Ist die Allgemeine Relativitätstheorie nur ein genähertes Gravitationsgesetz?
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Ist die Allgemeine Relativitätstheorie nur ein genähertes Gravitationsgesetz? Klaus Retzlaff 6.5.2018 Zusammenfassung: Es wird aus der Äquivalenz von Trägheit und Schwere eine exakte kugelsymmetrische Metrik des Vakuumfeldes hergeleitet, ohne Bezug auf die Einstein’schen Feldgleichungen oder auf bestimmte Symmetrieeigenschaften der bekannten Schwarzschild-Metrik zu nehmen. Trotzdem gelingt die Herleitung der vom Autor 2017 entdeckten Post-Einstein- Schwarzschild-Metrik (PES), welche die Schwarzschild-Metrik als Grenzfall enthält [1]. Die Herleitung steht in voller Übereinstimmung mit Einsteins Überlegungen und Rechnungen aus den Jahren 1907/1908 [2], sowie Longair 1991 und 2011 [3] bezüglich des Verhaltens der Zeit-Zeit-Komponente des metrischen Fundamentaltensors. Beide Autoren (Einstein und Longair) führen explizit aus, dass es sich bei der Form der Zeit-Zeit-Komponente, wie sie aus der Schwarzschild-Metrik bekannt ist, nur um eine Näherung handelt. 1907/1908 war Einstein natürlich die Schwarzschild-Lösung noch gar nicht bekannt, die Form der Zeit-Zeit-Komponente lässt sich aber bereits aus Ergebnissen seiner Arbeit exakt herleiten. Gemäß Longair [3] folgt explizit, dass die Einstein’schen Feldgleichungen bezüglich einer solchen Herleitung nur die Näherung für die Zeit-Zeit-Komponente liefern. Die Autoren (Einstein und Longair) untersuchen aber die Radius-Radius-Komponente nicht. Sie bestimmen daher auch keine Metrik des kugelsymmetrischen Feldes. Einstein tat das nicht, weil er nur den gravitativen Effekt abschätzen wollte, Longair tat das nicht, weil er didaktisch zur ART hinführen wollte. Die Überlegungen werden darum von beiden Autoren aus unterschiedlichen Gründen nicht weiter vertieft und nicht zu Ende geführt – das hat ein ganzes Jahrhundert der Gravitationsforschung bestimmt und vielleicht auf eine falsche Fährte geführt! Der Vertiefung dieser Überlegungen ist der folgende Artikel gewidmet. Es gelingt eine zu Einsteins Überlegungen analoge Herleitung für die Radius-Radius-Komponente des metrischen Tensors und damit auch der exakte Nachweis, dass die Schwarzschild-Metrik nur als Näherung für ein zentralsymmetrisches Gravitationsfeld anzusehen ist – mit schwerwiegenden Folgen für die Interpretation der Einstein’schen Allgemeinen Relativitätstheorie und die Rolle ihrer Feldgleichungen. Das ist jedenfalls die durchaus anfechtbare Auffassung des Autors dieses Artikels – der mit dieser Position ausdrücklich eine kritische Diskussion provozieren möchte! Mein besonders herzlicher Dank gilt Herrn Dr. habil. rer. nat. P. Streitenberger (Otto-von-Guericke- Universität Magdeburg) für die nützlichen Hinweise auf die zitierten Arbeiten von Einstein und Longair, die mir bisher unbekannt waren. *** Überlegungen über Einsteins Haltung zur Mühe machen, diese Gleichungen streng zu Allgemeinen Relativitätstheorie lösen, wo ihnen doch nicht mehr als eine Im Jahre 1965 berichtete der Physiker ephemere Bedeutung zukommt.´ Mir kam das Cornelius Lanczos auf dem Einstein- unverständlich vor. Hier war eine der größten Symposium in Berlin in seinem Vortrag mit Entdeckungen aller Zeiten und ihr Urheber übt dem Titel: „Tetraden-Formalismus und definite Verrat, indem er seine eigene Entdeckung gar Raum-Zeit-Struktur“ über seine erste nicht ernst nimmt. Begegnung mit Albert Einstein um 1922. Später habe ich Einsteins Einstellung als Lanczos „hatte eine mathematische Methode absolut konsequent zu würdigen gelernt … und gefunden, die stark nichtlinearen eine Theorie gefunden zu haben, die die reine Einstein’schen Gravitationsgleichungen durch Gravitation beschreibt, war für Ihn schon eine Methode der sukzessiven Integration zu lange nicht mehr ausreichend.“ [4] lösen, ohne dabei den bekannten Lanczos vermutet (wie der Autor dieses Überbestimmungsschwierigkeiten zu Artikels auch), dass Einstein auf Grund seiner begegnen. … Zu meiner Überraschung und Suche nach einer einheitlichen Theorie aller nicht geringen Bestürzung entgegnete er (damals) bekannten Felder davon (Einstein): ‚Ja, aber warum soll man sich die ausgegangen ist, dass die Allgemeine 1 Astronomische Gesellschaft Magdeburg e.V.
Ist die Allgemeine Relativitätstheorie nur ein genähertes Gravitationsgesetz? Klaus Retzlaff 6.5.2018 Relativitätstheorie nur eine berühmten beschleunigten Fahrstuhl vergängliche/flüchtige eben eine ephemere auf das G-Feld. Auch dieser Schluss ist Bedeutung hätte. Trotzdem ist es durchaus entsprechend dem schwachen möglich, dass Einstein zusätzlich seine Äquivalenzprinzip exakt, d.h. Kenntnis [2] aus dem Jahre 1907/1908 im historisch betrachtet ist Einstein nur Hinterkopf gehabt haben könnte, in der er die eine Haaresbreite davon entfernt, die Beziehung Post-Einstein-Schwarzschild-Metrik zu as entdecken! t 1 2 (1) 2. Dem gegenüber ist (3) in c Übereinstimmung mit Einstein und mit dem expliziten Hinweis angibt, dass (1) nur Longair nur als Näherung anzusehen. für kleine Werte der Strecke s gelten kann, da 3. Die Näherung (3) scheint auf den (1) als Näherung 1. Ordnung aus der exakten ersten Blick „schlecht“ zu sein, weil Beziehung a s man den Faktor 2 vermissen könnte, t ec 2 (2) denn die exakte Zeit-Zeit-Komponente hergeleitet ist. In (1) und (2) bedeuten t die des metrischen Tensors ist gemäß (2) 2 Koordinatenzeit, die Eigenzeit, a ist die g 44 e c 2 (4), zunächst als konstant angesehene Beschleunigung von Einsteins berühmtem mit M Fahrstuhl und s ist die betrachtete (5) Beschleunigungsstrecke. r Aus dem Äquivalenzprinzip von Trägheit und und passiver Schwere, wonach eine M0 Beschleunigung als Gravitationsfeld aufgefasst M (6), c2 werden kann, schlussfolgert Einstein, dass wenn die Newtonsche wegen (1) auch Gravitationskonstante, c 2 das t 1 2 (3) Quadrat der c Vakuumlichtgeschwindigkeit und M 0 gelten sollte, wobei das die in kg gemessene Masse der Gravitationspotential repräsentiert. Einstein Gravitationsquelle im ist sich hier explizit bewusst, dass (3) aufgrund kugelsymmetrischen Gravitationsfeld von (2) nur als Näherung anzusehen ist, weil sind. Geht man von (4) aus, wäre die er es selbst explizit sagt. Ihm kommt es auf die Näherung in erster Ordnung für die Näherung an, weil er lediglich die Zeit-Zeit-Komponente des metrischen Größenordnung des Effektes abschätzen Tensors also möchte. Es sei an dieser Stelle an zwei Punkte 2 erinnert, welche für die Beurteilung von g~44 1 2 (7), Bedeutung sind: c 1. Die Beziehung (2) ist eine exakte Folge das würde aber 1 aus der Post-Einstein-Schwarzschild- ~ 2 2 Metrik in [1], wenn in Anwendung des t 1 2 (8) c schwachen Äquivalenzprinzips vom bedeuten. Einstein fehlt scheinbar ein Gravitationsfeld auf die Faktor 2, denn die Beziehung (8) ist Beschleunigung geschlossen wird, d.h. gerade jene, welche aus der die Richtung der Schlussfolgerung ist: Schwarzschild-Metrik folgt. Doch (8) G-Feld a . Die Richtung der steht nicht im Widerspruch zu (3). Das Schlussfolgerung bei Einstein in [2] ist umgekehrt. Einstein schließt: a G- Feld, d.h. Einstein schließt von seinem 2 Astronomische Gesellschaft Magdeburg e.V.
Ist die Allgemeine Relativitätstheorie nur ein genähertes Gravitationsgesetz? Klaus Retzlaff 6.5.2018 wird sofort deutlich, wenn (8) als 1991 und 2011 nicht nur die Zeit-Zeit- Taylor-Reihe entwickelt wird1. Komponente, sondern eben auch die Radius- Es liegt also der Sachverhalt vor, dass die Zeit- Radius-Komponente des kugelsymmetrischen Zeit-Komponente (7) streng genommen nur Vakuumfeldes. So finden wir einerseits die aus eine Näherung repräsentiert, die mit der dem schwachen Äquivalenzprinzip exakt exakten Beziehung (2), die Einstein in [2] folgende Metrik (die Post-Einstein- streng2 herleitet, in Beziehung steht. Zugleich Schwarzschild-Metrik) und andererseits, dass ist die Näherung (7) aber eine exakte Lösung es sich bei der Schwarzschild-Metrik der Einstein’schen Feldgleichungen. Genau tatsächlich nur um eine Näherung für diese dieser Sachverhalt wirft die im Titel dieses exakte Metrik handelt, die Einstein’schen Artikels formulierte Fragestellung auf: Feldgleichungen für die Gravitation daher selbst nur eine Näherung repräsentieren Ist die Allgemeine Relativitätstheorie nur ein können. Diese Sicht wirft dann aber auch die genähertes Gravitationsgesetz? weitergehende Frage auf, ob das schwache und das starke Äquivalenzprinzip überhaupt Nach dem beschränkten historischen Wissen verträglich sind und ob das starke des Autors (Retzlaff) hat Einstein das niemals Äquivalenzprinzip überhaupt in der Natur so gesagt. Belegt ist aber, dass Einstein aus verwirklicht ist. Es ist durchaus möglich, dass verschiedenen Gründen seine Allgemeine die theoretische Durchführung einer Theorie Relativitätstheorie nie als letztes Wort in mit starkem Äquivalenzprinzip auf intrinsische Sachen Gravitationstheorie angesehen hat. Widersprüche führt, die z.B. in der Voraussage eines Urknalls oder der Voraussage so Herleitung der Post-Einstein-Schwarzschild- genannter Schwarzer Löcher ihren Metrik aus dem schwachen Äquivalenzprinzip physikalischen Ausdruck finden. Wie Einstein 1907 betrachten wir ein beschleunigtes Bezugsystem. Die Zur Herleitung der Post-Einstein- Beschleunigung interpretieren wird sodann Schwarzschild-Metrik aus dem schwachen gemäß dem Äquivalenzprinzip als Äquivalenzprinzip beginnen wir mit der Gravitationsfeld. Wir betrachten aber im Betrachtung der Zeitdilation in einem Unterschied zu Einstein 1907 und Longair beschleunigten System – Einsteins berühmtem Fahrstuhl. Zunächst gehen wir von der klassischen Beziehung für die Änderung der Energie eines Systems aus. Die Änderung der 1 Wir setzen x und entwickeln die Taylor- Energie dE ist proportional der Kraft, die c2 entlang des Wegelementes dx wirkt. f ( x ) 1 2 x 2 bis zur ersten 1 Reihe für dE m a dx (9). Ordnung: Da wir uns in der Relativitätstheorie befinden, 1 1 2 x 2 2 1 2 x 2 , d.h. 1 1 f ( x ) muss aber die Masse-Energie-Äquivalenz 2 E m c2 (10) f (0) 1 und f (0) 1 , so dass als Taylor-Reihe gelten. Aus (10) folgt für das totale f ( x) 1 x folgt. Die Rücksubstitution ergibt Energiedifferential dE die Beziehung: dE dm c 2 m 2 c dc f 1 (11). in voller Übereinstimmung mit c2 Auf Grund des Prinzips3 der Konstanz der Einsteins Resultat (3). Lichtgeschwindigkeit, muss 2 Wird die Beziehung (2) quadriert, dann folgt dc 0 (12) a s vorausgesetzt werden. Dadurch entfällt in (11) 2 as nämlich t 2 2 e 2 1 2 2 und c2 der zweite Term und es gilt: c 2 man liest g 44 1 2 ab. 3 Dieses Prinzip wird hier zumindest als lokal gültig c angenommen. 3 Astronomische Gesellschaft Magdeburg e.V.
Ist die Allgemeine Relativitätstheorie nur ein genähertes Gravitationsgesetz? Klaus Retzlaff 6.5.2018 dE c 2 dm (13). des metrischen Tensors der Post-Einstein- Setzen wir nun (13) in die Beziehung (9) ein, Schwarzschild-Metrik zu schließen. Wir dann folgt unmittelbar: möchten jedoch dem allgemeinen Anliegen c 2 dm m a dx (14). der Astronomischen Gesellschaft Magdeburg Die Trennung der Variablen führt auf das e.V.5 entsprechen und eine weitere Integral: Herleitungsmöglichkeit angeben. m1 x dm 1 c m x0 2 a dx (15). Herleitung der Radius-Radius-Komponente m0 Dazu beginnen wir wieder mit der Beziehung Für eine konstante Beschleunigung ergibt sich (9), d.h. mit dE m a dx , doch statt der aus (15) die einfache Beziehung: Masse-Energie-Äquivalenz (10) verwenden wir die relativistische Beziehung a x1 x0 m1 c 2 ln (16), E pc (22) m0 und die quantenphysikalische Beziehung bzw. die Exponentialfunktion: h m1 a x x0 p (23), ec 2 1 (17). m0 worin h das Planck’sche Wirkungsquantum Die Erzeugung der Exponentialfunktion und die Wellenlänge sind. Jetzt ist die scheint unvermeidlich. Da wir wissen, dass Herleitung recht analog, wie schon bei der sich die Massenverhältnisse analog den Herleitung von (16). Das totale Differential der Zeitverhältnissen gemäß Energie ist jetzt: t1 m1 dE c dp p dc (24). (18) t0 m0 Mit der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit verhalten [5], gilt die Beziehung (17) in (12) sowie Übereinstimmung mit Einsteins Herleitung dp d h 1 1 2 h d entsprechend: h (25) d t1 a x x0 2 ec 2 1 (19), t0 folgt durch Einsetzen in (24): wenn wir (19) mit (2) vergleichen und die Größen t t1 5 Die Publikationen der Astronomischen t0 (20) Gesellschaft Magdeburg e.V. unterscheiden sich s x1 x0 von sonst üblichen Fachpublikationen vor allem dadurch, dass sie in deutscher Sprache verfasst identifizieren4. Da wir ebenfalls wissen, dass sind und, dass die Rechnungen, selbst wenn sie sich die Längenbeziehungen umgekehrt mathematisch einfach sind, ausführlich dargestellt proportional zum Massenverhältnis verhalten: werden, um eine große über die Fachgemeinschaft l0 m1 hinausgehende Leserschaft für die mathematisch- (21), l1 m0 physikalische Seite der Physik zu begeistern. Es soll eben nicht im Artikel stehen: „Wie sich zeigen lässt wäre es bereits jetzt möglich, auf die …“ und dann wird gar nichts gezeigt, nur entsprechende Radius-Radius-Komponente behauptet, sondern in den AGM-Publikationen wird es gezeigt und jeder, der es wünscht und sich etwas bemüht, hat die Möglichkeit zum Wir haben bewusst die t -Bezeichnungen 4 Nachrechnen, kann es einsehen oder gewählt, um auch symbolisch zwischen gegebenenfalls auf einen Fehler hinweisen. Nur so Zeitpunkten und Zeitintervallen zu unterscheiden. kann der Leser auch innerlich echte theoretische Das Symbol soll, wie in der Physik üblich, auf Forschung miterleben, statt Forschungsergebnisse den Intervallcharakter der jeweiligen Größe nur ehrfürchtig nachzuplappern, die er ansonsten hinweisen. gar nicht versteht. 4 Astronomische Gesellschaft Magdeburg e.V.
Ist die Allgemeine Relativitätstheorie nur ein genähertes Gravitationsgesetz? Klaus Retzlaff 6.5.2018 ch dE d (26). l l0 e c2 (34) 2 Mit der Beziehung (26) gehen wir wieder in gefunden und für ein kugelsymmetrisches (12) ein: Gravitationsfeld wäre die Radius-Radius- ch Komponente des Metrischen Tensors sofort zu m d dx (27). 2 2 g11 e c2 (35) In (27) setzen wir noch die Masse-Energie- mit der Näherung: Äquivalenz ein, um die Masse auf der rechten 1 Seite zu substituieren und finden so g 11 (36) ch 2 E 2 d 2 a dx (28), 1 2 c c substituieren wir noch die Energie mittels (22) bestimmt gewesen. und (23), dann finden wir nach etwas Umformungsarbeit: Schwarzschild-Metrik als Näherung Der Leser weiß bereits, dass mit (5) die d a dx (29). Beziehungen (4) und (36) exakt auf die Post- c2 Einstein-Schwarzschild-Metrik führen: Ein Blick auf (15) rechtfertigt bereits (21), noch 1 bevor man integriert hat. Integrieren wir (29): ds 2 2M dr 2 1 x1 r a e d 1 dx (30), x0 c2 r d 2 r 2 sin 2 ( )d 2 2 (37), 0 2M dann finden wir: e r c 2 dt 2 ln 1 2 x1 x0 a (31) einer Metrik, die in [1] zunächst intuitiv im 0 c Rahmen eines mathematischen Experimentes und daraus folgt: konstruiert wurde. Diese Metrik ist hier nun 1 a x1 x0 aus fundamentalen und experimentell höchst e c 2 (32). genau bestätigten physikalischen Prinzipien 0 exakt hergeleitet worden. So, wie sich aus (19) eine Zeitdilatation für Dem gegenüber ergibt sich die Schwarzschild- beschleunigte Bewegungen ablesen lässt, aus Metrik exakt als Näherung erster Ordnung aus welcher nach dem Äquivalenzprinzip auf eine (37), da Zeitdilatation im Gravitationsfeld geschlossen 2M 2M werden kann, bringt (32) eine e r 1 (38) Längenkontraktion in beschleunigten r Systemen, bzw. im Gravitationsfeld zum gilt, denn die Schwarzschild-Metrik ist Ausdruck. Und so, wie die Zeitdilatation dazu 1 ds 2 dr 2 führt, dass im Gravitationsfeld eine 2M Frequenzänderung von Licht entsprechend 1 r einer Rotverschiebung gemäß Pound und Rebka [6] gemessen wird, so entspricht (32) r d r 2 sin 2 d 2 2 2 (39). einer zugehörigen Änderung der gemessenen 2M 2 2 Wellenlänge eines Photons. 1 c dt r Einstein hätte auf Grund von (32) bereits 1907 Der Unterschied der Metriken ist überhaupt die Beziehung nur in der Nähe des Schwarzschild-Radius a s l l0 e c2 (33) rS 2 M (40) hinschreiben können. Unter Anwendung des relevant, in großen Entfernungen und damit in Äquivalenzprinzips hätte er dann schwachen Feldern unterscheiden sich die Metriken praktisch nicht. Doch der 5 Astronomische Gesellschaft Magdeburg e.V.
Ist die Allgemeine Relativitätstheorie nur ein genähertes Gravitationsgesetz? Klaus Retzlaff 6.5.2018 Schwarzschild-Radius impliziert die c 2 2M Möglichkeit der Existenz so genannter ln 1 (44). 2 r Schwarzer Löcher. Der Schwarzschild-Radius ist proportional zur schweren Masse und Auch dieses Potential ist nichtlinear von der bringt damit eine Beziehung zum starken Gravitationsmasse abhängig, es impliziert Äquivalenzprinzip zum Ausdruck. Dem daher ebenfalls einen Bruch mit dem starken gegenüber existiert in der Post-Einstein- Äquivalenzprinzip, es führt aber zugleich zur Schwarzschild-Metrik kein Schwarzschild- exakten Gültigkeit der Schwarzschild-Metrik auf Basis der exponentiellen Abhängigkeit Radius rs 0 , gleichgültig, wie groß die gemäß (41). Albert Einstein hat die Gültigkeit jeweilige Masse auch ist. Die exakt auf dem des starken Äquivalenzprinzips in der Äquivalenzprinzip im Sinne von Einsteins Newtonschen Gravitationstheorie zum Anlass Fahrstuhl-Gedankenexperiment beruhende genommen, für eine allgemein-relativistische Post-Einstein-Schwarzschild-Metrik scheint Gravitation die Erfüllung dieses Prinzips zu daher mit dem Äquivalenzprinzip zu brechen, fordern. Unter anderem gingen die welches der Allgemeinen Relativitätstheorie Feldgleichungen der Allgemeinen zugrunde liegt. Oder haben wir hier Relativitätstheorie aus der Suche Einsteins irgendetwas nicht richtig verstanden? nach einer Analogie zu den Poisson- Gleichungen hervor. Jetzt sehen wir, dass auf Einstein’sches, Post-Einstein’sches und Grund von (44) die klassische Gravitation mit klassisches Gravitationsgesetz6 der starken Äquivalenz brechen müsste, wenn Man kann sich die Frage vorlegen, ob bei der (4) mit der Schwarzschild-Lösung verträglich Herleitung der Post-Einstein-Schwarzschild- sein soll. Das ist gewiss ein Widerspruch! Metrik oder ob in den Betrachtungen von Entwickelt man (44) als Reihe für große Einstein (1907) und Longair (1991 und 2011) Abstände, d.h. für r M , dann findet man: unter der Hand Annahmen getroffen wurden, i c2 1 2M die auf einen Widerspruch (wie beschrieben) hinauslaufen. Tatsächlich wird ja stets mit 2 i 1 i r (45). dem Newtonschen Gravitationspotential Brechen wir die Reihe (45) nach der ersten identifiziert. Ist es vielleicht so, dass das nicht Ordnung ab: korrekt ist? Wie müsste beschaffen sein, so c 2 2M c2 2 M 0 (1) dass die exponentielle Form 2 r 2 c2 (46), 2 M0 g 44 e r (41) Newton r mit der entsprechenden Komponente der dann ergibt sich exakt das Newtonsche Schwarzschild-Metrik Gravitationspotential - verblüffend, wie alles 2M zusammenpasst. g 44 1 (42) r Betrachten wir die 2. Ordnung, dann finden zusammenfällt? Identifizieren wir wir7: 2 2M 2M 1 2M 2 c2 e c 1 2 (43), ( 2) r r 2 2 r so wird dadurch ein neues klassisches c 2 M c 2 4M 2 Gravitationspotential definiert, durch (47). Umformung von (43) nach der Größe , r 4 r2 M0 1 M0 2 ergibt sich dieses neue Potential: 2 r c r 6 7 Hier ist das kugelsymmetrische Vakuumfeld Im letzten Schritt der Umformung wurde jeweils gemeint. (6) verwendet. 6 Astronomische Gesellschaft Magdeburg e.V.
Ist die Allgemeine Relativitätstheorie nur ein genähertes Gravitationsgesetz? Klaus Retzlaff 6.5.2018 Terme höherer als der ersten Ordnung beschrieben. Dabei ist m p die so genannte enthalten offensichtlich c 2 im Nenner und in passive Gravitationsmasse, sie beschreibt die höheren Potenzen. Das bedeutet, dass für den Eigenschaft eines Probekörpers, auf ein Grenzübergang c das durch (44) gegebenes Gravitationsfeld zu reagieren. bestimmte Gravitationspotential in das Gemäß der Galileischen Fallexperimente Newtonsche Potential übergeht – erstaunlich, werden Körper auch mit unterschiedlichen wie wieder alles zusammenpasst. Tatsächlich passiven schweren Massen, die sich allein im drückt sich in den Termen höherer Ordnung Gravitationsfeld bewegen, in gleicher Weise die Notwendigkeit eines stärkeren beschleunigt. Setzt man (48) und (49) gleich Gravitationsfeldes aus, um die Kompatibilität mT a m p G (50), zur Schwarzschild-Lösung herzustellen, denn aufgrund der Exponentialfunktion in (41) wäre dann besagt Galileis Beobachtung: die Existenz des Schwarzschild-Radius allein a G (51) mit dem Newtonschen Potential nicht und das unterstellt: möglich. In (45) ist also das starke mT m p (52). Äquivalenzprinzip in der Weise gebrochen, Die Beziehung (52) ist die erste und einfachste dass sich die Gravitation bei Massenzuwachs Fassung des so genannten schwachen überproportional verstärkt. Eine physikalische Äquivalenzprinzips von Trägheit und Schwere. Bedeutung kommt dem Potential (44) als Die Beziehung (51) besagt, dass das quasiklassisches Potential verstanden Gravitationsfeld ein universelles vermutlich nicht zu, es ist nur ein Artefakt Beschleunigungsfeld ist. unserer Konstruktion das passend zu machen, was nicht zusammen passt. Aber gleichgültig, Kommen wir nun zum starken ob wir dem Potential (44) eine physikalische Äquivalenzprinzip, wie es sich in der Bedeutung zuweisen oder nicht, in letzter Newtonschen Gravitationstheorie darstellt. Instanz scheinen schwaches und starkes Äquivalenzprinzip in einem spezifischen Sinne Die Feldstärke G des Gravitationsfeldes ist als widersprüchliche Prinzipien. Gradient des Newtonschen Um die damit verbundenen Fragen Gravitationspotentials gegeben: Q aufzuklären, müssen wir uns mit den G grad 3G r (53). Äquivalenzprinzipien in der Newtonschen r Gravitationstheorie und in den relativistischen In (53) ist QG die Gravitationsladung. Sie Gravitationstheorien genauer befassen. fungiert als Quelle des Gravitationsfeldes8. Wir haben absichtlich diese von der üblichen Äquivalenzprinzipien bei Newton, Einstein Schreibweise abweichende Bezeichnung und in der Post-Einstein-Schwarzschild- gewählt, um auch optisch die begrifflich Metrik unterschiedlichen Größen zu trennen. Wir In der Newtonschen Gravitationsphysik zeigen nun, dass das so genannte Starke kommt die Masse in drei begrifflich Äquivalenzprinzip sich aus dem 3. unterschiedlichen Bedeutungen vor. Zunächst Newtonschen Axiom, dem als so genannte träge Masse mT , d.h. als Gegenwirkungsaxiom, herleitet. Dazu Widerstand gegen eine Beschleunigung betrachten wir den wechselseitigen erscheint sie in Newtons Kraftgesetz: gravitativen Einfluss zweier Körper (A und B) K mT a (48). aufeinander. Da die gravitativen Wechselwirkungskräfte der beiden Körper nur In einem durch die Feldstärke G gegebenen entlang ihrer Verbindungslinie wirksam Gravitationsfeld wird die Gravitationskraft werden, ist eine vektorielle Betrachtung durch die Beziehung FG m p G (49) 8 Potentialtheoretisch ist sie eigentlich eine Feldsenke. Das ist hier aber unwesentlich. 7 Astronomische Gesellschaft Magdeburg e.V.
Ist die Allgemeine Relativitätstheorie nur ein genähertes Gravitationsgesetz? Klaus Retzlaff 6.5.2018 unnötig und es ist ausreichend, wenn wir uns beliebig, bzw. je nach Aspekt als träge, passive auf die Beträge der wirksamen Kräfte oder aktive schwere Masse interpretiert beschränken. Da keine äußeren Kräfte auf die werden. Körper A und B einwirken sollen, muss die Mit (60) und (62) erhält (53) die Form Summe der Kräfte Null sein, d.h. die Kraft, m welche vom Körper A auf den Körper B wirkt, G 3 r (63). r wir nennen sie K AB , muss entgegengesetzt Die Feldstärke G ist bei gegebenem Abstand gleich der Kraft sein, welche vom Körper B auf direkt der felderzeugenden Masse den Körper A wirkt, d.h. es gilt: proportional, und das besagt, dass die K AB K BA 0 (54). Gravitation beliebig anwachsen kann. Für die Beträge muss daher Es sei hier bereits angemerkt, dass es von K AB K BA (56) erheblicher theoretischer Bedeutung ist, dass das starke Äquivalenzprinzip eine direkte gelten. Da es sich um Gravitationskräfte Folge des 3. Newtonschen Axiomes ist, denn handeln soll, gilt (53) in der Betragsform: A das Gegenwirkungsprinzip setzt die B QG Fernwirkung voraus. Das 3. Newtonsche K AB m p 2 r Axiom ist daher in einer relativistischen (57). Q B Feldtheorie gebrochen – würde man K BA m pA G2 beispielsweise die Gravitation der Sonnen zu r einem bestimmten Zeitpunkt abschalten, so Mit (57) führt (56) auf die Gleichung: A B würde die Erde erst mit einer Verspätung von B QG A QG mp 2 mp 2 (58). 8 Minuten die Wirkung davon „spüren“. Eine r r Verletzung des starken Äquivalenzprinzips ist 2 Durch Kürzen von r und Umformung mit einer relativistischen Feldphysik also erhalten wir die einfache Verhältnisgleichung: durchaus verträglich und muss nicht zwingend A QG QG B in die Relativistik übernommen werden. Auch (59). experimentell ist das Prinzip nur im Rahmen m pA m pB einer sehr geringen Genauigkeit gesichert Dieser Gleichung (59) ist direkt abzulesen, (Cavandish-Experimente), darum ist die dass das Verhältnis zwischen Gravitationskonstante die am ungenausten Gravitationsladung und passiver schwerer bekannte Naturkonstante[7]. Dem gegenüber Masse eine Konstante sein muss. In anderen ist das schwache Äquivalenzprinzip hoch Worten, die Gravitationsladung ist genau bestätigt und für eine relativistische proportional zur passiven schweren Masse. Feldphysik im Sinne einer metrischen Theorie Diese Proportionalität kann in der Beziehung der Gravitation auch fundamental QG ms (60) unverzichtbar. unmittelbar zum Ausdruck gebracht werden, Wir kommen nun zu den Äquivalenzprinzipien wobei dann so gewählt werden kann, dass in der Einstein’schen Gravitationstheorie, wobei wir [8] referieren, einzelne Sätze oder ms m p (61) Passagen wörtlich übernehmen, ohne das gilt, d.h. die aktive schwere Masse m s ist extra zu kennzeichnen. Wir empfehlen die gleich der passiven schweren Masse m p . Die sehr ausführliche und tiefgehende Abhandlung [8] nachzulesen. Beziehung (61) bringt das starke Bevor man vertieft über das Äquivalenzprinzip Äquivalenzprinzip unmittelbar zum Ausdruck. von Trägheit und Schwere in einer Auf Grund des schwachen und des starken relativistischen, d.h. in einer metrischen Äquivalenzprinzips kann die Masse Theorie der Gravitation nachdenkt, muss man m mT m p ms (62) sich daran erinnern, dass die Begriffe träge Masse und schwere Masse Begriffe aus der nichtrelativistischen Mechanik Newtons sind. 8 Astronomische Gesellschaft Magdeburg e.V.
Ist die Allgemeine Relativitätstheorie nur ein genähertes Gravitationsgesetz? Klaus Retzlaff 6.5.2018 Es ist daher nicht automatisch zu erwarten, wobei die metrischen Tensorkomponenten dass sich diese Begriffe auf Teilchen g ik durch die Feldgleichungen, die Grenz- und anwenden lassen, die sich mit Anfangsbedingungen bestimmt werden. Lichtgeschwindigkeit bewegen [8]. So erklärt Der metrische Tensor ist das relativistische beispielsweise die Newtonsche Theorie die Analogon zum Gravitationspotential, seine Rotverschiebung eines Teilchens, z.B. eines Ableitungen bilden die Analogie zur Lichtquants, welches sich von einem Feldstärke. Es ist stets möglich, ein Gravitationszentrum entfernt, als Verlust an Koordinatensystem so zu wählen, dass an kinetischer Energie, während in den jedem Punkt des Raumes12 metrischen Theorien der Gravitation die g ik ik Frequenzverschiebung (Rotverschiebung) aus g ik ,rs x r x Ps x x Ps einem ortsabhängigen Uhrengang ohne 1 (65) Rückgriff auf den Terminus „schwere Masse“ 2 deduziert wird und die Lichtablenkung im ... Gravitationsfeld hat nach der Newtonschen gilt. In (65) sind die Größen ik die metrischen Theorie nur den halben Wert des tatsächlich Tensorkomponenten des ebenen Minkowski- gemessenen Betrages. In metrischen Theorien Raumes der Speziellen Relativitätstheorie und der Gravitation ist im statischen die Größen g ik ,rs kennzeichnen die partiellen Gravitationsfeld die kinetische Energie eine Konstante und eine potentielle Energie gibt es Ableitungen der g ik nach den Koordinaten x r in relativistischen Theorien der Gravitation und x s am Punkte P . Alle Indizes durchlaufen nicht9 [8]. Der aus metrischen Theorien die Nummern von 1 bis 4. berechnete Betrag der Lichtablenkung hängt Die Beziehung (65) ist eine geometrische von der konkreten Metrik ab und diese ist eine Fassung des Äquivalenzprinzips. Sie beschreibt Folge der jeweiligen Feldgleichungen sowie das Feld in einem lokalen Inertialsystem, der Grenzbedingungen10,11. wobei im Punkte P keine Kräfte auftreten, Das Äquivalenzprinzip bedeutet nun, dass ein entsprechend Einsteins frei fallendem Beobachter eines beschleunigten Fahrstuhl. Ein Raum wäre gravitationsfrei, Massenpunktes nicht entscheiden kann, ob wenn man ein entsprechendes diese Beschleunigung von Trägheitskräften Koordinatensystem für den ganzen Raum, also oder von einem Gravitationsfeld nicht nur lokal, einführen könnte. hervorgerufen wird. Diese Die relativistische Fassung des Nichtunterscheidbarkeit von Trägheit und Äquivalenzprinzips ist das Geodätenprinzip, Schwere gilt zwar nur lokal, sie reicht aber d.h. kraftfreie strukturlose Massenpunkte aus, um zu verstehen, dass die Schwerkraft bewegen sich im Riemannschen Raum auf mit denselben Mitteln beschrieben werden Geodäten entsprechend: muss, wie die Trägheit in beschleunigten d 2 xm i m dx dx k Bezugssystemen, nämlich durch eine Metrik, ik 0 (66), verschieden von der des Minkowski-Raumes, d2 d d nämlich durch das Linienelement: mit den Christoffel-Symbolen: ds 2 gik dx i dx k g gin,k g kn ,i g ik ,n (64), 1 mn ikm (67), 2 wobei (65) eine Folge der dynamischen Gleichung 9 Wir verwenden die Begriffe „metrische Theorie“ T;kik T,kik lki T lk lkk T il 0 (68) und „relativistische Theorie“ der Gravitation als Synonyme. 10 Festlegung der Integrationskonstanten. 11 12 Die Lichtablenkung ist somit eine Bedingung für Der Kürze halber wollen wir im Folgenden unter die Feldgleichungen und keine Bestätigung des Raum stets die 4-dimensionale Raum-Zeit Äquivalenzprinzips! verstehen. 9 Astronomische Gesellschaft Magdeburg e.V.
Ist die Allgemeine Relativitätstheorie nur ein genähertes Gravitationsgesetz? Klaus Retzlaff 6.5.2018 ist, wenn T ik die Komponenten des Energie- In der Einstein’schen Allgemeinen Impulstensors bezeichnet. Das Verschwinden Relativitätstheorie gilt zusätzlich das starke der kovarianten Divergenz T;kik 0 gemäß Äquivalenzprinzip. Einstein hat postuliert, dass in einem frei fallenden Bezugssystem (68) bedeutet die lokale Gültigkeit des (Schwerpunkt des frei fallenden Fahrstuhls) Energie-Impulserhaltungssatz der Speziellen mit der Metrik (65) alle äußeren Relativitätstheorie. Die nächste Gravitationseffekte verschwinden. Das Verallgemeinerung des Äquivalenzprinzips ist bedeutet, dass die Metrik die einzige Größe daher die lokale Gültigkeit der speziell- ist, die das Gravitationsfeld enthält und dass relativistischen Feldgleichungen im die Raumkrümmung lokal nicht in die Koordinatensystem (65) für alle nicht- kanonischen Gleichungen für die gravitativen Felder, d.h. das Aufschreiben der nichtgravitativen Felder eingeht – soweit die speziell-relativistischen Feldgleichungen im Kurzfassung von [8]. Koordinatensystem (65) bewirkt über die Auf Grund der referierten relativistischen Kovariantschreibung13 die Gültigkeit der Fassungen der Begriffe schwaches und starkes Feldgleichungen in allen Koordinatensystemen Äquivalenzprinzip bestimmt also das und dadurch auch in allen Bezugssystemen. schwache Äquivalenzprinzip nicht die Die Kovariantschreibung der kanonischen Feldgleichungen. Die konkrete Form der Form der Feldgleichung der nichtgravitativen Feldgleichungen wird erst durch das starke Felder als Vorschrift für die Errechnung der Äquivalenzprinzip festgeschrieben. Ist das Wirkung des Schwerefeldes auf diese Felder starke Äquivalenzprinzip in der Natur ist ein vorläufiger Höhepunkt in der realisiert, ist die Einstein’sche Allgemeine Abstraktion des Äquivalenzprinzips und wird Relativitätstheorie die einzig mögliche im Allgemeinen als das schwache Gravitationstheorie. Äquivalenzprinzip bezeichnet[8]. Die Wirkung Die Rechnungen von Einstein in [2], Longair in der Gravitation auf die nichtgravitativen [3] und Retzlaff in [1] haben gezeigt, dass Felder kommt auf diese Weise ausschließlich unter einfachsten Voraussetzungen eine über die in den kovariant geschriebenen Metrik aus Annahmen deduzierbar ist, die das Feldgleichungen enthaltenen metrischen schwache Äquivalenzprinzip und die lokale Tensorkomponenten und deren Derivierten Konstanz der Lichtgeschwindigkeit hinein. Man bezeichnet diesen Sachverhalt voraussetzen und in definierter Weise mit auch als das Prinzip der minimalen Kopplung. dem Newtonschen Gravitationspotential in Zugleich drückt sich darin die Universalität des Beziehung stehen. Speziell für eine Einflusses der Gravitation auf alle raum- Punktmasse ergibt sich die Metrik (37), die als zeitlichen Wechselwirkungen aus14. Post-Einstein-Schwarzschild-Metrik bezeichnet wird. Diese Post-Einstein-Schwarzschild- Metrik enthält die berühmte äußere 13 Schwarzschild-Metrik als Näherung und Kovariantschreibung der Feldgleichungen während in der Schwarzschild-Metrik so bedeutet die Ersetzung partieller Ableitungen durch kovariante Ableitungen, d.h. die genannte Schwarze Löcher möglich sind, kann Substitution: ,k ;k . in der Post-Einstein-Schwarzschild-Metrik ein 14 solches kritisches Objekt nicht existieren. Aus dieser Universalität wird in der Literatur oft Aktuell sind Feldgleichungen, aus denen sich der falsche Schluss gezogen, dass sich die die Post-Einstein-Schwarzschild-Metrik Gravitation in der Allgemeinen Relativitätstheorie nicht abschirmen ließe. Diese Folgerung ist jedoch herleiten lässt, nicht bekannt. Während auch irreführend, da nach der Allgemeinen in der Post-Einstein-Schwarzschild-Metrik das Relativitätstheorie auch repulsive gravitative schwache Äquivalenzprinzip so wie auch in der Wirkungen, z.B. um geladene Teilchen, existieren, Einstein’schen Allgemeinen Relativitätstheorie die zumindest im Nahfeld die gravitative Attraktion erfüllt ist, ist das starke Äquivalenzprinzip dominieren. Es sei in diesem Zusammenhang an verletzt. Dieser Buch mit dem starken die Reissner-Nordström-Metrik erinnert [9]. 10 Astronomische Gesellschaft Magdeburg e.V.
Ist die Allgemeine Relativitätstheorie nur ein genähertes Gravitationsgesetz? Klaus Retzlaff 6.5.2018 Äquivalenzprinzips muss sich in einer somit ein Nachweis, dass es sich bei den entsprechenden Post-Einstein’schen- Einstein’schen Feldgleichungen um ein Gravitationstheorie, aus der die Post-Einstein- genähertes Gravitationsgesetz handelt. Metrik herleitbar ist, so darstellen, dass in Der scheinbare Widerspruch zwischen einem frei fallenden Labor auch lokal schwachem und starkem Äquivalenzprinzip, prinzipiell experimentell entscheidbar ist, ob wie ihn die Untersuchungen von Einstein, ein äußeres Gravitationsfeld existiert. Da die Longair und Retzlaff nahelegen, beruht darauf, Unmöglichkeit des Auftretens Schwarzer dass diese Begriffe in der klassischen und in Löcher in der Post-Einstein-Schwarzschild- der relativistischen Physik nicht exakt Metrik ein Prinzip der Selbstabschirmbarkeit deckungsgleich sind. In der relativistischen der Gravitation zum Ausdruck bringt, müssen Physik kommt die Verträglichkeit der klassische Cavandish-Experimente in einem im Prinzipien in Einsteins Allgemeiner äußeren Gravitationsfeld frei fallenden Labor Relativitätstheorie unmittelbar zum Ausdruck, ortsabhängige Gravitationskonstanten15 wobei in der Post-Einstein-Schwarzschild- ergeben, wobei die auf diese Weise Metrik das starke Äquivalenzprinzip ermittelten Gravitationskonstanten umso tatsächlich verletzt ist. kleiner werden, je stärker das äußere Feld ist, d.h. je stärker die Krümmung der Raum-Zeit ist. Quellen Wir haben auf Grund von [8] gelernt, dass das [1] Retzlaff, Klaus, „Einstein- und Post- schwache Äquivalenzprinzip die Einstein-Effekte im Zentralfeld“, epubli, 2017 Feldgleichungen nicht festlegt und dadurch [2] Einstein, Albert, „Über das auch nicht ausreichend sein kann, um eine Relativitätsprinzip und die aus demselben konkrete Metrik zu bestimmen. Da die gezogenen Folgerungen“, Zeitschrift für Exponentialfunktion in der Beziehung (2) allein Radioaktivität und Elektronik, 1907 auf einer reinen Beschleunigung beruht, kann [3] Longair, Malcolm Sim, „Theoretische dahingegen argumentiert werden, dass die Konzepte der Physik“, Springer Verlag 1991 konkrete Metrik dadurch festgelegt wird, dass und 2011 man sich in (2) (oder in anderen [4] Lanczos, Cornelius, „Tetraden-Formalismus entsprechenden Beziehungen) auf das und definite Raum-Zeit-Struktur“, Vortrag auf Newtonsche Gravitationspotential bezieht. dem Einstein-Symposium 1965, Doch das schwache Äquivalenzprinzip lässt Wiederabdruck Akademie-Verlag Berlin 1979 auch eine Umkehrung der Betrachtungen zu, [5] Retzlaff, Klaus, „Trägheitsinduktion und wenn nämlich die Beschleunigung als Relativität der Zeit“, 2013, siehe Ausdruck eines Gravitationsfeldes betrachtet www.astronomie-magdeburg.de wird, lässt sich der Schluss ziehen, dass der [6] R.V. Pound und G.A. Rebka, „Gravitational Ausgang von Cavandish-Experimenten selbst Red-Shift in nuclear resonance“, Physical von der Stärke der Beschleunigung abhängt, Review Letters, Vol. 3, Number 9., 1. denen das System unterworfen ist, in November 1959 welchem die Messungen gemacht werden. [7] Retzlaff, Klaus, „Die Ungenauigkeit der Man kann das als einen weiteren Post- Gravitationskonstante und die Abschätzung Einstein-Effekt ansehen. Kann ein solcher Dunkler Materie in der Sonnenumgebung – Effekt nachgewiesen werden, so wäre das ein kritische Anmerkung“, 2017, siehe Argument für die Selbstabschirmung der www.astronomie-magdeburg.de Schwerkraft und ein direkter Nachweis für den [8] Treder, Hans-Jürgen, „Gravitationstheorie Bruch des starken Äquivalenzprinzips und und Äquivalenzprinzip“, Akademie - Verlag Berlin, 1971 15 Der Begriff einer „Gravitationskonstante“ passt [9] von Laue, Max, „Die Relativitätstheorie“, natürlich jetzt nicht in ein Szenario, in welchem der zweiter Band, Verlag Frieder. Vieweg & Sohn, gemessene Wert von physikalischen Bedingungen Braunschweig 1956 abhängig ist. 11 Astronomische Gesellschaft Magdeburg e.V.
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