Explodierende Umsätze und Gewinne bei Herstellern und Händlern
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Bei Darstellungsfehlern hier klicken. Technik Talk・ 30. Juli 2021 © Dieter Dänzer Weltweite starke Landtechniknachfrage Explodierende Umsätze und Gewinne bei Herstellern und Händlern Liebe Leserinnen und Leser, die weltweite Nachfrage für Landtechnik steigt weiter in ungewöhnlichen Dimensionen. So verweisen seriöse Quellen aus allen Regionen für das erste Halbjahr auf extrem hohe Verkaufszahlen für Traktoren und Mähdrescher:
+ In Westeuropa sollen sie bei Traktoren zwischen 27 und 31, bei Mähdreschern zwischen 13 und 18 Prozent über dem Vorjahresniveau liegen. + In Nordamerika seien zwischen 22 und 49 Prozent mehr Traktoren sowie zwischen 10 und 13 Prozent mehr Mähdrescher verkauft worden. + In Südamerika lägen die Verkaufszahlen der beiden Produktgruppen sogar jeweils zwischen 35 und 38 Prozent über dem Vorjahr. + Aus der Asia-Pacific-Africa-Region seien die Traktorenverkäufe um bis zu 38 Prozent und die der Mähdrescher um 12 Prozent höher. Die weltweit agierenden Hersteller vermelden aus dieser Region Umsatzsteigerungen im Bereich von 60 bis 70 Prozent. Zulieferer- und Logistikengpässe verhindern sogar noch stärkere Halbjahreszahlen Grundsätzlich gilt es die hohen Steigerungszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit Vorsicht zu genießen, schließlich mussten Corona-bedingt die meisten Werke mehrere Wochen ganz schließen oder zumindest die Produktion signifikant reduzieren. In diesem ersten Halbjahr wirkt sich weniger Corona bremsend aus, nun sorgen vorrangig die Zulieferer- und Logistikengpässe für Produktionsstopps wie ausführlich im Technik Talk vom 16. April von mir beschrieben. Die Branchenverbände gehen im Übrigen davon aus, dass sich die Engpässe wohl noch im kompletten ersten Halbjahr 2022 bemerkbar machen werden. Deshalb nehme sicherlich nicht nur ich die Quartals- und Halbjahresberichte der Hersteller und Handelshäuser mit etwas Verwunderung wahr, die derzeit der Reihe nach eintrudeln. Bislang war noch keiner dabei, in dem nicht von satten zweistelligen Umsatz- und Ergebnissteigerungen zu lesen war. Dass sich die Auftragsbestände der Hersteller nicht selten verdoppelt haben, ist eine logische Konsequenz der starken Nachfrage und der gleichzeitigen Engpässe-Situation. Auch einfach nachvollziehbar ist, dass die Mitarbeiterzahlen ohne jegliche Ausnahme bei den Herstellern ansteigen, schließlich müssen nicht nur höhere Stückzahlen produziert, sondern häufig die Maschinen aufgrund von nicht rechtzeitig zur Verfügung stehenden Teile bis zur Auslieferung noch weitere Male angepackt werden. Da letzteres die Produktion der Maschinen verteuert – gleiches gilt ja auch für die teils explodierenden Rohstoffpreise und damit die Zulieferer-Bauteile – blicke auch wieder sicherlich nicht nur ich exklusiv schon mit großen Augen auf die extrem gestiegenen Betriebsergebnisse! Dass die Umsätze dank der starken Nachfrage bei gleichzeitig zweistelligen Erhöhungen der Verkaufspreise deutlich wachsen würden, war ja zu erwarten. Dass sich die Gewinne und Margen so nach oben schrauben würden, ist dagegen überraschend. Dies lässt wohl darauf schließen, dass die Hersteller ihre mit den Preissteigerungen bei den Zuliefer-Bauteilen argumentierten Verkaufspreiserhöhungen zum eigenen Wohle ausgenutzt haben. Wobei mir niemand erklären muss, wie überproportional stark sich Skaleneffekte durch höhere Stückzahlen in der Produktion auf die Margen auswirken. Letztlich ist auch die Messe noch nicht gelesen, wenn erst die Hälfte des Jahres vergangen ist. Die Anzeichen, dass die Margen bis zum Jahresende wieder auf ein normales Maß absinken könnten, sind schließlich auch zu erkennen! Erwähnen muss man in diesem Zusammenhang auch einmal, dass die Meldungen über Rekord-Umsätze und Gewinnen von anderen Branchen zum Teil noch deutlich getoppt werden. Wie war heute in diesem Zusammenhang im Morning Briefing von Gabor Steingart zu lesen: „Die Unternehmen spucken Profite aus wie der Dukatenesel die Goldtaler in Grimms Märchen“! Kuhn Gruppe wächst zweistellig Der erste Halbjahres-Report aus der Landtechnik-Branche, der bei mir per Mail reinkam, war der der Kuhn Gruppe. Dies gehört bekanntlich zum Schweizer Konzern Bucher Industries – deshalb für mehr Detailinformationen dort nachrecherchieren. Der sogenannte Nettoumsatz erhöhte sich laut der Pressemeldung im Vergleich zum Vorjahr um 21,3 Prozent auf umgerechnet 665,1 Mio. Euro nach 548,2 Mio. Euro am 30. Juni 2020. Im Report von Bucher werden
Mio. Euro nach 548,2 Mio. Euro am 30. Juni 2020. Im Report von Bucher werden zum einen die Ergebnisse in Schweizer Franken ausgewiesen, zum anderen wird dort eine Umsatzsteigerung von 24,5 – bereinigt um Währungseffekte sogar von 26,8 – Prozent ausgewiesen. Zweites Quartal von AGCO übertrifft das erste bei weitem Wie auf der Homepage zu lesen ist, belief sich der Nettoumsatz für das zweite Quartal auf rund 2,9 Mrd. US-Dollar, was einem Anstieg von rund 43,5 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2020 bedeutet. Der ausgewiesene Nettogewinn betrug im zweiten Quartal 2021 3,73 US-Dollar pro Aktie, im Vergleich zum ausgewiesenen Nettogewinn von 0,93 pro Aktie im Vorjahr. Der Nettoumsatz für die ersten sechs Monate 2021 belief sich auf etwa 5,3 Mrd. US-Dollar, ein Anstieg von 33,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der ausgewiesene Nettogewinn stieg von 1,78 US-Dollar in 2020 auf nun 5,71 US-Dollar pro Aktie. Im Übrigen hat man seitens AGCO die Jahresprognosewerte deutlich angehoben. Davon ausgehend, dass man keine weiteren Verkäufe von Unternehmensteilen tätige und es nicht zu größeren Produktionsunterbrechungen durch die Pandemie komme, werde der Nettoumsatz für das Gesamtjahr 2021 zwischen 11,3 Milliarden US-Dollar und 11,5 Milliarden US-Dollar liegen. Gestützt auf diese Annahmen gehe man von einem Ergebnis von 9,5 US-Dollar je Aktie in 2021 aus. Mit diesen Prognosewerten vor Augen, erscheinen die Werte, die der Chairman, President und CEO Eric Hansotia den Analysten im Frühjahr in die Blöcke diktiert hat, in einem ganz anderen Lichte. Seinerzeit formulierte er die Ziele, dass der Umsatz bis spätestens 2025 die zwölf Milliarden Dollar-Umsatzhürde übersprungen und die Rendite im zweistelligen Bereich angekommen sein werde. Das Erreichen dieser Ziele scheint somit nicht unrealistisch bereits für das Jahr 2022 möglich zu sein. CNH Industrial schwimmt sogar noch schneller auf der Erfolgswelle mit Am Freitagnachmittag europäischer Zeit hat CNH Industrial seinen Halbjahresbericht auf der Homepage veröffentlicht. Der Umsatz ist von 11 auf über 16,3 Mrd. US-Dollar, und damit um 48 Prozent gestiegen. Der Gewinn von 307 Mio. auf 1,124 Milliarden US-Dollar. Die Landtechniksparte hat dazu 7 Milliarden US-Dollar beigetragen im Vergleich zu 4,785 Mrd. im ersten Halbjahr 2020. Am meisten dazu beigetragen hat die Verkaufsregion Europa mit 2,425 Mrd., dicht gefolgt von Nordamerika mit 2,344 Mrd.. Wobei die Umsätze vor allem mit dem Verkauf von Traktoren (57 Prozent) und Mähdreschern (22 Prozent) erzielt werden. Was die prozentuale Marge betrifft, so ist die Landtechniksparte mit weitem Abstand im Unternehmensportfolio führend mit nun 14,7 Prozent im Vergleich zu den 8 Prozent im zweiten Quartal 2020. Für das zweite Quartal vermeldet CNH im Übrigen einen konsolidierten Umsatz von 8,9 Mrd. US-Dollar (ein Plus von 60 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2020). Der Nettogewinn beträgt 699 Mio. US-Dollar, der bereinigte Gewinn je Aktie 0,42 US-Dollar. Beachtlich sind auch die 1,0 Mrd. USD freier Cashflow aus Industrieaktivitäten. Ihr Dieter Dänzer 75 Jahre agrarzeitung Die Jubiläumsausgabe jetzt online lesen Wie wird in 25 Jahren, im Jahr 2046, Landwirtschaft © Grafik: az praktiziert werden? Das fragen wir uns anlässlich des 75-jährigen Bestehens der agrarzeitung (az). Mehr erfahren Sie in unserer Jubiläumszeitung. Mehr ›
erfahren Sie in unserer Jubiläumszeitung. Mehr › Halbjahres-Bilanz CNH steigert Umsatz um 60 Prozent Nach AGCO meldet auch CNH einen Zuwachs beim Umsatz und beim Ergebnis. Besonders gut laufen die Geschäfte in Europa. Mehr › © Steyr AGCO-Bilanz Gewinn trotz hoher Kosten verdreifacht Der Konzern profitiert im zweiten Quartal von der © IMAGO / agefotostock hohen Nachfrage für Landtechnik Der Gewinn pro Aktie steigt auf ein Rekordniveau. Mehr › Landtechnik Fendt präsentiert Neuheiten Zur Bildergalerie Zukunftskommission Landwirtschaft Roadmap mit vielen Hindernissen Bauernproteste haben zur Einberufung der Zukunftskommission Landwirtschaft geführt. Deren © IMAGO / blickwinkel Abschlussbericht bringt nun die Initiatoren erneut auf die Palme. Dabei hält das Papier gute Ansätze parat. ‐ Mehr › Neue Datenbank Ministerium stellt Portal scharf Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat einen zentralen Zugangspunkt zu allen offenen Daten © Screenshot geschaffen, die Landwirte interessieren könnten. ‐ Mehr ›
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