JACK RUSSELL TERRIER KOMMENTAR - zum FCI-Standard Nr. 345 - von
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0 KOMMENTAR zum FCI-Standard Nr. 345 JACK RUSSELL TERRIER von Mag. Gerhard PÖLLINGER © copyright Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
1 Der von der FCI am 25.10.2000 im englischen Original verlautbarte, am 09.08.2004 erstmals in deutscher Übersetzung vorliegende Rassestandard stellt eine an den Formwert- und Zuchtrichter sowie die Züchter gerichtete streng komprimierte Kurzfassung aller wesentlichen physischen und psychischen Rassemerkmale dar, deren Vorgaben in keinem Fall zu unterschreiten sind, der aber gleicher Maßen in weiten Bereichen dem Anwender einen gewissen Interpretationsspielraum eröffnet, den es zum Wohle der Rasse und der Erhaltung deren ursprünglicher Zielsetzung und Verwendung auszulegen gilt. Der gegenständliche Kommentar, welcher auch die soeben erst erfolgten Neuerungen und Ergänzungen durch die FCI vom 05.12.2012 berücksichtigt, soll aus der Sicht des züchtenden Rassekenners und Spezialrichters dieser Rasse helfen, dem Ziel der Erhaltung und Verbesserung derselben unter gleichzeitiger höchstmöglicher Konformität mit den Vorgaben zu entsprechen und insbesondere als Leitfaden für alle Züchter, Interessierte aber auch werdende und amtierende (Spezial)Richter dieser Rasse dienen. Klagenfurt, im Jänner 2013 Mag. Gerhard Pöllinger VPräs. des P&JRTC FCI-Richter Gruppe III Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
2 FCI-Standard N° 345 / 09.08.2004 / GB JACK RUSSELL TERRIER SMOOTH COATED VARIETY BROKEN COATED VARIETY ROUGH COATED VARIETY These illustrations do not necessarily show the ideal example of the breed. Diese Illustration stellt nicht unbedingt das Idealbild der Rasse dar. Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
3 Die zuvor abgedruckten Bilder wurden seitens der FCI nunmehr mit 05.12.2013 neu in den Standard eingefügt. Am repräsentativsten und wichtigsten hinsichtlich dieser erscheint der Hinweis, dass diese „nicht unbedingt das Idealbild der Rasse“ darstellen – dem ist leider voll inhaltlich beizupflichten, denn gerade was das Exterieur dieser drei Rassevertreter anbelangt, hätte sich dieser Standard an vorderster Stelle wohl bessere „Muster-Jackies“ (ohne unangemssen steile Winkelungen und insbesondere ohne in das Bild hineinretouchierte Rutenverlängerungen) verdient! Dass seitens der FCI aber damit in besonderer Weise die Gleichwertigkeit aller drei in der Rasse vertretenen Haarvarietäten zum Ausdruck gebracht werden soll, ist löblich und, wie an späterer Stelle ausführlich besprochen, von größter Bedeutung für die zukünftige Erhaltung derer Vielfalt in Zucht, Ausstellung und bei der Arbeit. Nicht verständlich wiederum ist allerdings der Umstand, warum seitens der FCI ausschließlich tan- white, also braun-weiße Rassevertreter zur Abbildung gelangten, sollte doch ebenso wie auf die Vielfalt der Haarvarietäten an dieser Stelle auch auf die Vielfalt in der Farbgebung (weiß-braun, weiß-schwarz und tricolor), die zwischenzeitig mehr und mehr verlorengegangen ist, mit viel mehr Nachdruck hingewiesen werden. ORIGIN : England. COUNTRY OF DEVELOPMENT : Australia. DATE OF PUBLICATION OF THE ORIGINAL VALID STANDARD : 25.10.2000. Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
4 UTILIZATION : A good working Terrier with ability to go to ground. An excellent companion dog. VERWENDUNG: Ein guter Arbeitsterrier mit der Fähigkeit, einzuschliefen; ausgezeichneter Begleithund. Das eigentliche Zuchtziel stellt folglich auf zwei wesentliche Charaktereigenschaften ab: einerseits die Arbeitstauglichkeit, andererseits die hervorragende Eigenschaft zum Begleithund. Die Arbeitstauglichkeit wiederum ist näher spezifiziert und eingeschränkt auf die Fähigkeiten des JRT unter der Erde, also vorrangig im Bau, seine Leistung zu erbringen. So gut wie sämtliche weitere Standardmerkmale lassen sich, und dies ist, wie noch an späterer Stelle erläutert werden wird, von grundlegender Bedeutung, auf diese beiden Grund- anfordernisse zurückführen. CLASSIFICATION F.C.I. : Group 3 Terriers. Section 2 Small Terriers. With working trial. KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 3 Terrier. Sektion 2 Niederläufige Terrier. mit Arbeitsprüfung Auch hier wiederum wird auf die Arbeitsfähigkeit abgezielt und festgelegt, dass “im Idealfall” der JRT auch entsprechend arbeitsmäßig ausgebildet sein soll. Wie auch bei anderen jagdlich verwendbaren Terrierrassen war der JRT – und soll dies auch jedenfalls bleiben – ein grundsätzlich tauglicher Jagdhund. Bei exakter Standardauslegung führt folglich kein Weg daran vorbei, dass, zumal sich vorzüglicher Formwert und hervorragende Leistung nicht a priori gegenseitig ausschließen, als Ziel der Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
5 Zucht des JRT “Formwert UND Leistung” stehen müssen, was der lt. Standard geforderten “Harmonie”, dabei wiederum eine solche in Körperbau und Bewegung, eine besonders zentrale Bedeutung verschafft. BRIEF HISTORICAL SUMMARY : The Jack Russell Terrier originated in England in the 1800’s due to the efforts of the Reverend John Russell. He developed a strain of Fox Terriers to suit his needs for a dog to run with his foxhounds and go to ground to bolt the fox and other quarry from their dens. Two varieties evolved with basically similar Standards except for differences, mainly in height and proportions. The taller, more squarely built dog is now known as the Parson Russell Terrier and the shorter, slightly longer proportioned dog, is known as the Jack Russell Terrier. KURZER HISTORISCHER ABRISS: Der Jack Russell Terrier entstand in den Jahren nach 1800 in England dank der Bemühungen des Reverend John Russell. Er entwickelte eine Linie von Fox Terriern, die mit seinen Fox Hounds laufen und unterirdisch Füchse und andere Beutetiere aus ihren Bauten sprengen konnten. Es entwickelten sich zwei Varietäten mit in ihren Grundzügen ähnlichen Standards, jedoch einigen Unterschieden vor allem in der Größe und den Proportionen. Der größere, quadratischer gebaute Hund ist als der „Parson Russell Terrier“ bekannt, der kleinere, etwas länger proportionierte Hund ist der „Jack Russell Terrier“. Der historische Überblick im Standard trägt der früheren Rasseentwicklung hinreichend Rechnung, nicht aber jener Entwicklung, die sich seit der Rassetrennung Parson / Jack Russell 2000 ergeben hat und seit der sich der Jack Russell wie schon zuvor in Australien seit seiner dortigen Anerkennung 1990 selbständig in eine völlig neue Richtung – darüber noch mehrfach an späterer Stelle – weiter entwickelt hat. Mittlerweile ist vielmehr das Phänomen zu beobachten, dass es innerhalb des Jack Russell Terrier zur Entwicklung einer (zwischenzeitig Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
6 dominierenden) Varietät australischer Prägung, die mit dem „klassischen JRT englisch/irischer Prägung“ wenig bis fast nichts mehr äußerlich gemeinsam hat, gekommen ist, welcher aber deutlich mehr als bisher bei der Bewertung in den Ausstellungsringen Rechnung zu tragen wäre, um nicht die gerade diese Rasse auszeichnende Vielfalt völlig verschwinden zu lassen. GENERAL APPEARANCE : A strong, active, lithe working Terrier of great character with flexible body of medium length. His smart movement matches his keen expression. Tail docking is optional and the coat may be smooth, rough or broken. ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Ein kräftiger, lebhafter und geschmeidiger Arbeitsterrier mit gutem Charakter und beweglichem, mittellangem Gebäude. Seine flinken Bewegungen unterstreichen seinen durchdringenden, eifrigen Ausdruck. Das Kupieren der Rute ist freigestellt; er kann glatt-, rauh- oder stichelhaarig sein. Während die anerkannte Übersetzung des Standards ins Deutsche durch Elke Pepper die Vorgabe “medium length” als “mittellanges Gebäude“ definiert, erscheintzur Verdeutlichung der Unterscheidung zum Parson Russell Terrier, der hier im geschichtlichen Überblick als tendentiell quadratisch beschrieben wird, eine Interpretation mit „durchschnittliche Länge“ bzw. „harmonische Länge“ angebrachter. Damit sollte zum Ausdrucke gebracht werden, dass der JRT, wiewohl als „niederer und geringfügig länger im Gebäude“ (siehe historischer Überblick oben) festgelegt, dennoch Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
7 niemals lang im Rücken, sondern harmonisch in der Gesamterscheinung zu wirken hat. Während dem originalen Standard nach wie vor die Zulässigkeit des Kupierens zu entnehmen ist, wurde zwischenzeitig in einer Vielzahl von FCI-Ländern insbesondere das Kupieren der Rute (mitunter unter Bestimmung gewisser Ausnahmen) generell verboten und teils auch unter strafrechtliche Sanktion gestellt. Eine Vielzahl von kynologischen Verbänden ist in diesem Sinne auch bereits dazu übergegangen bzw nimmt unter zeitlich begrenzten Übergangsregeln in Aussicht, Hunde mit kupierten Ohren bzw Ruten konsequent von Ausstellungen auszuschließen. So sind durch den ÖKV nach dem 01.01.2008 geborene Hunde mit kupierter Rute ausnahmslos von österreichischen Ausstellungen ausgeschlossen. Ein besonderes Augenmerk ist auf die vielfach offenkundig ein wenig „überlesene“ lt. dem englischsprachigen Originalstandard vorgegebene Formulierung „light working Terrier“ zu legen; schon die authorisierte Übersetzung ins Deutsche (geschmeidig) beleuchtet zwar einen wesentlichen Aspekt für die Arbeitsfähigkeit, schwindelt sich aber in Wahrheit um die eigentliche Intention der Standardverfasser herum, die im Kontext (dazu an späterer Stelle bei der Erörterung von Größe und Gewicht der Rasse) darauf abstellen, einen wohl kräftigen, vorrangig aber eher sehnig schlank gebauten JRT als Idealbild zu sehen. Derzeit ist zu beobachten, was mutmaßlich auf außereuropäische Einflüsse zurückzuführen ist, dass durch entsprechende „Aufbereitung“ des Haarkleides, die im Falle der Verwendung künstlicher Hilfsmittel nicht nur rundum abzulehnen, sondern hierzulande auch ausdrücklich verboten ist und im Ausstellungsring zur Disqualifikation des Hundes zu führen hat, gerade diesem Erfordernis der schlanken, Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
8 figuranten Prägung seitens der Aussteller wenig bis nicht mehr Rechnung getragen zu werden scheint, eine Entwicklung, der es doch mit gewissem Nachdruck entgegenzuarbeiten gilt, will man den JRT weiterhin als die vom Standard geforderte Kombination aus Arbeitsfähigkeit und Eleganz erhalten. IMPORTANT PROPORTIONS : The overall dog is longer than high. The depth of the body from the withers to the brisket should equal the length of foreleg from elbows to the ground. The girth behind the elbows should be about 40 to 43 cm. WICHTIGE PROPORTIONEN: Der Hund ist insgesamt länger als hoch. Die Tiefe des Körpers vom Widerrist bis zur Unterseite des vorderen Brustkorbs sollte gleich der Länge der Vorderläufe vom Ellenbogen bis zum Boden sein. Der Umfang des Brustkorbs unmittelbar hinter den Ellenbogen sollte ca. 40 bis 43 cm betragen. Daraus ergeben sich – ohne dass sie explizit niedergeschrieben wurden - in der harmonischen Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
9 Gesamtschau des Standards folgende Proportionen, die man stets im Auge haben sollte: Höhe : Länge = 1 : 1,1 Höhe : Brustumfang = 1 : 1,5 Brusttiefe : Höhe = 0,5 : 1 Mit dieser Bestimmung sind die wesentlichen Proportionsmerkmale des JRT unzweideutig determiniert. Auch diese Merkmale, insbesondere, dass weder die Brust zu tief noch die Beine zu lang sein sollten, zielen maßgeschneidert auf die Eigenschaft eines Baujägers ab, ohne damit einen plumpen oder zu kurzbeinigen Hund zu forcieren. Durch die Vorgabe, dass die Länge von Widerrist bis zur tiefsten Stelle der Brust der Länge der Beine vom Boden bis zu den Ellenbogen (also grobsinnig dem sichtbaren Bereich der Beine) zu entsprechen haben, ergibt sich in Natura ein Hund, dessen Brustkorb zumindest bis zum, wenn nicht den (unteren) Bereich der Ellenbogen reicht. Um seiner Gebrauchsfähigkeit Rechnung zu tragen wird der Brustumfang (ähnlich dem PRT) durch die so genannte Spannbarkeit, also den Umstand, dass die Brust unmittelbar vom Widerrist über den Bereich unmittelbar hinter den Ellbogen umspannt, von zwei durchschnittlichen (Männer)Händen lückenlos umfasst werden kann (siehe auch weitere Ausführungen zum Standard / Brust). BEHAVIOUR / TEMPERAMENT : A lively, alert and active Terrier with a keen, intelligent expression. Bold and fearless, friendly but quietly confident. VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): Ein lebhafter, wachsamer, aktiver Terrier mit durchdringendem, intelligentem Ausdruck. Kühn und furchtlos, freundlich mit ruhigem Selbstvertrauen. Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
10 HEAD CRANIAL REGION : Skull : The skull should be flat and of moderate width gradually decreasing in width to the eyes and tapering to a wide muzzle. Stop : Well defined but not over pronounced. KOPF: OBERKOPF: Schädel: Der Schädel sollte flach und mäßig breit sein, allmählich zu den Augen hin schmaler werden und sich zu einem breiten Vorgesicht verjüngen. Stopp: Gut ausgeprägt, aber nicht zu stark betont. (ausdrucksvoller Hündinnenkopf mit allenfalls geringfügig schmalem Vorgesicht). Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
11 (in allen Bereichen ausgezeichneter, ausdrucksvoller Kopf eines Jungrüden) Was in der deutschen Übersetzung als Vorgesicht (“muzzle”) definiert ist, verstehen wir besser und klarer als “Hundeschnauze” bzw. Fang. Gefordert wird demnach ein zur Körpergröße in Breite und Ausformung passender Kopf; der flache Schädel sollte tendenziell von seiner breitesten Stelle bis hin zur Augenregion etwas schmäler werden und in eine sich sodann nicht mehr zu stark verjüngende, sondern eher in der Breite bleibende Hundeschnauze münden. Der Übergang von der Augenpartie in die eigentliche Hundeschnauze (=Stopp) sollte gut erkennbar, aber nicht zu stark ausgeprägt sein. Gerade in diesen Standardmerkmalen scheiden sich nicht nur die Geister, sondern auch die europäisch/kontinentalen von den australischen Blutlinien. Der dem australischen Typus anhaftende Standard erachtet eine ab der Augenpartie weiter sich deutlich erkennbar verjüngende Schnauze als generell unerwünscht. In der Realität wird sich aber gerade bei den „alten“ englisch/irischen bzw europa-kontinental gezogenen JRT-Linien eine sich über die so vielen Vorgenerationen vererbende schmälere Schnauze widerspiegeln, die sogar einen ziemlichen Teil der Charakteristik dieses Typus ausmacht. Ob eine Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
12 Verdrängung dieses alten Typus tatsächlich erwünscht ist, sei an dieser Stelle ausdrücklich in Frage gestellt. Das kontinentale Ausstellungswesen hat in diesem Zusammenhang bewiesen, dass wohl nachhaltig aufgrund dieser Standardbestimmung der alt- englisch/irische JRT-Typus glatthaariger Prägung konsequent aus den Ausstellungsringen verschwindet; nicht nur, dass die australischen überwiegend rauhaarigen Linien nahezu durchgängig diesem tendentiell breiteren Vorgesicht zumeist idealtypisch, jedenfalls aber besser entsprechen, ist es bei diesen auch naturgemäß leichter, durch entsprechendes Trimmen allfällige Schwächen in der Breite des Fangs aber auch im Kopfübergang, dem Stopp, besser zu kaschieren als bei den Glatthaarigen. In der Praxis zeigt sich bei der Beurteilung der Kopfform heutzutage vor allem auch gute begründbare Versuch der Formwertrichter, eine besonders klare Abgrenzung zur Kopfform des Fox-Terriers, einem der „Urahnen“ des JRT, zu erzielen. Ein nicht harmonischer, schmaler Kopf mit dadurch automatisch zumindest länger wirkendem Fang und ein flacher bis hin zum Nichterkennbaren gehender Übergang von der Augenregion in den Fang, also so gut wie nicht vorhandener Stopp, sind jedenfalls nicht erwünscht. In der Ausprägung des Stopps unterscheidet sich der JRT auch von seinem nahen Verwandten dem PRT, dessen Übergang nicht jenes markante Maß wie beim JRT gefordert erreichen darf. FACIAL REGION : Nose : Black. Muzzle : The length from the stop to the nose should be slightly shorter than from the stop to the occiput. Lips : Tight-fitting and pigmented black. Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
13 GESICHTSSCHÄDEL: Nasenschwamm: Schwarz. Fang: Die Länge des Fangs vom Stopp bis zur Nase sollte etwas kürzer sein als die vom Stopp zum Hinterhauptstachel. Lefzen: Straff anliegend und schwarz pigmentiert. (Rüde mit „klassisch-englischem“ Gepräge; etwas langer und mäßig breiter Fang) (Jungrüde australischer Blutlinie; korrekte Kopfproportion, korrekt bis etwas deutlicher Stopp) Als besonders beachtenswert gilt, dass die Pigmentierung des Nasenschwammes (nicht aber des Umfeldes rund um die Nase des Hundes) ohne Ausnahme schwarz zu sein hat. Die gerade bei manchen wenig pigmentierten hellen weiß-braunen Exemplaren zu beobachtende bloß dunkelbraune Nase sollte an sich nicht gefördert werden, noch viel weniger Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
14 solche, deren Nasenfärbung nicht durchgehend dunkel sondern mit hellen Bereichen unterbrochen ist, was als schwerer Makel zu werten ist. Um eine Harmonie auch in diesem Bereiche zu verwirklichen, ist festgelegt, dass entgegen dem Fox- Terrier die Hundeschnauze, also der Bereich von der Nasenspitze bis zum Ansatz des Stopps geringfügig kürzer sein sollte als von jenem bis zum so genannten „Hinterhauptstachel“, also dem am hintersten Bereiche des Oberschädels angesetzten knöchernen Höcker in der Mitte des Schädeldaches. Zu selten bislang geachtet wird darauf, dass dem Standard entsprechend auch der gesamte straff ohne Spiel anliegende Lefzenbereich ebenfalls und ausschließlich durchgehend schwarz pigmentiert sein muss. Jaws/Teeth : Very strong, deep, wide and powerful. Strong teeth closing to a scissor bite. Kiefer/Zähne: Sehr stark, tief, breit und kraftvoll. Kräftige Zähne mit Scherenschluss. Kiefer und Gebiss des JRT sollten, und dies, zumal keine Unterscheidung getroffen wurde, bei beiderlei Geschlecht, sehr stark ausgeprägt sein. Diese Bestimmung unterstreicht letztlich nur die soeben besprochenen Merkmale mit dem Verbot von Überlängen und der oben genannten durchschnittlich breiten keinesfalls spitz zulaufenden Schnauze. Dass das reguläre Scherengebiss keiner Diskussion bedarf, ist unstrittig. Bedeutsam allerdings erscheint auch der Umstand, dass im JRT-Standard anders als bei anderen Terrierrassen, keine Vollzahnigkeit ausdrücklich gefordert oder auch nur an dieser Stelle als erstrebenswert erwünscht angeführt wird. Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
15 In Zusammenfassung allfälliger Abweichungen (siehe das Ende dieser Standardbeschreibung) ist allerdings festgehalten, dass ein „falsy mouth“, also ein nicht korrektes Maul (in korrekter Übersetzung wird hier aber eindeutig NICHT auf das Gebiss selbst abgestellt), zu entsprechenden Abzügen zu führen hat. Entgegen dieser Festlegung wird insbesondere im mitteleuropäischen Ausstellungswesen völlig zu Recht sehr auf Vollzahnigkeit Wert gelegt und regelmäßig daher nicht nur das korrekte Scherengebiss, sondern auch die Vollzahnigkeit überprüft. Für die Zuchtzulassung in Österreich (und auch in Deutschland) ist eine solche indes nicht gefordert, wohl aber werden Hunde mit schweren Zahnmängeln mitunter, wenn auch nicht durchgängig, mit Zuchtverbot belegt, was, zumal es sich um eine in der Jagd arbeitende Gebrauchshunderasse handelt, sehr zugute kommt und durchaus nachvollziehbar erscheint. Eyes : Small dark and with keen expression. MUST not be prominent and eyelids should fit closely. The eyelid rims should be pigmented black. Almond shape. Augen: Klein, dunkel, mit durchdringendem Ausdruck. Dürfen keinesfalls vorstehen, und die Augenlider sollten straff anliegen. Die Lidränder sollten schwarz pigmentiert sein. Mandelförmig. (aufgrund unterschiedlicher Umgebungsfarbe scheinen bei beiden Hunden die Augen von gleicher Farbe; links: etwas helles und auch etwas rundes Auge; Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
16 rechts: ideal mandelförmig und von guter dunkler Farbe) Anders als beim Nasenschwamm ist für das Augenlid eine schwarze Pigmentierung nicht zwingend gefordert, wohl aber als erwünscht bewusst erwähnt. Mit der übertriebenen und wohl in fälschlicher Missinterpretation und Übernahme der PRT-Tradition für die JRT-Zucht einhergegangenen Züchtung tendentiell möglichst weißer Hunde mit wenig Färbung ergab sich, neben weiteren noch zu erörternden Problemen, eine häufig zu beobachtende den Erstellern des Standards unerwünscht erscheinende Hellfärbung (helles Braun) der Augen. Der typische JRT sollte im Idealfalle eine derart dunkle Färbung der Iris des Auges aufweisen, dass die dunkle Pupille daraus nicht mehr hervorsticht. Dass die tunlichst mandelförmigen Augen gut und ohne auch nur irgendwie hervorzustehen in der Augenhöhle in fester Umrahmung, also ohne den kleinsten Ansatz eines Hängelides einzuliegen haben, versteht sich von selbst. Runde Augen sind, da sie letztlich dem Hund die vorwiegend für den Bau ausgerichtete Arbeit erschweren (Schmutz!) und ihn angreifbarer machen, unerwünscht, hervorstehende Glotzaugen umso mehr ein gravierender, überhaupt zuchtausschließender Mangel. Ears : Button or dropped of good texture and great mobility. Ohren: Sehr bewegliche Knopf- oder Hängeohren von guter Textur des Ohrleders. Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
17 (perfektes, kleines Kippohr) (zu großes, „schweres“ Ohr) (unerwünschtes offenes Rosenohr) (komplett unerwünschtes, disqual. Stehohren) Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
18 Der in der originalen Übersetzung von E. Pepper verwendete Terminus „Hängeohren“ vermag angesichts des Vergleiches mit anderen Rassen nicht zu überzeugen; treffender erschiene mir diesbezüglich „Kippohren“, was bedeutet, dass diese unmittelbar am Ohrenansatz, welcher an tunlichst hoher Stelle des Oberkopfes und nicht derart, dass die Schädelwölbung zwischen den Ohren noch deutlich sichtbar wird und diese somit scheinbar nahe dem Seitenschädel angesetzt erscheinen, erfolgen sollte, nach vorne, allenfalls leicht seitlich aber immer nach vorne gerichtet, nach unten kippen. „Hängeohren“, die ihrem Terminus technicus entsprechend durch ihre Länge oder Schwere hängen, sind eigentlich nicht erwünscht. Was seitens der Ersteller des Standards unter „Knopfohren“ gemeint ist, bleiben uns diese schuldig. Mutmaßlich und unter Heranziehung anderer Terrier- Standards mit nicht unähnlichem Kopfstandard versteht sich darunter ein tunlichst klein gehaltenes, v-förmig nach vorne kippendes möglichst derart hoch am Kopf angesetztes Ohr, dass die Ohrfalte mit dem Schädeldach mehr oder weniger eine harmonische Linie bildet. Ein noch höher angesetztes, höher gefaltetes Ohr, wie es beispielsweise beim Foxterrier zu beobachten ist, stellt indes bereits eine Fehlerhaftigkeit dar. Die Größe des Ohres ist an sich nicht beschrieben, der Fachbegriff „Knopfohr“ indziert aber Kleine und nicht Größe. Daraus leitet man ab, dass das ideale JRT-Ohr derart nach vorne zu fallen hat, dass dessen Spitze eine gedachte Linie mit dem äußeren Augenwinkel des Hundes ergibt; ein etwas kürzeres Ohr wird an dieser Stelle kaum zu bemängeln sein, wohl aber ein zu großes, deutlich über den Augenwinkel reichendes „Hängeohr“. Offen getragene Ohren, also solche, die einerseits nicht an tief gelegener Stelle bereits nach vorne kippen, Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
19 sondern ihren „Knick“ nur im Bereiche der Ohrspitze haben, andererseits nicht nach vorne kippen, sondern sich seitlich öffnend zur Seite hin einen Knick aufweisen, letztlich aber vor allem auch ein- oder beidseitige Stehohren sind unerwünscht, auch wenn gerade solche abweichenden Ohrformen dem weiteren Gebot der hohen, expressiven Beweglichkeit vermeintlich entsprechen würden. Tatsächlich versteht sich unter letzterem aber insbesondere, dass in der Bewegung, beim Zurufen, im Spiel uäm. die Ohren durchaus in alle Richtungen scheinbar „fliegen“ können (und sollen), jedoch im Falle der Aufmerksamkeit sich gleichsam sekundenbruchteilsartig in ihre korrekte Kippstellung nach vorne auszurichten haben. Cheeks : The cheek muscles should be well developed. Backen: Backenmuskulatur gut entwickelt. Dem allgemeinen Gepräge des Terriers entsprechend fordert der Standard zur Erhaltung der Beißkraft eine doch deutlich erkennbare Backenmuskulatur, eine “hohle Wange” ist unerwünscht und als Fehler zu werten. NECK : Strong and clean allowing head to be carried with poise. HALS: Kräftig und klar umrissen, den Kopf in aufrechter Haltung tragend. Der Hals des JRT ist, hier wird naturgemäß beim Rüden eher dessen starke Ausprägung, bei der Hündin wieder auf das gute sich von Kopf und Rumpf – Absetzen abzustellen sein, gut bemuskelt und doch nicht ohne Erkennbarkeit in den Rumpf übergehend jedoch ebenso nicht zu dünn oder gar zu lang. Diese Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
20 Anforderungen sollten insbesondere in reiner erhabender Selbsttragung des Kopfes deutlich zur Geltung gelangen. Der Ansatz des Halses, also der Übergang vom Hals- in den Brustwirbelbereich, also in den Widerrist sollte fließend ausgeformt sein. Die erhabene Trageweise von Hals und Kopf darf dabei nicht damit verwechselt werden, dass ein nahezu in Form eines Knicks tendentiell fast senkrecht getragener Hals als Anomalie zu bezeichnen ist und auch in einer schlechteren Gesamtbewegung des Hundes seine Auswirkung zeigt. Angesichts der verschiedenartigen Haarstrukturen, welche nicht getrennt gerichtet werden, wird dabei das gute Auge des Formwertrichters besonders dann gefragt sein, wenn der präsentierte Rassehund zwar anatomisch korrekt wäre, indes die Aufbereitung des Haarkleides besonders durch mangelhaftes Trimmen im Kehlkopf und Halsbereich diesen gedrungener und massiver erscheinen lässt, als er tatsächlich ist. BODY : General : Rectangular. KÖRPER: Allgemein: Rechteckig. Aus dem vorerwähnten Grunderfordernis, dass der JRT stets etwas länger als hoch zu sein hat, entspringt das hier nun näher spezifizierte Kriterium der Rechteckigkeit, die sich vor allem als Abgrenzung zum züchterisch und rassemäßig noch nahe liegenden Parson Russell Terrier, welcher in seinem Erscheinungsbild quadratisch sein sollte, definiert. Eine nähere Angabe der Proportionen folgt, derzufolge verdeutlicht wird, dass das Erfordernis der Rechteckigkeit nicht überzogen werden darf, diese also nie zu deutlich ersichtlich werden sollte: Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
21 Back : Level. The length from the withers to the root of tail slightly greater than the height from the withers to the ground. Rücken: Gerade. Die Länge vom Widerrist bis zum Rutenansatz übertrifft etwas die Widerristhöhe. (tan-white australischer Jungrüde mit vorzüglicher, dem Standard entsprechender Proportion) (australische Junghündin auf erkennbar hohen Läufen) Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
22 (JRT-Hündin in korrekter Proportion aber Übergröße) Bedeutsam dabei ist, dass der möglichst völlig gerade, also weder karpfrückenmäßig ( = nach oben gewölbt) noch hohlkreuzartig ( = nach unten gewölbt) geformte Rücken in seiner Länge nur “slightly”, also in geringer Form länger sein sollte, als die Widerristhöhe. Geht man von einer höchstzulässigen Widerristhöhe von 30,5 cm aus, so wird, ohne dass es hier im Standard zu einer expliziten Festlegung gekommen wäre, eine ebenmäßige Länge mit höchstens 33,0 bis 33,5 cm, also ein Verhältnis von 10 : 11 gegeben sein, bei niedereren Exemplaren entsprechend weniger zur Aufrechterhaltung derselben Proportionen. Ein bei gleicher Rückenlänge aufgrund kürzerer Läufe lediglich 27 oder 28 cm am Widerrist messender Jack Russell steht zweifelsohne außerhalb jeder Proportion und entspricht nicht dem Ideal des Standards, noch viel weniger selbstverständlich ein quadratisch wirkender Jack Russell Terrier. Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
23 Loin : The loins should be short, strong and deeply muscled. Lendenpartie: Kurz, kräftig und bis tief hinunter ausgeprägt bemuskelt. (links korrekte, kompakte, rechts hingegen etwas überlange, daher auch leicht windig wirkende aufgezogene Lende) Kurze kräftige Lenden bedeutet dabei keinesfalls, dass der in korrekter Selbsttragung aufgestellte JRT nach hinten hin seitlich „ohne Taille“ sein sollte. Korrekt erscheint diesbezüglich eine harmonische Mittelstufe starker Bemuskelung bei gleichzeitig immer noch erkennbarem deutlichen Ansatz der letzten fliegenden, das heißt am Brustbein nicht angesetzten Rippe. Die Muskulatur wäre dann als ungewollt überschießend anzusehen, wenn dadurch die freie auch seitliche Beweglichkeit des Hundes eingeschränkt wäre, eine zu kurze Lendenpartie würde wiederum die allgemeine Ausgewogenheit des JRT deutlich stören und diesen gedrungen erscheinen lassen. Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
24 Chest : Chest deep rather than wide, with good clearance from the ground, enabling the brisket to be located at the height mid-way between the ground and the withers. Ribs should be well sprung from the spine, flattening on the sides so that the girth behind the elbows can be spanned by two hands - about 40 cm to 43 cm. Sternum : Point of sternum clearly in front of the point of shoulder. Brust: Eher tief als breit, mit gutem Bodenabstand, wobei das Brustbein sich in der Mitte zwischen dem Boden und dem Widerrist befindet. Die Rippen sollten am Ansatz der Wirbelsäule gut gewölbt sein und zu den Seiten hin flacher werden, so dass der Brustkorb hinter den Ellenbogen mit zwei Händen umspannt werden kann – im Umfang ungefähr 40 bis 43 cm. Brustbein: Die Brustbeinspitze ist deutlich vor dem Buggelenk platziert. Die Definition der Brust und deren Tiefe ist wiederum streng entsprechend dem Grundkonzept, dass der Hund wendig auch in teils enge Bauanlagen einschliefen können muss, zu verstehen. Wird hier zwar scheinbar von einer (eher) tiefen Brust gesprochen, so ist diese Beschreibung niemals aus dem Wortzusammenhang (eher tiefer als breit UND mit gutem Bodenabstand) zu erklären. Daraus folgt insbesondere, dass nicht nur tiefe Brustkörbe an sich, vor allem aber auch eine auffallend breite Brust Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
25 absolut unerwünscht sind, weil sie dem eigentlichen jagdlichen (Bauten)Einsatz des Tieres niemals entsprechen könnten. Es bedarf angesichts der Bedeutung der Erhaltung und Verbesserung der Rasseeigenschaften der unumstößlichen Einsicht, derartige Terrier nicht zur Zucht einzusetzen, auch wenn ihre sonstigen Eigenschaften dazu verlocken ließen. Insoweit im Standard festgelegt ist, der Brustumfang soll nicht mehr als 43 cm umfassen und wäre durch zwei Hände „umspannbar“, so möge man sich das traditionelle Konzept des englischen „Terrierman“ vor Augen halten; dieses zugegebenermaßen äußerst variable Maß richtet sich nach zwei Händen eines ausgereiften, an harte manuelle Arbeit gewöhnten Mannes und keine zarte Damenhand. In letzterem Fall ist daher, um das Ergebnis nicht zu verzerren, ein entsprechender Zwischenraum zwischen den spannenden Händen folgerichtig zu tolerieren. Das „Spannen“ selbst sollte zur Erzielung eines repräsentativen Messergebnisses stets derart erfolgen, dass der/die RichterIn sich seitlich unmittelbar neben (ideal wäre es eigentlich den Hund zwischen den Beinen zu positionieren, wes jedoch eine kynologisch unangemessene Annäherungsposi- tion gegenüber dem Tier darstellt) den JRT stellt und diesen dann im tiefsten und breitesten Bereiche des Brustkorbes, also direkt hinter den Ellenbogen, das Tier leicht anhebend, dass nur mehr die Hinterläufe am Boden verbleiben, mit beiden Händen eng zu umfassen; Zeige- und Mittelfinger beider Hände sollten sich im gewünschten Falle sodann gerade noch leicht berühren. Die von einigen Spezialrichtern aufgestellte kategorische Forderung, „jeder“ JRT müsse – ebenso wie der Parson Russell Terrier - im Rahmen des Richtens gespannt werden, ist mit der Maßgabe zu Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
26 relativieren, dass vergleichbar mit der Größe des Hundes diese auch nicht bei jedem Hund stets ausgemessen wird, zumal insbesondere der Spezialrichter auch hier seine Erfahrung und sein Gefühl ins Spiel bringt. Nichts desto trotz lehrt allerdings die Erfahrung, dass im Gegensatz zur Größeneinschätzung man beim Brustumfang stärkeren Fehleinschätzungen unterliegen kann, zumal die scheinbare Mächtigkeit einer Brust oder deren Zartlinigkeit nicht immer mit der Spannbarkeit einhergehen muss. Letztlich legt der Standard auch noch fest, dass die Brust zwar schmal und nicht allzu tief, jedoch niemals „flach“, also von ihrem Ansatz weg steil nach hinten zu verlaufen hätte. Eine natürliche, deutlich erkennbare Wölbung muss dadurch gesichert sein, als der vorderste Bereich des Brustbeines noch immer klar erkennbar vor dem Schulteransatz zu liegen hat. Diese ausreichende und deutlich erkennbare Vorbrust bildet mithin eines der wesentlichen Unterscheidungsmerkmale zum Foxterrier, dem eine im Vergleich dazu nahezu fliehende Brust inhärent ist, ebenso aber auch gegenüber dem „nahen Verwandten“, dem Parson Russell. Bei der rauhaarigen Variante des JRT wiederum ist besonders darauf zu achten, dass eine schlecht strukturierte oder gar nicht vorhandene Vorbrust nicht bloß durch entsprechendes Trimmen vorgetäuscht wird. TAIL : May droop at rest. When moving should be erect and if docked the tip should be on the same level as ears. RUTE: Darf in der Ruhe herabhängen, sollte in der Bewegung aufrecht getragen werden. Wenn kupiert, reicht die Rutenspitze bis zur Höhe der Ohren. Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
27 (perfekte Trageweise der Rute) (deutlich überzogene, nicht dem Standard entsprechende Trageweise der Rute) (komplett unerwünschte Ringelrute) Entgegen heutigen Ausstellungsusancen und Bewertungen ist festgelegt, dass die sich in der Bewegung aufrecht zu präsentierende Rute in Ruheposition, also wenn beispielsweise der Hund am Showtisch aus- und aufgestellt wird, durchaus gelassen herabhängen darf. Nicht im Standard genannt sind besondere Abweichungen, nämlich insbesondere die seit Verbot des Kupierens mittlerweile gar nicht allzu selten anzutreffende, entlang der Rückenlinie teils stark Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
28 nach vorne geneigte Rute bis hin zur deutlich erkennbaren „Ringelrute“, die aber allein aufgrund des dem Hund gegebenen mangelnden Gepräges und Harmonie als nicht wünschenswert zu erachten ist. Häufig auch mit einem mangelhaften, weil zu hohen Rutenansatz einhergehend sollte eine stark nach vorne weisende Rute als Fehler, eine Ringelrute indes als schwerer Fehler gewertet werden. LIMBS FOREQUARTERS : Shoulders : Well sloped back and not heavily loaded with muscle. Upper arm : Of sufficient length and angulation to ensure elbows are set under the body. Forelegs : Straight in bone from the elbows to the toes whether viewed from the front or the side. GLIEDMASSEN: VORDERHAND: Schultern: Gut zurückliegend, nicht mit Muskeln überladen. Vorderläufe. Gerade Knochen von den Ellenbogen bis zu den Zehen, sowohl von vorn als auch von der Seite gesehen. Oberarm: Von angemessener Länge und Winkelung, so dass die Ellenbogen gut unter dem Körper platziert sind. Weniger in der Literatur, wohl aber in der Realität – umstrittene Punkte des Standards sind, obwohl es tatsächlich daran nicht auch nur einen Millimeter abzurücken gilt, die Läufe des Hundes. „Schuld“ daran trägt die Rassetrennung von JRT und PRT, die unerwünschten Abweichungen, wie es die Erfahrung bereits der ersten Jahre mit den neuen Standards zeigt, hinsichtlich dieses Standardmerkmales Vorschub nach wie vor, wenn auch durch den Einfluss der australischen Linien mittlerweile deutlich seltener werdend, leistet. Es sei daher betont, dass dem Standard nur jene JRT entsprechen, die mit geraden Knochen und Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
29 korrekt nach vorne ohne Verdrehung oder Verwinkelung ausgerichteten Vorderläufen ausgestattet sind. Die Länge des Beines ist an dieser Stelle lediglich mit „angemessen“ bezeichnet, definiert sich aber in der Gesamtschau dieses Standards als die gleiche Länge wie jene vom Widerrist bis zum untersten Brustbereiche des ausgewogenen Hundes. Die Kunst der modernen JRT-Zucht liegt daher zweifelsohne nicht darin, möglichst kleine, kurzbeinige Niederläufer zu züchten (diese sehen, weil sie nur mit kurzen Beinen ausgestattet sind, sonst aber eine scheinbar relative Überlängen aufweisen, völlig unharmonisch aus), sondern trotz der Größenvorgaben korrekt geradbeinige Niederläufer im Mittelmaße des Standards, also um die 28 cm zu forcieren. Alle Formen von barockartig gestalteten Beinen (O- Beine), korrekte gerade Beine mit jedoch im aller untersten Verlauf nach außen oder innen tendierenden Pfoten (zehenenge oder zehenweite Stellungen), Beine mit zu festen, im Vergleiche zum Rest unharmonischen Gelenksregionen, zu breite, daher tendentiell nach außen sich drehende oder weisende Ellenbogen sind unerwünscht und haben weder in einer korrekten Zucht noch im Ausstellungsring an vorderer Stelle etwas verloren. Gute Winkelungen, also nicht zu steil gestellte Oberarm-Schulter-Region, vor allem aber auch gut erkennbar in den hinteren Gliedmaßen, sind eine Unabdingbarkeit sowohl für die freie Bewegung über der Erde im Galopp, dem erhabenen über die Hinterhand kommenden Trab im Ausstellungsring, wie auch bei der Bauarbeit unter Tag. Durch eine schlechte Stellung der Schulter („zu steile Schulterlage“) kann manch JRT zwar gut über die Hinterhand antreten, vermag diesen Schwung aber Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
30 nicht harmonisch über die Wirbelsäule auf der Vorderhand abzufangen und wirkt vorne im Laufen teils paddelnd, teils stoßend – eine im Übrigen nicht unübliche Fortbewegungsart bei den Fox Terriers, deren Brust- und Schulterpartie einer geschmeidigen Bewegung nicht zugute arbeitet. HINDQUARTERS : Strong and muscular, balanced in proportion to the shoulder. Stifles : Well angulated. Hock joints : Low set. Rear pastern(Metatarsus) : Parallel when viewed from behind while in free standing position. HINTERHAND: Kräftig und muskulös, in ausgewogenem Verhältnis zu den Schultern stehend. Kniegelenk: Gut gewinkelt. Hintermittelfuß: Im freien Stand von hinten gesehen parallel. Sprunggelenk: Tief stehend. (li: korrekte HH-Winkelung, re: zu steil u wenig gewinkelt) Sowohl in der Bewegung wie auch im Stillstande würde es dem Ideal entsprechen, wenn von vorne oder hinten betrachtet bei dem korrekt aufgestellten sich selbst tragenden Hund letztlich nur das jeweils dem Betrachter nähere Beinpaar zu sehen wäre, das heißt, die Gliedmaßen sollten absolut parallel zueinander getragen werden. Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
31 Eine gute Winkelung (kein „Untertritt, aber auch keine zu steil gestreckten Hinterläufe) im Kniegelenk, also auf der Hinterhand, gewährleistet die nötige Harmonie in der Bewegung und gepaart mit der entsprechenden Bemuskelung einen guten Schub über die Hinterhand nach vorne. FEET : Round, hard, padded, not large, toes moderately arched, turned neither in nor out. PFOTEN: Rund, mit harten Ballen, nicht groß, mäßig gewölbte Zehen; weder nach innen noch nach außen gestellt. Die gar nicht allzu selten zu beobachtenden, vor allem an den Vorderläufen vorhandenen erkennbar großen Pfoten mögen zwar allenfalls „lieb“ ausschauen, sind aber unerwünscht und grundsätzlich genetischer Natur und keinesfalls, wie manchenorts behauptet, erst durch die häufige Arbeit derart stark ausgeprägt. GAIT / MOVEMENT : True, free and springy. GANGWERK / BEWEGUNG: Geradlinig, frei und federnd. Pointiert ausgedrückt bleibt einem nach dem bisherigen Standard korrekt ausgebildeten Hund eigentlich gar nichts anderes übrig, als sich auch in diesem Punkte standardentsprechend zu verhalten. Aus der Korrektheit von Exterieur und Proportionen folgt nahezu zwingend, es sei denn, es gelingt einem Hundeführer allenfalls eigene Unzulänglichkeiten in der Bewegung auf den Hund zu übertragen, ein harmonischer Bewegungsablauf. Das Erfordernis gerader Bewegung zielt auf die zuvor bereits erörterten geraden, parallel ausgerichteten Vorder- und Hinterläufe ab. In Verbindung mit dem Erfordernis federnder Bewegung ergibt sich daraus Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
32 eine elegant wirkende von deutlichem Vorwärtsschub geprägte Bewegung ohne steppende oder tänzelnd schwankende Elemente auf einer gleichsam geraden Linie. Letzterem Erfordernis entsprechen, wie die Erfahrung zeigt, möglicherweise durchaus öfter die Hunde selbst als deren sie vorstellende Hundeführer, die – sei es durch Schwankungen in deren Gangbild oder häufiger dadurch, dass der Hund an unangemessen kurzer Leine geführt vorne hochgezogen und in seiner eigenen ansonsten allenfalls flüssigen Bewegung oftmals bin in solches Ausmaß behindert wird, dass die Vorderläufe den Boden nur mehr teilweise streifend berühren und letztlich solcherart die Beurteilung eines korrekten Gangwerkes verunmöglichen. Federnd ist ein Gangbild dann, wenn es in gleichem Maße einen guten Vorwärtsschub in eleganter, nicht übertriebener Bewegung zeigt, was im Übrigen trotz des Arbeitscharakters des Hundes nicht nur nicht ausgeschlossen ist, sondern unter Hinweis auf das allgemeine Erscheinungsbild lt. Rassestandard unabdingbar im Gegensatz zu staksender oder auch plumper Bewegung zu fördern ist. COAT HAIR : May be smooth, broken or rough. Must be weatherproof. Coats should not be altered (stripped out) to appear smooth or broken. COLOUR : White MUST predominate with black and/or tan markings. The tan markings can be from the lightest tan to the richest tan (chestnut). HAARKLEID: HAAR: Kann glatt-, rau- oder stichelhaarig sein. Muss wetterfest sein. Das Haar sollte nicht verändert (gezupft) werden, um es glatt- oder stichelhaarig wirken zu lassen. Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
33 FARBE: Weiß MUSS vorherrschen mit schwarzen und/oder lohfarbenen Abzeichen in allen Schattierungen vom hellsten bis hin zum sattesten Loh (Kastanienbraun). (glatte Tricolor-Hündin mit viel Farbe, gerade noch erlaubter, wenn auch derzeit – leider - wenig beliebter und zu wenig positiv gewürdigter Farbverteilung) (Tricolor-Rüde, Rauhaar mit idealer Farbverteilung) (Tan-White-Rüde mit Rauhaar und idealer Farbverteilung) Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
34 Wenige Standardmerkmale werden in letzter Zeit derart missinterpretiert und in ihrer Auslegung auch derart „gebeugt“, wie die Beschreibung des Haarkleides; teils mag man dem Berechtigung zubilligen, teils aber haben diese Umstände, die sich an die Interpretation des Parson-Russell-Standards anlehnen, zu Missständen geführt, die letztlich auch durchaus völlig ungewünschte genetisch negative Einflüsse auf unsere Rasse haben können. Es gibt – zumindest in Mitteleuropa – keine einzige Ausstellung, bei der man dem Erfordernis, dass ein rauer JRT nicht gerupft/gezupft werden darf, noch Rechnung tragen würde, umgekehrt keine einzige Ausstellung, bei der man mit einem „naturbelassenen“ JRT nicht – teils schallenden – Hohn und Unverständnis der Formwertrichterschaft ernten würde. Letztlich dient das regelmäßige Trimmen des Haarkleides auch dazu, die Fellqualität aufrecht zu erhalten bzw zu verbessern; nur durch das regelmäßige Auszupfen (nicht: Schneiden!) des alten Haares, welches sich leicht trennen lässt, wird gleichsam Platz für neues Haar geschaffen. Diese eigentliche Regelabweichung ist allerdings durchaus zu begrüßen, entspricht sie doch letztlich der erforderlichen und natürlichen Haarpflege des Rauhaarhundes, dem man in periodischen, im Schnitt monatlichen Abständen, sein altes, abgestorbenes Langhaar zur Erhaltung einer guten Fellqualität unabdingbar und ohne dass es für den Hund mit irgendeiner Pein verbunden wäre, auszupfen muss; jeder Besitzer eines Rauhaar-JRT weiß daher auch, dass dieses abgestorbene Langhaar sich ohne Widerstand sofort und leicht aus dem Fell löst und letztlich nichts anderes als Platz und Luft für gut strukturiertes dichtes neues Langhaar macht. Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
35 Völlig anders verhält es sich mit der Interpretation des Farbenspiels des Jack Russell Terrier: Wohl noch aus althergebrachter Tradition des Parson Russell und früheren Parson Jack Russell Terrier Standards interpretiert und richtet man hierzulande danach, dass der JRT irgendwann als ausdrucklose weiße Erscheinung seinen Niedergang finden wird (Hierzu der PRT-Standard, der dieser genetisch und medizinisch schlechten und bedenklichen Entwicklung zuarbeitet: FARBE: Vollständig weiß oder vorwiegend weiß mit lohfarbigen, gelben oder schwarzen Abzeichen oder jede Kombination dieser Farben, vorzugsweise beschränkt auf den Kopf und/oder auf den Ansatz der Rute.) Es kann gar nicht oft genug betont werden, dass der JRT sich neben proportionellen Unterschieden gerade auch darin vom PRT unterscheidet, dass bei ihm dem Standard entsprechend sogar deutliche Farbgebung erwünscht ist, so lange nur die weiße Grundfarbe vorherrschend bleibt, das heißt, unter Miteinbeziehung sämtlicher Körperregionen zumindest 51 % weiße Grundfarbe vorherrschen muss, aber vice versa eben auch 49 % Farbanteil gegeben sein darf. Soll beim PRT die reine vollständig weiße Farbe gefördert werden und maximal Abzeichen an Kopf und Rutenansatz vorliegen, so ist völlig gegenteilig dazu beim JRT festgehalten, dass dieser am gesamten Körper alle möglichen Farbschattierungen durchaus aufweisen soll, vice versa allerdings sogar in genauer Interpretation des Standards eine völlige Weißfärbung gar nicht erwünscht ist. Bedenkt man, dass es sich schon bei einer Vielzahl von Rassen gezeigt hat, dass die reine „Weißzucht“ nachweislich und anerkannter Maßen genetischen Defekten (ua Taubheit) Vorschub leistet, ist die Beibehaltung der derzeitigen Interpretation des Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
36 Farbstandards zugunsten der eben beschriebenen Zulässigkeit mehrerer, auch größerer Abzeichen nicht aufrecht zu erhalten und rundum abzulehnen. SIZE AND WEIGHT : Ideal Height : 25 cm (10 ins) to 30 cm (12 ins). Weight : Being the equivalent of 1 kg to each 5 cm in height, i.e. a 25 cm high dog should weigh approximately 5 kg and a 30 cm high dog should weigh 6 kg. GRÖSSE UND GEWICHT: Ideale Widerristhöhe: 25 cm (10 ins) bis 30 cm (12 ins). Gewicht: Jeweils 1 kg pro 5 cm Widerristhöhe, d.h. ein 25 cm großer Hund sollte etwa 5 kg wiegen und ein 30 cm großer Hund 6 kg. Auch in diesem Punkte unterscheidet sich der Standard und dessen Interpretation zumindest hierzulande von der auf den Ausstellungen und Zuchtschauen gelebten Realität. Die Ursache liegt wohl einmal mehr in der gemeinsamen Vergangenheit mit dem Parson Russell Terrier und dessen Standards, der bis vor Kurzem exakt zulässige Größenmaße (33 cm für Hündinnen, 36 cm für Rüden, eine Abweichung von 2 cm nach oben und unten war bis 2011 „akzeptabel“, nunmehr sind Übergrößen unerwünscht) vorschreibt. Nicht oft genug kann man darauf hinweisen, dass dem JRT-Standard eine ähnlich gelagerte Vorgabe ausdrücklich fremd ist. Weder gibt es eine größenmäßige Differenzierung zwischen Rüden und Hündinnen, noch eine Größenlimitierung überhaupt, nur sog. Idealmaße. Gesprochen wird hier ausdrücklich nur von einer idealen Widerristhöhe zwischen 25 und 30 cm, woraus in wörtlicher Interpretation Abweichungen nach unten und oben zwar möglicher Weise nicht ideal, so aber doch, insoweit sie nicht seine Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
37 Gebrauchsfähigkeit einschränken und nicht von Disharmonie in der Gesamtstruktur begleitet sind, jedenfalls grundsätzlich zulässig sind, nichts desto trotz aber nach dem Grad der Abweichung zu ahnden sind. Viel zu wenig Augenmerk, wie in der Erörterung der Standardeinleitung (allgemeines Erscheinungsbild) schon angesprochen, wird den vorgegebenen Größen- /Gewichtsrelationen geschenkt. Der Standardvorgabe entsprechend liegt das (obere) Gewichtslimit eines 30 cm großen Jack Russells bei 6 kg (= 1 kg je 5 cm Höhe). Diese (Ideal)Vorstellung, die im Übrigen eindeutig mit dem Hinweis in der Standardeinleitung, wonach diese Rasse zwar stark, aber vorrangig sehnig schlank in ihrer Erscheinung sein sollte, niemals jedoch bullig, grob oder derb bemuskelt sein soll, kann eben nur erreicht werden, wenn der Jack Russell seinem Urtyp entsprechend bei kompakt starkem Knochenbau immer noch derart fein strukturiert bleibt, dass er seine Wendigkeit, selbst bei der Arbeit im Bau sich in alle Richtungen wenden und biegen zu können, erhält. Der resumeeartigen abschließenden Standardbe- schreibung im nächsten Absatze dieses Kapitels ist zu entnehmen, dass jede Abweichung zu den vorangegangenen Punkten, also sowohl zwingend auch zur Idealgröße lediglich nach dem genauen Ausmaß der Abweichung und unter Berücksichtigung der Gesundheit und des Wohlbefindens des Hundes zu berücksichtigen sind. Freilich gilt, dass man als Ideal ständig die Vorgaben dieses Standards im Auge behalten muss und demnach bei der Verpaarung von in der Größe von diesem abweichenden Zuchthunden mit äußerster Vorsicht und Konsequenz vorzugehen ist. Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
38 FAULTS : Any departure from the foregoing points should be considered a fault and the seriousness with which the fault should be regarded should be in exact proportion to its degree. and its effect upon the health and welfare of the dog and on its ability to perform its traditional work. Lack of true Terrier characteristics. Lack of balance, i.e. over exaggeration of any points. Sluggish or unsound movement. Faulty mouth. DISQUALIFYING FAULTS: • Aggressive or overly shy dogs. • Any dog clearly showing physical or behavioural abnormalities shall be disqualified. FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen. Mangel an typischen Terrier-Eigenschaften. Mangel an Harmonie, d.h. übertriebene Ausprägung irgendwelcher Merkmale. Kraftlose oder fehlerhafte Bewegung. Fehlerhaftes Gebiss. DISQUALIFIZIERENDE FEHLER : • Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde. • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden. Generalkauselhaft schließt der Standard mit einer Beschreibung jener Fehler, die besonders berücksichtigt werden sollen. Besonders breiter Raum und gleich doppelte Erwähnung findet dabei das Rasseprädikat „typische Terrier-Eigenschaft“; was darunter insbesondere Jack Russell Terrier Standard FCI-Nr. 345 Kommentar 2013 © GP
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