INVESTORENBRIEF MAI 2021 - Oculus Value Capital
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INVESTORENBRIEF MAI 2021
Sehr geehrte Co-Investoren, Wir blicken zurück auf ein aussergewöhnliches Jahr, welches hoffentlich für absehbare Zeit weder an Drama noch Spannung zu überbieten sein wird. Mit Demut stellen wir fest, dass trotz aller direkten und indirekten Leiden für die weltweite Bevölkerung, wir unserem Ziel, das uns anvertraute Kapital langfristig zu vermehren, erfolgreich nachkommen konnten. Durch gezielte Umschichtungen nach dem Ausbruch der Pandemie im Vorjahr ist es uns gelungen eine Wertsteigerung über jene der gängigen Marktindizes zu erzielen. Wir sind zu diesem Zeitpunkt optimistisch den Tiefpunkt des wirtschaftlichen Stillstands hinter uns zu haben und beschäftigen uns mit einer Welt ohne Reise- oder Ausgangsbeschränkungen, in welcher viele alte Gewohnheiten zurückkehren, in der Videotelefonie, Remote Working, digitale Marktplätze, FinTech Plattformen oder Streamingdienste aber dauerhaft Bestandteil unseres Lebens bleiben werden. Wertentwicklung des Oculus Value Capital Fund Per 7. Mai steht der Nettoinventarwert des Fonds bei € 170.6 pro Anteil. Seit Auflage im November 2018 hat der Fonds eine Wertentwicklung von +70.6% erzielt. Der MSCI World verzeichnet im selben Zeitraum eine Steigerung von +47.1% und im Euro nominierte Unternehmensanleihen von +8,8%. Zum Quartalsende waren 76% in Aktien, 21% in Anleihen und 2% in Liquidität investiert. Detaillierte Informationen zum Portfolioaufbau und den einzelnen Positionen finden Sie im Anhang des Briefes. Wertentwicklung1 Oculus Value Capital Fund 2018 -2.4% 2019 +23.7% 2020 +25.0% Q1 2021 +10.2% Seit Auflage +70.6% Stand 7. Mai 2021 Da unsere Kapitalallokation zwischen Aktien und Anleihen je nach Marktlage und Möglichkeiten variieren wird, haben wir keinen Vergleichsindex definiert. Wenn Sie unsere langfristige Performance dennoch mit allgemeinen Marktentwicklungen vergleichen möchten, empfehlen wir einen Mix aus 70% eines globalen Aktienindex (z.B. MSCI World) und 30% europäischen Unternehmensanleihen (z.B.: Bloomberg Barclays Euro-Aggregate) zu verwenden. Es steht Ihnen frei, alternative Indizes für einen Vergleich heranzuziehen, wir bitten Sie aber in jedem Fall einen Zeitraum von mehreren Jahren zu betrachten. Aufgrund der langfristigen Absichten bei der Auswahl unserer Unternehmen rechnen wir in einem gewöhnlichen Jahr mit geringer Anzahl an Zu- und Abgängen in unserem Portfolio. Bei hoher Volatilität und gleichzeitig sehr ungleichen Auswirkungen auf unterschiedliche Teile der Wirtschaft entstanden in den vergangenen Monaten aber eine überdurchschnittliche Zahl an attraktiven Möglichkeiten. Die Wertsteigerung war dabei kein Lucky Punch eines einzelnen Unternehmens oder Sektors, sondern wurde vielmehr von verschiedenen Unternehmen in diversen Branchen getragen. Seit Beginn 2020, ein Zeitraum der sowohl den durch Covid verursachten Markteinbruch, als auch die darauffolgende Erholung inkludiert, hatten folgende 10 Unternehmen den grössten Beitrag zum Ergebnis: 1 Das Startdatum des Fonds ist der 23.11.2018. Die Performance im Jahr 2018 inkludiert 5 Wochen. Der letzte Nettoinventarwert wurde per 7. Mai 2021 berechnet. 2
Unternehmen Branche Absoluter Beitrag (in Euro) TCS Group Digitale Bank € +7.5 LGI Homes Immobilien € +5.2 Linamar Automobilzulieferer € +4.6 JD.com Onlinehändler € +4.0 Berry Global Plastikverpackung € +4.0 Westrock Kartonverpackung € +3.6 Aercap Luftfahrtleasing € +3.5 Chemours Chemieunternehmen € +2.9 Ardagh Group Glas- und Metallverpackung € +2.9 Ryman Healthcare Alterspflege € +2.8 Erklärung: der Nettoinventarwert hat zwischen dem 01.01.2020 und 31.03.2021 um € +45.6 zugelegt. Die Übersicht zeigt, welche Unternehmen den grössten Beitrag an dieser Wertsteigerung hatten. Mit Ausnahme der Verpackungsspezialisten Berry Global und Westrock waren wir bereits zu Beginn 2020 an allen oben genannten Unternehmen beteiligt und stehen auch weiterhin hinter jedem einzelnen Unternehmen. Darüber hinaus hatten unsere kanadischen Neuinvestitionen, das Restaurantfranchise MTY Food (€ +2.7) sowie die Goeasy, (€ +2.6) einen nennenswerten positiven Beitrag. Beide Positionen hatten wir bei pessimistischen Ansichten des Marktes während der Pandemie aufgebaut und nach rasantem Bewertungsanstieg bereits wieder veräussert. Einen wesentlichen negativen Einfluss auf den Nettoinventarwert über den gleichen Zeitraum hatten der Triebwerkhersteller Rolls Royce (€ -4.0), die malaysische Fluglinie AirAsia (€ -2.9) und die Versicherungsplattform eHealth (€ - 1.8). Bei offensichtlich abweichenden Entwicklungen zu unserer Investmentthese hatten wir uns von allen drei Beteiligungen in den vergangenen Monaten getrennt. Rückblick und Investmentlehren aus der Pandemie Das vergangene Jahr brachte Veränderungen in erstaunlichem Tempo. Wenn auch manche Entwicklungen von unseren Erwartungen vor einem Jahr abweichen, freuen wir uns, dass wir mit grundsätzlichen Entscheidungen in der turbulentesten Marktphase richtig lagen. Wir möchten an dieser Stelle dennoch hervorheben - wir machen Fehler und haben keine Scheu manche Einschätzungen zu revidieren, sollten sich unsere Ansichten ändern. Wichtig ist für uns in jedem Fall aus falschen Entscheidungen zu lernen und uns in vergleichbaren Situationen in der Zukunft daran zu erinnern. Im Zusammenhang mit der Pandemie gibt es reichlich spezifische Erkenntnisse, die schwer für zukünftige Situationen zu generalisieren sind. Darüber hinaus ergeben sich für uns aber allgemeine Lehren, die meist auf unsere Arbeit vor einem wirtschaftlichen Kollaps abzielen und die wir als Vorbereitung für mögliche weitere wirtschaftliche Schocks stets im Hinterkopf behalten. Ein breites Anlageuniversum Die wirtschaftlichen Folgen der Covid-Pandemie waren vielschichtig und hatten im Gegensatz zu gewöhnlichen Wirtschaftszyklen oder Finanzkrisen ungleiche Auswirkungen auf verschiedene Segmente der Wirtschaft. Das vergangene Jahr hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, einen breiten Anlagehorizont zu haben und Kenntnisse in diversen Branchen und Ländern zu sammeln, auch wenn wir vor einem solchen Moment attraktivere Möglichkeiten anderswo sehen. Als Beispiel hatten wir uns zu Beginn 2020 mit diversen Unternehmen in der Verpackungsbranche auseinandergesetzt, mit Hilfe von Industrieexperten und ehemaligen Mitarbeitern wichtige Abhängigkeiten hinterfragt. Als die 3
Bewertungen dieser Unternehmen in Erwartung eines gewöhnlich zyklischen Verhaltens einbrachen, witterten wir unsere Chance. Aufgrund der Vorarbeit konnten wir mit wenig Aufwand die These aufstellen, dass einige Unternehmen die Krise problemlos überdauern und manche aufgrund des veränderten Konsumverhaltens sogar profitieren werden. Wir versuchen einerseits durch detaillierte Analyse einzelner Geschäftsmodelle einen Wissensvorsprung zu erarbeiten und darauf basierend in kritischen Momenten richtige Entscheidungen zu treffen. Gleichzeit haben wir gesehen, wie wichtig es ist offen und interessiert an diversen Branchen zu sein und insgesamt ein breites Wissen mitzubringen. Um auch in Zukunft agil und schnell in solchen Situationen reagieren zu können, möchten wir auch in den nächsten Jahren einen Teil unserer Zeit bewusst der Analyse von ergänzenden und potenziell attraktiven Branchen widmen. Wir bleiben neugierig! Das Management und Ankeraktionäre im selben Boot Selbst rational denkende Individuen zeigen ein abweichendes Verhalten in finanziell bedrohlichen Situationen. Unter Einfluss von Stress erhöht sich die Risikoaversion mit teilweise negativen Auswirkungen auf langfristige Entscheidungen. Auch bei Unternehmen ist ein ähnliches Verhalten zu beobachten. Der eigentliche Charakter zeigt sich in Krisenzeiten. Es gibt einen Balanceakt, den Interessen aller Beteiligten gerecht zu werden. Als langfristige Aktionäre sind wir einverstanden und begrüssen es, wenn Entscheidungen getroffen werden, mit welchen Kunden in schwierigen Zeiten entgegengekommen wird, qualifizierte Arbeitnehmer aufgefangen werden, die Wertschöpfung gesichert und langfristige Partnerschaften auf Kosten von kurzfristigen Renditen gestärkt werden. Für uns ist es aber nicht in Ordnung, wenn erhöhte Risikoaversion und die Interessen des Staates oder anderer Parteien die Ertragskraft der Aktionäre unbegründet langfristig schmälern. Die Motivation und Handlungsfähigkeiten des Managements zeigen sich in Zeiten von Stress. Auch bestehende Aktionäre bzw. die Wahrnehmung des Marktes hat in einigen Fällen tatsächliche Auswirkungen auf Erfolg oder Scheitern eines Unternehmens. Einige kapitalintensive Unternehmen, welche vom Markt als skalierbare Technologieunternehmen wahrgenommen werden, konnten so zu hoher Bewertung neue Aktien ausgeben und die Liquidität sowie Wachstum für mehrere Jahre sichern. Im Gegenzug gab es scheinbar offensichtliche Verlierer der Pandemie, die den richtigen Zeitpunkt versäumt hatten und deren langfristige Investoren in Antizipation des Verhaltens anderer das Weite suchten. Betrachten wir unsere ehemalige Beteiligung Rolls Royce, welche aus eigener Kraft vermutlich in der Lage gewesen wäre die Krise ohne frisches Eigenkapital zu überdauern. Unter Druck der Politik (als grosser Arbeitgeber und mit wichtiger militärischer Bedeutung) und geringem Widerstand des Managements oder der Investoren, lagen zusätzliche Sicherheiten für Arbeitnehmer, Zulieferer, Politik sowie das Management bei Entscheidungen im Vordergrund. Grosse Aktionäre sprangen bei der ersten Gelegenheit von Board (John Nash und seine Spieltheorie hatten es prophezeit) und das Unternehmen bestrafte jene Aktionäre, welche bereit waren über diese Phase hinaus zu sehen, durch Ausgabe neuer Aktien zu einem ungünstigen Moment. Die Bedeutung von richtig gesetzten Anreizen und eine Eigentümer-Kultur eines Managements, welche von erfahrenen Investoren seit Jahrzehnten gepredigt wird, lässt sich auch anhand unserer Erfahrungen bestätigen. Wir werden bei der Auswahl der Unternehmen weiterhin keine strikten Kriterien an das Management oder die Aktionäre stellen, schätzen es aber zunehmend, wenn 4
Entscheidungsträger durch hohe direkte Beteiligungen ähnliche Interessen der Aktionäre vertreten. Bei der Mehrheit unserer Beteiligungen haben Gründer (und zeitgleich grosse Aktionäre) eine wichtige operative sowie strategische Funktion. Gedanken zur Kapitalallokation Für unsere Kapitalallokation zwischen Aktien und Anleihen haben uns Geschehnisse im vergangenen Jahr dazu veranlasst unsere bisherige Strategie zu überdenken. In Theorie sollten wir speziell in turbulenten Zeiten in der Lage sein durch gezielte Umschichtungen von Anleihen in Aktien bei erhöhter Marktvolatilität Gebrauch zu machen. Diese antizyklische Vorgehensweise konnten wir während der Pandemie nur zu einem wenig zufriedenstellenden Ausmass nutzen. Unser Anleihenportfolio erlitt bei unmittelbaren Verkäufen risikoaverser Pensionsfonds und Versicherungen hohe Kurseinbrüche und attraktive Umschichtungen waren damit nur begrenzt möglich. Wir sind weiterhin der Auffassung, in ausgewählten Hochzinsanleihen eine zielführende Ergänzung mit abweichender Charakteristik gefunden zu haben, die bei gewöhnlichen Veränderungen von Kapitalflüssen zwischen Anlageklassen zu unserem Vorteil genutzt werden kann. Wir geben uns aber fortan Mühe, einen Teil unseres Portfolios darüber hinaus noch behutsamer zu investieren. Wenn es eine einzige langfristige Investmentlehre im Zusammenhang mit der Pandemie gibt, dann ist es, wie plötzlich Panik von Euphorie abgelöst werden kann, ohne dass sich fundamentale Entwicklungen grundlegend ändern. Bei attraktiven langfristigen Anlagemöglichkeiten betrachten wir eine nahezu vollständige Kapitalallokation in Zeiten von grossen Unsicherheiten als unumgängliche Voraussetzung, um auch am anschliessenden Aufschwung teilhaben zu können. Viele Anleger, welche aus Angst oder der Antizipation anderer Marktteilnehmer ihre Beteiligungen nach dem Ausbruch veräussert hatten oder in sichere Häfen geflüchtet sind, haben den richtigen Zeitpunkt für das Eintreffen von Euphorie mit grosser Wahrscheinlichkeit versäumt. Unsere Entscheidungen basieren stets auf unserer eigenen fundamentalen Analyse einzelner Unternehmen und wir versuchen uns dabei durch Aktionen anderer Marktteilnehmer so wenig wie möglich beeinflussen zu lassen. Den Versuch, Marktschwankungen vorherzusagen halten wir für grundlegend falsch! Wir danken unseren Co-Investoren, welche uns vorab das notwendige Vertrauen geschenkt haben, eine beispiellose Krise erfolgreich zu meistern. Wir sind stolz darauf, in unserem Fonds auch ohne transaktionshemmende Rücknahmegebühren in den turbulenten Wochen im Frühjahr 2020 kaum Kapitalabfluss verzeichnet zu haben. Die Naturgesetze digitaler Geschäftsmodelle Im Gegensatz zum Vorjahr, als enorme Unsicherheiten mit dem Ausbruch des Virus viele Investoren dazu bewegten, in Panik ihre Anteile an gut gestellte Unternehmen zu veräussern, gab es kurze Zeit später ein teilweise konträres Bild. Euphorie und die Sorge zu kurz zu kommen verursachen in Teilen des Marktes ein Fehlverhalten. Im Vordergrund standen dabei offensichtliche Gewinner der Pandemie, wie begünstige Technologieunternehmen, denen die beschleunigte Adaption digitaler Services während des weltweiten Lockdowns in die Hände spielte und deren Bewertungen getragen von einer Armee an privaten Investoren in die Höhe schossen - unabhängig davon, wie weit der Anlagehorizont unter Annahme von konstanten Wachstumsraten bereits gedehnt wurde. Doch Bäume wachsen bekanntlich nicht in den Himmel und dafür gibt es einen offensichtlichen Grund - Während das Gewicht des Stammes abhängig vom dreidimensionalen Volumen zunimmt, hängt die 5
Statik eines Baumes im Wesentlichen am zweidimensionalen Querschnitt. Ohne die Möglichkeit ausreichend in die Breite zu wachsen, würde ein Baum ab einer gewissen Höhe in sich zusammenstürzen. Es gibt Naturgesetze welche wir nicht überwinden können. Auch Märkte und Unternehmen unterliegen einer Art von Schwerkraft, wobei kapitalintensive Industrieunternehmen und digitale Plattformen anscheinend auf unterschiedlichen Planeten anzusiedeln sind. Nachdem unsere aktuellen Beteiligungen in beiden Welten zu finden sind und wir davon ausgehen, dass uns Komponenten eines hoch-skalierbaren, digitalen Geschäftsmodells über unsere gesamte Tätigkeit als Value-Investoren begleiten werden, möchten wir in diesem Brief kurz auf die grundlegende Theorie und mögliche Herausforderungen eingehen. Wir versuchen zudem zu erläutern, wie es einige unserer Unternehmen dennoch schaffen sollten, die Vorteile dieser Art von Geschäftsmodell zu nutzen, ohne sich von möglichen Grenzen des Wachstums einschränken zu lassen. Ein Ausflug nach Digitopia In einem traditionellen Geschäftsmodell in einer Welt mit gewohnten Naturgesetzen halten sich Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht. Hohe Kapitalrenditen nach der Produkteinführung motivieren neue Konkurrenten, den Markt zu betreten. Die Nachfrage sinkt mit zunehmender Sättigung und Verkaufspreise sinken. Ohne anhaltende Wettbewerbsvorteile einzelner Unternehmen folgen Zeiten mit durchschnittlichen Erträgen («Reversion to the mean»). Sobald die Erlöse eines verkauften Produktes unter die für die Produktion erforderlichen marginalen Kosten fallen, scheiden schwächere Marktteilnehmer aus und der Zyklus beginnt von vorne. In manchen digitalen Geschäftsmodellen steht die Welt allerdings Kopf. Bei skalierbarer Software und Server in der Cloud sind die marginalen Kosten für einen zusätzlichen Nutzer eines Produktes äusserst gering. Nach den vorab getätigten Investitionen für den Aufbau einer Plattform ist ein Unternehmen damit theoretisch in der Lage ohne grossen Kapitaleinsatz zu wachsen. Hinzu kommt, dass bei gewissen sozialen Netzwerken, Marktplatzmodellen, oder Streaming-Plattformen, der Wert eines Produktes mit jedem zusätzlichen Nutzer zunimmt. Im Gegensatz zur soeben beschriebenen physischen Welt steigt die Nachfrage nach einem Produkt auf dem Planeten Digitopia mit zunehmender Kundschaft. Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung liegt in mächtigen Netzwerkeffekten, deren Existenz zwar nicht neu und bereits vor hunderten von Jahren Händlern auf traditionellen Marktplätzen bekannt war, welche in einer digitalen, global verknüpften Welt aber eine neue Bedeutung finden. Je mehr Teilnehmer ein digitales Netzwerk verwenden, desto grösser der Wert für neue und bestehende Nutzer. Je mehr Daten gesammelt werden, desto besser die Adaption von Algorithmen an persönliche Bedürfnisse. Je besser das Angebot auf einem Onlinemarktplatz ist, desto eher die Wahrscheinlichkeit ein passendes Produkt zu finden und je mehr aktive Kunden, desto grösser die Anreize für Händler. Das Auftreten ist vielschichtig, alle Klassifizierungen haben aber eine gemeinsame Wirkung: Der Wert eines Produktes oder Services steigt mit der Anzahl der Nutzer und die Wettbewerbsvorteile eines einzelnen Unternehmens mit der Grösse seines Netzwerkes. Auf Digitopia gilt also – je höher der Stamm, desto stabiler steht der Baum. Sobald nun eine dominante Marktstellung erreicht wurde, gibt es in dieser digitalen Welt Folgeeffekte, welche Unternehmen vor der Konkurrenz schützen und eine monopolistische Dynamik verstärken. Während ein Geschäft in der echten Welt Miete für seine Ladenfläche zahlt und Produkte dort mit der Absicht ausstellt, dass sie von Kunden gefunden werden, gestaltet sich die Suche auf dem digitalen Planeten weitaus komplexer und in vielen Fällen nicht kostengünstiger. Auch in einer virtuellen Welt müssen Produkte gefunden werden und die Kosten für Website, Auftritt auf sozialen Medien, Transkations- oder Imagebasierte Werbeausgaben, Kommissionen für Marktplätze oder App-Stores 6
sind durchaus mit einer operativen Miete zu vergleichen. In dem oben skizzierten Geschäftsmodell mit geringen Produktkosten für jeden neuen Nutzer, sowie im besten Fall wiederkehrenden Einnahmen, stellt sich zudem die Frage – wieviel soll bzw. kann ein Unternehmen für die Akquise eines einzelnen Kunden ausgeben. Die Antwort kann in vielen Fällen nur unter langfristigen Annahmen über wiederkehrende Einnahmen und prognostizierten Umsätzen gegeben werden. In einem auktionsbasierten Bieterverfahren über Google-Ad Words oder soziale Medien wie Facebook, wird die Miete damit für mehrere Jahre gleich zu Beginn verschleudert. Erneut gilt - führende Unternehmen haben einen Vorteil. Werbe- und Suchalgorithmen inkludieren stets den erwarteten Erfolg einer Transaktion bzw. Klick auf eine Seite. Die Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg steigt mit der Qualität eines Produktes, dem Bekanntheitsgrad und Vertrauen eines Anbieters. Nach der oben beschriebenen Dynamik eines Netzwerkeffektes liegt der grösste Nutzen beim erfolgreichsten Unternehmen. Marktführer haben damit in der Regel nicht nur das beste Produkt, sondern auch die geringsten Kosten für die Akquisition von neuen Kunden. Bei tiefer Integration von Apps in unserem Alltag oder von Services im IT-System von Unternehmen, steigen die Wechselkosten bzw. der Aufwand das Verhalten zu ändern. Ein Produkt muss damit deutlich besser, komfortabler oder günstiger als die Konkurrenz sein, um uns zu bewegen, die Mühen einzugehen. Geringe Akquisitionskosten sind die halbe Miete! Hinzu kommen in vielen Fällen traditionelle Skaleneffekte über kapitalintensive Komponenten eines Geschäftsmodells wie der eigenen Logistik einer E-Commerce Plattform, der Auslastung von teuren Datenzentren für Cloud Anbieter, der Kauf von Filmrechten oder die Produktion über eigene Studios für Videoplattformen. Der Marktführer hat damit einen komfortablen Spielraum in der Preissetzung, welcher entweder im Sinne von beschleunigtem Wachstum über günstigere Preise an Kunden retourniert wird (Economies Shared), oder in Form branchenführender Margen in die eigenen Taschen fliesst und so Investitionen finanziert werden, welche ein kleinerer Konkurrent nicht tätigen könnte. Die digitale Welt Digitopia ist damit von Natur aus «unfair und voreingenommen». Die unterschiedlichen Kräfte resultieren in Theorie in einem sich selbst verwirklichenden Effekt. Ohne Einschreiten Dritter sollten demnach Wettbewerbsvorteile mit steigender Grösse zunehmen und aufgrund monopolistischer Züge sind etablierte Plattformen scheinbar nur schwer aus der Bahn zu werfen. Investoren trauen sich damit weiter in die Zukunft zu blicken, als es bei traditionellen Geschäftsmodellen mit starker Konkurrenz möglich war und den eigenen Investmenthorizont unter Annahme von langfristigem Wachstum stark auszudehnen. Auch wenn wir weiterhin an den langfristigen Erfolg diverser digitaler Geschäftsmodelle glauben, möchten wir an dieser Stelle eine Warnung aussprechen - in dieser neuen Welt müssen die Gesetze erst geschrieben werden! Je grösser die Penetration eines Marktes, je länger und stärker die Wachstumsannahmen, desto höher die Unsicherheiten. Mögliche Grenzen des Wachstums Nicht jedes angeblich digitale Geschäftsmodell ist vollständig skalierbar und viele aktuelle Lieblinge werden bei tatsächlich hohem Kapitaleinsatz für Wachstum aus unserer Sicht zu Unrecht mit Bewertungen auf Planeten Digitopia belohnt. Zudem sehen sich auch in einer Welt mit minimalen Grenzkosten etliche Technologieunternehmen mit wachsendem, operativem Apparat einer steigenden Komplexität ausgesetzt. Während wir diese und mögliche weitere interne Risiken aus eigener Kraft adressierbar scheinen, erwarten wir zunehmende Herausforderungen in externer Natur. Der Erfolg einiger digitaler Geschäftsmodelle wie Online Marketing, Gaming, Impuls basiertes Shoppen oder Videostreaming, deren Produkt nicht unmittelbar mit der Erfüllung eines Zweckes, sondern der Unterhaltung eines Kunden dient, basieren direkt oder indirekt auf der Zeit der Kunden. Neben Beruf und täglichen Bedürfnissen bleiben tatsächlich wenige Stunden am Tag, welche wir theoretisch auf 7
sozialen Medien, vor dem TV, beim Shoppen auf Onlineportalen oder anderen Medien verbringen können. Unsere Zeit und Budget für Unterhaltung sind begrenzt und eine zunehmende Anzahl an Unternehmen mit ausgeklügelten Algorithmen werden versuchen darum zu werben. Das bedeutet, in den nächsten 10 Jahren heisst der Konkurrent eines sozialen Netzwerkes vermutlich nicht nur Instagram, Snap, Twitter oder TikTok, sondern kommt darüber hinaus aus dem Bereich der Videospiele, Streaming Plattformen, News Portalen und weiteren Sparten der Unterhaltungsmedien. Unternehmen können zwar in der eigenen Funktion ihre Marktstellung weiter ausbauen und dennoch bei einem insgesamt wachsenden Markt verhältnismässig wenig Zuwächse in monetisierbarer Aufmerksamkeit der Kunden gewinnen. Sobald ein etabliertes Unternehmen in einer bestimmten Richtung an seine physischen Grenzen stösst, wird es versuchen, seine wertvollen Kundenbeziehungen zu nutzen, um sich in anderen Bereichen auszubreiten. Netzwerkeffekte, geringe Akquisitionskosten, hohe Wechselkosten dienen speziell in Wachstumsphasen als starke Eintrittsbarrieren, die Vorteile per zusätzlichem Nutzer flachen aber ab einer gewissen Grösse ab und alternative Produkte, welche die ursprünglichen Barrieren durchbrechen, werden bei kundenfreundlicher und reibungsloser Bedienung möglicherweise als «gut genug» wahrgenommen. Ist es ein Vorteil für eine Online-Plattform, wenn es für ein und dasselbe Produkt dutzende Anbieter gibt, oder ist bei geringen Unterschieden im Preis doch die Präsentation, Benutzerfreundlichkeit und zeitnahe Lieferung entscheidend? Wie sehr schätzt ein Käufer, ob die Bestellung am gleichen oder nächsten Tag geliefert wird? Wie viele Ratings eines Produktes sind tatsächlich genug, um eine Aussage über dessen Qualität zu treffen? Im Umkehrschluss könnte die soeben skizzierte Entwicklung bedeuten, dass diverse Geschäftsmodelle ab einer gewissen Grösse nicht mehr so stabil dastehen bzw. unerwartet von anderen grossen Bäumen mit langen Wurzeln untergraben werden. Geringe Akquisitionskosten und starke Kundenbeziehungen eröffnen neue Märkte für innovative Herausforderer. Der Wettbewerb zwischen den erfolgreichen Unternehmen wird in einem solchen Szenario weiter ausgedehnt - soziale Netzwerke, Onlinehändler, Zahlungsdienste, Spieleplattformen, Streamingdienste, Banken, Versicherungen und viele mehr wachsen näher zusammen und versuchen sich an Erfolgen der anderen zu bereichern. In unregelmässigen Abständen gibt es darüber hinaus durch Technologie getriebene Revolutionen – Paradigmenwechsel - welche betroffene Unternehmen dazu zwingen, ein bestehendes Geschäftsmodell teilweise aufzugeben und sich selbst neu zu erfinden. In den letzten 20 Jahren könnte neben den Folgen des Internets auch damit einhergehende Wendungen wie der Wechsel von Desktop auf Smartphone, künstliche Intelligenz und die Migration der Unternehmenssoftware in die Cloud dazu gezählt werden. Auch in der Zukunft ist mit grundlegenden Veränderungen zu rechnen. Als Beispiel könnte das Smartphone als Organisationstool für unseren Alltag erneut an Bedeutung verlieren und teilweise durch andere Steuerungs- bzw. Betriebssysteme ersetzt werden. Der Markt für bestehende Technologieunternehmen wird sich laufend anpassen und je grösser die Riesen werden, desto schwieriger die Herausforderungen. Zwar sind technologisches Know-How, Unmengen an wertvollen Daten, die notwendige Finanzkraft sowie bestehende Kundenbeziehungen ein grosser Vorteil. Auf der anderen Seite stehen nicht zu vernachlässigende Aspekte die grosse Technologieunternehmen im Vergleich zu jungen innovativen Start-Ups aber benachteiligen. Auch die besten Unternehmen müssen jeden Tag gegen das sogenannte Innovators Dilemma ankämpfen und verschlafen dennoch aufgrund starrer, interner Strukturen den Sprung zu attraktiven neuen Ventures. Alphabets „Moonshots“, wenn auch ein Paradebeispiel wie eine innovative Organisation aussehen könnte, liefert trotz enormer Investitionen auch nach etlichen Jahren nur sehr geringe Beiträge zum Erfolg des Unternehmens. In den vergangenen Jahren wurden Sprünge auf neue Technologien in einigen Fällen nicht organisch, sondern durch Akquisitionen von innovativen Konkurrenten (z.B. Instagram von Facebook, Android von Google) überbrückt. Ein Vorgehen, welches bei schärferen Wettbewerbsregeln in Zukunft vermutlich unterbunden wird. 8
Recht und Ordnung auf dem Planeten Digitopia erinnert in gewisser Weise an die Zustände im wilden Westen. Einwanderer kommen mit grossen Träumen und Erzählungen über unbeschränkte Möglichkeiten, müssen nach ihrer Ankunft aber feststellen, dass ein Grossteil des Landes bereits vergriffen ist und es ihnen bei teurer Pacht und hartem Wettbewerb nur schwer gelingen wird, vom verbleibenden Ertrag profitabel zu wirtschaften. Es gilt schnell gross zu werden, um zu überleben. Mit den oben beschriebenen Naturgesetzen sind manche digitale Geschäftsmodelle dem Regulator einen Schritt voraus und bestehende Wettbewerbsregeln sind in einer Welt ohne Schwerkraft zwecklos. Gemessen an Marktanteilen ist die Dominanz einzelner Unternehmen (wie Amazon im Einzelhandel oder Alphabet im Bereich Marketing) weiterhin gering, wobei nicht berücksichtigt wird, dass aufgrund der Dynamik auf Digitopia, nicht absolute Marktanteile, sondern vielmehr der Abstand auf Konkurrenten ausschlaggebend ist. Da zudem der Konsument in vielerlei Hinsicht durch günstigere Preise oder bessere Services profitiert, wurden Monopolstellungen speziell am US-Markt vom Regulator geduldet. Doch bei steigender Macht einzelner Unternehmen oder Personen werden die Rufe nach Eingriffen bis hin zu einer Aufspaltung zunehmend lauter. Nach unserer Ansicht erfordern manche Monopolstellungen tatsächlich neue Wettbewerbsregeln, um Innovation auf lange Sicht zu fördern. Als Beispiel schützt das Unternehmen Apple seine zufriedene Kundschaft, indem es für qualitative Standards sorgt und die Weitergabe von Kundendaten einschränkt. Auf der anderen Seite hindern eingeschränkte Schnittstellen und hohe Kommissionen für Apple bei jeglichen Transaktionen über den App Store die Entwicklungsmöglichkeiten von Drittanbietern. Bei 60% Marktanteilen an iPhones in den USA könnte diese Ausgangslage dem Konsumenten auf längere Sicht schaden und steht insgesamt in Widerspruch zu ursprünglichen Prinzipien eines offenen Internets. Nachdem Naturgesetze nicht an geografische Grenzen gebunden sind, gibt es in vielen Fällen internationale Monopole, die einen Grossteil der globalen Wertschöpfung an sich ziehen. Länder wie China und Russland hatten den Vorsprung von US-Unternehmen erkannt und die lokale Ausweitung durch die Einführung von Datenbestimmungen, die mit westlichen Richtlinien nicht vereinbar sind, verlangsamt bzw. unterbunden. Auch vielversprechende Märkte wie Indien sind dabei den lokalen Wettbewerb zu Gunsten der heimischen Unternehmen zu beeinflussen. Europäische Länder haben im Gegenzug den Wandel in eine digitale Welt zum Grossteil verschlafen und blicken nun mit etwas Neid auf führende digitale Plattformen die meist in der USA angesiedelt sind. Die Einführung digitaler Steuern, welche zu einem wesentlichen Teil auf dem Rücken der Konsumenten ausgetragen werden, wird vermutlich nicht die letzte Attacke auf internationale Technologieunternehmen bleiben. Wir sind weiterhin grosser Bewunderer strategisch gut gestellter Technologieunternehmen und sehen auch in den nächsten Jahren reichlich Entwicklungspotential. Wir sind aber der Auffassung, dass zunehmender Wettbewerb, technologische Sprünge und Regulatorik die Wachstumsmöglichkeiten mancher Lieblinge im nächsten Jahrzehnt schmälern oder möglicherweise dazu führen, dass prognostizierte Margen nicht erreicht werden. Dennoch haben einige unserer aussichtsreichsten Investmentideen Technologie tief in ihrer DNA verankert. Darüber hinaus finden wir weitere wichtige Gemeinsamkeiten, welche einen gewissen Schutz vor soeben besprochenen Herausforderungen bieten – sie erfüllen einen erforderlichen Zweck ausserhalb der Unterhaltung, reduzieren die Reibung in einer eigentlich konservativen Branche, geben den Kunden Zeit zurück, anstatt diese zu vergeuden, sind nationale Champions und haben bei verhältnismässig kleiner Grösse gemessen am potentiellen Markt alle Möglichkeiten die oben skizzierten Vorteile eines skalierbaren, digitalen Geschäftes auszuspielen. Der Schlüssel zum Erfolg und die Möglichkeit als Herausforderer von bestehenden Risiken zu profitieren, liegt dabei in einigen Fällen in einer überdurchschnittlich effizienten Akquisition neuer Kundschaft. 9
Wir könnten in diesem Zusammenhang auf die Geschäftsmodelle von Mercari, Sea oder anderen, kleineren Beteiligungen näher eingehen. Wir haben uns aber aufgrund der hervorragenden strategischen Position in einem makroökonomisch anspruchsvollen Umfeld für ein anderes Unternehmen entschieden, bei welchem die soeben beschriebene Dynamik in besonderer Weise und in rasantem Tempo zum Vorschein kommt. Tinkoff – das Technologieunternehmen mit Banklizenz Die russische Bank Tinkoff (TCS Group) bezeichnet sich selbst als Technologieunternehmen mit Banklizenz. Bereits auf den ersten Blick wird aber klar, dass es sich grundlegend von führenden westlichen Fintech Unternehmen unterscheidet – denn Tinkoff ist trotz rasantem Wachstum äusserst profitabel! Mit Daten, Technologie und loyalen Nutzern zur lokalen Super-App Unser Interesse wurde allerdings nicht ausschliesslich durch das starke Wachstum und branchenführende Kapitalrenditen jenseits von 40% gelockt, sondern vielmehr durch die Tiefe der technologischen Fähigkeiten, welche es dem Unternehmen ermöglicht, kreative Produktinnovationen am laufenden Band zu produzieren, die von bestehenden Kunden mit grosser Freude und Engagement angenommen werden und den Umgang mit Finanzservices kontinuierlich erleichtern. Bei einer zudem äusserst attraktiven Bewertung waren wir nach unserer Analyse und etlichen Telefonaten mit ehemaligen Mitarbeitern, Partnern und Konkurrenten bereit über die mit Russland einhergehenden Risken hinwegzusehen und sind seit 2019 stolzer Aktionär der möglicherweise innovativsten Bank der Welt. Tinkoff wurde 2006 vom dem bekannten Unternehmer Oleg Tinkov gegründet und fand mit der Ausgabe von Kreditkarten eine erfolgreiche Nische im russischen Markt. Unter der Leitung des bedachten Briten Oliver Hughes erweiterte das Unternehmen seine digitale Produktpalette und wurde in wenigen Jahren zur beliebtesten Retail Bank in Russland. Über Treueprogramme, bei welchen Kunden von Cash-back Zahlungen beim Kauf unterschiedlichster Produktkategorien mit Tinkoff Karten profitieren, sammelte das Unternehmen wertvolle Daten, die im Gegenzug für eine verbesserte Kreditvergabe eingesetzt werden. Nach dem Aufbau der vertrauenswürdigen und benutzerfreundlichen Bank, folgten Online Zahlungsdienste für Unternehmen, eine eigene Versicherungssparte, Mobilfunkservices und zuletzt der Aufbau des erfolgreichsten Onlinebrokers in Russland. Darüber hinaus sorgen umfassende Lifestyle Produkte für hohes Engagement und Zufriedenheit der Kundschaft. Das Angebot auf der Super-App reicht von der Möglichkeit Konzertkarten, Restaurantbuchungen und Reisen zu buchen, über soziale Komponenten wie Stories und einem eigenen Fachjournal, inkludiert E-Commerce Angebote von Partnerunternehmen, sowie die Essenslieferung, die Bestellung von Taxis und vieles mehr. Je mehr sinnvolle Produkte die Super-App integriert umso engagierter und zufriedener die Kundschaft. Je mehr Kunden desto attraktiver wird es für Tinkoff oder Partner, zusätzliche Produkte über die Plattform anzubieten - zweiseitige Netzwerkeffekte einer digitalen Plattform, welche sich gegenseitig verstärken! Effiziente Kundenakquisition als entscheidender Wettbewerbsvorteil Tinkoff befindet sich heute trotz verhältnismässig kleinen Marktanteilen in einer komfortablen Ausgangslage. Mit hervorragenden technologischen Fähigkeiten und führender Kompetenz im Bereich 10
künstlicher Intelligenz schafft es das Unternehmen neue Produktinnovationen in Rekordzeit in seiner Super-App zu integrieren. Die Plattform steht nach beeindruckendem Wachstum bei 10 Millionen aktiven Kunden (von 2 Millionen im Jahr 2016), wobei rund 30% davon von der App oder einzelnen Services täglich Gebrauch machen. Bei hohem Engagement der Kundschaft sammelt das Unternehmen wertvolle Daten über das Konsumverhalten und ist damit in der Lage seine eigenen Produkte gezielt dort zu vertreiben, wo sie einen grossen Nutzen haben. Die Plattform entpuppt sich als hervorragender Kanal für Kundenakquisition. Rund 40% der zusätzlichen Produkte stammen von der bestehenden Kundschaft in der Super-App, wobei das Kundenerlebnis stets im Vordergrund steht und jede Werbung basierend auf detaillierter Datenanalyse und Sorgfalt ausgewählt wird. Tinkoff hat damit deutlich reduzierte Suchkosten und einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil im Gegensatz zu fokussierten Nischenanbietern, welche gezwungen sind, für Vertrauen und die digitale Pacht vorab hohe Summen zu investieren. Als Beispiel zahlt das Unternehmen im Schnitt nur $35 an Akquisitionskosten für einen neuen Kunden der eigenen Investmentplattform, verspricht sich jedoch insgesamte Erlöse von über $1’000 pro Account über die gesamte Laufzeit. Bei bedachtem Marketing über die eigene Plattform sind die Akquisitionskosten in nur 2 Monaten amortisiert! Aktuell verwenden Kunden im Schnitt 1.4 Produkte ausserhalb der Lifestyle Plattform. Eine Zahl die trotz enormen Kundenzuwachs mit hervorragenden Möglichkeiten für Querverkäufe weiter zulegen wird. Weitreichende Wachstumsmöglichkeiten in alle Himmelsrichtungen Innerhalb der nächsten Jahre möchte Tinkoff seine Kundenbasis in Russland auf 20 Millionen verdoppeln und sieht dabei das Potential das Engagement auf 2 Produkte pro Kunde auszubauen. Darüber hinaus wird es das Unternehmen versuchen seinen Erfolg in Russland auf ausgewählten internationalen Märkten zu replizieren. Doch auch ohne internationale Expansion oder neuen Produktsegmente sind die Wachstumsmöglichkeiten im Heimatmarkt riesig, wie ein Blick auf bestehende Nischen zeigt. Ein durchschnittlicher Russe ist im internationalen Vergleich kaum verschuldet und Tinkoff steht gemessen am Volumen zum aktuellen Zeitpunkt hinter weniger als 2% der privaten Kredite im Land. Bei umfassenden Daten und kontinuierlich verbesserten Credit-Scores ist das Unternehmen bereit, seine Angebote weiter auszubreiten. Auch in Unternehmenskunden, an welche bisher kaum Kredite vergeben wurden, steckt reichlich Potential. Tinkoff feilt seit einigen Monaten an ausgeklügelten Softwarelösungen, die das Leben von aktuell 300'000 kleinen und mittelständischen Unternehmen vereinfachen – von der Buchhaltung, über Steuerreports, Online- sowie Offline Acquiring, Kundenbeziehungsmanagement und Call Center Lösungen bis hin zu automatisierten Webseiten wird der Kundschaft ein breites Spektrum an Services zur Verfügung gestellt. Die Strategie wiederholt sich – mit umfangreichen Services steigt der Anreiz für Unternehmenskunden und damit die Bereitschaft, wertvolle Daten mit der Plattform zu teilen. Bessere Daten ermöglichen umgekehrt für Tinkoff den profitablen Markteintritt bei Unternehmenskrediten. Tinkoff steht hinter dem zweit grössten Online Acquiring Geschäft in Russland und zählt 25'000 Händler zu seinen Kunden. Mit branchenführenden Erfolgsraten, geringsten Betrugsfällen, bester Datenanalyse und Benutzerfreundlichkeit gewinnt das Unternehmen laufend neue Kundschaft in einem schnell wachsenden Markt. Das Segment ist bereits zum aktuellen Zeitpunkt hoch profitabel und ermöglich erneut lukrative Querverkäufe in Form weiterer Services an Unternehmenskunden oder durch Integration von «Buy Now Pay Later» Krediten an private Konsumenten. Das Investment Segment ist in wenigen Monaten zur beliebtesten Brokerage Plattform in Russland emporgestiegen und zählt 60% der aktiven Investoren an der Moskau Stock Exchange zu seiner 11
Kundschaft. Trotz scheinbar hohem Marktanteil gibt es weiterhin viel Luft nach oben. Mit über 80% der Ersparnisse in Cash oder auf Bankkonten (zum internationalen Vergleich: China 47%, Brasilien 20%, Mexico 15%), müssen Investoren in Russland erst über die mit Investments verbunden Vorteile aufgeklärt werden. Ein Auftrag den Tinkoff mit dem hauseigenen Finanzjournal sehr ernst nimmt. Im Jahr 2020 hatten 60% (rund 70% in 2019) der Zuwächse auf Tinkoff Investments bereits ein Bankkonto oder eine andere Kundenbeziehung mit Tinkoff. Bei zunehmender Anzahl an Neukunden wendet sich nun das Blatt und die Brokerage Plattform übernimmt die Rolle der Kundenakquisition mit anschliessender Möglichkeit des Querverkaufs weiterer Produkte des Bankensegments. Eine Entwicklung, welche auch bei einer möglichen internationalen Expansion eine bedeutende Rolle spielen könnte. Tinkoff hat weitreichende Möglichkeiten und kann bei geringen Akquisitionskosten und hervorragenden Kundenbeziehungen die Vorteile eines digitalen Geschäftsmodells in vollen Zügen auskosten. Bei zunehmend überlappenden Produktangeboten halten wir es für möglich, dass die innovative Finanzplattform neben etablierten, aber technologisch nicht zu unterschätzenden Staatsbanken wie der Sberbank, zunehmend auch heimische Technologieriesen herausfordern wird. Mit optimistischen Erwartungen freuen wir uns, das Unternehmen dabei auch in den nächsten Jahren begleiten zu dürfen. Unsere Erwartungen an die Zukunft Nach einer Phase mit überdurchschnittlicher Wertsteigerung auf den weltweiten Aktienmärkten, haben wir persönlich keine hohen Erwartungen hinsichtlich kurzfristiger Performance. Wir sind aber überzeugt auch zum aktuellen Zeitpunkt überdurchschnittlich attraktive Beteiligungen gefunden zu haben, welche auf längere Sicht eine aussichtsreiche Rendite versprechen. Sowohl mit unserer Kapitalallokation zwischen Aktien und Anleihen als auch der Diversifikation über unterschiedlichste Branchen und Märkte sind wir auf unterschiedliche Szenarien vorbereitet. Wie immer empfehlen wir bescheiden zu bleiben und sich weder vor Panik in Krisenzeiten noch vor übermässiger Euphorie in boomenden Märkten anstecken zu lassen. Nach Überreaktionen folgen bekanntlich Möglichkeiten – wir bleiben neugierig, beobachten und lauern! Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen! Ihr Fondsmanager, 7. Mai 2020, Juljan Aigenberger 12
Anhang: Ein Blick durch unser Portfolio (Stand: Q1 2021 per NAV am 26.03.2021) Per Quartalsende Q1 2021 waren 76% in Aktien, 21% in Anleihen (davon 8.5 % Wandelanleihen) und 2.4% in Cash investiert. Die Gesamtgewichtung der Top 5 Positionen ergibt 29% des Portfolios bei Aktien und 15% bei Anleihen. Konzentration Aktien Anleihen Liquidität Top 5 Positionen 29% 13% - Top 10 Positionen 50% 19% - Gesamt 76% 21% 2.4% Die folgende Aufstellung zeigt unsere Schätzung der Markt- und geografischen Abhängigkeiten basierend auf den erzielten Umsätzen je Region bei Aktien und zugrundeliegenden Währungen bei Anleihen. Die Definition und Zuordnung der Branchen resultiert aus unserer Einschätzung und könnte in einigen Fällen alternativ interpretiert werden, z.B. haben wir das Unternehmen AerCap der Luftfahrt zugeordnet, Ryman Healthcare dem Immobiliensektor, obwohl die Tätigkeiten alternativ interpretierbar wären. Gewichtung nach Aktien Anleihen Gesamt Märkten \Regionen EMEA NA LATAM APAC EUR USD GBP Märkte Automobil 1.0% 1.8% 0.2% 2.9% Chemie 0.8% 1.1% 0.4% 0.8% 1.1% 4.1% Finanzwesen 11.3% 1.9% 6.0% 2.5% 21.7% Immobilien 4.4% 4.0% 8.3% Konsumgüter 1.9% 1.9% Logistik 1.0% 1.0% Luftfahrt 2.1% 1.5% 0.3% 2.1% 6.0% Onlinehandel 2.3% 0.7% 0.3% 13.0% 3.3% 1.6% 21.2% Onlineunterhaltung 1.3% 1.1% 0.1% 0.4% 2.9% Schwerindustrie 2.5% 2.5% Technologie 0.3% 0.3% 5.8% 6.5% Telekommunikation 0.2% 0.2% Verpackung 5.5% 11.0% 0.7% 1.3% 18.4% Liquidität 0.0% 2.4% 2.4% Gesamt Regionen 24.6% 23.7% 1.8% 26.2% 12.5% 8.7% 2.5% 100.0% Die grössten branchenspezifischen Abhängigkeiten haben wir im Finanzwesen, dem Onlinehandel sowie der Verpackungsindustrie. Die Umsätze sind insgesamt breit auf verschiedene Kontinente und Länder diversifiziert. Aus unserer Sicht gibt es keine übermässigen Abhängigkeiten zu gewissen Märkten oder Währungen. Die folgenden 5 Aktien und Anleihen hatten zum Quartalsende die höchste Gewichtung (in alphabetischer Reihenfolge). Eine Kurzvorstellung finden Sie im Anschluss, detaillierte Vorstellungen einzelner Unternehmen werden in weiteren Briefen folgen. 13
Top 5 Aktien per 31.03.2020 Top 5 Anleihen per 31.03.2020 • Aercap (Irland) • 0.000% ABIGROVE 22 EB -S • Berry Global (USA) • 1.250% Just Eat Takeaw/1.25 Cv • JD.com (China) • 5.500% METRO BK 28 BDS • Mercari (Japan) • 7.000% GRENKE FTVB 09.17 • TCS Group (Russland) • 8.250% GRENKE REG S FTVN 07.15 Um Ihnen in Zukunft ein gewisses Gefühl zu geben, wie sich unsere Einschätzung zur Bewertung verändert, möchten wir in unseren Briefen diverse Kennzahlen einführen und fortan publizieren. Allen voran werden wir von der Ertragskraft pro Aktie sprechen. Es handelt sich dabei um einen von uns definierten Wert, welcher sich grob als adjustierter freier Cash-Flow eines Unternehmens betrachten lässt. Also den operativen Cash-Flow Gewinnen nach üblichen Investitionen, welche um einmalige Sondereffekte angepasst werden (z.B. kurzfristige Auswirkungen der Pandemie). Die Definition wird zudem aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsmodelle von Unternehmen zu Unternehmen abweichen (z.B. Gewinne anstatt Cash-Flows bei Unternehmen in der Finanzbranche). Darüber hinaus versuchen wir zu erahnen, wie sich die Ertragskraft in den kommenden 5 Jahren verändern wird (Erwartetes Wachstum pro Anteil / Jahr) und welcher Prozentsatz dieses Wertes nicht für zukünftiges Wachstum eingesetzt wird, sondern entweder über Dividenden und Aktienrückkäufe an Aktionäre retourniert wird oder im Sinne der Aktionäre alternativ zum Einsatz kommt (erwartete Ausschüttung pro Anteil / Jahr). Zum Beispiel sollte der Abbau der Schulden eines stark gehebelten Unternehmens unmittelbare positive Auswirkungen auf die Bewertung des Eigenkapitals haben und wäre damit aufgrund der steuerlichen Vorteile einer Dividende sogar vorzuziehen. Innerhalb des Jahres haben wir bei erhöhter Volatilität auf den weltweiten Finanzmärkten diverse Möglichkeiten genutzt und Umschichtungen vorgenommen. Nach dem ursprünglichen Fokus auf Unternehmen mit hohen und krisenresistenten Cash-Flows haben wir seit Beginn des Jahres 2021 verstärkt gut gestellte E-Commerce, Fintech und Technologieunternehmen zugekauft. Die von uns definierte Ertragskraft im Aktienportfolio steht bei € 10.7 pro Anteil. Das erwartete annualisierte Wachstum der Ertragskraft über einen Zeitraum von 5 Jahren würden wir mit 10% schätzen, bei jährlichen Ausschüttungen an Aktionäre von erwartet 55% der Ertragskraft bzw. € 5.8 pro Anteil durch Dividenden, Aktienrückkäufe und alternative Einsätze des Kapitals im Sinne der Aktionäre. Aktienportfolio 31.03.2020 31.03.2021 Gewichtung Aktien 73.9% 76% Ertragskraft pro Anteil € 10.5 € 10.7 Erwartete Ausschüttung pro Anteil € 4.8 € 5.8 Erwartetes Wachstum pro Anteil 8% 10% Das Anleihenportfolio liefert jährliche Couponzahlungen von 4.7 % bzw. € 1.9 pro Anteil. Das Portfolio inkludiert 4 Wandelanleihen, unter welchen die Anleihe vom südamerikanischen Onlinehändler Mercado Libre sowie dem Stahlproduzent Severstal deutlich über dem Ausübungspreis handeln und damit zum Grossteil das Chance/Risiko Verhalten von Aktien widerspiegeln. Die erwartete Restlaufrendite exklusive der Wandelanleihen beträgt 9%. Anleihenportfolio 31.03.2020 31.03.2021 Gewichtung Anleihen (inkl. Wandelanleihen) 24.4% 21% Couponzahlungen pro Anteil € 1.6 € 1.9 Restlaufrendite (exkl. Wandelanleihen) 7.8% 9.0% Gewichtung Wandelanleihen 8.3% 8.5% 14
Anhang: Kurzpräsentation Top 5 Aktienbeteiligungen (in alphabetischer Reihenfolge): Aercap - Das grösste Flugzeug Leasing Unternehmen der Welt verfügt über eine überdurchschnittlich moderne Flotte aus über 1000 Kurz- und Langstreckenflugzeugen, welche bei gängigen Airlines über alle Kontinente verteilt unter langfristigen Verträgen zum Einsatz kommen. Trotz der grössten Krise in der modernen Geschichte der Luftfahrt, bringt die Covid Pandemie beschleunigte Trends und lukrative Möglichkeiten. Über Sale-Leaseback Verträge werden diverse Fluglinien versuchen, ihre Bilanz in den folgenden Jahren zu verbessern und AerCap ist richtig kapitalisiert, um diese lukrativen Transaktionen zu tätigen. Das Unternehmen ist dabei mit seinem bis dato grössten Konkurrenten GECAS zu fusionieren und wird damit bei Einwilligung der Wettbewerbsbehörden seine Verhandlungsmacht gegenüber Fluglinien und OEMs weiter ausbauen. Berry Global - Der global aufgestellte Verpackungsspezialist Berry Global erzielt rund 70% seiner Umsätze im stabilen Lebensmittel- oder Konsumgütermarkt. Auch wenn Plastik aufgrund zum Teil fehlenden Recyclingmöglichkeiten und entsprechenden Auswirkungen auf die Umwelt in der westlichen Welt in Verruf geraten ist, ist es in vielen Bereichen unseres Lebens nicht ersetzbar. Die Verwendung von qualitativ hochwertigen Materialen wird trotz zunehmender Umweltauflagen insgesamt steigen. Kleinere Produzenten, ohne notwendige Skaleneffekten und innovative Lösungen werden in Zukunft Schwierigkeiten haben den hohen Ansprüchen der globalen Kunden gerecht zu werden. Wir erwarten weitere Konsolidierungen im Markt und hervorragende Möglichkeiten für den strategisch gut positionierten, führenden Anbieter Berry Global. JD.com - Der chinesische Onlinegigant JD.com hat seine Marktstellung in China trotz starkem Wettbewerb über Jahre hinweg unter Beweis gestellt. Das Geschäftsmodell, welches analog zu Amazon neben einem umfassenden Marktplatz auch den eigenen Warenankauf inkludiert, besitzt starke Netzwerkeffekte, Verhandlungsmacht im Einkauf und Grössenvorteile in der Logistik. Ein wichtiger strategischer Baustein im Erfolg des Unternehmens liegt im eigenen Logistiknetzwerk, welches basierend auf seiner nationalen Reichweite und der auf Technologie basierten Effizienz einen kostengünstigen, schnellen und zuverlässigen Versand ermöglicht. Aufgrund makroökonomischer Trends und der zunehmenden Penetration von Geschäftssegmenten wie Konsumgüter und Lebensmittel, besitzt das Unternehmen enormes langfristiges Wachstumspotential. Mercari - Der japanische Onlinehändler verlagert den bis vor kurzem ineffizienten Markt für Gebrauchtwaren wie Kleidung, Kosmetik, Spiele oder Sportutensilien auf eine digitale Plattform und reduziert dabei jegliche Reibung, die gewöhnlicherweise mit dieser Art eines Geschäftes verbunden ist. Per Bilderkennung wird ein Grossteil der Waren automatisch kategorisiert und Produktinformationen hinzugefügt. Der Verkauf ist anonymisiert und die Logistik mit integrierten Partnerschaften, 80'000 Abgabestationen und bis hin zu eigenen Warenlagern vereinfacht. Das Unternehmen steht in Japan bei 17 Millionen monatlichen Kunden, welche täglich 1 Million neue Produkte auf die Plattform stellen. Auch in den USA ist das Unternehmen auf hervorragendem Weg, sich in diesem Nischenmarkt zu behaupten. TCS Group (Tinkoff) - TCS Group ist die Muttergesellschaft der Tinkoff Bank, einer hochmodernen und rasant wachsenden russischen Onlinebank mit hervorragenden technologischen Fähigkeiten. Rund 70% aller Mitarbeiter am Hauptsitz in Moskau sind IT-Spezialisten, die von Grund auf ein neues hochmodernes modulares Bankensystem entwickelt haben. Nach dem Markteintritt über Kreditkarten und dem starken Ausbau des Kernbankengeschäftes versucht Tinkoff nun ein umfassendes Ökosystem an unterschiedlichsten Dienstleistungen, wie Online Broker, Versicherungen oder Ticketverkauf über seine Plattform zu integrieren. Die erfolgreichste reine digitale Bank der Welt hat weiterhin grosse Ambitionen am Heimatmarkt und wird seine technischen Möglichkeiten vermutlich bald auch in weiteren Märkten einsetzen. 15
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