Family Business Excellence - Die Zeit ist gekommen! Erfolgreicher Generationswechsel in Familienunternehmen - Weissman International
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Family Business Excellence. Concepts • News • Best practices Die Zeit ist gekommen! Erfolgreicher Generationswechsel in Familienunternehmen.
Die Zeit ist gekommen! Erfolgreicher Generationswechsel in Familienunternehmen Liebe Leserinnen und Leser! Es freut mich, dass Sie sich die Zeit nehmen den vielleicht größten Herausforderung ihres Lebens vorliegenden Rückblick zum 4. Family Business Day stehen. Wer übernimmt mein Lebenswerk? Realität 2020 zu lesen. Ich finde es schön, dass wir hiermit ist zudem, dass die geburtenschwachen Jahrgänge ein Forum gefunden haben, um einen direkten Aus- kommen und sich viele Übergeber gar nicht oder viel tausch zwischen Unternehmern und Studierenden zu zu spät mit dem anstehenden Thema der Übergabe ermöglichen. auseinandersetzen. Was macht aber Generationen- wechsel so komplex und warum scheitern so viele An der Fachhochschule Kufstein Tirol dürfen wir daran? jährlich über 2200 Studierende aus 50 Ländern in 24 akademischen Programmen für zukünftige Heraus- Diese und andere Fragen und Lösungsansätze aus forderungen vorbereiten und ausbilden. Hierbei Sicht von Familienunternehmern und Familienunter- widmen wir uns auch den Themenstellungen von nehmerinnen finden Sie in dieser Zusammenfassung. Familienunternehmen. Alleine in Österreich gibt Bedanken möchte ich mich bei Prof. (FH) Dott. es 157.000 Familien-Unternehmen mit 1,8 Mio. Markus Weishaupt und Dott. Armin Rainer, welche Beschäftigten und einen Umsatz von fast 400 Mio. uns als treue Partner bei den Family Business Days Euro. Die Bandbreite erstreckt sich hier vom Hand- zur Seite stehen und darüber hinaus auch die Idee zu werker bis zum Großkonzern. dieser Broschüre in die Tat umsetzten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass Sie die Fakt ist aber auch, dass die geburtenstarken Jahr- eine oder andere Anregung für Ihr Unternehmen gänge der Babyboomer langsam in den Ruhestand mitnehmen können und freue mich schon auf Ihre kommen. Das bedeutet, dass viele Familienunter- Teilnahme beim nächsten Family Business Day. Family Business Excellence. nehmer und Familienunternehmerinnen vor der Prof. (FH) Dr. Thomas Madritsch Geschäftsführer und Professor an der FH Kufstein University of Applied Sciences 2
Family Business. Erfolgreich trotz Familie. Vielfach wird der Erfolg von Familienunternehmen auf die Familie zurückgeführt und auf all das, was mit dem Begriff Familie mitschwingt: traditionelle Werte, Nachhaltigkeit, Langfristigkeit, Geborgenheit. Im Jahr 2016 wurde das Geschäftsmodell heraus- nur auf den reinen Nachfolgeprozess. Das Fehler- ragend erfolgreicher Familienunternehmen als spektrum umfasst auch unternehmenskulturelle „Family Business Model“ beschrieben. Aber die Eigenheiten, gefestigte Prinzipien und Verhaltens- große Mehrheit der Familienunternehmen ist nicht weisen, strategische Fehleinschätzungen und so einzigartig wie jene, die in „Radikal anders. Die entsprechend falsche Entscheidungen zu Märkten, DNA erfolgreicher Familienunternehmen 1 “ als Kunden, Produkten, Lieferanten, Kernkompeten- Vorzeigemodell dargestellt werden. Viele Unterneh- zen, Geschäftsfeldern, Positionierungen, Wachs- men und Unternehmerfamilien tun sich schwer, die tums- und Risikoperspektiven, Führungscredos und Logik des Unternehmens und die Logik der Familie Führungsverhalten. in einem System zu vereinen und daraus ein har- monisches und profitables Modell zu schaffen. Und Fehler werden schließlich auch bei der Entwicklung so überleben Unternehmen oftmals nicht wegen, der Aufbau- und Ablauforganisationen und der An- sondern trotz ihrer familiären Verstrickungen. In passung der Corporate Governance gemacht. Meist allen Familienunternehmen eines jeden Kulturkrei- gründen Fehler, die begangen werden, auf offenen, ses und Kontinents, dieser Zeit, vergangener Zeiten aber oftmals auch verdeckten Konflikten und werden und wohl auch zukünftiger Zeiten, werden Fehler verursacht durch gegensätzliche Ansprüche, Er- Family Business Excellence. gemacht. Einige dieser Fehler sind so häufig und wartungen und Einstellungen der Familienmitglieder wiederkehrend, dass sie eine Art Muster bilden. Es zu unternehmerischen und familiären Themen. Wenn ist ein Muster von zu vermeidenden Stolpersteinen Neid, Missgunst und Eifersucht auf die Komplexi- auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft. tät von Gefühlen wie Liebe, Macht und Geld treffen, dann ergibt sich ein emotional geladener Spreng- Entgegen der allgemeinen Meinung beziehen sich stoff-Cocktail, dessen Energie sich entladen will. die typischen Fehler in Familienunternehmen nicht 1. Weishaupt Markus (2015) „Radikal anders. Die DNA erfolgreicher Familienunternehmen.“, Campus Verlag, Frankfurt a.M. 3
Einige der wiederkehrenden Fehler, die man als Familienunternehmen und Unternehmerfamilien tunlichst vermeiden sollte sind folgende: 1 Ungerechte Vermögensaufteilungen zwischen ander. Wenn das eine gegen das andere aus- den Mitgliedern der nächsten Generation. gespielt wird, schädigt man beide. Nur eine wirksame Corporate und Family Governance 2 Unternehmens-Nachfolge nicht von vorne schaffen es, die Energie, welche durch das herein als Nachfolge sowohl des Eigentums Zusammentreffen beider Systeme entsteht, als auch der Führung ansehen. Die konzepti- positiv zu nutzen. onelle Trennung schafft theoretische Mög- lichkeiten, die es wert sind, durchgedacht zu 8 Wenn Senioren sich zurückziehen und Junio- werden. ren unternehmerische Verantwortung über- nehmen, darf es nicht sein, dass die Entgelte 3 Wer nicht aktive Mitgesellschafter als reine nicht dieselbe Entwicklung haben. Senioren Störfaktoren ansieht, nährt Konfliktpotential müssen sukzessive weniger und Junioren und das könnte teuer werden, wenn dadurch entsprechend mehr verdienen. Anteilsverkäufe ausgelöst werden. 9 Dinosaurier-Syndrom: Generationen-über- 4 Wer glaubt, Mitgesellschaftern und tätigen greifende, erfolgreiche Unternehmen über- Familienmitgliedern in Führungspositionen leben ihre Unternehmer. Wer mit 75 glaubt wichtige Informationen zurückhalten zu müs- sein Unternehmen retten zu müssen, weil alle sen, um daraus einen Vorteil zu kreieren, soll- anderen unfähig sind, der hat mit 65 ange- te damit rechnen, dass man ihm bald schon fangen sein Lebenswerk zu zerstören. misstrauen wird. Geheimnisse sind Macht! Sie haben die Macht Misstrauen zu schüren. 10 In vielen Familienunternehmen herrscht der Irrglaube, dass man alles immer selbst 5 Das Unternehmen ist kein Selbstbedienungs- machen müsse. Best Practice scheinen keine laden. Im Gegenteil, es ist zu schützen, zu relevante Lernquelle. Das ist falsch. Gerade stärken und man darf es nicht bestehlen oder Familienunternehmen sollten sich an die DNA sich an ihm maßlos bereichern. erfolgreicher Familienunternehmen halten, von dieser lernen und ihre Maßnahmen dar- 6 Die Unternehmensnachfolge und Übergabe aus ableiten. darf nicht zur Selbstbeschäftigung für die Unternehmerfamilie werden. Es ist gut, wenn Familienunternehmen sollten diese zehn man sich professionell und eingehend damit Punkte helfen, einen kritischen Blick auf die beschäftigt. Ausarten darf der Prozess nicht. eigene Situation zu werfen, Symptome und Es gilt immer daran zu denken, dass Unter- Frühwarnsignale bewusst wahrzunehmen und nehmen für Kunden da sind, nicht für die zu beherzigen. Das könnte überlebensrele- Unternehmerfamilien. vant sein. 7 Im Familienunternehmen treffen das System Familie und das System Unternehmen aufein- Prof. (FH) Dott. Markus Weishaupt Dott. Markus Weishaupt: Geschäftsführender Gesellschafter von Weissman & Cie (weissman-international.com).Er berät und begleitet Family Business Excellence. Familienunternehmen in ihren strategischen, organisatorischen und kulturellen Herausforderungen, in der Nachfolge und in der Corpo- rate-Family Governance, lehrt an der FH Kufstein, ist Ideator des on- line Analyse Instruments für Familienunternehmen - Family Business Model Tool (familybusinessmodel.com) und Autor von zahlreichen Büchern und Fachartikeln zur Welt der Familienunternehmen (u.a. „Radikal anders. Die DNA erfolgreicher Familienunternehmen“). Zudem ist er Mitglied von Familien- und Verwaltungsräten. 4
Startup- Mentalität im Familienunternehmen am Beispiel der Torggler Gruppe. Ein Generationswechsel im Familienunterneh- men bedeutet immer einen kulturellen Wandel im Unternehmen. Dieser kann nur gering, aber häufig auch radikal sein. In seinem Vortrag beim Family Business Day hat Tobias Johannes eindrucksvoll erläutert, wie er im Rahmen der Unternehmensnachfolge bei der Torggler Gruppe gemeinsam mit einem neuen Führungsteam eine Startup- Mentalität ins Fami- lienunternehmen bringen will, um das Unternehmen zukunftsfit zu machen. Wir haben dazu mit ihm ein kurzes Gespräch ge- Tobias Johannes führt. 1 Tobias, man kann sagen, dass dein Eintritt ins Familienunternehmen in mehreren Anläufen erfolgte. Wie war deine erste Rückkehr ins heimische Familienunternehmen nach deinem Studium 2009? Warum hast du dich dazu entschieden, das Unternehmen dann nochmal zu verlassen, um ein Startup zu gründen? 2009 führte mein Großvater das Familienunterneh- ein Startup in Finnland, wo ich ein Jahr lang studiert men. Ich hatte mit ihm bereits in meinen Oberschul- hatte. Die Entscheidung fiel mir nicht leicht und jahren über den Einstieg ins Familienunternehmen mein Großvater nahm es mir zu Beginn auch übel. gesprochen und in meinem letzten Studienjahr Unser Startup beschäftigte sich in der Anfangsphase wollte mein Großvater unbedingt, dass ich in den mit der Lösung von Ineffizienzen, die ich bei meiner Betrieb einsteige, um ihn weiterzuführen. Trotz Rückkehr zu Torggler erlebt hatte, durch IT- basier- meines Wunsches im Ausland zu bleiben, erfüllte ich te Systeme. In der Folge arbeiteten wir gemeinsam damals den Wunsch meines Großvaters und begann mit Torggler als externer Dienstleister an verschie- in der Firma zu arbeiten. denen Projekten, z.B. der Einführung eines neuen Die Realität, die ich antraf, war allerdings nicht das, Programms zur Preiskalkulation oder der Erstellung was ich zu diesem Zeitpunkt wollte. Mein Großvater einer neuen Homepage. führte das Unternehmen patriarchalisch, Prozesse Das war eine sehr interessante Konstellation. Mir und Abläufe waren über die Jahre verkompliziert persönlich tat der Abstand gut und ich konnte mit Family Business Excellence. worden und eingerostet. Generell traf ich auf ein einem externen Blick auf unser Familienunter- sehr veränderungsresistentes Umfeld. Da mich auch nehmen sehr viel über das Unternehmen lernen. meine damalige Aufgabe im Betrieb nicht erfüllte Das Unternehmen profitierte seinerseits von einem und ich keine kurzfristigen Entwicklungsmöglich- Startup Partner, der – wenn auch nur langsam – den keiten sah, entschloss ich mich, das Unternehmen Digitalisierungsprozess bei Torggler angestoßen hat. nochmal zu verlassen und gründete mit Freunden 5
2 Wie war es für dich deine Erfahrungen und Ansätze aus der Startup Welt ins Familienunternehmen mitein- zubringen. Bist du auf Widerstand gestoßen? Und wie erlebst du den kulturellen Wandel, der seitdem im Unternehmen stattfindet? Der nächste Meilenstein für meine Rückkehr ins Entsprechend gab es auch Widerstände, mit denen Familienunternehmen war der Tod meines Groß- wir umgehen mussten. Diese haben wir meistens in- vaters im Jahr 2014. Von diesem Zeitpunkt an war direkt gespürt, z.B. durch Nicht-Kooperation, zwar ich wieder häufiger vor Ort in Südtirol. 2017 schließ- „Ja-Sagen“ aber dann doch anders agieren, sich lich stieg ich dann Vollzeit ins Unternehmen ein. absichtlich Zeit lassen und hoffen, dass man Sachen Inzwischen hatte mein Vater die Generaldirektion vergisst, Dinge mit Details verkomplizieren in der übernommen. Mit ihm gab es von Beginn an klare Hoffnung, dass man es liegen lässt. Die Heraus- Absprachen, Rollenverteilungen und eine harmoni- forderung war groß, es war ein sehr schwieriger sche Beziehung in der Unternehmensführung. Ich Change Prozess, es ging schließlich um eine Kultur- brachte meinen Geschäftspartner aus dem Startup in veränderung. Anfangs habe ich es teilweise als Finnland mit ins Unternehmen und konnte so geball- stressig und mühsam erlebt und wir mussten auch te IT-Kompetenz ins Haus holen. Entscheidend für einige unbequeme, unpopuläre Entscheidungen die Umsetzung meiner Ideen, war das richtige Team treffen. Wir haben allerdings ein klares, langfristiges um mich herum aufzubauen. Ziel definiert und wollen uns daran orientieren. Wir Das Umfeld hatte sich nicht großartig verändert möchten jedem Mitarbeiter die Chance geben dabei seit meinen ersten Erfahrungen im Unternehmen. zu sein, aber am Ende muss jeder für sich entschei- Die Veränderungsresistenz war nach wie vor groß. den, ob es das richtige Spielfeld ist. 3 Was sind für dich die Erfolgsfaktoren in solch einem Veränderungsprozess? Der Prozess ist sehr komplex und man muss eine fristige Vision definieren, an der man sich bei den Unmenge an Einflussfaktoren berücksichtigen. Ent- strategischen Entscheidungen orientieren kann. scheidend sind für mich die folgenden: 3. Es braucht ein funktionierendes Zahlenwesen als 1. Es braucht auf oberster Ebene ein starkes Füh- Grundlage für Entscheidungen und eine effiziente rungsteam, das in die gleiche Richtung zieht. Steuerung des Veränderungsprozesses. 2. Man muss mit dem Kernteam eine klare, lang- 4 Thema externes Management im Familienunternehmen. Eine zentrale Charakteristik von Eigentümer-ge- führten Unternehmen ist die Konvergenz von Eigentum und Führung. Diese Eigenschaft macht ein solches Unternehmen extrem schnell. Klappt das auch mit externem Management? Wie schafft ihr es, schnelle und gute Entscheidungen zu treffen? Die Entscheidung für ein externes Management und als Unternehmer führen. Entsprechend haben wir die Gestaltung der Governance beruht auf meinen weitreichende Kompetenzen für unseren Vorstand Erfahrungen aus der Startup Welt. Erfolgreiche definiert und ersparen uns so den Weg zum Verwal- Startups holen sich in der Wachstumsphase in der tungsrat für gewisse Entscheidungen. Parallel pfle- Regel externe Manager ins Boot, welche die opera- gen wir einen laufenden Austausch und eine enge tive Führung des Startups übernehmen, meist in den Abstimmung bei strategisch relevanten Entschei- Rollen des CEO und CFO. Die Entscheidungspro- dungen zwischen Vorstand, Eigentümern über einen zesse bleiben dennoch schlank und schnell, da ihre unterstützenden Beirat. Dieser ist interdisziplinär Befugnisse weit über die üblichen eines externen besetzt und als Team gut funktionierend. Als drittes Family Business Excellence. Geschäftsführers im klassischen Mittelstand hinaus- Element haben wir ein Beteiligungsmodell für den reichen. Beteiligungsmodelle führen zudem dazu, Vorstand erarbeitet, um einerseits die langfristige dass die Manager das Startup als Mitunternehmer Stabilität zu gewährleisten und andererseits unter- führen. nehmerisches Denken im Vorstand zu etablieren. Dieses Prinzip setzen wir auch bei Torggler um. Wir Die Basis von alldem ist gegenseitiges Vertrauen. wollen langsame Entscheidungsprozesse vermeiden Wir als Eigentümer leisten einen Vertrauensvor- und ein negatives Verhältnis zwischen Geschäftsfüh- schuss an unseren Vorstand und umgekehrt spüren rung und Eigentümern von vornherein vorbeugen. wir als Eigentümer das Vertrauen des Vorstands in Die externe Geschäftsführung soll das Unternehmen unsere Entscheidungen. 6
Startup- Methoden im Familienunternehmen am Beispiel Torggler. 1 Governance 3 Arbeitsmethoden · Wachstumsphase: externer CEO und CFO · Smartwork · Beirat: Eigentümer und spezialisierte Berater · Organisation in flexiblen Bereichen statt für erfolgskritische Bereiche starren Abteilungen · Eigentümer in der Rolle des Investors · Projektarbeitsweise, die Hierarchien · Attraktive Beteiligung am langfristigen aufbricht Unternehmenserfolg · Argumente zählen mehr als Hierarchie: · Start: CEO und CFO Entscheidungsüberprüfung durch A/B Tests · Danach Ausweitung auf weitere · Offenheit nach außen Schlüsselmitarbeiter · Zusammenarbeit mit Partnern: komplementäre Produkte · Integration von strategisch relevanten 2 Planung und Kontrolle Marktakteuren (auch Startups) · Starke Vision für die nächsten 6 Jahre · Iterative kurzfristige Planung · Flexibilität bei Gelegenheiten 4 Unternehmenskultur · Exponentielles monatliches Wachstum · Informal (Berücksichtigung Saisonalität) · Authentisch nach innen und außen · Herausforderung: KPIs für Teilnahme an · Fehler müssen passieren strategischer Gestaltung durch Beirat · Personalauswahl: Potential über Erfahrung · Firma ist alt und komplex, das macht es · Erfolge feiern schwierig Ursache und Wirkung in Verbindung · Herausforderung Balance zu setzen · Soll mehr als “nur” Arbeit sein · Start-Up Methode: A/B Tests · Aber nicht Privatleben vereinnahmen · „Mündige” Mitarbeiter Tobias Johannes ist Startup- Gründer und Torggler Gruppe: Torggler wurde 1865 in Meran Jungunternehmer. Heute ist er Miteigentümer in als kleines Familienunternehmen gegründet, dritter Generation und Chief Strategist des Fa- welches mit den unterschiedlichsten Produkten milienunternehmens Torggler mit Sitz in Marling handelte. Von der speziellen Arbeitskleidung bis bei Meran. hin zu Baustoffen bot Torggler eine breite Pro- duktpalette. Heute entwickelt und produziert Family Business Excellence. das Unternehmen technische Baustoffe für ein breites internationales Kundensegment, vor- wiegend in Europa. Das Familienunternehmen beschäftigt mittlerweile 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von ca. 30 Mio. Euro. torggler.com 7
Familieninterne Unternehmensübergabe. Rechtliche Risiken und Gestaltungsmöglichkeiten. Die Übertragung eines Unternehmens innerhalb der Familie ist in der Praxis regelmäßig ein sehr komple- xer Vorgang; es sind dabei eine große Zahl von Einflussfaktoren zu beachten, sodass es für Transaktionen dieser Art keine wirklichen Standardlösungen gibt. Es ist in der Regel gerade die Übertragung von Unter- nehmen innerhalb einer Familie nach den individuellen Gegebenheiten zu gestalten und in rechtlicher, wirtschaftlicher aber vor allem auch familiärer Sicht abzusichern. Von besonderem Einfluss ist naturgemäß der Um- sprechende testamentarische Verfügungen treffen, stand, dass die rein rechtlichen und wirtschaftlichen die im Todesfall eine Unternehmensübertragung Überlegungen bei Familienunternehmen in einem auf Nachkommen ohne Schwierigkeiten ermöglicht. starken Maß durch familiäre wie auch persönliche Sind dann neben dem Ehegatten noch mehrere Kin- Aspekte überlagert und in der Umsetzung auch der vorhanden, so treten mit einem Mal eine größere durchaus belastet werden. Der einfache Fall, dass ein Elternteil oder beide Eltern ihr Unternehmen an nur einen vorhandenen leiblichen Nachkommen übertragen können und dieser auch von seinen persönlichen und fachlichen Voraussetzungen geeignet ist, das Unternehmen zu übernehmen, ist sicher nicht der Regelfall. Wenn sich dann die Übertragenden auch noch imstande sehen, auf eine fortwährende Einflussnahme auf die Unter- nehmensführung durch ihren Nachfolger zu ver- zichten und bereit sind, sich nur dann einzubrin- gen, wenn sie vom Nachfolger darum auch gebeten werden, dann ist dies wirklich ein Idealfall, der aber in der Realität höchst selten vorkommt. Häufig ergibt es sich leider, dass sich potentielle Übergeber eines Unternehmens in der Regel erst viel zu spät Gedanken machen, zu welchem Zeit- Zahl von Personen möglicherweise als schlichte punkt sie übergeben wollen und dies daher vielfach Miteigentümer und damit als Gesellschaft nach auch nicht in vernünftiger Weise planen. Dies führt bürgerlichem Recht die Unternehmensübernahme dazu, dass dann möglicherweise eine Krankheit oder an oder teilen sich aufgesplittert – und dadurch mit Family Business Excellence. ein Todesfall eine Unternehmensübergabe erzwin- hohem Streitpotential behaftet – Gesellschaftsan- gen, die dann üblicherweise auch nicht durch ent- teile an einer juristischen Person; gelingt es dann sprechende letztwillige Verfügungen (Erbfolge oder nicht, zwischen den Erben eine vernünftige Lösung Legate) in Berücksichtigung der gesamtfamiliären zu finden, so wird das Unternehmen in aller Regel in Situation und der persönlichen Bedürfnisse der üb- die Krise geraten. rigen Familienmitglieder abgesichert ist. Die Praxis zeigt immer wieder, dass auch Unternehmer häufig Die Erfahrung zeigt, dass eine Übergabe durch nur unzureichend oder allenfalls auch gar nicht ent- Rechtsgeschäfte unter Lebenden (Schenkungen, 8
Übertragungen verbunden mit Rentenlösungen, voll gestalten, wenn man mit den beteiligten Fami- Fruchtgenussgestaltungen bis hin auch zu gemisch- lienmitgliedern und insbesondere mit den in Frage ten Schenkungen) sinnvoller ist, als das Unterneh- kommenden Nachfolgern rechtzeitig Gespräche bis men durch Rechtsgeschäfte von Todes wegen und hin auch zu Verhandlungen führt und diese frühzeitig damit im Wege letztwilliger Verfügungen (Testamen- und mit entsprechender Intensität in den Entschei- te oder Kodizille) zu übertragen. In einer guten Zahl dungsprozess einbindet. Nicht wenige Übernahmen der Fälle scheuen sich Unternehmer insbesondere sind allein daran gescheitert, dass der zeitliche dann vor einer geplanten Übertragung, wenn mehre- Aspekt unberücksichtigt blieb. re potentielle leibliche Nachfolger in der Familie vorhanden sind und ihnen eine klare Entscheidung, Grundsätzlich wird ein Unternehmen immer durch welchem dieser Nachfolger das Unternehmen anver- einen rechtsfähigen Unternehmensträger betrieben; traut werden soll, nicht möglich ist. Das Spannungs- in zivilrechtlicher Hinsicht ist ein Unternehmen eine feld der Problematik reicht daher von der vernünftig Gesamtsache und daher mittelbar oder unmittelbar geplanten zeitlichen Ausrichtung und Strukturierung das Objekt der Übergabe. Je nach unternehmens- der Übergabe bis hin zur Auswahl geeigneter Nach- bzw. gesellschaftsrechtlichen Gegebenheiten kann folger innerhalb der Familie und deren Förderung, eine Übergabe direkt oder indirekt erfolgen; als Ausbildung und Hinführung zum Unternehmertum. Unternehmensträger und damit Unternehmer kom- All dies lässt sich häufig naturgemäß nur dann sinn- men nach dem Zivil- und Gesellschaftsrecht grund- Family Business Excellence. 9
sätzlich die natürliche Person (Einzelunternehmer), zu wechseln, so gibt es insbesondere über eine eine juristische Person (GmbH, AG etc.) und rechts- Einbringung (Einzelrechtsnachfolge) und allenfalls fähige Personengesellschaften (OG, KG und EWIV) eine Anwachsung nach § 142 UGB (Gesamtrechts- in Frage. Bei einer Gesellschaft nach bürgerlichem nachfolge) ebenfalls Möglichkeiten einer zielorien- Recht – der ja keine Rechtsfähigkeit und damit auch tierten Gestaltung. Solche Umgründungen können keine eigen Rechtspersönlichkeit zukommt – sind nach dem Umgründungssteuergesetz entsprechend die einzelnen Gesellschafter jeweils selbst direkt die steuerlich begünstigt (Vermeidung der Realisierung Unternehmer; sie haben am Unternehmen schlichtes und damit Besteuerung stiller Reserven) vorgenom- Miteigentum. Je nach der Zahl der in Frage kom- men werden. menden Rechtsnachfolger und deren strategischen Vorstellungen wird daher bei jeder Unternehmens- Vergleichbares gibt es auch im Bereich der Kapital- übergabe auch überlegt werden müssen, ob nicht gesellschaften, wobei bei Unternehmensübergaben die aktuelle Unternehmensträgerschaft – und damit häufig Spaltungen (Gesamtrechtsnachfolge) zum die Rechtsform – umzugestalten ist und ob der Zeit- Tragen kommen, mit denen im Wege einer Auf- oder punkt der Unternehmensübergabe nicht sinnvoller- Abspaltung von Betrieben neue Unternehmens- weise dafür zu nutzen ist, eine für die Situation nach strukturen geschaffen werden können, die ebenfalls der Übergabe adäquate und angebrachte Rechts- den Begünstigungen des Umgründungssteuergeset- form zu wählen. In diese Überlegungen zur Wahl der zes unterliegen. Nicht zu vergessen ist dabei auch geeigneten Rechtsform kann bzw. sollte bereits der allenfalls ein Wechsel von der Kapitalgesellschaft hin Unternehmensnachfolger entsprechend sinnvoll ein- zum Einzelunternehmertum oder in die Personen- gebunden werden. gesellschaft (Umwandlung im Wege einer Gesamt- rechtsnachfolge). Bei den Rechtsformen ist grundsätzlich zwischen dem Typus des Einzelunternehmers und dem der Es zeigt sich also, dass bei der Planung und Gestal- Personengesellschaft einerseits und dem Typus der tung einer Unternehmensnachfolge eine Vielzahl von Kapitalgesellschaften andererseits zu unterschei- rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten ist, den. Bei der ersten Gruppierung spielt das Tren- sich aber häufig auch mehrere Optionen der Hand- nungsprinzip – also die Abgrenzung der vermögens- lungsmöglichkeit ergeben. Allein die Frage, ob das rechtlichen Sphäre des Unternehmers und seiner Unternehmen im Wege einer Einzelrechtsnachfolge Gesellschafter – keine Rolle; der Einzelunternehmer – bei der Gläubiger und Vertragspartner (ausgenom- ist ohnedies Eigentümer von Privat- und Betriebs- men insbesondere Arbeitnehmer und Vermieter) eine vermögen, sodass sich die Frage nach dem Tren- Zustimmung für die Übertragung der Vertragsver- nungsprinzip überhaupt nicht stellt, währenddessen hältnisse oder Schulden geben müssen – übertragen die Personengesellschaft mangels eines Status als werden soll oder ob eine in der Regel zustimmungs- juristische Person in ihrem Bestand von der Gesell- freie Gesamtrechtsnachfolge umsetzbar ist, ist im schafterebene abhängig ist; aus diesem Grunde ist Einzelfall regelmäßig von Bedeutung. auch hier in Hinblick auf die gesetzlich vorgesehene Gesamthand das Trennungsprinzip nicht anwend- Bei den Überlegungen zur Gestaltung der Unter- bar. Demgegenüber ist bei Einsatz einer juristischen nehmensnachfolge werden die üblichen Kriterien Person als Unternehmensträger sehr wohl das für die Rechtsformgestaltung Anwendung finden. Trennungsprinzip maßgeblich und kann daher für Vorrangig sind dabei regelmäßig haftungstechni- sinnvolle Gestaltungsoptionen (insbesondere aus sche, aber auch steuerrechtliche Fragen. Dennoch haftungsrechtlicher und steuerrechtlicher Sicht) sollte aber nicht übersehen werden, dass es noch herangezogen werden. eine Vielzahl anderer Kriterien mit unterschiedlicher Family Business Excellence. Gewichtung – die aber im Einzelfall dann subjektiv Im Kreis der Einzelunternehmer und Personen- allenfalls jeweils einen großen Stellenwert ein- gesellschaften kann es durch Zusammenschlüsse geräumt erhalten – gibt. Kriterien, wie allein eine oder Realteilungen – beides Fälle der Einzelrechts- nach gesetzlichen Bestimmungen nicht beschränkte nachfolge – zur Schaffung entsprechend geeig- Entnahmemöglichkeit (Einzelunternehmen bzw. Per- neter Strukturen für eine Unternehmensnachfolge sonengesellschaft versus Kapitalgesellschaft), sind kommen. Sofern es gewünscht ist, aus diesem dabei ebenso zu beachten, wie gewerberechtliche Typus in die Rechtsform der Kapitalgesellschaft Aspekte, Publizitätspflichten oder die Möglichkeiten 10
der Einbindung anderer Familienmitglieder in das ist, die, wie so viele andere wichtigen Entscheidun- unternehmerische Geschehen. gen, zeitgerecht wie auch sorgfältig mit fachmänni- Zusammenfassend ist daher festzuhalten, dass eine scher Begleitung zu planen und insbesondere auch Unternehmensübertragung wohl eine der ganz wich- entsprechend kommunikativ umzusetzen ist. Dies gilt tigen Entscheidungen im Leben eines Unternehmers insbesondere für Übertragungen im Familienkreis! Univ.-Prof. Prof. (FH) Mag.rer.soc.oec. Dr.iur. Franz Pegger Partner in der Rechtsanwaltskanzlei Greiter Pegger Kofler & Part- ner. Seine Schwerpunkte sind Gesellschafts-, Vertrags-, Wettbe- werbs- und Steuerrecht, sowie M&A Transaktionen; wirtschaftliche Schwerpunkte sind das externe Rechnungswesen und der Bereich Finanzierung und Investition. Er ist in mehreren Gesellschaften Auf- sichtsratsvorsitzender, sowie auch einfaches Mitglied in Aufsichts- räten; weiters ist er als Vorstand und Beirat in verschiedenen Unter- nehmen, Privatstiftungen und Organisationen tätig Weissman-International: Kernkompetenz „Familienunternehmen“ Familienunternehmen sind für uns ein ganzheitliches System, in welchem alle Eigenheiten von Un- ternehmen und Familie aufeinandertreffen. Es ist eine der wichtigsten Aufgaben Familienunterneh- men in ihren unternehmerischen und familiären Herausforderungen zu unterstützen. Die Beratung, die Begleitung und das Training von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien in den Bereichen Strategie, Geschäftsmodell, Organisation, Führung, Nachfolge und Family-Corporate Governance sind nicht nur unsere Mission, sondern unsere ausgewiesene Kernkompetenz. Mit jedem Projekt entwickeln wir seit über 30 Jahren Wissen und Methoden weiter und festigen dadurch diese Kernkompetenz, die wir Kunden lokal, national und international zur Verfügung stellen. Auch unse- re digitalen Beratungsformate kommen immer häufiger zum Einsatz, wie unsere Online-Schulungen und Family Business Excellence. das Online-Tool zur Selbstoptimierung für Familienunternehmen. Wir begleiten Sie gerne, wenn die Nachfolge ansteht, die Strategie zu entwickeln ist, das Geschäftsmo- dell überprüft oder das Führungsverständnis gefestigt werden soll und die Family-Corporate Governance anzupassen ist. Ihre Ansprechpartner: Armin Rainer und Markus Weishaupt Tel. +39 333 84 15 655 · rainer@weissman-international.com · weishaupt@weissman-international.com 11
Vom Einstieg zum Geschäftsführer im eigenen Unternehmen. Best Practice einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge. Die Unternehmensnachfolge ist statistisch betrachtet das strategisch größte Risiko für die Überlebens- fähigkeit eines Familienunternehmens. Verschiedenen Studien zufolge schaffen es nur 35% aller Fami- lienunternehmen in die 3. Generation und gerademal 4% in die 5. Generation. Das Zillertaler Familienunternehmen Empl gibt es meiner Eltern, den Betrieb übernehmen zu müssen. mittlerweile seit fast 100 Jahren. Heute führt Joe Diese Grundvoraussetzung – wollen, nicht müs- Empl den erfolgreichen Fahrzeughersteller in dritter sen – ist für mich ein zentraler Erfolgsfaktor für Generation. Beim diesjährigen Family Business Day eine gelungene Unternehmensnachfolge. hat er in seinem Vortrag den Werdegang im eige- nen Familienbetrieb beschrieben und anhand der 2. Übergabe eigenen Erfahrungen aufgezeigt, was man unbedingt Nachdem ich direkt nach der Ausbildung in den beachten sollte. Nachfolgend fasst er für uns die Betrieb gekommen war, konnte ich alle Facetten des wichtigsten Meilensteine des Nachfolgeprozesses Unternehmens detailliert kennenlernen und hatte die nochmal zusammen. Möglichkeit viele Jahre gemeinsam mit meinem Vater im Unternehmen zu arbeiten. Mein Vater wurde zu 1. Einstieg meinem Mentor und ich hatte die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen und Fehler zu machen. Mein Einstieg in unseren Familienbetrieb erfolgte Diese haben wir immer gemeinsam analysiert, um direkt nach dem Abschluss meiner Ausbildung an daraus zu lernen. der HTL für Wirtschaftsingenieurwesen und diversen Managementausbildungen, die ich in den Folge- Diese schrittweise Heranführung an die Ge- jahren besuchte. Mein Ziel war es, das Erlernte in schäftsführung ist für mich ein zweiter zentraler den Dienst unseres Unternehmens zu stellen und so Erfolgsfaktor unserer Unternehmensnachfolge. schnell wie möglich Verantwortung zu übernehmen. Wir haben die Übergabe der operativen Führung Dies wurde mir von meiner Vorgängergeneration langfristig geplant. 2013 wurde ich bereits in alle auch sofort ermöglicht. So startete ich meine Lauf- GF-Entscheidungen miteinbezogen. Zwei Jahre bahn im Familienbetrieb als Marketingleiter. später, 2015, übernahm ich dann endgültig die Rolle meines Vaters in der Geschäftsführung. Mein Vater So hatte ich mir meinen beruflichen Weg immer war zwar weiterhin im Betrieb tätig, agierte aber in Family Business Excellence. vorgestellt. Nicht ins Familienunternehmen einzu- einer anderen Rolle im Hintergrund. Wir haben unse- steigen, war für mich nie eine Option. Zu tief war die re Aufgaben und Zuständigkeiten klar definiert und Nähe und Leidenschaft, die ich von Kindesbeinen an abgegrenzt und halten die Rollen konsequent ein. für den Betrieb entwickeln durfte. Auf der anderen Seite gab es nie einen Erwartungsdruck von Seiten 12
Fairness Verantwortung Miteinander Nachhaltigkeit Authentizität Toleranz Empathie Liebe Loyalität Freundschaft Zuverlässigkeit Integrität Respekt Freiheit Erfolg Verlässlichkeit Freude Ehrlichkeit Gesundheit Wertschätzung Menschlichkeit Vertrauen Hilfsbereitschaft 3. Zukünftige Ausrichtung Strategisch wird die Digitalisierung des Unterneh- Unser Ziel ist es, die knapp 100jährige unternehme- mens die größte Aufgabe der nächsten Jahre wer- rische Familiengeschichte fortzuschreiben. Dafür den. Die Fahrzeugindustrie durchlebt zurzeit große haben meine Vorgängergenerationen die besten Umbrüche, es wird eine große Herausforderung Voraussetzungen geschaffen. Dabei bauen wir auf werden, unser Produktsortiment laufend anzupassen den Werten auf, die uns seit jeher auszeichnen: und neue gesamtheitliche Systemlösungen zu ent- unternehmerischer Weitblick, Handschlagquali- wickeln. Zudem wird die technologische Aufrüstung tät, Flexibilität in der Erfüllung von Kundenan- unserer Standorte ein Schwerpunkt sein, um welt- forderungen sowie ein fairer, respektvoller und weit wettbewerbsfähig bleiben zu können. ehrlicher Umgang mit unseren Mitarbeitern. Family Business Excellence. Ing. Joe Empl Ing. Joe Empl ist Geschäftsführer in dritter Genera- tion der EMPL Fahrzeugwerk GmbH mit Hauptsitz in Kaltenbach (A), die weltweit für ihre maßgeschnei- derten LKW-Sonderaufbauten bekannt ist. 13
Nachfolgemanagement in Familienunternehmen bei Unternehmenskrisen und –risiken: Ausgewählte Handlungsempfehlungen. Folgende Handlungsempfehlungen und Risikobewältigungsmaßnahmen können bedeutsam sein: 1 Antizipation und Ad-hoc-Maßnahmen zur Präven- auch hinreichend stark erschweren. Innovations- tion und Intervention von Krisensymptomen in den trägheit im Lichte neuer Entwicklungen im Rahmen Bereichen finanzieller, strategischer, prozessualer der Digitalisierungsdynamik. und ressourcenorientierter Risikoarten. 5 Analyse und Bewertung von Wettbewerbsentwick- 2 Personalpolitische Maßnahmen wie Einzel- oder lungen sowie Erkennen „schwacher Signale“- und Gruppenoutplacement als sozialkompatible Variante Konkurrenzverhaltens in Märkten. der Personalfreistellung hat zweifelsohne eine posi- tive Wirkung auf das Employer Branding bzw. bei 6 Sensibilität bei der Erkennung und Handhabung der Wahrnehmung eines Familienunternehmens als externer Risiken in Bereichen Gesellschaft, Politik valider potentieller Arbeitgeber. und Umwelt. 3 Vermeidung von Entscheidungsfehlern im Manage- 7 Bei Unternehmensnachfolgeentscheidungen ist bei ment. Dies betrifft insbesondere die Reduktion von Familienunternehmen die Tendenz vorherrschend, Wahrnehmungs- und Urteilsschwächen bei der z.T. das Unternehmen innerhalb der Familie an die intuitiven Entscheidungsfindung in den Bereichen: nächste Generation zu übergeben trotz möglicher Strategiefindungsprozesse, Change Management- Gefahren- und Konfliktpotenziale wie Machtstreitig- Notwendigkeiten, Implementierungsdefizite bei keiten, Machtverlust, mangelnde persönliche u/o der operativen Umsetzung strategisch-taktischer fachliche Eignung der Nachfolger sowie Dissens Vorhaben usw. über die strategische Ausrichtung des Unterneh- mens. 4 Die Planung und Durchführung der Unterneh- mensnachfolge ist oft eine hoch emotionale Ent- 8 Für die Nachfolgegeneration sollte ein Coaching- scheidung. Für viele Familienunternehmer ist ihr plan/Personalentwicklungskonzept in Sachen Ein- Unternehmen das eigene Lebenswerk, denn die arbeitung und Kompetenzbildung entwickelt werden. Nachfolgeregelung betrifft nicht nur den „Überge- Dies kann auch unter Beteiligung eines neutralen ber“ und das Unternehmen, sondern wirkt sich auch externen Beraters stattfinden. Zudem sollte ein Kom- auf die eigene Familie aus. Emotionale Befindlich- munikationsplan nach innen und außen Gegenstand keiten können einen Nachfolgeprozess fördern aber der Planungen und zeitgerechten Umsetzung sein. Family Business Excellence. Prof.(FH) Dr. Wolfgang Klose Professor für Unternehmensführung, Entre- preneurship & Management, Managerial Decision Making, Entscheidungsrationalität im Manage- ment, Wirtschafts- und Personalpsychologie, Experimentelle Wirtschaftsforschung. Quelle: Koeder, T. / Saulheimer, A. (2015): Nachfolgeplanung in Familienunternehmen. In: Hochschule Mainz, Heft 20, S. 22-30 14
Tirol unterstützt seine Familienunternehmen beim Generationswechsel. Ein Gespräch mit MMag. Peter Wachter, Bezirksstellenleiter Kufstein der Wirtschaftskammer TIROL. Bei fast 90.000 Unternehmen in Österreich steht in den nächsten Jahren eine Betriebsübergabe an, davon ca. ein Zehntel in Tirol. Für die betroffenen Unternehmen ist es also besonders wichtig, sich frühzeitig Gedanken über die Übergabe zu machen und bei Bedarf auch Beratungsleistungen in Anspruch zu nehmen, um sich optimal vorzubereiten. Die Wirtschaftskammer bietet hier kostenlos viel an Beratungsleistung an. 1 Die Übergabe von Familienunternehmen erleben Sie z.T. hautnah mit. Was sind die größten Herausforderun- gen und Risiken aller Beteiligten? Wenn man selbst Steuerberater, Rechtsanwalt, an. Wir haben z.B. Beratungsangebote von Experten Psychologe, Unternehmensberater und Mediator ist, der Wirtschaftskammer, es gibt Förderungen um dann sollte eine Übergabe kein Problem bereiten. Unternehmensberater einzuschalten, es gibt mit der Spaß beiseite, das Thema Übergabe ist aufgrund Nachfolgebörse ein Instrument, wo Unternehmen an der vielen Themenbereiche, die hineinspielen sehr potentielle Übernehmer angeboten werden können, komplex. Das bedeutet, dass man sich jedenfalls wir haben Informationsmaterial, insbesondere den genügend Zeit nehmen muss und ggfs. auch Hilfe in Leitfaden zur Betriebsnachfolge u.a.m. Anspruch nehmen sollte. Die Wirtschaftskammer bie- tet, wie bereits eingangs ausgeführt, Hilfeleistungen 2 Glauben Sie, dass viele Senioren das Unternehmen nach wie vor nur familienintern weitergeben wollen oder werden auch vermehrt andere Modelle verfolgt? Das Problem, dass viele Familienunternehmen gegen schlagen. Die junge Generation heutzutage ist hier den Willen der Nachfolger übergeben werden, ist viel selbstbewusster und spricht auch offen aus, was aus meiner Sicht ein Problem der Vergangenheit. sie machen will und das ist gut so. Es zeigt sich in der Früher war es die familiäre Pflicht der Tochter oder Beratungspraxis auch sehr oft, dass junge Menschen des Sohnes das Familienunternehmen weiterzuführen. eine andere Ausbildung oder einen anderen Berufs- Aus diesem Pflichtbewusstsein heraus, haben viele weg einschlagen und dann nach einiger Zeit ins Fa- Family Business Excellence. Kinder dann das Unternehmen übernommen und sind milienunternehmen heimkommen. Das hat auch sehr gescheitert. Als Unternehmer oder Unternehmerin viele positive Effekte, da die Nachfolger dann besser muss man die notwendige Motivation und Freude ausgebildet sind und mehr Offenheit und Welterfah- mitbringen, nur so kann man als Unternehmerin oder rung mitbringen. Unternehmer auch innovativ und erfolgreich sein. Wenn diese Faktoren nicht vorhanden sind, ist es von vorneherein besser, einen anderen Berufsweg einzu- 15
3 Können Sie Aussagen treffen zur Situation von Nachfolge- bzw. Generationswechsel in Tirol? In Tirol gibt es in den nächsten Jahren an die 6.000 zen. Hier wollen wir als Wirtschaftskammer beglei- Unternehmen, die einen Nachfolger oder eine ten und Mut machen. Auch in Zeiten von COVID-19 Nachfolgerin suchen. Die meisten davon sind klein- und extrem hoher Arbeitslosigkeit darf nicht außer strukturierte Betriebe aus den Bereichen Handel, Acht gelassen werden, dass diese vielen Betriebe, Gewerbe und Tourismus. Hier wird es von Seiten der die Nachfolger suchen, auch Arbeitnehmer be- Wirtschaftskammer notwendig sein, in den jungen schäftigen. Werden diese Betriebe geschlossen, Menschen wieder die Lust auf die Selbständigkeit bedeutet das gleichzeitig, dass auch viele Menschen zu wecken. Jede Zeit bietet ihre Chancen, man muss ihre Arbeit verlieren. Das Fehlen von Nachfolgern deshalb mit offenen Augen durch die Welt gehen hat damit auch große nachteilige Wirkungen auf den und lernen, diese Chance zu erkennen und zu nut- Arbeitsmarkt und damit auf die Volkswirtschaft. MMag. Peter Wachter Geschäftsführer der Wirtschaftskammer Kufstein. Nach seinen Diplomstudienabschlüssen in Wirtschaftsrecht und Rechts- wissenschaften an der Universität Innsbruck, sowie einem Masterstudium in Internationalem Wirtschafts- und Steuerrecht an der Frankfurt School of Finance & Management war er zunächst in einigen Wirtschaftsunter- nehmen, sowie an Gerichten tätig. Neben der Geschäftsführertätigkeit bei der WKO Kufstein, lehrt Herr Mag. Peter Wachter am WIFI Tirol, der HLW Kufstein, sowie auch an der Fachhochschule Kufstein Tirol. Family Business Excellence. 16
Vitalis Dr. Joseph – Ein interdisziplinäres, eingespieltes Team an der Spitze des Familienunternehmens. Familie Franz Erb. Dipl. Dr. Josef Franz gründete 1986 sein Unternehmen Vitalis Dr. Joseph. Seit damals entwickelt der Naturkosmetikproduzent erfolgreich innovative und einzigartige Produkte für Beauty, SPA und Wellness. Heute führt der Firmengründer das Unternehmen mit Hauptsitz in Bruneck (I) gemeinsam mit seinen 3 Kindern Viktor, Lena und Fabian. Im Gespräch beim diesjährigen Family Business Day erzählten Gründer Josef Franz und sein Sohn Fabian, wie die Unternehmerfamilie die Nachfolge im Familienbetrieb geplant, angebahnt und umgesetzt hat. Trotz einiger lukrativer Möglichkeiten das Unterneh- folgte einige Jahre später und leitet heute den Be- men zu veräußern, stand für Josef Franz ein Ver- reich Marketing. kauf nie ernsthaft zur Diskussion. Vielmehr trieb ihn Bei Vitalis Dr. Joseph wird das Prinzip der Mehrge- der Wunsch und die Freude gemeinsam mit seinen nerationalität im Familienunternehmen hervorragend Kindern sein Lebenswerk weiterzuentwickeln, um gelebt. Über 10 Jahre arbeiten Senior- und Junior- es irgendwann stabil und gesund vollständig in die Generation nun zusammen und haben über diese Hände der nächsten Generation zu geben. lange Zeit stetig Aufgaben- und Verantwortungs- Family Business Excellence. Nachdem alle Kinder bereits seit frühester Kindheit bereiche angepasst und stets eingehalten. Heute ist das Unternehmen kennenlernen konnten und hier der Übergabeprozess faktisch abgeschlossen: die und da mithalfen, erfolgte der effektive Einstieg der zukünftigen Eigentumsverhältnisse sind geregelt, drei Kinder zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Für der Verwaltungsrat bestehend aus allen Familien- Fabian und Viktor war die Finanzkrise von 2008 und mitgliedern trifft die strategischen Entscheidungen, 2009 die Phase, in der sie begannen, sich stärker die operative Führung ist an die zweite Generation ins Unternehmen einzubringen. Schrittweise erfolgte übergegangen. Dr. Josef Franz kann sich heute in den Folgejahren der komplette Einstieg und die wieder vermehrt seiner Leidenschaft in der Produkt- Übernahme von verschiedenen Abteilungen. Lena entwicklung widmen. 17
Learnings aus der erfolgreichen Unterneh- 3 Kongruenz zwischen Familien- und Unterneh- mensnachfolge bei Vitalis Dr. Joseph: menswerten. Im Familienunternehmen treffen die Systeme Familie und Unternehmen aufein- 1 Interdisziplinäre Ausbildung der Nachfolger. Alle ander. Die Gründergeneration prägt die Unter- drei Kinder haben komplett unterschiedliche nehmenskultur. Bei Vitalis Dr. Joseph erlebt man Ausbildungen genossen und entsprechende dies eindrucksvoll in den Werten Team, Respekt, Studien abgeschlossen. Das Unternehmen profi- Begeisterung und Natureness. tiert heute extrem aus dem Zusammenspiel einer gemeinsamen Passion für Naturprodukte und 4 Eine strategische Neuausrichtung des Unter- der unterschiedlichen Expertisen aus Architek- nehmens gehört in einem Nachfolgeprozess tur, Betriebswirtschaft, Philosophie und Design. dazu. Senior- und Juniorgeneration erarbeiten gemeinsam mit den Führungskräften des Unter- 2 Zu jedem Zeitpunkt gibt es eine klare Definition nehmens die Vision und Leitplanken für die der Rollen im Unternehmen zwischen Junioren kommenden 7-10 Jahre. und Senioren und unter den Junioren. Diese Rollen werden konsequent eingehalten. Dies gilt 5 Professionalisierung der Organisation. Die Orga- für die Zeit der Mehrgenerationalität im Unter- nisationsstruktur muss an das Wachstum und nehmen sowie für die Zeit nach dem Ausstieg die neue Konstellation der Nachfolgergeneration der Seniorgeneration. angepasst werden. In dieser Phase ist deshalb eine Professionalisierung der Organisation und der Unternehmensführung unerlässlich. NEUHEIT FAMILY BUSINESS MODEL TOOL Die Erfolgs-DNA des eigenen Familienunternehmens Family Business Excellence. online überprüfen. Kontakt Markus Weishaupt weishaupt@familybusinessmodel.com www.familybusinessmodel.com 18
Unternehmensübernahme unter erschwerten Bedingungen. Rauriser Naturstein Zentrum GmbH Rauriser Naturstein Zentrum GmbH: Seit 1958 hat sich das Unternehmen von Familie Lohninger dem Ab- bau und der Verarbeitung des Rauriser Natursteins verschrieben. Das Familienunternehmen baut in zwei firmeneigenen Steinbrüchen seltenen Kristallmarmor und Quarzit ab. Mittels modernster computergesteu- erter Schneide- und Frästechnik wird der Naturstein veredelt und hebt sich als High-End-Produkt hervor. 1 Wollten Sie schon immer in das Familienunternehmen einsteigen bzw. seit welchem Zeitpunkt wollten Sie das Familienunternehmen „übernehmen“? In gewisser Weise wächst man natürlich mitten im ausprobiert, unter anderem auch meine eigene Selb- Unternehmen auf bzw. das Unternehmen ist bereits ständigkeit. Vor 4 Jahren hat mich dann mein Vater ge- seit Beginn immer Thema und gehört sozusagen zum fragt, ob ich jetzt ins Unternehmen einsteigen will. Und Leben. Ich bin mir noch immer nicht sicher, ob man wir haben uns dann gemeinsam die Frage gestellt, was dadurch eine wirklich objektive Wahl hat. Ich bin nach wollen wir wirklich und wohin soll sich das Unterneh- meiner Ausbildung nicht direkt ins Familienunterneh- men entwickeln. Das war für mich die Entscheidung. men gegangen, sondern habe verschiedene Sachen 2 Was meinen Sie bei der Übernahme mit „erschwerten Bedingungen“? Juristisch, emotional, managementorien- tiert? Wie konnten Sie diese Erschwernisse bewältigen? Dazu muss ich ein wenig ausholen. Das Rauriser gen will, haben wir uns dann die Frage gestellt, „Was Natursteinzentrum ist vor 4 Generationen aus einer wollen wir denn wirklich?“ und haben gemeinsam Landwirtschaft entstanden. Zuerst betrieb die Familie einen Plan erarbeitet, den wir nun verfolgen. Was für Lohninger eine Landwirtschaft und investierte in den mich als Übernehmer extrem wichtig war, ist dass er 1960er Jahren in eine, für damals, hochmoderne Holz- mir hier auch meinen Freiraum für Ideen und vor allem sägerei. 2 Jahre darauf fiel der Holzpreis in den Keller für eigene Fehler gelassen hat. Viele Dinge haben wir und man stand kurz vor dem aus. Damals wurden dann wieder auf die „alte bewährte Art“ zurückgestellt, schon kleine plattierte Steine von den Almgründen weil ich auch gesehen habe, ok, die Erfahrung der an andere Bauernhöfe verkauft und man entschied älteren Generationen ist extrem viel Wert. Aber durch sich also dazu, noch einmal zu investieren und von mein „Über das Unternehmen hinausdenken“ haben Holz- auf Steinproduktion umzustellen. Das war der wir uns dann auch entschieden alte landwirtschaft- Startschuss für das heutige Unternehmen. Durch die liche Gründe zu aktivieren. So entstand 2016 dann ein Belastung der 2maligen Investition hat sich das Unter- weiteres Unternehmen, das sich ausschließlich mit der nehmen lange nicht erholen können und so hat auch Aufwertung und Bebauung unserer Liegenschaften mein Vater bei seiner Übernahme ein „überschuldetes“ beschäftigt. Und hier schließt sich der Kreis wieder, Unternehmen übernehmen „müssen“. Damals kam da wir hier auch natürlich alle Produkte des Rauriser eine Insolvenz der Ehre halber nie in Frage. Mein Vater Natursteins verwenden und so auf einem sehr erfolg- hat das Unternehmen unter schwierigen Voraussetzun- reichen Weg sind, das Unternehmen vollkommen zu gen mehr als solide geführt und auch eine starke Mar- entschulden, um den Weg frei für neue Investitionen ke im deutschsprachigen Raum aufbauen können. Vor und großflächige Expansion zu machen. 4 Jahren, als er mich dann gefragt hat, ob ich einstei- Family Business Excellence. Johannes Lohninger, Geschäftsführender Gesellschafter, Rauriser Naturstein Zentrum GmbH Johannes Lohninger ist als 4. Generation im Familienunternehmen Rauriser Na- turstein tätig. Er stellt sich der Herausforderung der Übernahme unter erschwer- ten Bedingungen und zeigt, wie man neue Wege, durch das Hinausdenken über gewohnte Denkweisen finden kann und generationsübergreifend von Erfahrung und Neugestaltung profitiert. „Man muss die konventionellen Denkweisen durchbrechen, um neue Wege finden zu können.“ 19 www.rauriser.at
sich s e r v ie ren Sie Re 1 .11.202 den 19 hme Teilna für die amily am 5. F ss Day Busine Family Business Excellence. Concepts • News • Best practices Koordination durch: Weissman International Prof.(FH) Dr. Markus Weishaupt M. +39 335 78 55 913 Dr.-Streiter-Gasse 24 weishaupt@weissman-international.com I-39100 Bozen www.weissman-international.com Wir danken den Sponsoren des Family Business Day Family Business Excellence. 20
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