtig ein? Die AEIOU-Regel A Aktualität @ Wie aktuell ist die Webseite? @ Gibt essie„tote Wird regelmäßig erneuert? @ Links“, die ins Leere laufen? E REferenz @ Gibt Hintergrund Autor/in @ Was esstehtandere Seiten von ihr/ihm? @ Kann man sehen, für imwenInternet woanders über sie/ihn? @ sie/er arbeitet? I Identität des @ Wer schrieb die Webseite? Verfassers @ IstLetzteres ein Kontakt oder ein Impressum vorhanden? ist in Deutschland Pflicht. (Ausnahme: Websites, die persönlichen bzw. familiären Zwecken dienen.) @ Kann man Kontakt zu dem Betreiber der Webseite aufnehmen? O Objektivität @ Wie ist der Text geschrieben? @ Kann manwurde Warum der Text geschrieben? @ Sind die Informationen eine Meinung/Absicht erkennen? @ wahr? U Unbedingt @ Misstrauisch sein und immer kontrollieren! Quelle: in Anlehnung an klicksafe-Lehrerhandbuch „Knowhow für junge User“, S. 32–33 Seite 11
Internetkompetenz für Eltern – Eltern-Leitfaden 2.2 Jugendliche im Internet t Auf technischen Schutz allein sollten Sie sich t Erinnern Sie sich an Ihre eigenen Erfahrungen, die nicht verlassen. Genauso wichtig ist es, mit den Sie beim Aufwachsen mit Medien gesammelt ha- Kindern über die Herausforderungen und Ge- ben und daran, welche Faszination Medien in Ihrer fahren von Internet und Handy zu sprechen und Jugend hatten und welche Auseinandersetzungen Regeln festzulegen. Sollten Kinder dennoch auf es vielleicht mit Ihren Eltern gab. problematische Seiten gestoßen sein, sollten sie wissen, dass sie ihre Eltern hinzuziehen können, t Vereinbaren Sie bei Anschaffung eines internetfä- ohne dass ihnen gleich ein Internetverbot droht higen Handys gleich zu Beginn klare Regelungen oder sie sich schämen müssen. Kinder brauchen zur Nutzung. Überlegen Sie sich in diesem Zusam- Unterstützung, um mögliche Negativerfahrungen zu menhang, welche technischen Möglichkeiten ein verarbeiten. Als Regel sollte dabei gelten, dass die Smartphone Ihrem Kind eröffnet und ob Sie Ihrem Kinder jugendschutzrelevante Angebote schließen Kind diese schon zur Verfügung stellen möchten. und darüber mit einer Person ihres Vertrauens Gerade zu Beginn ist es sinnvoll, neben klaren Ab- sprechen, wenn sie die Seite beunruhigt, geäng- sprachen auch entsprechende Einstellungen oder stigt oder verstört hat. Über den Browser-Verlauf Filterprogramme zu nutzen (siehe Kap. 2.6). Unter können Sie im Anschluss prüfen, ob es sich um www.handysektor.de findet Ihr Kind altersge- jugendschutzrelevante Inhalte handelt und diese rechte Informationen rund um Apps, Smartphones bei Bedarf melden (siehe Meldestellen in Kap. und Tablets. „Problematische Inhalte und Jugendschutz“). t Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Onlineaktivitäten t Surfen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind. Lassen Sie und -freundschaften, so wie Sie auch über „reale“ sich die Internetwelten Ihrer Kinder zeigen. Der Aktivitäten und Freunde reden. Machen Sie Ihrem Einblick, den Sie gewinnen, ist ein Einblick in die Kind klar, dass es sich nicht mit Fremden, die es Surfgewohnheiten und Interessen Ihres Kindes. nur aus dem Internet (Chat, Soziale Netzwerke, …) Werten Sie Seiten nicht gleich ab, sondern bilden kennt, treffen soll! Sollte es doch um eine im Netz Sie sich ein gerechtes Urteil. Begründen Sie Ihre entstehende „echte“ Freundschaft gehen, beglei- Entscheidung, wenn Sie bestimmte Seiten und ten Sie Ihr Kind zu den ersten Treffen (an einem Aktivitäten im Internet untersagen wollen. In der öffentlichen Ort). Regel verstehen die Kinder Ihre Besorgnis – auch wenn sie dies nicht sofort zugeben können – und lernen so, Gefahren besser einzuschätzen. t Mit Älteren sollten Sie auch über Pornografie sprechen. Gehen Sie hierbei sensibel vor und t Jungen und Mädchen unter 12 Jahren sollten respektieren Sie die Grenzen Ihres Kindes. Zeigen besser keinen eigenen Computer, unter 14 Jahren Sie ihnen gute Webseiten zum Thema „Sexuali- keinen eigenen Internetzugang im Kinderzimmer tät“ (z. B. www.kids-hotline.de oder www. besitzen. Der Familien-Computer (z. B. im allge- profamilia.de). Bleiben Sie offen für die Fragen und meinen Wohnbereich) macht konkrete Absprachen Themen Ihrer Kinder. erforderlich und erleichtert damit eine gewisse Kontrolle der Mediennutzung. Wichtige Informatio- t Im Zusammenhang mit der Internetnutzung (und nen und einen interaktiven Medienvertrag für Kinder hier vor allem im Bereich der Online-Rollenspiele) und Eltern finden Sie unter www.klicksafe.de/ fallen immer häufiger auch die Begriffe der „ex- medienvertrag und www.internet-abc.de/eltern/ zessiven Nutzung“, „Sucht“ oder „Abhängigkeit“. medienvertrag. Achten Sie deshalb darauf, ob ihr Kind vereinbarte Zeiten am Computer oft nicht einhalten kann. Wer- den Sie aufmerksam, wenn sich die Mediennutzung Seite 12
Mehr Sicherheit im Internet durch Medienkompetenz langfristig negativ auf andere Lebensbereiche www.klicksafe.de/materialien auswirkt, z. B. in Bezug auf schulische Leistun- Neben Hintergrundinfos stellt klicksafe auch ver- gen, Kontakt zu Freunden, Freizeitaktivitäten oder schiedene Flyer und Broschüren bereit, die sich Schlaf- und Ernährungsgewohnheiten. Weitere direkt an Eltern oder Jugendliche richten: Informationen gibt es im klicksafe-Flyer „Internet- und Computerspielabhängigkeit“ (siehe Linktipps). „Internet-Tipps für Eltern“ „Internet-Tipps für Jugendliche“ „Internet- und Computerspielabhängigkeit – Tipps Links und Materialien zum Thema für Eltern“ www.chatten-ohne-risiko.de Hier finden sich zahlreiche Informationen zum Thema „Chatten und IM“. Unter anderem gibt es auch einen Chat-Atlas mit detaillierten Beschrei- bungen und Beurteilungen verschiedener Chats. www.juuuport.de Auf der Internetplattform juuuport finden Jugendliche Hilfe, wenn sie z. B. schlechte Erfahrungen mit dem Internet gemacht haben. Das Besondere an juuuport ist, dass die Hilfe von anderen Jugendlichen kommt, die als Scouts dafür ausgebildet wurden. www.jugendinfo.de Hier gibt es verschiedene Materialien für Jugendliche zu aktuellen Themen (z. B. zu Cybermobbing oder Sozialen Netzwerken). www.lizzynet.de Lizzynet ist eine Plattform nur für Mädchen und www.klicksafe.de/suchmaschinen junge Frauen mit eigener Community und vielen Im Suchmaschinen-Bereich von klicksafe werden Onlinekursen. wichtige Hintergrundinformationen zu Suchma- schinen und Tipps für das Recherchieren im Netz www.internet-abc.de/eltern/jugendschutz-im- gegeben. internet.php Unter diesem Link stellt das Internet-ABC allgemeine www.lfm-nrw.de/publikationen Infos zu relevanten Jugendschutzthemen und kon- Hier können die beiden Broschüren „Der Info- krete Tipps bereit. Kompass“ und „Informationskompetenz im Alltag“ der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) kostenlos www.klicksafe.de/quiz heruntergeladen und bestellt werden. Die Broschü- klicksafe hat verschiedene Online-Quizze für Jugend- ren liefern wichtige Informationen für die Online- liche zu Themen wie „Datenschutz“, „Smartphone, Recherche und den kompetenten Umgang mit Infor- Apps und mobiles Internet“ oder „Computerspiele“ mationen aus dem Internet. entwickelt. Seite 13
Internetkompetenz für Eltern – Eltern-Leitfaden 2.2 Jugendliche im Internet www.nummergegenkummer.de Die Nummer gegen Kummer ist ein kostenloses und anonymes Beratungsangebot im Internet für Kinder und Jugendliche sowie auch Eltern. Das Kinder- und Jugendtelefon ist montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr in ganz Deutschland kostenlos zu erreichen unter der Telefonnummer 0800-1110333. Die Bera- tungszeiten für Eltern sind montags bis freitags von 9 bis 11 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr (Nummer: 0800-1110550). In Ergänzung gibt es eine E-Mailberatung und samstags von 14 bis 20 Uhr können Jugendliche ihre Probleme auch mit Gleichaltrigen besprechen („Jugendliche beraten Jugendliche“). Rechercheauftrag a) Was sind die Lieblingsseiten und die beliebtes- ten Tätigkeiten von Kindern und Jugendlichen im Internet? Finden Sie es heraus, z. B. in der JIM- Studie vom „Medienpädagogischen Forschungs- verbund Südwest“ (mpfs) auf www.mpfs.de. Foto: © Syda Productions - Fotolia.com b) Welche Handy-Funktionen nutzen Kinder und Jugendliche am häufigsten? (siehe KIM- und JIM- Studie, www.mpfs.de). Seite 14
Mehr Sicherheit im Internet durch Medienkompetenz 2.3 Social Web: Dabei sein im Mitmach-Netz Stand der Dinge 13 Jahren. Nicht selten geben jüngere Kinder ein falsches Geburtsdatum an, um sich bei einem Netzwerk anzumel- Das Internet hat sich in den letzten Jahren fortlaufend den. Immer häufiger haben Kinder heute auch Profile in zum Mitmach-Netz entwickelt. Vor allem bei Kindern und mehreren Netzwerken. Dank immer günstigeren mobilen Jugendlichen sind die Möglichkeiten, eigene Inhalte ins Internetflatrates greifen Jugendliche zunehmend auch von Netz zu stellen oder sich von anderen Nutzerinnen und unterwegs über ihr Smartphone auf Soziale Netzwerke Nutzern eingestellte Inhalte anzuschauen, besonders zu. So können Fotos unmittelbar nach der Aufnahme und beliebt. Neudeutsch spricht man hier von „User genera- so gewünscht sogar automatisch im Sozialen Netzwerk ted Content“. Immer neue Websites und Anwendungen veröffentlicht werden. rufen zum digitalen Mitmachen auf. Neben Videoportalen wie YouTube kann man sich in Foren austauschen, Blogs Die Mitgliedschaft in Sozialen Netzwerken ist in der Regel („virtuelle Tagebücher“) erstellen oder lesen usw. Aller- umsonst, aber nicht kostenlos. Die Nutzer zahlen mit dings zeigen Studien wie z. B. die JIM-Studie des MPFS, den eingestellten persönlichen Daten und Informationen. dass die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen viele Diese werden vom jeweiligen Anbieter ausgewertet und Möglichkeiten des Mitmach-Netzes eher passiv beobach- mit anderen Informationen verknüpft, um den Nutzern tend nutzt. Anders sieht es bei Sozialen Netzwerken aus, beispielsweise an den jeweiligen Interessen ausgerichtete die sich bei Kindern und Jugendlichen überaus großer Po- Werbebanner zu zeigen. Man spricht hier von „personen- pularität erfreuen. Entsprechend soll auf diese vertiefend bezogener Werbung“. Zudem werden die Daten in vielen eingegangen werden. Fällen (nach Unternehmensangaben in anonymisierter Form) auch an andere Firmen weitergeleitet. In Sozialen Netzwerken wie Facebook oder wer-kennt- wen (etc.) kann man sich präsentieren, kommunizieren, In vielen Sozialen Netzwerken können auch kleine Fotos veröffentlichen, verlinken und Kontakt aufnehmen. Programme, sogenannte „Social Apps“ (Apps steht für Sie sind für heutige Jugendliche so etwas wie die moder- Applications, also Anwendungen), genutzt werden. Diese ne und interaktive Form von Freundschaftsbüchern oder werden innerhalb des eigenen Profils „installiert“ und Poesie-Alben. In der Anfangszeit wurden Soziale Netz- aufgerufen. Es gibt Apps aus den Bereichen Spiele, werke vor allem von der jüngeren Generation genutzt; Musik, Nachrichten, etc. Freunde und Bekannte werden inzwischen sind sie aber in der Breite der Gesellschaft (so nicht in den Einstellungen des Netzwerks deaktiviert) angekommen. darüber informiert, welche Apps man gerade wie erfolg- reich nutzt. Social Apps sind in der Grundversion in aller Soziale Netzwerke werden insbesondere dazu genutzt, Regel gratis, greifen dafür aber auf bestimmte, im Profil Freunde oder Gleichgesinnte zu treffen und den Kontakt hinterlegte Informationen zu. Will man schneller zum Er- mit ihnen zu halten. Sie funktionieren vor allem über folg kommen, können häufig gegen Gebühr virtuelle Vor- die Selbstdarstellung ihrer Nutzer. Auf einer Plattform im teile erworben werden. Hier können auch Bezahlsysteme Internet erstellen diese ein eigenes Profil mit möglichst genutzt werden, die Jugendlichen zur Verfügung stehen. vielen persönlichen Angaben wie Hobbys, Interessen, derzeitiger Lebens-, Familien- und Partnerschaftssituati- Bei der Nutzung Sozialer Netzwerke sollten bestimmte on, etc. Sehr beliebt sind auch das Einstellen von Fotos Dinge beachtetet und in der Familie besprochen werden. sowie die Verlinkung von angesagten Videos, Songs Beispielsweise veröffentlichen viele Jugendliche – aber oder anderen Webinhalten. Die Vernetzung der Mitglieder auch Erwachsene – hier unbekümmert sehr persönliche erfolgt über Freundeslisten; der Austausch untereinander Daten. Dabei sind nicht nur die selbst eingestellten findet mittels integrierter Chats, auf virtuellen Pinnwän- Daten ein Problem, sondern auch die Informationen, die den auf der Profilseite oder über persönliche Nachrichten andere Nutzer über einen veröffentlichen. Vielen ist nicht statt. Die meisten Netzwerke haben ein Mindestalter von bewusst, welche digitalen Spuren sie hinterlassen, die Seite 15
Internetkompetenz für Eltern – Eltern-Leitfaden 2.3 Social Web: Dabei sein im Mitmach-Netz Empfehlungen für Eltern mitunter nur schwer zu entfernen sind. Über Fotos von t Wenn Soziale Netzwerke, Messenger und andere Reisen und Partys, Angaben zu Hobbys und Interessen Möglichkeiten des Mitmach-Netzes für Sie noch sowie Links zu Videos und Mitgliedschaften in diversen eher neu sind, dann nutzen Sie doch den Experten Gruppen lässt sich mit wenigen Klicks ein sehr aussage- in Ihrem Hause. Lassen Sie sich von Ihrem Kind er- kräftiges Profil einer Person erstellen, das natürlich auch klären, auf welche Weise das Mitmach-Netz genutzt missbräuchlich genutzt werden kann: Sei es für Werbe- werden kann und entdecken Sie so gemeinsam zwecke oder durch die Personalabteilung der Firma, bei mit Ihrem Kind die für Sie neuen Kommunikations- der sich ein Nutzer oder eine Nutzerin beworben hat. formen. Der zunehmend mobile Zugriff auf Soziale Netzwerke von unterwegs kann auch dazu führen, dass problematische t Falls Ihr Kind Mitglied in einem Sozialen Netzwerk Inhalte leichtfertiger veröffentlicht werden; denn durch ist: Lassen Sie sich von Ihrem Kind zeigen und die permanente Möglichkeit zur Veröffentlichung „aus der erklären, wie das Ganze funktioniert und welche Situation heraus“ werden die Zeiten über mögliche Fol- Daten online stehen. So können Sie vermeiden, gen nachzudenken, stark verkürzt. Unüberlegte „Impuls- dass sich Ihr Kind ausspioniert fühlt, weil Sie das Uploads“ werden so wahrscheinlicher. Profil „heimlich hinter dem Rücken des Kindes“ anschauen und kontrollieren. Akzeptieren Sie, Ein weiteres Problem der Online-Communities ist die wenn Ihr Kind Ihnen bestimmte Inhalte nicht Verbreitung von pornografischen, rechtsradikalen und zeigen möchte. In jedem Fall sollte im Gespräch anderen jugendgefährdenden Inhalten durch einzelne klar werden, welche Inhalte sich nicht für eine Nutzer. Zwar können jugendgefährdende Inhalte und Veröffentlichung eignen. problematisches Verhalten beim Anbieter des Sozialen Netzwerks gemeldet werden. Allerdings wird dies in t Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Risiken im Teilen dadurch erschwert, dass einige Anbieter ihren Sitz Mitmach-Netz. Machen Sie Ihrem Kind vor allem im Ausland haben. klar, dass einmal veröffentlichte Inhalte nicht so einfach wieder entfernt werden können. Zudem gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Privat- sphäre über die Einstellungen im Profil zu schützen. Mit t Wenn Ihr Kind Mitglied bei einem Sozialen Netz- diesen Maßnahmen versuchen die Anbieter, Problemen werk werden möchte, sollten Sie je nach Entwick- wie Cybermobbing (Beleidigungen und „Fertigmachen“ im lungsstand des Kindes und des vom Anbieter ge- Netz, siehe Linktipps) oder der Verletzung von Urheber- forderten Mindestalters entscheiden, ob Sie diesen und Persönlichkeitsrechten etwas entgegenzusetzen. Aber Zugang gewähren. Erstellen Sie dann gemeinsam bei durchschnittlich 290 Kontakten in Sozialen Netzwer- mit dem Kind das erste Profil und achten Sie da- ken (vgl. JIM-Studie 2013, S. 39) ist die Wahrscheinlich- bei auf die Einstellungen zur Privatsphäre. Da sich keit, dass veröffentlichte Bilder, Filme usw. von einem diese – z. B. wenn neue Funktionen dazukommen – dieser Kontakte auch an unbefugte Dritte weitergegeben fortlaufend ändern können, sollte hier regelmäßig werden, nicht gerade klein. Zudem werden alle einge- nachgeprüft werden. stellten Informationen auch vom Anbieter des Netzwerks ausgewertet und vielfach dauerhaft gespeichert. Auch t Für den Schutz der eigenen Privatsphäre ist Ihr dies sollte man im Hinterkopf behalten. Kind auch selbst verantwortlich. Es sollte darauf achten, wie es sich im Internet zeigt! Geben Sie Ihrem Kind die folgenden Tipps mit auf den Weg: − Ein Foto darf ruhig auch mal lustig sein. Allzu peinliche oder beleidigende Fotos oder Meinun- gen haben in Sozialen Netzwerken aber nichts Seite 16
Mehr Sicherheit im Internet durch Medienkompetenz zu suchen. Sie können auch Jahre später wieder im Netz auftauchen und Dir dann (je nach Motiv) sehr unangenehm sein. − Überlege auch, was eine Gruppenmitgliedschaft über Dich aussagt. Die Gruppe „Saufen bis der Arzt kommt“ ist keine gute Werbung für Dich. Hassgruppen, in denen andere gezielt beleidigt Foto: © Sundikova - Fotolia.com werden, gehen gar nicht. − Sei sorgsam mit Deinen Profil-Daten: Lass Anschrift, Telefon- oder IM-Nummern (IM steht für Instant Messaging; dies sind Programme zum Nachrichtenaustausch in Echtzeit) weg. Sie sind nicht nötig, wenn Du Dich mit anderen austauschst. Auch Deine private E-Mail-Adresse t Erklären Sie Ihrem Kind, dass es nicht nur die solltest Du nicht jedem geben. eigenen, sondern auch die Rechte anderer be- achten sollte! Es sollte somit keine Bilder, Filme − Überprüfe regelmäßig Deine Privatsphäre-Ein- oder private Infos von Freunden, Bekannten oder stellungen. Hier helfen Dir die klicksafe-Leitfäden anderen Personen ins Netz stellen – außer es hat (siehe Linktipps). ihre Erlaubnis. − Prüfe genau, wem Du freien Zugang zu Deinen t Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Apps in Sozialen privaten Fotos und Daten gibst. Du weißt nie, Netzwerken. Hierbei sollten Sie thematisieren, dass was andere mit den Informationen machen. Apps auf bestimmte Profildaten zugreifen und in einigen Fällen auch Kosten entstehen können. t Das heißt aber nicht, dass Ihr Kind ganz auf t Sensibilisieren Sie Ihr Kind für das Thema „Cyber- persönliche Informationen verzichten oder sich mobbing“ und ein respektvolles Verhalten auch im besonders seriös oder brav geben muss. Entschei- Internet. Machen Sie ihm klar, dass am anderen dend ist die richtige Auswahl. Hier können Ihrem Ende des Bildschirms immer ein Mensch sitzt und Kind die folgenden Tipps helfen: Beleidigungen über das Internet genauso wehtun, wie im normalen Leben. − Überlege vor dem Hochladen: Wie willst Du Dich im Internet (im schlimmsten Fall) für immer t Haben Sie ein offenes Ohr für Ihr Kind, falls zeigen? Dinge, die Du heute ins Netz stellst, ge- es als Opfer von Cybermobbing Hilfe benötigt. In fallen Dir in ein paar Jahren vielleicht überhaupt einem konkreten Mobbing-Fall können Sie sich als nicht mehr. Aber im Internet stehen sie dann Eltern z. B. an den Betreiber des Sozialen Netz- immer noch. werks (über die Melde-Buttons oder über die Kontaktdaten im Impressum) wenden, um pro- − Auch die „Oma-Regel“ kann Dir bei der Entschei- blematische Inhalte entfernen zu lassen. Weitere dung helfen, nach dem Motto: Was würde meine Tipps finden Sie unter www.klicksafe.de/ Oma dazu sagen? Oder: Würde ich dies meiner cybermobbing und im Text „Cyber-Mobbing, Cyber- Oma sagen oder zeigen? bullying und was man dagegen tun kann“ unter www.klicksafe.de/irights. Seite 17
Internetkompetenz für Eltern – Eltern-Leitfaden 2.3 Social Web: Dabei sein im Mitmach-Netz Links und Materialien zum Thema www.internet-abc.de www.watchyourweb.de Im Elternbereich unter „Zeigen, wie’s geht!“ finden Hier gibt es viele praktische Infos und Materialien Eltern hilfreiche Infos zum Thema „Soziale Netz- zum „Umgang mit persönlichen Daten im Internet“ werke“. Im Kinderbereich lernen Kinder Schritt oder zur „Sicherheit in Communities“. für Schritt, worauf es in einem Sozialen Netzwerk ankommt ( www.internet-abc.de/kinder/soziale- www.juuuport.de netzwerke.php). Auf der Internetplattform juuuport finden Jugendliche Hilfe, wenn sie schlechte Erfahrungen im Internet, www.klicksafe.de/themen z. B. in Sozialen Netzwerken, gemacht haben. Das Im umfangreichen Themenbereich werden Fragen Besondere an juuuport ist, dass die Hilfe von zu „Sozialen Netzwerken“, „Cybermobbing“ (mit anderen Jugendlichen kommt, die als Scouts dafür Schwerpunkt auf Facebook) oder auch „Datenschutz“ ausgebildet wurden. beantwortet. Zudem können unter www.klicksafe.de/ materialien u. a. folgende thematisch passende Broschüren und Flyer bestellt oder heruntergeladen werden: Rechercheauftrag „Sicherer in Social Communities – klicksafe Tipps für Eltern“ Informieren Sie sich über die Funktionsweise von Sozialen Netzwerken. Schauen Sie sich z. B. „Datenschutz-Tipps für Jugendliche“ und „Daten- die Bereiche für Eltern und Lehrer von Facebook schutz-Tipps für Eltern“ (auch in Arabisch, Türkisch, unter http://de-de.facebook.com/safety und Russisch erschienen) die Inhalte von klicksafe unter www.klicksafe.de/ „Spielregeln im Internet – Durchblicken im Rechte- facebook an. Was fällt Ihnen auf, was ist beson- Dschungel, Band 1 und 2“ ders interessant? Vertiefen Sie dieses Thema zu (u. a. mit juristischen Tipps zum Vorgehen bei Hause mit Ihrem Kind und fragen ganz gezielt, Cybermobbing) warum es Soziale Netzwerke so spannend findet und wie es seine Daten gegen unberechtigten „Datenschutz im Internet“ – Download-Broschüre Zugriff durch andere Nutzer geschützt hat. von klicksafe und dem Internet-ABC Sprechen Sie auch darüber, warum es Urheber- und Persönlichkeitsrechte gibt und warum diese „klicksafe-Leitfäden für Soziale Netzwerke und beachtet werden sollten (vgl. Kap. „Alles was Instant Messenger“ (mit Schritt-für-Schritt-Anlei- Recht ist“). tungen zu Privatsphäre- und Sicherheitseinstel- lungen von Facebook einschließlich der Facebook- App, wer-kennt-wen.de, YouTube und ICQ) www.handysektor.de Das Portal handysektor hat auch Informationen zu Datenschutz, Urheberrechten und Cybermobbing für Jugendliche im Angebot. Im Comicstil gestaltete Flyer richten sich direkt an Jugendliche, bieten aber auch gute Aufhänger, um über Themen wie Cybermobbing oder das Recht am eigenen Bild ins Gespräch zu kommen. Seite 18
Mehr Sicherheit im Internet durch Medienkompetenz 2.4 Smartphone, Apps und mobiles Internet Stand der Dinge Internetfähige Handys und mobile Internetflatrates setzen dem GPS, mobiles Internet und App-Nutzung Standard sich bei Jugendlichen auch dank fallender Preise zuneh- sind. Vor allem die Kombination aus Handy, Internet und mend durch (siehe Abbildung unten). Aus dem reinen dem ortsunabhängigen Zugriff auf Soziale Netzwerke ist Mobiltelefon von einst ist längst ein Multimediagerät mit für Jugendliche attraktiv. Es ist nicht unwahrscheinlich, zahlreichen Möglichkeiten geworden. Durch die fortschrei- dass dieser Trend langfristig auch zu einem geänderten tende Verbreitung der Smartphones tragen auch immer Kommunikationsverhalten in der Gleichaltrigengruppe mehr Jugendliche einen „Mini-Computer“ mit sich, bei führen wird. Mobiles Internet 2013 – Ausstattung des eigenen Handys (Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren) 100 % 94 91 92 92 89 90 90 % 88 88 87 80 % 78 70 % 69 69 67 62 62 60 59 60 59 60 % 50 % 41 40 % 30 % 20 % 10 % 0% mt che n ge n re re re re le le m Ge sa d Jun Jah Jah Jah Jah ts chu chu a siu Mä 13 15 17 19 als mn 12- 14- 16- 18- Ha up Re Gy Internetfähiges Handy Internetflatrate fürs Handy Quelle: JIM-Studie 2013, Angaben in Prozent; Besitzer Handy/Smartphone, n=1.157; www.mpfs.de Seite 19
Internetkompetenz für Eltern – Eltern-Leitfaden 2.4 Smartphone, Apps und mobiles Internet Empfehlungen für Eltern Mit den mobilen Netzen gehen auch neue Herausforde- t Stellen Sie sich die Frage, ob ein Kind im Grund- rungen für Schule und Elternhaus einher: wer unterwegs schulalter wirklich schon ein eigenes Handy Bilder von einer Party machen und sie sofort in sein braucht. Soziales Netzwerk laden kann, sollte neben Persönlich- keitsrechten auch an mögliche unbeabsichtigte Folgen t Beziehen Sie Kinder in die Entscheidung ein, ob denken, damit unüberlegte „Impuls-Uploads“ aus der ein Handy bzw. welches Modell angeschafft werden Situation heraus nicht zum Problem werden. Herunterge- soll (Für und Wider besprechen). ladene Apps können Viren oder Werbe-Einblendungen mit Links auf Abzock-Angebote enthalten oder persönliche t Tarif und Netzanbieter müssen zum Telefonierver- Daten aus dem Smartphone auslesen und weitergeben. halten passen. Besprechen Sie mit Ihren Kindern, Wer über die GPS-Funktion jederzeit seinen Standort wann, wie oft, wie lange telefoniert wird und welche übermittelt oder diesen laufend bei Facebook postet, ver- zusätzlichen Dienste (SMS, Internet) genutzt werden. rät vieles über sich und seine täglichen Routinen – was eher selten gewünscht sein dürfte. Hier können sehr ge- t Vereinbaren Sie bei Anschaffung eines Handys naue Bewegungsprofile erstellt werden (siehe Linktipps). gleich zu Beginn klare Regelungen zur Nutzung. Vor allem bei internetfähigen Handys sollten klare So wird immer wichtiger, dass Jugendliche frühzeitig nicht Absprachen getroffen werden. nur die Faszination von Handy und Internet erleben, sondern auch fit gemacht und begleitet werden, um ihre t Informieren Sie sich, welche Einstellungsmög- „digitalen Alleskönner“ mit Spaß, Kreativität und Verant- lichkeiten oder Sicherheits-Apps die Nutzung des wortung zu nutzen. Hierbei können die folgenden Tipps Smartphones für Ihr Kind sicherer machen können helfen: (siehe Linktipps). t Interessieren Sie sich für die Handynutzung Ihres Kindes. Fragen Sie z. B. nach den neuesten Apps, nach dem Umgang mit dem Handy in der Schule oder im Freundeskreis. t Entdecken Sie mit Ihrem Kind gemeinsam, welche technischen Möglichkeiten ein Handy hat. (Lassen Sie sich die Technik ggf. von Ihrem Kind erklären.) t Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Kostenfallen bei der Handynutzung. Auch Apps können in die Abzockfalle führen (z. B. über integrierte Werbe- Banner). Machen Sie Ihrem Kind klar, dass es vorsichtig sein soll bei der Installation von Apps, bei Bestellungen per SMS oder im Internet und Sie im Zweifelsfall fragt. Apps sollten generell nur über die offiziellen App-Stores installiert werden. Foto: © aey - Fotolia.com t Interessieren Sie sich dafür, welche Inhalte Ihre Kinder auf dem Handy gespeichert haben. Sprechen Sie mit Ihren Kindern über Ihre eigenen Befürch- tungen in punkto Gewaltvideos. Aber Vorsicht! Das Seite 20
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