Kleiner Erntehelfer Blüten, Früchte und Samen der U&V- Projektpflanzen
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Wozu dient der Kleine Erntehelfer? Im Rahmen unseres Projekes „Urbanität und Vielfalt“ werden Patenschaften für regionale seltene und gefährdete Wildpflanzen vergeben. Die Patinnen und Paten ernten die Samen und geben diese an uns zurück und leisten damit einen wertvollen Beitrag zum Schutz und Erhalt dieser Arten. Diese Broschüre soll als Orientierung dienen, um die Zuordnung der Früchte und Samen zu erleichtern. Mit detaillierten Abbildungen zur Blüte, Frucht und Samen soll der Erntezeit- punkt besser bestimmbar werden. Die Samen unserer Projektpflanzen sind so vielfältig wie die Pflanzen selbst. Leider ist die besondere Vielfalt der Samen in ihren Oberflächen und Strukturen mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Als Zusatz haben wir deshalb für Interessierte mikroskopische Bilder der Sa- men zusammengestellt, die es uns erlauben die bunte Welt der Samen kennenzulernen. Woran erkenne ich die Reifezeit und wie ernte ich die Samen? Wenn die Samen zur Erntezeit reif sind, sind die Früchte längst eingetrocknet. Die Samen werden aus dem Blütenstand in eine Samentüte aus Papier oder einfach einen Teebeutel geschüttelt. Als Hilfe kann man auch die Stängel samt Fruchtstand abschneiden und kopf- über in einen Eimer stellen. So fallen die Samen langsam selbst heraus. Diese werden dann in einem Briefumschlag an Alexander Ruppel (Neuer Botanischer Gar- ten, Karl-Von-Frisch-Straße 6, 35032 Marburg) gesendet oder bei einer unserer Veranstal- tungen oder im Neuen Botanischen Garten abgegeben. Einige Samen lassen sich schwer aus der Samenhülle herauslösen. Solche können Sie ein- fach samt getrockneter Frucht zusenden. Bis zur Aussaat werden die Samen kühl und trocken gelagert. Die Aussaat erfolgt durch leichtes Andrücken der Samen auf die Erde. Die kleinen Pflanzen können dann im Folge- jahr vereinzelt werden. Selbst nachgezogene Pflanzen bitte niemals selbstständig in die Natur ausbringen! Herausgeber: Gestaltung/ Text/ Urbanität und Vielfalt Marburg Bildnachweise: Neuer Botanischer Garten Marburg Veronika Kleer uundv@staff.uni-marburg.de Lucy Sauereßig www.urbanitaetundvielfalt.de Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Dieses Faltblatt gibt die Auffassung und Meinung des Zuwendungsempfän- gers des Bundesprogramms wieder und muss nicht mit der Auffassung des Zuwendungsgebers übereinstimmen.
Nelken-Haferschmiele Aira caryophyllea Die Nelken-Haferschmiele gehört zu den Süßgrä- sern. Ihre Ährchen sitzen in lockeren Rispen. Die einjährige Pflanze ist windbestäubt. Ihre Früchte, bei den Gräsern „Karyopsen“ genannt, sind zwi- schen Juli und August reif. Die Früchte sind braun bis gelblich und gut zu erkennen an einer einzel- nen abgeknickten Granne. Der Blütenstand kann im Ganzen geerntet werden. 1 mm Filziger Frauenmantel Alchemilla glaucescens Der Filzige Frauenmantel gehört zu den Rosen- gewächsen und ist mehrjährig. Die zahlreichen gelblichen-grünen Blüten sind langestielt. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Früchte sind einsamige Nüsschen, welche in einem dün- nen und trockenen Blütenbecher eingeschlossen sind. Der Becher wird mitgeerntet. Die Reife der rundlichen, gold-gelben Samen wird zwischen Juli und Oktober erreicht. Die Blütenstände sind dann braun und vertrocknet. 2 mm Gewöhnl. Katzenpfötchen Antennaria dioica Das Gewöhnliche Katzenpfötchen ist mehrjährig und gehört zu den Korbblütlern, deren vielen klei- nen Einzelblüten charakteristisch in einem körb- chenförmigen Blütenstand angeordnet sind. Der Blütenstand besteht bei dieser Art nur aus Röhren- blüten, welche durch Insekten bestäubt werden. Die Samen tragen einen Haarkranz, den Pappus, der wie ein Fallschirm funktioniert und die Samen mit Hilfe des Windes weit verbreiten kann. Die Rei- fe der länglichen, gold-gelben Samen erfolgt zwi- 1 mm schen Juli und August.
Gewöhnl. Ruchgras Anthoxanthum odoratum Das Gewöhnliche Ruchgras gehört zu den Süß- gräsern, ist mehrjährig und windbestäubt. Die Ährchen der Rispe sind vor der Blüte zusammen- gezogen und öffnen sich während der Blüte locker. Werden die Samen reif, färbt sich der Blütenstand gelb. Die Samenreife wird zwischen Juli und Au- gust erreicht. Die Hüllspelzen, die den Samen um- geben, schimmern gold-braun, sind stark behaart und besitzen eine abgeknickte und eine gerade Granne. Die Samen werden mit ihrer Samenhülle geerntet. 2 mm Gewöhnliches Zittergras Briza media Das Gewöhnliche Zittergras ist mehrjährig und gehört zu den Süßgräsern. Die Blütenstände bil- den eine locker sitzende Rispe mit abgeflachten, herzförmigen Ährchen. Die Samenreife erfolgt nach der Windbestäubung zwischen Juli und Sep- tember. Der Blütenstand ist dann strohgelb und trocken. Die gelblichen Samen laufen vorne spitz zu und lassen sich nur schwer aus den weißen feinen Samenhüllen herauslösen. Die Samen wer- den samt Samenhülle geerntet. 1 mm Hasenpfoten-Segge Carex leporina Die Hasenpfoten-Segge ist mehrjährig und gehört zu den Sauergräsern, gut zu erkennen an dem charakteristischen 3-kantigen Stängel. Der Blüten- stand besteht aus 4 bis 7 kleinen Ährchen, die sich mit der Reife gelblich braun färben und „knäuelig“ zusammensitzen. Die Samenreife erfolgt nach der Wind- oder Selbstbestäubung zwischen Juli und August. Die Samen sind von einer spitz zulaufen- den Samenhülle umgeben. Sie verbleiben in der Samenhülle. Diese wird mitgeerntet. 1 mm
Gewöhnliche Golddistel Carlina vulgaris Die Gewöhnliche Golddistel ist mehrjährig und ge- hört zu den Korbblütlern. Ihre stroh- bis goldgel- ben, schon während der Blüte trocknen Hüllblätter sind als Strahlenkranz um den Blütenstand, den Blütenkorb, angeordnet. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Auf dem flachen Körbchenboden sitzen die länglich, silbrigen Samen, die einen Haarkranz, den Pappus, tragen. Die Pappushaare sind gefiedert. Die Reife der Samen wird zwischen Juli und August erreicht. 5 mm Schwarze Flockenblume Centaurea nigra Die Schwarze Flockenblume ist mehrjährig und gehört zu den Korbblütlern. Die violetten Blüten- stände bestehen nur aus Röhrenblüten. Die Hüll- blätter, die den Blütenkorb umgeben, sehen aus wie schwarze Kämme. Nach der Bestäubung durch Insekten entwickeln sich die Samen in dem Korb und reifen zwischen September und November. Die reifen Samen sitzen relativ fest zwischen den gelben Haaren des Blütenbodens. Die länglichen, weißlich-beigen Samen haben einen Haarkranz auf der einen und eine Kerbe auf der anderen Seite. 3 mm Stängellose Kratzdistel Cirsium acaule Die Stängellose Kratzdistel gehört zu den Korb- blütlern, ist mehrjährig und wird durch Insekten bestäubt. Der Blütenstand sitz direkt auf der Wur- zel oder selten auf einem kurzen Stiel. Die zahlrei- chen Samen reifen in einem Korb. Sie tragen einen Haarkranz, den Pappus, der wie ein Fallschirm funktioniert und die Samen mit Hilfe des Windes weit verbreiten kann. Die Samen sind relativ groß, bräunlich-beige und länglich. Man kann sie sehr gut vom Pappus lösen. Die Samenreife erfolgt zwi- 3 mm schen August und Oktober.
Gewöhnlicher Dreizahn Danthonia decumbens Der Gewöhnliche Dreizahn ist mehrjährig und ge- hört zu den Süßgräsern. Die Ährchen sitzen eng zusammen in einer Rispe. Die kurzen, dreispitzigen Deckspelzen geben der Art ihren Namen. Die Art ist windbestäubt. Die Früchte der Gräser, die Kary- opsen, reifen zwischen August und September. Die Samen sind tropfenförmig und rötlich-braun. Sie bleiben von ihrer Samenhülle umschlossen, wes- halb diese mitgeerntet werden. 1 mm Heide-Nelke Dianthus deltoides Die einjährige Heide-Nelke gehört zu den Nelken- gewächsen. Sie hat fünf hellrosa bis lila gefärbte Kronblätter, die am Rand kleine Zacken aufwei- sen. Ihre Bestäubung erfolgt durch Insekten. Nach dieser entwickeln sich zahlreiche schwarze Samen in länglichen Kapseln, die sich zur Reifezeit öffnen. Unter dem Mikroskop sieht man, dass die abge- flachten, schwarzen Samen auffällig strukturiert sind und auf einer Seite eine Vertiefung aufwei- sen. Ihre Reife erfolgt zwischen Juli und Novem- 1 mm ber. Echter Schaf-Schwingel Festuca ovina Der Echte Schaf-Schwingel gehört zu den Süßgrä- sern, ist mehrjährig und windbestäubt. Den Blü- tenstand bildet eine locker sitzende Rispe mit be- grannten Ährchen. Unter dem Mikroskop erkennt man, dass die gelblichen Samen eine überwiegend glatte Oberfläche aufweisen. Ihr spitz zulaufendes Ende ist leicht behaart. Die Samenreife erfolgt zwi- schen August und September. Bei dieser Art reicht es aus, den hellbraunen, trockenen Blütenstand bei der Ernte abzustreifen. 1 mm
Deutsches Filzkraut Filago vulgaris Das Deutsche Filzkraut gehört zu den Korbblütlern und ist einjährig. Die zwittrigen Blüten bestehen nur aus Röhrenblüten und sitzen in Köpfchen zu- sammen. Die Samenreife erfolgt nach Insekten- bestäubung oder Selbstbestäubung zwischen September und Oktober. Zur Reifezeit werden die Köpfchen braun und man erkennt die für Korbblüt- ler typischen Pappushaare. Unter dem Mikroskop erkennt man die durch weiße, kleine und runde Erhebungen raue Oberfläche, der grün-braunen 1 mm Samen. Deutscher Ginster Genista germanica Der Deutsche Ginster ist mehrjährig und gehört zu den Schmetterlingsblütlern, zu erkennen an ihren typischen Blüten, die aus Fahne, Schiffchen und zwei Flügeln aufgebaut sind. Die gelben Blüten werden durch Insekten bestäubt. Die Art bestäubt sich jedoch auch selbst. Die Samen werden in be- haarten Hülsen gebildet. Man kann sie ernten, wenn sie schwarz und trocken geworden sind. Die rundlichen, grünlich-gefärbten Samen sind zwi- schen Juli und August reif. In jeder Hülse stecken 2 bis 5 Samen. 2,5 mm Flügel-Ginster Genista sagittalis Der Flügel-Ginster gehört zu den Schmetterlings- blütlern. Die zahlreichen, gelben Blüten sitzen an den Enden wenig verzweigten Stängeln. Die mehrjährige Pflanze wird durch Insekten oder Selbstbestäubung bestäubt. Nach der Betäubung bilden sich die Samen in Hülsen. Pro Hülse sind es nur wenige. Die rundlichen Samen sind geld-braun bis ockerfarben und erreichen ihre Reife zwischen Juli und August. Zu dem Zeitpunkt sind die Hülsen dunkelbraun und sollten geerntet werden bevor 3 mm sie aufplatzen.
Gewöhnliches Sonnenröschen Helianthemum nummularium Das Gewöhnliche Sonnenröschen ist mehrjährig und gehört zu den Zitrosengewächsen. Die gel- ben Blüten sind fünfzählig und bilden zahlreiche Staubblätter. Die Pflanze wird von Insekten be- stäubt. Sie bildet ihre Samen in Kapseln. Diese sind unvollständig in drei Fächer geteilt, dreikantig und enthalten viele Samen. Die Samen sind rundlich und orange-braun. Unter dem Mikroskop erkennt man, dass auf einer Seite leicht spitz zu laufen. Sie erreichen ihre Reife zwischen Juli und November. 1 mm Kleines Habichtskraut Hieracium pilosella Das Kleine Habichtskraut gehört zu den Korbblüt- lern und ist mehrjährig. Es vermehrt sich u.a. auch über seine zahlreichen Ausläufer. In den Blüten- körbchen sitzen nur gelbe Zungenblüten. Nach Insektenbestäubung bildet sich die für viele Korb- blütengewächse typische „Pusteblume“. Mit ihrer Ausbildung zwischen Juli und November sind die Samen reif. Dabei tragen die langen-braunen Samen einen Haarkranz, den Pappus, der wie ein Fallschirm funktioniert und die Samen mit Hilfe 1 mm des Windes weit verbreiten kann. Echtes Johanniskraut Hypericum perforatum Das Echte Johanniskraut ist mehrjährig und gehört zu den Johanniskrautgewächsen. Die Pflanze wird durch Insekten bestäubt. Anschließend bilden sich die Samen in einer Kapsel mit drei Fächern. Nach- dem diese ausgetrocknet und rotbäunlich gewor- den ist, öffnet sie sich und entlässt zwischen Sep- tember und Oktober zahlreiche kleine, längliche Samen. Diese sind bräunlich gefärbt. Unter dem Mikroskop erkennt man ihre unebene Oberfläche. 1 mm
Berg-Sandglöckchen Jasione montana Das Berg-Sandglöckchen ist mehrjährig und ge- hört zu den Glockenblumengewächsen. Seine zahlreichen, violetten Blüten stehen dicht in Köpf- chen zusammen. Nach der Insektenbestäubung bilden sich die Samen in fünfkantigen Kapseln. Die- se werden von den „kralligen“ Kelchblättern über- ragt und springen an der Spitze auf, um die Samen zu entlassen. Die besonders feinen, fast staubigen Samen reifen zwischen Juli und September. Unter dem Mikroskop erkennt man die hellbraune Farbe, 0,5 mm ovale Form und ihre glatte Oberfläche. Großes Schillergras Koeleria pyramidata Das Große Schillergras gehört zu den Süßgräsern, ist mehrjährig und windbestäubt. Der Blütenstand bildet eine locker sitzende Rispe. Vor der Blüte ist er jedoch ährenartig zusammengezogen. In den feinen, silbrigen Samenhüllen befinden sich die gelblichen, länglich geformten Samen, deren Reife zwischen Juli und August erreicht wird. Die Samen bleiben bei der Ernte von der Samenhülle um- schlossen. Diese kann mitgeerntet werden. 1 mm Berg-Platterbse Lathyrus liniifolius Die Berg-Platterbse ist mehrjährig und gehört zu den Schmetterlingsblütlern. Die drei bis sechs hell- purpurnen Blüten sitzen in lang gestielten, end- ständigen Trauben. Nach der Bestäubung durch Insekten reifen in Hülsen rundliche, gelb bis braun gefärbte Samen. Zur Erntezeit zwischen Juni und Juli sind Hülsen trocken und schwarz. Sie platzen bei Erreichen der Samenreife auf, wobei die Samen weit geschleudert werden. Deshalb sollten diese vor dem Aufplatzen geerntet werden. 2 mm
Feld-Hainsimse Luzula campestris Die Feld-Hainsimse ist mehrjährig und windbe- stäubt. Sie gehört zu den Binsengewächsen, gut erkennbar an den ährigen Blütenständen und der Behaarung der Blattränder. Der Blütenstand ist kurz gestielt, oben verzweigt und trägt bis zu 10 unscheinbare Blüten. Die Samen sind braun ge- färbt und erinnern in ihrer Form an Bucheckern. Ihre Reife erfolgt zwischen April und Juni. 1 mm Gewöhnliche Pechnelke Lychnis viscaria Die Gewöhnliche Pechnelke ist mehrjährig und gehört zu den Nelkengewächsen, erkennbar an den fünfzähligen Blüten und dem tiefen Kelch. Die Blütenstände bestehen aus rosa bis purpurfarbe- nen Blüten mit doppelter Blütenhülle. Nach der Bestäubung durch Insekten bilden sich die Samen in einer Kapsel mit 5 Zähnchen an der Öffnung. Die Samen sind dunkelbraun, abgeflacht und oh- renförmig und haben eine strukturierte Oberflä- che. Sie lassen sich zu ihrer Reifezeit zwischen Juni 0,5 mm und Juli gut aus der Kapsel schütteln. Buntes Vergissmeinnicht Myosotis discolor Das Bunte Vergissmeinnicht gehört zu den Rau- blattgewächsen und ist einjährig. Die vielen Blü- ten, deren Farbe mit dem Alter von hellgelb, rötlich bis blau variiert, stehen dicht in einem schraubi- gen Blütenstand, der sich immer weiter aufwickelt. Nach erfolgreicher Insekten- oder Selbstbestäu- bung bilden sich die Klausenfrüchte. Die Samen werden zwischen Juni und August reif. Sie sind rot- braun und tropfenförmig und weisen eine glatter Oberfläche auf. 2 mm
Borstgras Nardus stricta Das Borstgras gehört zu den Süßgräsern und bil- det mehrjährige Horste. Die Blütenstände bilden eine eng sitzende Rispe, deren Ährchen sich wäh- rend der Blüte öffnen und durch Wind bestäubt werden. Bei der Reife zwischen Juli und August stehen die Ährchen kammförmig ab. Auch nach dem Abfallen der Früchte bleibt der typische „Kamm“ stehen. Die weißlich-gelben Früchte sind besonders schmal und spitz zulaufend mit kurzer, zackiger Behaarung am Rand. 5 mm Kriechender Hauhechel Ononis repens Der Kriechende Hauhechel ist mehrjährig und gehört zu den Schmetterlingsblütlern. Die Blü- ten sind rosa. Nach erfolgreicher Insekten- oder Selbstbestäubung reifen die Samen zwischen Au- gust und September in eiförmigen Hülsen aus. Zur Erntezeit sind die Hülsen hellbraun und beinhalten wenige, aber relativ große Samen. Die Samen sind orange-braun und rundlich. Unter dem Mikroskop erkennt man ihre picklige Oberfläche. 2 mm Sprossende Felsennelke Petrorhagia prolifera Die Sprossende Felsennelke gehört zu den Nel- kengewächsen, ist einjährig und bestäubt sich meist selbst. Die hellrosa-violetten Blüten stehen oft einzeln am Ende der Verzweigungen. Die sehr kleinen und zahlreichen Samen bilden sich in einer hellbraunen Kapsel aus. Sie können zwischen Juli und November gut aus dieser heraus geschüttelt werden. Unter dem Mikroskop erkennt man die schwarze, gold-schimmernde Färbung der Samen. Sie sind ungleichmäßig abgeflacht (Kaffeebohnen- 1 mm ähnlich) und haben eine strukturierte Oberfläche.
Kleine Bibernelle Pimpinella saxifraga Die Kleine Bibernelle ist mehrjährig und gehört zu den Doldenblütlern, gut erkennbar an den vielen Einzelblüten, die zu einem großen Blütenstand (einer Dolde) zusammengefasst sind. Nach der Be- stäubung durch vor allem Käfer, aber auch Fliegen, reifen die Samen zwischen August und Oktober. Die Samen verbleiben als so genannte Spaltfrüch- te an der Dolde. Eine Spaltfrucht besteht aus zwei Samen. Diese sind oval und weisen eine mit abge- flachte Seite auf, auf der längs ein heller Streifen verläuft. Sind die dunkelbraun, sind sie erntereif. 1 mm Silber-Fingerkraut Potentilla argentea Das Silber-Fingerkraut gehört zu den Rosenge- wächsen und ist mehrjährig. Die Pflanze trägt ihre fünfzähligen, gelben Blüten in einem lockeren Blütenstand. Sie entwickelt nach der Bestäubung durch Insekten, oder sogar ohne Bestäubung zwischen Juli und September ihre Samen. Die zahlreichen Samen sind klein und gelblich-beige. Unter dem Mikroskop erkennt man ihre nierenar- tige Form und die längs verlaufenden, dunkleren Streifen auf der Oberfläche. 1 mm Frühlings-Fingerkraut Potentilla neumanniana Das Frühlings-Fingerkraut ist mehrjährig und gehört zu den Rosengewächsen. An einer Pflan- ze bilden sich bis zu acht gold-gelbe Blüten, die nacheinander aufblühen. Die Reife erfolgt nach Insekten- oder Selbstbestäubung zwischen Juni und August. Die zahlreichen Samen sind klein und gelblich-beige. Unter dem Mikroskop erkennt man, dass die nierenförmigen Samen auf einer Sei- te stark abgeflacht ist. Die abgeflachte Seite fällt durch eine helle, verdickte Umrandung auf. 1 mm
Knöllchen-Steinbrech Saxifraga granulata Der Knöllchen-Steinbrech ist mehrjährig und ge- hört zu den Steinbrechgewächsen. Seine tellerför- migen Kronblätter sind rein weiß, der Blütenstand ist verzweigt. Die Pflanze wird durch Insekten be- stäubt. Zwischen Juli und August bilden sich zahl- reiche Samen in einer hellbraunen Kapsel aus. Die- se sind klein und dunkelbraun gefärbt. Unter dem Mikroskop erkennt man ihre längs dreigeteilte, unebene Struktur. 1 mm Ausdauernder Knäuel Scleranthus perennis Der Ausdauernde Knäuel ist mehrjährig und ge- hört zu den Nelkengewächsen. Die Art hat keine Blütenblätter. Die Kelchblätter übernehmen die Schaufunktion. Diese haben einen weißen Haut- rand. Pro Blüte wird nach Insekten- oder Selbst- bestäubung ein Same ausgebildet, der auch bei Reife von einer Hülle umschlossen bleibt. Diese wird mitgeerntet. Die Samen sind klein, kugelig und orange-braun gefärbt. Sie sind zwischen Mai und Oktober reif, wenn der Blütenstand schon ver- trocknet ist. 0,3 mm Gewöhnlicher Teufelsabiss Succisa pratensis Der Gewöhnliche Teufelsabbiss ist mehrjährig und gehört zu den Geißblattgewächsen. Zahlreiche violette bis blauviolette Blüten stehen zusammen in einem kopfigen, halbkugeligen Blütenstand. Die Pflanze wird durch Insekten, aber auch durch sich selbst bestäubt. Jede Einzelblüte bildet eine Frucht aus. Zwischen August und Oktober werden diese reif. Die Samen sind von einer vierkantigen zottig behaarten Hülle, einem Kelch, umgeben. Der Kelch verbleibt an der Frucht und wird mitge- 5 mm erntet.
Nacktstängelig. Bauernsenf Teesdalia nudicaulis Der Nacktstängelige Bauernsenf ist einjährig und gehört zu den Kreuzblütlern. Die vielen weißen Blüten haben 4 Blütenblätter und werden von Insekten bestäubt. Die Samen entwickeln sich in Schötchen zwischen Mai und Juli. Sobald die Schötchen bräunlich sind und bevor sie sich öff- nen, werden sie abgeerntet. In den Schötchen fin- den sich rundliche, gelb bis ockerfarbene Samen, die an einer Seite leicht spitz zulaufen. Am Ende verbleibt nur noch die dünnhäutige Trennwand der Schötchen an der Pflanze. 1 mm Breitblättriger Thymian Thymus pulegioides Der Breitblättrige Thymian ist mehrjährig und ge- hört zu den Lippenblütlern. Die einzelne Blüte ist purpurrosa gefärbt und zeigt in der Seitenansicht das typische Blütenmerkmal: Ober- und Unterlip- pe. Die Pflanze wird durch Insekten bestäubt. Ihre Samen reifen in Klausenfrüchten zwischen Au- gust und November. Pro Frucht sitzen vier Samen in einem Kelch. Die Samen sind rund bis oval und bräunlich gefärbt. Unter dem Mikroskop erkennt man die leicht strukturierte Oberfläche. 1 mm Hasen-Klee Trifolium arvense Der Hasen-Klee ist einjährig und gehört zu den Schmetterlingsblütlern. Die weißlich-rosanen, klei- nen Blüten sitzen in einem länglichen, kopfigen Blütenstand. Die weißliche Behaarung bewirkt eine „Weidenkätzchen“-Optik. Die Samen reifen nach Insekten- oder Selbstbestäubung zwischen Juli und Oktober. Die für Schmetterlingsblütler oder auch Hülsenfrüchtler typische Hülsenfrucht ist hier nur bis zu 1,5 mm lang und 1 mm breit und enthält ein bis zwei Samen. Diese sind hellgelb ge- färbt und rundlich mit einer einseitigen Kerbe. 1 mm
Feld-Klee Trifolium campestre Der Feld-Klee ist einjährig und gehört zu den Schmetterlingsblütlern. Die Art wird von Insekten, aber auch durch sich selbst bestäubt. Die gelben Blüten färben sich beim Verwelken hellbraun. Sie fallen aber nicht ab, sondern umschließen die wer- dende Hülsenfrucht. Die für Schmetterlingsblütler oder auch Hülsenfrüchtler typische Hülsenfrucht ist hier nur bis zu 2 mm lang und 1 mm breit. Die Samen reifen zwischen September und Oktober. Sie sind gelb-orange, oval geformt und haben eine 1 mm glatte Oberfläche. Echter Ehrenpreis Veronica officinalis Der Echte Ehrenpreis ist mehrjährig und gehört zu den Wegerichgewächsen. Die Blüte ist blasslila und meist geadert. Nach Insekten- oder Selbst- bestäubung bilden sich zahlreiche Samen in drei- eckigen, abgeflachten Fruchtkapseln. Die Samen sind plättchenartig geformt und gelb gefärbt. Wird die Fruchtkapsel bräunlich oder öffnet sie sich am Rand, können die Samen geerntet werden. Dies erfolgt bei Samenreife zwischen August und Sep- tember. 1 mm Hunds-Veilchen Viola canina Das Hunds-Veilchen ist mehrjährig und gehört zu den Veilchengewächsen. Fünf blauviolette Blüten- blätter bilden die Blüte. Auffällig ist der grünliche Sporn am unteren Blütenblatt, der den Nektar ent- hält. Die Pflanze wird von Insekten bestäubt, kann sich aber auch selbst befruchten. Ihre Samen bil- den sich ein einer Kapselfrucht, die sich bei Reife dreiteilig aufklappt. Die ovalen, weißlich-beigen Samen müssen vor der Endreife von Juli bis August gesammelt werden, ansonsten verteilt der Schleu- 1 mm dermechanismus der Kapselfrucht die Samen.
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