Jahresbilanz 2020 und Ausblick 2021 - Daten für die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein - Bundesagentur für ...
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Agentur für Arbeit Lübeck, Stand Januar 2021 ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Jahresbilanz 2020 und Ausblick 2021 Daten für die Hansestadt Lübeck und den Kreis Ostholstein
Inhaltsverzeichnis A. Zusammenfassung der Pressemitteilungen Seiten 3 – 16 1. Rückblick und Beschäftigung 3–5 2. Arbeitskräftenachfrage 5–6 3. Arbeitskräfteangebot und Arbeitslosenquoten 6 – 10 4. Arbeitslosigkeit einzelner Personengruppen 11 – 12 5. Unterbeschäftigung 12 6. Ausgaben und Planungen Arbeitsagentur Lübeck 13 7. Ausgaben und Planungen Jobcenter Lübeck 13 – 15 8. Ausgaben und Planungen Jobcenter Ostholstein 15 – 16 9. Handlungsbedarf 2020 16 B. Grafiken zur Jahresbilanz Seiten 17 – 37 - Kennzahlen des regionalen Arbeitsmarktes und Pendlerdaten 17 – 18 - Beschäftigung, Stellenangebote, Fachkräfteengpässe 19 – 21 - Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung in der Hansestadt Lübeck 22 – 24 - Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung im Kreis Ostholstein 25 – 28 - Dauer der Arbeitslosigkeit, Verbleib in Beschäftigung 28 – 29 - Ausgaben und Planungen Arbeitsagentur Lübeck 29 – 30 - Ausgaben und Planungen Jobcenter Lübeck 31 – 32 - Ausgaben und Planungen Jobcenter Ostholstein 33 – 34 - Ausbildungsmarkt 34 – 35 - Zusammenfassung Rückblick 2019 und Herausforderungen 2020 36 – 37 Impressum Agentur für Arbeit Lübeck Presse und Marketing Hans-Böckler-Str. 1 23560 Lübeck Telefon: 0451 588-286 E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de
Agentur für Arbeit Lübeck - Pressestelle Telefon: 0451 588-286 Besucheradresse: Hans-Böckler-Str. 1, 23560 Lübeck E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de Postanschrift: 23541 Lübeck www.arbeitsagentur.de Zusammenfassung der Pressemitteilungen vom 15. Januar 2021 Arbeitsmarkt trotzt der Pandemie • Betriebe halten Personal mit Kurzarbeit • Arbeitslosigkeit steigt moderater als im Bundes- und Landesschnitt • Als Herausforderung bleibt auch nach Corona die Sicherung des Fachkräftebedarfes und Qualifizierung Ohne Vorwarnung brachte die Corona-Pandemie und die ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen die wirtschaftliche Tätigkeit im Frühjahr weitgehend zum Erliegen und wirbelte auch den Arbeits- und Ausbildungsmarkt durcheinander. Während 2008/2009 die Finanz- und Wirtschaftskrise bundesweit wenige Bereiche betraf, waren dieses Mal flächendeckend viele Branchen gleichzeitig betroffen. Die stabilisierende Wirkung der Kurzarbeit hat jedoch Beschäftigung gesichert und eine höhere Arbeitslosigkeit verhindert. Mit den Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen trat im Sommer eine Erholung ein, die aber durch die erneuten Verschärfungen seit November einen Dämpfer erhalten hat. „Die Nachfrage nach Kurzarbeit hatte binnen weniger Tage ein nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Team- und auch rechtskreisübergreifend packten Kolleginnen und Kollegen an, unterstützten in der Leistungsbearbeitung sowie Sicherstellung der Erreichbarkeit und sind teilweise auch jetzt noch dafür im Einsatz. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen verlagerten wir das Beratungsgeschäft auf Telefon und Internet, schalteten zusätzliche regionale Hotlines und bauten die Videoberatungen sowie das Online-Angebote aus. Mit terminierten Beratungen blieben wir auch persönlich weiter erreichbar“, erläutert Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung in der Agentur für Arbeit Lübeck. „Die Kurzarbeit hat sich in der Krise bewährt und hilft dabei, Arbeitsplätze zu erhalten sowie Fachkräfte zu sichern. Unternehmen können flexibel und schnell den Betrieb wiederaufnehmen, ohne aufwendig nach neuem Fachpersonal suchen zu müssen. Rund 30 Prozent unserer Betriebe nutzen dieses Instrument. Allein in der Hochphase im April errechnet sich im Agenturbezirk ein Beschäftigungsäquivalent von 13.700 gesicherten Arbeitsplätzen und verhinderter Arbeitslosigkeit. Insgesamt haben wir in Lübeck und Ostholstein mehr als 74 Millionen Euro Kurzarbeitergeld ausgezahlt“, ergänzt Dusch. „Dennoch ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Da die wirtschaftliche Tätigkeit in vielen Bereichen zum Erliegen gekommen ist, konnten weniger Personen ihre Arbeitslosigkeit durch eine Arbeitsaufnahme beenden. Außerdem ging aufgrund der Kontaktbeschränkungen der Einsatz entlastender Arbeitsmarktpolitik deutlich zurück. Anhand der Differenz der Arbeitslosigkeit zum Vorjahreszeitraum hat unser Statistik-Service einen Corona-Effekt berechnet, der sich auf einen Prozentpunkt an der Gesamtarbeitslosenquote von 6,9 Prozent beläuft“, so Dusch. „Die weitere Entwicklung hängt vom Infektionsgeschehen, möglichen Lockerungen oder neuen Einschränkungen der wirtschaftlichen Tätigkeit und nicht zuletzt dem erfolgreichen Einsatz von Impfstoffen ab. Das Thema Kurzarbeit wird uns sicherlich noch längere Zeit begleiten. Während einige Wirtschaftsbereiche davon stärker betroffen sind, suchen andere händeringend Mitarbeitende. Fachkräfteengpässe, demografischer Wandel und Strukturwandel beschäftigen uns während der Pandemie und werden noch mehr Gewicht nach der Corona-Krise erhalten. Digitalisierungsprozesse - insbesondere im Bereich der Kommunikation - werden durch die Pandemie noch zusätzlich verstärkt. Deshalb gilt es, Beschäftigte und Arbeitslose mit Weiterbildung fit für die Zukunft zu machen, bereits während der Kurzarbeit zu qualifizieren, einer Verfestigung der Arbeitslosigkeit sowie einem Corona- Jahrgang bei Berufseinsteigenden entgegenzuwirken. Unternehmen sind auch gut beraten, 1) Personen – oder Gruppenangaben betreffen immer alle Geschlechter 3
Agentur für Arbeit Lübeck - Pressestelle Telefon: 0451 588-286 Besucheradresse: Hans-Böckler-Str. 1, 23560 Lübeck E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de Postanschrift: 23541 Lübeck www.arbeitsagentur.de weiter auszubilden. Und junge Menschen sollten sich rechtzeitig um Ausbildung oder Studium kümmern. Ihnen stehen trotz der Pandemie viele Möglichkeiten offen. Wir unterstützen Sie dabei,“ bietet Dusch an. 1. Beschäftigung Daten zu sozialversicherungspflichtig Beschäftigten liegen aufgrund des Meldeverfahrens mit einer sechsmonatigen Wartezeit vor. Der aktuelle Wert von Ende Juni 2020 zeigt im Agenturbezirk Lübeck bisher keine gravierenden Einbrüche durch die Corona- Pandemie. Mit Hilfe der Kurzarbeit werden viele Arbeitsplätze in der Region gesichert und das eingearbeitete Personal im Unternehmen gehalten. Mitte des Jahres waren 161.927 Frauen und Männer zwischen Fehmarn und Lübeck beschäftigt, ein Plus von 779 oder 0,5 Prozent zum Vorjahr. Mit 0,3 Prozent fiel der Anstieg in Schleswig-Holstein etwas geringer aus, während das Bundesgebiet einen Rückgang von 0,3 Prozent verzeichnete. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten ist ebenso wie im Bund (-6,8 Prozent) und Land (-7,3 Prozent) in nahezu allen Wirtschaftsbereichen zurückgegangen. Im Agenturbezirk waren 36.199 Personen geringfügig beschäftigt, 7,4 Prozent weniger als im Vorjahr. In der Hansestadt Lübeck stieg das fünfzehnte Jahr in Folge die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf 100.231 Frauen und Männer an. Das waren 1.178 oder 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine Zunahme verzeichneten Wirtschaftszweigen wie zum Beispiel das verarbeitende Gewerbe (+302), Erziehung und Unterricht (+201), öffentliche Verwaltung (+174), sonstige wirtschaftlichen Dienstleistungen (+106) oder Information und Kommunikation (+74). Einen besonders auffälligen Anstieg (+1.412) gab es beim Wirtschaftszweig Heime- und Sozialwesen. Da es im Bereich Immobilien, freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen letztes Jahr (-1.362) sowie dieses Jahr (-206) einen ebenso auffälligen Rückgang gab und auch beim Gesundheitswesen die Zahl der Beschäftigten untypisch (-689) zurückging, wird es sich um eine Verlagerung des Beschäftigungsschwerpunktes handeln. Einen weiteren Rückgang verzeichneten das Gastgewerbe (-196), der Handel (-99) sowie die Arbeitnehmerüberlassung (-35). Die Zahl der geringfügig Beschäftigten lag bei 18.746 und ging damit um 8,4 Prozent zum Vorjahr zurück. Nachdem die Beschäftigung im Kreis Ostholstein zehn Jahre lang anstieg, zeigen sich hier erste Auswirkungen der Corona-Einschränkungen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ging auf 61.696 Frauen und Männer zurück, ein Minus zum Vorjahr von 399 oder 0,6 Prozent. Insbesondere in den Wirtschaftszweigen Gastgewerbe (-364), Verkehr und Lagerei (-280) sowie sonstige Dienstleistungen und private Haushalte (-101) ging die Beschäftigtenzahl zurück, während andere wie zum Beispiel das Gesundheitswesen (+153), öffentliche Verwaltung (+47), Handel (+46) oder Heime und Sozialwesen (+27) eine Zunahme verzeichneten. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten lag bei 17.453 und war damit 6,3 Prozent niedriger als im Vorjahr. 2. Kurzarbeit Noch nie zuvor befanden sich so viele Menschen in Lübeck und Ostholstein in Kurzarbeit. Vom 01. März bis 28. Dezember sind im Agenturbezirk Lübeck 6.544 Anzeigen zur Kurzarbeit für 65.397 Beschäftigte eingegangen. Rund 30 Prozent der Betriebe, die 4
Agentur für Arbeit Lübeck - Pressestelle Telefon: 0451 588-286 Besucheradresse: Hans-Böckler-Str. 1, 23560 Lübeck E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de Postanschrift: 23541 Lübeck www.arbeitsagentur.de mindestens eine oder einen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben, waren von Kurzarbeit betroffen. Nahezu alle Wirtschaftsbereiche zeigten Kurzarbeit an. Die meisten Arbeitnehmenden wurden im Einzelhandel (12,7 Prozent aller Anzeigen), in der Gastronomie (10,9 Prozent) und in der Beherbergung (10,5 Prozent) gemeldet. Die meisten Anzeigen gingen mit 3.713 für 33.909 Personen im April ein. Danach sank die Zahl stark und verzeichnete durch den Teil-Lockdown im November und die weiteren Einschränkungen im Dezember einen erneuten Anstieg. Wie umfangreich die angezeigte Kurzarbeit tatsächlich genutzt wird, zeigt sich erst in den Arbeitszeitabrechnungen. Dann steht fest, ob wirklich alle Beschäftigten im Unternehmen verkürzt gearbeitet haben oder nur ein Teil, weil sich zum Beispiel zwischenzeitlich Aufträge ergeben haben oder Vorsorgemaßnahmen gelockert wurden. Für die Abrechnung haben Unternehmen drei Monate Zeit. Die Daten liegen deshalb erst mit einer Wartezeit vor. Tatsächlich verkürzt gearbeitet haben im April 2020 27.160 Personen. Die höchste davor verzeichnete Kurzarbeiterzahl lag bei 2.971 im Mai 2009. Der Anteil der Kurzarbeitenden an der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ergibt im April 2020 eine Kurzarbeiterquote von 16,8 Prozent, die im Juni auf 8,5 Prozent fiel. Im Jahresdurchschnitt 2019 lag diese bei 0,2 Prozent und im Mai 2009 bei 2,3 Prozent. Der Arbeitsausfall betrug im April durchschnittlich 50,5 Prozent, so dass sich ein Beschäftigungsäquivalent von 13.703 gesicherten Arbeitsplätzen und verhinderter Arbeitslosigkeit errechnet. Die Zahl der Arbeitslosen lag im April bei 15.540 und die Arbeitslosenquote bei 7,0 Prozent. Das Beschäftigungsäquivalent ging im Sommer zurück und lag im Juni bei 5.714. Zwei Drittel der Kurzarbeitenden waren in Kleinst- und Kleinbetrieben tätig. In der Hansestadt Lübeck sind vom 01. März bis 28. Dezember 2020 3.045 Anzeigen zur Kurzarbeit für 34.013 Beschäftigte eingegangen. Die meisten Anzeigen gingen mit 1.722 für 17.675 Personen im April ein. Tatsächlich verkürzt gearbeitet haben im April 2020 13.913 Personen. Der Anteil der Kurzarbeitenden an der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ergibt im April 2020 eine Kurzarbeiterquote von 13,8 Prozent, die im Juni auf 8,2 Prozent fiel. Im Jahresdurchschnitt 2019 lag diese bei 0,1 Prozent. Davor wurde der höchste Wert mit 2,2 Prozent im Mai 2009 verzeichnet. Im Durchschnitt betrug der Arbeitsausfall im April 47,4 Prozent, so dass sich eine Entlastung von 6.598 gesicherten Arbeitsplätzen und verhinderter Arbeitslosigkeit errechnet. Die Zahl der Arbeitslosen lag im April bei 9.585 und die Arbeitslosenquote bei 8,3 Prozent. Das Beschäftigungsäquivalent ging im Sommer zurück und lag im Juni bei 3.535. 60 Prozent der Kurzarbeitenden waren in Kleinst- und Kleinbetrieben tätig. Im Kreis Ostholstein sind vom 01. März bis 28. Dezember 2020 3.499 Anzeigen zur Kurzarbeit für 31.384 Beschäftigte eingegangen. Die meisten Anzeigen gingen mit 1.991 für 5
Agentur für Arbeit Lübeck - Pressestelle Telefon: 0451 588-286 Besucheradresse: Hans-Böckler-Str. 1, 23560 Lübeck E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de Postanschrift: 23541 Lübeck www.arbeitsagentur.de 16.234 Personen im April ein. Tatsächlich verkürzt gearbeitet haben im April 2020 13.247 Personen. Der Anteil der Kurzarbeitenden an der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ergibt im April 2020 eine Kurzarbeiterquote von 21,7 Prozent, die im Juni auf 8,9 Prozent fiel. Im Jahresdurchschnitt 2019 lag diese bei 0,2 Prozent. Davor wurde der höchste Wert mit 2,5 Prozent im Mai 2009 verzeichnet. Im Durchschnitt betrug der Arbeitsausfall im April 53,6 Prozent, so dass sich eine Entlastung von 7.106 gesicherten Arbeitsplätzen und verhinderter Arbeitslosigkeit errechnet. Die Arbeitslosigkeit lag im April bei 5.955 und die Arbeitslosenquote bei 5,6 Prozent. Das Beschäftigungsäquivalent ging im Sommer zurück und lag im Juni bei 2.178. 73 Prozent der Kurzarbeitenden waren in Kleinst- und Kleinbetrieben tätig 3. Arbeitskräftenachfrage Auch auf dem Stellenmarkt hat sich die Corona-Krise bemerkbar gemacht. Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften, die über den Zugang der gemeldeten Arbeitsstellen abgebildet werden kann, ist stark zurückgegangen. Im Agenturbezirk Lübeck wurden im Laufe des Jahres 8.878 offene Stellen zur Besetzung angeboten, das waren 2.188 oder 19,8 Prozent weniger als 2019. 5.085 (-1.999 oder 28,2 Prozent) dieser Stellen wurden in der Hansestadt Lübeck und 3.793 (-189 oder 4,7 Prozent) im Kreis Ostholstein gemeldet. Der Rückgang lag in Schleswig-Holstein bei 19,0 Prozent und im Bundesgebiet bei 24,5 Prozent. Im Jahresdurchschnitt waren zwischen Lübeck und Fehmarn monatlich 3.874 Stellen im Angebot, 359 oder 8,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei zwei Dritteln dieser Stellen wurden Fachkräfte gesucht. Die meisten Stellen wurden in der Hansestadt Lübeck von der Arbeitnehmerüberlassung (1.211) angeboten. Weitere Schwerpunkte der Arbeitskräftenachfrage kamen aus den Wirtschaftszweigen Gesundheits- und Sozialwesen (872), Handel (585), öffentliche Verwaltung (404), freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (375) sowie verarbeitendes Gewerbe (349). Im Kreis Ostholstein gab es die stärkste Nachfrage im Gastgewerbe (646), Handel (623), Gesundheits- und Sozialwesen (562), sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (491), verarbeitendes Gewerbe (291) sowie öffentliche Verwaltung (241). Auch wenn die wirtschaftliche Tätigkeit zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in vielen Bereichen heruntergefahren wurde, gibt es weiterhin Berufsfelder wie das Gesundheitswesen, Handwerk, Handel mit Lebensmitteln oder Pflege, die Beschäftigte suchen und mit Fachkräfteengpässen zu kämpfen haben. In Berufen der Mechatronik, Energie und Elektronik standen in der Hansestadt Lübeck zum Beispiel nur noch rechnerisch 0,3 Arbeitslose und im Kreis Ostholstein 0,6 Arbeitslose je 6
Agentur für Arbeit Lübeck - Pressestelle Telefon: 0451 588-286 Besucheradresse: Hans-Böckler-Str. 1, 23560 Lübeck E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de Postanschrift: 23541 Lübeck www.arbeitsagentur.de gemeldeter Stelle zur Verfügung. In nicht medizinischen Gesundheitsberufen waren es in Ostholstein 1,0 und in Lübeck 1,3 Arbeitslose pro Stelle. Entsprechend lang ist auch die Zeit von dem gewünschten Besetzungstermin bis zur tatsächlichen Besetzung der Stelle. Sie lag zum Beispiel in Lübeck in Berufen der Mechatronik, Energie und Elektronik bei 226 Tagen und in Ostholstein bei 196 Tagen. 4. Arbeitskräfteangebot Nachdem die Arbeitslosigkeit in den letzten sechs Jahren im Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Lübeck kontinuierlich zurückging, hat die Frühjahrsbelebung 2020 mit dem Einsetzen des ersten Lockdowns zur Bekämpfung der Corona-Pandemie abrupt ausgesetzt. Die saisonüblichen Arbeitsaufnahmen blieben aus. Nach den Lockerungen der Maßnahmen erholte sich der Arbeitsmarkt in den Sommermonaten wieder, dennoch erhöhte sich die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt zwischen Fehmarn und Lübeck um 1.536 oder 11,2 Prozent auf 15.192 arbeitslose Menschen. Eine höhere Arbeitslosigkeit gab es zuletzt im Jahresdurchschnitt 2017. Der Anstieg war im Vergleich zu Schleswig-Holstein mit 15,6 Prozent und zum Bundesgebiet mit 18,9 Prozent allerdings noch moderater. Den stärksten Abstand zum Vorjahr gab es im Mai 2020 mit 22,1 Prozent (+2.942). Dieser ging dann bis auf 13,4 Prozent (+1.825) im Dezember zurück. Konjunkturelle Schwankungen wirken sich bei den Arbeitsagenturen im Rechtskreis SGB III stärker aus als in den Jobcentern in der Grundsicherung, so dass die Zahl der von der Arbeitsagentur betreuten Menschen stärker anstieg. Von den 15.192 Arbeitslosen wurden 5.693 (+1.113 oder 24,3 Prozent) von der Agentur für Arbeit und 9.499 (+423 oder 4,7 Prozent) vom Jobcenter Lübeck und Ostholstein betreut. Eine weitere Rolle spielt hier, dass die temporäre Verlängerung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld um drei Monate im Rahmen des Zweiten Sozialschutz-Paketes Übergänge in die Grundsicherung verhindert beziehungsweise verzögert und so die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III erhöht hat. Der Anteil, der Arbeitslosen, die von der Arbeitsagentur betreut wurden ist damit von 33,5 auf 37,5 Prozent gestiegen. Von den beiden Jobcentern werden 62,5 Prozent (Vorjahr 66,5 Prozent) der Arbeitslosen betreut. In der Hansestadt Lübeck stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 1.005 oder 12,0 Prozent auf 9.404 Frauen und Männer an. Eine höhere Arbeitslosigkeit gab es zuletzt im Jahresdurchschnitt 2017. Den stärksten Abstand zum Vorjahr gab es im Juni 2020 mit 20,6 Prozent (+1.698). Ende des Jahres betrug dieser 18,8 Prozent (+1.504). Von den 9.404 Arbeitslosen wurden 3.008 (+ 614 oder 25,7 Prozent) von der Agentur für Arbeit und 6.396 (+390 oder 6,5 Prozent) vom Jobcenter Lübeck betreut. 7
Agentur für Arbeit Lübeck - Pressestelle Telefon: 0451 588-286 Besucheradresse: Hans-Böckler-Str. 1, 23560 Lübeck E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de Postanschrift: 23541 Lübeck www.arbeitsagentur.de Im Kreis Ostholstein stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 532 oder 10,1 Prozent auf 5.788 Frauen und Männer an. Eine höhere Arbeitslosigkeit gab es zuletzt im Jahresdurchschnitt 2016. Den stärksten Abstand zum Vorjahr gab es im Mai 2020 mit 28,2 Prozent (+1.358). Ende des Jahres lag dieser mit 5,7 Prozent (+321) nahezu fünf Mal niedriger. Insbesondere das Hotel- und Gastgewerbe sowie der Handel konnten im Sommer vom innerdeutschen Tourismus profitieren. Da viele Unternehmen ihre Fachkräfte mit dem Instrument der Kurzarbeit halten, fällt der übliche Saisonanstieg seit November geringer aus. Von den 5.788 Arbeitslosen wurden 2.685 (+ 499 oder 22,8 Prozent) von der Agentur für Arbeit und 3.103 (+32 oder 1,1 Prozent) vom Jobcenter Lübeck betreut. Die Arbeitslosigkeit ist kein fester Block. Auch im Jahr 2020 gab es Bewegungen am Arbeitsmarkt, allerdings erheblich verringert. Im Laufe des Jahres 2020 haben sich im Gesamtbezirk in beiden Rechtskreisen 35.225 (-11,9 Prozent zum Vorjahr) Arbeitnehmende arbeitslos gemeldet und 33.419 (-17,5 Prozent) Frauen und Männer konnten die Arbeitslosigkeit wieder verlassen. Insbesondere in den Jobcentern ist es weniger Arbeitslosen gelungen, eine Beschäftigung aufzunehmen. Außerdem haben aufgrund der 8
Agentur für Arbeit Lübeck - Pressestelle Telefon: 0451 588-286 Besucheradresse: Hans-Böckler-Str. 1, 23560 Lübeck E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de Postanschrift: 23541 Lübeck www.arbeitsagentur.de Kontaktbeschränkungen weniger Personen mit einer Weiterbildung oder einer anderen arbeitsmarktpolitischen Maßnahme gestartet. In der Hansestadt Lübeck meldeten sich 21.555 (-12,3 Prozent) Frauen und Männer arbeitslos; 9.458 (-3,0 Prozent) davon in der Arbeitsagentur und 12.097 (-18,4 Prozent) im Jobcenter. Die Arbeitslosigkeit wieder verlassen konnten 20.054 (-19,9 Prozent) Arbeitnehmende; 8.318 (-10,9 Prozent) davon wurden von der Arbeitsagentur und 11.736 (-25,2 Prozent) vom Jobcenter betreut. Dabei ist die Zahl der Meldungen aus einer Erwerbstätigkeit in der Arbeitsagentur um 235 oder 4,0 Prozent auf 6.163 Arbeitnehmende gestiegen und im Jobcenter Lübeck um 83 oder 3,4 Prozent auf 2.389 Arbeitnehmende zurückgegangen. In eine Erwerbstätigkeit einmünden konnten 4.774 der von der Arbeitsagentur betreuten Frauen und Männer, 138 oder 3,0 Prozent mehr als 2019. Im Jobcenter waren es 2.273 (-595 oder 20,7 Prozent). Im Kreis Ostholstein meldeten sich 13.670 (-11,4 Prozent) Frauen und Männer arbeitslos; 8.548 (-3,9 Prozent) davon in der Arbeitsagentur und 5.122 (-21,7 Prozent) im Jobcenter. Die Arbeitslosigkeit wieder verlassen konnten 13.385 (-13,7 Prozent) Arbeitnehmende; 8.064 (-6,9 Prozent) davon wurden von der Arbeitsagentur und 5.301 (-22,3 Prozent) vom Jobcenter betreut. Dabei ist die Zahl der Meldungen aus einer Erwerbstätigkeit in der Arbeitsagentur um 21 oder 0,4 Prozent auf 7.020 Arbeitnehmende und im Jobcenter Lübeck um 230 oder 16,0 Prozent auf 1.207 Arbeitnehmende zurückgegangen. In eine Erwerbstätigkeit einmünden konnten 4.909 der von der Arbeitsagentur betreuten Frauen und Männer, 101 oder 2,1 Prozent mehr als 2019. Im Jobcenter waren es 1.256 (-393 oder 23,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug in der Hansestadt Lübeck im Jahresdurchschnitt 8,1 Prozent. Damit blieb sie erneut über den Quoten von Schleswig-Holstein (5,8 Prozent) und vom Bundesgebiet (5,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote bewegte sich zwischen dem niedrigsten Wert im März von 7,2 Prozent und dem höchsten im Mai und Juli von 8,7 Prozent. Die Jahresarbeitslosenquote der von der Arbeitsagentur betreuten Arbeitnehmenden stieg um 0,5 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent. Im Jahresverlauf bewegte sie sich zwischen 2,2 und 2,9 Prozent. Die Quote der Kunden des Jobcenters Lübeck stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent. Hier bewegte sie sich zwischen 5,0 und 5,9 Prozent. Anhand der Differenz der Arbeitslosigkeit zum Vorjahreszeitraum hat der Statistik-Service einen Corona-Effekt berechnet, der sich auf 1,1 Prozentpunkt an der Gesamtarbeitslosenquote von 8,1 Prozent beläuft. Im Kreis Ostholstein lag die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt bei 5,5 Prozent. Damit blieb sie erneut unter den Quoten von Schleswig-Holstein (5,8 Prozent) und vom 9
Agentur für Arbeit Lübeck - Pressestelle Telefon: 0451 588-286 Besucheradresse: Hans-Böckler-Str. 1, 23560 Lübeck E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de Postanschrift: 23541 Lübeck www.arbeitsagentur.de Bundesgebiet (5,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote bewegte sich zwischen dem höchsten Wert im Januar von 6,0 Prozent und dem niedrigsten im Oktober von 4,9 Prozent. Die Jahresarbeitslosenquote der von der Arbeitsagentur betreuten Arbeitnehmenden stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. Im Jahresverlauf bewegte sie sich zwischen 2,1 und 3,1 Prozent. Die Quote der Kunden des Jobcenters Ostholstein blieb unverändert bei 2,9 Prozent. Hier bewegte sie sich zwischen 2,7 und 3,2 Prozent. Der anhand der Differenz der Arbeitslosigkeit zum Vorjahreszeitraum vom Statistik-Service errechnete Corona-Effekt beläuft sich auf 0,8 Prozentpunkt an der Gesamtarbeitslosenquote von 5,5 Prozent beläuft. Auf allen regionalen Arbeitsmärkten gab es einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Bezirk Bestand an % - Veränd. Arbeitslosenquote SGB III- SGB II- Arbeitslosen zum Vorjahr auf Basis aller zivilen Anteil Anteil Erwerbspersonen Schleswig-Holstein 92.140 +15,6 5,8 40,9 59,1 Gesamtbezirk 15.192 +11,2 6,9 37,5 62,5 Hansestadt Lübeck 9.404 +12,0 8,1 32,0 68,0 Ostholstein 5.788 +10,1 5,5 46,4 53,6 Südbezirk (Geschäftsstelle Hauptagentur Lübeck und Umgebung) 10.723 +12,3 7,4 34,0 66,0 Mittelbezirk (Geschäftsstelle Eutin und Umgebung) 2.608 +7,7 5,7 42,1 57,9 Nordbezirk (Geschäftsstelle Oldenburg und Umgebung) 1.861 +10,6 5,9 50,8 49,2 5. Arbeitslosigkeit einzelner Personengruppen Im Zuge der Corona-Pandemie ist die Arbeitslosigkeit für alle Personengruppen gestiegen. In der Hansestadt Lübeck stieg im Jahresdurchschnitt die Zahl der Frauen (+12,6 Prozent) stärker an als die der Männer (+11,5 Prozent). Damit stieg auch der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen auf 42,8 Prozent an. Insgesamt waren 4.021 Frauen (1.245 SGB III, 2.776 SGB II) und 5.383 Männer (1.763 SGB III, 3.621 SGB II) im Jahresdurchschnitt arbeitslos. Im Kreis Ostholstein lag der Anstieg der Männer (+10,2 Prozent) etwas höher als der bei Frauen (+10,0 Prozent). 44,3 Prozent aller Arbeitslosen war hier weiblich. Insgesamt waren 2.567 Frauen (1.260 SGB III, 1.307 SGB II) und 3.222 Männer (1.425 SGB III, 1.796 SGB II) im Jahresdurchschnitt arbeitslos. 10
Agentur für Arbeit Lübeck - Pressestelle Telefon: 0451 588-286 Besucheradresse: Hans-Böckler-Str. 1, 23560 Lübeck E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de Postanschrift: 23541 Lübeck www.arbeitsagentur.de Ein überproportionaler Anstieg wurde in Lübeck bei Jüngeren unter 25 Jahren verzeichnet. Im Jahresdurchschnitt waren 922 Jüngere (369 SGB III, 553 SGB II) arbeitslos gemeldet, 20,9 Prozent mehr als 2019. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen lag bei 9,8 Prozent. In Schleswig- Holstein betrug der Anteil 10,1 Prozent. In Ostholstein stieg die Arbeitslosigkeit Jüngerer mit 12,5 Prozent etwas moderater an. Im Jahresdurchschnitt waren 580 Jüngere (265 SGB III, 314 SGB II) arbeitslos gemeldet. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen lag bei 10,0 Prozent. Mit 17,9 Prozent waren bei Älteren insbesondere die über 55-Jährigen von einer deutlich steigenden Arbeitslosigkeit betroffen. Insgesamt waren in der Hansestadt Lübeck 2.879 (1.011 SGB III, 1.868 SGB II) der Arbeitslosen älter als 50 Jahre, 10,9 Prozent mehr als 2019. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen lag bei 30,6 Prozent und war damit niedriger als in Schleswig-Holstein mit 33,3 Prozent. 41,1 Prozent aller Arbeitslosen sind im Kreis Ostholstein älter als 50 Jahre. Ihre Arbeitslosigkeit stieg um 10,1 Prozent auf 2.377 Frauen und Männer (1.248 SGB III, 1.129 SGB II) an. Bei den über 55-Jährigen lag der Anstieg bei 10,3 Prozent. In Lübeck waren 3.131 Arbeitnehmende ein Jahr und länger arbeitslos (+8,7 Prozent). Ihr Anteil an allen Arbeitslosen lag bei 33,3 Prozent. Er blieb damit höher als in Schleswig- Holstein mit 30,6 Prozent. Bei der Arbeitsagentur waren 7,7 Prozent aller Arbeitslosen Langzeitarbeitslose (232) und beim Jobcenter 45,3 Prozent (2.899). In Ostholstein ist die Langzeitarbeitslosigkeit um 9,8 Prozent auf 1.765 Frauen und Männer gestiegen. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen lag bei 30,5 Prozent. Bei der Arbeitsagentur waren 8,4 Prozent aller Arbeitslosen länger als ein Jahr arbeitslos (226) und beim Jobcenter 49,6 Prozent (1.539). Bei Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung wurde ebenfalls ein Anstieg verzeichnet. Im Jahresdurchschnitt waren im Jobcenter Lübeck 4.429 Arbeitslose ohne abgeschlossene Berufsausbildung gemeldet. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen von 69,3 Prozent war nahezu doppelt so hoch wie in der Arbeitsagentur mit 35,7 Prozent. Hier hatten 1.075 Frauen und Männer keinen Berufsabschluss. Im Jobcenter Ostholstein waren im Jahresdurchschnitt 2.863 Arbeitslose ohne abgeschlossene Berufsausbildung gemeldet. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen von 65,4 Prozent war doppelt so hoch wie in der Arbeitsagentur mit 31,1 Prozent. Hier hatten 835 Frauen und Männer keinen Berufsabschluss. Dass sich ein Abschluss auch finanziell lohnt, belegen Untersuchungen des IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit). Ausgebildete Fachkräfte verdienen mehr als Beschäftigte ohne Ausbildung. Über das ganze Erwerbsleben hinweg summiert sich der Unterschied auf rund 330.000 Euro. Unterstellt man eine ununterbrochene Beschäftigung, verdienen Helferinnen und Helfer im Laufe ihres Erwerbslebens im Durchschnitt 1,13 Millionen Euro brutto. Das durchschnittliche Brutto-Lebensentgelt von Fachkräften liegt bei 1,46 Millionen Euro und das von Spezialisten (z.B. Meister oder Techniker) bei 2,04 Millionen Euro. Arbeitsagenturen und Jobcenter beraten Arbeitslose und Beschäftigte, die einen Berufsabschluss machen möchten, gerne zu den Möglichkeiten. Informationen zu Entwicklungswegen bietet auch die Internetseite www.arbeitsagentur.de/karriere-und-weiterbildung. Arbeitslose mit ausländischer Staatsangehörigkeit waren stärker als der Durchschnitt von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Jahresdurchschnitt waren in Lübeck 2.315 Ausländer arbeitslos gemeldet, 16,6 Prozent mehr als 2019. 495 der ausländischen Arbeitslosen wurden von der Arbeitsagentur und 1.820 vom Jobcenter Lübeck betreut. Die größte Gruppe stellen mit 19,8 Prozent syrische Staatsangehörige, gefolgt von Türken mit 16,7 Prozent und Irakern mit 9,3 Prozent. Unter den Arbeitslosen sind auch Personen enthalten, die schon lange in 11
Agentur für Arbeit Lübeck - Pressestelle Telefon: 0451 588-286 Besucheradresse: Hans-Böckler-Str. 1, 23560 Lübeck E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de Postanschrift: 23541 Lübeck www.arbeitsagentur.de Deutschland leben. Der Anteil der Arbeitslosen im Kontext von Fluchtmigration lag bei 36,9 Prozent. In Ostholstein waren 1.022 Ausländer arbeitslos gemeldet, 15,5 Prozent mehr als 2019. 313 der ausländischen Arbeitslosen wurden von der Arbeitsagentur und 689 vom Jobcenter Ostholstein betreut. Die größte Gruppe stellen mit 33,2 Prozent syrische Staatsangehörige, gefolgt von Afghanen mit 9,8 Prozent und Irakern mit 8,5 Prozent. Unter den Arbeitslosen sind auch Personen enthalten, die schon lange in Deutschland leben. Der Anteil der Arbeitslosen im Kontext von Fluchtmigration lag bei 46,7 Prozent. 6. Unterbeschäftigung Neben dem gesetzlich definierten Kreis der Arbeitslosen gibt es weitere Menschen, die ohne Beschäftigung sind. Sie werden in der Unterbeschäftigung erfasst und monatlich veröffentlicht, um den Arbeitsmarkt transparent zu machen. Die Unterbeschäftigung stellt damit das Defizit an regulärer Beschäftigung dar. Hier werden neben den Arbeitslosen beispielsweise Personen in Qualifizierungsmaßnahmen oder Arbeitsgelegenheiten, Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer oder Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen ausgewiesen. In Lübeck betrug 2020 die Unterbeschäftigung im Jahresdurchschnitt 13.050 Personen. Die Zahl stieg in den letzten zwölf Monaten um 584 Personen (+4,7 Prozent) an. Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 11,0 Prozent (+0,5 Prozentpunkte zum Vorjahr) über der von Schleswig-Holstein mit 7,6 Prozent. 3.646 Personen befanden sich im Jahresdurchschnitt in Entlastungsmaßnahmen. Im Kreis Ostholstein lag die Unterbeschäftigung im Jahresdurchschnitt bei 7.165 Personen, ein Anstieg um 362 Personen (+5,3 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 6,7 Prozent (+0,3 Prozentpunkte zum Vorjahr) unter der in Schleswig-Holstein. 1.377 Personen befanden sich im Jahresdurchschnitt in Entlastungsmaßnahmen. 7. Ausgaben für den Bezirk der Arbeitsagentur Lübeck Die Agentur für Arbeit Lübeck hat 2020 in der Hansestadt Lübeck und im Kreis Ostholstein 220,2 Millionen Euro ausgegeben, 93 Millionen oder 73 Prozent mehr als 2019. Einen starken Anstieg gab es Corona-bedingt insbesondere beim Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld I. 45,4 Prozent der Haushaltsmittel wurden für die Lohnersatzleistungen Arbeitslosengeld I (100 Millionen Euro, Vorjahr 81 Millionen Euro) und 0,3 Prozent für Insolvenzgeld (0,8 Millionen Euro, Vorjahr 0,1 Millionen Euro) gezahlt. Im Jahresdurchschnitt gab es 5.308 Arbeitslosengeld I-Bezieher (+22,6 Prozent), die monatlich durchschnittlich 914 Euro erhielten und für die 656 Euro Sozialversicherungsbeiträge entrichtet wurden. Mit 74,1 Millionen Euro (Vorjahr 1,6 Millionen Euro) wurden 33,7 Prozent der Haushaltsmittel für Kurzarbeitergeld gewährt. 42,6 Millionen Euro davon wurden den Unternehmen für konjunkturelle Kurzarbeit und 30,6 Millionen Euro für Sozialversicherungsbeiträge erstattet. Für Saisonkurzarbeit wurden wie im Vorjahr 0,9 Millionen Euro und für Transferkurzarbeit 0,1 Millionen Euro (Vorjahr 0,3 Millionen Euro) entrichtet. 6,7 Prozent der Haushaltsmittel (14,8 Millionen Euro, Vorjahr 14,7 Millionen Euro) wurde für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung, 5,7 Prozent (12,6 Millionen Euro, Vorjahr 12,2 Millionen Euro) für Weiterbildung und Qualifizierung, 2,3 Prozent (5,0 Millionen Euro, Vorjahr 5,1 Millionen Euro) für die Förderung Jugendlicher sowie 0,5 Prozent (1,2 Millionen Euro, Vorjahr 1,1 Millionen Euro) für die Förderung der Selbständigkeit gezahlt. 12
Agentur für Arbeit Lübeck - Pressestelle Telefon: 0451 588-286 Besucheradresse: Hans-Böckler-Str. 1, 23560 Lübeck E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de Postanschrift: 23541 Lübeck www.arbeitsagentur.de Die Integration von Arbeitslosen auf dem Arbeitsmarkt wird 2021 durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen weiter unterstützt. Für Weiterbildung, Eingliederungszuschüsse, Aktivierung und berufliche Eingliederung, Förderung der Selbständigkeit oder spezielle Maßnahmen für Jugendliche wurden insgesamt 14,5 Millionen Euro veranschlagt. Arbeitnehmenden, die sich beruflich neu oder umorientieren wollen, zeigt das Erkundungstool ‚NewPlan' unter www.arbeitsagentur.de/newplan Möglichkeiten für ihre Entwicklung auf. Interessierten Unternehmen, die ihre Beschäftigten weiterentwickeln möchten, bietet die Internetseite www.arbeitsagentur.de/weiterbildung-qualifizierungsoffensive weitere Informationen. 8. Ausbildungsmarkt 2019/2020 Das Frühjahr war von Unsicherheiten bei Ausbildungssuchenden und Betrieben bestimmt. Die Orientierung fiel jungen Menschen schwer und führte zu einem Rückgang der Bewerberzahlen. Aber auch Unternehmen reagierten verzögert. Es wurden zwar weiterhin Ausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur gemeldet, jedoch weniger als es sonst in den Sommermonaten der Fall war. Das Stellenangebot sank auf das Niveau von 2015 und die Nachfrage der Ausbildungsinteressierten auf den Stand von 2012. Dennoch blieb auch 2020 das Angebot an Ausbildungsstellen das vierzehnte Jahr in Folge höher als die Zahl der bei der Berufsberatung gemeldeten Jugendlichen. Der Arbeitsagentur Lübeck wurden im sogenannten Berufsberatungsjahr, das von Oktober 2019 bis September 2020 dauerte, 3.553 Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 314 oder 8,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 2.492 Jugendliche haben die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 175 oder 6,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit standen rein rechnerisch jedem Jugendlichen 1,43 Ausbildungsstellen (Vorjahr 1,45) zur Verfügung. In Schleswig-Holstein waren es 1,10 und im Bundesgebiet 1,12 Ausbildungsstellen. Am Ende des Beratungsjahres waren noch 280 Bewerber*innen auf der Suche und 596 Stellen nicht besetzt; rechnerisch waren das 2,13 Ausbildungsstellen je Jugendlichem. In der Hansestadt Lübeck zeigten sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich. Es wurden 1.909 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 253 oder 11,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Ein niedrigeres Angebot gab es zuletzt 2013. Gleichzeitig haben 1.489 Bewerber*innen die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 136 oder 8,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Eine niedrigere Nachfrage gab es zuletzt 2012. Rein rechnerisch standen jedem Jugendlichen 1,28 Ausbildungsstellen zur Verfügung (Vorjahr 1,33). Am Ende des Beratungsjahres waren noch 184 Bewerber*innen auf der Suche und 304 Stellen nicht besetzt. Der Rückgang an gemeldeten Stellen und Ausbildungsinteressierten fiel im Kreis Ostholstein etwas moderater aus. Es wurden 1.644 Ausbildungsstellen zur Besetzung angeboten, 61 oder 3,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Ein niedrigeres Angebot gab es zuletzt 2017. 1.003 Bewerber*innen haben die Berufsberatung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz eingeschaltet, 39 oder 3,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Eine niedrigere Nachfrage gab es zuletzt 2018. Rein rechnerisch standen jedem Jugendlichen wie im Vorjahr 1,64 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Am Ende des Beratungsjahres suchten noch 96 Bewerber*innen einen Ausbildungsplatz und 292 Stellen waren nicht besetzt. Im Jahresdurchschnitt wurden 993 Jugendliche von der Agentur für Arbeit und 96 vom Jobcenter Lübeck und Jobcenter Ostholstein zum Beispiel durch berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, ausbildungsbegleitende Hilfen oder Einstiegsqualifizierungen gefördert. 13
Agentur für Arbeit Lübeck - Pressestelle Telefon: 0451 588-286 Besucheradresse: Hans-Böckler-Str. 1, 23560 Lübeck E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de Postanschrift: 23541 Lübeck www.arbeitsagentur.de Laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung wurden bis Ende 2020 im Bezirk der Agentur für Arbeit Lübeck insgesamt 3.084 Ausbildungsverträge eingetragen, 6,7 Prozent weniger als im Vorjahr. In Schleswig-Holstein lag der Rückgang bei 8,1 Prozent und im Bundesgebiet bei 11,0 Prozent. „Trotz Corona-Beschränkungen gibt es viele Branchen, wie zum Beispiel das Handwerk, die weiter ausbilden. Insbesondere Unternehmen in sogenannten systemrelevanten Branchen wie Lebensmittelhandel, Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion oder Gesundheitswesen brauchen dringend neue Fachkräfte. Mehr als 2.000 Ausbildungsstellen sind bereits in Lübeck und Ostholstein für den Herbst im Angebot. Warten Sie nicht zu lange und starten Sie jetzt Ihre Bewerbungen. Die Berufsberatung unterstützt Sie dabei“, rät Markus Dusch Jugendlichen. Die Berufsberatung ist weiterhin für Jugendliche da und berät auch telefonisch unter der regionalen Hotline 0451 588-501 oder per Video-Chat. Jugendliche, die noch nicht genau wissen, welcher Ausbildungs- oder Studiengang der richtige ist, können ihre Fähigkeiten und Interessen mit dem Erkundungstool 'Check-U' unter www.check-u.de herausfinden. 9. Handlungsbedarf 2021 Eine abgeschlossene Ausbildung ist die beste Voraussetzung, um dauerhaft am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. „Mit der „Lebensbegleitenden Berufsberatung“ wollen wir deshalb sowohl jungen Menschen, aber auch Erwachsenen Orientierung bieten und diese über das gesamte Erwerbsleben hinweg unterstützen. Damit niemand verloren geht, sind wir dort, wo die jungen Menschen sind: Soweit es Corona-bedingt möglich ist, gehen wir noch früher an alle Schulen, beraten noch stärker vor Ort und binden künftig auch Berufliche Schulen und Hochschulen ein. Wir wollen sie so zu einer eigenständigen, realisierbaren sowie tragfähigen Berufs- und Studienentscheidung befähigen und zu stabilen Erwerbsbiografien beitragen. Da 2020 viele Ausbildungsmessen ausfielen und wir nicht wissen, wie es 2021 mit den Veranstaltungen klappt, sollten Jugendliche auch verstärkt unsere Online-Angebote wie zum Beispiel das Erkundungstool 'Check-U' unter www.check-u.de nutzen, um sich beruflich zu orientieren. Die Ergebnisse bieten zugleich eine gute Grundlage für die Gespräche mit der Berufsberatung“, erläutert Agenturchef Markus Dusch. Aber auch im Laufe des Erwerbslebens sehen sich Arbeitnehmende mit einer Fülle an Optionen und Informationen konfrontiert, die eine eigenständige Orientierung ohne professionelle Unterstützung erschweren. Durch den Strukturwandel und die Digitalisierung fallen Arbeitsplätze weg, andere wandeln sich oder entstehen neu. Eine berufliche Neu- oder Umorientierung wird teilweise sogar mehrmals innerhalb eines Erwerbslebens erforderlich. Gleichzeitig ist der Fachkräftebedarf der Unternehmen auch wegen der demografischen Entwicklung künftig hoch. „Der Berufsalltag vieler Menschen verändert sich. Ich denke beispielsweise an Kfz-Mechatroniker, die zukünftig auch Elektroautos reparieren oder Handwerker, die Smart-Home-Geräte installieren sollen. Das bringt große Herausforderungen, aber auch Chancen für die Unternehmen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit diesen speziellen Qualifikationen wird es kaum auf dem Arbeitsmarkt geben. Oft schlummern aber ungenutzte Potenziale in den Reihen der eigenen Beschäftigten. Hier können wir mit Beratung und Qualifizierung unterstützen. Erwachsenen, die sich beruflich neu oder umorientieren wollen, zeigt das Erkundungstool ‚NewPlan' unter www.arbeitsagentur.de/newplan Möglichkeiten für ihre Entwicklung auf“, ergänzt Dusch. Bislang hat die Agentur für Arbeit vorrangig Arbeitslose qualifiziert. Die Initiative WEITER.BILDUNG!, die auf dem Qualifizierungschancengesetz der Bundesregierung 14
Agentur für Arbeit Lübeck - Pressestelle Telefon: 0451 588-286 Besucheradresse: Hans-Böckler-Str. 1, 23560 Lübeck E-Mail: Luebeck.PresseMarketing@arbeitsagentur.de Postanschrift: 23541 Lübeck www.arbeitsagentur.de basiert, erweitert den Zugang für Unternehmen und Beschäftigte unabhängig von Ausbildung, Lebensalter oder Betriebsgröße. Gefördert werden Lehrgangs- und Lohnkosten. Dabei profitieren Kleinbetriebe von einem höheren Zuschuss. Interessierten Unternehmen bietet die Internetseite www.arbeitsagentur.de/weiterbildung-qualifizierungsoffensive weitere Informationen. Arbeitslose und Beschäftigte finden unter www.arbeitsagentur.de/karriere-und-weiterbildung Wissenswertes vom Nachholen des Berufsabschlusses und Berufswechsel bis zu beruflichen Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. 15
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen sich bereits in der rückläufigen Zahl der geringfügig Beschäftigten. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nimmt in Lübeck noch zu und sinkt in Ostholstein erstmals nach 10 Jahren leicht (Junidaten) HL +1,2 % Besch. -8,4% geringf.B. OH 100.231 99.053 97.350 95.055 -0,6 % Besch. 92.785 90.327 88.921 88.562 87.737 86.542 84.356 82.450 82.223 80.824 80.618 80.571 80.301 79.834 79.649 78.881 -6,3 % geringf. B. 77.853 76.985 76.333 62.095 61.696 61.484 60.245 58.904 57.092 56.444 55.017 54.822 52.693 52.649 52.503 52.320 52.040 51.972 51.096 50.673 50.617 50.516 50.378 50.197 49.922 49.917 Gesamtbezirk +0,5 % Besch. -7,4 % geringf.B. 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 HL OH S-H +0,3 % soz. Besch. bzw. -7,3 % geringfügig Besch. / Bund -0,3% bzw. -6,8 % Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 Schwerpunkte der Beschäftigung liegen im Gesundheits-/ Sozialwesen, Handel, verarbeitenden Gewerbe Anteile der Beschäftigten in ausgewählten Veränderung zum Vorjahr in % Wirtschaftsgruppen (Juni 2020) 17,2 1,8 Verarbeitendes Gewerbe (C) 11,6 (C) 0,1 14,8 -0,3 4,7 0,8 Baugewerbe (F) 6,3 (F) 0,1 6,9 1,6 13,3 -0,7 Handel; Instandhalt.u.Rep.v.Kfz (G) 16,4 (G) 0,5 17,1 -0,3 7,1 0,5 Verkehr und Lagerei (H) 4,0 -10,3 (H) 5,2 1,1 3,5 -5,3 Gastgewerbe (I) 10,9 -5,2 (I) 4,1 -5,7 Immobilien, freiberufl. wiss. u. techn. 5,2 -3,8 Dienstl. (L,M) 5,5 -1,2 (L,M) 6,1 2,0 11,2 1,0 Wirtschaftliche Dienstleistung (N) 4,1 (N) 2,6 6,5 -4,4 3,2 -1,1 Arbeitnehmerüberlassung 0,1 (N-Unterwert) 26,0 1,3 -11,7 5,7 3,1 Öffentliche Verwaltung (O,U) 5,6 (O,U) 1,4 6,6 2,4 9,9 -6,5 Gesundheitswesen 12,9 (Ges.) 2,0 8,2 0,8 8,9 HL 18,8 Heime und Sozialwesen 9,2 OH (Heim.) 0,5 9,2 S-H 2,8 Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 16
In nahezu allen Bereichen ging in der Hansestadt Lübeck gering- fügige Beschäftigung zurück. Bei versicherungspflichtiger Beschäftigung zeigen sich bereits Auswirkungen im Gastgewerbe, Handel, freiberuflichen Tätigkeiten sowie Arbeitnehmerüberlassung. Veränderung gegenüber Vorjahr in % Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Geringfügige Beschäftigung * voraussichtlich Verschiebung durch Verlagerung des Beschäftigungsschwerpunktes Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 In nahezu allen Bereichen ging im Kreis Ostholstein geringfügige Beschäftigung zurück. Bei versicherungspflichtiger Beschäftigung zeigen sich bereits Auswirkungen bei Verkehr und Lagerei, im Gastgewerbe sowie bei freiberuflichen Tätigkeiten. Veränderung gegenüber Vorjahr in % Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung Geringfügige Beschäftigung * Absolute Zunahme bei Arbeitnehmerüberlassung von 19 Beschäftigten zum Vorjahr Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 17
Das Stellenangebot ging in Lübeck und Ostholstein ebenso wie im Landes- und Bundesschnitt insbesondere zu Beginn der Pandemie stark zurück und stabilisierte sich im Laufe des Jahres auf niedrigem Niveau 4.922 5.233 5.476 4.701 4.609 4.477 4.948 4.398 4.493 3.982 OH -4,7 % 3.793 8.976 8.908 8.175 8.025 8.251 7.614 7.637 7.314 7.084 6.979 HL -28,2 % 5.085 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2.019 2020 Gesamtbezirk S-H -19,0 % und Bundesgebiet -24,5 % -19,8 % Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 Das Angebot ging in nahezu allen Branchen zurück. Schwerpunkte der Kräftenachfrage lagen in der Arbeitnehmerüberlassung, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Handel. Anteile ausgewählter Wirtschaftsklassen an allen Veränderung zum Vorjahr in % Stellenzugängen 6,9 -43,9 Verarbeitendes Gewerbe (C) 7,7 (C) 11,9 6,7 -27,1 4,3 -19,8 Baugewerbe (F) 5,3 -8,7 (F) 5,9 -9,0 11,5 -22,2 Handel; Instandhalt.u.Rep.v.Kfz (G) 16,4 (G) 6,3 14,7 -18,9 3,9 -16,8 Verkehr und Lagerei (H) 1,8 (H) 32,7 3,1 -19,9 3,9 -45,4 Gastgewerbe (I) 17,0 (I) -23,9 5,8 -25,7 Wirtschaftliche Dienstleistung 13,2 -31,9 (L,M,N ohne ANÜ) 15,6 (L,M,N -1,8 ohne ANÜ) 13,4 -18,5 23,8 -26,4 (N,ANÜ) Arbeitnehmerüberlassung 4,4 (N-Unterwert) -9,3 15,5 -29,8 7,9 -8,6 100,0 Öffentliche Verwaltung (O) 6,4 (O) 6,2 9,8 -0,3 17,1 HL -23,1 Gesundheits- und Sozialwesen (Q) 14,8 (Q) OH 3,9 15,1 S-H -12,5 Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 18
In vielen Bereichen bleiben Fachkräfteengpässe* bestehen. In Lübeck sind Mechatronik-, Elektro-, Metall-, Gesundheits- und Reinigungsberufe besonders stark betroffen. *) Fachkräfteengpässe dargestellt an der Stellen-Bewerberrelation (weniger als 3 Bewerber pro gemeldete Stelle) Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 In vielen Bereichen bleiben Fachkräfteengpässe* bestehen. In Ostholstein sind Mechatronik-, Elektro-, Gesundheitsberufe sowie Berufe in der Lebensmittelherstellung besonders stark betroffen. *) Fachkräfteengpässe dargestellt an der Stellen-Bewerberrelation (weniger als 3 Bewerber pro gemeldete Stelle) Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 19
Arbeitslosigkeit stieg in Lübeck moderater als im Bundes- und Landesgebiet Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Hansestadt Lübeck Veränderung des Arbeitslosen- bestandes zum Vorjahr: Lübeck insgesamt: +12,0% SH: +15,6% Bund: +18,9% SGB II; 13.469* SGB II; 12.020 9.692 9.404 SGB II; 10.569 SGB II; 10.033 SGB II; 10.130 SGB II; 9.166 SGB II; 9.380 SGB II; 8.730 SGB II; 8.618 SGB II; 8.568 SGB II; 8.889 SGB II; 6.396 SGB II; 7.953 SGB II; 7.263 14.278 Jobcenter SGB II; 6.541 SGB II; 6.006 +6,5% SGB III; 5.119 3.637 2.797 3.008 2.429** 2.998 2.624 2.573 2.394 2.379 2.374 2.367 2.290 Arbeitsagentur 2.170 2.125 2.120 +25,7% 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 *Zusammenlegung Arbeitslosen- und Sozialhilfe sowie **Änderung der Betreuung von Beziehern mit aufstockenden Leistungen Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 Die Arbeitslosenquote* stieg in Lübeck erstmals nach zehn Jahren wieder an. Dabei fiel der Anstieg im Rechtkreis SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) stärker aus als im Jobcenter. 18,3 Arbeitslosenquoten in der Hansestadt Lübeck im Jahresdurchschnitt Monatswerte 2020 15,2 13,3 13,0 12,2 12,3 11,7 11,2 11,0 10,1 9,7 10,4 10,4 10,1 9,9 9,6 8,7 8,9 8,4 9,1 8,1 8,6 8,1 HL gesamt 8,3 8,7 8,6 8,7 8,6 8,3 8,2 8,1 8,2 7,9 7,8 7,8 7,4 7,3 7,2 7,2 7,3 6,4 5,7 5,9 5,8 5,8 5,8 5,6 5,5 5,5 5,5 5,7 5,5 SGB II 5,2 5,0 5,2 5,0 5,0 3,5 2,9 2,5 2,7 2,5 2,6 SGB III 2,3 2,2 2,2 2,6 2,8 2,8 2,9 2,8 2,7 2,7 2,6 2,7 2,1 2,0 2,2 2,2 2,1 1,9 2,2 2,1 2,1 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Jan 20 Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 20 2019 2020 HL 7,3 8,1 (+0,8 Prozentpunkte) AA 6,2 6,9 (+0,7 Prozentpunkte) Konjunkturelle Schwankungen wirken sich bei den Arbeitsagenturen im Rechtskreis SGB III stärker aus als in den Jobcentern in der Grundsicherung, so dass die Zahl der von der Arbeitsagentur betreuten Menschen und S-H 5,1 5,8 (+0,7 Prozentpunkte) die Arbeitslosenquote stärker anstieg. Eine weitere Rolle spielt 2020, dass die temporäre Verlängerung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld um Bund 5,0 5,9 (+0,9 Prozentpunkte) drei Monate im Rahmen des Zweiten Sozialschutz-Paketes die Übergänge in die Grundsicherung verhindert beziehungsweise verzögert und so die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III erhöht hat. *Arbeitslosenquoten auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 20
Bei allen Personengruppen stieg die Arbeitslosigkeit an. In Lübeck waren insbesondere Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende, Ausländer und Geringqualifizierte vom Anstieg betroffen. SGB III - Arbeitsagentur SGB II - Jobcenter Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 In Lübeck meldeten sich im Zuge der Corona-Krise weniger Arbeitslose in Beschäftigung ab als im Vorjahr und es meldeten sich mehr aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Aufgrund der Kontakt- beschränkungen starteten auch weniger Arbeitslose mit einer Maßnahme. Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 21
Unterbeschäftigung in der Hansestadt Lübeck 53 68 Unterbeschäftigung insgesamt 13.050; 1.910 584 mehr als im Vorjahr (+4,7%) 2.182 Unterbeschäftigungsquote plus u.a. Personen in 1.683 geförderter Selbständigkeit 11,0 % (+0,5%) 1.818 plus Personen, die aktuell gefördert werden bzw. Entlastungsmaßnahmen arbeitsunfähig sind umfassen 3.646 Personen plus Personen, die allein wegen der gesetzlichen Definition nicht als arbeitslos gelten Arbeitslose 9.404 8.400 Arbeitslosigkeit insgesamt 9.404; 1.005 mehr als im Vorjahr (+12,0%) Arbeitslosenquote 8,1% (+0,8) 2019 2020 Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 Arbeitslosigkeit stieg in Ostholstein moderater als im Bundes- und Landesgebiet Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Kreis Ostholstein Veränderung des Arbeitslosen- bestandes zum Vorjahr: Ostholstein insgesamt: +10,1% SH: +15,6% Bund: +18,9% SGB II; 6.167* SGB II; 5.944 SGB II; 5.598 5.983 SGB II; 3.103 5.788 SGB II; 5.022 SGB II; 5.076 SGB II; 4.576 SGB II; 4.464 SGB II; 4.046 SGB II; 4.076 SGB II; 4.093 SGB II; 3.995 SGB II; 3.775 SGB II; 3.445 9.592 SGB II; 3.182 SGB II; 3.071 Jobcenter +1,1% SGB III; 5.065 3.889 3.119 2.758 2.724 2.685 2.302** 2.648 2.443 2.384 2.364 2.346 2.229 2.207 2.186 2.174 Arbeitsagentur +22,8% 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 *Zusammenlegung Arbeitslosen- und Sozialhife sowie **Änderung der Betreuung von Beziehern mit aufstockenden Leistungen Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 22
Die Arbeitslosenquote* stieg in Ostholstein erstmals nach 15 Jahren wieder an, blieb aber unter der vom Landes- und Bundesschnitt. Vom Anstieg war insbesondere der Rechtkreis SGB III (Betreuung durch die Arbeitsagentur) betroffen. Arbeitslosenquoten im Kreis Ostholstein 11,3 im Jahresdurchschnitt Monatswerte 2020 9,7 8,8 8,0 8,0 7,4 7,0 6,5 6,5 6,4 6,2 6,1 6,0 5,9 5,9 5,7 5,8 5,6 5,5 OH gesamt 5,6 5,8 5,4 5,4 5,7 5,1 5,2 5,1 5,0 5,3 5,3 5,3 5,0 4,9 4,7 4,5 4,2 4,1 4,0 5,1 3,9 3,7 3,3 3,1 2,9 SGB II 2,9 2,8 2,8 3,0 3,2 3,1 3,1 3,1 2,9 2,8 2,9 2,7 2,8 3,9 3,1 2,5 SGB III 3,1 3,1 2,9 2,8 2,8 2,7 2,4 2,4 2,5 2,3 2,1 2,1 2,5 2,6 2,6 2,5 2,2 2,2 2,2 2,2 2,4 2,3 2,1 2,1 2005200620072008200920102011201220132014201520162017201820192020 Jan 20Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt NovDez 20 2019 2020 OH 5,0 5,5 (+0,5 Prozentpunkte) AA 6,2 6,9 (+0,7 Prozentpunkte) Konjunkturelle Schwankungen wirken sich bei den Arbeitsagenturen im Rechtskreis SGB III stärker aus als in S-H 5,1 5,8 (+0,7 Prozentpunkte) den Jobcentern in der Grundsicherung, so dass die Zahl der von der Arbeitsagentur betreuten Menschen und die Arbeitslosenquote stärker anstieg. Bund 5,0 5,9 (+0,9 Prozentpunkte) Eine weitere Rolle spielt 2020, dass die temporäre Verlängerung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld um drei Monate im Rahmen des Zweiten Sozialschutz-Paketes die Übergänge in die Grundsicherung verhindert *Arbeitslosenquoten auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beziehungsweise verzögert und so die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III erhöht hat. Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 Bei nahezu allen Personengruppen stieg die Arbeitslosigkeit an. In Ostholstein waren insbesondere Langzeitarbeitslose, Geringqualifizierte und Ausländer vom Anstieg betroffen. SGB III - Arbeitsagentur SGB II - Jobcenter Agentur für Arbeit Lübeck, Jahresbilanz 2020, Stand Januar 2021 23
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