Ktuell - Caritasverband Wuppertal / Solingen eV
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n! Schöne Ferie @ktuell... Newsletter Nr. 135 Caritasverband 1. Juli 2021 Wuppertal/Solingen e.V. Caritas-Dienste jetzt DIN ISO zertifiziert! Liebe Leserin, lieber Leser, fahren oder fliegen oder doch auf Bal- Geschafft! Der Caritasverband Wupper- des Verbandes ein ganzes Stück näher konien bleiben? Diese Frage rund um tal/Solingen konnte für große Teile sei- gerückt werden. Folgende Fachbereiche den ersehnten Sommerurlaub 2021 ner Fachbereiche und Dienste die Zer- und Dienste des Caritasverbandes sind wurde in den letzten Wochen viel dis- tifizierung nach DIN EN ISO 9001:2015 ab dem 01.05.2021 zertifiziert: kutiert. Die Infektionszahlen sind zwi- abschließen. Das Feedback der exter- Zentrale mit den Bereichen Qualitätsma- schenzeitlich erheblich gesunken und nen Auditoren war durchweg sehr po- nagement, Öffentlichkeitsarbeit, Human die weitreichenden Lockerungen ver- sitiv. Großes Lob wurde sowohl für das Ressource Management, Bauen, Prä- sprechen einen genüsslichen Sommer. gesamte Qualitätsmanagement-System, vention und Datenschutz, Fachbereich Wo auch immer Sie Ihre Auszeit neh- als auch für die an Vorbereitung und Verwaltung, Fachbereich Erziehung und men, wünschen wir Ihnen gute Erho- Durchführung beteiligten Mitarbeiten- Bildung, Fachbereich Beratung/Beglei- lung und eine schöne Zeit. Dabei bleibt den ausgesprochen. Durch den Einsatz tung, Fachbereich Kinder- und Jugend- der Wunsch: Bleiben Sie gesund und der internen Auditor/-innen seit Februar hilfe, Fachbereich Soziale Teilhabe und achtsam, damit wir auch einen schö- 2020 als Tandem-Partner, die durch- Integration, Fachbereich Hospizdienste nen Herbst und guten Winter vor uns geführten internen Audits, den Einsatz und Gemeindecaritas - Bereich Gemein- haben. der Mitarbeitenden in der AG Qualität decaritas. Die sinkende Inzidenz freut uns natür- und die gesamtverbandliche Steuerung Nächstes Jahr im April folgen die Fach- lich auch Caritas-intern. In unseren Al- des Prozesses über den Lenkungskreis bereiche Pflege stationär/teilstationär, tenzentren ist wieder mehr geselliges Qualität konnte dem Anfang 2019 ge- Pflege ambulant und Hospizdienste. Leben möglich, Kulturveranstaltungen setzten Ziel der Gesamtzertifizierung in unserem Internationalen Begeg- nungszentrum finden wieder, wenn auch mit reduzierter Teilnehmerzahl Mindestlohn für 24-Stunden-Pflege und klaren Hygieneregeln, live statt, Beratungs- und Gruppenangebote für unsere Klientinnen und Klienten Der Caritasverband Wuppertal/Solingen Pflege für die Betroffenen unbezahlbar können beinahe wieder auf Vor-Coro- und die Diakonie Wuppertal begrüßen werde. Die Vertreter der beiden kirch- na-Bedingungen hochgefahren wer- in einer gemeinsamen Stellungnahme lichen Wohlfahrtsverbände fordern des- den. Nur noch wenige Mitarbeitende das Urteil des Bundesarbeitsgerichts, halb: „Es ist dringend notwendig, dass sind nicht vollständig geimpft. Auch nach dem ausländischen Pflegekräften, die ambulante Pflege besser finanziert das ist ein mutmachendes Signal. die in Deutschland als sogenannte Li- wird. Die Förderung legaler Beschäfti- ve-in-Kräfte in den Haushalten Pfle- gungsverhältnisse in der Pflege muss es Im ersten Bericht auf dieser Seite er- gebedürftiger untergebracht sind, der den betroffenen Familien möglich ma- fahren Sie von unserer erfolgreichen Mindestlohn nach deutschem Recht chen, gute Pflege für ihre Angehörigen DIN ISO-Zertifierung. Darauf sind wir zusteht. Die Caritasvorstände Dr. Chri- zu bezahlbaren und zugleich fairen Be- stolz, denn in der Wohlfahrtspflege ist stoph Humburg und Dr. Wolfgang Kues dingungen zu organisieren.“ dieser Qualitätsbeweis noch eher die und Diakoniedirektor Dr. Martin Hambur- Für Caritas und Diakonie begrüßen sie, Ausnahme. Auf diese erfolgreiche Zer- ger erklären: „Bis dato hat Deutschland dass auf den letzten Metern der Legisla- tifizierung haben unsere Mitarbeiten- quasi billigend in Kauf genommen, dass turperiode doch noch eine Pflegereform den lange und engagiert hingearbeitet. viele ausländische Pflegekräfte ausge- auf den Weg gebracht werden soll. Be- In vielen internen Audits haben wir uns beutet werden.“ absichtigt ist dabei auch, dass nur noch auf die Begehung der Auditoren vor- Häufig würden die Pflegekräfte, die über Pflegeanbieter zugelassen werden, die bereitet. Die nun erfolgte Zertifizierung profitable Agenturen an deutsche Fami- einen eigenen Tarifvertrag vorweisen nach DIN EN ISO 9001:2015 trägt we- lien vermittelt werden, für acht Stunden können oder sich mit ihrer Entlohnung sentlich zur Weiterentwicklung und zur bezahlt, müssten aber de facto rund um unmittelbar an einem Tarifvertrag oder Zukunfts- und Konkurrenzfähigkeit un- die Uhr zur Verfügung stehen. am Arbeitsvertragswerk der Kirchen ori- seres Verbandes bei. Humburg, Kues und Hamburger betonen entieren. Im Gesetz zur Weiterentwick- zugleich: „Der Bedarf an häuslicher Pfle- lung der Gesundheitsvorsorge (GVWG) Lesen Sie mehr Aktuelles aus unserer ge ist groß. Es wird höchste Zeit, dass sei nun aber auch noch die „offene Bau- Arbeit in Wuppertal und Solingen auf die Politik klare und verlässliche Regeln stelle“ der häuslichen Pflege zu schlie- den folgenden Seiten. und Rahmenbedingungen für alle Pfle- ßen. gerinnen und Pfleger, für die Pflegebe- In Wuppertal leben rund 15.000 pflege- Wir grüßen Sie herzlich dürftigen, deren Familien und für die bedürftige Menschen, rund drei Viertel Dr. Christoph Humburg und Anbieter schafft.“ Die Folgen aus dem von ihnen werden in ihrem Zuhause ge- Dr. Wolfgang Kues Urteil des Bundesarbeitsgerichts dürften pflegt. Die übrigen leben in stationären Vorstand jedoch nicht dazu führen, dass häusliche Einrichtungen.
Aus dem Leben in den Caritas-Altenzentren in Wuppertal ► Superstimmung in den Altenzentren, wenn das beliebte Wupper- taler Duo „Evergreen“ eines seiner Open-air- Konzerte gibt. Schla- ger und „Ohrwürmer“ tischten Ex-Striekspöen Paul Decker und Dirk Hahne jetzt zum wie- derholten Male den begeisterten Bewoh- nerinnen und Bewoh- nern des Paul-Hanisch- Hauses auf. ▲ Neue Leitung Bianka von Ey (rechts) hat die Leitung des Caritas-Altenzen- ► Endlich wieder trums St. Suitbertus übernommen. Tanja shoppen Nach langer Hoegen (links) unterstützt sie als Pfle- „Coronapause“ konnte gedienstleitung. Der bisherige Einrich- jetzt das beliebte Mode- tungsleiter Rainer Keßler hat weitere mobil wieder anreisen. übergeordnete Aufgaben im Caritasver- Wie Helga Geier hier im band Wuppertal/Solingen übernommen. Caritas-Altenzentrum Pflegedienstleiterin Henni Kroon hat sich St. Suitbertus freuten aus dem aktiven Dienst in Richtung Ru- sich Bewohnerinnen hestand verabschiedet. und Bewohner, in einem breiten Angebot luftiger Frühlings- und Sommermode das Pas- sende auszuwählen. ▼ Alles frisch, alles neu Die dritte Etage des Caritas-Altenzentrums Augustinusstift erstrahlt saniert und modernisiert in neuem Glanz. Neuer Boden auf der ganzen Eta- ge, neue Deckenleuchten mit moderner LED-Techik und Tageslichtcharakter, neue, platzsparende Schiebetüren zu den Bewohner-Bädern und vieles mehr. Die Flure sind dekoriert mit Fotografien eines ehemaligen Bewohners. Die ausdrucksstarken Schwarz-weiß-Fotos von der Erneuerung des Schwebebahngerüstes wurden schon in der Zentrale der Wuppertaler Stadtwerke in einer Einzelausstellung gewürdigt. Und die Verschönerung geht weiter: Noch in diesem Jahr werden alle Wohnbereiche mit neuen Etagenküchen ausgestattet. ▲ Endlich wieder in Gesellschaft speisen Die allermeisten Bewohne- rinnen und Bewohner und Mitarbeiten- den sind „durchgeimpft“, die Inzidenzen extrem gesunken. Groß war die Freude in allen drei Altenzentren, als die Wie- dereröffnung der Restaurants feierlich zelebriert wurde. Ganz ist die Normalität noch nicht erreicht. Es herrschen stren- ge Hygiene- ud Abstandsregeln. Endlich wieder mehr Geselligkeit Auch so etwas geht wieder: Im Paul- Hanisch-Haus traten Bewohnerschaft und Mitarbeitende zum großen Spargel- schälwettbewerb an. 20 Kilo der weißen Stangen waren da ruckzuck blank und schmeckten nach getaner Arbeit ganz wunderbar.
Neues Video wirbt für die Ausbildung bei der Caritas Wuppertal/Solingen Miran Can (Mitte links), Kamal Peter (Mitte rechts), Vanes- sa Pyc (unten links) und Marieta Uka (oben) sind die „Stars“ unseres neuen Werbevideos für eine Ausbildung beim Cari- tasverband Wuppertal/Solingen. Mit viel Spaß und Engage- ment waren die jungen Leute bei der Sache, als Verena Tröster (Kamera) und Anna Woznicki (Regie) ihre Arbeits- plätze für die Filmaufnahmen aufsuchten. Der Film „Irgendwas mit Menschen? Mach was fürs Leben!“ wird unter anderem im Rahmen der Berufsfelderkundungs- veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler gezeigt. Er kann auch über unsere Homepage angeschaut werden: www.caritas-wsg.de/jobs/ausbildung/
Caritas für junge Menschen in Wuppertal und Solingen ◄ Schnitzeljagd 2.0 Einen besonderen Frei- zeitspaß haben die Fle- xiblen ambulanten Er- ziehungshilfen für ihre Wuppertaler Familien organisiert. Anhand von Koordinaten konnten Kinder und Erwachsene entlang der Nordbahn- trasse zwischen Mirke und Wichlinghausen fünf Geocaches finden. In den Kistchen versteckt waren kleine Aufgaben für die Familien, ein spannender Krimi und Teile eines Lö- sungssatzes. Sie fiebern den Schulferien entgegen. 65 Wuppertaler Kinder können in die- sem Jahr in einem der Stadtrandcamps Spiel und Spaß erleben, weitere 86 Kin- der freuen sich auf die Abreise zu einer der außerörtlichen Ferienfreizeiten.. ▲ Mit dem Smartphone schlau durch Höhscheid Höhscheid kann spannend sein und Spaß machen! Der Caritasver- ► Die Aktion „Digitale Brieftaube“ band lädt Kinder und Jugendliche in Zu- der youngcaritas hat bundesweit über sammenarbeit mit der AWO und in Koo- 8500 Briefe an alte Menschen, Geflüch- peration mit der Stadt Solingen und der tete und Menschen mit Behinderung Stadtteilkonferenz Höhscheid ein, das verschickt. Über diesen Erfolg hat sogar auszuprobieren. die Tagesschau berichtet. Vor wenigen Tagen wurden sogenann- Auch in Wuppertal und Solingen haben te Biparcours freigeschaltet, mit denen junge Menschen mehr als 600 Briefe, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Karten und Bilder in die Caritas-Alten- Entdeckungstour gehen können. Alles, zentren, die Ambulante Pflege und die was man dafür braucht, ist ein Smart- Sozialraumarbeit geschickt! phone oder Tablet und die kostenlose Biparcours-App aus dem App-Store. Die App öffnen und unter dem Suchstich- ► Social day: In Kooperation mit der wort „Höhscheid“ die Parcours aus dem Katholischen Jugendagentur (KJA) bie- Stadtteil finden. Alternativ die am Fami- tet die youngcaritas Wuppertal/Solin- lienhilfezentrum der Caritas, Neuenhofer gen an jedem dritten Freitag im Monat Straße 127, aushängenden QR-Codes den „Social Day“ an. In offenen Treffen scannen und loslegen. Mit dem Rad widmen sich die Engagierten jedes Mal oder zu Fuß geht es dann durch Höh- einem anderen Thema und bringen so scheid auf der Suche nach interessanten jungen Menschen (und natürlich allen Orten und spannenden Wissens- und Interessierten) bürgerschaftliches, sozi- Rätselfragen. ales und ökologisches Engagement nä- Wer drei solcher Themenrouten ge- her. Dabei bleibt es nicht bei trockener schafft hat, darf sich ab dem 05. Juli im Theorie, sondern wird eine konkrete Ak- Di-giJu (offenes Kinder- und Jugend- tion auch direkt umgesetzt! So zum Bei- zentrum der AWO) auf der Georg-Her- spiel beim Basteln von Papierschmet- wegh-Straße 25 eine Überraschung terlingen für die Hospizdiente. Jeder abholen. Wichtig ist, dass die Teilneh- Schmetterling erinnert an einen Verstor- mer und Teilnehmerinnen einen Grup- benen. Infos gibt’s auch auf Instagram pennamen angeben und sich merken. unter @youngcaritas.wsg Denn nur so kann überprüft werden, ob die benötige Anzahl an Parcours absol- viert wurden. Die Parcours können in ► Electric Lounge: Klänge (nicht nur) Gruppen aber auch allein durchlaufen für junge Leute. Das Internationale Be- werden. gegnungszentrum lädt am 3. Juli zur Zeit und Spaß gibt’s genug: Biparcours Electric Lounge in und um das IBZ, Hü- bleibt über die Ferien online und wird nefeldstraße 54a. Auf die Ohren gibt es nach und nach um weitere Themenrou- Funk von Raum N und Elektronisches ten ergänzt. von DJ Miss Ingwer Rogers. Der Ein- tritt ist kostenlos, es ist jedoch eine BIPARCOURS ist ein kostenloses Lern- Reservierung über www.wuppertal-live. werkzeug von Bildungspartner NRW zur de/?368262 notwendig. Es gilt der Min- Unterstützung schulischen Lernens und destabstand und die Maskenpflicht. außerschulischer Lernorte in NRW.
„Für Teenager und Jugendliche war das ein hartes Jahr“ Gespräch mit Fachbereichsleiterin Katja Schilke Während der Corona-Schutzmaßnah- ten die Kinder nicht fragen, wie es ihnen men waren viele Kinder und Jugendliche geht oder Beratungsprozesse, die be- lange Zeit ohne Anbindung an soziale reits eine latente Gefährdung anzeigten, Institutionen. Zu den Menschen, die sich fachlich und zum Wohle des Kindes wei- insbesondere um Kinder und Jugendli- terführen. Die Familien lebten in ihren che aus sozial benachteiligten Familien vier Wänden und niemand konnte einen Sorgen gemacht haben, gehören auch Blick hineinwerfen oder nur erahnen, Fachbereichsleiterin Katja Schilke und was hinter den Haus- und Wohnungs- die Mitarbeitenden in der Kinder- und türen passiert. Aktuell nehmen die Be- Jugendhilfe der Caritas in Wuppertal ratungen wieder zu, da die Kinder und und Solingen. Im Interview erläutert Kat- Jugendliche wieder die Institutionen be- ja Schilke die Situation. suchen und wahrgenommen werden. Speziell auf Jugendliche bezogen, neh- Frage: Sie haben befürchtet, dass es men wir sehr wohl wahr, dass die Isolie- vielen Kindern nicht gut gegangen ist. rung und der Rückbezug auf die Familie Wie erleben Sie die Kinder und Jugend- auch zu deutlich erhöhten Spannungen lichen jetzt? und damit vergleichsweise höheren Es- kalationsstufen geführt hat. Katja Schilke: Viele der Kinder und Jugendlichen haben sich sehr gut an Frage: Welche Umstände sind für die die geltenden Regeln gehalten und ihre Kollateralschäden bei jungen Menschen Katja Schilke Kontakte stark eingeschränkt. Es war in besonders verantwortlich? unserem Fachbereich zu beobachten, dass viele Kinder und Jugendliche sich gefragt. Auch nehmen zum Beispiel die Katja Schilke: Gerade in der Identi- zurückgezogen haben und auch jetzt Fallanfragen seitens des Jugendamtes tätsentwicklung bei Jugendlichen ist es noch Gruppensituationen oder Kontakt- für die flexiblen ambulanten Dienste der ein verlorenes Jahr. Jugendliche wollen möglichkeiten meiden. Ich denke gerade Jugendhilfe vermehrt zu. sich von ihren Eltern und von ihren Fa- für Teenager und Jugendliche war ein Aber auch die physische Entwicklung milien abgrenzen, sich ausprobieren und Jahr mit wenigen bis gar keinen Sozi- der Kinder und Jugendlichen haben un- Grenzen ausloten. Freunde und soziale alkontakten ein hartes Jahr. In der Le- ter dem Jahr gelitten. Wir beobachten, Kontakte spielen eine immens wichtige bensphase der Pubertät gehört es dazu dass viele Kinder durch weniger Bewe- Rolle in dieser Lebensphase. An vielen sich von den Erwachsenen abzugrenzen gung, geschlossene Sport- und Freizeit- Stellen wurde es den Jugendlichen ge- und zu lösen. Da waren vermehrte Kon- möglichkeiten, isoliert in der Herkunfts- nommen, Neues zu entdecken und sich flikte im häuslichen Umfeld vorprogram- familie an Gewicht zugenommen haben selbst dadurch neu zu erfahren. Auch miert. und wir beobachten motorische Entwick- der Schulkontext war, als selbstver- Die Kolleginnen und Kollegen aus den lungsrückschritten. ständliches, ergänzendes Erlebnisfeld, Abteilungen melden mir zurück, dass es eingeschränkt. Es bleibt zu beobachten den Kindern und Jugendlichen schwer Frage: Sie sind neben der Fachbe- und zu hoffen, inwieweit gerade benach- fällt, die nun antrainierte Zurückhaltung reichsleitung auch Kinderschutzfach- teiligte Jugendliche ausreichend Resili- im Umgang mit anderen Menschen ab- kraft. Haben Sie bereits die Erfahrung enzfaktoren zur Verfügung haben, um in zulegen und sich auf neue Personen und gemacht, dass Kinder in der häuslichen ihrer Persönlichkeitsentwicklung nach- Gruppensituationen einzulassen. Auch Isolierung so gelitten haben, dass eine und aufzuholen. (Sozial-)Ängste haben zugenommen. ernste Gefährdung für das Kindeswohl Einige Kinder und Jugendliche waren vorliegt? Was haben diese Kinder in den Meine Kolleginnen und Kollegen haben in der Pandemie häufig allein zu Hause. Corona-Monaten erlebt? ebenfalls wahrgenommen, dass es stark Die bekannten Ansprech- und Bezugs- von der individuellen Einsatzbereitschaft personen in den Institutionen haben den Katja Schilke: Natürlich gab es im der Lehrerinnen und Lehrer abhängig jungen Menschen für Gesprächsmög- Pandemiejahr Fälle von Kindeswohlge- war, wie Kinder oder Jugendliche und lichkeiten und Austausch ihrer Ängste fährdungen, die an mich herangetragen deren Familien mit der Überforderung und Sorgen gefehlt. Welche besonderen wurden. Häufig ging es bei den zu be- durch die Schulschließungen zu recht Verhaltensweisen daraus perspektivisch ratenden Fachkräften aber darum, dass kam. Viele Lehrkräfte haben sich im- entstehen werden, wie zum Beispiel sie das Kind oder den Jugendlichen eine mens viel einfallen lassen - über täg- Essstörungen, Angststörungen, depres- längere Zeit weder in Präsenz noch di- liche Videokonferenzen hinaus. Andere sive Verstimmungen bis hin zu Depressi- gital gesehen haben und sich Sorgen wiederum haben sich auf das Verteilen onen, wird sich in den nächsten Wochen machten. Ein Schulsozialarbeiter sagte von Aufgaben und Hausaufgaben be- und Monaten zeigen. Dass wir in unserer in einer Beratung zu mir: „Das Kind schränkt. Das, so denken wir, hat mit Arbeit damit vermehrt konfrontiert wer- hat seit Monaten keinen Zugang zum dazu beigetragen, dass sich Schüle- den, steht für uns außer Frage. Aktuell Bildungssystem, es nimmt digital nicht rinnen und Schüler überfordert und viel- zeigt sich schon, dass die Kliniken für teil. Das ist doch eine Kindeswohlge- leicht auch abgehängt fühlten. Womit Kinder und Jugendliche nur noch Akut- fährdung!“ Dieser Satz beinhaltet das natürlich auch das Familiensystem einen fälle aufnehmen und die Wartezeiten eigentliche Problem im Rahmen des weiteren Belastungsfaktor erfahren hat. bei den Kinder- und Jugendpsychothe- Kinderschutzes während der Pandemie Frage: Wie ist Ihre Prognose? Werden rapeuten derzeit sehr lang sind. Unse- insbesondere während der Lockdown- in den kommenden Wochen noch viele re Beratungsstelle für Familien, Kinder phasen. Wir haben die Kinder einfach benachteiligte Kinder und Jugendliche und Jugendliche wird gegenwärtig zur nicht mehr kontinuierlich gesehen und aufgefangen werden müssen? Überbrückung der Wartezeit, stark an- sprechen können. Die Fachkräfte konn- Katja Schilke: Definitiv ja. Kinder und
junge Menschen, die bereits vor der Wichtig ist es nun Angebote für Kinder, anvertrauten Familien, Kinder und Ju- Pandemie schon schulmüde waren, sind Jugendliche und Familien anzubieten, gendlichen. Von Anfang an - mit Tag null gar nicht mehr gegangen oder haben die einen Freizeitcharakter haben. Sei des ersten Lockdowns haben wir ver- digital nicht teilgenommen. Wir werden es, um wieder in soziale Kontakte zu sucht, zwischen Vorsicht und Kontakt- uns verstärkt mit dem Thema Schulab- treten oder dieses wieder zu erlernen, reduktion und dem Beratungsbedarfen sinthismus auseinandersetzen müssen, Luft zu holen, sich zu erholen, Kraft zu und der Unterstützungsnotwendigkeit in was ohnehin schon ein Problem war. schöpfen oder sorgenfrei etwas und sich Familien abzuwägen und weiter kreative Hier sind unter anderem das Bildungs- zu erleben. Angebote bzw. kreative Kontakte durch- system und die Kinder- und Jugendhilfe zuführen. gefragt, diese jungen Menschen wieder Frage: Wo wurden durch die Coro- Zudem hat man bei den Corona-Maß- zu integrieren, mit ihnen Perspektiven na-Maßnahmen Fehler gemacht? Was nahmen auch im Rahmen des Bildungs- zu erarbeiten und ihnen Möglichkeiten hätte besser laufen müssen? systems die Jugendlichen „vergessen“ aufzuzeigen. Die Generation zwischen und sie nicht partizipatorisch an dem Schule/Schulabschluss und Ausbildung/ Katja Schilke: Rückblickend ist es im- Prozess und der Entscheidungsfindung Berufseinstieg darf nicht verloren gehen. mer einfach zu sagen, was waren die teilhaben und mitwirken lassen. Wur- In vielen Familien hat die Zeit wie ein Fehler und was hätte besser gemacht den Institutionen wieder geöffnet, dann Katalysator, wie ein Brennglas gewirkt. werden müssen oder können. erst Kindertageseinrichtungen und/oder Suchtproblematiken in den Familien und Mit den Erfahrungen und der Wahrneh- Grundschulen. Weiterführende Schulen auch häusliche Gewalt sind keine neu- mung von heute denke ich, dass man und deren Schüler haben den Kürzeren en Themen, sie werden aber vermehrt den Bereich der Kinder- und Jugendhil- gezogen. Vielleicht mit dem Gedanken auftreten, vor allem jetzt, wo durch die fe nicht so sehr außer Acht hätte lassen Jugendliche kommen besser mit Laptop Öffnungsschritte neue Verhaltensweisen dürfen. Wir waren und sind die Fachkräf- undTablet klar, benötigen weniger Un- der Kinder und Jugendlichen aufgezeigt te und auch Bezugspersonen, die die terstützung von den Eltern und können und wahrgenommen werden. Die, die Kinder und Jugendlichen in der Pande- auch eher alleine zu Hause bleiben. vorher vielleicht unter dem Radar liefen, mie noch mehr hätten unterstützen und Keine Frage, aber meine persönliche werden nun im sozialen Umfeld auffal- begleiten können, wenn man uns die Meinung ist, dass von uns allen in dieser len. Nicht alle Familien werden die damit Voraussetzungen frühzeitiger ermöglicht Zeit viel Kreativität und Flexibilität- privat verbundenen Konflikte und Problema- hätte. Die Bedeutung der Jugendhilfe wie auch beruflich- abverlangt worden tiken, die sich zugespitzt haben, ohne wird oft unterschätzt und ihre Potenti- ist, nur das Bildungssystem ist recht Unterstützung bewältigen können. ale daher nicht immer ausgeschöpft. So starr in seinem Rahmen geblieben. Wa- auch in der Pandemie. rum hat man zum Beispiel nicht Räume Unsere Aufgabe ist es passende Ange- Ein Beispiel: Erst spät konnte erreicht bei Kirchen, Verbänden, Vereinen ange- bote zu installieren. Die hohe Zahl an werden, dass die Fachkräfte fin den je- mietet, die in dieser Zeit leer standen, Anfragen, auch im Fachbereich Kinder- weiligen Bereichen der Jugendhilfe ein wenn die Räume in den Schulen nicht und Jugendhilfe, zeigt bereits jetzt, dass Impfangebot erhielten, um Angebote ausreichend Platz für kleine Klassen zu- die Menschen Hilfe suchen. Und auch wieder sicherer und auch persönlich gelassen haben!? da wird es die Familien geben, die war- gestalten zu können. Denn in der Impf- Kinder, Jugendliche und Familien brau- ten müssen. Und die, die leider nicht bei priorisierung tauchten viele beratende chen in den nächsten Jahren, aufgrund einem unterstützenden Angebot ankom- und begleitende Bereiche gar nicht auf. der physischen und psychischen Aus- men werden. Bedeutet: Wir müssen sie Monatelang waren wir im Zwiespalt zwi- wirkungen der Pandemie, Unterstützung abholen! Derzeit können wir den Bedarf schen eigenen persönlichen Bedenken und passende Angebote. Hier sind alle noch abdecken. und den Bedarfen und Nöten der uns gefragt: Die Politik und die Gesellschaft. Digital ausgebildete Hospizbegleiterinnen EVA-Hotline Das Projekt EVA plus bietet jetzt eine Hotline gegen Men- schenhandel an. Unter 0800 0010006 sind die Beraterinnen erreichbar, da- mit Betroffene an zielspezifische Un- terstützungsangebote vermittelt wer- den können. Stromspar-Check. Ab sofort bietet der Caritasverband auch in Wupper- tal den Stromspar-Check an. Die Ein- satzzentrale der vier Stromspar-Che- cker, die in Kooperation mit dem kommunalen Jobcenter geschult wurden, wird nach den Sommerferien in der Hünefeldstraße 84 offiziell vor- gestellt. Haushalte mit ALG-II Bezug oder vergleichbar niedrigem Einkom- men können schon jetzt Termine ver- Zur feierlichen Zertifikatsübergabe trafen sie sich persönlich gemeinsam mit den Ko- einbaren: Tel. 0202 87049677. ordinatorinnen Ramona Raeder (links) und Pamela Dietz (rechts) im Internationalen Impressum Begegnungszentrum. Neun engagierte Frauen haben den Hospizbegleiter/-innen- Herausgeber: kurs der Caritas-Hospizdienste erfolgreich abgeschlossen und sind nun bereit und Caritasverband Wuppertal/Solingen e.V. Lauerntiusstraße 7, 42103 Wuppertal befähigt, schwerstkranke und sterbende Erwachsene und ihre Angehörigen durch die Redaktion: Susanne Bossy Zeit des Abschieds zu begleiten. Aufgrund der Corona-Pandemie fand dieser Kurs Tel. 0202 3890318, Fax 389033018 erstmalig in digitaler Form statt. susanne.bossy@caritas-wsg.de
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