Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/2017 - Kammer der Steuerberater und ...

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KAMMER DER WIRTSCHAFTSTREUHÄNDER         Amtsblatt
                                      der Kammer der
                                   Wirtschaftstreuhänder

                                          1/2017
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                                         Inhalt 01

                                   Inhalt

                                   01       Impressum

                                   02       Kurzberichte

                                   02   Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016
                                   23   Vorstand Protokoll der Sitzung vom 12.12.2016
                                   38   Vorstand Protokoll der Sitzung vom 30.01.2017
                                   52   Vorstand Protokoll der Sitzung vom 13.03.2017

                                   62       Verlautbarungen

                                   62 Veränderungen im Berufsstand vom 01.12.2016 bis 15.04.2017

    Impressum
    Medieninhaber (Eigentümer, Herausgeber, Verleger und Redaktion):
    Kammer der Wirtschaftstreuhänder · A-1120 Wien · Schönbrunner Straße 222-228 | 1 | 6 | 2
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    Das Amtsblatt erscheint nur in elektronischer Form, die angeführten Beilagen wurden nicht veröffentlicht.
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    Wahrung der gemeinsamen Interessen der Mitglieder. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Zustimmung des Medien-
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Kurzberichte

Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                          Protokoll 02

                               Kammertag
                               Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016

         Ort                   Kammer der Wirtschaftstreuhänder, Schönbrunner Straße 222-228, 1120 Wien
         ___________________
         Anwesend              36
         ___________________

         ___________________
         Protokoll             Benesch
         ___________________
         Beginn                16.00 Uhr
         ___________________
         Ende                  17.50 Uhr
         ___________________
         Nächste Sitzung       12. Juni 017

                                                              Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   02
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                              Protokoll 03

                 Inhalt:

                                                  Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   03
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                              Protokoll 04

1. Eröffnung der Sitzung        Hübner begrüßt die Teilnehmer und eröffnet die Sitzung.

                                Die erforderliche Beschlussfähigkeit liegt vor. Die Tagesordnung wird einstimmig
                                angenommen.

2. Bericht des Präsidenten      Hübner übergibt den Vorsitz an VP Schmalzl.

                                Hübner berichtet wie folgt:

                                Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!
                                Was sind die Entwicklungen und Themen in der Berichtsperiode, die unseren Be-
                                rufsstand derzeit beschäftigen und über die ich Ihnen heute berichten darf?

Vereinfachung/Bürokratieabbau   -- Wir melden uns regelmäßig öffentlich zu Wort, wenn es darum geht, die Steuer-
                                   gesetzgebung zu vereinfachen…
                                -- …und unsere Meinung wird gehört: So hat Ex-Rechnungshofpräsident Josef
                                   Moser vor zwei Wochen mit der Presse über den Reformbedarf in Österreich
                                   gesprochen und er meint darin: "Der Staat kann seine Vorschriften nicht mehr
                                   kontrollieren. Selbst die Kammer der Wirtschaftstreuhänder fordert, dass das
                                   Steuerrecht einfacher werden muss. Wenn sogar die, die daran verdienen, dass
                                   das System kompliziert ist, etwas ändern wollen, ist es nicht fünf vor zwölf. Es
                                   hat längst zwölf geschlagen."
                                -- Wir müssen die Vereinfachungen endgültig angehen – dazu haben wir inner-
                                   halb der Kammer eine Vereinfachungskommission ins Leben gerufen.
                                -- Einige konkrete Vereinfachungsvorschläge:
                                     1. Harmonisierung der Bemessungsgrundlagen zur Sozialversicherung und
                                         Lohnsteuer
                                     2. die Zusammenfassung der Lohnabgaben zu einer Dienstgeberabgabe
                                     3. Jahressteuergesetz
                                -- Unsere langjährige Forderung, die Neukodifizierung des Einkommenssteuerge-
                                   setzes, dürfte hoffentlich bald Realität werden. Wie wir aus dem Finanzministe-
                                   rium hören, wird emsig daran gearbeitet.

Belegerteilungspflicht          -- Im Rahmen unseres Kontaktkomitees zum BMF wurden wir darüber informiert,
                                   dass Überprüfungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Belegerteilungs-
                                   pflicht vorgesehen sind.
                                -- Lt. BMF obliegt es der Abgabenbehörde und ist diese verpflichtet, entspre-
                                   chende Überprüfungsmaßnahmen (auch vor Ort) zu setzen. Die Überprüfungs-
                                   maßnahmen beziehen sich insbesondere darauf, ob die gesetzlichen Verpflich-
                                   tungen der Belegerteilungspflicht erfüllt werden.
                                -- Lt. BMF werden auch in diesem Bereich zukünftig Schwerpunkte gesetzt. Die
                                   Auswahl der Kontrollen erfolgt auf Basis von Risikoanalysen; Ausnahmen für
                                   bestimmte Branchen sind nicht vorgesehen.
                                -- Die Steueradministration wird nicht einfacher.

                                                                  Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   04
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                              Protokoll 05

Wahrnehmungsbericht            -- Wir haben unsere Kolleginnen und Kollegen wieder um ihre „Wahrnehmungen“
                                  zur Steuergesetzgebung und Steueradministration gebeten.
                               -- Wir haben zahlreiche Rückmeldungen erhalten, für die ich mich an dieser Stelle
                                  bei Ihnen bedanken möchte. Das Feedback wird derzeit noch endredigiert, der
                                  Wahrnehmungsbericht 2014 – 2016 sollte spätestens Ende November fertigge-
                                  stellt sein.
                               -- Es zeigen sich primär folgende Kritikpunkte:
                                    1. Überschießende und praxisfremde Gesetzgebung, die oftmals auch un-
                                        mittelbar notwendige Reparaturgesetze nach sich ziehen
                                    2. die großen, politisch heiklen und komplexen Gesetzespakete werden oft
                                        mit unverhältnismäßig kurzen Fristen in Begutachtung geschickt
                                    3. In der Zusammenarbeit mit den Finanzämtern wird die unverhältnismäßig
                                        lange Dauer bei der Vergabe von USt-Identifikationsnummern und die Er-
                                        ledigungsdauer bei Anfragen kritisiert.
                                    4. Nach einem Teil der Wahrnehmungen des Berufsstandes hat sich die Au-
                                        ßenprüfungspraxis in den letzten 24 Monaten verschärft. Es sei spürbar,
                                        dass die Prüfer einem gewissen Druck ausgesetzt sind, Abgaben vorzu-
                                        schreiben bzw. Mehrergebnisse zu erzielen. Berufskollegen berichten
                                        weiters über eine gewisse Tendenz zur Kriminalisierung der geprüften
                                        Unternehmen.
                                    5. Der Wirtschaftssprecher der NEOS kritisierte übrigens auch in einem
                                        Gastkommentar im Standard die international vergleichsweise häufige
                                        Prüfung von KMUs in Österreich.
                                    6. Und wir hören von unseren Kollegen von überzogenen Maßnahmen im
                                        Arbeits- und Sozialrecht, z. B. von automatischen Strafen bei einer Falsch-
                                        einstufung eines Dienstnehmers.
                               -- Wir werden die wichtigsten Erkenntnisse auch ausgewählten Journalisten prä-
                                  sentieren.

Finanzpolizei                  -- Apropos Journalisten, ob Ente oder nicht, es ist uns nicht entgangen, dass in
                                  den Medien berichtet wurde, dass Finanzminister Schelling über die Abschaf-
                                  fung der Finanzpolizei nachdenkt.
                               -- Tatsache ist: Die Finanzpolizei wirbelt viel Staub auf, kostet viel, bringt aber
                                  nicht viel.
                               -- Wir gehen davon aus, dass die Finanzpolizei rund 25 Mio. pro Jahr kostet, ob
                                  das auch reinkommt…?

Vierte Geldwäsche-Richtlinie   -- Was auch ante portas steht: die 4. Geldwäsche-Richtlinie, die bis Juni 2017
                                  durch die Mitgliedstaaten in nationales Recht umzusetzen ist.
                               -- Die für unseren Berufsstand zentrale Frage ist, in wie weit Abgabendelikte als
                                  Vortaten zur Geldwäsche definiert werden. Wo ist die Grenze? Im Lichte der
                                  Panama-Diskussion ist zu befürchten, dass hier ein strikter Weg gefahren wird.
                                  Es sind Verschärfungen der bisherigen Bestimmungen und eine Ausweitung
                                  möglicher Verdachtsfälle ebenso unvermeidlich wie die Einführung eines wirk-
                                  samen Aufsichtssystems, was die Einhaltung der Bestimmungen im Berufs-
                                  stand betrifft.

                                                                  Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   05
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                              Protokoll 06

Vierte Geldwäsche-Richtlinie   -- Aus Sicht des Berufsstandes ist es aber wesentlich, dass keinesfalls über das
                                  Ziel hinausgeschossen wird, das sogenannte Beraterprivileg – also die Befrei-
                                  ung von der Meldepflicht bei rechtlicher Beratung und Vertretung – erhalten
                                  bleibt und die Aufsicht durch die KWT im Rahmen der Selbstverwaltung wahr-
                                  genommen wird.
                               -- Es wäre für unseren Berufsstand sehr belastend, wenn in Zukunft jedes kleines
                                  Delikt anzuzeigen wäre!
                               -- Unsere Position ist klar: Wir meinen, dass die jetzige Rechtslage in Österreich
                                  ausreichend ist. Wir werden unsere Argumente mit den zuständigen Ministerien
                                  – sowohl auf Experten- als auch Ministerebene – diskutieren.

Steuer und Moral               -- Ein uns bekanntes Thema wurde Mitte Oktober im österreichischen Parlament
                                  diskutiert: der Richtlinienvorschlag der EU-Kommission zur Steuervermeidung
                                  und gegen aggressive Steuerplanung.
                               -- Ich bin davon überzeugt, dass 99,9 % der österreichischen Steuerberater
                                  selbstverständlich gesetzestreu agieren. Aber ich glaube auch, dass es in ande-
                                  ren Ländern ganze Beratungsindustrien gibt, die gesetzliche Regeln ausnützen.
                               -- Für unseren Berufsstand stellt sich in diesem Zusammenhang vor allem die Frage:
                                  Was ist Recht und was ist nicht rechtmäßig? Wir haben ein Anrecht darauf, hier
                                  genau definierte Grenzen zu erhalten.
                               -- Ich möchte auch kurz auf das Kontenregister mit dem umfassenden Einschau-
                                  recht eingehen: In Deutschland, wo es ein bundesweites Kontenregister schon
                                  seit vielen Jahren gibt, steht das Einsichtsrecht mittlerweile auch den Sozialver-
                                  sicherungsträgern, den Gemeinden und sogar Gerichtsvollziehern zu.
                               -- Wir müssen uns darauf einstellen und unsere Klienten darüber informieren,
                                  dass das Einschaurecht in Zukunft bei vielen Betriebsprüfungen routinemäßig
                                  dazugehören wird.
                               -- Avisieren darf ich den ante-portas-stehenden grenzüberschreitenden Informa-
                                  tionsaustausch.

WTBG                           Ein Thema, das uns schon zu lange begleitet ist die WTBG-Novelle.

                               -- Sie wurde uns im Frühjahr vom BMWFW für Anfang kommenden Jahres avisiert
                                  und ein Begutachtungsentwurf bis Herbst diesen Jahres zugesagt. Um das Mi-
                                  nisterium zu unterstützen, wurden im Sommer für sämtliche Novellierungswün-
                                  sche der Kammer Textvorschläge samt Erläuterungen vorgelegt.
                               -- Der Entwurf ist letzten Freitag an uns gegangen. Alle unsere Wünsche wurden
                                  aufgenommen.
                               -- Aber: Gesetzesentwurf geht an das Kabinett, mal sehen, welche Änderungen
                                  noch eingearbeitet werden. Eine BIBU-Gesetzesnovelle wurde uns in diesem
                                  Zusammenhang bereits angekündigt.

                                                                  Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   06
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                             Protokoll 07

WTBG                           Zur Erinnerung: unsere wichtigsten Novellierungswünsche sind:

                                   1. die Neuordnung der Berufsgruppen und der Direktantritt zum WP. Der
                                      künftig getrennte Zugang ist die längst notwendige Anpassung an inter-
                                      nationale Standards. Die Berufsgruppen konnten sich auch auf eine Neu-
                                      gestaltung der Fachprüfungen einigen.
                                   2. Vertretungsrechte gegenüber der Finanzpolizei
                                   3. Vertretungsrechte auf dem Gebiet des Verwaltungsstrafrechts
                                   4. Vertretungsrecht vor dem Bundesverwaltungsgericht in SV-Angelegen­
                                      heiten
                                   5. Erstellung von zumindest formularmäßig gestalteten Verträgen

                               Was wir aktuell noch brauchen vom Gesetzgeber ist die Bestellung von WTs als
                               Verfahrenshelfer in Abgabeverfahren

                               -- Der Verfassungsgerichtshof hat in einem Erkenntnis den § 40 Verwaltungs-
                                  gerichtsverfahrensgesetz als verfassungswidrig aufgehoben, mit der Begrün-
                                  dung, dass es Verfahrenshilfe nicht nur in Abgabeverfahren, sondern auch in
                                  verwaltungsgerichtlichen Abgabeverfahren geben muss. Beide Verfahren fallen
                                  gemäß WTBG in unseren Zuständigkeitsbereich. Bislang war jedoch im § 40 des
                                  VwGVG nur die Möglichkeit eines Rechtsanwaltes als Verteidiger vorgesehen.
                               -- Wir haben vorige Woche einen Begutachtungsentwurf des Abgabenänderungs-
                                  gesetzes 2016 zur Stellungnahme erhalten.
                               -- Positiv ist, dass wir Wirtschaftstreuhänder exklusiv als Verfahrenshelfer in ge-
                                  richtlichen Abgabeverfahren genannt.
                               -- Offen ist noch die Finanzierung der Verfahrenshilfe.

Neue Abschlussprüferregelung   -- Nach dem Abschlussprüfer-Aufsichtsgesetz wurde seit dem letzten Kammertag
                                  auch das Abschlussprüfungsrechts-Änderungsgesetz verabschiedet. Der KWT
                                  ist es auch hier gelungen, wesentliche Anliegen des Berufsstands erfolgreich in
                                  den Gesetzwerdungsprozess einzubringen.
                               -- So konnte eine Verlängerung der Frist für die personenbezogene Rotation so-
                                  wohl für Gesellschaften von öffentlichem Interesse als auch für fünffach große
                                  Gesellschaften von fünf auf sieben Jahre erreicht werden, die Cooling Off-Pe-
                                  riode wurde mit 3 Jahren festgesetzt. Damit konnte ein „gold plating“ bei den
                                  internen Rotationsfristen erfolgreich verhindert werden.
                               -- Seit Anfang Oktober gibt es auch eine Abschlussprüfer-Aufsichtsbehörde, die
                                  APAB, die hoffentlich mit Augenmaß agiert, wie ihre Vorgängerinnen.
                                  ÌÌ Vorstand der neuen Behörde sind:
                                  ▹ Koll. WP Mag. Peter Hofbauer und
                                  ▹ Mag. Michael Santer
                                  ÌÌ Für die neu geschaffene Qualitätsprüfungskommission (QPK), welche inner-
                                     halb der APAB die bisherigen Aufgaben des AeQ übernimmt, wurden von der
                                     KWT 4 Mitglieder und 4 Ersatzmitglieder nominiert.
                                  ÌÌ Vorsitzende des Aufsichtsrates der Behörde ist
                                  ▹ Fr. Dr. Wiedermann-Ondrej/ BMF.

                                                                 Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   07
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                              Protokoll 08

Neue Abschlussprüferregelung       Die Vorstände der APAB sind nunmehr gefordert, möglichst rasch eine effiziente
                                   und schlanke Behörde aufzustellen.
                                   Noch zu führen sind Gespräche, wie die Entschließung des Nationalrats anläss-
                                   lich der Beschlussfassung über das APAG betreffend die Finanzierung der Be-
                                   hörde und das Bescheinigungssystem umzusetzen sein wird.
                                -- Zum neuen Aufsichtssystem für die Wirtschaftsprüfer hatten wir Mitte Septem-
                                   ber auch eine informative Veranstaltung im BMF.

Erneuerung der Gewerbeordnung   -- Im Zuge der angesprochenen Diskussion über die Reform der Gewerbeordnung
                                   geht auch der politische Wunsch nach einer weiteren Liberalisierung der Freien
                                   Berufe.
                                -- Wir Wirtschaftstreuhänder sind nicht die einzigen Betroffenen: Die Notare müs-
                                   sen um ihren Gebietsschutz bangen und die Apotheker kämpfen gerade darum,
                                   dass das Apothekenmonopol auf nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
                                   hält.
                                -- In diesem Zusammenhang ist auch zu berichten, dass die Diskussion über die
                                   Interdisziplinären Gesellschaften noch nicht vom Tisch ist, das Thema flackert
                                   auf Wunsch der SPÖ immer wieder auf.
                                -- Die Position der Kammer ist unverändert und durch den im Rahmen des letzten
                                   Kammertages gefassten Grundsatzbeschlusses untermauert.
                                -- Wir Freiberufler bündeln in diesem Bereich im Rahmen der BUKO unsere Kräfte,
                                   die Politik müsste es also gegen unseren Willen durchsetzen.

Aktuelles/Trends
aus dem Berufsstand

Konkurrenz ausländischer        -- Wo der Liberalisierung auf EU-Ebene Schranken gesetzt werden, ist die Frage,
Steuerberatungsgesellschaften      inwieweit ausländische Steuerberater einen Marktzugang erhalten.
                                -- Auf Basis eines Verfahrens vor dem EuGH gilt die rechtliche Meinung, dass der
                                   Zugang ausländischer Steuerberater und Steuerberatungsgesellschaften vom
                                   Nachweis der dafür als notwendig erachteten Kenntnisse und Fähigkeiten ab-
                                   hängig zu machen ist. Diese Beschränkung des freien Dienstleistungsverkehrs
                                   rechtfertigt der EuGH mit der Verhinderung von Steuerhinterziehung und dem
                                   Verbraucherschutz.
                                -- Diese Aussage des EuGH-Judikats ist prinzipiell bei uns in Österreich geltendes
                                   Recht.

Digitalisierung                 -- Kommen wir zu meinem nächsten wichtigen Thema für den Berufsstand: die
                                   Digitalisierung.
                                     1. Die fortschreitende Digitalisierung revolutioniert bisherige Geschäftsmo-
                                        delle der Mandanten und der Steuerberater selbst. Zentrale Tätigkeits-
                                        felder der Steuerberater werden sich verändern.
                                     2. Mitunter werden es die Mandaten sein, die den Steuerberater fordern, in
                                        vielen Fällen aber wird es auch der Steuerberater sein, der seinen Klienten
                                        die Vorteile der Digitalisierung näher bringt und den Weg dorthin ebnet.

                                                                  Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   08
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                                   Protokoll 09

Aktuelles/Trends                         3. Diese Umstellung auf einen digitalisierten Workflow steht noch sehr vie-
aus dem Berufsstand                          len Kanzleien bevor, wie wir aus unserer Umfrage, die wir an unsere über
Digitalisierung                              3.700 selbständigen Mitglieder ausgeschickt haben, wissen. Lediglich 1 %
                                             der Respondenten unserer Online-Umfrage „Workflow-Digitalisierung in
                                             der Kanzlei“ kann festhalten: „Unsere Kanzlei ist voll digitalisiert“.
                                         4. Die Umfrage zeigt noch andere interessante Ergebnisse: 90 % der insge-
                                             samt 733 Teilnehmer sind der Meinung, dass sich ihre Steuerberatungs-
                                             kanzlei durch die Digitalisierung stark verändern wird bzw. sich bereits
                                             stark geändert hat.
                                         5. Ein Großteil der Antwortenden wünscht sich entsprechende Aus- und Wei-
                                             terbildungsangebote zur Digitalisierung und die WT-Akademie hat bereits
                                             darauf reagiert: Ich freue mich ankündigen zu können, dass unsere Aka-
                                             demie schon in diesem Monat entsprechende Seminare anbieten wird.
                                             Das Programmangebot wird in Abstimmung mit dem Zukunftsausschuss
                                             der KWT eine ständige Erweiterung erfahren.
                                         6. Die Umfrage stellt somit auch einen klaren Auftrag der Kollegenschaft
                                             an die KWT dar, beim Projekt Digitalisierung weiter zu unterstützen. Ich
                                             versichere Ihnen, wir werden auch in Zukunft dem Thema Digitalisierung
                                             Priorität einräumen.
                                         7. Wir haben bereits nach dem erfolgreichen Abschluss des ersten KWT-Di-
                                             gitalisierungsprojekts eine Case Study II gestartet, an der 25 Kanzleien
                                             teilnehmen. Der Kick-off fand im August 2016 statt, das Projekt wird von
                                             September 2016 bis Mai 2017 laufen. Sie alle können von diesen Erfah-
                                             rungen profitieren.
                                         8. Meine persönliche Sorge gilt, dass sich die EDV-Anbieter künftig verstärkt
                                             direkt an die Unternehmer wenden und dass die Wirtschaftstreuhänder
                                             dadurch in Zugzwang kommen. Ich wollte, wir hätten, wie es in Deutsch-
                                             land der Fall ist, auch ein Genossenschaftsmodell in Österreich.
                                         9. Heute im Präsidium haben wir beschlossen, dass wir für den Berufsstand
                                             im kommenden Frühjahr ein Fachsymposium veranstalten werden.
                                         10. Alle großen EDV-Anbieter werden eingeladen, um darzulegen, welche
                                             Schritte zur Digitalisierung notwendig sind und welche berufspolitischen
                                             Herausforderungen diese mit sich bringt.

Fachsenate / Facharbeit im Berufs-   -- In der Tischvorlagen finden Sie eine Auflistung der zahlreichen Begutachtungen
stand für den Berufsstand               und Stellungnahmen sowie aktuellen Projekte aus den Fachsenaten.

                                        Der Berufsstand wird über diese Arbeit intensiv informiert:
                                     -- Im Jahr 2016 gab es bisher insgesamt 29 Steuerfachsenats-Newslettern über
                                        Neuerung zu Steuergesetzen und Judikatur. Dies entspricht dem Versand eines
                                        Steuerfachsenats-Newsletter rund alle 10 Tage. Allein seit Juni 2016 wurde die
                                        Kollegenschaft bereits mit 14 Steuerfachsenats–Newslettern aktuell gehalten.
                                     -- Hinzu kommen noch die Sammelnewsletter, die Fachinformationen aus den an-
                                        deren Fachsenaten abdecken, und die zahlreichen regionalen Rundschreiben
                                        und Newsletter der Landesstellen, sowie Aussendungen zu aktuellen Anlässen.

                                                                       Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   09
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                                Protokoll 10

Zu den Zahlen aus dem Berufs-   Wir haben per 1. November 7.423 natürliche Personen als ordentliche Mitglieder
stand                           der KWT.

                                -- Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs von 2,1 %.
                                -- 5.489 Personen sind Steuerberater, das sind 74 % der Mitglieder. Ihre Zahl ist
                                   im Jahresvergleich um 2,7 % gestiegen.
                                -- 1.934 Personen sind Wirtschaftsprüfer. Ihre Zahl ist im Jahresvergleich nahezu
                                   unverändert (plus 7 WP). Das heißt, der Zugang stagniert.
                                -- Es besteht Hoffnung, dass die Abwärtsspirale beendet werden könnte. Erst-
                                   mals seit dem Geschäftsjahr 2013/14 verzeichnet unsere WT-Akademie stei-
                                   gende Teilnehmerzahlen bei WP-Ausbildungsseminaren
                                -- Im GJ 2013/14 gab es 20 Kurse mit 476 Teilnehmern. Für das GJ 2016/2017 er-
                                   warten wir eine Steigerung auf 490 Teilnehmer.
                                -- Auch die Zahl der Berufsanwärter lässt hier hoffen. Sie ist wieder deutlich ge-
                                   stiegen: um 5,1 % auf 3.238.
                                -- Die Damen sind weiterhin im Vormarsch, der Anteil der weiblichen Berufsange-
                                   hörigen beträgt bereits 41 %; unter den Berufsanwärtern sind 58 % weiblichen
                                   Geschlechts.
                                -- Ebenso zeigt sich weiter die Tendenz zum angestellten Steuerberater und Wirt-
                                   schaftsprüfer:
                                   Waren vor 10 Jahren erst 30 % der aktiven Wirtschaftstreuhänder ausschließlich
                                   angestellt tätig, sind es heute bereits 39 %.
                                -- Die Zahl der Wirtschaftstreuhänder, die ihre Befugnis ruhend gemeldet haben,
                                   ist in den letzten zehn Jahren von 8 auf 11 % gestiegen.
                                -- Aktueller Stand Mitarbeiter der KWT (Vollzeitäquivalent): 50

die Umsätze im letzten Jahr     Wie haben sich die Umsätze im letzten Jahr entwickelt?

                                -- Wie ich schon im Juni berichtet habe, zeigt der Mitgliederumsatz 2015 wieder
                                   ein sehr erfreuliches Bild. Er ist auf rund 2,26 Milliarden Euro gestiegen, also
                                   ein Plus von 4,2 %.
                                -- Vielleicht ein paar Worte zur Aufteilung, allerdings basiert diese auf den freiwil-
                                   ligen Meldungen und diese sind mit Vorbehalt zu genießen:
                                      1. Der größte Teil, nämlich 56 % werden uns in der Beratung und Bilanzie-
                                         rung gemeldet;
                                      2. Gefolgt von Buchhaltung und Lohnverrechnung mit einem Anteil von
                                         knapp 36 %;
                                      3. Auf die Abschlussprüfung entfallen rund 7 % der an die KWT gemeldeten
                                         Umsätze.
                                      4. Die Umgründungen machen 1 % aus.

Facts&Figures aus der Kammer    Weitere, hoffentlich interessante, Zahlen für Sie:

                                -- Eine wichtige Budgetposition, für die wir knapp 30 % unseres Budgets ausge-
                                   ben, ist die Excedenten-Versicherung.

                                                                    Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   10
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                             Protokoll 11

Facts&Figures aus der Kammer       1. Für die jährlich neu zu verhandelnde Excedenten-Versicherung werden wir
                                      2017 ca. 4,4 Mio. € Prämie (inkl. Versicherungssteuer) bezahlen, was im
                                      Vergleich zu den Vorjahren kaum einen Anstieg bedeutet.
                                   2. Wir werden sehen, wie sich die Verhandlungen künftig entwickeln und
                                      sind derzeit mit der Evaluierung des geltenden Excedentenversicherungs-
                                      vertrages unter Zuhilfenahme unserer Versicherungsmakler von AON be-
                                      schäftigt.
                                   3. Themen für die nächste Verhandlungsrunde mit HDI sind etwa eine Klar-
                                      stellung hinsichtlich der Serienschadenklausel. Auch Rechtsauffassungen
                                      bzgl. Zinsen iZm der Frage der Eintrittspflicht der Höhe nach bei Vorliegen
                                      mehrerer Versicherungsverträge ist ein Thema.
                                   4. Ein weiteres Thema sind auch die Prozesskosten. Bei einem langwierigen
                                      Prozess können naturgemäß hohe Prozesskosten entstehen, wobei bei
                                      Ausschöpfung der maximalen Versicherungssumme die Prozesskosten
                                      unter Umständen nicht mehr von der Excedentenversicherungssumme
                                      umfasst wären.

                               Wen es interessiert:
                               -- Verfahrenshilfeverteidiger in Finanzstrafverfahren wurden von der KWT im Vor-
                                  jahr 10 und 2016 bis dato 14 bestellt. Also: Wir sehen einen Anstieg.
                               -- In Sachen Pfuscherbekämpfung hatten wir seit 2009 bis Ende 2015 insgesamt
                                  195 Fälle, 28 sind in diesem Jahr hinzugekommen. Hier sind wir auf die Unter-
                                  stützung der Kollegenschaft durch Hinweise angewiesen. Nach wie vor gilt: Wir
                                  verfolgen nur jene Fälle, in denen die Anwälte auch Erfolgsaussichten prognos-
                                  tizieren. So haben wir bei Gericht eine hohe Erfolgsquote.
                               -- Im Disziplinarwesen liegen in diesem Jahr bis jetzt 519 Anzeigen vor, wobei
                                  468 Anzeigen die Verletzung der Fortbildungsverpflichtung 2015 betreffen. Ich
                                  weiß, dass das ein lästiges Thema ist, aber es ist notwendig – auch für unsere
                                  Abgrenzung von den Buchhalter-Berufen.
                               -- Leider müssen wir in manchen Fällen als Behörde vorgehen und Suspendie-
                                  rungs- und Widerrufsverfahren einleiten. Dies war heuer bis dato in 3 Fällen
                                  wegen eines Insolvenzverfahrens und in 3 Fällen wegen eines Strafverfahrens
                                  erforderlich. 13 Fälle wegen fehlender Berufshaftpflichtversicherung wurden
                                  wieder eingestellt, da der Versicherungsnachweis erbracht wurde.
                               -- Im Prüfungswesen lag die Durchfallquote bei den letzten zehn schriftlichen
                                  Klausuren der Steuerberater-Fachprüfung im Durchschnitt bei ca 46 %.

                               Die neue Funktionsperiode der Prüfungskommissionen hat mit 1. Oktober begon-
                               nen.

                               Zum Dank an die scheidenden und zur Begrüßung der neuen Prüfungskommis-
                               säre gab es für die Steuerberater-Kommission einen Empfang im BMF und für die
                               Wirtschaftsprüfer-Kommission einen Empfang in der Münze Österreich. Bei die-
                               ser Gelegenheit wurden den Prüfungskommissären die Eckpunkte der geplanten
                               WTBG-Novelle vorgestellt.

                                                                 Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   11
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                                Protokoll 12

Vorsorgewerk               Die Zahlen zur Performance per 31. Oktober sehen Sie auf dem Chart.
                                                            Beginn* bis   Beginn* bis      YTD bis       Fonds­volumen
                                                            31.12.2015    30.10.2016      30.10.2016     per 30.10.2016
                                                                p.a.         p.a.
                            KWT-Classic                       2,73 %         2,66 %         1,24 %          83 Mio €
                            (bis 12.2.08 KWT-konservativ)
                            KWT-ausgewogen                    2,76 %         2,77 %         2,54 %         142 Mio €
                            KWT-dynamisch                     2,25 %         2,28 %         2,26 %         105 Mio €
                            Gesamtvolumen                                                                  330 Mio €
                           * Beginn = Übernahme des Mandats durch die Spängler KAG per 2.11.2001

Finanzen                   Zu unseren Finanzen möchte ich auch einige Zahlen berichten:

                           Bei der Budgeterstellung für das Jahr 2015 sind wir jeweils von einem 2,5%igen-
                           Umsatzwachstum ausgegangen und haben einen Abgang von € 971.000 budge-
                           tiert, demgegenüber steht ein Gewinn von 30 T€.

                           Die Abweichungsanalyse schaut so aus:
                           -- 400 T€ Mehreinnahmen aus Umlagen: Erfreulicherweise und trotz der schwie-
                              rigen wirtschaftlichen Situation betrug die Umsatzsteigerung für das Jahr 2015
                              4,2% (2014: 4,1%)
                           -- 600 T€ Kosteneinsparungen: Überwiegend in Personal (150 T€) und Marketing
                              (33 T€), weil zwei Projekte budgetiert (Namensänderung und neue Homepage)
                              budgetiert waren, aber 2015 noch nicht realisiert wurden.

                           Wie sieht es im heurigen Jahr aus?
                           Voraussichtlich wird auch das Ergebnis 2016 besser ausfallen als budgetiert.

                           Im Budget 2016 gingen wir vorsichtshalber von einem prognostizierten Umsatz-
                           wachstum in Höhe von 3% aus. Der budgetierte Abgang beträgt laut Jahresvoran-
                           schlag 2016 rd. 1,3 Mio. €. Demgegenüber steht ein Abgang laut aktueller Hoch-
                           rechnung von ca. 310 T€. Diese Verbesserung ergibt sich größten Teils durch die
                           Auflösung einer Pensionsrückstellung durch Todesfall und einiger nicht realisier-
                           ter Projekte.
                           Die Prognose für das Eigenkapital per Ende 2016 beträgt aus heutiger Sicht rund
                           8,6 Mio. €.
                           Per Ende 2016 wird die KWT also über die zu haltende Mindestreserve hinaus wei-
                           tere Reserven in Höhe von 5 Mio. € halten.
                           Bezieht man in diese Betrachtung die WT-Akademie mit ein, so kommt noch das
                           Eigenkapital der WT-Akademie in Höhe von ca. 2,5 Mio. € hinzu.

Marketing & PR             Im Bereich Marketing & PR hat es seit dem letzten Kammertag eine ganze Reihe an
                           Aktivitäten und Initiativen gegeben.

Imageumfrage Spectra       Dieses Jahr wurde im Oktober bereits zum 5. Mal vom Linzer Spectra-Institut wie-
                           der das Image des Berufsstandes bei 500 Unternehmen erhoben. Die Ergebnisse
                           liegen bereits vor und sind weiterhin erfreulich:

                                                                   Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   12
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                                      Protokoll 13

Marketing & PR                         Das Image der Steuerberater konnte sich auf einem ohnehin hohen Niveau – un-
Imageumfrage Spectra                   ter Berücksichtigung der statistischen Schwankungsbreite - halten – 82% der be-
                                       fragten Unternehmen waren mit der Beratungsqualität ihres Steuerberaters sehr
                                       zufrieden/zufrieden. Beim Image der Wirtschaftsprüfer existiert ein Delta zwi-
                                       schen dem allgemeinen Image (dieses hat sich stark verbessert) und dem Image
                                       der Nutzer der Leistungen der Wirtschaftsprüfer. Hier gilt es die Ergebnisse zu ana-
                                       lysieren.

Positionierung der Steuerberater       Der Schwerpunkt der Positionierungsarbeit der Steuerberater liegt dieses Jahr auf
                                       dem Thema Gründer/Start Ups. Die Bedeutung der Steuerberater gerade in der
                                       Gründungsphase wird stärker herausgearbeitet, um den Berufsstand optimal zu
                                       positionieren und um die Abgrenzung zu den Bilanzbuchhaltern herauszuarbei-
                                       ten. Dieser Schwerpunkt wird ganzjährig durch werbliche Maßnahmen, wie Inse-
                                       rate, Gründer-Beilagen in Tageszeitungen und Kooperationen mit zielgruppen-re-
                                       levanten Medien unterstützt. Die Nachfrage nach den niemals-ohne-Gutscheinen
                                       ist ungebrochen hoch, auch die Bekanntheit der Aktion im Berufsstand steigt stark
                                       an. Seit Beginn der Aktion im Jahr 2013 wurden bereits über 3.700 Gründerboxen/
                                       Gründergutscheine bestellt, davon über 2.000 alleine im Jahr 2016.

                                       Strategisch wird derzeit der werblich-kommunikative Schwerpunkt 2017 geplant,
                                       welcher eine logische und stringente Weiterführung des Gründerthemas sein wird.
                                       Gründer auch weiterhin beim Steuerberater zu halten und die kompetente Betreu-
                                       ung durch diesen wird auch 2017 im Vordergrund stehen.

                                       Vorbereitet wird gerade auch ein Auftritt der Steuerberater auf Facebook, hier ist
                                       die Grundausrichtung Service und Information geplant.

Positionierung der Wirtschaftsprüfer   Die Wirtschaftsprüfer haben im letzten Herbst die Kommunikationsziele und -akti-
                                       vitäten für die kommenden Jahre erarbeitet.

                                       Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde bereits eine Marktforschung an Studenten
                                       wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtungen und unseren Berufsanwärtern
                                       durchgeführt. Die Ergebnisse werden derzeit durch den WP-Ausschuss analysiert
                                       und darauf aufbauend werden Umsetzungsmaßnahmen definiert.

                                       Im September 2016 fand anlässlich des neuen APAG und APRÄG ein Symposium im
                                       BMF mit den Legistinnen des Finanz- und Justizministeriums statt. Die Veranstal-
                                       tung war sehr gut besucht, derzeit wird eine Nachlese für alle Teilnehmer und den
                                       Berufsstand produziert. Um das Thema APAG und APRÄG auch den Unternehmen
                                       näherzubringen, werden November/Dezember Einschaltungen und Advertorials
                                       geschalten, um hier weitergehend zu informieren.

KWT: Neuer Name/neues Logo             Im Rahmen des PR- Budgets wurden für das Sonderprojekt „Umbenennung/Logo“
                                       100.000 € reserviert. Diese Umstellung wird zeitnah mit dem Inkrafttreten des WT-
                                       BG-neu umgesetzt werden.

                                                                          Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   13
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                                  Protokoll 14

70 Jahre KWT/25 Jahre WT-Akademie   2017 feiert die KWT ihr 70-jähriges Bestehen, die Akademie der Wirtschaftstreu-
                                    händer ihr 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wird es einen gemeinsamen
                                    Event geben, um hier Synergieeffekte zu nützen.
                                    Es wird einen Event geben, der in Wien ausgerichtet wird sowie zeitgleich selb-
                                    ständige Events in den Landesstellen Linz, Graz, Klagenfurt, Innsbruck und Salz-
                                    burg und Vorarlberg. Hier fungieren jeweils die Landespräsident/innen als Gastge-
                                    ber/innen. Vorteil ist der Multiplikationseffekt in die Bundesländer.

AG Wirtschaftsmediation             Die AG Mediation hat aktuell im Oktober 2016 einen Kommunikations-Workshop
                                    durchgeführt, um die Maßnahmen und die adressierten Zielgruppen zu bündeln
                                    und neu auszurichten. Auf Basis der Ergebnisse des Workshops werden neue Info-
                                    und Werbeaktivitäten entwickelt.

BA-Ausschuss / Berufsanwärter       Im Oktober fand für 18 Berufsanwärter aus Wien, Niederösterreich und dem Bur-
                                    genland eine Exkursion in das Finanzzentrum Wien Mitte statt.

                                    Die Exkursion gab den angehenden Kolleginnen und Kollegen Einblick „hinter die
                                    Kulissen“ des Finanzzentrums Wien Mitte.

                                    Eine ganze Reihe von PR-Aktivitäten gab es auch von unseren Landesstellen in
                                    den Bundesländern. Sie finden eine Zusammenstellung dazu in Ihrer Tischvorlage.

Pressearbeit                        Pressearbeit ist uns wichtig – Wir achten auf Ausgewogenheit sowohl hinsichtlich
                                    unserer Themen, der Regionalität der Medien wie auch der Interviewpartner.

                                    -- Unser Thema Nummer 1 sind nach wie vor unsere Forderung nach Vereinfa-
                                       chungen in der Steuergesetzgebung und die überbordende Bürokratie. Wir fin-
                                       den zu diesem Thema nach wie ein offenes Gehör bei den Journalisten.
                                    -- Wir waren auch mit einzelnen Fachthemen der Steuergesetzgebung und mit
                                       den neuen Abschlussprüferregeln in den Medien vertreten.
                                    -- Wir sprechen mit Journalisten auch verstärkt die Berufs-Chancen und die viel-
                                       fältigen Karrieremöglichkeiten in unserem Berufsstand, etwa mit dem Kurier
                                       und mit den Oberösterreichischen Nachrichten. Über den Lehrberuf Steuerassi-
                                       stenz war zuletzt in der Kronen Zeitung zu lesen.
                                    -- Und wir unterstützen die Akademie in der redaktionellen Pressearbeit, bei-
                                       spielsweise mit Presseaussendungen über den Lehrgang an der Uni Wien oder
                                       über das erfolgreiche vergangene Geschäftsjahr.
                                    -- Auch das Spendengütesiegel ist in der Öffentlichkeit und am Spendenmarkt
                                       nach wie vor gut verankert.
                                       ÌÌ Einen Hänger hatten wir bei einer Spendengütesiegelprüfung. Aber auch das
                                          ist Geschichte: Die betroffene NPO hat seinen Antrag für das Spendengütesi-
                                          egel selbst zurückgezogen.
                                       ÌÌ Mittlerweile führen 253 NPOs das Spendengütesiegel. Auch heuer fand im
                                          Juni wieder ein OSGS- Forum mit Workshops und Networking statt.

                                                                      Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   14
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                         Protokoll 15

Aus der WT-Akademie        Aus der WT-Akademie gibt es traditionell immer Erfreuliches zu berichten:

                           -- Im Geschäftsjahr 15/16, das am 31. August 2016 geendet hat,
                              ÌÌ erzielte die Akademie einen Umsatz von 11,1 Mio €;
                              ÌÌ das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 4,2%.
                              ÌÌ Damit weist die Akademie weiterhin eine konstante Entwicklung auf.
                              ÌÌ Am 1. September 2016 begann die Akademie das 25. Geschäftsjahr.

                           Anlässlich dieses Jubiläums hat der Aufsichtsrat beschlossen, jedem ordentlichen
                           Kammermitglied einen Gutschein in Höhe von € 200,- zu gewähren.
                           Leisten kann sich das die Akademie durch eine jahrelange erfolgreiche Tätigkeit
                           und die hohe Bereitschaft des Berufsstandes, permanent in Aus- und Weiterbil-
                           dung zu investieren.

                           -- Auch das neue Geschäftsjahr konnte erfolgreich gestartet werden:

                              ÌÌ Bei der Serie „Das große Akademie-Herbstseminar“ konnten bei 9 Veranstal-
                                 tungen über 3400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den aktuellsten Wis-
                                 sensstand gebracht werden.
                              ÌÌ Für die Umgründungs-Spezialisten steht in dieser Woche das bereits 18. Salz-
                                 burger Steuerforum mit den Professoren Schwarzinger und Wiesner auf dem
                                 Programm.
                              ÌÌ Mit 230 teilnehmenden WTs aus ganz Österreich zählt dieser Klassiker zu den
                                 absoluten Highlights im Herbst!
                              ÌÌ Die e-learning Produktpalette der Akademie wird durch Lernvideos zu be-
                                 triebswirtschaftlichen Themen ergänzt und können über die Lernplattform
                                 bezogen werden.
                              ÌÌ Nach langer, zum Teil mühevoller Suche wurde nun ein attraktiver Standort
                                 für ein Tiroler Berufsstandszentrum in Innsbruck gefunden. Die Räumlich-
                                 keiten werden zurzeit adaptiert und auf die speziellen Bedürfnisse der Aka-
                                 demie angepasst. Ab Anfang 2017 stehen dann moderne Räumlichkeiten für
                                 die Landesstelle der Kammer und Seminarräume der Tiroler Kollegenschaft
                                 zur Verfügung.

                           -- Für einen neuen Standort von KWT und Akademie in Wien sind die Detailpla-
                              nungen im Gange. Die KWT und die Akademie beabsichtigen, sich im neuen
                              Bürogebäude „QBC“ beim Wiener Hauptbahnhof wieder eine Ebene zu teilen.
                              Nach derzeitigem Planungsstand sind die neuen Räumlichkeiten mit insgesamt
                              3.600 m2 um rund 250 m2 kleiner. Einsparungsbedarf ergibt sich bei den KWT-
                              Räumlichkeiten, vor allem aus der Verkleinerung der Bibliothek und einer ande-
                              ren Gangsituation.

                           -- „Wir wollen die Besten – dann müssen wir sie auch zu uns lassen“ – unter die-
                              sem Motto steht die Öffnung der Akademie-Veranstaltungen für interessierte
                              Personen außerhalb des Berufsstandes.

                           -- Hauptzielgruppen sind einerseits qualifizierte Mitarbeiter von Unternehmen,
                              andererseits Multiplikatoren wie Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen und
                              natürlich Schülerinnen und Schüler kaufmännischer Schulen!

                                                             Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   15
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                                Protokoll 16

Internationale Vernetzung         Zum Ende meiner Ausführungen stehen wie immer die internationalen Aktivitäten.

                                  -- Das Kammerpräsidium hatte Ende September eine Arbeitssitzung mit allen
                                     Delegierten der KWT in internationalen Organisationen und Gremien, um die
                                     internationale Positionierung und Vernetzung der KWT zu erörtern und die ge-
                                     meinsame Strategie bei den internationalen Aktivitäten abzustimmen.
                                     Die Tätigkeit der Delegierten in den internationalen Gremien ist mit stark wach-
                                     sendem Arbeitsaufwand verbunden: die Sitzungsvorbereitung, Reisezeiten,
                                     Sitzungszeiten und auch die An- und Abarbeitung der Themen brauchen Zeit.
                                     Die Anzahl der Themen, mit denen sich eine Interessenvertretung auf europä-
                                     ischer und globaler Ebene befassen muss, hat sich vervielfacht. Deshalb war es
                                     auch nicht überraschend für uns, dass der Wunsch nach mehr Unterstützung für
                                     die Delegierten geäußert wurde.
                                     An dieser Stelle möchte ich allen Delegierten für ihr Engagement danken.
                                  -- Wir haben jetzt gute Chancen, einen österreichischen Berufsangehörigen als
                                     Vertreter ins Board der FEE zu bekommen. KWT und iwp haben Koll. Prachner
                                     für diese Funktion nominiert und wir warten mit Spannung auf das Ergebnis der
                                     Wahl bei der kommenden Generalversammlung im Dezember.
                                  -- Seit 1. Juni ist die KWT auch Mitglied der EFAA, des europäischen Rechnungs-
                                     legungsverbandes mit Fokus auf kleine und mittelständische Kanzleien. Die
                                     feierliche Aufnahme der KWT als neues Mitglied erfolgte bei der Generalver-
                                     sammlung der EFAA Mitte Juni.
                                  -- VP Kölblinger stellte den Delegierten aus sechzehn Rechnungslegungs-, Steu-
                                     erberatungs- und Wirtschaftsprüfungs-organisationen, die mehr als 360.000
                                     Berufsangehörige repräsentieren, den österreichischen Berufsstand und die
                                     Interessenvertretung vor.

                                  Soweit meine Ausführungen zum Kammergeschehen.
                                  Sie sehen, es ist immer viel los.

                                  Bedanken möchte ich mich ausdrücklich beim meinen Präsidiums- und Vorstand-
                                  kollegen und den Mitgliedern unserer angesehenen Fachsenaten.

                                  Gerne stehen meine Präsidiumskollegen oder ich je nach Ressortzuständigkeit für
                                  Fragen zur Verfügung.

                                  DANKE für IHRE AUFMERKSAMKEIT

                    DISKUSSION:   Kittl: Zum Logo möchte ich festhalten, dass sich über Geschmack wohl streiten
                                  lässt.

                                  Hübner: Wir haben auch im Präsidium über das Logo diskutiert. Es ist uns bewußt,
                                  dass eine 100%ige Zustimmung ist in solchen Fragen nicht möglich. Die ursprüng-
                                  lich gedachte Abkürzung „KSW“ wäre uns auch lieber, aber damit gibt es marken-
                                  rechtliche Probleme. Ein Lösungsvorschlag war, ein „T“ und/oder ein „P“ dazu.
                                  Gerne nehmen wir schönere Vorschläge entgegen. Das vorliegende Logo ist das
                                  Ergebnis aus den Vorschlägen der drei, vier befassten Agenturen.

                                                                    Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   16
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                           Protokoll 17

               DISKUSSION:   Brogyányi: Im deutschen Sprachraum heißt der Wirtschaftsprüfer in seiner Ab-
                             kürzung „WP“. Mit der vorliegenden Abkürzung „W“ wären wir die einzigen im
                             deutschsprachigen Raum, die Wirtschaftsprüfer nur mit „W“ abkürzen. Die Be-
                             zeichnung „WP“ ist der allgemein gebräuchliche Standard. Davon sollte man nicht
                             abweichen.

                             Nachdem mein Antrag beim letzten Kammertag kein Gehör gefunden hat, möchte
                             ich nochmals festhalten: Es ist Zeit, dass sich die Kammer etwas überlegt, damit
                             der Beruf des Wirtschaftsprüfers wieder attraktiv wird.

                             Hübner: Es wurden alle möglichen Abkürzungen für Kammer der Wirtschaftstreu-
                             händer in der Diskussion behandelt, aber sie sind bereits besetzt. Wir hätten am
                             liebsten „KSW“, wenn es der Gesetzgeber zulässt. Als Alternative würden wir
                             „KStW“ nehmen.

                             Für die Wirtschaftsprüfer wurde in den letzten Monaten viel getan. Die Entwick-
                             lung ist kein Austriacum, sondern ein internationales Thema. Vor vier Jahren habe
                             ich gesagt, es wird ein Nachwuchsproblem für WPs geben. Wir stimmen im Präsi-
                             dium überein, dass wir die Problematik im Auge behalten und etwas für den Be-
                             rufsstand tun. Wir haben auch einen eigenen Berufsgruppenausschuss für Wirt-
                             schaftsprüfer. Das hat sich bewährt.

                             Effenberg:

                             -- Zur Werbung: Über kurz oder lang bekommen wir ein neues Logo. Es stellt sich
                                die Frage, ob man auch im Berufsstand bereit ist, moderner zu werden und
                                nicht mit sinnlosen Plakaten und ganzseitigen Inseraten zu werben, sondern
                                die elektronischen Medien zu nutzen.
                             -- Es gibt die Inseratenserie der Rechtsanwaltskammer, mit der das Notruftelefon
                                bekannt gemacht wurde. Dies sollten wir im Hinterkopf behalten, wenn der Be-
                                rufsstand den Verfahrenshilfeverteidiger bekommt.
                             -- Die Akademie wird gelobt. Es gibt aber es gibt einen Wermutstropfen: Die
                                Kammer bemüht sich, den Berufsstand voranzubringen, die Seminare der WT-
                                Akademie werden jedoch teils nicht 100%ig auf die Fortbildungsverpflichtung
                                anerkannt. Das gilt beispielsweise auch für das Masterstudium.
                             -- Wir kämpfen schon einige Zeit mit einer WTBG Novelle. Gleichzeitig wollen die
                                Bibu auch wieder Befugnisse dazu. Hinzukommt, dass die Novellierung der
                                GewO und des WK-Gesetzes ansteht und die KWT Stellung nahmen kann. Die
                                Stellungnahme der KWT sollte gekoppelt werden mit der Begutachtung des
                                WTBG, insofern als dass man KWTseits das WK-Gesetz nicht angreift, umge-
                                kehrt aber dafür die WK die WTBG-Novelle nicht.

                             Hübner: Das wurde im Vorstand schon besprochen.

                             -- Zur Wortmeldung „endlich moderner“: Die meisten erleben uns als hochmo-
                                dern, ja zu modern. Plakatwerbung haben wir seit zwei Jahren keine mehr ge-
                                macht, obwohl von den Marketingleuten doch noch empfohlen. Die Nutzung
                                der elektronischen Medien, konkret der Auftritt auf Facebook, ist in Umsetzung.
                                Unsere Kammer ist sensationell modern geführt.

                                                               Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   17
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                                   Protokoll 18

                      DISKUSSION:   -- Zum Thema „Notruf“: Man muss wissen, um welche Sachverhalte es beim Not-
                                       ruf geht. Es ist eine Frage der Dringlichkeit, um sofort eine einstweilige Verfü-
                                       gung zu erreichen, wenn z.B. der Ehemann gegen seine Gattin handgreiflich
                                       wird. Ein solcher Anwendungsbereich fehlt für die Steuerberatung. Zur Finanz-
                                       polizei haben wir eine Ombudsstelle mit LH Pröll eingerichtet. Sie ist nicht sehr
                                       stark gefragt

                                    -- Zur Wortmeldung betreffend „WTBG-Novelle“: Die BiBu haben neuerlich Be-
                                       gehrlichkeiten, weil wir in Österreich eine Situation haben, wo die Steuerbe-
                                       ratung und vor allem auch das Vertretungsrecht nicht freigegeben ist. Ich kann
                                       nicht verhindern, dass die BiBu auch Wünsche haben. Ich bin optimistisch, dass
                                       nach einem neuerlich harten Abtausch, der im internationalen Vergleich be-
                                       rechtigt ist, sie die Vertretung vor Abgabenbehörden nicht durchsetzen können.

                                    Keine weiteren Wortmeldungen.

                                    ▷▷ Der Bericht des Präsidenten wird zur Kenntnis genommen.

                                    Schmalzl übergibt den Vorsitz an Hübner.

3. Anträge des Vorstandes

Jahresvoranschlag 2017              Es wurde VP Schmalzl zum Berichterstatter bestellt.
(Beilage 1)
                                    Hübner ersucht Schmalzl um seinen Bericht:

                                    Der Jahresvoranschlag 2017 basiert auf einer 4%igen Umsatzsteigerung von 2015
                                    auf 2016 und auf einer 4%igen Umsatzsteigerung von 2016 auf 2017. Der Promille-
                                    satz der Jahresgebühr bleibt unverändert bei 4,3‰. Der Mindestbeitrag für WT,
                                    und Ruhende beträgt unverändert € 250,-. Berufsanwärter haben eine Jahresge-
                                    bühr in Höhe von € 150,- zu entrichten.

                                    Auf der Ausgabenseite wurde der PR-Aufwand 2017 mit € 1.622.000,- veranschlagt.

                                    Die Prämie für die Excedentenversicherung beträgt nach einer Wertanpassung
                                    € 4.384.600,-.

                                    Der budgetierte Abgang 2017 beträgt € 1.009.300,-.

                                    Kittl erscheint der Jahresvoranschlag 2017 realistischer als der Jahresvoranschlag
                                    2016. Kittl hat zwei Fragen zum Jahresvoranschlag: Im aktuellen Jahr sind wieder
                                    T€ 300 für EDV Projekte veranschlagt. Um welche Projekte handelt es sich?
                                    Die zweite Frage bezieht sich auf die Rückstellung für Unterstützung und Sterbe-
                                    gelder: Im nächsten Jahr ist eine Auflösung dieser Rückstellung in Höhe von T€ 102
                                    budgetiert.

                                    Falls heute die gesamte Auflösung der Rückstellung beschlossen wird, stimmt der
                                    Jahresvoranschlag um diesen Betrag nicht. Wird das Budget noch korrigiert oder
                                    wird dieser Betrag nicht aufgelöst?

                                                                       Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   18
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                            Protokoll 19

Jahresvoranschlag 2017      Klement: Es stellte sich die Frage, ob es sich bei dem Unterstützungsfonds um eine
                            Rückstellung oder eine Rücklage handelt. Die Wirtschaftsprüfer sind der Meinung,
                            dass es eine Rückstellung ist, die aber zur Gänze aufgelöst werden kann.

                            Falls die Auflösung heute beschlossen wird, wird im nächsten Schritt der korri-
                            gierte Jahresvoranschlag beschlossen und die korrigierte Version des Jahresvor-
                            anschlages wird dem BMWFW übermittelt.

                            Kittl: Mir gefällt es wie die Kammer Rücklagen zurückführt. Ich lehne es ab, dass
                            Geld ausgegeben wird, nur weil es budgetiert ist.

                            Klement zur Frage der EDV-Kosten: Die Kammer wurde im Bereich EDV mehrmals
                            geprüft. Die Firma Datev hat bei einer Überprüfung festgestellt, dass sich die Aus-
                            gaben in einem vertretbaren Rahmen befinden, auch im Vergleich mit deutschen
                            Unternehmen. Es hat in der Kammer noch nie ein Sicherheitsproblem gegeben und
                            dass es noch nie zu längeren Stehzeiten gekommen ist. Das System funktioniert
                            einwandfrei. Zukünftige größere Projekte sind die Gründerservicehomepage und
                            die Digitalisierung aller Abteilungen.

                            Da keine weiteren Wortmeldungen gewünscht werden, bringt Hübner den Antrag
                            des Vorstandes zur Abstimmung:

                            "Der Kammertag wolle den Jahresvoranschlag für das Haushaltsjahr 2017 be-
                            schließen und den Vorstand ermächtigen, allfällige vom Bundesminister für
                            Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gewünschte Ergänzungen oder Abände-
                            rungen nachträglich vornehmen zu dürfen."

                            ▷▷ Einstimmig beschlossen

                            Houf berichtet:
Änderung der WT-ARL/
Umsetzung der Prüfungs-RL
                            Einzelne Bestimmungen der Abschlussprüfungs-RL sind im Berufsrecht umzuset-
(Beilage 2)
                            zen (dies betrifft insb. die Art. 21, 22, 23, 24a, 24b und 27, in welchen Berufsgrund-
                            sätze und die interne Organisation der Prüfungsbetriebe geregelt werden).

                            Bereits im Jänner d.J. wurden diesbezügliche Gespräche mit dem BMWFW geführt,
                            um die Anpassung der gesetzlichen Bestimmungen und in der Folge die Umset-
                            zung im Rahmen der WT-ARL zu erörtern. Im Zuge der RL-Umsetzung wurden die
                            Bestimmungen des WTBG jedoch nicht geändert.

                            Die Umsetzungsfrist der RL endete im Juni 2016, mittlerweile wurden APAG und
                            APRÄG im BGBl veröffentlicht. Das neue Qualitätssicherungsregime für Abschluss-
                            prüfer gilt endgültig ab 1.10.2016 (Beginn der Zuständigkeit der Abschlussprüfer-
                            Aufsichtsbehörde gem. APAG). Im neuen Qualitätssicherungsregime müssen auch
                            die Prüfungsbetriebe in berufsrechtlicher Hinsicht richtlinienkonform organisiert
                            sein und sich auf eine richtlinienkonforme Grundlage stützen können. Mit einer
                            Umsetzung der WTBG-Novelle, in Zuge derer nunmehr auch die gesetzlichen Än-
                            derungen vorgesehen wird, ist aus derzeitiger Sicht (nicht zuletzt aufgrund des
                            parlamentarischen Sitzungskalenders) 2016 nicht mehr zu rechnen.

                                                                Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   19
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                                 Protokoll 20

Änderung der WT-ARL/             Um dadurch nicht noch weitere Verzögerungen entstehen zu lassen, beantragt der
Umsetzung der Prüfungs-RL        Vorstand eine umgehende Einfügung der erforderlichen Bestimmungen in der WT-
                                 ARL wie in der Beilage 2 ersichtlich.

                                 Houf verweist weiters auf die dem Kammertag vorliegende Tischvorlage, wonach
                                 die Inkrafttretensbestimmung in Abänderung zur vorab übermittelten Fassung
                                 an vergleichbare Inkrafttretensbestimmungen im Unternehmensrecht angepaßt
                                 wird. Dadurch ergibt sich insbesondere für kleinere Prüfungsbetriebe eine Erleich-
                                 terung. Die Änderung der ARL wäre somit unter Berücksichtigung dieser Abände-
                                 rung zu beschließen.

                   DISKUSSION:   Kittl hält fest, dass eine derartige Reglementierung grundsätzlich abzulehnen sei,
                                 da es sich inhaltlich um Selbstverständliches handelt. Allerdings ist es wohl un-
                                 vermeidbar, dies vorzunehmen – besser die KWT regelt das selbst als es anderen
                                 zu überlassen. Das Ziel sollte weiterhin Verwaltungsvereinfachung sein, so erfolgt
                                 das Gegenteil.

                                 Houf betont persönlich diese Ansicht zu teilen und weist darauf hin, dass sich die
                                 vorliegenden Reglementierungen am unteren Ende des Notwendigen befinden; in
                                 Hinblick darauf sei auch Abgeordneten zu danken, die eine Umsetzung in dieser
                                 Form ermöglicht haben. Zudem sind die nunmehrigen Regelungen im Vergleich
                                 zum bisherigen Standard IWP/PG7 einfacher, da prinzipienorientierter.

                                 Kittl weist darauf hin, dass die Regelungen der ARL künftig für jeden WP gelten, unab-
                                 hängig davon, ob dieser dem APAG unterliegt. Somit werden Regelungen eingeführt,
                                 die über das APAG nicht eingeführt wurden – beispielsweise die interne Nachschau.

                                 Houf repliziert, dass diese bereits im PG7 verankert war. Im Vergleich dazu sind nun-
                                 mehr die vereinbarten Untersuchungshandlungen nicht mehr umfasst, sodass es im
                                 Vergleich zu Vereinfachungen kommt. Die Umsetzung in dieser Form ist der richtige
                                 Weg, ohne dass es dabei zu Ausstrahlwirkungen auf StB-Tätigkeiten kommt. Die
                                 bisherigen Standards wurden nachgeschärft, jedoch nicht erweitert. Aus eigener
                                 Erfahrung könne er berichten, dass es in Betrieben, die zu klein für eigene interne
                                 Prozesse sind, dies derart organisiert wird, dass externer Rat zwischen Kanzleien
                                 wechselseitig vorgenommen wird. Dies funktioniert im Regelfall problemlos.

                                 Brogyányi erinnert daran, dass die nunmehrige Entwicklung bereits 2005 einge-
                                 leitet wurde, als das A-QSG 1 Mann-Prüfungsbetriebe ermöglichte und diese glei-
                                 chermaßen den einschlägigen Regelungen unterwarf.

                                 Keine weiteren Wortmeldungen.

                                 Hübner bringt somit Antrag des Vorstandes an den Kammertag zur Abstimmung:

                                 „Der Kammertag wolle die Änderung der WT-ARL in der vorliegenden Form unter
                                 Berücksichtigung der Abänderung der Inkrafttretensbestimmung lt. Tischvorlage
                                 beschließen“.

                                 ▷▷ Einstimmig beschlossen

                                                                     Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   20
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                                    Protokoll 21

Rückstellung UFO – Auflösung         Da auf Leistungen aus dem U-Fonds kein Rechtsanspruch besteht, ist der Fort-
der Rückstellung und Dotierung       bestand der Rückstellung gestaltbar. Die Selbstbindung kann durch die Kammer
für ein Jahr                         wieder revidiert werden, wodurch die Notwendigkeit der Rückstellung entfallen
                                     würde. Die Wirtschaftsprüfer der KWT raten zu folgender Vorgehensweise. Die
                                     Rückstellung wird sofort aufgelöst und weitere Leistungen werden unter der fik-
                                     tiven Annahme des Weiterbestehens mit jährlicher Befristung – somit nur Rück-
                                     stellung für einen Jahresaufwand – erbracht. Die Rückstellung für das nächste Jahr
                                     wird im vorangegangenen Jahr beschlossen. Der Auflösungsbetrag zum 31.12.2016
                                     beträgt € 645.750,-.

                                     In Folge des Beschlusses ist das Budget 2017 zu adaptieren. Die Auflösung der
                                     Rückstellung in Höhe von € 102.200,- entfällt. Der für 2017 vorgesehene Abgang
                                     beträgt somit € 1.111.500,-.

                                     Rief: Bleibt das U-Fondsregulativ nach Auflösung der Rückstellung gültig?

                                     Hübner: Das Regulativ bleibt bestehen, nur die Rückstellung wird aufgelöst.

                                     Schmalzl: Der Unterstützungsfonds-Verwaltungsausschuss wurde aufgelöst. Die
                                     Agenden des Ausschusses wurden dem Präsidium übertragen.

                                     Da keine weiteren Wortmeldungen gewünscht werden, bringt Hübner den Antrag
                                     des Vorstandes zur Abstimmung:

                                     Der Kammertag wolle beschließen, die derzeitige Rückstellung für den Unterstüt-
                                     zungsfonds aufzulösen und den erforderlichen Bedarf künftig jährlich zu dotieren.
                                     Das Kammeramt wird ermächtigt, im Jahresvoranschlag die entsprechend erfor-
                                     derlichen Anpassungen vorzunehmen.

                                     ▷▷ Einstimmig beschlossen

4. Sonstige Berichte

                                     Aufgrund der in § 1 Abs. 7 der Beitragsordnung geregelten automatischen jähr-
Zusatzpension Beitragssätze 2017
                                     lichen Erhöhung der Beiträge um 3,5% betragen die Werte für 2017:

                                                                                             Wert 2017         (Wert 2016)
                                      Voller Beitrag:                                      € 6.040,-         € 5.836,-
                                      Ermäßigter Beitrag:                                  € 1.340,-         € 1.296,-
                                      Ermäßigung wegen Einkommen gem. § 1 Abs. 2 Z 3          bei Bemessungsgrundlage
                                      Befreiung zur Gänze                                  bis € 20.400,-    bis € 19.710,-
                                      Ermäßigung auf 8,25 % der Bemessungsgrundlage        von € 20.401,-    von € 19.711,-
                                                                                           bis € 71.956,-    bis € 69.523,-
                                     Eine Beschlussfassung ist auf Grund des eingeführten Automatismus nicht erfor-
                                     derlich.

                                     ▷▷ Zur Kenntnis genommen
                       DISKUSSION:   wird nicht gewünscht

                                                                       Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016    21
Amtsblatt der Kammer der Wirtschaftstreuhänder 1/17                                                   Protokoll 22

5. Allfällige selbständige Anträge   Es liegen keine Anträge vor.

6. Allfällige Anregungen             Kittl zeigt sich erschüttert über die geringe Teilnahme der Kammertagsmitglieder
                                     an den Sitzungen des Kammertages. Die Mitglieder des Kammertages sollten ver-
                                     lässlich an den Sitzungen teilnehmen.

                                     Schmalzl dankt Koll Kittl und allen anderen Mitgliedern des Kammertags, die sich
                                     aktiv an den Sitzungen beteiligen und einbringen.

                                     Pircher stimmt Koll. Kittl zu und meint, dass der Kammertag so zusehends seine
                                     Funktion als Parlament der Kammer verliert. Die Kollegen sollten zu den Sitzungen
                                     erscheinen.

                                     Effenberg erinnert daran, dass seine nach dem Bericht des Präsidenten geäußerte
                                     Frage zur Anrechenbarkeit von Seminaren der WT-Akademie auf die Fortbildungs-
                                     verpflichtung noch unbeantwortet ist.

                                     Braun informiert, dass die Frage betreffend eines aktuellen Lehrganges der Akade-
                                     mie im Rahmen der kommenden Sitzung des Berufsrechtsausschusses am 15.11.
                                     erörtert wird. Dabei ist zu diskutieren, ob und welche Inhalte des Lehrganges als
                                     facheinschlägige Fortbildung berücksichtigt werden können und welche Teile als
                                     sogenannte „soft skills“-Fortbildung.

                                     Hübner erläutert, dass die Arbeitsweise in Präsidium und Vorstand oft dem Zeit-
                                     druck geschuldet ist. Wenn die Themen dort einstimmig erledigt werden können,
                                     ist es nicht notwendig zusätzlich Probleme zu schaffen und den Kammertag zu
                                     befassen.

                                     Pircher ersucht darum, insbesondere in Anbetracht der neuen Seminarräume in
                                     Innsbruck, dass künftig auch WP-Seminare in Tirol veranstaltet werden.

                                     Klement erläutert, dass die Akademie selbstverständlich auch Seminare mit ge-
                                     ringer Teilnehmerzahl veranstalten möchte, unabhängig davon, ob diese dann
                                     kostendeckend sind oder nicht. Stangl weist allerdings immer wieder darauf hin,
                                     dass ein Seminar mit zu geringer Teilnehmerzahl auch qualitativ leidet und es für
                                     die Vortragenden nicht angenehm ist, vor einzelnen Kollegen vorzutragen.

                                     Keine weiteren Anregungen

                                     ▷▷ Hübner bedankt sich bei den Anwesenden für ihr Kommen und schließt die Sit-
                                        zung.

                                                                       Kammertag Protokoll der Sitzung vom 07.11.2016   22
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