Irgendwie klappt es nicht: Adhärenz und Compliance bei Jugendlichen

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Irgendwie klappt es nicht: Adhärenz und Compliance bei Jugendlichen
CME-FORTBILDUNG                                                                                                      medizinonline.ch

Selbstmanagement von Teens mit Allergien oder Asthma

Irgendwie klappt es nicht:
Adhärenz und Compliance bei Jugendlichen
Thomas Spindler, Davos; Gerd Schauerte, Berchtesgaden (D)

Therapieadhärenz | Asthma bronchiale | Pädiatrie

                     ■ Jugendliche sind schwierig, haben keinen Bock auf       Nicht Jugendliche als solche sind schwierig, sie
                     Therapie, sind unmotiviert, sind non-compliant: Das       befinden sich in einer schwierigen Lebensphase
                     ist unser häufiges Bild von chronisch kranken Jugend-     Jugendliche befinden sich in der normativen Transi-
                     lichen. Ist das wirklich so? – Oder liegt es vielleicht   tionsphase der pubertären Identitätsfindung. Sie sind
                     auch an der Art und Weise, wie wir als medizinische       keine «kleinen Erwachsenen», und auch keine «gros-
                     Fachpersonen mit dieser Altersgruppe umgehen. Der         sen Kinder». In der Pubertät haben sie die «Aufgabe»,
                     folgende Artikel soll am Beispiel Asthma bronchiale       sich von ihren Eltern zu lösen, zu opponieren, Gren-
                     Fakten aufzeigen, Verständnis für diese «besondere        zen auszuloten und Selbstständigkeit zu erlernen –
                     Patientengruppe» wecken und gangbare Wege auf-            manchmal durchaus konfrontativ. Neben der Pubertät
                     zeigen, die Jugendlichen zu gewinnen und damit einer      als «normaler» Transitionsphase für jeden Menschen
                     eigenverantwortlichen und suffizienten Therapie zuzu-     müssen aber chronisch kranke Jugendliche zusätzlich
                     führen.                                                   den Prozess des Übergangs in die «Erwachsenenmedi-
                                                                               zin» bewältigen – eine gleichzeitige «nicht-normative
                     Lebensphase Jugend – eine Herausforderung                 Transition» als doppelte Herausforderung. Transition
                     auch ohne Asthma                                          bedeutet hier nicht nur den einfachen Arztwechsel,
                     Jugendliche befinden sich in einer «Transitionsphase».    sondern den gesamten Prozess des Erwachsenwerdens
                     Hierunter versteht man krisenhafte, zeitlich begrenzte    und der Verantwortungsübernahme für die Krankheit.
                     Phasen in der Entwicklung von Menschen, die durch         In diesem Prozess sollten wir die Jugendlichen unter-
                     erst- oder einmalige markante Ereignisse ausgelöst        stützen. Das Bewusstsein dieser doppelten Herausfor-
                     werden. Unterschieden wird zwischen «normativen           derung sollte unser Denken und Handeln im Umgang
                     Transitionen» und «nicht-normativen Transitionen».        mit Jugendlichen lenken.
                     Normative Transitionen sind Entwicklungsphasen,
                     die von nahezu allen Menschen im Laufe ihres Lebens       Unsere Aufgabe in der Begleitung
                     durchgemacht werden wie z.B. Eintritt in den Kinder-      von Jugendlichen mit Asthma
                     garten, Schulbeginn, Pubertät, Eintritt in den Beruf      Jugendliche mit chronischen Erkrankungen werden
                     etc. Daneben gibt es sogenannte «nicht-normative          von vielen als eine «schwierige Patientengruppe» emp-
                     Transitionen». Dies sind individuelle Einschnitte wie     funden, da sie teilweise keine Lust auf die regelmässige
                     z.B. Veränderungen der sozialen Umgebung, plötz-          Medikamenteneinnahme haben und eher genervt da-
                     liche Verluste, «Schicksalsschläge» oder aber auch        von sind. Ziel ist es, Jugendliche in ihrer Lebenssitua-
                     Veränderung von medizinischen und therapeutischen         tion ernst zu nehmen, Betroffenheit zu erzeugen und
                     Versorgungsstrukturen bei chronischen Erkrankungen        ihnen damit die notwendigen Kenntnisse und Fertig-
                     wie dem Asthma bronchiale.                                keiten an die Hand zu geben, das Selbstmanagement
                                                                               ihrer Erkrankung zu übernehmen. Bei Kindern und
                                                                               Jugendlichen zählen allergische Erkrankungen zu den
                                       Dr. med. Thomas Spindler                häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Die
                                                                               12-Monats-Prävalenzen für Heuschnupfen (8,8%),
                                       Chefarzt Pädiatrie
                                                                               Neurodermitis (7,0%) und Asthma bronchiale (3,5%)
                                       Hochgebirgsklinik Davos
                                                                               zeigen über mehrere Jahre keine wesentlichen Verän-
                                       Herman-Burchard-Strasse 1
                                       7265 Davos                              derungen und weisen somit auf eine Stabilisierung der
                                       thomas.spindler@hgk.ch                  Erkrankungshäufigkeiten auf hohem Niveau hin [1]. In
                                                                               den Daten zeigt sich auch, dass Jugendliche ihre Ge-
                                                                               sundheit schlechter einschätzen als dies ihre Eltern tun
                                       Dr. med. Gerd Schauerte                 und sich chronische Erkrankungen wie Asthma nega-
                                                                               tiv auf die Lebensqualität der Jugendlichen auswirken.
                                       Ärztlicher Direktor
                                       FB Gesundheit und Rehabilitation        Compliance oder Adhärenz:
                                       CJD Berchtesgaden, Buchenhöhe 46        partizipative Entscheidungsfindung
                                       D-83471 Berchtesgaden
                                                                               Während man früher vom Begriff der «Compliance»
                                       gerd.schauerte@cjd.de
                                                                               ausging, d.h. der «Anordnung» einer Massnahme

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InFo PNEUMOLOGIE & ALLERGOLOGIE 2021; Vol. 3, Nr. 2                                                               CME-FORTBILDUNG

                                                      Grafik 1
                                                      n = 122, 3-12J, Follow up alle 4 Mo., Compliancemessung via Rezepteinlösung (aus 7)
durch den Arzt und dem «Befolgen» dieser Anord-
                                                           Abb. 1 Adhärenzmessung via Rezepteinlösung
nung durch den Patienten wird heute von «Adhärenz»
gesprochen. Adhärenz steht in der Medizin für die                                     Kontrolliert                    n = 122, 3–12 Jahre
Einhaltung der gemeinsam vom Patienten und dem                                        nicht kontrolliert              Follow up alle 4 Monate
medizinischen Fachpersonal (Ärzte, Pflegefachkräfte,
Therapeuten) gesetzten Therapieziele. Das Konzept                     90%

der Adhärenz basiert auf der Erkenntnis, dass das Ein-                80%

halten von Therapieplänen und damit auch der The-                     70%
rapieerfolg in der gemeinsamen Verantwortung des                      60%
medizinischen Fachpersonals und des Patienten liegt.

                                                           Adhärenz
                                                                      50%
Daher sollten beide Seiten möglichst gleichberechtigt                 40%
«zusammenarbeiten» und gemeinsame Entscheidun-                        30%
gen auf Augenhöhe treffen.                                            20%
    Im Rahmen einer Kohortenstudie aus dem Jahre                      10%
2009 an 102 randomisierten Kindern und Jugendlichen                   0%

                                                                                                                                                Quelle: [7]
wurde über 12 Monate alle 2 Monate mit 4 verschie-                          4 Monate                       8 Monate                 12 Monate
denen Methoden die Therapietreue bei inhalativen
Medikamenten erfasst. Während nach Selbstangabe
der Patienten bzw. Eltern 98% der verordneten Dosen       eine gute Adhärenz in qualitativ hochwertigen Stu-
inhaliert wurden und immerhin noch 70% der Rezepte        dien mit weniger schweren Asthma-Exazerbationen
in den Apotheken eingelöst wurden, zeigten die «ob-       verbunden [8].
jektiveren» Methoden wie elektronische Messung der            Jugendliche sind ehrlich: sie sagen, warum sie die
Inhalationsrate oder das Wiegen des Dosieraerosols        Therapie nicht machen: Während kleinere Kinder
ein gänzlich unterschiedliches Ergebnis. Hier lag die     häufig die Eltern im Arztgespräch reden lassen und
tatsächlich gemessene «Compliancerate» nur noch bei       Erwachsene den Ärzten oft nicht die realen, sondern
etwa 50% [2].                                             die «gewünschten» Antworten geben, sind Jugendli-
    Dieses Ergebnis korreliert mit diversen anderen       che hier viel ehrlicher. Sie sagen offen, warum sie et-
Studien und hat sich auch in den letzten Jahren nicht     was nicht gemacht haben – ob «vergessen» oder «kein
signifikant verändert, wie die Daten von Milgrom aus      Bock» oder «mir geht es doch auch so gut» – all dies
dem Jahre 1996 und auch anderer Autoren zeigen [3].       sind klassische Antworten auf unsere Frage: «Wie re-
Auch neuere Studien weisen leider keine signifikant       gelmässig hast du inhaliert?»
besseren Werte auf [4]. Auch innerhalb der Gruppe             Wichtig ist aber auch, die Rolle der Eltern auch
der Jugendlichen scheinen die jüngeren Patienten eine     bei Jugendlichen zu beachten. Es ist keineswegs so,
bessere Therapieadhärenz aufzuweisen als die älteren      dass diese komplett ihren Einfluss verlieren. Vielmehr
Jugendlichen, wie eine Studie aus dem Jahre 2009          verlässt sich ein Teil der Adoleszenten weiterhin auf
zeigt [5]. Dies ist eventuell mit dem noch grösseren      die Eltern und überlässt ihnen einen Teil der Thera-
Einfluss der Eltern zu erklären.                          pieverantwortung [9].
    Des Weiteren zeigen Daten, dass eine eindeutige
Korrelation zwischen «Compliance» und Erkran-             Welche Faktoren führen speziell bei Jugendlichen
kungsdauer besteht: je länger die Erkrankung dauert,      zu weniger Therapieadhärenz?
desto schlechter die Compliance [2].                      In einer 2020 veröffentlichtem systematischen Review
                                                          [10] kommen die Autoren zu folgenden jugendlichen-
Fehlende Adhärenz und ihre Auswirkungen                   spezifischen Gründen:
auf die Asthmakontrolle                                   – Wunsch nach Unabhängigkeit und Verantwortung
Therapieziel nach Leitlinien [6] ist ein kontrolliertes     inklusive der Ablehnung elterlicher Überwachung
Asthma, d.h. bei Kindern und Jugendlichen vollstän-         und Unterstützung
dige Beschwerdefreiheit ohne den Gebrauch von             – Konflikte mit den Eltern, wer die Verantwortung für
Notfallmedikamenten bei normaler Alltagsaktivität           die korrekte Therapiedurchführung hat
und uneingeschränkter sozialer Teilhabe. Die vorlie-      – Schwierigkeiten im «Zeitmanagement» und im Set-
genden Daten (Abb. 1) zeigen eine strenge Korrela-          zen von Prioritäten
tion ­zwischen Therapieadhärenz und dem Therapie-         – «Vergesslichkeit» oder die Wahrnehmung, zu viel
ziel Asthmakontrolle [7]. Diese Daten wurden 2015           anderes zu tun zu haben
in ­einem systematischen Review mit 23 eingeschlosse-     – Fehlende Entscheidungsfähigkeit: nehme ich die
nen Studien nochmals eindrücklich bestätigt: Obwohl         Medikamente oder nicht?
die Messgrössen der Studien deutlich variierten, war      – Fehlendes Wissen über Wirkung und Nebenwir-
                                                            kung, um Entscheidungsfähigkeit herbeizuführen
                                                          – Überlassung der Therapieverantwortung bei den
                                                            Eltern kombiniert mit fehlender elterlicher «Moti-
                                                            vation»
                                                          – Interessenskonflikt zwischen Medikamentenein-
                                                            nahme und anderen Alltagsaktivitäten
> Fortbildungsfragen auf Seite XX                         – Fehlende Wahrnehmung des Therapieeffektes
                                                          – Scham vor Freunden

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CME-FORTBILDUNG                                                                                                                                   medizinonline.ch

                   Abb. 2 Je schwerer das Asthma, desto häufiger bestehen psychische                                          als Apps [16,17] evaluiert. Auch diese zeigten positive
                          Probleme                                                                                            Ergebnisse bezüglich Therapieadhärenz bei Jugend-
                                                                                                                              lichen. Ob diese Form der Schulung allerdings die
                                                            kein n = 93.089        leicht n = 5952              n = 101.778   Teilnehmer genau so individuell erreicht wie in einer
                                                            mittel n = 2318        schwer n = 393
                                                                                                                              Live-Schulung [18] muss kritisch hinterfragt werden.
                                                                                                                              Vergleichsdaten liegen nicht vor.
                                            30%
                                                  Asthma bronchiale
                                                                                                                              Was können WIR bei der individuellen Betreuung
                                            25%
                                                                                                                              Jugendlicher tun?
                   Häufigkeit der Störung

                                                                                                                              Gerade bei Jugendlichen sind eine gute Gesprächsat-
                                            20%
                                                                                                                              mosphäre und Arzt-Patienten-Beziehung ausschlagge-
                                                                                                                              bend für die Motivation zur Durchführung der Thera-
                                            15%
                                                                                                                              pie. Jugendliche erfahren oft, dass ihnen «von aussen»
                                            10%                                                                               gesagt wird, was sie zu tun haben und was nicht. Sie
                                                                                                                              fühlen sich aber bereits als selbst entscheidende In-
                                            5%                                                                                dividuen. Hierdurch kommt es häufig zu Konflikten
                                                                                                                              oder zu Verhaltensweisen, bei denen die Jugendlichen
                                                                                                                              aus Opposition das, was ihnen von aussen gesagt wird,
   Quelle: [21]

                                            0%
                                                     ADHS     Depression / Angst         SSV                Lernstörungen     eben nicht tun.
                                                                                                                                  Jugendliche sollten das Gefühl haben, «beraten»
                  ADHS: Aufmerksamkeitsdefizit-    und Hyperaktivitätsstörung
                              ADHS: Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung   SSV: Störung des Sozialverhaltens    zu werden, jedoch selbst die Entscheidungen für ihr
                  SSV: Störung des Sozialverhaltens                                                                           Verhalten zu treffen. Hierbei sollte das Thema «The-
Abb. 1: Je schwerer das Asthma, desto häufiger bestehen psychische Probleme                                                   rapietreue» und «Machbarkeit» offen angesprochen
                                                                                                                              werden und so mit dem Jugendlichen zusammen eine
                                                             – Jugendliches «Risikoverhalten» wie Rauchen, Alko-              gemeinsame Therapieentscheidung getroffen wer-
                                                               hol oder Drogen                                                den [19]. Auch die Wahl des Inhaliergerätes sollte
                                                             – Vermehrter Einfluss psychischer Störungen bei Ju-              zusammen mit dem Jugendlichen getroffen werden.
                                                               gendlichen                                                     Hilfreich ist auch ein «Rückmeldesystem» bezüglich
                                                                                                                              der Therapietreue. Dieses verbessert sowohl die ge-
                                                             Welche externen Faktoren führen speziell bei                     messene Compliance als auch objektive Lungenfunk-
                                                             Jugendlichen zu mehr Therapieadhärenz [11,12]?                   tionsparameter [20].
                                                             – Funktionierendes Familiengefüge und realistische
                                                               Einschätzung bez. Asthma                                       Psychosoziale Kontextfaktoren der Adhärenz
                                                             – Gering empfundenem Stress bei Erziehung und re-                bei Kindern und Jugendlichen
                                                               gelmässiger Therapie                                           Spätestens seit der Auswertung von grossen popula-
                                                             – Routinierte (=ritualisierte?) Therapie                         tionsbezogenen Studien in den USA im Jahr 2007 ist
                                                             – Maximal 2 Inhalationen pro Tag                                 bekannt, dass mit dem Schweregrad des Asthmas auch
                                                             – Kürzliche Exacerbation                                         die Häufigkeit von psychosozialen Auffälligkeiten bei
                                                             – Überzeugung bzgl. Selbstwirksamkeit                            Kindern und Jugendlichen ansteigt. Zu dieser Zeit er-
                                                             – Positive Grundstimmung                                         folgte (noch) eine Einstufung in leichtes, mittelschwe-
                                                             – Klare strukturierte Tagesabläufe in der Familie                res- und schweres Asthma bronchiale. Dabei zeigt
                                                             – Klare Aufgabenverteilung bez. der Therapie                     sich ein deutlicher Anstieg von Aufmerksamkeitsde-
                                                             – Ältere Eltern                                                  fizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Depressi-
                                                                                                                              vität/Angststörung, Störung des Sozialverhaltens und
                                                             Welche Schulungsmassnahmen sind hilfreich?                       Lernstörung in Abhängigkeit vom Schweregrad des
                                                             Allgemein kann gesagt werden: Schulung von Ju-                   Asthma bronchiale [21] (Abb. 2). Dies lässt sich eben-
                                                             gendlichen verbessert die Therapieadhärenz. Neben                falls in Daten aus Grossbritannien nachweisen [22].
                                                             der klassischen ambulanten oder stationären Schu-                Wenn man die Studiendaten aus den Vereinigten Staa-
                                                             lung oder der Rehabilitation sind auch neue, alterna-            ten aus dem Blickwinkel der jeweiligen psychischen
                                                             tive Formen von Schulung nachweisbar wirksam. In                 Störung betrachtet, ergibt sich bei Vorliegen der psy-
                                                             mehreren Metaanalysen wurde bereits seit 2003 de-                chischen Störung jeweils ein deutlich erhöhter Anteil
                                                             ren Wirksamkeit auf diversen Ebenen nachgewiesen                 bei Kindern und Jugendlichen mit Asthma bronchiale.
                                                             ­[13 –15]. Signifikant zeigten sich folgende Ergebnisse:         Dabei verdoppelt sich bei Vorliegen einer solchen Stö-
                                                              – Verbesserung der Lungenfunktion (PEF +9,5%)                   rung die Häufigkeit eines Asthmas bronchiale nahezu.
                                                              – Reduktion der Schulfehlzeiten                                      Ähnliche Ergebnisse ergaben sich bereits in­einer
                                                              – Verbesserung der körperlichen Aktivität                       Meta-Analyse im Jahr 2001 mit insgesamt 26 Stu-
                                                              – reduzierte nächtliche Asthmaanfälle                           dien [23]. Insgesamt können wir also von einem si-
                                                              – reduzierte Krankenhausaufenthalte                             cher fundierten Wissen ausgehen. Trotz dieser klaren
                                                              – reduzierte Notfallambulanz-Besuche                            Zusammenhänge gibt es erstaunlich wenige Untersu-
                                                              – Stärkung des Selbstbewusstseins- zu seiner Erkran-            chungen, die sich dem Thema der Adhärenz bei Vor-
                                                                kung zu stehen und nicht allein damit zu sein                 liegen einer psychischen Störung widmen.
                                                              Neben diesen klassischen Schulungskonzepten wurden                   Eine mögliche Erklärung für den Zusammenhang
                                                              auch andere Schulungskonzepte auf Onlinebasis bzw.              psychische Auffälligkeit und Asthma wäre, dass die

                  4
InFo PNEUMOLOGIE & ALLERGOLOGIE 2021; Vol. 3, Nr. 2                                                                CME-FORTBILDUNG

                                          Abb. 2: Angststörung und Depression führen zu mehr Asthmabeschwerden
                                            und umgekehrt
psychischen Auffälligkeiten Folge einer medikamentö-
                                                        Abb. 3                       Angststörung und Depression führen zu mehr Asthma­
sen Therapie sind. Dies ist zumindest für den Wirkstoff
                                                                                     beschwerdenund umgekehrt
der inhalativen Corticosteroide klar auszuschliessen.
In einer Kinderstudie konnte gezeigt werden, dass bei
den Kindern mit einer guten Adhärenz (durchschnitt-          3
lich 92%) bezüglich inhalativer Kortikosteroide keine

                                                         Anzahl der Asthmasymptome
vermehrten Verhaltensauffälligkeiten – gemessen mit        2,5
der Child Behavior Checklist (CBCL) – aufgetreten
sind [24]. Allerdings veröffentlichte die amerikanische      2
U.S. Food and Drug Administration (FDA) bezüglich
des Leukotrienantagonisten Montelukast im März             1,5
2020 eine sogenannte «Boxed-Warning», in der als
Nebenwirkung ausdrücklich Agitation, Depression,             1
Schlafstörung sowie suizidale Gedanken aufgeführt
werden [25].                                               0,5
    Gerade bei Patienten mit ungünstigem Verlauf be-
züglich Asthma bronchiale kann mit vermehrten Ver-           0
haltensauffälligkeiten gerechnet werden. Hier sollte                                  0–5       6–9     10–15     16–22     23–30     31–62

                                                                                                                                              Quelle: [27]
der Einsatz von Leukotrienantagonisten besonders                                              Anzahl der Angst-Depressions-Symptome
zurückhaltend erfolgen.

Asthma und ADHS                                          Erwachsenen eine Reglementierung des Verhaltens
Das gemeinsame Auftreten von Asthma bronchiale           gefordert wird, führt dies schnell zu oppositionellen
und ADHS konnte nicht nur in den oben genannten          Verhalten und mangelhaften Asthmamanagement.
Studien nachgewiesen werden. In den RKI-Daten            Dabei konnte in eigenen Untersuchungen gezeigt
(deutschlandweite populationsbezogene Studie)            werden [26], dass der Bedarf an Unterstützung bei
zeigt sich (eigene Auswertung, nicht veröffentlicht)     Asthma bronchiale mit dem Ausmass externalisieren-
eine Prävalenz von ADHS bei Kindern mit Asthma           der Verhaltensauffälligkeiten steigt. Das heisst, diese
bronchiale von 7,8%; die Prävalenz von ADHS in           Kinder benötigen besonders viel Unterstützung, um
der Gruppe ohne Asthma bronchiale liegt bei 4,7%         die Notwendigkeiten der Behandlung ihres Asthma
­(n=13 292). Umgekehrt zeigen sich in der Gruppe         bronchiale möglichst gut umzusetzen.
 der Asthmatiker signifikant mehr Kinder mit auffälli-
 gen Werten in Bezug auf ein hyperaktives Verhalten      Asthma und Depression/Angststörung
 (11,8% versus 8,4%, n=14 300).                          Bei Angststörung und Depression ist die Datenlage
     Welche Auswirkungen die Erkrankung ADHS auf         insgesamt besser. Im Jahr 2006 liess sich in einer Popu-
 die Adhärenz bei Kindern und Jugendlichen hat, war      lation von über 700 Kindern und Jugendlichen im Alter
 bislang nicht im Fokus einer einzelnen Studie. Wenn     zwischen 11 und 17 Jahren ein klarer Zusammenhang
 man jedoch die typischen Symptome des ADHS mit          zwischen der Anzahl der Angst/Depressionssymptome
 Unaufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität        sowie der Symptome seitens des Asthma bronchiale
 mit der Notwendigkeit zur Behandlung eines Asthma       darstellen [27]. Je mehr Angst/Depressionssymptome
 bronchiale gegenüberstellt, ergeben sich klare Hin-     bestehen, desto mehr Asthmasymptome bestehen und
 weise, dass eine Aufmerksamkeitsdefizit- und Hy-        umgekehrt (Abb. 3). Zu ähnlichen Ergebnissen kam
 peraktivitätsyperaktivitätsstörung eine optimale        eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2021 [28], bei der
 Therapie des Asthma bronchiale beeinträchtigt. Die      sich insbesondere bei Mädchen ein ähnlicher Effekt
 regelmässige Durchführung einer Dauertherapie, die      darstellen liess.
 ggf. notwendige Steuerung körperlicher Aktivität, die        In einer Studie mit Kindern und Jugendlichen
 Auslöservermeidung sowie die soziale Kompetenz im       (8–18 Jahre alt) wurde die Adhärenz bez. einer Asth-
 Umgang mit der Erkrankung passen nicht zum Bild         matherapie bei Vorliegen von Depression/Angststö-
 eines ADHS. Umso dringender notwendig ist es, nicht
 nur das Asthma bronchiale, sondern auch das ADHS
 optimal zu behandeln, um den Patienten insgesamt ge-    TAKE-HOME-MESSAGES
 recht zu werden.                                        ― Jugendliche sind ehrlich: sie sagen, warum sie die Therapie
                                                           nicht machen
Asthma und Störung des Sozialverhaltens
                                                         ― Non-Adhärenz ist eine wichtige, wenn nicht die wichtigste
Ähnlich sieht es hinsichtlich der Komorbidität von
                                                           Ursache für ein instabiles, d.h. unkontrolliertes oder nur teil-
Asthma bronchiale und Störung des Sozialverhaltens
                                                           weise kontrolliertes Asthma bronchiale.
aus. Auch hier ergeben sich durch die typischen Sym-
ptome der Störung des Sozialverhaltens (streitet sich    ― Im Gespräch ist der Jugendliche Ansprechpartner, nicht seine
häufig mit Erwachsenen, widersetzt sich den Regeln         Eltern, wobei die Eltern als Berater weiterhin eine wichtige
von Erwachsenen, reagiert leicht empfindlich und           Funktion als «Begleiter» haben.
verärgert) und den Notwendigkeiten einer Behand-         ― Der Bedarf an Unterstützung aufgrund von Asthma bronchiale
lung von Asthma bronchiale Schwierigkeiten bei der         steigt mit dem Ausmass externalisierender Verhaltensauffällig-
Therapieumsetzung – besonders, wenn von Seiten der         keiten.

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CME-FORTBILDUNG                                                                                                  medizinonline.ch

           rung sowie Asthma bronchiale erhoben [29]. Dabei         Bei Vorliegen dieser Erkrankungen ist neben der op-
           bestand auch hier ein klarer Zusammenhang zwischen       timalen Asthmatherapie auch eine optimale Therapie
           dem Ausmass von Angst/Traurigkeit und Asthmasym-         und Behandlung der jeweiligen psychosozialen Grund-
           ptomen. Allerdings liess sich dieser Zusammenhang        erkrankung erforderlich. Eine Kooperation zwischen
           nicht durch eine Non-Adhärenz erklären. Hier scheint     behandelndem Kinder- und Jugendarzt und Psycho-
           es sich um einen unabhängigen Zusammenhang zu            logen bzw. Kinder- und Jugendpsychiater ist hier er-
           handeln. Diskutiert wird, dass bei erhöhter Angst        forderlich. Ein gemeinsamer Austausch über den Pa-
           und Traurigkeit auch eine erhöhte Wahrnehmung der        tienten kann sicher die Therapie beider Erkrankungen
           Asthmasymptome besteht. Auch in dieser Studie lässt      optimieren und ist klar zu fordern. Wie oben gezeigt
           sich nachweisen, dass eine Non-Adhärenz zu einem         wurde, beeinflussen sich beide Erkrankungen gegen-
           instabilen Asthma bronchiale mit der Notwendigkeit       seitig negativ.
           einer Therapie mit systemischen Steroiden führt.
               Bei erwachsenen Patienten mit Asthma bronchiale      Zusammenfassung
           und Depression [30] konnte jedoch ein klarer Zusam-      Non-Adhärenz ist eine wichtige, wenn nicht die wich-
           menhang zwischen der Höhe der depressiven Symp-          tigste Ursache für ein instabiles, d.h. unkontrolliertes
           tome und der Adhärenz gemessen werden. Die Odds-         oder nur teilweise kontrolliertes Asthma bronchiale.
           Ratio – also das Risiko – bezüglich einer schlechten     Mit einer schlechten Adhärenz, (das bedeutet, bei der
           Adhärenz (unter 50% der vereinbarten Medikamente         Einnahme von weniger als 75 bis 80% der vereinbar-
           wurden eingenommen) ist bei einem signifikant erhöh-     ten Medikamente) muss man bei mindestens 50% aller
           ten Depressions-Score 11,4-fach erhöht. Als mögliche     Patienten rechnen, besonders jedoch bei Patienten, bei
           Ursache für die schlechte Compliance bei einer aus-      denen die Asthmakontrolle nicht im erwarteten Aus-
           geprägten Depressionssymptomatik werden in dieser        mass erreicht wird.
           Studie Apathie; Pessimismus bezüglich der Effektivität        Zur Therapie der Non-Adhärenz gehört eine
           der Therapie; akute Defizite in der Aufmerksamkeit,      strukturierte Patientenschulung und ein langfristiges
           Merkfähigkeit und Aufnahmefähigkeit; absichtliche        Zusammenarbeiten zwischen Patient und behandeln-
           Selbstschädigung und erhöhte Sorgen vor möglichen        den Arzt, um die Adhärenz zu verbessern. Dabei ist
           Nebenwirkungen diskutiert.                               der Glaube an den Nutzen der Therapie – insbeson-
                                                                    dere im Erleben eines Therapieeffekts – besonders
           Psychosomatische und soziale Kontextfaktoren             wirksam.
           Insgesamt lässt sich somit klar darstellen, dass psy-         Wichtig ist es, Verständnis zu haben: Nicht der
           chosoziale Auffälligkeiten, insbesondere ADHS, Stö-      Jugendliche mit Asthma per se ist «schwierig» son-
           rung des Sozialverhaltens und Depression mit einem       dern die Situation in der sich befindet. Jugendliche
           unzureichenden Asthmamanagement einhergehen.             müssen wertgeschätzt und ernst genommen werden.

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                                                                                         Foto: Hochgebirgsklinik Davos/ FIONAARTS Fotografie, Fiona Piola
InFo PNEUMOLOGIE & ALLERGOLOGIE 2021; Vol. 3, Nr. 2                                                                                         CME-FORTBILDUNG

Sie brauchen Perspektiven und müssen den Mehrwert
der Therapie für ihre persönliche Situation erkennen.                         Die Arzt-Patientenbeziehung bei Jugendlichen sollte
Im Gespräch ist der Jugendliche Ansprechpartner,                              geprägt sein durch folgende Faktoren:
nicht seine Eltern, wobei die Eltern als Berater wei-                         – Primärer Ansprechpartner sind grundsätzlich die Jugendlichen –
terhin eine wichtige Funktion als «Begleiter» haben.                            keinesfalls die begleitenden Bezugspersonen
Die Motivation zur Therapie muss vom Jugendlichen                             – Respekt und Verständnis für die Lebensphase, die Besonderhei-
ausgehen, nicht von den Eltern oder dem Arzt, das be-                           ten und die «­ Probleme» der Jugendlichen
deutet, dass wir als Ärzte/Ärztinnen die eigene Rolle
                                                                              – Keine «oberlehrerhaften» Anweisungen, sondern gleichberechtigtes
nicht überschätzen dürfen. Bei jeder Konsultation soll-
                                                                                Gespräch auf Augenhöhe
ten wir offen nachfragen: Jugendliche geben ehrliche
Antworten.                                                                    – Der Arzt als «Berater»: er berät nur und gibt nützliche Tipps. Über
    Asthma bronchiale geht mit einer erhöhten Rate                              die Umsetzung entscheiden die Jugendlichen selbst
an internalisierenden und externalisierenden Störun-                          – Verständnis für die Abgrenzung von Eltern, Lehrern und Pädago-
gen einher. Dabei führen ungünstige psychosoziale                               gen
Eigenschaften im Verhalten zu einem mangelhaften                              – Perspektiven geben, Mehrwert für die persönliche Situation der
Asthmamanagement und Non-Adhärenz. Der Bedarf                                   Jugendlichen hervorheben
an Unterstützung aufgrund von Asthma bronchiale
                                                                              – Direkt mit den Jugendlichen sprechen und nicht mit den Eltern
steigt mit dem Ausmass externalisierender Verhalten-
                                                                                über die Jugendlichen
sauffälligkeiten.
                                                                              – Blickkontakt, auf Augenhöhe gehen

Literatur:                                                                    – Viel positive Verstärkung – es kann bei Jugendlichen schon
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