KNIE-ENDOPROTHETIK PATIENTENINFORMATION

 
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KNIE-ENDOPROTHETIK PATIENTENINFORMATION
ENDOPROTHETIKZENTRUM
        AM ST. MARIEN-HOSPITAL HAMM

     KNIE-ENDOPROTHETIK
     PATIENTENINFORMATION

                                      Ein Unternehmen der

                                              KATH. ST.-JOHANNES–GESELLSCHAFT
                                              DORTMUND gGMBH
                                              Kranken- und Pflegeeinrichtungen
www.marienhospital-hamm.de
KNIE-ENDOPROTHETIK PATIENTENINFORMATION
Patienteninformation zu
zentralen Krankheitsbildern in
der Orthopädie und Unfallchirurgie

KNIEENDOPROTHETIK
Inhalt

1.   Einführung                       3
2.   Häufige Ursache: Arthrose        4
3.   Wann ist eine OP sinnvoll?       5
4.   Die Operation                    6
5.   Geringe Risiken                  8
6.   Physiotherapie                   9
7.   Nachsorge                       10
8.   Kontakt                         11
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LIEBE PATIENTIN,
LIEBER PATIENT,

heute wünscht man sich auch mit zunehmendem Alter körperlich mobil zu
bleiben. Die schmerzfreie Beweglichkeit der Gelenke ist eine wesentliche Vor-
aussetzung für aktives Handeln im Beruf und in der Freizeit. Besonders die
Schmerzen schränken die Beweglichkeit und damit auch die Lebensqualität
ein.

Dies gilt gerade für das Kniegelenk. Mit zunehmendem Alter ist bei vielen Men-
schen eine Zunahme von Verschleißerscheinungen zu beobachten. Ein künst-
liches Gelenk befreit von Schmerzen und schafft somit wieder Lebensqualität.
Mobilität und Selbstständigkeit bleiben erhalten.

In unserem Orthopädisch-Traumatologischen Zentrum (OTZ) behandeln wir
Kniegelenke seit mehr als 30 Jahren. Konsequent passen wir unsere Praxis dem
wissenschaftlichen Fortschritt an.

In dieser Informationsbroschüre geben wir Ihnen einige wichtige Informationen
über Ihre Erkrankung, den Kniegelenkersatz, die Nachbehandlung und Ihr Leben
mit einem künstlichen Gelenk. Bitte bedenken Sie: Keine noch so gute Bro-
schüre kann eine ausführliche Beratung ersetzen – sie stellt lediglich eine Er-
gänzung zu dem Gespräch mit Ihrem Arzt dar.

Ihr Team
des Orthopädisch-
Traumatologischen Zentrums (OTZ)

                                                                                  3
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2. DER VERSCHLEISS DER KNORPELSUBSTANZ
          BETRIFFT VIELE MENSCHEN

       Das Knie ist das größte Gelenk des Menschen. Der Oberschenkel-
       knochen (Femur), das Schienbein (Tibia) und die Kniescheibe
       (Patella) bilden die Gelenkpartner, der Knorpelbelag ist nirgends
       mächtiger.

       Das Kniegelenk besteht aus drei Abschnitten, dem Kniescheibenge-
       lenk, das sich zwischen Oberschenkelknochen und Kniescheibe be-
       findet, und dem inneren und seitlichen Kniekehlgelenk, das zwischen
       Oberschenkelknochen und Schienbeinkopf liegt.

       Die häufigste Kniegelenkserkrankung ist die Arthrose, der Verschleiß
       von Knorpelsubstanz. Er betrifft vor allem ältere Menschen. Die Ur-
       sachen können vielfältig sein, vor allem:

       •   Natürlicher Verschleiß
       •   Überbelastung
       •   Beinachsabweichungen, X- oder O-Bein
       •   Genetische Faktoren
       •   Verletzungen
       •   Stoffwechselerkrankungen
       •   entzündliche Erkrankungen (Rheuma).

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3. KOMMT BEI IHNEN EINE
   OPERATION IN BETRACHT?

Ihr Arzt hat Ihnen geraten, sich ein künstliches Ge-
kenk implantieren zu lassen. Warum ist solch ein En-
griff bei Ihnen sinnvoll? Sind Sie schon soweit? Gibt
es Altenativen? Diese Fragen sollten Sie für sich be-
antworten, bevor es zu einer Operation kommt.

Der Einsatz eines neuen Kniegelenks ist ein planbarer
Eingriff. Unter Anraten Ihres Arztes entscheiden Sie
selbstständig, ob und wann ein solcher Eingriff stattfindet oder nicht.

Dabei spielt das persönliche Empfinden eine Rolle. Während einige mit Ein-
schränkungen ihrer Mobilität noch gut leben können, empfinden andere
ihre Lebensqualität stark gemindert. Generell kann man sagen, die Prothese
ist dann gerechtfertigt, wenn:

• Sie schon seit über einem Jahr trotz konservativer Verfahren unter
  starken Kniegelenksbeschwerden leiden

• Sie nur noch kurze Wege zu Fuß zurücklegen können,

•   Sie Ihre Schuhe und Strümpfe aufgrund von Schmerzen
    nicht mehr selber anziehen können,

•   Sie aufgrund von starken Schmerzen aufwachen,

•   Sie Schmerzmedikamente einnehmen müssen,

•   Sie oder Ihr Arzt feststellen, dass die Muskulatur abnimmt und
    die Bewegung eingeschränkt ist (Beinstreck-Defizit).

Ihr erster Ansprechpartner ist der Hausarzt und anschließend der Facharzt,
der Sie über die weiteren Schritte beraten und Sie per Überweisung bei uns
vorstellen kann.

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4. OPERATION

       Bei der Operation werden die abgenutzten
       Gelenkoberflächen durch eine künstliche
       Gleitfläche ersetzt. Die zerstörten Knochen
       und der geschädigte Knorpel werden ent-
       fernt. Der verbleibende Knochen wird von
       uns so geformt, dass die Teile des künstli-
       chen Kniegelenkes passgerecht sitzen. Die
       Bänder des Kniegelenkes bleiben erhalten,
       um einen möglichst natürlichen Bewe-
       gungsablauf und damit lange Standzeiten
       der Prothese zu bewahren.

       Um für jeden Patienten das bestmögliche
       Ergebnis zu erzielen, stehen unterschied-
       liche Prothesenmodelle zur Verfügung: ze-            Modell einer implantiertierten
       mentierte, zementfreie oder auch                     Knieprothese.    Foto: Depuy
       individuelle Implantate. Ihre Wahl ist von der
       zugrunde liegenden Erkrankung, der Kno-
       chenqualität oder auch von eventuell beste-
       henden Fehlstellungen oder Bandinstabilitäten abhängig. Von der Entwicklung
       zementfreier Implantate profitieren besonders jüngere Patienten.

       Abhängig vom Ausmaß der Erkrankung ist auch die Frage, ob ein vollständiger
       Gelenkersatz oder nur einem Teilersatz des Kniegelenkes notwendig ist.

       Dabei arbeiten wir äußerst individuell, besonders was die unterschiedlichen Ver-
       hältnisse bei Männer und Frauen (Gender) anlangt. Auch bieten wir Erweite-
       rungsmöglichkeiten an, um die Endoprothese dem Zerstörungsgrad des
       Kniegelenks anzupassen. Auch darüber informieren wir Sie ausführlich.

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Ablauf der Operation

Über den Ablauf der Operation informieren wir Sie umfassend. Ihr Anästhe-
sist bespricht mit Ihnen die Art der Narkose, die Ihnen auch nach der Ope-
ration eine Schmerzfreiheit ermöglicht. Die Operation wird in Lokal- oder
Vollnarkose durchgeführt.

Beim Eingriff wird das Kniegelenk von vorn eröffnet. Nach Entfernung von
Restknorpel und Abtragung von Knochenzacken wird der Knochen so geformt
dass die Prothesenteile optimal aufsitzen und verklemmen können. Am Ende
der Operation werden Drainagen (kleine Schläuche) in das Knie eingelegt
und das Knie schichtweise wieder zugenäht und mit einem festen Verband
umwickelt.

Minimal-invasive Technik

Wo immer es möglich ist, kommen minimal-invasive Techniken zum Einsatz,
so auch bei der Knieendoprothetik. Falls Ihr Kniegelenk nicht komplett ge-
schädigt ist, kann über einen kleinen Hautschnitt eine Knorpelrekonstruktion
oder ein Teilersatz des Gelenkes durchgeführt werden.

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5. GERINGE RISIKEN

        Eine Kniegelenksoperation ist relativ risikolos. Auch Infektionen, Ver-
        letzungen von Blutgefäßen und Nerven treten dank der medizinischen
        Fortschritte und der umfangreichen Erfahrungen mit Kniegelenksope-
        rationen heute nicht oft auf.

        In seltenen Fällen kann es aus den unterschiedlichsten Gründen zu
        einer Lockerung der Prothese kommen. Dann wird ein Prothesenwech-
        sel notwendig. Um eine Prothesenlockerung rechtzeitig zu erkennen,
        sind regelmäßige Untersuchungen und Röntgenkontrollen erforder-
        lich. Wird nach vielen Jahren eine Wechseloperation rechtzeitig vor-
        genommen, sind die Einheilungschancen für das zweite künstliche
        Kniegelenk deutlich besser. Denn durch eine rechtzeitige Operation
        kann eine Schädigung des Knochens durch die gelockerte Knieendo-
        prothese vermieden werden.

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6. PHYSIOTHERAPIE
Schon kurz nach dem Eingriff erfolgen Übungen zur Beweglichkeit des Gelenkes.
Das St. Marien-Hospital Hamm verfügt über hauseigene Physiotherapeuten, die gut
ausgebildet sind und mit viel Erfahrung diese Übungen mit Ihnen durchführen. Sie
erstellen für Sie ein spezielles Übungsprogramm, um nach und nach Ihre Beweg-
lichkeit zu erweitern.

Die Übungen dienen auch dem Ziel, Ihre Muskulatur zu kräftigen und die Koordi-
nation zu trainieren. Wenn Sie sich sicher genug fühlen, können Sie später auch
alleine laufen. Sie sollten zwei Unterarmgehstützen (Stöcke) zur besseren Wund-
heilung benutzen. In der Regel ist bereits kurze Zeit nach der Operation eine Voll-
belastung möglich.

Wenn Sie genügend Sicherheit beim Gehen erreicht haben, üben wir mit Ihnen das
Treppensteigen. Circa 12 Tage nach der Operation werden die Fäden oder Klammern
entfernt. Oft sind Sie dann schon zu Hause oder in einer stationären oder ambu-
lanten Rehaeinrichtung.

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6. ZU HAUSE

          Etwa 3-4 Wochen nach dem Eingriff nehmen Sie in der Regel wieder aktiv am
          Leben teil. Auto fahren und Sport treiben sollten Sie erst wieder nach 3 Mona-
          ten. Dann ist das normale Bewegungsgefühl und Reaktionsvermögen wieder da.

          Nach der Rehabilitationsphase bitten wir Sie
          nochmals zu uns in die Klinik. Wir raten
          dazu, die regelmäßigen Nachuntersu-
          chungstermine wahrzunehmen. Nur so kön-
          nen eventuell auftretende Probleme früh-
          zeitig erkannt und vom Operateur behandelt
          werden.

          Wenn Ihnen an Ihrem Kniegelenk etwas auf-
          fällig erscheint, wie anhaltende Schwellung,
          ungewöhnliche Schmerzen, Veränderungen wie Rötung oder Sekretion der
          Wunde, aber auch erhöhte Temperatur, suchen Sie sofort unsere Ambulanz oder
          Ihren Arzt auf.

          Für das Gehen ist es während der ersten Phase nach der Operation wichtig, dass
          die volle Streckung des Kniegelenkes erreicht wird, also bitte keine Kissen oder
          Rollen unter das Kniegelenk legen. Die Beugung des Kniegelenkes kann über
          100° erreichen. Damit können Sie bequem sitzen und auch wieder ohne Hilfe
          vom Stuhl aufstehen. Das normale Treppen gehen ist erst mit diesem Beugungs-
          grad möglich. In der ersten Zeit ist es sicher hilfreich, bei längeren Spaziergän-
          gen noch eine Gehhilfe zu benutzen.

          Wie schon während des stationären Aufenthaltes empfehlen wir, das Kniegelenk
          vor und nach den gymnastischen Übungen mit einem Eisbeutel zu kühlen. Diese
          Kältebehandlung wirkt schmerzlindernd, verhindert Schwellungen, entspannt
          die Muskulatur und ermöglicht so eine bessere Beweglichkeit des Kniegelenkes.
          Sie sollten unbedingt die Ihnen gezeigten Übungen täglich regelmäßig wieder-
          holen, aber dabei das Knie nicht überanstrengen. Es benötigt auch Entspannung
          und Ruhe.

          Durch Übungen im Sitzen, bei hängendem Unterschenkel, kann die Beugefähig-
          keit des Kniegelenkes verbessert werden. Um alle Muskeln zu kräftigen, können
          Sie auch Übungen in Bauchlage durchführen.

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Orthopädisch-Traumatologisches
Zentrum (OTZ)

Herr Priv.-Doz. Dr. med. Ulrich Quint
Chefarzt
Tel. (02381) 18-2401
Fax (02381) 18-2402
ulrich.quint@marienhospital-hamm.de

Spezielle orthopädische Chirurgie
Herr Priv.-Doz. Dr. med. Ulrich Quint

Unsere Sprechzeiten:
Montags           13:30-15:30 Uhr
Mittwochs         10:00-13:00 Uhr
Donnerstags       13:30-15:30 Uhr
                  18:00-20:00 Uhr
                  (Sprechstunde für Berufstätige
                   und Privatpatienten)

Die Termine für die Wirbelsäulensprechstunde werden unter

Tel. (02381) 18-1610 oder Tel. (02381) 18-1611

vergeben,

die Termine für berufstätige Patienten unter

Tel. (02381) 18-2401.

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ORTHOPÄDISCH-TRAUMATOLOGISCHES ZENTRUM (OTZ)
IM ST. MARIEN-HOSPITAL HAMM
Chefarzt: Priv.-Doz. Dr. med. Ulrich Quint

St. Marien-Hospital Hamm gGmbH
Klinik Nassauerstraße
Nassauerstraße 13-19
59065 Hamm
Telefon (02381) 18-2401 • Fax (02381) 18-2402
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