"It's not all doom and gloom - Ausgewählte internationale Beispiele für den Umgang von Bibliotheken mit dem Demografischen Wandel

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"It's not all doom and gloom - Ausgewählte internationale Beispiele für den Umgang von Bibliotheken mit dem Demografischen Wandel
„It‘s not all doom and gloom...“

              Ausgewählte internationale
              Beispiele für den Umgang von
              Bibliotheken mit dem
              Demografischen Wandel
"It's not all doom and gloom - Ausgewählte internationale Beispiele für den Umgang von Bibliotheken mit dem Demografischen Wandel
Demografischer Wandel international
 Global bedeutet DW in der Regel Bevölkerungsanstieg und Diversifizierung
 (‚population growth‘ statt ‚demographic change‘):
 •   Zwar zwischen 2005 und 2010 Geburtenraten in 75 Staaten unter
     Erhaltungsniveau
 •   Dennoch häufig Bevölkerungsanstieg durch Nettoimmigration (Vietnam, Brasilien,
     USA...)
 Auch in stark wachsenden Gesellschaften steigt das Durchschnittsalter der
 Bevölkerung
 •   Zwischen 1990 und 2013 Anstieg des Anteils älterer Menschen an
     Weltbevölkerung von 9,2 % auf 11,7 % (Prognose 2050: 21,1 %)
 •   Zwei Drittel der älteren Menschen leben in ‚Entwicklungsländern‘ trotz der
     dortigen höheren Geburtenraten

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"It's not all doom and gloom - Ausgewählte internationale Beispiele für den Umgang von Bibliotheken mit dem Demografischen Wandel
Demografischer Wandel in Europa
 Unterschiedliche Formen des DWs, Wachstumscluster sowie
 Schrumpfungszonen
 •   Prognostizierter starker Bevölkerungsrückgang (bis 2050 mehr als 15%) in
     mehreren südlichen und östlichen Staaten Europas
 •   Hauptgrund noch vor niedrigen Geburtenraten: hohe Nettoemigration

 DW auf der politischen Agenda der EU
 •   ‚EU-Strategiepapier zur Bewältigung der Herausforderungen des DW‘
 •   ‚Europäisches Demografieforum‘
 •   Fokus auf Integration von Zugewanderten, Bildung, Vereinbarkeit von Familie
     und Beruf
 •   Bibliotheken als Akteure im Zusammenhang mit spezifischen Aspekten des DW,
     z.B. im Rahmen von INTI- oder GRUNDTVIG-Projekten

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Bibliotheken & DW:
Großbritannien / Schottland (1)
In Schottland ähnliche Erscheinungsformen des DW wie in einigen
Regionen der BRD:
•   Zwar nach langjähriger Abnahme zurzeit leicht steigende Gesamtbevölkerung
    (2011 mit knapp 5,3 Mio. Höchststand)
•   Aber: Anteil jüngerer Einwohner/innen sinkt; erstmals mehr Menschen über 65
    Jahren als unter 15 Jahren in Schottland
•   Im Vergleich zum Zensus 1911 nur halb so viele Kinder
•   Besonders starke Schrumpfungsprozesse in den nördlichen ‚Highlands and
    Islands‘
Einrichtung des ‚Scotland‘s Futures Forum‘ zur breiten, öffentlichen
Diskussion von Handlungsoptionen

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„Voices for the Library“:
(http://www.voicesforthelibrary.org.uk/)

Deutscher Bibliotheksverband e.V. | Geschäftsstelle | Guido Jansen
Bibliotheken & DW:
Großbritannien / Schottland (2)
Viele Öffentliche Bibliotheken bieten barrierefreie und altersgerechte
Dienstleistungen, so z.B. Edinburgh:
•   Dienstleistungspaket ‚Library Link‘
•   Shuttlebusse, die Nutzerinnen von ihrer Wohnung zur Bibliothek und zurück
    bringen
•   Lieferdienst für Bücher und andere Medien
•   ‚Library2go‘: Virtuelle Ausleihe von zuhause aus

Für die Highlands & Islands gibt es ein regionales Angebot:
•   Internetportal ‚High Life Highland‘
•   Universaleinstieg in Kultur- und Freizeitangebote der Region
•   Zugriff auf Dienstleistungen der 61 Gemeindebibliotheken (auch virtuell)

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Folie 8
10/14/2014
Deutscher Bibliotheksverband e.V. | Kommissionsname | Max Muster
Bibliotheken und DW:
Niederlande (1)
  Das soziale Gefüge in den Städten und Dörfern ändert sich:
  •   Die Gesellschaft wird zusehends vielfältiger, aber auch älter
  •   Gleichzeitig nimmt die Zahl der Orte ab, an denen sich Bürgerinnen und
      Bürger mit unterschiedlichem Hintergrund treffen können
  •   Nachbarschaftshäuser, Hallenbäder, Theater usw. werden geschlossen
  Auch das Bibliotheksnetzwerk schrumpft:
  •   Zur Zeit noch 162 Bibliothekssysteme mit 1063 Zweigstellen (2005: 341
      Systeme mit 1080 Zweigstellen)
  •   2012 1,7 Mio. Bibliotheksmitglieder (1999: 2,2 Mio.)
  •   Ausleihen nehmen ebenfalls ab (2012 wurden 92,3 Mio. Medien
      ausgeliehen, 2011 noch 132,6 Mio.)
  Herausforderung: Steigender Bedarf nach ‘public third space’

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Bibliotheken und DW:
Niederlande (2)
 ÖB-Strategiepapier 2014: ‚Bibliotheek van de toekomst: knooppunt
 voor kennis, contact en cultuur’
 •   ÖB = Forum für Wissen, Kontakt und Kultur
 •   Besondere Betonung der Kontaktfunktion von ÖB in pluriformer Gesellschaft
 Motto ‚Van collectie tot connectie‘: Statt (Verwaltung von) Beständen
 (Schaffung von) Verbindungen
 •   Menschen mit Wissen verbinden: Bibliothek als Wissensportal
 •   Verbindungen zwischen Menschen fördern: Bibliothek als Forum
 •   Verbindungen mit und innerhalb der Gemeinschaft stimulieren: Bibliothek als
     Herz der Gesellschaft
 •   Informationsquellen miteinander verbinden: Die Bibliothek als Generator
     informationeller Mehrwerte

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Bibliotheken und DW:
Australien / New South Wales (1)
 ‚Age Wave‘: Trotz hoher Nettoeinwanderung altert Australiens Bevölkerung:
 •   Bis 2045 Verdopplung des Anteils von über 65jährigen auf rund 25 % der Bevölkerung
 •   2001: ‚National Strategy for an Ageing Australia: An Older Australia, Challenges and
     Opportunities for all’
 New South Wales besonders betroffen:
 •   In ländlichen Gemeinden bis 2051 beinahe ein Drittel (32,2 %) 65 Jahre oder älter
 •   Zuzug pensionierte Australier in Küstenstädte, zudem ‘Grey Nomads’
 •   Audit 2006: ‚ Active – Engaged – Valued: Older People and NSW Public Libraries’
 •   Betrifft ein ÖB-Netzwerk von 60 Gemeindebüchereien mit 194 Zweigstellen und 37
 •   Stadtbüchereien im Ballungsraum Sydney mit 92 Zweigstellen
 •   48 % der Bevölkerung haben einen Bibliotheksausweis

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Bibliotheken und DW:
Australien / New South Wales (2)
Resultierende Strategie: ÖB = Agenturen für Lebenslanges Lernen
•   Vermittlung von Informationskompetenz, Bereitstellung von Technologie
•   Erhöhte Barrierefreiheit (Ausbau von Hilfsmitteln wie Sprachausgabe, vergrößerte
    Bildschirmanzeige usw., Ausbau des bestehenden ‚Home Library Service‘)
•   Unterstützung der Nutzer/innen,‚gut zu altern‘ (maßgeschneiderte Informationsangebote)
•   Nutzung des Zeit- und Wissenspotenzials einer älteren Bevölkerung (Ergänzung der
    Bibliotheksdienstleistungen für unterschiedliche soziale Gruppen durch Ehrenamtliche)
•   Ausbau der Kapazitäten des bereits bestehenden
Umsetzung wird gesichert durch
•   Konsultationen mit Betroffenen und Stakeholdern vor Ort sowie mit anderen ÖB
•   ‚Age Awareness Trainin‘g für Belegschaften und Führungskräfte

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Bibliotheken und DW:
USA (1)
Wachsende Bevölkerung
•   318 Mio. Einwohnerinnen (Platz 3 der bevölkerungsreichsten Staaten)
•   Geburtenrate unter Erhaltungsniveau (2013: 1,87 Kinder pro Bürgerin)
•   Hohe Nettoimmigration
•   Jährlicher Bevölkerungszuwachs ca. 1,7 %
•   Starke Diversifizierung
Erfolgreiches Bibliotheksnetzwerk
•   8.951 ÖB-Systeme mit 16.417 Standorten, 3.793 Wissenschaftliche
    Bibliotheken, 98.460 Schulbibliotheken
•   58% der erwachsenen US-Bürger/innen sind Bibliotheksmitglied
•   US-Amerikaner/innen geben etwa dreimal mehr Geld für Süßigkeiten aus als für
    ÖBs ($ 35,81 p.a.)

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Bibliotheken und DW:
USA (2)
Beispiel Queens Borough Public Library ‚New Americans Programme‘
•   Konzept ‚Immigrant Service is Customer Service‘ (Gary Strong)
•   Breite Palette von Dienstleistungen, Ressourcen und Infrastrukturen für
    Neubürger/innen unterschiedlichster Kulturen
•   Weiterentwicklung durch direkte Kontakte mit den Communities
•   Mehrfach wiederholte Bedarfsanalysen und Auswertung demografischer Daten
    des Stadtteils
•   Veröffentlichung der Daten und Auswertungen im ‚Demographics One Stop
    Centre‘
•   Zielgruppen können sich selbst mit der Vielfalt und der Bevölkerungsentwicklung
    in ihrer Nachbarschaft auseinandersetzen

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Bibliotheken und DW:
USA (3)
Bibliotheksdienstleistungen für ‚verletztliche‘ gesellschaftliche Gruppen
Indigene Völker:
•   Erhaltung und Vermittlung des kulturellen Gedächtnisses
•   Beitrag zur Entwicklung und Wahrung der Identität
•   Unterstützung von (Aus)Bildung
•   Unterstützung gesellschaftlicher Partizipation
Obdachlose LGBTQ*-Jugendliche im Mittleren Westen
•   Kostenloser ‚Safe Space‘
•   Bildungsmöglichkeiten
•   Informationen, Vorbilder usw. zu LGBTQ*
•   Suizidprävention

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Die „Lyoner Erklärung“
über den Zugang zu Informationen und Entwicklung

Zugang zu Informationen unabdingbar für Post-2015-Entwicklungs-Agenda
(UNO), da er Menschen u.a. in die Lage versetzt:
        •   ihre bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und
            kulturellen Rechte wahrzunehmen;
        •   wirtschaftlich aktiv, produktiv und innovativ tätig zu sein;
        •   ihre kulturelle Identität zu erweitern und ihr Ausdruck zu verleihen;
        •   an Entscheidungsprozessen teilzuhaben
UNO-Mitgliedsstaaten sollen sich zu diesem Zugang als einem
essentiellen Faktor für die Agenda bekennen und sich engagieren

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Herzlichen Dank
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                                                                     Aufmerksamkeit!

                                                                     Guido Jansen
                                                                     Leitung Internationale Kooperation

                                                                     Deutscher Bibliotheksverband e.V.
                                                                     Kompetenznetzwerk für
                                                                     Bibliotheken
                                                                     A Fritschestr. 27-28, 10585 Berlin
                                                                     T 030 644 98 99 16
                                                                     E jansen@bibliotheksverband.de
Deutscher Bibliotheksverband e.V. | Geschäftsstelle | Guido Jansen
                                                                     www.bibliotheksverband.de
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