Aktionstage Psychische Gesundheit im Kanton Solothurn - Oktober - November 2012 Prävention. Information. Aufklärung.

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Aktionstage Psychische Gesundheit im Kanton Solothurn - Oktober - November 2012 Prävention. Information. Aufklärung.
Aktionstage Psychische Gesundheit
im Kanton Solothurn
22. Oktober - 7. November 2012
Prävention. Information. Aufklärung.

Fachvorträge, Podiumsdiskussionen,
Filmvorführungen

In Solothurn, Olten und Grenchen

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Aktionstage Psychische Gesundheit im Kanton Solothurn - Oktober - November 2012 Prävention. Information. Aufklärung.
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Aktionstage Psychische Gesundheit im Kanton Solothurn - Oktober - November 2012 Prävention. Information. Aufklärung.
«Ein Drittel der Menschen, die an einer
                                      Depression leiden, suchen aus Scham keine
                                      fachliche Hilfe auf. Und psychisch kranke
                                      Menschen weisen eine um durchschnittlich
                                         20 Jahre verkürzte Lebensdauer auf.»
                                                   Hans Kurt, VR Solothurner Spitäler AG SoH

Folgende Institutionen präsentieren die Aktionstage Psychische Gesundheit
• Gesundheitsamt des Kantons Solothurn
• Pro Infirmis Kanton Solothurn
• Psychiatrische Dienste der Solothurner Spitäler AG
• Solodaris Stiftung

Patronat: Kanton Solothurn
Die Aktionstage werden vom Lotteriefonds Kanton Solothurn finanziell unterstützt
                                                                                               3
Aktionstage Psychische Gesundheit im Kanton Solothurn - Oktober - November 2012 Prävention. Information. Aufklärung.
Editorial

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                                                                          rung der Kontakt mit Betroffenen und deren Berichten darstellt.

                                                                          Die Aktionstage Psychische Gesundheit 2012 nehmen diese Ziele auf.
                                                                          Die verschiedenen Veranstaltungen ermöglichen uns allen, sich zu infor­
                                                                          mieren und sich mit psychischer Gesundheit und psychischen Krank-
Stopp Stigma!                                                             heiten auseinanderzusetzen. Im Kontakt zwischen Betroffenen, ihren
                                                                          Angehörigen und Fachkräften wird es uns möglich, darüber nachzuden-
Haben Sie gewusst, dass über die Hälfte von uns allen weder einen         ken, was uns unsere eigene psychische Gesundheit bedeutet und wie wir
Abend mit einem psychisch erkrankten Menschen verbringen noch mit         Betroffenen und ihrer Umgebung respektvoll und vorurteilsfrei begegnen
ihm näher zusammenarbeiten möchten? Der Begriff Schizophrenie – eine      können. Seien Sie an der einen oder anderen Veranstaltung willkommen,
psychische Erkrankung – wird laut einer Untersuchung in den Medien        nehmen Sie sich etwas Zeit für eine Begegnung, es geht auch um Ihre
zu gut 75 % in einem metaphorischen diskriminierenden Sinn gebraucht      psychische Gesundheit. Geht man doch davon aus, dass jeder vierte
und nur in circa 20 % im Sinne einer medizinischen Erkrankung. Ein        Einwohner in der Schweiz an einer psychischen Krankheit leidet. Auch
Drittel der Menschen, die an einer Depression leiden, suchen aus Scham    Sie oder jemand aus Ihrer Familie kann davon betroffen sein.
keine fachliche Hilfe auf. Und psychisch kranke Menschen weisen eine
um durchschnittlich 20 Jahre verkürzte Lebensdauer auf!                   Hören Sie gern die Musik von Robert Schuhmann oder Brian Wilson?
                                                                          Gefallen Ihnen die Bilder von Henri Toulouse Lautrec oder Paul Gaugin?
Das sind nur einige Zahlen zur Stigmatisierung von Menschen, die          Finden Sie, dass Winston Churchill und Marie Curie wichtige Menschen
an einer psychischen Erkrankung leiden. Mangelnde Kenntnisse und          für unsere Gesellschaft waren? Bewundern Sie Sportler wie den ehema­
Wissenslücken führen zusammen mit Vorurteilen zu Ausgrenzung und          ligen Tennisspieler Andre Agassi oder die Schauspielerin Brooke Shields?
schlussendlich zur Diskriminierung, was das Leiden der betroffenen        Lesen Sie mal wieder Leo Tolstoi oder Agatha Christie. Was haben diese
Menschen erneut verschlimmert. Ein Teufelskreis! Die Hoffnung, dass       Menschen gemeinsam? Es sind Menschen mit einer psychischen Erkran-
dank zunehmenden medizinisch-neurobiologischen Erkenntnissen die          kung – und doch wichtig für uns alle.
Stigmatisierung abnehmen würde, hat sich als falsch erwiesen. Vielmehr
braucht es viele, breit gestreute Informationen und verschiedene Blick-   Hans Kurt, Vizepräsident Verwaltungsrat Solothurner Spitäler AG SoH
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Aktionstage Psychische Gesundheit im Kanton Solothurn - Oktober - November 2012 Prävention. Information. Aufklärung.
Montag, 22. Oktober - Mittwoch, 7. November 2012

Aktionstage Psychische Gesundheit – Programmübersicht

MO    22.10.     Eröffnungsanlass: Ein Schlaglicht auf das Thema psychische Gesundheit                          Seite      7
DI    23.10.     Auf den Pfaden der sexuellen Gesundheit                                                        Seite      9
MI    24.10.     Warum sich die Integration psychisch Beeinträchtigter in den Arbeitsmarkt lohnt                Seite 11
DO    25.10.     Psychisch Erkrankte: Und wie geht es den Angehörigen?                                          Seite 13
FR    26.10.     Wie psychische Gesundheit, richtige Ernährung und Körperwahrnehmung zusammenhängen             Seite 15
SA    27.10.     Tag der offenen Tür im Behandlungszentrum Angst & Depression der Psychiatrischen Dienste       Seite 17
SA    27.10.     Für tamilisches Publikum: Bloss keinen Stress – der richtige Umgang mit Hektik & Co.           Seite 19
MO    29.10.     Die Ambulante Zwangsbehandlung: Eine sinnvolle Möglichkeit bei fehlender Krankheitseinsicht?   Seite 21
DI    30.10.     Standaktion: Psychische Gesundheit geht auch durch den Magen                                   Seite 23
DI    30.10.     Filmabend mit Diskussion: Psychotherapie mit Halluzinogenen – Potenzial oder Risiko?           Seite 25
MI    31.10.     Weshalb eine glückliche Beziehung die Basis für Gesundheit ist – und wie man sie pflegt        Seite 27
FR     2.11.     Achtung, Teenager: Jugendliche verstehen, fördern und fordern                                  Seite 29
FR     2.11.     Postpartale Depression: Wenn die Freude über das Baby ausbleibt                                Seite 31
SO     4.11.     Matinee mit Filmvorführung: Autismus – Möglichkeiten und Grenzen der Unterstützung             Seite 33
MO     5.11.     Wohlbefinden mit oder trotz seelischer Erschütterung – Erfahrungsberichte                      Seite 35
DI     6.11.     Der Weg aus der Angst – ein Erfahrungsbericht über Krankheit und Wiedererstarkung              Seite 37
MI     7.11.     Solothurner «Sozialstern»: Eine Preisverleihung mit musikalischem Rahmen und                   Seite 39
                 der Frage nach dem Glück

Durchgehend
30.10. – 7.11. Filmprogramm im Kino Lichtspiele Olten                                                     Seite 41/43

  Organisation: Diese Institutionen präsentieren die Aktionstage Psychische Gesundheit                    Seite 44/45
  Facts & Figures – Adressen der Veranstaltungsorte                                                          Seite 47
	
  Freier Eintritt zu allen Veranstaltungen (Filmprogramm kostenpflichtig)

                 www.psychische-gesundheit-so.ch
                                                                                                                                5
Aktionstage Psychische Gesundheit im Kanton Solothurn - Oktober - November 2012 Prävention. Information. Aufklärung.
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Aktionstage Psychische Gesundheit im Kanton Solothurn - Oktober - November 2012 Prävention. Information. Aufklärung.
Montag, 22. Oktober 2012

Eröffnungsanlass: Ein Schlaglicht auf das Thema psychische Gesundheit

Das erwartet Sie                                                         Der Beamte aus Bundesbern
Wohlbefinden, Glücksgefühle, Widerstandsfähigkeit. Psychische            Einen heiteren Überblick über die Veranstaltungen im Rahmen der
Gesundheit besteht daraus – und aus vielen weiteren Aspekten. Die        Aktionstage Psychische Gesundheit wird der Berner Kabarettist
Aktionstage Psychische Gesundheit richten ein Schlaglicht auf das        Matthias Kunz in der Figur des Dr. Walter B. Grünspan vortragen. Mit
vielschichtige Thema. Der Eröffnungsanlass gibt einen Überblick          behördlicher Genauigkeit und dem ihm eigen(artig)en Humor wird er
über die diesjährige Veranstaltungsreihe. Der Unternehmer Guido Fluri    die Ausrichtung und Bedeutung der Aktionstage beleuchten.
spricht über eigene Erfahrungen mit einer schweren Krankheit und die
Schizophrenieerkrankung seiner Mutter.

Der Referent                                                             17.00 Eintreffen der Gäste
Der Unternehmer Guido Fluri machte eine Karriere, die jener des          17.30 - 18.45 Begrüssung und Referat
Tellerwäschers gleicht, der es von einfachen Verhältnissen zum Multi-    18.45 - 20.00 Apéro
millionär schafft. Mit 20 Jahren noch als Tankwart tätig, erwirtschaf­   					 g Kulturm Solothurn
tete er in den Neunzigerjahren im Immobilien­sektor sein Vermögen.

Nicht immer stand Fluri auf der Sonnenseite: Als Kleinkind
wurde er herumgeschoben und war auch im Kinderheim Mümliswil.
Seine Mutter erkrankte kurz nach seiner Geburt an Schizophrenie
und als Erwachsener litt er an einem Hirntumor. Fluri wird über die
Erfahrungen mit seiner Mutter und der eigenen Erkrankung sprechen
und berichten, wie diese sein Handeln als Unternehmer und Mensch
beeinflusste. Er gibt Einblick in die von ihm gegründete Stiftung, die      Etwa 50 Prozent der Schweizer Bevölkerung
sich unter anderem mit Aufklärung und Forschung im Bereich Schizo-          erkranken an einer behandlungsbedürftigen
phrenie beschäftigt und sagt, was nötig ist, damit in der Gesellschaft
mehr Verständnis für Schizophreniekranke entsteht.                        psychischen Störung. Die Produktivitätsverluste
                                                                           aufgrund psychischer Krankheiten in OECD-
                                                                            Ländern werden auf etwa 3 bis 4 Prozent des
                                                                                  Bruttoinlandprodukts geschätzt.
                                                                                                                                                7
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Dienstag, 23. Oktober 2012

Auf den Pfaden der sexuellen Gesundheit

Das erwartet Sie                                                           Die Künstlerin
Die Psychologin und Psychotherapeutin Ingrid Hülsmann nimmt das            Umrahmt wird der Vortrag von Chansons und kabarettistischen Ein­
Publikum mit auf einen Rundgang durch das Reich der Sexualität.            lagen der Berner Künstlerin Lisa Catena. Die junge Frau sorgte diesen
Einem Besuch im Land der Frauen folgt die Entdeckung des Landes            Frühling als Gewinnerin des Oltner Kabarett-Castings für Furore.
der Männer. Hülsmann wird aufzeigen, auf welchen Wegen die Ge-
schlechter zueinander finden können. Im Zentrum steht die Belebung
des Körpers und des eigenen Geschlechts. Je bewegter sexuelle
Erregung gestaltet wird, desto grösser ist der Erlebnisraum. Mit der       18.30 - 20.30 Vortrag mit musikalisch-kabarettistischer Umrahmung
Entwicklung persönlicher sexueller Fähigkeiten wird es möglich, sich       					 g Netzwerk Grenchen
in jedem Alter attraktiv zu erleben und die eigenen erotischen Seiten
auch im Alltag zu zeigen. Die lustvolle Selbstwahrnehmung öffnet den
Blick auf andere und ermöglicht, das Anderssein des Partners oder
der Partnerin zu geniessen.

Die Referentin
Ingrid Hülsmann ist Psychologin und Psychotherapeutin und Mitglied
in verschiedenen Fachorganisationen, darunter in der Föderation
Schweizerischer PsychologInnen und PsychotherapeutInnen und in der
European Society of Traumatic Stress Studies. Sie hat 2004 bei der
Gründung des Zürcher Instituts für klinische Sexologie und Sexual­
therapie (ZISS) mitgewirkt, an dem sie heute tätig ist. Für LILLI, einen
Verein zur Prävention und Online-Beratung junger Frauen und Männer
zu Sexualität und sexueller Gewalt in Zürich, baute sie eine interaktive    Sex fördert den Schlaf. Dabei werden Hormone
Website auf und betreut diese.
                                                                              ausgeschüttet, die einen positiven Effekt auf
                                                                            die Schlafphasen haben. Guter Schlaf wiederum
                                                                               senkt den Blutdruck, sorgt für psychische
                                                                                 Stabilität und hilft, schlank zu bleiben.
                                                                                                                                                   9
Aktionstage Psychische Gesundheit im Kanton Solothurn - Oktober - November 2012 Prävention. Information. Aufklärung.
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Mittwoch, 24. Oktober 2012

Warum sich die Integration psychisch Beeinträchtigter in den Arbeitsmarkt lohnt
Gemeinsame Veranstaltung der Aktionstage Psychische Gesundheit mit der IV-Stelle Solothurn

Das erwartet Sie                                                                   Wolfgang Niklaus ist Mitinhaber und Geschäftsführer der Oltner
Wie kann die Integration psychisch beeinträchtigter Menschen in den                Kommunikationsagentur chilimedia. Er berichtet aus der Praxis: Sein
ersten Arbeitsmarkt gelingen? Weshalb profitiert davon nicht nur der               Unternehmen hat zwei Personen mit einer psychischen Beeinträch-
Betroffene, sondern auch der Arbeitgeber? Und was hat das alles mit                tigung im Rahmen eines Arbeitstrainings beschäftigt – mit Erfolg für
einem Sandhaufen in Form der Gausschen Glockenkurve zu tun?                        Firma und Angestellte.
An der Veranstaltung kommen Wiedereingliederungsexperten ebenso                    Sandra Reichen arbeitet bei der IV-Stelle des Kantons Solothurn als
zu Wort wie ein Arbeitgeber und ein Mediator. Wie Integration in der               Teamleiterin in der beruflichen Eingliederung. Als Oberstufenlehrerin
Praxis erfolgreich ist, zeigt ein interaktives Fallbeispiel.                       innerhalb eines integrativen Schulmodells und als Coach sammelte sie
                                                                                   Erfahrung in der Begleitung, Schulung und Beurteilung von Jugend­
Die Referentinnen, die Referenten                                                  lichen und Erwachsenen.
Cornelia Allemann arbeitet bei der IV-Stelle des Kantons Solothurn als
Früh­erfasserin. Die Sozialversicherungsfachfrau kennt die Bedeutung               17.30 - 19.30 Vorträge, anschliessend Apéro
einer gelingenden beruflichen Eingliederung eines psychisch kranken                Anmeldung:    aktionstage@psychische-gesundheit-so.ch
Menschen – für die betroffene Person ebenso wie für den Arbeitgeber.               					 g Senevita Residenz Bornblick, Olten
Dr. Michael Benz ist Facharzt für Allgemeinmedizin mit Berufs­
erfahrung in Psychiatrie sowie in der Begleitung psychisch kranker
Menschen. Er ist Leiter des Regionalen Ärztlichen Dienstes (RAD)
der IV-Stelle Kanton Solothurn und dort unter anderem in der Beur­
teilung sowie Begleitung des Eingliederungsprozesses von Menschen
mit einer Behinderung tätig.
Stephan Berger ist Vorsteher des Oberamtes Thal-Gäu und Mediator
SDM. Mit dem Thema Integration befasst sich Berger als Vertreter
der vormundschaftlichen Aufsichtsbehörde durch seine Funktion als
Ombuds­stelle. Zudem hat er als Mediator an Lösungen in Fällen aus
dem Bereich der Integration in den Arbeitsmarkt mitgewirkt.                           Die Befunde zum Zusammenhang zwischen
Katharina Hersperger ist bei der IV-Stelle des Kantons Solothurn im                 Arbeitstätigkeit und Gesundheit der Psyche sind
Bereich berufliche Eingliederung tätig. Die Personalfachfrau berät
Arbeitgeber und akquiriert Arbeitsplätze in der freien Wirtschaft für
                                                                                      deutlich: Arbeit hat einen positiven Einfluss
Menschen mit einer psychischen oder körperlichen Beeinträchtigung.                           auf die psychische Verfassung.
                                                                                                                                                      11
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Donnerstag, 25. Oktober 2012

Psychisch Erkrankte: Und wie geht es den Angehörigen?

Das erwartet Sie                                                          18.00         Apéro
Eine psychische Erkrankung bedeutet nicht nur für die Betroffenen,        18.30 - 20.00 Filmausschnitt und Vortrag
sondern auch für ihre Angehörigen grosses Leid. Die Erkrankten kön-       					 g Restaurant Kreuz (Saal, 1. Stock), Solothurn
nen auf ein breites Hilfs- und Therapieangebot zählen, die Angehörigen
hingegen werden mit ihren Sorgen und Nöten nicht selten alleingelas-
sen und erhalten nur begrenzte Unterstützung. Die Psychologin Sibylle
Glauser kennt solche Situationen nicht nur aus dem Berufsalltag,
sondern auch aus eigener Erfahrung: Ihr Bruder ist an Schizophrenie
erkrankt. An der Veranstaltung gibt Glauser einen Einblick in die Situ-
ation der Angehörigen von psychisch kranken Menschen und zeigt auf,
welche Hilfsangebote für Angehörige zur Verfügung stehen. Zu Beginn
wird ein Ausschnitt aus dem Film «Engel des Universums» gezeigt.
Der Filmausschnitt zeigt eindrücklich, wie auch die Familie unter der
schizophrenen Erkrankung des ältesten Sohnes mitleidet.

Die Referentin
Sibylle Glauser hat an der Universität Zürich klinische Psychologie
studiert und arbeitet bei den Universitären Psychiatrischen Diensten
in Bern als Angehörigenberaterin. Seit der Erkrankung ihres Bruders
vor 25 Jahren engagiert sie sich für die Verbesserung der Situation
der Angehörigen von psychisch Kranken. Sie war viele Jahre in der
Vereinigung der Angehörigen von Schizophreniekranken aktiv und ist
heute Präsidentin des Netzwerkes Angehörigenarbeit Psychiatrie. Sie
ist verheiratet und hat zwei Söhne.
                                                                                «Angehörige sind Mitbetroffene. Auch
                                                                               ihr Leben erfährt durch die Erkrankung
                                                                                   einschneidende Veränderungen.»
                                                                               Sibylle Glauser, Universitäre Psychiatrische Dienste Bern
                                                                                                                                           13
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Freitag, 26. Oktober 2012

Wie psychische Gesundheit, richtige Ernährung und Körperwahrnehmung zusammenhängen

Das erwartet Sie                                                         Bettina Isenschmid ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
Wenn der Appetit verschwindet oder Heisshunger zum ständigen Be-         und arbeitet als Chefärztin im Kompetenzzentrum für Essverhaltens-
gleiter wird, kann dies auch ein Zeichen von psychischen Problemen       störungen, Adipositas und Psyche des Spitals Zofingen. Sie ist zudem
sein. Die Veranstaltung geht dem Zusammenhang zwischen psychi-           am Inselspital Bern in der Universitätspoliklinik für Endokrinologie,
scher Gesundheit, richtiger Ernährung und Körperwahrnehmung auf          Diabetologie und Klinische Ernährung tätig. Sie ist Präsidentin des
den Grund. Sie tut dies aus der Perspektive einer Betroffenen, nämlich   Vereins PEP und von akj – Schweizerischer Fachverband Adipositas im
der jungen Buchautorin Melanie Carolin Wigger, die ihre Erfahrungen      Kindes- und Jugendalter.
schildert und aus ihrem Buch liest. Und aus dem Blickwinkel einer
Fachfrau, der Chefärztin Bettina Isenschmid, die sich als Medizinerin    Brigitte Rychen ist Fachstellenleiterin von PEP. Als Projektleiterin von
mit dem Thema professionell befasst. Auch Praxisnähe ist geboten: Im     Bodytalk arbeitet sie mit gefährdeten und betroffenen Jugendlichen
Workshop des Vereins PEP (Prävention Essstörungen Praxisnah). Das        aber auch mit deren Angehörigen und Familien. Ausserdem gibt sie
Publikum ist eingeladen, mitzumachen und Fragen zu stellen.              Aus- und Weiterbildungen für Lehr- und Fachkräfte zu Prävention,
                                                                         Früherkennung und Intervention.
Der Workshop
Der Verein PEP (Prävention Essstörung Praxisnah) engagiert sich für
mehr Verständnis für emotionale Gesundheit im Umgang mit Essen,
Bewegung und Figur. Der Workshop thematisiert das eigene Körper-         19.30 - 21.30 Vorträge und Workshop
gefühl und die eigene Körperwahrnehmung und bezieht die Bereiche         					 g Altes Spital, Gewölbekeller, Solothurn
Ernährung, Selbstbewusstsein und Schönheit mit ein.

Die Referentinnen
Melanie Carolin Wigger litt selbst an Magersucht. Ihre Erfahrungen
verarbeitete sie in ihrem Buch «Der Weg meiner Magersucht». Darin         Viele Menschen haben Angst, zuviel zu essen.
schildert sie die Entstehung der Krankheit, deren Verlauf und sie
beschreibt, wie ihr der Weg aus der Magersucht gelang.
                                                                         Auch Normalgewichtige können kaum mehr eine
                                                                         Mahlzeit unbeschwert geniessen. Fachleute geben
                                                                         an, dass rund 20 Prozent der 15- bis 20-Jährigen
                                                                           ein problematisches Essverhalten aufweisen.
                                                                                                                                               15
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Samstag, 27. Oktober 2012

Tag der offenen Tür im Behandlungszentrum Angst & Depression der Psychiatrischen Dienste

Das erwartet Sie                                                            ärztin zuständig für die Depressionssprechstunde und das allgemeine
Wie wird eine Depression eigentlich diagnostiziert und wie erfolgt die      Ambulatorium Solothurn der soH.
Behandlung? Was erwartet Patienten in der stationären Psychiatrie?
Wie sieht der Tagesablauf während eines Klinikaufenthaltes aus? Wann        Dr. Christian Imboden ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
sollte eine Schlafstörung behandelt werden? Das Behandlungszent-            und als Oberarzt zuständig für die Depressionsstation der soH sowie
rum Angst & Depression der Psychiatrischen Dienste der Solothurner          die Depressions- und die Insomnie/Hypersomniesprechstunden.
Spitäler AG (soH) öffnet nach zweijährigem Bestehen seine Pforten für
die Öffentlichkeit, damit Interessierte einen Einblick in das psychiatri-
sche Angebot bekommen. An Informationsständen kann man sich über
Krankheitsbilder wie Depressionen, Angsterkrankungen und Schlaf-            11.00 - 16.00 Tag der offenen Tür mit Referaten,
störungen informieren. Pflegefachleute und Spezialtherapeutinnen                          Infoständen und Führungen
berichten von ihrer täglichen Arbeit, die Depressionsstation kann in        					 g Psychiatrische Dienste, Solothurn
kleinen Gruppen besichtigt werden.

Die Kurzvorträge
In Experten-Referaten erhalten die Besucherinnen und Besucher einen
Einblick in die heutigen psychiatrisch-psychotherapeutischen Therapie-
möglichkeiten.

Die Referierenden
Prof. Dr. Martin Hatzinger ist Chefarzt der Erwachsenenpsychiatrie der
soH und seit 2010 Titularprofessor für Psychiatrie an der Universität
Basel. Er leitet das Behandlungszentrum Angst & Depression und                    «Viele Menschen vermeiden eine echte
forscht seit vielen Jahren im Bereich Depression, Stress und Schlaf.
Martin Hatzinger wurde mehrfach mit nationalen und internationalen
                                                                            Konfrontation mit dem Thema Depression, weil sie
Forschungspreisen ausgezeichnet.                                             Angst haben, dass sie dann vielleicht selbst krank
Dr. Michaela Harzke ist Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
                                                                            werden. Das werden sie dadurch natürlich nicht.»
sowie Supervisorin für interpersonelle Psychotherapie. Sie ist als Ober-                   Niklas Baer, Psychologe und Buchautor
                                                                                                                                               17
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Samstag, 27. Oktober 2012

Für tamilisches Publikum: Bloss keinen Stress – der richtige Umgang mit Hektik & Co.

Das erwartet Sie                                                        16.00 - 18.00 Theaterstück mit Inputs
Im Alltag geraten wir immer wieder in hektische Situationen. Stress                   Tamilischer Apéro
scheint dann vorprogrammiert. Dabei gibt es diverse Kniffe und          					 g Bachtelen Sonderpädagogisches Zentrum für
Strategien, um Stress in solchen Momenten zu vermeiden. Und wenn                               Verhalten und Sprache, Grenchen
er sich doch nicht verhindern lässt, können wir ihn immerhin durch
den richtigen Umgang vermindern. Die Veranstaltung zeigt, wie das
geht – einmal spielerisch und künstlerisch mit einem Theaterstück in
tamilischer Sprache. Danach mit Reto Schneiter, der laufend in das
Geschehen eingreifen und direkt Tipps und Inputs geben wird. Die
Praxistauglichkeit steht dabei im Vordergrund.

Das Theaterstück
Wenn Stress entsteht, kommt es auf den Umgang damit an. Positiv-
und Negativbeispiele liefert das Theaterstück in tamilischer Sprache
mit Laienschauspielern. Auf der Bühne sind die Mitglieder zweier
Familien in Aktion zu sehen.

Der Inputgeber
Reto Schneiter arbeitet seit 2006 als Paar- und Familientherapeut auf
der Fachstelle für Beziehungsfragen beim Verein für Ehe- und Lebens-
beratung Kanton Solothurn. Er hat die Ausbildung zum Sozialberater
und Sozialpädagogen FHS absolviert.
                                                                           Gaben im Jahr 2000 noch 26,6 Prozent der
Das Zielpublikum
Die Veranstaltung richtet sich an tamilische Familien und Frauen. Das
                                                                           befragten Erwerbstätigen an, häufig bis sehr
Theaterstück wird in tamilischer Sprache aufgeführt, die Inputs von        häufig unter Stress zu leiden, waren es zehn
Reto Schneiter werden in Tamil übersetzt.
                                                                                Jahre später bereits 34,4 Prozent.
                                                                                           SECO Stress-Studie 2010
                                                                                                                                 19
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Montag, 29. Oktober 2012

Die Ambulante Zwangsbehandlung: Eine sinnvolle Möglichkeit bei fehlender Krankheitseinsicht?

Das erwartet Sie                                                           Beat Ramseier, Oberarzt Erwachsenenpsychiatrie, Solothurner
Was tun, wenn sich ein Patient partout nicht helfen lassen will? Immer     Spitäler AG
wieder steht der klinisch tätige Psychiater vor der Situation, Patienten
mit einer schizophrenen Erkrankung behandeln zu müssen, die das
gar nicht wollen. Während eines Klinikaufenthaltes kann die Therapie
noch einigermassen gewährleistet werden. Nach der Entlassung setzen        19.00 - 20.30 Kurzvorträge und Podiumsdiskussion
die Patienten ihre Medikamente allerdings meistens sofort ab und                         Im Anschluss Apéro
lassen sich nicht mehr behandeln. Das führt auf der einen Seite zu         					 g Jugendherberge, Jurasaal, Solothurn
einer Verschlechterung des Krankheitsverlaufs, auf der anderen Seite
bedeutet es viel Leid und Sorgen für die Angehörigen und das ganze
Umfeld. Im Rahmen des neuen Erwachsenenschutzrechts gäbe es nun
die Möglichkeit der ambulanten Zwangsbehandlung, durch die solche
Patienten auch nach der Klinikentlassung gegen ihren Willen einer
Therapie zugeführt werden können.

Die Podiumsdiskussion
Nach Kurzvorträgen diskutieren Experten unter der Leitung von Beat
Nick, Stellvertretender Chefarzt Erwachsenenpsychiatrie der Solothur-
ner Spitäler AG, Vor- und Nachteile der ambulanten Zwangsbehand-
lung. Auch das Publikum wird in die Diskussion einbezogen.                   «Häufige Rückfälle bei Patienten mit einer
Die Diskutanten
                                                                           Schizophrenie führen zu einer Verschlechterung
Leitung: Dr. med. Beat Nick, stellvertretender Chefarzt Erwachsenen-          des Krankheitsverlaufs und bedeuten viel
psychiatrie, Solothurner Spitäler AG
                                                                            Kummer und Leid für die Patienten und deren
Sibylle Glauser, Psychologin, Universitäre psychiatrische Dienste Bern,    Angehörigen. Eine geeignete Behandlung könnte
Präsidentin Netzwerk Angehörigenarbeit Psychiatrie
                                                                                diese negative Spirale unterbrechen.»
Beat Stöckli, Präsident Verwaltungsgericht Kanton Solothurn                   Beat Ramseier, Erwachsenenpsychiatrie, Solothurner Spitäler AG
                                                                                                                                               21
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Dienstag, 30. Oktober 2012

Standaktion: Psychische Gesundheit geht auch durch den Magen

Das erwartet Sie
Für das psychische Wohlbefinden ist auch das leibliche Wohl wichtig.
Die Organisatoren der Aktionstage nehmen sich dies zu Herzen und
greifen zur Schöpfkelle: Vor dem Rathaus Solothurn werden zum Auf-
takt der Session des Kantonsrats Bündner Gerstensuppe mit Brot und
Wienerli verteilt. Nach dem Motto: Gesundheit – auch die psychische
– geht durch den Magen. Mit der Aktion wollen die Veranstalter Politi-
kern und Bevölkerung ihr wichtiges Anliegen näherbringen. Das Essen
bietet die Gelegenheit, Pause zu machen und sich auszutauschen.
Auch das mit Blick auf das Anliegen der Aktionstage. Denn: Sich tref-
fen, austauschen, Beziehungen pflegen sind wesentliche Stützfaktoren
für die psychische Gesundheit.

Die Lokalität
Die Aktion wird in der Zeughausgasse gegenüber dem Rathaus durch-
geführt. Zelte und Stehtische stehen bereit.

11.30 - 14.00 Standaktion mit Suppenausschank
12.45         Begrüssung von Kantonsratspräsident Christian Imark
					 g Zeughausgasse vis-à-vis Rathaus Solothurn

                                                                         «Wir brauchen andere als Spiegel,
                                                                         damit uns nicht der Wahn ereilt.»
                                                                             William Shakespeare, aus «Hamlet»
                                                                                                                 23
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Dienstag, 30. Oktober 2012

Filmabend mit Diskussion: Psychotherapie mit Halluzinogenen – Potenzial oder Risiko?
Gemeinsame Veranstaltung der Aktionstage Psychische Gesundheit mit dem Verband der Solothurner Psychologinnen und Psychologen (VSP)
und der Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (GPPSO)

Das erwartet Sie                                                                 Analyse und Therapie. Ausbildung in Therapie mit bewusstseins­
LSD hat die Gesellschaften in vielen Ländern verändert. Der Filmabend            verändernden Substanzen (der sogenannten Psycholytischen Psycho-
widmet sich dieser und anderen bewusstseinsverändernden Substan-                 therapie). Gasser ist Mitglied der Schweizerischen Ärztegesellschaft
zen. Nachdem im Strudel der weltweiten Ächtung dieser Stoffe als                 für Psycholytische Therapie seit 1992 und deren Präsident seit 1996.
Reaktion auf den Massenkonsum in den Sechzigerjahren des 20. Jahr-               Von 2008 bis 2011 leitete er eine seit 35 Jahren weltweit erstmalig
hunderts die Forschung und Therapie in diesem Bereich praktisch zum              wieder durchgeführte psychotherapeutische LSD-Studie.
Erliegen gekommen waren, sind in den letzten Jahren wieder einige
therapeutisch ausgerichtete Forschungsprojekte möglich geworden. In              Die Diskussion
seinem Vortrag berichtet Dr. med. Peter Gasser, Solothurner Facharzt             Im Anschluss an die Filmvorführung und den Vortrag ist das Publikum
für Psychiatrie und Psychotherapie, von einem solchen Projekt, das er            eingeladen, mit dem Referenten zu diskutieren.
in den Jahren 2008 bis 2011 durchführte.

Die Filmvorführung
Der Film «The Substance» erzählt die Geschichte des Mittels LSD von              19.15 Filmvorführung
seinen Anfängen bis heute: Der Schweizer Wissenschaftler Albert Hof-                   Im Anschluss Vortrag und Diskussion
mann entdeckt im Frühjahr 1943, mitten im Krieg, in seinem Basler                			 g Kino Uferbau, Solothurn
Forschungslabor per Zufall eine bisher unbekannte Substanz. Nach ei-                   Eintritt: 15 Franken
nem gewagten Selbstversuch begreift er schnell, dass er es mit einem
extrem potenten Wirkstoff zu tun hat – einer rätselhaften Substanz,
die unsere Wahrnehmung verändert: LSD. Zu diesem Zeitpunkt weiss
er noch nicht, dass sein Sorgenkind, wie er die Substanz später nennt,
die Welt verändern wird.                                                           Gemäss einer in der Schweiz durchgeführten
Der Referent                                                                      Studie sind 70 Prozent der Befragten mit ihrem
Dr. med. Peter Gasser, geboren 1960, ist Facharzt für Psychiatrie                 Leben allgemein zufrieden oder sehr zufrieden.
und Psychotherapie (FMH) in eigener Praxis in Solothurn. Ausbildung
in tiefenpsychologischen Verfahren, insbesondere Bioenergetische
                                                                                 Eine niedrigere allgemeine Zufriedenheit geht mit
                                                                                    einer höheren psychischen Belastung einher.
                                                                                                                                                   25
26
Mittwoch, 31. Oktober 2012

Weshalb eine glückliche Beziehung die Basis für Gesundheit ist – und wie man sie pflegt

Das erwartet Sie                                                           Guy Bodenmann ist verhaltenstherapeutischer Paartherapeut und
Gesundheit und Krankheit werden immer noch stark individuum-               Entwickler des Präventionsprogramms Paarlife (www.paarlife.ch),
zentriert betrachtet, diagnostiziert und behandelt – auch wenn es um       welches Paaren Hilfestellungen für die Pflege ihrer Beziehung gibt.
psychische Erkrankungen geht. Das vermeintliche Problem wird in der
Person selber gesehen. Gelegentlich findet im besten Fall der Einbezug
des Partners oder anderer Familienmitglieder statt. Neuere Studien zei-
gen jedoch, dass gerade der Partnerschaft für Störungen bei Erwachse-      18.30 - 20.30 Vortrag mit anschliessender Fragerunde
nen wie Kindern eine bedeutende Rolle zukommt.                                           Im Anschluss Apéro
                                                                           					 g Kulturzentrum Schützi Olten
In seinem Vortrag zeigt der renommierte Psychologe und Wissenschaft-
ler Guy Bodenmann, wie Partnerschaftsstörungen und somatische und
psychische Probleme zusammenhängen und daher auch Interventio-
nen diesen Aspekten Rechnung tragen sollten, da eine unzufriedene
Paarbeziehung das Rückfallrisiko auch nach erfolgreicher Behandlung
um das Sechsfache erhöht. Im zweiten Teil wird aufgezeigt, wie die
Partnerschaft der Eltern auch für die Entwicklung des Kindes von
zentraler Bedeutung ist. Eine problematische Paarbeziehung der Eltern
gehört zu den stärksten Risikofaktoren für kindliche Auffälligkeiten und
psychische Störungen. Guy Bodenmann wird erklären, weshalb das so
ist und Möglichkeiten der Prävention und Therapie diskutieren.

Der Referent                                                                  Eine unzufriedene Paarbeziehung erhöht das
Prof. Dr. Guy Bodenmann ist Professor für Klinische Psychologie an         Rückfallrisiko auch nach erfolgreicher Behandlung
der Universität Zürich. Seine Forschungsthemen sind Stress und
Stressbewältigung bei Paaren und Familien, der Einfluss von Stress              um das Sechsfache. Eine problematische
auf die Partnerschaft beziehungsweise Familie, Partnerschaftsverläufe       Paarbeziehung der Eltern gehört zu den stärksten
und Scheidungsvorhersage, Auswirkungen von Paarkonflikten auf die
kindliche Entwicklung, Partnerschaft und psychische Störungen sowie
                                                                              Risikofaktoren für kindliche Auffälligkeiten
Paartherapie und Prävention von Beziehungsstörungen.                                   und psychische Störungen.
                                                                                                                                                 27
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Freitag, 2. November 2012

Achtung, Teenager: Jugendliche verstehen, fördern und fordern
Gemeinsame Veranstaltung der Aktionstage Psychische Gesundheit mit der Buchmesse Olten

Das erwartet Sie
Ausgeflippte Sachen ausprobieren, Neues erleben, erste Liebe erfah-
ren, aber auch Risiken eingehen, Gefühlschaos und Enttäuschungen
erleben – die Zeit als Teenager ist ein bunter Mix aus purem Leben.
Mit ihrem 3-Schritte-Konzept Verstehen-Fördern-Fordern stellt die
Buchautorin Sarah Zanoni an der Veranstaltung ein Werkzeug vor, mit
dem Eltern und andere Bezugspersonen auf die unterschiedlichsten
Situationen mit Jugendlichen sinnvoll und wirksam reagieren können:
Vom Wutausbruch über Depression bis zum Umgang mit der ersten Se-
xualität. In ihrem Vortrag wird Zanoni das Publikum aktiv einbeziehen.

Die Referentin
Sarah Zanoni ist Pädagogin. Sie arbeitet als Erziehungsberaterin beim
Beobachter Verlag, JugendCoach und Autorin. Sie hat mehrere Bücher
zum Thema Kinder und Jugendliche verfasst und das 3-Schritte-Kon-
zept Verstehen-Fördern-Fordern entwickelt. Dieses ist das Kernelement
ihres Ratgeberbuches «Achtung, Teenager: Jugendliche verstehen,
fördern und fordern». Sarah Zanoni ist Mutter von zwei Kindern.

                                                                                   Schätzungsweise jeder zehnte Schüler oder jede
14.00 - 15.00 Vortrag mit anschliessender Diskussion                               zehnte Schülerin leidet unter Angststörungen,
					 g Stadttheater Olten                                                          die so einschränkend sind, dass sie behandelt
                                                                                    werden müssten. In Behandlung sind jedoch
                                                                                    nur die wenigsten. Auch Eltern unterschätzen
                                                                                       meist den Schweregrad der psychischen
                                                                                               Störung bei ihrem Kind.
                                                                                                                                    29
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Freitag, 2. November 2012

Postpartale Depression: Wenn die Freude über das Baby ausbleibt

Das erwartet Sie                                                          Kathrin Antener-Bärtschi (Hebamme und Kursleiterin für Geburtsvor-
Glücklich, ängstlich, erfreut, gestresst, stolz, verunsichert – solch     bereitung), Marlies Ammann (Fachpsychologin für Psychotherapie),
­widersprüchliche Gefühle gehören zum Leben als Eltern mit einem          Regula Suter (ehemals Betroffene, Vorstand Verein Postnatale Depres-
 Baby. Bis zu 60 Prozent der Mütter und Väter leiden im ersten Jahr       sion Schweiz) und ihr Mann Beat Suter sowie Marion Bigger Buchli
 nach der Geburt eines Kindes unter Erschöpfung und 15 Prozent            (ehemals Betroffene, Co-Präsidentin Verein Postnatale Depression
 erkranken an einer postpartalen Depression. Umso wichtiger ist es        Schweiz).
 ­deswegen, zu wissen, woran sich frühzeitig die Symptome einer
  postpartalen Depression erkennen lassen und was die körperlichen,
  psychischen und sozialen Risikofaktoren für elterliche Erschöpfung
  oder Depression sein können. Zudem kommen Risikofaktoren, wie           19.30 - 21.30 Filmvorführung und Podiumsdiskussion
  ­exzessives Schreien bei Babys, zur Sprache. Die Veranstaltung zeigt,   					 g Altes Spital (kleiner Saal) Solothurn
   wie Fachpersonen helfen können und stellt familienzentrierte
   Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten vor.

Die Filmvorführung
Der Film «Eltern zwischen Freude und Erschöpfung – Start ins Leben
mit einem Baby» zeigt Bilder aus dem Alltag junger Familien. Mütter
und Väter berichten über ihre Erfahrungen: unplanbare Tagesabläufe,
Schlafmangel, Umgang mit dem weinenden Baby, Veränderungen in
der Partnerschaft und viele andere Stolpersteine. Aber auch über die            Das allgemeine Image von Mutterschaft
neu empfundenen Glücksmomente. Zudem kommen Fachpersonen zu
Wort und sprechen über die Ursachen und Symptome nachgeburtlicher             ist das einer strahlenden, stets fröhlichen,
Erschöpfung und depressiver Verstimmungen.                                 energiegeladenen Frau mit unendlicher Geduld.
Die Podiumsdiskussion                                                     Babys stellen jedoch eine grosse Herausforderung
Unter der Leitung von Cécile Malevez, Geschäftsleiterin Familien- und      dar. Schlechte Schlaf- oder Essgewohnheiten des
Frauengesundheit Videoproduktion, die den Film «Eltern zwischen
Freude und Erschöpfung – Start ins Leben mit einem Baby» produziert
                                                                          Kindes über längere Zeit können bei jeder zehnten
hat, diskutieren Fachpersonen und Betroffene. Die Diskutanten sind:        Mutter zu einer postpartalen Depression führen.
                                                                                                                                            31
Für Ihre Notizen an den Aktionstagen:

                                             chilimedia GmbH – Ringstrasse 44 – 4600 Olten – www.chilimedia.ch
     Für eine zeitgemässe Kommunikation.
     In schlechten und in guten Zeiten:

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Sonntag, 4. November 2012

Matinee mit Filmvorführung: Autismus – Möglichkeiten und Grenzen der Unterstützung

Das erwartet Sie                                                           Gempen; die Psychologin Elwira Wolgensinger und Dr. Andreas Fischer,
Wie kann ich mich in einen Menschen mit Autismus einfühlen? Wo             Leiter der Höheren Fachschule für anthroposophische Heilpädagogik,
sind letztlich die Grenzen meiner Empathiefähigkeit und wo beginnt         Sozialpädagogik und Sozialtherapie in Dornach.
Untragbarkeit? Welche Bedeutung haben Partizipationsmöglichkeiten
und Integration? Im Umgang mit autistischen Menschen stellen sich
eine Reihe von Fragen, welche die Veranstaltung beleuchten möch-
te. Gezeigt wird zunächst der Film «Eine ruhige Jacke», in dessen          10.30 Filmvorführung und Podiumsdiskussion
Mittelpunkt der Autist Roman steht. In der anschliessenden Podiums-        			 g Kino Lichtspiele, Olten
diskussion gehen die Diskutanten unter anderem der Frage nach, wie
Menschen, die unter Autismus leiden, in ihrer Persönlichkeitsentwick-
lung und Selbstermächtigung unterstützt werden können.

Die Filmvorführung
Der Film «Eine ruhige Jacke» erzählt die Geschichte von Roman, der
seit 26 Jahren nicht spricht. Er ist autistisch. Seine Freude am Filmen
und Gefilmtwerden sowie seine Beziehung zu seinem Betreuer Xaver
ermöglichen ihm, Kontakt mit der Aussenwelt aufzunehmen. Die Bezie-
hung zwischen Xaver und Roman ist jedoch ein ständiger Balanceakt
zwischen Nähe und Distanz – zerbrechlich und von der Ungewissheit
geprägt, ob sie nicht doch im letzten Moment zum Scheitern verurteilt
ist. Als Roman ein unerwarteter Schicksalsschlag trifft, stellt sich die
Frage nach den Möglichkeiten eines autistischen Menschen, Anteilnah-
me zu zeigen. Die Antwort des Films ist radikal anders und abseits von                 «Es ist alles anders geworden
gängigen Vorstellungen. Ein Film von aussergewöhnlicher Intensität.
                                                                                    oder sind wir es, die anders wurden
Die Podiumsdiskussion                                                                   oder ist alles Andere anders
Über den Film und Möglichkeiten der Unterstützung für Menschen mit
Autismus diskutieren der Regisseur von «Eine ruhige Jacke», Ramon
                                                                                             als wir es sehen.»
Giger; Josef Reichmann, Mitglied der Geschäftsleitung Sonnhalde                                 Rose Ausländer, Lyrikerin
                                                                                                                                            33
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Montag, 5. November 2012

Wohlbefinden mit oder trotz seelischer Erschütterung – Erfahrungsberichte

Das erwartet Sie                                                          19.00 - 21.00 Vorträge und Diskussion mit dem Publikum
In der Veranstaltung berichten zwei Studierende, die Erfahrungen mit      					 g Gerontotagesklinik, Solothurn
psychischer Krankheit gemacht haben, über ihren jeweiligen Gene-
sungsweg. Die Erfahrungsberichte werden in Bezug gestellt zu Inhalten
aus dem Weiterbildungsstudiengang Experienced Involvement, welcher
an der Berner Fachhochschule für Gesundheit durchgeführt wird.
Dabei soll aufgezeigt werden, dass Gesundung – Fachleute sprechen
von Recovery – kein linearer, sondern ein zirkulärer Prozess ist. Zudem
diskutieren die Betroffenen und der Pflegefachmann René Hadorn,
Projektleiter von Ex-In Bern, über Strategien und Ressourcen zur
Förderung von Gesundheit. Das Publikum hat die Möglichkeit, an der
Diskussion teilzunehmen.

Das Pilotprojekt
«Ex-In» ist ein europäisches Pilotprojekt mit dem Ziel, Psychiatrie-Er-
fahrene zu qualifizieren, damit diese als Dozierende oder Mitarbeitende
in psychiatrischen Diensten tätig werden können. An der Berner Fach-
hochschule für Gesundheit wird ein entsprechender DAS-Studiengang
angeboten: «Experienced Involvement» Mit diesem sollen die Absolven-
tinnen und Absolventen in die Lage versetzt werden, ihre Erfahrungen
gewinnbringend in der Arbeit mit Einzelpersonen, in der Teamarbeit,
bei der Organisationsentwicklung, in der Forschung, der Ausbildung
oder bei der Förderung von seelischer Gesundheit an andere weiterzu-              «Wenn du die Sache nicht in deinem
geben.
                                                                              Innersten spürst, brauchst du es auch nicht
                                                                               zu wissen; reines Wissen ist oberflächlich,
                                                                                weder lebensnotwendig noch wertvoll.»
                                                                                           Iisakki Matias, Finnischer Same
                                                                                                                                   35
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Dienstag, 6. November 2012

Der Weg aus der Angst – ein Erfahrungsbericht über Krankheit und Wiedererstarkung

Das erwartet Sie
Seien wir ehrlich: Jeder von uns weiss, was es bedeutet, Angst zu
haben. In der Regel wissen wir auch, wie wir mit dieser Angst umzu-
gehen haben und wie wir ein Angstempfinden einzuschätzen haben.
Was aber, wenn die Angst uns nicht mehr loslässt? Wenn wir sie
nicht abschütteln können und die gewöhnlichen Mittel ihren Dienst
versagen? Die Veranstaltung zeigt anhand der Geschichte von Cornelia
Hartenbach, was es heisst, an einer Angststörung zu leiden. Harten-
bach wird über ihren Kampf mit der Angst und den Weg zurück ins
Leben berichten und anschliessend in einer moderierten Fragerunde
auch dem Publikum Red und Antwort stehen.

Die Referentin
Cornelia Hartenbach litt über Jahre an starken chronischen Migräne-
anfällen. Eine schwere Depression im Jahre 2006 brachte zum
Vorschein, dass hinter den Kopfschmerzen eine nicht erkannte Angst-
problematik stand. Cornelia Hartenbach absolvierte den Studiengang
zur diplomierten Erfahrungsexpertin an der Berner Fachhochschule
für Gesundheit. Durch die Ausbildung konnte sie ihr Erfahrungswissen
zu einem erfahrungsbasierten Fachwissen erweitern, welches sie nun
Betroffenen und Fachleuten zur Verfügung stellt.

19.00 - 21.00 Vortrag und Diskussion mit dem Publikum, dazwischen
              Pause (es wird ein kleiner Imbiss serviert)              «Man muss vor nichts im Leben Angst haben,
					 g Psychiatriezentrum Olten (Haus T, auf dem Areal
                       des Kantonsspitals Olten)
                                                                         wenn man seine eigene Angst versteht.»
                                                                                    Marie Curie, Physikerin
                                                                                                                    37
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Mittwoch, 7. November 2012

Solothurner «Sozialstern»: Eine Preisverleihung mit musikalischem Rahmen und der Frage nach dem Glück

Das erwartet Sie                                                          17.30 - 18.30 Preisverleihung mit Vortrag «Was ist Glück?» und
Der Solothurner «Sozialstern» geht ins dritte Jahr: Wiederum wird der                   musikalischer Umrahmung. Rückblick auf die
Preis für Wertschöpfung mit sozialer Wertschätzung zum Abschluss                        Aktionstage.
der Aktionstage verliehen. Ausgezeichnet werden Unternehmen aus                         Anschliessend: Apéro
dem privaten oder öffentlichen Bereich, die im Kanton Solothurn tätig     					 g Säulenhalle, Landhaus Solothurn
sind. Als Preisträger kommen Betriebe in Frage, die sich über längere
Zeit vorbildlich für die berufliche Integration von Menschen mit einer
psychisch bedingten Leistungseinschränkung einsetzen und solchen
Personen nach einer krankheitsbedingten Abwesenheit die Rückkehr
ins Unternehmen ermöglichen. Der Solothurner «Sozialstern» wird von
den Aktionstagen Psychische Gesundheit organisiert. Der Solothurner
Gesundheitsdirektor und Landammann Peter Gomm wird den Preis
übergeben. Die Veranstaltung wirft zum Abschluss der Aktionstage au-
sserdem einen Blick zurück auf die Anlässe der diesjährigen Ausgabe
der Veranstaltungsreihe.

Der Vortrag
Was braucht der Mensch zum Glück? Wann kann ich von mir behaup-
ten, glücklich zu sein? Und was ist das eigentlich – Glück? Den Fragen
geht der Solothurner Philosoph und Theologe Reto Stampfli in einem
Vortrag auf den Grund.

Die musikalische Umrahmung
Monika Zaugg wird den Anlass musikalisch umrahmen. Die Familien-
frau setzt ihre Psychose- und Psychiatrieerfahrung für andere nutzbrin-          «Das Glück besteht nicht darin, dass
gend ein. Ihre gesangliche Darbietung begleitet die Musikerin Silvia         du tun kannst, was du willst, sondern darin,
von Rohr am Klavier.
                                                                                  dass du immer willst, was du tust.»
                                                                                              Leo N. Tolstoi, Schriftsteller
                                                                                                                                           39
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Dienstag, 30. Oktober bis Mittwoch, 7. November 2012

Filmprogramm im Kino Lichtspiele Olten

«Sommervögel»                                                               «Halleluja! Der Herr ist verrückt» porträtiert sechs Menschen, die wir
Di, 30. und Mi, 31.10. – 20.30 Uhr                                          bei ihrer kreativen Arbeit und im Leben kennenlernen. Sie alle teilen
Regie: Paul Riniker                                                         zwei Gemeinsamkeiten: eine lange Krankengeschichte und einen starken
                                                                            künstlerischen Ausdruckswillen. Sie leben Morgenthalers Idee und die
Res, ein in die Jahre gekommener Biker, landet nach einem längeren          Tradition von der Waldau als eigentlichem Künstler-Refugium weiter.
Knastaufenthalt als «Mädchen für alles» auf einem Campingplatz –            Kaum wegzudenken aus dem Umfeld der Waldau sind zwei Handwerker
direkt in der Traumwelt von Greta, einer verhaltensauffälligen Frau.        der Klinik: Der Schlosser Heinz Feldmann hat jahrzehntelang Material
Mit ihren 33 Jahren wohnt sie immer noch bei ihren Eltern und wird          zusammengetragen, das nun im Psychiatriemuseum der Waldau zu
von diesen wie eine Behinderte überbehütet. Greta verliebt sich in Res,     sehen ist. Ihm ist es zu verdanken, dass die Sammlung gerettet wurde.
er ist irritiert von ihrer seltsamen Art, doch ihre Gradlinigkeit berührt   Und Malermeister Otto Frick kümmert sich um die künstlerisch
ihn. Trotz heftigem Widerstand der Familie bahnt sich eine ausser-          ambitionierten Patienten und steht ihnen mit Rat und Tat bei.
gewöhnliche Liebesgeschichte an.
                                                                            «A Dangerous Method»
«Halleluja! Der Herr ist verrückt»                                          Sa, 3. bis Mo, 5.11. – 20.30 Uhr
Do, 1. und Fr, 2.11. – 20.30 Uhr                                            Regie: David Cronenberg
Regie: Alfred Knuchel
                                                                            Kann das gut gehen, wenn David Cronenberg einen Kostümfilm über
Wenn es eine Wahrheit gibt, dann liegt sie sicher nicht in der Norm des     den epochalen Krach zwischen den Psychoanalytikern C.G. Jung und
Künstlers Adolf Wölfli und der Schriftsteller Robert Walser und Fried-      Sigmund Freud dreht? Immerhin zeigte der Kanadier in seinen Filmen
rich Glauser. Sie alle haben eines gemeinsam. Das Irrenhaus Waldau          auch schon mal Sex mit Autos («Crash»), die Verschmelzung von Video-
bei Bern – heute eine moderne psychiatrische Universitätsklinik – war       recorder und Mensch («Videodrome») oder die Welt durch die Augen von
für sie Stätte des Schaffens und der Zuflucht.                              Parasiten-Würmern («Shivers»). Doch für «A Dangerous Method» gibt
Der Psychiater Walter Morgenthaler hat Anfang des 20.Jahrhunderts           sich der Kultregisseur zurückhaltend cool und trifft damit genau den
aus Werken Adolf Wölflis – dem Urvater der Art Brut – und anderer           richtigen Ton.
Waldaupatienten seine berühmte Kunstsammlung begonnen, die heute            Der Streit um die Psychoanalyse tobt seit ihrer «Erfindung» und die
über 3 000 Werke umfasst und im Psychiatriemuseum der Waldau                Methode hat, jenseits des therapeutischen Einsatzes, markante Spuren
aufbewahrt wird.                                                            in der Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts hinterlassen. So gesehen
                                                                            überrascht es nicht, dass sich Cronenberg ausgerechnet die Anfänge

                                                                                                                                               41
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der Psychoanalyse als Filmsujet ausgesucht hat. Schliesslich ist alles    stumm, auch seine Wahrnehmung der Umwelt und der emotionalen
drin, was ihn von jeher antrieb: verrückte Wissenschaftler, Gurus, Sex,   Signale seiner Mitmenschen ist stark verzerrt. Autisten zimmern sich
Perversion sowie Verdrängtes, das sich als Monster materialisiert.        ihre eigene Welt, die anderen meist verschlossen bleibt. Hier setzt das
Man schreibt das Jahr 1904: Zürich sieht ein bisschen aus wie eine        Werk von Ramòn Giger an, indem es versucht, die Innenwelt eines
ins Eisbad getauchte Kleinstadt aus einem Sissi-Film. Kutschen rollen     Autisten auf verschiedene Weisen zu ergründen.
übers Kies, Männer tragen Bart und Zylinder. Frauen haben das Korsett
eng geschnürt. In der ultrasteifen Umgebung der psychiatrischen Kli-      «The Hours»
nik Bürghölzli wirkt der Arzt C.G. Jung (Michael Fassbender) nur steif,   Di, 6. und Mi, 7.11. – 20.30 Uhr
soll heissen: fast schon freundlich.                                      Regie: Stephen Daldry

«Eine ruhige Jacke»                                                       Der Film erzählt drei nur indirekt miteinander verbundene Frauen-
Matinée, So, 4.11. – 10.30 Uhr                                            schicksale in drei verschiedenen Zeiten und Orten. Als Achse dieser
Regie: Ramòn Giger                                                        drei Geschichten funktioniert der Roman «Mrs. Dalloway» von Virginia
                                                                          Woolf. Diese (Nicole Kidman) schlägt sich in ihrem englischen Land-
Der 1982 geborene Ramòn Giger drehte sechs Jahre lang an seinem           sitz 1923 mit dem ersten Satz des Romans herum, vor allem aber
ersten Langfilm, der den im selben Jahr geborenen Autisten Roman          mit ihren widrigen Lebensumständen. Denn nach zwei Selbstmord­­ver-
Dick in einer wichtigen, punktuell dramatischen Phase seiner Entwick-     suchen in London wird Woolf nun von ihrem Mann Leonard (Stephen
lung begleitet. Giger nutzte dabei das während seines Zivildienstes       Dillane) von der Aussenwelt abgeschirmt.
aufgebaute Vertrauensverhältnis und es gelingen ihm tatsächlich einige    Im Los Angeles der Fünfzigerjahre liest Laura Brown (Julianne Moore)
extrem persönliche Szenen. Trotz seiner behutsamen Arbeitsweise           «Mrs. Dalloway» und dieses Buch öffnet ihr in vielerlei Hinsicht die
drängt sich die Frage auf, ob ein behinderter Mensch so ausgestellt       Augen. Die in ihrer Ehe zutiefst unglückliche Frau bekommt durch ein
werden darf.                                                              Gespräch mit ihrer Freundin Kitty (Toni Colette) den Impuls, etwas an
Der Autist hat es schwer in unserer Gesellschaft, die vor allem eines     ihrem aussichtslos erscheinenden Leben zu verändern. Währenddessen
macht: zu kommunizieren. Denn gerade das fällt ihm unendlich              bzw. 50 Jahre später bereitet sich Clarissa Vaugham (Meryl Streep), die
schwer, und selbst mit der Methode der unterstützten Kommunikation,       mit Mrs. Dalloway den Vornamen teilt, auf eine Party zu Ehren ihres
bei der ein Gesprächspartner dem Autisten Antwortvorschläge unter-        Freundes Richard (Ed Harris) vor, einem an AIDS sterbenden Schrift-
breitet, aus denen er einen passenden wählt, ist der Gedanken- und        steller, der sie nur spöttisch «Mrs. Dalloway» ruft, erst recht jetzt, wo
Gefühlsaustausch harzig. Der Autist ist allerdings nicht nur nahezu       sie sich wie diese Romanfigur als Gastgeberin profilieren möchte.

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Pro Infirmis Kanton Solothurn
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Organisation                                                        tungsorganisation. Sie versteht sich als Kompetenz­zentrum in Fragen rund
                                                                    um Behinderung und Integration.

Patronat: Kanton Solothurn                                          Pro Infirmis geht vom Recht aller Menschen aus, das Leben nach ihren
                                                                    Möglichkeiten selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu gestalten.
Gesundheitsamt des Kantons Solothurn
Das Gesundheitsamt ist dem Departement des Innern (DDI) an-         Sie setzt sich insbesondere ein für eine möglichst uneingeschränkte
gegliedert. Es vollzieht die ihm gesetzlich übertragenen Aufgaben   Teilnahme von behinderten Menschen am sozialen und gesellschaftlichen
im Bereich des Gesundheitswesens und engagiert sich für die         Leben. Sie stellt sich klar gegen die Benachteiligung und Ausgrenzung.
Förderung und Erhaltung der Gesundheit der Solothurner Bevölke-     Sie engagiert sich für gleiche Rechte aller Behinderten.
rung. Dazu gehören insbesondere die Spitalplanung und -versor-
gung, Massnahmen im Bereich der ansteckenden Krankheiten,           Im Kanton Solothurn bietet die Pro Infirmis folgende Dienstleistungen an:
der Schutz der Bevölkerung vor Gefährdung und Täuschung im
Bereich der Lebens- und Heilmittel, die Beaufsichtigung aller       • Sozialberatung und Case Management für geistig, körperlich und
medizinischen Dienstleistungen und Institutionen sowie die            psychisch behinderte Menschen (Solothurn, Olten, Grenchen)
Gesundheitsförderung und Prävention. Das Gesundheitsamt             • Begleitetes Wohnen für geistig behinderte Menschen
koordiniert in diesem Bereich zahlreiche Projekte und setzt seine   • Assistenzberatung
Schwerpunkte insbesondere bei der gesunden Ernährung und            • Bildungsklub Solothurn und Umgebung
Bewegung von Kindern und Jugendlichen sowie der psychischen         • Tagesstätte für körperlich behinderte Menschen, Gerlafingen
Gesundheit.                                                         • Finanzielle Leistungen an Behinderte (FLB-Stelle), Solothurn
                                                                    • Eurokey-Abgabestelle

Gesundheitsamt des Kantons Solothurn                                Pro Infirmis Solothurn
Ambassadorenhof                                                     Zuchwilerstrasse 41
4509 Solothurn                                                      4500 Solothurn
Telefon: 032 627 93 71                                              Telefon: 032 626 50 20
Telefax: 032 627 93 51                                              Telefax: 032 626 50 30
www.gesundheitsamt.so.ch                                            www.proinfirmis.ch

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Die Psychiatrischen Dienste der Solothurner Spitäler AG                      Die Solodaris Stiftung
Die Psychiatrischen Dienste der Solothurner Spitäler AG, mit 420 Mit-        Die Solodaris Stiftung mit Sitz in Solothurn ist ein Kompetenzzentrum für
arbeitenden an verschiedenen Standorten im Kanton Solothurn, betreuen        Menschen mit einer psychischen Behinderung im Kanton Solothurn. Die
und behandeln Menschen mit verschiedensten psychischen Krankheits-           privatrechtlich organisierte Stiftung engagiert sich für die berufliche und
bildern. Ein fachlich kompetentes Team sorgt rund um die Uhr für das         soziale Eingliederung von psychisch behinderten Menschen. Sie orientiert
Wohlergehen und die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten.           sich bei ihren Angeboten in den Bereichen Wohnen und Arbeit an den
In der Region Solothurn und Olten stehen umfassende Behandlungs-,            Möglichkeiten der Betroffenen. Ziel in der Betreuung und Begleitung ist
Therapie-, Beratungs- und Betreuungsangebote für Erwachsene wie auch         das Arbeiten mit den Stärken und Fähigkeiten der Personen. Sie sollen zu
für Kinder- und Jugendliche zur Verfügung.                                   einer grösstmöglichen selbstständigen Lebensführung befähigt werden.

Der Erwachsenenpsychiatrie stehen – neben Notfall- und Krisenam-             Neben Wohnmöglichkeiten im Wohnheim, den Aussenwohngruppen und
bulanz – Angebote im stationären, tagesklinischen und ambulanten             den Wohngemeinschaften liegt der Stiftung ein vielfältiges, anforde-
Bereich zur Verfügung. Im Zentrum stehen dabei die Schwerpunkte              rungsreiches Arbeitsangebot am Herzen. Die Arbeit soll Entfaltungsmög-
Allgemeinpsychiatrie, das Behandlungszentrum für Angst und Depression        lichkeiten bieten und zur sozialen Integration beitragen. In den letzten
(BAD), Gerontopsychiatrie (Alterspsychiatrie), Abhängigkeitserkrankun-       Jahren hat die Stiftung ihr Arbeitsangebot ausgebaut. Zusätzlich zu den
gen, Psychosomatik, Forensik sowie der Konsiliar- und Liaisondienst. Im      Arbeitsplätzen in der Werkstatt bestehen Arbeitsmöglichkeiten in den
Weiteren unterstützen die Mitarbeitenden des Klinisch-Psychologischen        Bereichen Gastronomie, Nachbarschaftshilfe, Reinigung und Wäscherei.
Dienstes, der Sozialberatung sowie der Spezialtherapien die interdiszipli-   Die zuverlässige Arbeitsleistung der Menschen mit Behinderung wird von
näre Arbeit mit ihrem spezifischen Fachwissen.                               den Kunden sehr geschätzt.

Der Kinder- und Jugendpsychiatrie stehen nebst der Kinder- und Jugend-       Informationsvermittlung gehört zu den weiteren Aufgaben der Stiftung.
psychiatrischen Klinik der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst zur       Dadurch sollen Vorurteile abgebaut und Verständnis aufgebaut werden.
Verfügung. Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche vom            Die Fachstelle Information und das Engagement bei den Aktionstagen
1. bis zum 18. Lebensjahr und deren Bezugspersonen und umfasst die           Psychische Gesundheit leisten einen Beitrag dazu. Die kulturellen Anlässe
psychiatrische, psychologische und ergänzende neurologische Abklärung        tragen ebenfalls zu unkomplizierten Begegnungsmöglichkeiten bei.
und Behandlung.

Psychiatrische Dienste
Weissensteinstrasse 102                                                      Solodaris Stiftung
4500 Solothurn                                                               Biberiststrasse 1
Telefon: 032 627 11 11                                                       4500 Solothurn
Telefax: 032 627 11 00                                                       Telefon: 032 628 33 33
www.so-H.ch                                                                  www.solodaris.ch

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