KNORR & PÜRCKHAUER ARCHITEKTEN - Siedlung Herdernstrasse Zürich, 2.Preis

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KNORR & PÜRCKHAUER ARCHITEKTEN - Siedlung Herdernstrasse Zürich, 2.Preis
KNORR & PÜRCKHAUER ARCHITEKTEN
Siedlung Herdernstrasse
Zürich, 2.Preis

Datum: 2014
Bauherr: Stadt Zürich
Budget: CHF 28 Mio.
Fläche: 8.100 m2
Status: offener Wettbewerb

Das Grundstück für die neue Wohnsiedlung Herdernstrasse ist Teil eines speziellen
post-industriellen Kontexts, in dem sich die verschiedensten Typologien miteinan-
der vermischen. Dem strategisch gut gelegenen Eckgrundstück wohnt mit seiner
unmittelbaren Nachbarschaft zum Letzigrundstadion das grosse Potential inne ein
Stück Stadt weiterzubauen, das im Norden an die bestehende Blockrandtypolo-
gie anschliesst, im Westen und Süden städtische Strassenzüge begleitet und im
Osten von den Freiraumqualitäten der Klein- und Familiengärten profitiert. Ein neues
Gebäude an diesem Ort sollte eine figürliche Präsenz besitzen und eine dezente
Urbanität ausstrahlen. Über dem öffentlichen Erdgeschoss mit Atelier- und Lade-
neinheiten entwickeln sich drei Wohngeschosse und ein aus der Strassenflucht
zurückversetztes Wohn-Attikageschoss. Vertikale Erkermotive, die aus plastisch
ausformulierten Eingängen erwachsen, rhytmitisieren den massiven Baukörper
über alle Geschosse hinweg und sollen der Fassade eine gewisse Lebendigkeit
verleihen. Die Unterteilung des Grundrisses mit drei identischen Treppenhäusern
und einem besonderen Treppenhaus in der Ecksituation führt zu einer kompakten,
einfachen und selbstverständlichen Organisation und erlaubt es, die kollektiv ge-
nutzten Räume – die Eingangshallen und Dachgärten – grosszügig zu bemessen. Im
Regelgeschoss werden jeweils zwei grössere Familienwohnungen und eine kleinere
Wohnung für Singles, Paare oder ältere Menschen erschlossen. Alle Familienwoh-
nungen erstrecken sich über die gesamte Gebäudetiefe und sind um einen zentralen
Hauptraum organisiert, der sich zwischen Strasse und Hof aufspannt und über eine
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zuschaltbare Küche abgetrennt werden kann. Eine tiefe Balkonschicht erweitert den
Hauptraum zum Hof hin und wird von den dezenten Vor- und Rückspringen der
Innenhoffassade selbstverständlich in das Fassadenbild eingebunden. Grosszügi-
ge Geschosshöhen von 2.70 m verleihen den Räumen eine gute Proportion und
transportieren das Licht bis in die Tiefe der Wohnungen. Das Gebäude greift mit
seiner Erscheinung bewusst Gestaltungselemente auf, die an Wohnhäuser aus dem
umliegenden städtischen Gewebe erinnern.Elemente wie die fassadengliedernden
Loggien und Erker, die schmalen Vorgärten und das abgesetzte Sockelgeschoss.
Die dezente Farbigkeit ergänzt das pastelline Kolorit der benachbarten Häuser auf
selbstverständliche Weise und unterstreicht gleichzeitig die Eigenständigkeit des
Hauses an der priveligierten Ecklage.

01   Situationsplan
02   Erdgeschossplan
03   Regelgeschoss
04   4.5 und 2.5 Zimmer Wohnung
05   Das Gebäude vom Stadion Letzigrund aus gesehen

01                                                                                     05
KNORR & PÜRCKHAUER ARCHITEKTEN - Siedlung Herdernstrasse Zürich, 2.Preis
KNORR & PÜRCKHAUER ARCHITEKTEN
Wohnquartier Leutschenbach
Zürich, 9.Preis

Datum: 2014
Bauherr: Stadt Zürich
Budget: CHF 160 Mio.
Fläche: 25.000 m2
Status: offener Wettbewerb

Das Grundstück für die neue Wohnüberbauung in Leutschenbach Mitte liegt in
einem typischen post-industriellen Kontext, in dem die Spuren der ehemaligen
Produktions- und Lagerhallen seit geraumer Zeit von neuen Gewerbe- und Wohnge-
bäuden überformt werden. Ein neues Gebäudeensemble in diesem Kontext sollte
die Kraft besitzen, auf die verschiedenen Nachbarschaften spezifisch zu reagieren,
und gleichzeitig als einheitliche Gesamtüberbauung eine eigenständige Identität
für das Quartier auszustrahlen. Entlang der Leutschenbachstrasse definieren die
Gebäude den Strassenraum mit einer klaren Front und begrenzen die Ausläufer des
Leutschenparks mit einem selbstverständlichen Gegenüber. Auf selbstverständliche
Weise gliedert das Gebäude die Grenzen des landschaftlich gestalteten Gartens in-
dem es eine klare und leserliche Unterteilung zwischen öffentlichen und privaten Be-
reichen definiert. Die grosszügigen Innenhöfe erlauben es trotz der hohen baulichen
Dichte optimale Aussichts- und Belichtungsqualitäten aller Wohnungen sicherzustel-
len und bilden als privater Rückzugsort der Bewohner einen natürlichen Gegensatz
zu den angrenzenden öffentlichen Freiräumen der Umgebung. Die Erschliessung
der Häuser erfolgt, wie bei klassischen innerstädtischen Blockrandtypologien, vom
öffentlichen Stadtraum her, wodurch die Innenhöfe in ihrer Privatheit gestärkt werden
und an Aufenthaltsqualität gewinnen. Die natürlich belichteten Treppenhäuser, wel-
che über eine grosszügige Eingangshalle betreten werden, besitzen im Erdgeschoss
einen direkten Ausgang zu den sorgfältig gestalteten Innenhöfen. Das Regelge-           02
schoss folgt einem einfachen System gleich grosser Zimmer und Hauptraumfiguren.
Alle Wohnungen erstrecken sich entlang der Hauptraumfigur über die gesamte
Gebäudetiefe und profitieren so von mindestens zwei verschiedenen Ausrichtungen.
Wir stellen uns vor, dass die Aufwertung der Leutschenbachstrasse zu einer boule-
vardähnlichen Flaniermeile mit einem öffentlichen Erdgeschossausdruck einhergeht.
Die öffentlichen kleingewerblichen Nutzungen, welche hier anzutreffen sind, sollen
auch den Riedgrabenweg begleiten und ihn im übergeordneten Massstab zu einer
grösseren Präsenz als Quartiererschliessung zwischen Leutschenbachstrasse und
Hagenholzstrasse verhelfen.

01   Situationsplan
02   Regelgeschoss
03   Das Ensemble vom Riedgraben aus gesehen

01                                                                                      03
KNORR & PÜRCKHAUER ARCHITEKTEN - Siedlung Herdernstrasse Zürich, 2.Preis
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Renovation, Anbau und Umnutzung
Maison Gubler zu einer Kindertagesstätte
Nyon, 2.Preis
Datum: 2015
Bauherr: Stadt Nyon
Budget: CHF 5 Mio.
Fläche: 550 m2
Status: offener Wettbewerb, 2.Preis

Das Maison Gubler markiert als ehemaliger Familiensitz den Abschluss eines reich
bestückten Landschaftsgartens, der sich einst bis an die Uferkante des Genfer
Sees erstreckte. Seit seinen Ursprüngen 1795 ist das Maison Gubler organisch
gewachsen. Mit den wechselnden Eigentümerfamilien wandelnden sich auch die
Raumansprüche an das Haus. Die räumlichen Erweiterungen auf der Westseite des
Hauses aus dem Jahr 1909 haben das ursprüngliche Gebäude zu einem komple-
xeren und repräsentativeren Ensemble erweitert. Mit der Umnutzung des Hauses zu
einem Kinderhort ändern sich die Ansprüche an das Haus erneut. Die Hauptaufgabe
besteht darin den Ort neu zu ordnen und dem Wunsch Rechnung zu tragen, ein
offener und öffentlicher Ort zu werden und gleichzeitig den lebendigen Geist des
Hauses zu bewahren, der dem Ensemble als ehemaligen Familiensitz innewohnt.
Dies ist heutzutage nicht mehr der Fall. Die vielfach veränderte Raumaufteilung läuft
einer einfachen räumlichen Organisation, zwischen den dienenden Nebenräumen
auf der Strassenseite und den repräsentativeren Wohnräumen zum Garten hin zuwi-
der. Wir schlagen vor, die bestehenden Wohnräume mit minimalen Eingriffen in ihren
ursprünglichen Zustand zurückzuführen und für die neue Nutzung zu ertüchtigen.
Mit einem Ersatzneubau für den zweigeschossigen Anbau auf der zum Jura hin aus-
gerichteten Seite des Hauses, soll das bestehende Raumangebot von in etwa gleich
grossen Aufenthaltsräumen, um zwei grössere polyvalente Räume erweitert werden.
Ein grosszügiger Garderobenraum auf der Nordseite des Hauses bildet den Auftakt
für die Ankunft der Kinder, integriert auf selbstverständliche Weise die infrastruktu-
rellen Bedürfnisse und bindet als Scharnier die bestehenden und neuen Räume des          02   03
Hauses zusammen. Die Aufteilung der Nutzungen auf die Geschosse folgt der ein-
fachen Logik der Abläufe eines Kinderhorts. Während die ebenerdige Anlieferung im
Untergeschoss die Lage von Küche, Speisekammer und Umkleiden begünstigt, sind
die repräsentativeren Räume im ersten und zweiten Obergeschoss als polyvalente
Aufenthaltsräume für die Kinder vorgesehen. Im Dachgeschoss, das dem Lärm der
Kinder auf Grund seiner Lage auf natürliche Weise entrückt ist, sind die administrati-
ven Nutzungen und die Personalräume angedacht. Der Garten gliedert sich in einen
privateren Hausgarten, der die Villa unmittelbar umgibt und eine weitläufige Wiesen-
und Waldfläche. Entsprechend der topografischen Charakteristik des Ortes sind die
Aussenräume auf unterschiedlichen Terrassen organisiert.

01   Situationsplan
02   Erdgeschoss
03   Ansicht Süd
04   Maison Gubler vom Garten aus gesehen

01                                                                                       04
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Wohn- und Gewerbeüberbauung Zollhaus
Zürich, 8.Preis

Datum: 2015
Bauherr: Kalkbreite Genossenschaft
Budget: CHF 47 Mio.
Fläche: 15.000 m2
Status: offener Wettbewerb, 8.Preis

Das Baufeld für das Zollhaus ist Teil einer übergeordneten Arealentwicklung, die sich
entlang der Zollstrasse vom Hauptbahnhof Zürich bis zur Langstrasse erstreckt.
Während der westliche Ausläufer des Grundstücks an den belebten Strassenzug
der Langstrasse grenzt und diesen mit seinen publikumsorientierten Nutzungen wei-
ter auflädt, spannt das östliche Volumen im Zusammenspiel mit dem Brockenhaus
einen kleinen Raum auf, der durch das neue Verkehrs- und Bepflanzungskonzept an
Bedeutung gewinnt und die Abfolge der charakteristisch schmalen Fassadenfron-
ten, welche die Zollstrasse prägen, fortführt. Wir schlagen vor, mit unserem Entwurf
drei Gebäudekörper zu platzieren, die in ihrem Verlauf die Axialität der Zollstrasse
aufnehmen und am östlichen und westlichen Ausläufer eine Art Vorplatzsituation
schaffen, welche das Potential der hier angedachten öffentlichen Nutzungen intensi-
vieren und auf selbstverständliche Weise die Treppenaufgänge zur Zollhaus Gleis-
terrasse inszenieren. Einem industriellen Gebäudetypus ähnlich, besitzen die drei
Gebäudevolumen einen klare Geometrie, die in ihrer Tiefe durch den Anstoss an das
Gleisfeld begrenzt ist. Nach Süden hin spannen die 3 Gebäudekörper eine grosszü-
gige Gleisterrasse auf, die als Aufenthalts-, Begegnungs- und Erschliessungsfläche
dem faszinierenden Blick über das Gleisfeld stattgibt. Die Cafeteria, welche sich
über die gesamte Tiefe des Baukörpers erstreckt und schon von der Zollstrasse
aus den öffentlichen Charakter des Zollhauses andeutet, leitet die höher gelegene
Gleisterrasse ein. Hier befindet sich die grosszügige Eingangshalle des Zollhauses
mit ihrer nach Süden vorgelagerten Arkade, der Betriebs- und Waschraum, die
flexibel anmietbaren Arbeitsplätze, sowie die Gartenküche und der gemeinschaft-         02
liche Veloraum. Die Konstruktion und der Charakter des neuen Gebäudes für die
Kalbreite Genossenschaft sollten effizient und robust sein. Die einfache Struktur der
Gebäude generiert dabei ein Höchstmass an Flexibilität, welches Gewerbe- und
Wohnnutzungen gleichermassen ermöglicht. Wir schlagen ein abwechslungsreiches
Wohnungsangebot vor, bei dem grosse und kleine Wohnungen unmittelbar nebenei-
nander liegen. Während die kleineren Wohnungen etagenweise einen grosszügigen
Gemeinschaftsraum teilen, kann den gösseren Wohnungen im Verlauf der Zeit ein
zusätzliches Jokerzimmer zugeschaltet werden. Die gemeinschaftlich genutzten
Dachgärten, welche auf allen Häusern anzutreffen sind und das Erscheinungsbild
der Zollhäuser vom Gleisfeld her prägen, geben den Bewohnern einen grandiosen

01   Situationsplan
02   Regelgeschoss und Längsschnitt
03   Das Ensemble vom Gleisfeld aus gesehen

01                                                                                      03
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Markthalle und Ringkuhkampfarena
Raron

Datum: 2015
Bauherr: Verein Goler Markthalle
Budget: CHF 6 Mio.
Fläche: 1600 m2
Status: offener Wettbewerb

Der Bauplatz für den Neubau der Markthalle Goler und den Ersatzneubau der Ringk-
uhkamparena Goler befindet sich in der flachen Ebene des Rhonetals auf halber
Strecke zwischen Visp und Raron. Dieser Abschnitt, welcher sich im Querprofil
zwischen dem Flusslauf der Rhone und der Kantonsstrasse aufspannt, folgt einem
dispersen landwirtschaftlichen Bebauungsmuster, dass von einem feingliedrigen We-
genetz durchzogen ist. Trotz der hohen Gebirgsketten, welche das Tal in Ost West
Richtung begleiten, wirkt das Tal hier grosszügig und weit. Wir stellen uns vor, dass
die neue Markthalle und Kuhkampfarena von dieser landschaftlichen Weite profitiert
und von allen Seiten, wie eine Landmarke, als öffentliches Gebäude in Erscheinung
tritt. Der kreisförmige Grundriss der Markthalle vermag es dabei nicht nur die vielen
faszinierenden Ausblicke einzufangen die sich hier bieten, er hebt das Gebäude
gleichzeitig auch von den pragmatischen Industriebauten der Nachbarschaft ab und
zeichnet den Neubau als einfachen Sonderbau aus. Von der Basperstrasse aus ge-
sehen, besetzt die Markthalle die prominenteste Ecke des Grundstücks und macht
mit einem dezenten Schriftzug über dem Haupteingang leise auf sich aufmerksam.
Von hier aus spannt sich über die Diagonale des Grundstücks eine Raumfolge auf,
welche über die zentrale Markhalle hinaus weiter auf die Ringkuhkamparea zuführt.
Wie bei einem griechischen Theater, grenzt sich die Arena dabei nicht gegen die
Landschaft ab, sondern wendet sich dieser zu und bindet die Markthalle als erwei-
terte Kulisse in die Szenerie mit ein. Wir glauben, dass die beiden Bauten im Zusam-
menspiel ihrer Volumetrien räumlich und funktional voneinander profitieren können.
So kann die Arena beispielsweise während der schönen Jahreszeiten als zusätzliche       02
Marktfläche genutzt werden und die Markthalle während der Ringkuhkämpfe mit
einem einfachen Angebot an Speisen und Getränken und der nötigen Infrastruktur
aufwarten. Dort, wo die Ringkuhkampfarena auf die Markthalle trifft, entsteht eine
Art Zwischenraum, der als Platz für temporäre Zelte während grösserer Tierschauen
dienen kann und während der Kuhkampfveranstaltungen die Plätze für Kommenta-
toren und Jurymitglieder aufnimmt. Der vom öffentlichen Bereich des Grundstücks
leicht abgesetzte Parzellenstreifen im Osten wird für die Anlieferung, Verteilung und
Vorbereitung der Tiere vorgesehen. Wir stellen uns vor, dass die Markthalle, wie bei
den amerikanischen balloon-frame Konstruktionen aus einfachen Holzrahmen auf-

01   Situationsplan
02   Erdgeschoss
03   Blick auf die Markthalle
04   Das Ensemble von der Tribüne aus gesehen

01                                                                                      03   04
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