Kollege Roboters helfende Hand 3/2017 - KVJS - Ausgabe 3/2017
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3/2017 Integration Kollege Roboters helfende Hand Seite 12 KVJS Soziales Fortbildung Um 30 Jahre gealtert Noch viele Menschen Wie geht‘s – Auf dem KVJS-Stand mit Behinderung in weiter mit der der REHAB Großeinrichtungen Jugendhilfe? Seite 4 Seite 6 Seite 21
Impressum KVJS aktuell Juli 2017 Herausgeber: Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg Öffentlichkeitsarbeit Lindenspürstraße 39 70176 Stuttgart www.kvjs.de Verantwortlich: Heide Trautwein Mit Beiträgen von: Gabriele Addow (add) Monika Kleusch (mok) Sylvia Rizvi (syr) Lena-Christin Schwelling (les) Titelfoto: Monika Kleusch Layout: Waltraud Gross Bestellungen und Adressänderungen: Petra Wagner Telefon 0711 6375-208 Petra.Wagner@kvjs.de Druck: Texdat-Service gGmbH, Weinheim Redaktioneller Hinweis: Wir bitten um Verständnis, dass aus Gründen der Lesbarkeit auf eine durchgängige Nennung der weib- lichen und männlichen Bezeich- nungen verzichtet wird. Selbstver- ständlich beziehen sich die Texte in gleicher Weise auf Frauen und Män- ner. 2 KVJS aktuell
KVJS Inhaltsverzeichnis KVJS 4 Um 30 Jahre gealtert – Auf dem KVJS-Stand der REHAB 5 Café im Kulturpark Reutlingen-Nord eröffnet SOZIALES 6 Noch viele Menschen mit Behinderung in Großeinrichtungen 9 Schub fürs gemeindenahe Wohnen INTEGRATION 10 „Sport ist mein Ding“: Blinder Trainer beim MTV Stuttgart 12 Kollege Roboters helfende Hand 14 Inklusionsunternehmen: Neue Ideen gefragt 15 Gläserne Bäckerei gibt Einblicke JUGEND 16 Aufnahme junger Geflüchteter: neue Regeln 18 Modellprojekt „Eine Kita für alle“ verbessert die inklusive Betreuung und Erziehung 20 Wenn Spielplätze verwaisen FORTBILDUNG 21 Wie geht‘s weiter mit der Jugendhilfe? NEU ERSCHIENEN 23 Beim KVJS erschienen 3/2017 KVJS aktuell 3
KVJS Um 30 Jahre gealtert ... … so konnten sich die Besucher des KVJS-Stands auf der REHAB fühlen Auf der Fachmesse für Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion hatte der KVJS einen der größten und vielfältigsten Informationsstände. Alterssimulationsanzug GERT war Teil einer neuen Doch auf dem Stand Präsentation zu barrierefreiem Wohnen mit kos- wurde nicht nur geges- tengünstigen und praktischen Lösungen für den sen, sondern auch Haushalt.. Mit Gewichten an Armen, Beinen und fleißig über das Leis- auf der Brust, einer Brille, die eingeschränkte Sicht tungsspektrum des bot und Schalldämpfern auf den Ohren konnten KVJS und seines Inte- Standbesucher dank GERT einen Eindruck gewin- grationsamtes infor- nen, wie ihr Körper sich in etwa 30 Jahren anfüh- miert. Auch die Promi- len wird. nenz schaute vorbei in Gestalt von Verena Schwerpunkt Inklusionsunternehmen Bentele, Bundesbe- hindertenbeauftragte Der inhaltliche Schwerpunkt der KVJS-Präsenta- und Schirmherrin der tion lag jedoch auf den Inklusionsunternehmen REHAB, Stephanie Aeff- in Baden-Württemberg. Der KVJS hatte dazu ver- ner, Landesbehinder- schiedene Unternehmen eingeladen. Die Firma tenbeauftragte von AfB informierte über ihre Aufbereitung ausgemus- Baden-Württemberg terter IT-Produkte vom i-Phone bis zum Compu- und Schauspieler und Mit GERT 30 Jahre in die eigene Zukunft. ter. Miteinanderleben aus Pforzheim gab Einblick Autor Samuel Koch, der Fotos: Kleusch in sein Legosteinrecycling. Die gläserne Bäckerei die Eröffnungsveran- Schmidt aus Karlsruhe kam mit dem Backen von staltung moderierte. leckeren Flachswickeln für die Besucher kaum hin- terher, ebenso wie die Mitarbeiter des Beschäfti- Eine kleine Fotoschau mit Impressionen vom gungszentrums Karlsruhe (BZKA), die Waffeln und KVJS-Stand auf der REHAB finden Sie hier. Obst anboten. https://youtu.be/tk3XtzJTEXA mok INFO Hier geht es zu den Inklusionsunter- nehmen: www.iubw.de www.afb-group.de www.miteinanderleben.de/de/inhalt/ service-ggmbh/lego-recycling.html www.baeckerei-schmidt-karlsruhe.de www.lebenshilfe-karlsruhe.de Leckere Flachswickel von Jürgen Schmidt. Zur gläsernen Bäcke- rei siehe auch Seite 15. 4 KVJS aktuell 3/2017
KVJS Nicht nur für Kuchenzähne Café im Kulturpark Reutlingen-Nord eröffnet Pünktlich zu Pfingsten gab es die ersten Kuchen und kleinen Speisen, die man sich sowohl drinnen wie draußen schmecken lassen kann: Das Café auf dem Gelände des Kul- turparks tischt auch für die Nachbarschaft auf. „Wir produzieren zehn unterschiedliche Kuchen reich, dem Kunstatelier und den Gärten genutzt in unserer Förder- und Betreuungsgruppe“, erklärt werden. stolz Inge Burbulla, Leiterin Begleitende Dienste und Tagesbetreuung in Rappertshofen. Ihr per- Kleine Bistrokarte sönlicher Geheimtipp: „Rafaellokuchen mit einer Kokosschicht. Der ist echt lecker.“ Natürlich kann Nicht nur für Kuchenzähne, auch für Weinzähne ist die Gruppe nicht jeden Tag alle Sorten backen. gesorgt: Wer eher dem Herzhaften zuneigt, findet Das tägliche Angebot wird mit zugekauften auf der Bistrokarte kleine Gerichte wie Saiten oder Kuchen und verschiedenen Eissorten aufgestockt. Flammkuchen. Und Getränke aller Art sowieso. Das Café wartet mit einem Innen- und einem Wer nun Lust bekommen hat, das Café im Kultur- Außenbereich auf. Der barrierefreie Innenraum park zu besuchen: außer montags steht es täglich kann auch für private Feiern, Ausstellungen, Kul- zwischen 14 und 18 Uhr für seine Gäste offen. turveranstaltungen und den Verkauf von Eigen- mok produkten aus dem Förder- und Betreuungsbe- INFO Rappertshofen Reutlingen … … ist eine Einrichtung für Pflege, Betreuung und Beratung, soziale und berufliche Integration von Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinde- rungen der LWV.Eingliederungshilfe GmbH. Für die Personen mit hohem Assistenzbedarf der offenen Förder- und Betreuungsgruppe (FuB) sollte das Beschäftigungsangebot erweitert werden. Gesucht wurden weitere sinn- volle, produktorientierte Tätigkeiten. Gefunden wurde die Idee zum Kultur- park Reutlingen-Nord, der im vergan- genen November eröffnet wurde. Süße Verführung: zehn verschiedene Kuchen können selbst hergestellt Mehr unter: www.lwv-eh.de/kulturpark werden. Foto: lwv.eh 3/2017 KVJS aktuell 5
SOZIALES Noch viele Menschen mit Behinderung in Großeinrichtungen Neue Studie beleuchtet Situation in Baden-Württemberg Wo gibt es welche Angebote für wen? Bisher wusste die Fachwelt zwar, wie viele Men- schen mit Behinderung in Baden-Württemberg Eingliederungshilfe beziehen. Aber die Statistik schwieg darüber, ob die Leistungsempfänger zum Beispiel im eigenen Stadt- und Landkreis wohnen oder andernorts und welche Angebote im Land vorgehalten werden. Eine neue Studie des KVJS schließt diese Lücke – und liefert wertvolle Infor- mationen für die Sozialplanung im Land. „Die Einrichtungen in Baden-Württemberg haben Erwachsene mit Behinderung aus zwei Perspek- die Situationsanalyse aktiv unterstützt“, sagt Dr. tiven dar. Zum einen zeigt sie landesweit, für wie Gerrit Grünes. „Ohne sie wäre die Studie nicht viele Menschen sie in ihrem Stadt- oder Landkreis möglich gewesen.“ Fast alle Heime, Einrichtun- Eingliederungshilfe bezahlen. Zum anderen zeigt gen und Werkstätten hätten mitgemacht, sagt der sie, wie viele Menschen mit Behinderung auf wel- Sozialwissenschaftler. che Angebote im Land zurückgreifen können und erhebt zum ersten Mal die Zahl Erwachsener und Die Analyse stellt landesweite Strukturdaten Kinder, die erstmals Leistungen beziehen. „Die zur Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie zum Daten bieten eine fundierte Planungsgrundlage Stichtag 31.12.2014 zur Verfügung. Sie stellt die für die Angebote in den Stadt- und Landkreisen baden-württembergischen Wohnangebote für und liefern Anregungen für eine Weiterentwick- lung“, berichtet Grünes. Beim Fachtag am 10. April in Herrenberg-Gültstein präsentierte der Verband die Ergebnisse. Die Situationsanalyse zeigt: in den baden-würt- tembergischen Stadt- und Landkreisen schreitet der Ausbau ambulanter Wohnangebote voran. Während zum Stichtag 31.12.2014 über 24 Pro- zent aller gut 22 000 Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung in einer ambulanten Wohnform lebten, erhält im Laufe des Jahres 2014 bereits jeder zweite der etwa 1 200 „Neufälle“ ein solches Angebot. Erwachsene mit seelischer Behinderung leben dagegen zu 63 Prozent ambu- lant. Doch selbst bei dieser Gruppe gibt es noch ein Plus: von den neuen Leistungsbeziehern wer- den etwa 68 Prozent ambulant betreut. Ein KVJS-Fachtag am 10. April 2017 im KVJS-Tagungszentrum Herrenberg-Gültstein bot einen umfassenden Überblick über die Angebotsstrukturen der Behinderten- Ein Großteil der stationären Angebote wird wei- hilfe und der Sozialpsychiatrie im Land. Foto: KVJS terhin an einigen zentralen Standorten erbracht. 6 KVJS aktuell 3/2017
SOZIALES N= 748 Baden- andere Württemberg Bundesländer N= 1.309 Wechsel über Bundesländergrenzen: In Baden-Württemberg werden mehr Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung aus anderen Bundesländern (1.309 Personen) stationär betreut als umgekehrt (748 Personen). Grafik KVJS. Zum Stichtag 31.12.2014 wohnten über ein Viertel Erwachsene in Doppelzimmern der Erwachsenen mit geistiger und körperlicher Behinderung stationär im Rems-Murr-Kreis, im Die Situationsanalyse erhebt in Baden-Württem- Kreis Ravensburg sowie im Neckar-Odenwald- berg erstmals landesweit, wie viele Erwachsene und Bodenseekreis. Die stationären Angebote für mit Behinderung in stationären Wohnheimen in Kinder und Jugendliche mit geistiger und kör- Doppelzimmern leben. Entsprechend der Landes- perlicher Behinderung werden zur Hälfte von vier heimbauverordnung haben sie ab 2019 Anspruch Kreisen vorgehalten (Rhein-Neckar-Kreis, Boden- auf ein Einzelzimmer. Zum Stichtag lebten noch seekreis, Ravensburg und Rems-Murr-Kreis). Und etwa jeder siebte Erwachsene mit geistiger und etwa ein Drittel der Erwachsenen mit seelischer körperlicher Behinderung und etwa jeder sechste Behinderung wohnen stationär in vier Landkreisen Erwachsene mit seelischer Behinderung im Dop- (Rhein-Neckar-Kreis, Reutlingen, Ortenaukreis und pelzimmer. Bis zum Jahr 2019 müssen gemäß der Freudenstadt). Studie für 1 330 Erwachsene mit geistiger und kör- perlicher Behinderung und etwa 450 Erwachsene Immerhin: Für Erwachsene mit geistiger und kör- mit seelischer Behinderung ambulante Wohn- perlicher Behinderung ist in vielen Kreisen ein plätze oder Einzelzimmer geschaffen werden. „Die Ausbau wohnortnaher Unterstützungsangebote Einzelzimmervorgabe der Landesheimbauverord- zu beobachten. Zum Stichtag erhalten 45,1 Pro- nung ist bis zum Jahr 2019 realistisch erreichbar“, zent im stationären Wohnen ein Angebot im Her- schätzt Grünes. Seit der Datenabfrage haben die kunftskreis. Bei neuen Leistungsbeziehern sind es Einrichtungen bereits etliche Doppelzimmer auf- fast zwei Drittel. Ein großer Wermutstropfen: Der gelöst und durch Einzelzimmer ersetzt. Ausbau wohnortnaher stationärer Angebote für Menschen mit seelischer Behinderung tritt auf der Stelle. 3/2017 KVJS aktuell 7
SOZIALES Blick über die Ländergrenze che Konzepte im Standortkreis fehlen. Es trifft vor allem junge Erwachsene mit komplexem Unter- In den 44 Stadt- und Landkreisen werden auch stützungsbedarf. Nun wollen die Kreise Sozial- Personen aus anderen Bundesländern stationär und Jugendhilfe stärker vernetzen und auch zum betreut. Mal liegt die Einrichtung nah zur Grenze, Beispiel Wohnangebote mit Ausbildungsbeglei- mal wollen Betroffene aus persönlichen Gründen tung entwickeln. Bei Menschen mit geistiger und in einem anderen Bundesland leben, etwa wegen körperlicher Behinderung sehen mehr als zwei einer Partnerschaft. Zuweilen sehen sich Betrof- Drittel der Stadt- und Landkreise Handlungsbe- fene mit besonderen Unterstützungsbedarfen ver- darf bei der Tages- und Seniorenbetreuung sowie geblich nach passenden Angeboten in ihrer Nähe beim ambulant betreuten Wohnen. um oder die Plätze sind bereits belegt. Viele haben mitgemacht Neu ist die Erkenntnis, dass mehr Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung aus ande- Der KVJS hat die Situationsanalyse in einem mehr- ren Bundesländern ein stationäres Wohnangebot jährigen, breiten Beteiligungsprozess erarbeitet. in Baden-Württemberg erhalten als umgekehrt. Sozialplanerinnen und Sozialplanern aus zehn Ganz anders sieht es bei Menschen mit seelischer Stadt- und Landkreisen haben sie von Beginn Behinderung aus. Sie erhalten öfter ein stationä- an durch einen Begleit-Arbeitskreis unterstützt. res Wohnangebot in einem anderen Bundesland Zusätzlich gab es eine Lenkungsgruppe mit Füh- als umgekehrt. Beide Trends bestätigen sich bei rungskräften aus Sozialdezernaten und Sozialäm- neuen Leistungsempfängern. tern, in die Städtetag, Landkreistag und Gemein- detag Baden-Württemberg eingebunden waren. Passende Angebote für Menschen mit seelischer Auf neun kommunalen Arbeitstreffen stellte der Behinderung und besonderem Unterstützungsbe- KVJS den 44 Stadt- und Landkreisen Zwischener- darf sind noch nicht überall verfügbar. 84 Prozent gebnisse vor und diskutierte diese vor Ort. der Stadt- und Landkreise kennen betroffene Ziel- syr gruppen, für die geeignete Angebote oder fachli- INFO Situationsanalyse zum Stand der Sozial- und Teilhabeplanung in Baden-Württemberg, Hrsg.: KVJS, Stuttgart 2017. Ergebnisse einer Datenerhebung zur Situation von Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung und Menschen mit seelischer Behinderung aus den Jahren 2014 und 2015 Im Internet unter www.kvjs.de/der-kvjs/service/publika- tionen/ Stichwort: Situationsanalyse In Baden-Württemberg schreitet der Ausbau ambulanter Wohnangebote voran. Foto: Bilkei, fotolia 8 KVJS aktuell 3/2017
Gemeinsam mit Schwung. Foto: auremar, fotolia Schub fürs gemeindenahe Wohnen Land und KVJS fördern Baumaßnahmen von Behinderteneinrichtungen Das Sozialministerium hat über sechs Millionen Euro für Bauvorhaben in Behinderten- einrichtungen freigegeben. Der KVJS legt rund 1,4 Millionen Euro obendrauf. Von den Geldern profitieren zwölf Einrichtungen. Sie können notwendige Umbauten und Moder- nisierungen in Wohnheimen und Werkstätten umsetzen. Die sechs Millionen Euro stammen aus dem Lan- ein gutes Hilfenetz für Menschen mit Behinderung deshaushalt und der Ausgleichsabgabe. Mit den zu schaffen“, sagt Aleksandra Melzer vom KVJS. KVJS-Haushaltsmitteln bilden sie die erste Tranche der diesjährigen Förderung von Behindertenein- Auch das Land möchte die Teilhabe von Menschen richtungen. Die unterstützten Projekte liegen in mit Handicap verbessern. „Die Landesregierung den Stadt- und Landkreisen Stuttgart (2), Schwä- will Menschen mit Behinderungen in Baden-Würt- bisch Hall (1), Main-Tauber-Kreis (2), Heidenheim temberg die gleiche selbstbestimmte Lebensge- (1), Rottweil (4), Bodenseekreis (1) und Ravens- staltung ermöglichen wie Menschen ohne Behin- burg (1). derungen“, sagt Landessozialminister Manfred Lucha. „Unser besonderes Augenmerk gilt dabei Alles in allem stehen 2017 rund 19,4 Millionen einem bedarfsgerechten Angebot von inklusivem Euro zur Verfügung, aus der KVJS-Kasse fließen Wohnen und Arbeiten. Die von uns geförderten zusätzlich rund drei Millionen Euro. Der Verband Behinderteneinrichtungen erleichtern Menschen fördert seit 2013 Behinderteneinrichtungen. „Ziel mit Behinderungen, ihr Leben unabhängiger füh- ist es, in Baden-Württemberg das gemeindenahe ren und besser an der Gesellschaft teilhaben zu Wohnen auszubauen und auf kommunaler Ebene können.“ syr 3/2017 KVJS aktuell 9
INTEGRATION „Sport ist mein Ding“ Blinder Trainer beim MTV Stuttgart Falsche Bewegungsabläufe und Verspannungen erkennt Mulgheta Russom blind. Der Fitnesstrainer arbeitet beim MTV Stuttgart im hauseigenen Studio Motiv. Dort hat er auch seine Ausbildung gemacht. Und dort ist er aktiver Fußballer. Student Patrick, groß, schlank, sportlich, hat seine und seine Ohren. „Wenn jemand die Gewichte hart Langhantel an jeder Seite mit 20 Kilo beladen fallen lässt oder keuchend atmet, lasse ich mir die und geht langsam in die Kniebeuge. Fitness- und Übung zeigen. Meist hat er dann zu viel Gewicht Personaltrainer Mulgheta – im Verein ist man eingestellt.“ grundsätzlich per du – legt seine Hand leicht auf Patricks Rücken und verfolgt seine Bewegungen. Wechsel zu einer andern Station im Studio, die Dann korrigiert er: Nicht ins Hohlkreuz gehen, der Fitnesstrainer zielsicher ansteuert. „Die Leute saubere Kniebeugen im 90-Gradwinkel von Ober- merken zum Teil nicht, dass ich blind bin“, sagt er. und Unterschenkel. „Nimm lieber mehr Gewicht „Und manchmal vergesse ich es selber.“ Mehr und mach weniger Wiederholungen“, denn Läufer Muskelmasse wünscht sich auch das nächste MTV- Patrick möchte schnell Muskelmasse aufbauen. Mitglied, eine zierliche ältere Dame, die sich für eine bevorstehende Operation wappnen möchte. Um zu erkennen, ob eine Übung richtig ausge- „Es ist nie verkehrt, sich vor einer OP körperlich zu führt wird, nutzt der blinde Trainer seine Hände stabilisieren. Wenn man vorarbeitet, verläuft auch Mulgheta Russom berät nicht nur zu den richtigen Gewichten. Foto: Kleusch 10 KVJS aktuell 3/2017
INTEGRATION der Heilungsprozess leichter“, sagt Mulgheta Das Motiv-Fitnessstudio arbeitet nach einem Russom. Schmerzfrei-Konzept. Schmerzfrei heißt, es gibt individuelle Trainingspläne nach gründlicher Kämpfer mit positiver Lebenseinstellung Überprüfung der Muskulatur. Außerdem wird immer wieder kontrolliert, ob sich nicht im Laufe Sport hat ihm selbst geholfen, wieder auf die der Zeit Fehler in das persönliche Training ein- Beine zu kommen, damals, nach dem Unfall, durch schleichen. den er sein Augenlicht verlor. Er war zwanzig, Modeberater in einem Tübinger Kaufhaus, akti- Mulgheta Russom arbeitet nicht nur als Trainer ver Fußballer und Boxer. Ein Kämpfer mit positi- sondern bietet nach einer Weiterbildung auch ver Lebenseinstellung. Das half ihm. „Ich habe mir Massagen mit Schwerpunkt Schulter und Rücken schon im Krankenhaus einen eigenen Trainings- an. „Ich empfehle auch Übungen für Zuhause, plan gemacht“, sagt er. Er zog nach Stuttgart- damit sich die Verspannungen lösen“, erklärt er. Botnang in die Nikolauspflege, eine Stiftung für So kann er ein Gesamtpaket aus Massage, Tipps blinde und sehbehinderte Menschen, lernte Korb- zum Üben daheim und individuell angepasstem macher – und begann, beim MTV zu trainieren Training im Studio anbieten, was ihm eine Reihe und in der neu aufgebauten Blindenfußballmann- treuer Stammkunden beschert hat. schaft zu spielen. Der leidenschaftliche Fußballer kommt aber nicht „Wir haben erst gedacht, wie soll das gehen“, sagt nur für den Halbtagsjob als Fitnesstrainer zum MTV-Geschäftsführer Karsten Ewald über seine MTV. Als Mitglied trainiert er dreimal in der Woche erste Reaktion auf die Anfrage der Nikolauspflege, in der Blindenfußballmannschaft auf Bundesliga- ob sich der MTV eine Trainerausbildung für niveau. Und im August geht er als deutscher Mulgheta vorstellen könnte. Denn das Handwerk Nationalspieler nach Berlin zur Europameister- des Korbflechtens ist eher nicht so optimal für schaft. Oder wie Mulgheta Russom schlicht sagt: Menschen mit ausgeprägtem Bewegungsdrang „Sport ist mein Ding.“ wie den gebürtigen Eritreer. mok Maßgeschneiderte Ausbildung Beim MTV setzte man sich zusammen und tüftelte schließlich einen internen zweijährigen Ausbil- dungsplan aus für den ersten – und immer noch einzigen – blinden Fitnesstrainer Deutschlands. INFO „Wir haben viele Anfragen von blinden Men- Anpfiff in Stuttgart schen, ob wir weitere Trainer ausbilden“, erklärt Geschäftsführer Ewald. „Wir hätten ja zugesagt, Wer die MTV-Mannschaft in Aktion aber bisher war kein Studio bereit, einen blinden erleben will, hat dazu am 16. und 17. Trainer zu übernehmen. Dabei kann ich das jedem Juli in Stuttgart die Gelegenheit. empfehlen.“ Zumal das KVJS-Integrationsamt Näheres unter Zuschüsse zahlt, um auszugleichen, dass Kollegen www.blinden-fussball.de/saison-2017/ ihn in manchen Bereichen unterstützen müssen. 3/2017 KVJS aktuell 11
Der Roboterarm kann unter anderem unterschiedliche Reichweiten der Mitarbeiter ausgleichen. Kollege Roboters helfende Hand Maschineller Zuarbeiter für schwerbehinderte Beschäftigte erprobt Roboter soll Handicaps ausgleichen: Sachsenheimer Inklusionsunternehmen ISAK erprobt gemeinsam mit dem Fraunhoferinstitut neue Wege der Unterstützung für Mitarbeiter mit Behinderung. Der Bund fördert das Projekt. Er ist leise und präzise: Der Bosch-Roboter „APAS Die Duschkopfproduktion erfordert präzises Ein- assistant“, der bei dem Projekt AQUIAS seine hel- setzten und Festdrücken der Düsen. Festgedrückt fende Hand – oder vielmehr seinen Roboterarm wurde bisher von Hand mit einer kurzen Hebel- – zwei schwerbehinderten Kollegen leiht. Die neu- bewegung. Viel Kraft ist dabei nicht notwendig. este Generation von Sicherheitssensorik in Robo- Aber: „Unsere Spitzenkräfte montierten bis zu tern ermöglicht eine völlig neue Organisation der 10 000 Düsen am Tag“, erklärt ISAK-Geschäftsfüh- Produktionsarbeit ohne Schutzzaun. So montieren rer Thomas Wenzler beim Demonstrationstag des Mensch und Maschine gemeinsam Duschköpfe Projekts AQUIAS am 10. Mai 2017. Da kann auch beim Inklusionsunternehmen ISAK. Die ISAK-Mit- eine Bewegung mit wenig Kraftaufwand zur Belas- arbeiter wurden während des gesamten Projetpro- tung werden. zesses regelmäßig informiert. Berührungsängste mit dem neuen Roboterkollegen kamen deshalb Nun gibt es Unterstützung durch den automati- gar nicht erst auf. schen Produktionsassistenten von Bosch. Dabei 12 KVJS aktuell 3/2017
Robotergreifarm statt alter Handpresse: Passgenaue Unterstützung für Mitarbeiter. Fotos: Kleusch muss kein ISAK-Mitarbeiter Angst um seinen Job heitskonzept berücksichtigt alle vorgeschriebenen haben: „Unser Ziel ist es, auch Mitarbeitern, die Sicherheitsstandards für die Mensch-Roboter-Kol- Aufgrund ihrer Behinderung die Arbeit an der laboration. Um spezielle behinderungsbedingte Duschkopfmontage nicht ausführen konnten, die- Risiken auszuschließen, wird zudem eine indivi- ses Arbeitsfeld zu eröffnen“, so Wenzler. Projekt- duelle Risikoanalyse mit jedem Einzelnen durch- koordinator David Kremer von Fraunhofer IAO geführt, der am Robotik-Arbeitsplatz arbeiten soll. erklärt: „Der Roboter übernimmt die ergonomisch Daraus werden zusätzliche personenbezogene ungünstigen Aufgaben des Ausgangsarbeitsplat- Sicherheitsmaßnahmen abgeleitet. zes, die für den Menschen belastend wirken kön- mok nen. Abschließende Kontroll- und Prüfaufgaben bleiben dagegen beim Mitarbeitenden.“ INFO Projekt AQIUAS Kollaborativer Roboter Das Forschungsprojekt AQUIAS wird Der Roboter arbeitet den Mitarbeitern unmittel- mit Mitteln des Bundesministeriums bar zu. Mit seinem Greifer zieht er vom Mitarbei- für Bildung und Forschung (BMBF) ter vorbereiteten Werkteile zu sich und schiebt gefördert. AQUIAS ist das Kürzel für sie nach Bearbeitung wieder zurück. So gleicht er Arbeitsqualität durch individuell die unterschiedliche Reichweite der schwerbehin- angepasste Arbeitsteilung zwischen derten Mitarbeitenden beim Greifen aus. Außer- Servicerobotern und schwer-/nichtbe- dem benötigen die Beschäftigten aufgrund ihrer hinderten Produktionsmitarbeitern. Es unterschiedlichen Einschränkungen individuelle handelt sich um ein Verbundprojekt Tischhöhen, die je nach aktueller körperlicher Ver- zwischen dem Inklusionsunternehmen fassung im Tagesverlauf variieren können. Kein ISAK, der Fraunhofergesellschaft und Problem für den Produktionsassistenten, denn er Bosch. kann sich mit seinem Roboterarm flexibel an die veränderte Tischhöhe der Mitarbeiterinnen und Im Projekt entwickelt das Fraunho- Mitarbeiter anpassen – und das sogar im laufen- fer-Institut für Arbeitswirtschaft und den Betrieb. Organisation IAO unter arbeitswis- senschaftlichen Gesichtspunkten Bosch stellt als Partner im Projekt AQUIAS den Praxislösungen der Mensch-Roboter- „APAS assistant“ zur Verfügung und passt das Kollaboration. Bosch stellt den »APAS Gerät an die Fertigungsumgebung der Firma ISAK assistant« zur Verfügung und hat die an. „Seine speziell von Bosch entwickelte Sensor- Aufgabe übernommen, ihn speziell für haut erkennt, wenn sich ein Mensch im Nahbe- die ISAK anzupassen. Derzeit läuft die reich befindet; die Maschine stoppt, bevor es zu Praxisphase bei ISAK. Das Unterneh- einer Berührung kommt“, beschreibt Wolfgang men beschäftigt 79 Mitarbeiter, darun- Pomrehn, Produktmanager für die APAS Produk- ter zahlreiche mit Behinderung. tionsassistenten bei Bosch. Das zertifizierte Sicher- 3/2017 KVJS aktuell 13
INTEGRATION Inklusionsunternehmen: Neue Ideen gefragt KVJS-Integrationsamt beteiligt sich an Konzeptentwicklung Mit 150 Millionen Euro fördert die Bundesregierung deutschlandweit Inklusionsunter- nehmen. Auf Baden-Württemberg entfallen davon 20 Millionen Euro. Das Ziel: mehr Arbeitsplätze. Derzeit unterstützt und berät das KVJS-Integra- tionsamt Inklusionsunternehmen und solche, die es werden wollen, bei der Entwicklung eines lang- fristig tragfähigen Konzepts. „Was jetzt entsteht, soll nachhaltig sein, deshalb haben wir zunächst eine längere Planungs- und Umsetzungsphase“, erklärt Bernhard Pflaum, der zuständige Referats- leiter. Ziel ist es unter anderem, Ideen zu entwickeln, die an mehreren Standorten umgesetzt werden kön- nen. Derzeit wird beispielsweise an dem Konzept für ein Boardinghouse gearbeitet, das mit schwer- behinderten Mitarbeitern betrieben werden soll. In einem Boardinghouse werden voll ausgestat- tete Zimmer und Appartements mit hotelähnli- chen Leistungen angeboten. Sie werden beson- und 50 Prozent schwerbehinderte Mitarbeiter. ders von Unternehmen genutzt, die auswärtige Dank neuer Ideen und der Anschubfinanzierung Mitarbeiter für einen längeren Aufenthalt unter- durch die Bundesregierung sollen in den nächsten bringen müssen. fünf bis sechs Jahren in Baden-Württemberg rund 500 neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behin- Inklusionsunternehmen zählen zum ersten derungen entstehen. Bernhard Pflaum ist optimis- Arbeitsmarkt. Sie bieten sozialversicherungspflich- tisch: „Das schaffen wir.“ tige Arbeitsplätze und beschäftigen zwischen 25 mok Beteiligung der SbV an Kündigungsverfahren Das überarbeitete Neunte Sozialgesetzbuch räumt desarbeitsgemeinschaft der Hauptfürsorgestellen der Schwerbehindertenvertretung (SbV) einen und Integrationsämter (BIH) auf ihrer Homepage wichtigen Part bei Kündigungen ein. Wird sie im veröffentlicht: Kündigungsverfahren nicht beteiligt, ist die Kün- www.integrationsaemter.de/ digung unwirksam (Unwirksamkeitsklausel). Eine unwirksamkeitsklausel/678c/index.html ausführliche Stellungnahme dazu hat die Bun- mok 14 KVJS aktuell 3/2017
INTEGRATION Gläserne Bäckerei gibt Einblicke Inklusives Backwerk schmeckt den Karlsruhern Seit vergangenem Dezember laufen die Backöfen. Was dabei herauskommt, zog so viele Kunden an, dass die Schlange der Hungrigen teils auf die Straße reicht. Jetzt wird umge- baut. Bäckermeister Thomas Schmidt lässt sich von seiner Kundschaft genau auf die Finger sehen: Durch eine halbhohe Glaswand in seiner Bäckerei in Karlsruhe kann man genau verfolgen, wie Brot, Brötchen, Brezeln und süße Teilchen entstehen. Schmidt verwendet ausschließlich die ungespritz- ten und Gentechnikfreien Mehle des regionalen Anbieters KraichgauKorn. Ungewöhnlich ist nicht nur die Backstube, unge- wöhnlich ist auch, dass in der Bäckerei vier Men- schen mit Behinderung arbeiten. Die gläserne Bäckerei ist ein vom KVJS-Integrationsamt aner- kanntes und gefördertes Inklusionsunternehmen. Für das soziale Engagement der Firma spricht auch, dass Langzeitarbeitslose hier eine Chance bekommen. Als Bäckermeister darf Thomas Schmidt zudem Lehrlinge ausbilden: „Ich würde auch einen Azubi mit Behinderung einstellen“, Bäckermeister Thomas Schmidt (rechts) mit zweien seiner Mitarbeiter: Brot wird erklärt er. mit Drei-Stufen-Sauerteig produziert. Foto: Thomas Brenner Zweite Kasse nötig Der Kundschaft schmeckt, was das inklusive Team produziert und über die Ladentheke reicht. Zeit- weilig ist der Andrang so groß, dass die Warte- INFO schlange bis auf die Straße reicht. Nun wird der Die Bäckerei im Film Verkaufsraum so umgebaut, dass eine zweite Kasse eingerichtet werden kann. Eine Studierendengruppe hat für das HD-Campus.tv einen Film über die Auf der REHAB im Mai in Karlsruhe präsentierte ungewöhnliche Bäckerei gedreht, der die Bäckerei Schmidt am Stand des KVJS-Integra- hier zu sehen ist: tionsamtes Kostproben ihres Könnens. Die lecke- www.baeckerei-schmidt-karlsruhe.de/ ren Flachswickel gingen weg wie die sprichwört- ein-studentenprojekt-film-ueber-uns/ lichen „warmen Semmeln“. mok 3/2017 KVJS aktuell 15
KVJS-Landesjugendamt ist zuständig für das Verteilen von UMA. Foto: fotolia Aufnahme junger Geflüchteter: neue Regeln Änderungen im bundesweiten Verteilverfahren Nach intensiven Diskussionen ist Ende April zwischen den Ländern und dem Bund ein verändertes bundesweites Verfahren zur Verteilung unbegleiteter minderjähriger Aus- länder (UMA) vereinbart worden. Seit 1. Mai 2017 gilt: Bestandsfälle finden dem- seländer, lag jedoch seit Jahresbeginn bei rund nach keine Berücksichtigung mehr, vielmehr 260 UMA und damit weit über dem Soll nach dem werden die Neuzugänge nach dem Königsteiner Königsteiner Schlüssel. Schlüssel auf die einzelnen Bundesländer verteilt. Einreiseland Baden-Württemberg Im Mai 2017 wurde ein bundesweiter Zugang von 1 000 UMA pro Monat prognostiziert, was für Baden-Württemberg ist daher vom Bundesver- Baden-Württemberg entsprechend des König- waltungsamt (BVA) für den Monat Mai 2017 als steiner Schlüssels (rund 13 Prozent), eine Aufnah- ein Einreiseland definiert worden. Die Einreiselän- meverpflichtung von 130 UMA im Monat bedeu- der können ihre UMA-Neuzugänge, soweit keine tet. Der durchschnittliche monatliche Zugang in Verteilhindernisse vorliegen, unabhängig von der Baden-Württemberg, als einem der Haupteinrei- eigenen Aufnahmeverpflichtung zur bundes- 16 KVJS aktuell 3/2017
JUGEND weiten Verteilung anmelden. Damit soll die die die UMA innerhalb ihres Landes den jeweili- gerechte Verteilung unter den Bundesländern gen Jugendämtern zuordnen. Die abgebenden sichergestellt werden. Neben Baden-Württem- Jugendämter in Baden-Württemberg werden von berg zählten im Mai auch Bayern, Hessen, Bremen, der Landesverteilstelle UMA beim KVJS daraufhin Schleswig-Holstein und Hamburg zu den Einreise- über die aufnehmenden Jugendämter in Kenntnis ländern. gesetzt, um die Übergabe direkt mit dem aufneh- menden Jugendamt organisieren zu können. Der genaue Ablauf der bundesweiten Verteilung gestaltet sich folgendermaßen: „Junge Geflüch- Das veränderte bundesweite UMA-Verteilverfah- tete werden bei der unbegleiteten Einreise vom ren soll nach sechs Monaten von allen Beteilig- örtlichen Jugendamt zunächst vorläufig in Obhut ten überprüft werden. Sollte in den kommenden genommen“, erklärt Gerald Häcker, beim KVJS- Monaten zur Erfüllung der Landesquote wieder Landesjugendamt zuständiger Referatsleiter für eine interne UMA-Verteilung in Baden-Württem- die Verteilung der jungen Geflüchteten. Nach berg erforderlich werden, ist mit dem Ministerium Durchführung der gesetzlich vorgeschriebenen für Soziales und Integration besprochen, dass Ersteinschätzungen, wie ärztlichen Untersuchun- bezüglich des Verteilmaßstabs auch weiterhin, die gen, werden sie bei der Landesverteilstelle UMA UMA-Bestandsfälle aller 46 Jugendämter berück- des KVJS-Landesjugendamts zur Verteilung ange- sichtigt werden. meldet. Voraussetzung ist, dass keine Hinderungs- les gründe wie Gefährdung des Kindeswohls oder ansteckende Krankheiten vorliegen. Wöchentliche Meldungen „Neu ist, dass die Landesverteilstelle dem Bundes- INFO verwaltungsamt (BVA) seit 1. Mai 2017 die vorläu- Kompass: Flucht und Integration figen Inobhutnahmen wöchentlich weitermelden muss“, erklärt Häcker, „und auch, ob die Neuzu- Auf unseren Internetseiten finden Sie gänge im Land bleiben oder bundesweit verteilt alle Dienstleistungen des KVJS, die für werden sollen.“ In Baden-Württemberg werden Migranten und geflüchtete Menschen derzeit nach Festlegung des zuständigen Ministe- relevant sind. Besonders hinweisen riums für Soziales und Integration alle UMA-Neu- dürfen wir auf unsere umfassenden zugänge zur Verteilung angemeldet, sofern keine Angebote im Bereich der Fortbildung. Hindernisse vorliegen. www.kvjs.de/kompass/flucht-und-inte- Das BVA bestimmt auf diese Meldung hin dann gration/ die zur Aufnahme verpflichteten Bundesländer, 3/2017 KVJS aktuell 17
JUGEND Anders ist normal Modellprojekt „Eine Kita für alle“ verbessert die inklusive Betreuung und Erziehung Wie sich nicht-behinderte und förderbedürftige Kinder in Kindertagesstätten am besten gemeinsam betreuen lassen, hat der Landkreis Göppingen erprobt. Der KVJS hat das Pro- jekt im Rahmen eines dreijährigen Modellvorhabens gefördert. In den vier Göppinger Modell-Kitas werden aktuell Foto: Sont- heimer, Geis- etwa zehn Kinder mit Inklusionsbedarf betreut. linger Zeitung Die Inklusionsfachkräfte sind fester Bestandteil des Teams. In jeder Kita wurde eine Zukunftswerk- statt organisiert und ein Team-Coaching einge- richtet, in dem die einzelnen Teams sich intensiv damit beschäftigen, was Inklusion in ihrer Kita bedeutet und wie sie diese am besten umsetzen können. Auch die verschiedenen Bereiche der Ver- waltung haben sich mit der Thematik auseinan- dergesetzt, um Abläufe effektiver zu gestalten und stärker auf die Bedürfnisse der Eltern und Kinder auszurichten. „Mit dem Modell haben wir ein Projekt gefördert, das eine neue und innovative Herangehensweise erprobt“, sagt Ulrike Gfrörer vom KVJS-Landesju- gendamt. „Die Suche nach einer gemeinsamen Lösung zur Förderung der Inklusion behinderter Kinder in der Kindertagesbetreuung von Jugend- und Sozialamt sowie mit den Tagesbetreuungs- Einrichtungen fanden wir dabei sehr interessant“. Was dem einzelnen Kind und auch der Gruppe gut tut, wie die Mitarbeiter mit dem Thema Inklusion umgehen und wie Eltern partizipieren können, das waren einige der zentralen Fragen, mit denen sich die Kitas in Göppingen, Geislingen, Adelberg und Eberbach in den letzten Jahren beschäftigt haben. INFO Eine wichtige Erkenntnis: „Ob mit festangestellter Zum Göppinger Modellprojekt ist Integrationsfachkraft oder einem Mitarbeiter-Pool ein ausführlicher Abschlussbericht für mehrere Einrichtungen – ohne multiprofes- erschienen. Es gibt ihn zum Down- sionelles Team kann Inklusion nicht gelingen“, so loaden unter Cordula Schonard vom Kreisjugendamt. Im Kreis www.kvjs.de/jugend/modellvorhaben Göppingen besuchten Ende des vergangenen 18 KVJS aktuell 3/2017
JUGEND Jahres 125 Kinder im Alter bis sechs Jahren, die Belange der Eingliederungshilfe und Inklusion in wegen einer drohenden oder bestehenden Behin- der Kindertagesbetreuung im Landkreis Göppin- derung Anspruch auf finanzielle Eingliederungs- gen zuständig sein. hilfe hatten, eine Kindertagesstätte. Sie werden add dort bisher von Fachkräften nur stundenweise betreut. Der Förderbedarf wird anhand einer Diag- nose festgelegt. INFO Die Träger der vier Modell-Kitas haben deshalb Landesweiter Fachtag feste Stellen für Integrationsfachkräfte geschaffen. Der Nutzen liegt auf der Hand: Eine kontinuierli- Das Modellprojekt stößt bei vielen che Arbeit im Team ist gewährleistet, auch wenn Kommunen und Landkreisen aus sich die Anzahl der betreuten Kinder ändert. Die Baden-Württemberg auf großes Inte- Fachkraft hat alle Kinder im Blick. Sie bemerkt Ent- resse. Am 20. Oktober 2017 ist daher wicklungsverzögerungen sofort und kann schnell in Kooperation mit dem KVJS eine lan- reagieren. desweite Abschlusstagung in Göppin- gen geplant, bei der die Ergebnisse „Wir sehen die Umsetzung des Modellprojekts als des Projekts und seine Umsetzung vor- Chance zur Qualitätsentwicklung für die Einrich- gestellt werden. Informationen hierzu tungen der Kindertagesbetreuung. Inklusion kann ab Juli unter gelingen, wenn die Rahmenbedingungen stim- www.landkreis-goeppingen.de/,Lde/ men und alle an einem Strang ziehen“, betont start/Landratsamt/Kindertagesbetreu- die Kita-Fachberaterin. Der Erfolg spricht für das ung.html Göppinger Modell der neuen Wege in Kitas und Verwaltung. Geplant ist, das Projekt von 2019 an Kontakt: auf acht Modelleinrichtungen zu erweitern und Andrea Ziegler zusätzliche Inklusionsfachkräfte in diesen Kitas Telefon 07161 202-3864 (Mo, Do) einzustellen. Parallel dazu soll im Sozialdezernat a.ziegler@landkreis-goeppingen.de ein Inklusionsfachdienst eingerichtet werden. Cordula Schonard Hierfür werden Aufgaben aus dem Jugend- und Telefon 07161 202-442 Sozialamt zusammengelegt. Der Dienst bietet c.schonard@landkreis-goeppingen.de Hilfen aus einer Hand, denn er soll künftig für alle 3/2017 KVJS aktuell 19
JUGEND Wenn Spielplätze verwaisen Jahrestagung Mobile Jugendarbeit zum Thema gesellschaftliche Veränderungen Unsere Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Digitalisierung schreitet rasant voran, rechtspopulistische Strömungen bekommen Auftrieb. Besonders auffällig: Neue Treffpunkte von Jugendlichen ersetzen klassische Streetworkorte. gelingende Zugänge zu erarbeiten, um aus diesen unsteten Zusammenschlüssen die Zielgruppe her- auszufiltern und erfolgreiche Beziehungen aufzu- bauen.“ Für Jugendliche, die in sozialen Milieus leben, die von Arbeits- und Perspektivlosigkeit, Gewalt, fami- liären Problemen, Sucht, Schulden und Obdach- losigkeit geprägt sind, sind die Streetworker kompetente Ansprechpartner. Mit ihren Ange- boten möchten sie die jungen Menschen stark Markt der Möglichkeiten im Foyer des KVJS-Tagungszentrum dafür machen, Selbsthilfekräfte und Ressourcen Gültstein mit Präsentationen aus der aktuellen Arbeit – Doku- zur Lösung ihrer sozialen Probleme zu nutzen. mentationen, Fotos, Jahresberichte, Filme Foto: KVJS Ziel aller Maßnahmen ist es, ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern und sie in Ihrer Entwick- Die Mobile Jugendarbeit steht vor der Heraus- lung zu fördern. forderung, auf diese Entwicklungen mit neuen Handlungskonzepten adäquat zu reagieren. Dies Die Dokumentation der Tagung findet sich im machte die Jahrestagung 2017 im April deutlich, Internet unter www.kvjs.de/jugend/jugendarbeit- die der KVJS gemeinsam mit der Landesarbeits- jugendsozialarbeit/mobile-jugendarbeit/ add gemeinschaft Mobile Jugendarbeit/Streetwork Baden-Württemberg veranstaltet hat. INFO Mobile Jugendarbeit wird 50 „Die Streetworker sind mittendrin im Alltag, denn sie suchen junge Menschen an ihren Treffpunkten Am 20.10.1967 begann der Weg der im Gemeinwesen auf“, sagt Riva Moll vom KVJS- Mobilen Jugendarbeit in Baden- Würt- Landesjugendamt. Gingen die jungen Leute noch temberg mit dem ersten Arbeitstag vor einigen Jahren regelmäßig raus, um sich an von Prof. Dr. Walther Sprecht in Stutt- bestimmten Bolz- und Spielplätzen zu treffen, zie- gart-Freiberg. Am 20.10.2017 findet in hen sie sich heute verstärkt in ihre eigenen vier Stuttgart-Bad Cannstatt (Kleiner Kur- Wände zurück oder verabreden sich zum Beispiel saal) ab 15 Uhr eine große Jubiläums- in Einkaufszentren. Dort treffen die Mitarbeiter feier anläßlich des 50-jährigen Beste- dann kaum noch eine feste Straßenclique mit ähn- hens der Mobilen Jugendarbeit statt. lichen Bildungsbiografien an, sondern lose Grüpp- Nähere Informationen unter chen, die jeweils ihren eigenen Interessen nach- www.lag-mobil.de/on/ gehen. „Hier kommt es entscheidend darauf an, 20 KVJS aktuell 3/2017
FORTBILDUNG Wie geht‘s weiter mit der Jugendhilfe? Großer Andrang beim Fachtag zum 15. Kinder- und Jugendbericht Rege Diskussion unter rund 100 Fachleuten aus Jugendhilfe und Jugendpolitik auf dem KVJS-Fachtag. Zentrales Thema: Die sich daraus ergebenden Anforderungen für die Weiterentwicklung der Jugendhilfestrukturen und Hilfeleistungen. Die Leitungs- und Fachkräfte trafen sich im Mai in schiedliche Kristal- Stuttgart zum Fachtag „Jugend im Blick“, um von lisationspunkte der wissenschaftlichen Impulsen und Praxiserfahrun- Jugendpolitik neu gen zu profitieren. Im Mittelpunkt standen dabei in den Kontext der die Ergebnisse des 15. Kinder- und Jugendbericht Jugendbilder und der Bundesregierung. Der Bericht mit dem Titel der Lebenslagen „Zwischen Freiräumen, Familie, Ganztagsschule junger Menschen und virtuellen Welten – Persönlichkeitsentwick- zu stellen. lung und Bildungsanspruch im Jugendalter“ ana- lysiert die Lebenslagen Jugendlicher in Deutsch- Mit einer speziel- land. Er beschreibt die Einflussfaktoren, die ihren len Sichtweise Alltag prägen und die Bedingungen, die notwen- auf die Heraus- dig sind, damit das Aufwachsen in unserer heuti- forderungen gen Zeit gelingt. im Jugendalter ergänzte Sophie „Das Besondere an der Expertise ist, dass sie nicht Hubbe von der mehr wie seit Jahren üblich die frühe Kindheit im Jugendredaktion Blick hat, sondern sich auf Jugendliche und junge die Präsentation. Erwachsene fokussiert“, sagte Roland Kaiser vom Die wissenschaft- KVJS, der die Gäste im Geno-Haus begrüßte. Nicht liche Mitarbeiterin das einzige Novum: Erstmals ist begleitend zum an der Sigmund- Bericht eine Jugendbroschüre erschienen. Sie ist Freud-Privatuniver- von einem Redaktionsteam der Jugendpresse sität Wien befasste Deutschland erarbeitet worden und bereitet die sich mit den The- Kerninhalte des Berichts kompakt und verständ- men, zu denen sich lich auf. junge Menschen selbst immer wie- Sophie Hubbe vom Redaktionsteam der Jugendpresse Deutschland. Foto: Addow Die zentralen Ergebnisse und Empfehlungen der einbringen: des Berichts vor dem Hintergrund einer neuen Was sie verbindet Jugendorientierung nahm Prof. Dr. Stephan May- und was sie trennt, welche Beziehungen sie zu kus von der Hochschule Osnabrück in den Blick. Gleichaltrigen haben, wie sie sich beteiligen und Demnach sei es notwendig, so das Mitglied der welche Räume sie beanspruchen. Ihre Forderung: Berichtskommission, die Lebenslagen Jugend- „Kinder und Jugendliche müssen die Möglichkeit licher und junger Erwachsener differenziert zu haben, die Entscheidungsprozesse, die ihr Leben betrachten und sozial-, bildungs- und jugendpoli- und ihre Zukunft betreffen, selbst mitzugestalten“. tisch adäquat zu gestalten. Auch gelte es, unter- 3/2017 KVJS aktuell 21
FORTBILDUNG Plädoyer für starke Jugendorientierung chen Gremien Jugendpolitik nachhaltig verankert werden kann, wie die Perspektiven junger Men- Wie muss Gesellschaft gestaltet sein, damit schen stärker in die Planung und Ausgestaltung Jugend ihren Stellenwert findet? Für eine neue der Jugendhilfemaßnahmen einbezogen werden und stärkere Form der Jugendorientierung plä- können, oder wie jugendpädagogische Konzepte dierte Prof. Klaus Schäfer, Staatssekretär a. D. an der Ganztagsschule aussehen können. von Nordrhein-Westfalen und stellvertreten- add der Vorsitzender der Berichtskommission. Dazu gehöre es zwingend, den Jugendlichen und jun- gen Erwachsenen sowohl Qualifizierung als auch Selbstpositionierung und Verselbständigung zu ermöglichen. Gleichzeitig müsse es gelingen, die INFO wachsenden sozialen Ungleichheiten in individu- Die Dokumentation des Fachtages eller als auch in struktureller Hinsicht abzubauen. zum 15. Kinder- und Jugendbericht – Mehr als andere Institutionen könne hier die Kin- Jugend im Blick – vom 29. Mai 2017 der- und Jugendhilfe ein Initiator für neue Pers- in Stuttgart steht im Internet bereit pektiven sein. unter: www.kvjs.de/jugend/arbeitshilfen-for- Zwischen den Vorträgen der Experten trafen sich mulare-und-rundschreiben/tagungs- die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum fachli- unterlagen/fachtag-zum-15-kinder- chen Austausch. In kleinen Gruppen diskutierten und-jugendbericht/ die Gäste unter anderem darüber, wie und in wel- Veranstaltungen zum Persönlichen Budget Seit Anfang dieses Jahres wird stufenweise das gehen. Auf unsere Internetseite können Sie sich Bundesteilhabegesetz (BTHG) eingeführt. Ziel anmelden: des Gesetzes ist unter anderem die Lebenssitua- www.kvjs.de/fortbildung/veranstaltungssuche/ tion von Menschen mit Behinderungen im Sinne von mehr Teilhabe und mehr Selbstbestimmung Persönliches Budget: Basiswissen am zu verbessern. Ein Instrument, das explizit darauf 10.10.2017: Buchungsnummer 17-2-EHS17-1 abzielt, ist das Persönliche Budget. Um Fachkräfte in der Eingliederungshilfe bei der Umsetzung in Persönliches Budget: „Ich fühle mich wie auf der Praxis zu unterstützen, bietet der KVJS ver- dem Basar“ – Beratung und Gesprächsführung schiedene Seminare an. Die Teilnehmerinnen und am 11.10.2017: Buchungsnummer 17-2-EHS18-1 Teilnehmer haben ausreichend Gelegenheit, kom- Die beiden Veranstaltungen finden im KVJS- plexe Fälle zu diskutieren und lernen, mit heraus- Tagungszentrum Gültstein statt. fordernden Gesprächssituationen effektiv umzu- add 22 KVJS aktuell 3/2017
NEU ERSCHIENEN Beim KVJS erschienen Alle aufgeführten Publikationen des KVJS sind kostenlos. Sie stehen auch im Internet unter www.kvjs.de/service/publikationen.html zum Herunterladen zur Verfügung. KVJS Jugendhilfe KVJS-Schlaglicht „Junge Wohnungslose“, Grundlagen für die Jugendhilfe im Strafverfah- Stuttgart 2017. ren in Baden-Württemberg, 2017 Der KVJS fördert Projekte und den Fachdialog. Die Broschüre für Fachleute der Jugendhilfe will einen Beitrag leisten zur Umsetzung des Paragra- Kostenlos zu beziehen beim KVJS fen 52 Achtes Sozialgesetzbuch (Mitwirkung der Petra Wagner Jugendhilfe in gerichtlichen Verfahren). Telefon: 0711 6375-208 publikationen@kvjs.de KVJS-Forschung „Beteiligung leben!“, Material- band, 2017 Anregungen und Ideen aus der Praxis für die Schwerbehinderung und Arbeit Praxis. Materialband zur Umsetzung von Beteili- gungs- und Beschwerdeverfahren in der Heimer- Zeitschrift „Behinderte Menschen im Beruf“, ziehung. 2/2017. Nachrichten des Integrationsamts beim KVJS. Inklusive Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderungen in Kostenlos zu beziehen beim KVJS Kindertageseinrichtungen, 1. aktualisierte Auf- Manuela Weimar lage Mai 2017 Telefon 0721 8107-942 Die Broschüre zeigt pädagogischen Fachkräften, integrationsamt@kvjs.de Fachberatungen und Trägern von Einrichtungen rechtliche Grundlagen, strukturelle Rahmenbedin- gungen, mögliche Kooperationsformen oder Mög- Soziales, Behinderung, Pflege lichkeiten zur Zusammenarbeit mit Eltern auf. Situationsanalyse zum Stand der Sozial- und Kostenlos zu beziehen beim KVJS Teilhabeplanung in Baden-Württemberg, 2017. Diane Geiger Ergebnisse einer Datenerhebung zur Situation von Telefon 0711 6375-406 Menschen mit geistiger und körperlicher Behinde- versand-landesjugendamt@kvjs.de rung und Menschen mit seelischer Behinderung aus den Jahren 2014 und 2015. Kostenlos zu beziehen beim KVJS Manuela Weissenberger oder Maria Cumplido Telefon 0711 6375-307 oder -769 Sekretariat21@kvjs.de 3/2017 KVJS aktuell 23
Lindenspürstraße 39 70176 Stuttgart (West) Telefon 07 11 63 75-0 www.kvjs.de info@kvjs.de
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