Kapitalmarkt-Update 18. November 2019 - Sparkasse Dachau
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Sparkasse Dachau Kapitalmarkt-Update 18. November 2019
Sparkasse Dachau Wertentwicklung im Jahr 2019 (Stand: 18. November 2019) Gesamtjahr 2019 26,69% Gesamtjahr 2018 30,00% 25,35% 24,79% 22,48% 19,35% 17,34% 20,00% 13,69% 11,39% 10,00% 6,17% 4,86% 5,26% 4,37% 1,15% 3,51% 0,00% -1,63% -1,45% -4,39% -10,00% -10,32% -10,30% -9,57% -12,41% -14,60% -20,00% -18,26% -19,55% -30,00% (* total return) Quelle: Bloomberg 18.11.2019
Sparkasse Dachau Entwicklung Bruttoinlandsprodukt (Zuwachs in % / * Konsens-Schätzungen) Japan Eurozone USA 1,8 1,3 1,1 1,0 2,9 2,3 1,9 2018 2019* 2020* 2021* 0,8 0,9 0,8 1,7 0,3 China 2018 2019* 2020* 2021* 2018 2019* 2020* 2021* 6,6 6,1 5,9 5,7 Lateinamerika 2018 2019* 2020* 2021* 2,7 2,0 1,2 1,2 2018 2019* 2020* 2021* Asien / Pazifik Welt 4,9 4,4 4,5 4,3 2018 2019* 2020* 2021* 3,7 3,3 3,1 3,1 2018 2019* 2020* 2021* Quelle: Bloomberg 18.11.2019
Sparkasse Dachau Vorwort Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser, nach einem sehr beachtlichen Jahresauftakt haben die globalen Aktienmärkte in den Sommermonaten eine kurze Verschnaufpause eingelegt. Das nicht enden wollende Brexit-Theater, das anhaltende Hin und Her im Handelsstreit zwischen den USA und China und der politische Stillstand in Europa haben im Jahresverlauf dann doch auf die Stimmung der Börsianer gedrückt. Schleichend aber stetig haben die negativen Schwingungen der Politik anfänglich zwar nur Spuren in den Stimmungs- indikatoren hinterlassen, mit einem zeitlichen Versatz von mehreren Monaten sind diese nun global, aber auch in den volkswirtschaftlichen Daten der führenden Volkswirtschaften, ablesbar. Eine kleine Ausnahme stellen dabei wieder einmal die USA dar. Aufgrund der großen Bedeutung des inländischen Konsums für das gesamte Wachstum der größten Volkswirtschaft der Welt, können sich dort viele Unternehmen den globalen Han- delsstreitigkeiten etwas mehr entziehen, als dies in einer exportorientierten Volkswirtschaft wie Deutschland möglich ist. Ein weiterer Pluspunkt in den USA sind die Unternehmen aus dem Silicon Valley, die als Technologieführer in vielen Bereichen neue Trends und Themen vorgeben, und so permanent Umsätze generieren. Etwas verwundert beobachtet man vor diesem Hintergrund die jüngsten Maßnahmen der US-Notenbank FED, die scheinbar ohne große Not in den letzten Monaten den Leitzins um 75 Basispunkte gesenkt hat. Ist es die Furcht vor einem weiteren Nachlassen der Wachstumsdynamik, oder ist es der politische Druck des US-Präsidenten im bereits beginnenden US- Wahlkampf? Egal was es nun letztendlich war, was die US-Notenbank zum Schwenk ihrer Zinspolitik veranlasst hat, die EZB konnte und wollte dem Druck nicht widerstehen. Mario Draghi hat zu seinem Abschied als EZB-Präsident ebenfalls eine weitere Zinssenkung vorgenommen. Über Sinn und Zweck dieser darf trefflich spekuliert werden. Im Gegensatz zur US- Notenbank hat die EZB die konjunkturelle Erholung der letzten Jahre nämlich nicht zur Schaffung eines Puffers im Leitzins genutzt, sondern nur untätig an der Seitenlinie gestanden. Die Frage nach dem Zeitpunkt der Kehrtwende der Notenbanken, hin zu einer wieder expansiveren Notenbankpolitik ist somit nun geklärt. Welche Auswirkungen dies aber nun für die Kapitalmärkte in einem Umfeld nachlassender globaler wirt- schaftlicher Dynamik haben wird - ist die weitaus spannendere Frage. 18.11.2019
Sparkasse Dachau Konjunkturelle Entwicklung Der globale Aufschwung der Weltwirtschaft hält an, die Entwicklung Bruttoinlandsprodukt Dynamik lässt aber weiter nach. Der Aufbau der (* Konsens-Schätzung in %) Handelsbeschränkungen dämpft das Wachstum. Stand: 18.11.2019 Mit einem Wachstum um die 6 % verliert eine Wachs- 2014 2015 2016 2017 2018 2019* 2020* 2021* tumslokomotive der Vergangenheit - China - etwas an Welt 3,6 3,4 3,2 3,6 3,7 3,1 3,1 3,3 Fahrt. Trotzdem sorgt ein Wachstum um die 6 % für eine Eurozone 1,3 2,1 1,8 2,5 1,8 1,1 1,0 1,3 stabile Entwicklung im Land. Asien / Pazifik 4,8 5,0 4,8 5,2 4,9 4,4 4,3 4,5 Die konjunkturelle Entwicklung in den USA ist in einem 2014 2015 2016 2017 2018 2019* 2020* 2021* Umfeld völliger „Vollbeschäftigung“ und einer stabilen Brasilien 0,5 -3,5 -3,5 1,0 1,1 1,0 2,0 2,5 Binnennachfrage weiterhin solide, jedoch nicht mehr so China 7,3 6,9 6,7 6,9 6,6 6,1 5,9 5,7 schwungvoll wie zuletzt. Bremsend wirkt zwischenzeitlich Deutschland 1,9 1,7 1,9 2,2 1,4 0,5 0,7 1,2 die hohe Kapazitätsauslastung. Frankreich 0,9 1,1 1,2 1,9 1,5 1,3 1,2 1,4 Indien 6,4 7,5 8,0 7,1 7,2 6,2 6,0 6,7 Das Wachstum in Europa ist dank des stabilen privaten Indonesien 5,0 4,9 5,0 5,1 5,2 5,0 5,0 5,3 Konsums noch positiv, leidet aber zunehmend unter der globalen Wachstumsverlangsamung. Italien 0,1 1,0 0,9 1,5 0,9 0,1 0,5 0,6 Japan 0,4 1,4 0,9 1,6 0,8 0,9 0,3 0,8 Die wirtschaftliche Talsohle durchschritten haben die Mexiko 2,3 2,6 2,3 2,1 2,0 0,2 1,2 1,9 Emerging Markets, die von fallenden US-Zinsen und Russland 0,7 -2,5 -0,2 1,5 2,3 1,1 1,6 1,9 einem sich leicht abschwächenden US-Dollar profitieren Spanien 1,4 3,4 3,3 3,1 2,6 2,0 1,7 1,7 können. Südkorea 3,3 2,8 2,8 3,2 2,7 1,9 2,2 2,4 Taiwan 4,0 0,8 1,4 2,6 2,6 2,2 2,0 2,2 Global betrachtet verstärkt sich das Bild, dass die welt- UK 3,1 2,3 1,9 1,7 1,4 1,2 1,1 1,5 weite Konjunkturentwicklung einen Gang zurückge- USA 2,6 2,9 1,5 2,3 2,9 2,3 1,7 1,9 schalten hat. Quelle: Bloomberg 18.11.2019
Sparkasse Dachau Konjunkturelle Entwicklung – Stimmungsbild der Wirtschaft In den letzten Monaten regelrecht abgestürzt sind die Einkaufsmanagerindices (Composite - PMI) globalen Einkaufsmanagerindizes. An der Spitze der 60 60 "expansive Entwicklung" Verlierer befand sich Europa. Neben den globalen Themen wirkt hier weiter das ungelöste Brexit-Thema. 58 58 Zuletzt deutlich verstärkt wurde der „Absturz“ in Europa 56 56 von einem kräftigen Rückgang der Stimmung im Dienstleistungssektor, der in den Monaten zuvor noch 54 54 keine Anzeichen der Schwäche gezeigt hatte. 52 52 OECD Frühindikator 50 50 15 103 PMI USA PMI Deutschland PMI China PMI Europa 10 102 48 48 "restriktive Entwicklung" 5 101 46 46 Okt. 16 Okt. 17 Okt. 18 Okt. 19 0 100 -5 99 Das Sorgenkind in Europa bleibt weiterhin der -10 98 klassische Industriesektor, der bereits seit mehre- Industrieproduktion Eurozone in % (l.S.) ren Quartalen mit deutlichen Auftragsrückgängen -15 97 zu kämpfen hat. OECD Frühindikator (r.S.) -20 96 Fehlende fiskalische Impulse sowie die oftmals -25 95 fehlenden strategischen Weichenstellungen der Mrz. Feb. Jan. Dez. Nov. Okt. Sep. Aug. Jul. Jun. Mai. Apr. Mrz. Feb. Jan. Dez. 06 07 08 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 19 Politik führen in vielen Bereichen zu einer spür- baren Investitionszurückhaltung. Quelle: Bloomberg 18.11.2019
Sparkasse Dachau Monetäres Umfeld Leitzinsen Sehr zeitig und im Vorgriff auf eine erwartete Ab- 8 8 schwächung der US-Wirtschaft hat die US-Noten- FED Funds Rate (upper bound) 7 7 bank FED im Oktober bereits zum dritten Mal in Hauptrefi-Satz EZB 6 6 diesem Jahr den Leitzins um 25 Basispunkte ge- Einlagenfazilität 5 5 senkt. 4 4 Die Phase der Bilanzverkürzung der US-Notenbank 3 3 ist bis auf Weiteres beendet - vermeintlich vorhan- 2 2 dene Spielräume für die EZB sind somit obsolet. 1 1 0 0 -1 -1 Bilanzsumme der Notenbanken Jun 03 Jun 05 Jun 07 Jun 09 Jun 11 Jun 13 Jun 15 Jun 17 Jun 19 (kummuliert in Mrd. USD) 16.000 BoJ Die Reaktion der EZB hat nicht lange auf sich warten 14.000 lassen. Als scheidender EZB Präsident hat Mario EZB Draghi den Leitzins ebenfalls um weitere 10 12.000 FED Basispunkte auf nun - 0,50 % gesenkt. 10.000 Offensichtlich wurde im Rahmen dieser Entscheidung 8.000 die Zerrissenheit des EZB Rates, der nicht geschlos- 6.000 sen hinter dieser Entscheidung stand. 4.000 Ein Kurswechsel der EZB ist in einem Umfeld fallender 2.000 US-Zinsen und dem Amtsantritt der neuen EZB-Chefin Christine Lagarde nicht zu erwarten. Tendenziell 0 spricht dies sogar für eine weitere Reduzierung des Jun. 11 Jun. 13 Jun. 15 Jun. 17 Jun. 19 europäischen Leitzinses. Quelle: Bloomberg 18.11.2019
Sparkasse Dachau Monetäres Umfeld In den USA bewegt sich die Kerninflation im Bereich des von der FED angestrebten Bereiches von etwa 2 %. In Entwicklung Inflation (CPI) und Kerninflation (Core) 3 3 Europa ist die Kernrate inzwischen deutlich unter die 1 %- Marke gefallen. 2,5 2,5 2 2 Für die Notenbanken ergibt sich aus dieser Entwicklung weiterhin keinerlei Handlungsdruck. 1,5 1,5 1 1 Temporäre Ausschläge ergeben sich zumeist aus den 0,5 0,5 teils deutlichen Preisschwankungen an den Rohstoff- Kerninflation USA Inflation USA märkten. 0 Kerninflation EUROPA 0 Inflation EUROPA -0,5 -0,5 Öl- und Rohstoffpreisentwicklung in $ Jan. 13 Jan. 14 Jan. 15 Jan. 16 Jan. 17 Jan. 18 Jan. 19 Jan. 20 120 330 110 310 Brent Crude Oil (l.Skala.) 100 Die Rohölexporteure scheinen sich immer mehr auf ein CRB Commodity Index (r.Skala.) 290 Preisniveau um die 60 US-Dollar einzustellen. Als 90 270 Taktgeber wirken so wie es scheint die Fracking-Unter- 80 nehmen, die bei Preisen über diesem Niveau regel- 250 70 mäßig ihre Aktivitäten ausbauen und bei Preisen da- 230 runter umgekehrt agieren. 60 210 50 In dem Umfeld einer nachlassenden globalen Konjunk- 190 40 turdynamik erwarten wir im Bereich der Rohstoffe eine 30 170 seitwärts- bzw. leicht abwärts gerichtete Preisent- wicklung. 20 150 03.01.2014 03.01.2015 03.01.2016 03.01.2017 03.01.2018 03.01.2019 Quelle: Bloomberg 18.11.2019
Sparkasse Dachau Rentenmärkte Der starke Rückgang der US-Renditen hat den Verfall der Renditeübersicht Staatsanleihen Renditen in Europa weiter beschleunigt. In Deutschland weisen nun alle Staatsanleihen bis zu einer Laufzeit von 30 Jahren eine negative Rendite aus. 5 jährige 10 jährige Staatsanleihe Staatsanleihe Einen ähnlich deutlichen Rückgang gab es bei den Deutschland -0,58% -0,33% Staatsanleihen in den sonstigen europäischen Staaten, Frankreich -0,38% -0,02% allen voran die Renditen der italienischen Staatspapiere. Italien 0,57% 1,21% Spanien -0,09% 0,43% In Anbetracht der enormen Verschuldung und dem USA 1,67% 1,85% zeitgleich „mickrigen“ Wachstum Italiens ist es schlichtweg paradox, dass die Rendite der 10-jährigen italienischen Großbritannien 0,54% 0,76% Staatsanleihe rund 75 Basispunkte unter der Rendite von Japan -0,19% -0,08% US-Staatspapieren liegt. Schweiz -0,68% -0,50% Rendite 10-jähriger Staatsanleihen Obwohl die wirtschaftliche Entwicklung in den USA 8 8 USA Deutschland Italien Spanien nicht mehr so dynamisch ist wie zuletzt, gibt uns das 7 7 Tempo und die Radikalität der Trendwende der US- 6 6 Notenbank in den USA ein kleines Rätsel auf. Ein 5 5 solch rasches Handeln würden wir bei einer deutlich desolateren Entwicklung als gerechtfertigt erachten. 4 4 in % 3 3 Etwas Schmerzen bereitet uns hier die Vorstellung der 2 2 möglichen Auswirkungen auf die Renditetableaus in 1 1 Europa, wenn diese frühen geldpolitischen Eingriffe 0 0 nicht greifen und die US-Währungshüter noch kräftiger an der Zinsschraube drehen werden müssen. -1 -1 Jun 01 Jun 03 Jun 05 Jun 07 Jun 09 Jun 11 Jun 13 Jun 15 Jun 17 Jun 19 Quelle: Bloomberg 18.11.2019
Sparkasse Dachau Aktienmärkte Die sanften Signale einer Entspannung zwischen China Kennzahlen Aktienindizes und den USA, sowie der scheinbar abgewendete „harte“ (Kurs-Gewinn-Verhältnis, Dividendenrendite, Kurs-Buchwert- Brexit haben die Aktienmarktakteure zuletzt wieder Verhältnis) etwas positiver gestimmt. (erwartetes KGV, Div.Rendite, KBV in 12 Monaten) erwartetes erwartete erwartetes Die Bewertung der Aktienmärkte ist nun wieder in einem KGV Div.-Rendite KBV Bereich angekommen, der nicht mehr zwingend als DAX Index 15,86 3,40% 1,62 günstig eingestuft werden kann. EURO STOXX 50 Price EUR 15,61 3,91% 1,72 STOXX Europe 50 Price EUR 15,58 4,25% 2,00 S&P 500 Index 18,95 1,96% 3,37 Mit Blick auf die Dividendenrenditen bleiben die Aktien- NASDAQ Composite Index 25,67 1,09% 4,68 märkte jedoch langfristig weiterhin „lukrativ“. Swiss Market Index 17,61 3,60% 2,51 Nikkei 225 17,68 1,96% 1,70 MSCI All Country World Index (ACWI) 17,00 2,60% 2,26 Entwicklung Kurs-Gewinn-Verhältnis MSCI Emerging Markets Index 13,63 3,11% 1,54 22 22 Auf den ersten Blick erscheinen die europäischen Aktien- 20 20 märkte interessant, die genaue Analyse der Gewinnentwick- 18 18 lung der europäischen Unternehmen belastet das Bild jedoch deutlich. 16 16 14 14 Die aktuelle Bewertung der europäischen Aktienmärkte spie- gelt eine erwartete Gewinnsteigerung von ca. 30 % bis 35 % 12 12 der Unternehmensgewinne auf Sicht eines Jahres wieder 10 10 (was für uns schwer vorstellbar ist). 8 erw. KGV DAX erw. KGV S&P500 8 In den US-Kursen hingegen ist aktuell nur ein Gewinnwachs- 6 6 tum von etwas mehr als 10 % bis 15 % eingepreist, was in Jan 06 Jan 08 Jan 10 Jan 12 Jan 14 Jan 16 Jan 18 Jan 20 dem aktuellen konjunkturellen Umfeld nicht zu ambitioniert Quelle: Bloomberg erscheint. 18.11.2019
Sparkasse Dachau Aktienmärkte S&P 500 Index mit gl. Durchschnitt 200/100 / 50 DAX Index mit gl. Durchschnitt 200/100 / 50 3200 3200 14000 14000 3000 3000 13000 13000 2800 2800 12000 12000 2600 2600 11000 11000 2400 2400 S&P 500 Index 10000 10000 2200 200-Tage Linie 2200 DAX Index 100-Tage Linie 200-Tage Linie 2000 2000 9000 9000 50-Tage Linie 100-Tage Linie 50-Tage Linie 1800 1800 8000 8000 Dez. 14 Jun. 15 Dez. 15 Jun. 16 Dez. 16 Jun. 17 Dez. 17 Jun. 18 Dez. 18 Jun. 19 Dez. 19 Dez. 14 Jun. 15 Dez. 15 Jun. 16 Dez. 16 Jun. 17 Dez. 17 Jun. 18 Dez. 18 Jun. 19 Dez. 19 Die veränderte Stimmungslage rund um den Handelskonflikt mit China hat die US-Aktienmärkte zuletzt wieder deutlich beflügelt. Im Sog der US-Notierungen hat sich auch der deutsche Aktienmarkt sehr positiv entwickelt und sich dabei den historischen Höchstständen angenähert. Quelle: Bloomberg 18.11.2019
Sparkasse Dachau Währungen und Gold Obwohl die Zinsdifferenz zwischen dem USD und dem Euro zuletzt wieder deutlich geschrumpft ist, konnte der Euro vs. "Dollar" und "Pfund" Euro von dieser Entwicklung bisher nicht profitieren. 1,4 0,95 Nach dem vermeintlichen Abwenden eines harten Brexits 1,35 0,9 hat sich die britische Währung deutlich von den Tiefst- ständen gelöst. 1,3 0,85 1,25 Goldpreis 2000 2000 1,2 0,8 1,15 1800 1800 0,75 1,1 1600 1600 EUR/USD 0,7 1,05 EUR/GBP (r. Skala) 1400 1400 1 0,65 Dez. 12 Okt. 13 Aug. 14 Jun. 15 Apr. 16 Feb. 17 Dez. 17 Okt. 18 Aug. 19 1200 1200 1000 1000 Die zuletzt etwas nachlassenden politischen Spann- ungen haben den Höhenflug des Goldpreises beendet – eine umgekehrte Entwicklung wird den Goldpreis 800 800 gegebenenfalls aber wieder stützen. Goldpreis in $ Goldpreis in € 600 600 Jan. 12 Nov. 12 Sep. 13 Jul. 14 Mai. 15 Mrz. 16 Jan. 17 Nov. 17 Sep. 18 Jul. 19 Wir halten an unserer Einschätzung fest, dass Phasen global rückläufiger Renditen Sachwerte wie Gold zu neuem Glanz verhelfen. Quelle: Bloomberg 18.11.2019
Sparkasse Dachau Zusammenfassung Gesamtwirtschaftliches Umfeld Obwohl es immer wieder ein paar Lichtblicke gibt, so hat sich dem bevorstehenden US-Wahlkampf heraus zu halten. Wir die globale Wachstumsverlangsamung weiter fortgesetzt. Da- rechnen mit maximal einem weiteren Zinsschritt der US-No- bei konzentriert sich die wirtschaftliche Abschwächung vor al- tenbank, bevor man eine längere „Zinspause“ einlegen wird. lem auf die klassischen Industrie- und Exportnationen. Pa- Eine Fortsetzung der europäischen Zinspolitik erwarten wir rallel dazu haben immer neue Handelshemmnisse auch die auch von Christine Lagarde, die seit dem 1.November im Amt deutlich spürbaren Erholungstendenzen in den Schwellen- ist und an die geldpolitische Strategie ihres Vorgängers Mario ländern etwas abgebremst. Die zuletzt positiven Signale im Draghi anknüpfen wird. Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die Aus- sicht auf einen möglicherweise geordneten Brexit machen Der globale Inflationsdruck bleibt angesichts der wenig dyna- eine konjunkturelle Bodenbildung inzwischen aber etwas mischen Konjunkturentwicklung weiter sehr gering. Keinerlei wahrscheinlicher. Aufwärtsdruck ergibt sich aus den Basiseffekten im Rohstoff- bereich, der tendenziell schwächer notiert und der globalen Dafür sprechen die jüngst wieder verbesserten chinesischen Wettbewerbssituation (=„Amazonisierungseffekt“). Konjunkturdaten aus dem verarbeitenden Gewerbe, aber auch die realwirtschaftlichen Daten der USA, die sich trotz Insgesamt bleiben wir bei unserer Einschätzung, dass die glo- schwächelnder Frühindikatoren stabil entwickeln. Stütze der bale Konjunkturentwicklung an der Vielzahl der Themen wei- US-Wirtschaft bleibt der private Konsum, der von den histo- ter zu knabbern hat, dass jedoch ohne neue Schocks ein Ab- risch niedrigen Arbeitslosenraten und etwas ansteigenden sturz in die Rezession nicht bevorsteht. Die Notenbanken wer- Löhnen getragen wird. den dabei weiter versuchen, der westlichen Welt mit ihrer ultralockeren Geldpolitik wieder ein stärkeres Wachstum und Für eine schrittweise Stabilisierung des wirtschaftlichen Um- höhere Inflationsraten zu verschaffen. Ein Ende der Niedrig- feldes spricht das beherzte Vorgehen der US-Notenbank, die zinsphase ist nicht annähernd in Sicht. auf ihrer Sitzung im Oktober zum dritten Mal in Folge die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt hat. Diese Beherztheit Die Entspannungstendenzen bei den großen Unsicherheits- mag auf den ersten Blick etwas „panisch“ anmuten, das damit faktoren können in der Weltwirtschaft deutliche Impulse aus- gesendete Signal ist jedoch eindeutig. Die Notenbank hat lösen, in Europa führt jedoch weiterhin kein Weg an radikalen klargestellt, dass sie mit allen Mitteln frühzeitig einen möglich- Reformen und einer veränderten Fiskalpolitik vorbei, um die en Abschwung verhindern will und parallel versucht, sich aus offen-sichtlich anstehenden Herausforderungen zu meistern. 18.11.2019
Sparkasse Dachau Zusammenfassung Aktienmarkt Rentenmarkt Aus fundamentaler Sicht bleibt an den Aktienmärkten die Sor- Mit den letzten Zinsentscheidungen der US-Notenbank sind ge vor einer stärkeren, konjunkturellen Abkühlung das beherr- die Renditen für US-Staatsanleihen zwischenzeitlich deutlich schende Thema. Indiz dafür ist die extrem positive unter die 2 %-Marke gefallen. Nach dem dritten Zinsschritt in Entwicklung der letzten Wochen, die auf die vermeintliche Folge dürfte der Senkungszyklus nun eine Pause einlegen. Annäherung im Handelsstreit zwischen USA und China und Zinserhöhungen sind in weite Ferne gerückt und lediglich die Hoffnung auf einen geregelten EU-Austritt Groß- dann vorstellbar, wenn die Inflationsrate deutlich ansteigen britanniens folgten. sollte. Wenig Rückenwind erhält diese Entwicklung von den Unter- Mit diesem Schritt dürfte die Richtung für die neue EZB- nehmensgewinnen. Die Frühindikatoren in den USA und Eu- Chefin Christine Lagarde klar sein. Ein Ende der ropa sind im vergangenen Monat weiter gefallen und nach Niedrigzinsphase ist definitiv nicht in Sicht, vielmehr kann es dem Abschwung im verarbeitenden Gewerbe scheint nun sein, dass weitere Zinsschritte nötig sind, um Europa und die auch der Dienstleistungssektor immer mehr zu schwächeln. europäische Einheitswährung auf Kurs zu halten. Trotz der erkennbaren konjunkturellen Abkühlung liegt das Die vielfach negativen Renditen machen festverzinsliche erwartete Gewinnwachstum globaler Aktien für 2020 nach Wert-papiere zwar unattraktiv, in der Eurozone sorgt das wie vor bei +10 % bis 15 %, das der europäischen Aktien neue Anleihekaufprogramm der EZB jedoch dafür, dass die sogar im Bereich von rund 30 %. Negative Revisionen und Renditen auf absehbare Zeit sehr niedrig bleiben werden. damit eine Fortsetzung des flachen Gewinntrends könnten Anleger sollten Anleihen mit längeren Laufzeiten bevorzugen, die Märkte in den kommenden Monaten belasten. Auch die von sinken-den Renditen überdurchschnittlich stark seitens der Notenbanken ist kurzfristig kaum mehr mit posi- profitieren. Eine tradi-tionelle „Buy-and-Hold“-Anlagestrategie tiven Impulsen zu rechnen, die über die aktuellen und damit macht bei negativen Renditen keinen Sinn, aktives eingepreisten Erwartungen hinausgehen. Management ist mehr gefragt denn je. Aus fundamentaler Sicht beurteilen wir das Chance-/ Risiko- Aufgrund der historisch unterdurchschnittlichen Risiko- verhältnis zum jetzigen Zeitpunkt vor allem in Europa als prämien bei Unternehmensanleihen (Investmentgrade und wenig attraktiv. Optisch zwar teurer aber fundamental deutlich High Yield) aus den USA und Europa, raten wir zu einer atraktiver stufen wir unverändert den US-Aktienmarkt und die Übergewichtung von Unternehmens- und Staatsanleihen aus Emerging Markets ein. den Emerging Markets. 18.11.2019
Sparkasse Dachau Prognosen BIP-Wachstum Prognose für 2019 Prognose für 2020 Deutschland 0,50% 0,75% Eurozone 0,60% 0,80% USA 2,40% 1,80% Aktien Stand: 15.11.2019 Prognose Ende 2020 DAX Index 13.241 13.750 EuroStoxx 50 3.711 3.850 S&P 500 Index 3.120 3.400 Zinsen (10 Jahre) Stand: 15.11.2019 Prognose Ende 2020 Deutschland -0,33% -0,75% USA 1,83% 1,50% Währung Stand: 15.11.2019 Prognose Ende 2020 EUR/USD 1,10 1,15 EUR/GBP 0,85 0,90 Quelle: Bloomberg 18.11.2019
Sparkasse Dachau Disclaimer Erstellt am 18. November 2019 von der Sparkasse Dachau, Private Banking. Diese Präsentation wurde von der Sparkasse ausschließlich zu Informationszwecken erstellt und ist nicht als Anlageberatung zu verstehen. Sie beinhaltet zukunftsorientierte Aussagen, d.h. Aussagen, die nicht Tatsachen der Vergangenheit beschreiben. Diese Aussagen beruhen auf Schätzungen und Prognosen, die der Sparkasse zum Zeitpunkt der Erstellung zur Verfügung stehen; sie umfassen auch Aussagen über unsere Annahmen und Erwartungen. Zukunftsorientierte Aussagen beinhalten naturgemäß Risiken und Unsicherheitsfaktoren. Eine Vielzahl wichtiger Faktoren kann dazu beitragen, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von zukunftsorientierten Aussagen abweichen. Es gibt somit keine Garantie dafür, dass diese sich in der Zukunft als richtig erweisen werden. Wir übernehmen keine Verpflichtung, zukunftsorientierte Aussagen angesichts neuer Informationen oder künftiger Ereignisse zu aktualisieren oder zu berichtigen bzw. auf dem neuesten Stand zu halten oder Sie hierüber zu informieren. Für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Präsentation übernehmen wir keine Haftung. Herausgeber: Sparkasse Dachau, Sparkassenplatz 1, 85221 Dachau Tel.: 08131/73-1500 | Fax.: 08131/73-1520 Email: private-banking@sparkasse-dachau.de
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