Kommunales räumliches Leitbild der Gemeinde Fideris - Entwurf zuhanden Gemeindevorstand I Stand 9. Januar 2020
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Kommunales räumliches Leitbild der Gemeinde Fideris $ Entwurf zuhanden Gemeindevorstand I Stand 9. Januar 2020
Impressum Auftraggeber Gemeinde Fideris Kontaktperson Marianne Flury-Lietha, Gemeindepräsidentin Bearbeitung Stauffer & Studach Raumentwicklung Alexanderstrasse 38, CH-7000 Chur www.stauffer-studach.ch Erstellung September 2019 Bearbeitungsstand 9. Januar 2020 Bildnachweise / Datenquellen Siehe Dokumentende
Inhalt Einleitung ................................................................................................... 3 Analyse Porträt ........................................................................................................ 5 Demografie ................................................................................................ 6 Wirtschaft und Mobilität ............................................................................ 7 Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung ......................................... 8 Bauzonenreserven und Bedarf (Stand 5. Juni 2019) .................................. 9 Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung ..................................... 10 Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung ..................................... 11 Räumliche Analyse Dorf und Strahlegg .................................................... 12 Räumliche Analyse Arbeitsgebiete........................................................... 13 Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse ............................ 16 Konzept: Ziele, Strategien und Massnahmen Übergeordnete Ziele der Siedlungsentwicklung ...................................... 17 Strategie Siedlungsentwicklung Dorf und Strahlegg ............................... 18 Strategie Siedlungsentwicklung Arbeitsgebiete ...................................... 21 Entwicklung Gebiet «Nü Gaden» - Erläuternde Skizzen ............................ 23 3
Einleitung Anlass Lichte der kantonalen und regionalen Rahmen- bedingungen auszuloten und ihre Ziele und Vor- Mit der Revision des Bundesgesetzes über die stellungen der angestrebten langfristigen räum- Raumplanung (RPG) haben sich die raumplane- lichen Entwicklung aufzuzeigen. rischen Rahmenbedingungen verändert: Das re- vidierte RPG verlangt eine Abkehr von der bis- herigen Entwicklung der Siedlungen «in die Flä- Erarbeitung che» hin zur Siedlungsentwicklung nach innen. Die Erarbeitung des Leitbildes erfolgte durch Im Vordergrund steht dabei das Schaffen von eine eingesetzte «Strategiegruppe» zusammen- Siedlungen mit einer optimierten baulichen gesetzt aus Vertretern der Gemeindeverwal- Dichte, dies unter Beibehaltung oder Schaffung tung und den Gemeindebehörden. neuer räumlicher Qualitäten. Eng in den Erarbeitungsprozess eingebunden Das vorliegende räumliche Leitbild soll zur Um- war eine «Begleitgruppe» mit Vertretern aus der setzung dieser Vorgaben des RPG beitragen Bevölkerung. Der Einbezug der Gesamtbevölke- und ein Zukunftsbild mit den langfristigen pla- rung erfolgt über eine Mitwirkungsauflage und nerischen Entwicklungsabsichten der Ge- eine Orientierungsveranstaltung. meinde Fideris aufzeigen. Ziele Leitbild Die Gemeinde Fideris bestimmt mit diesem räumlichen Leitbild die strategische Ausrich- tung ihrer Siedlungsentwicklung mit einem Pla- nungshorizont von 20 – 25 Jahren und legt die damit verbundenen zentralen Aufgaben fest. Das Leitbild dient der Gemeinde als Orientie- rungsrahmen für raumbezogene Entscheidun- gen sowie als konzeptionelle Grundlage für die Revision der Nutzungsplanung. Das Leitbild ermöglicht der Gemeinde Fideris insbesondere, ihren Handlungsspielraum im 4
Porträt Fideris – früher und heute Waldflächen spielt diese als Schutz- und Nutz- flächen nach wie vor eine grosse Rolle. Das Bereits im Mittelalter bestand in Fideris eine 1947 errichtete Spanplattenwerk in der Au Dorfgemeinschaft. Die Burg Strahlegg, welche stellte jedoch 2002 seine Produktion ein. Die beim gleichnamigen Weiler an der alten Tal- heutige Wirtschaft in Fideris setzt sich vor al- strasse Fideris – Küblis liegt, stammt aus dem lem aus Kleinbetrieben in allen Sektoren zu- 13. Jahrhundert und ist heute noch in weiten sammen. Die Tourismusangebote im Gebiet Fi- Teilen erhalten. Im Jahr 1461 wurde die Kirche deriser Heuberge sind ebenfalls für die lokale geweiht, welche an Stelle der Galluskapelle er- Wirtschaft von Bedeutung. baut wurde. Die im 14. Jahrhundert zugewan- derten Walser gründeten die Siedlung Tarnuz Mit dem Bau der RhB-Linie Ende des 19. Jahr- auf 1900 m ü.M, um 1530 war die Germanisie- hunderts erhielt Fideris einen eigenen Bahnhof rung abgeschlossen. in der Talebene in der Au. Eine spezielle Charakteristik des Dorfs Fideris ist dessen sternförmiger Aufbau sowie die Pat- Räumliche Ausgangslage rizierhäuser, welche von verschieden Herren er- baut wurden, die durch verschiedene Dienste Fideris liegt auf einer erhöhten Ebene über der im Ausland oder Ämter in der Region Wohl- nördlich fliessenden Landquart, das Tobel mit stand erlangten. 1464 wird das Bad Fideris dem Arieschbach trennt die Ebene mit dem erstmals urkundlich erwähnt. Das Mineralbad Dorf Fideris von der Fraktion Strahlegg. erlangte während seines gut 500-jährigen Be- stehens grosse Bedeutung. Gleichzeitig wurde das Bad immer wieder von Wildwassern zer- Positionierung der Gemeinde stört und anschliessend wiederaufgebaut. Die Fideris ist eine Wohngemeinde an bevorzugter grösste Blüte erlebte das Bad von Anfang bis Lage. Mit den Fideriser Heubergen und dem Mitte des 19. Jahrhunderts, 1939 wurde es ge- Arbeitsgebiet in der Talebene bestehen auch schlossen und 1967 wiederum samt Quelle ver- Standbeine im Tourismus und Gewerbe. schüttet und seither nicht mehr aufgebaut. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts dominierte die auf Selbstversorgung ausgerichtete Landwirt- schaft, anschliessend erfolgte die Umstellung auf Viehzucht. Dank der ausgedehnten 5
Demografie Bevölkerungsentwicklung Altersstruktur Haushaltgrösse Entwicklung und aktuelle Situation Entwicklung und aktuelle Situation Entwicklung und aktuelle Situation - Zunahme der Anzahl Einwohner (EW) von 603 - Starke Zunahme bei der Altersgruppe der 45- - Abnahme der durchschnittlichen Haushalt- auf 622 (+19 EW) in den letzten 20 Jahren 64-Jährigen auf heute 30% der Bevölkerung grösse von 2.8 auf 2.5 Personen (GR: von 2.4 (1996 – 2016). (GR: 29%). auf 2.2 Personen) in den Jahren 1990 - 2016. - Durchschnittliche Zunahme pro Jahr +1 EW. - Abnahme bei den Altersgruppen der bis 44- - 62% aller Haushalte sind 1- oder 2-Personen- Jährigen, v.a. bei den Altersgruppen der 0- bis haushalte (GR: 68%), mit 38% der Gesamtbe- Ausblick 14-Jährigen und der 30 – 44-Jährigen. völkerung in diesen Haushalten. - Prognostizierte Einwohnerzahl im Jahr 2030 rund 760 EW (+136 EW), im Jahr 2040 rund Ausblick Ausblick 880 EW (+ 260 EW). - Zahlenmässig starke Zunahme bei den über - Anteil der 1- und 2-Personenhaushalte dürfte - Durchschnittliche Zunahme pro Jahr gut 65-Jährigen, verbunden mit entsprechender mit zunehmender Alterung weiter steigen. + 11 EW. Nachfrage nach altersgerechten Wohnformen - Weitere Zunahme des Bedarfs an kleineren und Pflegeleistungen. und mittleren Wohnungsgrössen. 6
Wirtschaft und Mobilität Betriebe / Vollzeitäquivalente (VZÄ) Pendlerverhalten Verkehr Entwicklung und aktuelle Situation Entwicklung und aktuelle Situation Öffentlicher Verkehr (ÖV) - Anzahl Betriebe in den letzten Jahren rund - Schliessung des Spanplattenwerks bewirkt - Fideris und Strahlegg sind mit dem Bus Rich- 60 Betriebe; kleine durchschnittliche Be- bedeutende Abnahme der Zupendler zwi- tung Schiers und Küblis erschlossen. Der triebsgrösse (2.9 VZÄ). schen 2000 und 2014. RhB-Bahnhof Au ist aufgrund der geringen - Kleiner Beschäftigungsrückgang (Abnahme - Gleichzeitige Zunahme der Wegpendlerzahl; Taktdichte und der Distanz zum Dorf für die von 153.6 auf 152 VZÄ), vor allem im 1. Sek- im Jahr 2014 mehr Weg- als Zupendler. ÖV-Erschliessung nur von untergeordneter tor (Forst- und Landwirtschaft). Bedeutung. - Wegpendler gehen v.a. in Richtung übrige Re- - Überdurchschnittlich bedeutsamer 1. Sektor gion Prättigau-Davos sowie Agglomeration - Die Erschliessung mit dem ÖV bildet lediglich mit 19.5 % der VZÄ (GR: 4.6 %), 2. Sektor mit Chur (23 %). ein Grundangebot. 33% der VZÄ (GR: 24 %); 3. Sektor mit 47 % - Die Zupendler stammen zu zwei Dritteln aus Motorisierter Individualverkehr (MIV) der VZÄ (GR: 71.1 %). der übrigen Region Prättigau-Davos sowie zu - Die Anbindung Richtung Prättigerstrasse für Ausblick einem Drittel aus dem übrigen Kanton GR. den MIV erfolgt über die Fideriser- und Ari- - Kleine Betriebe im Dienstleistungsbereich Ausblick eschbachstrasse. (inkl. Tourismus), in der Produktion und in der - Arbeitsmobilität und damit das Pendlerauf- Landwirtschaft bleiben für die Wirtschaft von kommen werden weiter steigen. Nachfrage Fideris prägend. nach guten Verbindungen wird zunehmen. 7
Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung Sanierungsbedarf Gebäudebestand Wohnungsangebot nach Zimmerzahl Soziale Infrastruktur und Versorgung Erneuerungs-/Sanierungsbedarf des Wohnungsangebot Breites Versorgungsangebot Gebäudebestandes (2016) - Gesamtwohnungsbestand umfasst 516 Woh- - Volksschul-Angebot über Schulverband Fide- - Grossteil des Gebäudebestandes (70%) nach nungen; mit insgesamt gut 9 Wohnungen ris-Furna-Jenaz-Schiers (Kindergarten und Pri- 1980 umgebaut (bzw. erbaut). Damit gröss- sehr geringer Leerwohnungsbestand bei marschule in Fideris, Oberstufe in Schiers), tenteils solide Bausubstanz vorhanden. Miet- und Eigentumswohnungen. Angebot Tagesstrukturen (Vormittags-Block- - Hoher Anteil an grossen Wohnungen mit zeiten, Mittagstisch für Oberstufe), Kinder- - Thema der Siedlungserneuerung bzw. -sanie- mehr als 5 Zimmern (33% des Wohnungsan- krippe Rätikon in Schiers. rung in Fideris Dorf ist damit insgesamt eher von untergeordneter Bedeutung. gebots; GR: 22%); durchschnittlicher Anteil an - Spitex Prättigau; Spital in Schiers; Alters- kleineren Wohnungen bis 3.5 Zimmer (50% heime in Jenaz, Schiers und Klosters. - Grösserer Erneuerungsbedarf besteht bei den des Wohnungsangebots; GR: 52%). - Volg (mit Postagentur), Bäckerei, Restau- Altbauten des Spanplattenareals. rants, Skianlagen Fideriser Heuberge, Frei- bad. - Weitere Versorgungsangebote (z.B. Beklei- dung) regional abgedeckt. 8
Bauzonenreserven und Bedarf (Stand November 2019) Überbauungsstand 2019 Kapazitätsreserven (WMZ) bis 2030 Bauzonenreserven und Bedarf Theoretische Mobilisierbare Kapazitätsreserve Kapazitätsreserve Überbauungsstand Kapazitätsreserven bis 2030 Bedarf bis 2030 und 2040 - Innerhalb der Wohn-, Misch- und Zentrumszo- - Die theoretischen Reserven innerhalb der be- - Die ausgewiesenen mobilisierbaren Reserven nen (WMZ) bestehen insgesamt rund 3 ha stehenden Bauzone reichen für gesamthaft bieten Platz für zwei Drittel des bis 2030 er- nicht überbaute Bauzonenflächen. rund zusätzliche 300 Einwohner (EW). warteten Bevölkerungswachstums. Um den - Der Überbauungsgrad in der WMZ beträgt gut - Unter Berücksichtigung einer bis 2030 realis- restlichen Drittel des Bevölkerungswachs- 80%. tischen Mobilisierung besteht eine Reserve tums bis 2030 innerhalb der bestehenden für rund 88 zusätzliche EW, davon 86 EW in Bauzonen aufnehmen zu können, sind Mass- - Grosse Reserven innerhalb der Arbeitszonen der unüberbauten Bauzone und 2 EW in der nahmen zur Mobilisierung nötig. von knapp 5 ha und entsprechend tiefer Überbauungsgrad von 67%. bereits überbauten Bauzone. - Die Gemeinde strebt ein moderates Bevölke- rungswachstum an. Dieses wird voraussicht- lich geringer ausfallen als die (sehr grosse) prognostizierte Bevölkerungszunahme. Damit die bis 2040 zusätzlich erwartete Be- völkerungszunahme (+ 124 EW) aufgenom- men werden kann, sind weitere Reserven zu mobilisieren und gezielte Siedlungserweite- rungen zu prüfen. 9
Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Vor 1890 1890 - 1940 1941 - 1960 Siedlung Siedlung Siedlung - Das Dorf Fideris entwickelte sich zu einem - Sowohl in Fideris als auch in der Fraktion - Die Bautätigkeit beschränkt sich vor allem kreuz-, bzw. sternförmigen Strassendorf, Strahlegg werden neue Bauten errichtet. auf das Dorf Fideris, in der Fraktion Au ent- während die Fraktion Strahlegg die Ausprä- steht das Spanplattenwerk. - Fideris erhält einen eigenen Bahnhof in der gung eines länglichen Strassendorfs aufweist. - Weitere erste Gewerbebauten entstehen ent- Au. lang der Kantonsstrasse. Landschaft und Infrastruktur Landschaft und Infrastruktur - Die prägende sternförmige Erschliessung ist Landschaft und Infrastruktur - Bau der RhB-Bahnlinie zwischen Landquart bereits vorhanden. - Weitgehend unveränderte Infrastrukturen. und Davos um 1903. - Die zahlreichen Stallbauten und die Kultur- landschaft prägen das Landschaftsbild. 10
Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung 1961 - 1980 1981 - 2000 2000 - heute Siedlung Siedlung Siedlung - Erschliessung und erste Bebauung des Wohn- - Insgesamt starke Neubautätigkeit im gesam- - Weitgehende Überbauung des Quartiers «Pa- quartiers «Palottis» am westlichen Dorfrand. ten Gemeindegebiet von Fideris. lottis». - Diverse vereinzelt angeordnete Neubauten - Entstehung des Wohnquartier «Sammacrest» - Entstehung kleinerer Gewerbebauten im Ge- am Dorfrand entstehen. - Ausbau des Spanplattenwerks in der Au so- biet «Rüfi» abgesetzt vom Hauptsiedlungsge- - Erschliessung und Bebauung des Quartiers biet. wie Bau eines neuen Gewerbebaus im Aeuli. «Under Strahlegg». - Vereinzelte Neubauten in Strahlegg. - Mehrere Neubauten in den Gewerbegebieten - Entwicklung im Gewerbegebiet im Vergleich Landschaft und Infrastruktur entlang der Nationalstrasse. zu den vergangenen Jahrzehnten sehr gering. - Neubau der Mehrzweckhalle im Dorfkern - Neubau der heutigen Fideriserstrasse. Landschaft und Infrastruktur Landschaft und Infrastruktur - Verschiedene landwirtschaftliche Neubauten - Ausbau des bestehenden Erschliessungsnet- und erste Aussiedlungen. - Ausbau der Erschliessungsinfrastruktur im zes. gesamten Gemeindegebiet. 11
Räumliche Analyse Dorf und Strahlegg Ausgangslage Gebiete mit besonderen Erkenntnissen Kerngebiet der wertvollen historischen Bebauung (Ortsbild von nationaler Bedeutung gemäss ISOS) Freizuhaltende Siedlungsrandgebiete in der bisherigen 2. Nutzungsetappe (Konflikt mit Ortsbildschutz / ISOS) Dorfteile mit einfacheren Bautypen und durch Umbauten bereits veränderte historische Siedlungsteile Wohngebiete Noch gut erkennbarer historischer Siedlungsrand Entwicklungsgebiet für Wohnen. Teilbereich «Saga» wird derzeit für touristische Zwecke (Heuberg) genutzt. Siedlungsgebiet Ehemaliger Siedlungsrand «Bündte», zwischenteitlich von verstreut angeordenten Neubauten umstellt. Stallbauten (Aussiedlungen) Nach einem Erschliessungskonzept erstellte Neubauquariere mit klarer Abgrenzung gegenüber historischem Dorfteil. Öffentliche Bauten und Anlagen Neubaugruppen am historischen Siedlungsrand und in der Ortsansicht. Weitere Ausdehnung beeinträchtigt Ortsbild. Wichtige Grün-/ Freiräume im Siedlungsgebiet Überwiegend von Wohnbauten geprägtes Quartier (mit Gewerbeanteil) ausserhalb des Hauptsiedlungsgebietes. Wintersportgebiet Kleinräumiges, gewerblich geprägtes Gebiet. 12
Räumliche Analyse Arbeitsgebiete Ausgangslage Gebiete mit besonderen Erkenntnissen Siedlungsgebiet (Nachbargemeinde) Arbeitsgebiet von kantonaler Bedeutung Wintersportgebiet für Schlittelabfahrt der Heuberge. Wird in dieser Form heute kaum mehr genutzt. Brachliegendes Areal ehemaliges Spanplattenwerk mit grossem Potenzial für Gewerbe- und Dienstleistungsnutzungen. Arbeitsgebiete (lokale / kantonale Bedeutung) an der Talachse. Topografisch bedingt verstreut angeordnet. Arbeitsgebiete von regionaler und lokaler Bedetung Industriegebiet an erhöhter Lage mit emissionsträchtigen Nutzungen. Grössere Bauzonenreserven vorhanden. Weitgehend überbaute Gewerbegebiete entlang der A28 Nicht überbaute Gewerbezone Äuli (belasteter Standort, ehemalige Rindendeponie). Sehr gute Erschliessungsvoraussetzungen. 13
Räumliche Analyse - Erläuterungen Wertvoller historischer Dorfkern «Sammacrest». Beide Gebiete sind nach einem Arbeitsgebiete entlang der Talachse Gesamtkonzept erschlossen und bebaut und Die Arbeitsgebiete der Gemeinde Fideris befin- Fideris verfügt über ein Ortsbild von nationaler grenzen sich in der Lage und Gestaltung klar den sich überwiegend entlang der A28. Mit Bedeutung gemäss Bundesinventar der schüt- vom historischen Ortskern ab. Zu diesen, nach dem Areal des ehemaligen Spanplattenwerkes zenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS). Der einem Konzept erstellten Quartieren kann auch verfügt die Gemeinde über ein Arbeitsgebiet Dorfkern weist weitgehend intakte Strukturen die Überbauung «Under Strahlegg» gezählt wer- von kantonaler Bedeutung, welches für wert- und Bausubstanz auf. Besondere Qualitäten den. Diese Wohngebiete werden als eigene schöpfungsstarke Betriebe vorgesehen ist. Der- weist der Hauptteil der alten Dorfanlage mit Quartiere wahrgenommen und beeinträchtigen zeit handelt es sich um eine Industriebrache markanten historischen Bauten aus dem 16. dadurch das Ortsbild wenig. mit verschiedenen Zwischennutzungen. Auf- und 17. Jahrhundert auf. Ebenso weist der alte Dorfteil hinter der Kirche wertvolle, jedoch ein- Nebst den klar abgegrenzten Wohngebieten grund des unmittelbaren Anschlusses an die fachere regionaltypische Bauten auf. Prägend entstanden an den historischen Siedlungsrän- A28, der Arealgrösse und der verhältnismässig für das Gassenbild sind im Weiteren die Dorf- dern weitere, eher zufällig angeordnete Gebäu- kurzen Distanz Richtung Rheintal und Davos brunnen sowie die Gartenanlagen zwischen den degruppen. Diese sind in der Regel individuell verfügt der Standort über gute Voraussetzun- stattlichen Gebäuden im Dorfkern. erschlossen und sind ohne eigentliches Bebau- gen für die Ansiedlung grosser Betriebe. ungskonzept entstanden. Diese Baugruppen Die weiteren Arbeitsgebiete sind zwischen der Das Dorf ist umgeben von flachgeneigten Wie- wirken sich an verschiedenen Stellen negativ A28 und der angrenzenden Steilböschung an- senhängen mit streusiedlungsartiger Bebauung. auf das Ortsbild und die Ortsansichten aus. geordnet. In der Regel handelt es sich um lokal Die Siedlung Strahlegg bestand ursprünglich Eine weitere Ausdehnung dieser Gebiete ist aus und regional tätige Gewerbebetriebe aus dem aus mehreren einzelnen entlang der Erschlies- Rücksicht auf das Ortsbild sowie infolge des Bereich Handwerk und Produktion. Eine grös- sungsachse angeordneten Gebäudegruppen. fehlenden Bebauungskonzeptes zu verzichten. sere Arbeitszonenreserve befindet sich im Ge- Diese historischen Siedlungsteile sind noch heute erkennbar und weisen gewisse Qualitä- Innerhalb der bestehenden Wohngebiete sind biet «Äuli». Die ehemalige Nutzung als Rinden- ten auf. Ein eigentlicher Dorfkern besteht auf- noch Reserven in Form von verstreuten Baulü- deponie ist ein Grund dafür, dass der Standort grund des sehr langgezogenen Siedlungsgebie- cken vorhanden. Diese sind in der Regel er- bisher nicht überbaut wurde. tes nicht. schlossen und baureif, stehen jedoch teilweise Ein weiteres Gebiet für Arbeitsnutzungen ist die aus verschiedenen Gründen nicht für eine Mischzone «Rüfi» an der Fideriserstrasse. Das Überbauung zur Verfügung. Dies wirkt sich ne- Gebiet ist auf Wohnbauten mit Gewerbeanteil Wohngebiete am Siedlungsrand gativ auf die Auslastung der Erschliessungsinf- ausgerichtet. Es kann festgestellt werden, dass Seit den 1960er Jahren entstanden angrenzend rastruktur und die Entwicklung der Gemeinde insbesondere im unteren Bereich das Wohnen an den Dorfkern verschiedene Neubauten und aus. Ein grösseres Reservegebiet für Wohnen klar überwiegt. Neubauquartiere. Die grösste Siedlungserwei- (bisher 2. Nutzungsetappe) befindet sich bei terung erfolgte in den Quartieren «Palottis» und «Nü Gaden», angrenzend an das Wohngebiet «Palottis». 14
Strassenprojekt A28 ausserhalb der Wintersaison wird der Standort Der Kanton bzw. das ASTRA und die Rhätische als brachliegende Fläche oder Parkierungsflä- Bahn beabsichtigen einen Ausbau des Stras- che wahrgenommen. Aufgrund der Nähe zum senabschnittes zwischen dem Anschluss Jenaz Dorfkern und der guten Lagequalitäten, kommt bis Dalvazza. Die RhB wird dabei im Bereich der Standort mittelfristig auch für eine intensi- des Fideriserhof in ein Tunnel geführt. Diese vere Nutzung in Frage. Veränderung der übergeordneten Erschlies- sungssituation hat Auswirkungen auf die an- Touristische Infrastrukturen grenzenden Arbeitsgebiete. Für das Areal des ehemaligen Spanplattenwerkes besteht bereits Die Heuberge stellen mit dem bekannten ein Erschliessungs- und Bebauungskonzept, Schlittelweg, dem Skigebiet sowie den beiden welches die neue Situation berücksichtigt. Berghäusern insbesondere für den Wintertou- rismus der Gemeinde Fideris ein wichtiges An- gebot dar. Die erforderlichen Infrastrukturen Ortseingang / Nü Gaden / Saga für den Personentransport in die Fideriser Heu- Das Gebiet Nü Gaden liegt am Dorfeingang an berge (Kasse, Parkierung Busse etc.) erfolgen zentraler, gut erschlossener Lage zwischen der heute in der öffentlichen Zone im Bereich historischer Bebauung entlang der alten Gasse «Saga» am Dorfeingang von Fideris. Für den und dem Neubauquartier «Palottis». Das Gebiet Sommertourismus bildet das Freibad Fideris umfasst einerseits wichtige Grünräume an der ein wichtiges Standbein. Silouhette zur alten Gasse, andererseits gross- flächige Parkierungsanlagen, landwirtschaftlich Grossräumliche Strukturen genutzte Flächen sowie Tourismusinfrastruktu- ren (Heuberg). Die heutige Nutzungsstruktur, Das Gemeindegebiet von Fideris gliedert sich in Zonierung (Wohnen 2. Etappe, Dorfkernzone, die Hauptsiedlungsgebiete Dorf und Strahlegg, öffentliche Zone) und Parzellierung sind für eine die Arbeitsgebiete entlang der Talachse, die Weiterentwicklung des Gebietes ungeeignet. streusiedlungsartige Bebauung Versals – Heu- Die künftige Nutzung und Gestaltung des Ge- berge, das Tourismusgebiet Heuberge sowie bietes ist in einer Gesamtbetrachtung zu klä- die wertvollen Kultur- und Gebirgslandschaften. ren. Der Standort «Saga» bildet auch die Auftaktsi- tuation ins Dorf Fideris. Insbesondere 15
Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse Stärken Schwächen - Intakter historischer Ortskern (ISOS national) - Unternutztes Arbeitsgebiet Spanplattenwerk - Attraktiver Wohnstandort mit guter Erreichbarkeit Rich- - Historische Siedlungsränder teilweise durch Neu- tung Rheintal und Davos bauten beeinträchtigt. - Hohe Landschaftsqualitäten / intakte Berglandschaften - Beim öffentlichen Verkehr lediglich Grundangebot - Tourismusgebiet Heuberge mit hohem Bekanntheitsgrad - Zweitwohnungsanteil gesamthaft über 20% - Gutes Versorgungsangebot (z.B. mit touristischer Infra- - Teilweise blockierte Baulandreserven struktur, Einkauf, Bildung) - Aufwändige Erschliessung Heuberg (Kosten) Chancen Entwicklungsziele (Stärken-Chancen) Entwicklungsziele (Schwächen-Chancen) - Prognostizierte Bevölkerungszunahme - Die wertvollen Strukturen, Substanz und Freiräume im - Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr wird op- - Zunehmendes Interesse an Ganzjahrestourismus Ortskern werden erhalten. timiert (Taktdichte Bus) in den Bergen (Stichwort Klimaerwärmung) - Die Attraktivität als Wohnstandort wird durch sorgfältige - Geeignetes Bauland steht für eine Überbauung zur - Reaktivierung Arbeitsstandort Spanplattenwerk Konzeption von Quartieren erhalten. Verfügung (Mobilisierungsmassnahmen). - Digitalisierung der Arbeitswelt mit mehr Flexibilität - Das bestehende Versorgungsangebot wird erhalten und bei der räumlichen Organisation gestärkt. Risiken Entwicklungsziele (Stärken-Risiken) Entwicklungsziele (Schwächen-Risiken) - Überalterung der Bevölkerung mit neuen Wohn- - Es stehen Wohnangebote für unterschiedliche Zielgrup- - Das Arbeitsgebiet «Spanplattenwerk» steht für wert- und Mobilitätsbedürfnissen pen zur Verfügung, insbesondere auch Wohnungen in schöpfungsstarke Betriebe zur Verfügung und trägt - Sinkendes Interesse an Skisportangeboten Mehrfamilienhäusern. zum Arbeitsplatzangebot bei. - Abnehmende Vitalität des Ortskerns aufgrund Um- - Das bestehende Tourismusangebot wird entsprechend - Für lokale und regionale Gewerbebetriebe stehen wandlung von altrechtlichen Erstwohnungen in den Bedürfnissen angepasst und auch verstärkt auf den geeignete Flächen an der Talachse zur Verfügung. Zweitwohnungen Sommertourismus ausgerichtet. - Schliessung von Hotels und Restaurants 16
Übergeordnete Ziele der Siedlungsentwicklung Die Gemeinde Fideris positioniert sich als Arbeitsgebiete an der Talachse entwickeln Ausrichtung der Heuberge auch auf den Som- attraktive Wohngemeinde mit intaktem Entlang der Nationalstrasse wird das Potenzial mertourismus kann das Angebot weiter ausge- Ortsbild und hoher Wohn- und Aufenthalts- der Arbeitsgebiete ausgenützt. Sowohl für baut werden. qualität. Die vorteilhafte Lage der Arbeits- Grossbetriebe auf dem kantonalen Arbeits- Verfügbarkeit von Bauzonenreserven si- gebiete an der Talachse tragen zu einem ho- standort «Spanplattenwerk» als auch für ansäs- cherstellen hen Arbeitsplatzangebot bei. sige und neue lokale Gewerbebetriebe stehen geeignete Flächen zur Verfügung. Die sich Sowohl Bauland in den Wohnzonen als auch in durch den Ausbau der Nationalstrasse ergeben- Arbeitszonen soll für eine Überbauung zur Ver- Moderates Bevölkerungswachstum fügung stehen. Im Rahmen der Nutzungspla- den Chancen für die Erreichbarkeit und Zufahrt Die heute rund 600 Einwohner zählende Ge- zu den Arbeitsgebieten wird genutzt. Strate- nung werden Massnahmen zur Mobilisierung meinde strebt ein moderates Bevölkerungs- gisch wichtige Erweiterungsoptionen für Ge- der bestehenden Bauzonenreserven nach Mas- wachstum an. Ein angemessenes und stetiges werbebetriebe werden gesichert. Im Dorfkern sgabe der kantonalen Raumplanungsgesetzge- Bevölkerungswachstum trägt zur Stärkung der tragen die mit dem Wohnen verträglichen Ge- bung, insbesondere Überbauungsfristen, umge- Gemeinde bei und verhindert sprunghafte In- werbebetriebe zur Belebung des Ortskerns bei. setzt. Damit kann eine angemessene Weiter- vestitionskosten in die öffentliche Infrastruktur. entwicklung der Gemeinde erreicht und der Baulandhortung entgegengewirkt werden. Gutes Versorgungsangebot Dorf als Wohnstandort weiterentwickeln Ein gutes Versorgungsangebot im Bereich Bil- Landschaftliche Qualitäten erhalten Das Dorf Fideris bietet zusammen mit Strah- dung (Kindergarten, Primarschule), Einkauf und legg hervorragende Lagequalitäten als Wohn- Dienstleistungen tragen weiterhin zur Attrakti- Die landschaftlich und kulturlandschaftlich standorte. Bei der Siedlungsentwicklung steht vität von Fideris als Wohnstandort bei. Diese wertvolle Hangterrasse, auf welcher das Dorf das Wohnen im Vordergrund. Bei der Entwick- Versorgungsangebote werden nach Möglichkeit Fideris und Strahlegg liegen, werden langfristig lung der Wohngebiete werden die Anliegen des im Dorf erhalten und den Bedürfnissen der an- vor einer Überbauung freigehalten. Die Sied- Ortsbildschutzes und der Freihaltung der histo- sässigen Bevölkerung angepasst. lungsentwicklung erfolgt unter grösstmöglicher rischen Siedlungsränder berücksichtigt. Wahrung dieser Landschaften. Die ökologisch und landschaftlich sehr wertvolle Moorland- Im Dorfkern werden die Voraussetzungen für Touristisches Angebot halten schaft der Fideriser Heuberge wird weiterhin eine stetige Erneuerung der Bauten bei gleich- Die Heuberge mit den beiden Berghäusern so- durch eine angepasste Bewirtschaftung erhal- zeitiger Wahrung räumlichen und architektoni- wie das Schwimmbad Fideris bilden die wich- ten und gefördert. schen Qualitäten geschaffen. tigsten touristischen Angebote der Gemeinde. Sie tragen zur Belebung und zur Bekanntheit des Dorfes bei. Durch eine verstärkte 17
Strategie Siedlungsentwicklung Dorf und Strahlegg - . Strategien Dorfkern und Grünräume Strategien zu einzelnen Gebieten Strategien zu einzelnen Gebieten Historische Substanz, Strukturen und Freiräume erhalten /weiterentwickeln Entwicklungsgebiete Wohnen (innerhalb Siedlungsgebiet) Entwicklungsgebiete Wohnen (Siedlungserweiterungen) Historischen Siedlungsrand erhalten / Neuen Siedlungsrand stabil halten Nutzungs-, Erschliessungs- und Bebauungsstruktur im Gebiet «Nü Option für eine Siedlungserweiterung im Umfang von 1 Bautiefe ab Gaden / Saga» in einem Gesamtkonzept klären umsetzen. der alten Gasse offenhalten. Umgebungsbereiche der Siedlung freihalten (Erhaltungsziel a gemäss ISOS) Baulücken und unternutzte Parzellen in Ober Strahlegg mobilisieren Baulücken effizient nutzen und Verfügbarkeit sicherstellen. und effizient nutzen. Grün- und Freiflächen erhalten Standort Rüfe entsprechend der vorherrschenden Nutzung für reine Bei Bedarf Ergänzung und Abschluss des bestehenden Wohnzwecke vorsehen (keine Siedlungserweiterung). Neubauquartiers prüfen. Siedlungsausdehnung im Übergangsbereich zu den wertvollen Kul- Dorfstrasse mit bestehenden Plätzen, Brunnen und Option für eine Siedlungserweiterung im Umfang von 1 Bautiefe entlang der turlandschaften begrenzen. Gebäudevorbereichen nach einem Konzept gestalten. Heubergstrasse offenhalten (Ergänzen der bestehenden Siedlungsansätze). Übergangsbereich zwischen der historischen Siedlung an der alten Standort «Rüfe» für kleinere Gewerbebetriebe sowie gemischte Öffentliche Bauten und Anlagen erhalten und bedarfsgerecht ergänzen. Gasse und dem Entwicklungsgebiet «Nü Gaden / Saga» freihalten. Nutzung Wohnen/Arbeiten vorsehen. 18 Bündti als siedlungsinternen Grünraum erhalten. Öffentliche Parkierungsanlage im Zusammenhang mit / Standort für öffentliche Anlagen wie Sportplätze / Standort für Gesamtkonzept «Nü Gaden» prüfen. öffentliche Bauten
Strategie Siedlungsentwicklung Dorf und Strahlegg Historischer Ortskern erhalten und weiter- erarbeitenden Gesamtkonzeptes gelten fol- Fördermassnahmen zu Gunsten der Erneuerung entwickeln gende Ziele und Rahmenbedingungen: historischer Bauten geprüft. Das Ortsbild von nationaler Bedeutung soll un- - Ortsbauliches Konzept für eine dichte dörfli- ter Wahrung der wertvollen Substanz, Struktu- chen Wohnüberbauung mit gemeinsamer Siedlungsgebiet gezielt ergänzen ren und der siedlungsinternen Grünräume wei- Parkierungslösung. terentwickelt werden. Den Bedürfnissen nach - Aufzeigen der Etappierbarkeit hinsichtlich Die weitgehend erschlossenen Standorte «Bim zeitgemässem Wohnraum sind dabei angemes- Erschliessung, Parkierung und Bebauung. alta Gada», «Oberfäld» sowie in Under Strah- sen Rechnung zu tragen. Besondere Bedeutung - Berücksichtigung der charakteristischen legg bilden Baulücken, welche bei gegebenem kommt der Freihaltung der Siedlungsränder Siedlungsstruktur mit Strassenbebauung. Bedarf für eine Überbauung in Frage kommen. und Ortsansichten sowie der Gestaltung des öf- Eine weitere Entwicklungsoption bildet die Fort- - Klären des Umgangs dem ursprünglichen fentlichen Raums entlang der Dorfstrasse mit setzung der Siedlung entlang der Heuberg- Sägereigebäude (Umnutzung oder Abbruch) Brunnenplätzen, Vorplätzen etc. zu. Die stern- strasse (vgl. dazu auch die Erläuterungen im - Definition des Abstandes der Neubebauung förmige Struktur des Gesamtsiedlungsgebietes ISOS). gegenüber der historischen Siedlung an der ist bei der Weiterentwicklung des Dorfes zu be- alten Gasse rücksichtigen. - Aufzeigen der Parkierungslösung (ober- und Öffentliche Nutzungen langfristig erhalten unterirdisch inkl. öffentliche Parkplätze) Die wichtigen öffentlichen Infrastrukturen wie Gebiet «Nü Gaden/ Saga nach einem Ge- - Integration der touristischen Nutzung Heu- Schul- und Sportanlagen sowie Freibad werden samtkonzept entwickeln berg soweit Bedarf (Ticketing, Parkierung, langfristig erhalten und durch stetige Anpas- etc.) Das Gebiet Nü Gaden bildet aufgrund seiner La- sung an die Bedürfnisse attraktiv gehalten. Zur Erlangung und Evaluation möglicher Lö- gevoraussetzungen und dem Nutzungs- und sungsvarianten ist die Durchführung eines qua- Gestaltungspotenzial das langfristig wichtigste lifizierten Planungsverfahrens (Wettbewerb, Entwicklungsgebiet der Gemeinde Fideris. Studienauftrag, Testplanung) zu prüfen. Ziel ist die Entwicklung eines attraktiven Wohn- quartiers mit dichter dörflicher Struktur unter Wahrung eines angemessenen Abstandes zur Erneuerung historischer Bauten fördern angrenzenden historischen Bebauung an der al- Die Gemeinde unterstützt die Erneuerung der ten Gasse. Die touristischen Infrastrukturen vorhandenen historischen Bausubstanz im Rah- (Heuberg) sind bedarfsgerecht in das Nutzungs- men ihrer Möglichkeiten. In den Planungsin- konzept miteinzubeziehen. Im Rahmen eines zu strumenten (Baugesetz) sowie Erschliessungs- und Gebührenreglementen werden 19
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Strategie Siedlungsentwicklung Arbeitsgebiete Übergeordnete Strategien / Rahmenbedingungen Strategien zu einzelnen Gebieten Projekt Neuführung A28 und RhB (Tunnel) sowie der Kantonsstrasse. Ver- Entwicklungsgebiete Arbeiten besserte Erschliessungssituation als Chance für die Arbeitsgebiete nutzen. Arbeitsgebiet von kantonaler Bedeutung (Spanplattenareal); Betriebe mit ho- Arbeitsgebiet in Abstimmung auf die neue Linienführung der A28 her Wertschöpfung und Arbeitsplatzdichte anstreben. Detailhandel nur in un- nach einem Gesamtkonzept entwickeln und Massnahmen zur tergeordnetem Umfang. Gewährleistung der Verfügbarkeit treffen. Arbeitsgebiete von regionaler und lokaler Bedeutung – Effiziente Nutzung Gewerbestandort Äuli auf die neue Linienführung der A28 ausrichten und Verfügbarkeit sicherstellen. und nach einem Konzept erschliessen und bebauen. Sanierungsmassnahmen der ehemaligen Deponie klären. Gewerbezone für lokale und regionale Betriebe bei gegebenem Bedarf und projektbezogen erweitern. 21
Strategie Siedlungsentwicklung Arbeitsgebiete Areal Spanplattenwerk gemäss Gesamtkon- zept entwickeln Das Arbeitsgebiet von kantonaler Bedeutung wird entsprechend dem bestehenden Nut- zungs- und Bebauungskonzept weiterentwi- ckelt. Dies unter Berücksichtigung der geplan- ten neuen Linienführung der A28 und der RhB. Das Areal steht primär für wertschöpfungs- starke und arbeitsplatzintensive Betriebe zur Verfügung. Detailhandelsbetriebe sind in unter- geordnetem Umfang zulässig. Arbeitsgebiete für lokale und regionale Be- triebe bereitstellen Die Gebiete Au an der Verzweigung der Fideri- serstrasse sowie Äuli entlang der Kantons- strasse stehen für lokale und regionale Gewer- bebetriebe zur Verfügung. Durch den Ausbau der A28 ergeben sich für den Standort Äuli Chancen für eine Optimierung der Erschlies- sung und Bebauung des Gebietes. Diese sind im Zeitpunkt der Ausführung des Strassenpro- jektes bzw. bei einer allfälligen früheren Bebau- ung zu berücksichtigen. Der Standort Au bildet eine Reserve für eine projektbezogene oder längerfristige Erweiterung des Arbeitsgebietes. Aufgrund der Nähe zum Projekt der A28 und der RhB ist eine Entwicklung voraussichtlich erst nach Abschluss dieser übergeordneten Inf- rastrukturprojekte möglich (langjährige Baustelleninstallation). 22
Entwicklung Gebiet «Nü Gaden / Saga» - Erläuternde Skizzen Nü Gaden / Saga Ausgangslage - Zentral gelegenes Gebiet am Dorfeingang mit hohen Lagequalitäten - Entwicklung mit der heutigen Parzellen- struktur, Zonierung und Nutzung stark ein- geschränkt. Grosses Potenzial für langfris- tige Nutzung zu Wohnzwecken und Touris- mus. Strategie - Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes zur Klä- rung der Nutzung-, Erschliessungs- und Be- bauungsstruktur. - Realisierung einer dichten dörflichen Bebau- ung mit Mehrfamilienhäusern. - Integration des Areal «Saga» in die Überbau- ung oder Rückbau des Areals zwecks Neu- bebauung. Illustration 1 – Mögliche 1. Etappe einer Überbauung Massnahmen - Nach Möglichkeit Durchführung eines quali- tätssichernden Verfahrens (Wettbewerb, Studienauftrag, Testplanung) zur Evaluation von Varianten. - Schaffen der nutzungsplanerischen Voraus- setzungen für eine effiziente Nutzung des Gebietes. Illustration 2 – Mögliche Überbauung im Endausbau 23
Entwicklung Gebiet «Äuli» - Erläuternde Skizzen Ausgangslage Äuli - Gewerbezone an gut erschlossener Lage an der A28. - Verbesserung der Nutzungsmöglichkeiten durch die geplante Neuführung der A28 und der RhB (Platzgewinn und besserer An- schluss an die Kantonsstrasse) - Belasteter Standort (Rindendeponie). Strategie - Nutzung zu gewerblichen Zwecken unter Be- rücksichtigung der neuen Situation nach der Verlegung der A28. - Verfügbares Gewerbeland für lokale und re- gionale Betrieb bereitstellen. - Effiziente Erschliessung und Bebauung des Gewerbegebietes im Rahmen eines Gesamt- konzeptes sicherstellen. Massnahmen Illustration 3 – Bebauungsvariante A - Klären der Auswirkungen und Entsorgungs- kosten der bestehenden Rindendeponie im Hinblick auf eine bauliche Nutzung. Syner- gien mit dem Strassenprojekt nutzen. - Anpassung der Gewerbezone an die neue Strassenführung (Vergrösserung) - Falls aufgrund der Bodenbelastung eine ge- werbliche Nutzung wirtschaftlich nicht trag- bar ist: Klären von Nutzungsalternativen und definitive Aufgabe des Standortes als Ar- beitsgebiet. Illustration 4 – Bebauungsvariante B 24
Entwicklung Gebiet «Spanplattenwerk» - Erläuternde Skizzen Ausgangslage - Arbeitsgebiet von kantonaler Bedeutung an gut erschlossener Lage. - Brachliegendes Areal des ehemaligen Span- plattenwerkes mit Zwischennutzungen. Strategie - Reaktivierung des Arbeitsgebietes für wert- schöpfungsstarke und arbeitsplatzintensive Unternehmungen. - Untergeordneter Anteil für Detailhandelsbe- triebe vorsehen. - Effiziente Erschliessung und Bebauung ge- mäss dem bestehenden, in der Nutzungspla- nung festgelegten Konzeptes. Massnahmen - Koordination des Strassenprojektes A28 und Neuführung RhB mit der Arealentwick- lung. - Sicherstellen der Verfügbarkeit der Gewer- bezone für den vorgesehenen Zweck (Mobi- lisierungsmassnahmen in der Nutzungspla- nung). 25
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Bildnachweise / Datenquellen Porträt Bundesamt für Kultur (1983): Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) Demografie Bundesamt für Statistik, BFS (2016): Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) BFS (1990): Eidgenössische Volkszählung 1990 Wirtschaft und Mobilität BFS (2011, 2015): Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) BFS (2000): Eidgenössische Volkszählung 2000 BFS (2014): Pendlermatrix (STATPOP, AHV, STATENT) ARE (2013): ÖV-Güteklassen 2013, Hauptsaison Siedlung, soziale Infrastruktur und Amt für Immobilienbewertung, AIB (2016): Angabe Umbaujahr aus Mutationen der Gebäudenummer geschätzter Gebäude Versorgung BFS (2016): Gebäude- und Wohnungsstatistik BFS (2017): Leerwohnungszählung Bauzonenreserven und Bedarf ARE (2018): Richtplananpassung in den Bereichen Raumordnungspolitik und Siedlung (KRIP-S), Gemeinde-Datenblatt Grundlage Zeitschnitte Bundesamt für Landestopografie swisstopo (1882 / 1933): Siegfriedkarte Bundesamt für Landestopografie swisstopo (1958 / 1979 / 1997 / 2008): Landeskarte 1 : 50 000 Grundlage Räumliche Analyse, Strategien Amt für Landwirtschaft und Geoinformation (2018): Amtliche Vermessung Kanton Graubünden und Strukturbild Bundesamt für Kultur (1983): Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) Bilder Eigene Aufnahmen Stauffer und Studach Raumentwicklung AG Luftbilder Amt für Raumentwicklung des Kantons Graubünden (ARE), © Comet Photoshopping GmbH / Dieter Enz 27
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