Kommunales räumliches Leitbild La Punt Chamues-ch - Entwurf Freigabe zur Mitwirkung / Stand 13. August 2021 Entwurf | Bearbeitungsstand 13. August ...

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Kommunales räumliches Leitbild La Punt Chamues-ch - Entwurf Freigabe zur Mitwirkung / Stand 13. August 2021 Entwurf | Bearbeitungsstand 13. August ...
Kommunales räumliches
Kommunales  räumlichesLeitbild
                       LeitbildSils
                                 Lai.D.
                                     Punt Chamues-ch
  Entwurf Freigabe zur Mitwirkung / Stand 13. August 2021
Entwurf | Bearbeitungsstand 13. August 2021
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Inhalt

                                                  Einleitung ....................................................................................................1
                                                  Analyse
                                                  Porträt ........................................................................................................2
                                                  Demografie .................................................................................................3
                                                  Wirtschaft und Mobilität .............................................................................4
                                                  Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung .........................................5
                                                  Bauzonenreserven und Bedarf ...................................................................6
                                                  Bauzonen-Bedarf ........................................................................................7
                                                  Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung ......................................................9
                                                  Grossräumliche Strukturen ..................................................................... 11
                                                  Räumliche Analyse .................................................................................. 13
                                                  Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse ........................... 15
                                                  Konzept: Ziele, Strategien und Massnahmen
                                                  Allgemeine Strategien Siedlungsentwicklung ......................................... 17
Impressum                                         Räumliche Strategie ................................................................................ 19
Auftraggeber                                      Massnahmenübersicht ............................................................................ 21
Gemeinde Sils im Domleschg                        Bildnachweise / Datenquellen ................................................................ 25
Kontaktperson
Mario Kunz, Gemeindepräsident Sils im Domleschg

Bearbeitung
Stauffer & Studach Raumentwicklung
Alexanderstrasse 38, CH-7000 Chur
www.stauffer-studach.ch

Erstellung
März - Juli 2020; Juli 2021

Bearbeitungsstand
13. August 2021

Bildnachweise / Datenquellen
Siehe Dokumentende
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Sils i.D. 1974

Einleitung

Anlass                                            der kantonalen und regionalen Rahmenbedin-
                                                  gungen auszuloten und ihre Ziele und Vorstel-
Mit der Revision des Bundesgesetzes über die
                                                  lungen der angestrebten langfristigen räumli-
Raumplanung (RPG) haben sich die raumplane-
                                                  chen Entwicklung aufzuzeigen.
rischen Rahmenbedingungen verändert: Das re-
vidierte RPG verlangt eine Abkehr von der bis-    Das KRL ist ein informelles Planungs- und Koor-
herigen Entwicklung der Siedlungen «in die Flä-   dinationsinstrument und ist für die Grundeigen-
che» hin zur Siedlungsentwicklung nach innen.     tümerinnen und Grundeigentümer nicht bin-
Im Vordergrund steht dabei das Schaffen von       dend. Die tatsächliche und detaillierte Interes-
Siedlungen mit einer optimierten baulichen        senabwägung der einzelnen im KRL dargeleg-
Dichte, dies unter Beibehaltung oder Schaffung    ten Aspekte erfolgt erst im Nutzungsplanver-
neuer räumlicher Qualitäten.                      fahren.

Das vorliegende räumliche Leitbild soll zur Um-
setzung dieser Vorgaben des RPG beitragen         Erarbeitung
und ein Zukunftsbild mit den langfristigen pla-
                                                  Die Erarbeitung des Leitbildes erfolgte durch
nerischen Entwicklungsabsichten der Ge-
                                                  eine Arbeitsgruppe zusammengesetzt aus Ver-
meinde Sils im Domleschg aufzeigen.
                                                  tretern der Gemeindebehörden und der Bevöl-
                                                  kerung. Die Gemeindebevölkerung wird über
Ziele Leitbild                                    eine Mitwirkung und eine Orientierungsveran-
                                                  staltung einbezogen.
Mit dem räumlichen Leitbild bestimmt die Ge-
meinde die strategische Ausrichtung ihrer Sied-
lungsentwicklung mit einem Planungshorizont
von 20 – 25 Jahren und legt die damit verbun-
denen zentralen Aufgaben fest.

Das Leitbild dient der Gemeinde als Orientie-
rungsrahmen für raumbezogene Entscheidun-
gen sowie als konzeptionelle Grundlage für die
Revision der Nutzungsplanung.

Das Leitbild ermöglicht der Gemeinde insbe-
sondere, ihren Handlungsspielraum im Lichte

                                                                         1
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Sils i.D. 2018

Porträt

Zwischen Hinterrhein und Albula                    Günstig gelegene ländliche Wohngemeinde

Sils i.D. liegt am südlichen Rand des Domle-       Die Gemeinde besitzt ein abwechslungsreiches
schg verkehrstechnisch günstig zwischen den        Ortsbild mit grosser bautypologischer Vielfalt:
Flüssen Hinterrhein und Albula bzw. zwischen       Vom historischen Dorfkern über bemerkens-
den beiden Talengnissen von Viamala und            werte Solitäre und Ensembles bis hin zu Neu-
Schin. Bei einer Fläche von 929 ha zählt die Ge-   baugebieten an guten Lagen. Die Siedlung ist
meinde gut 930 Einwohner und über 300 Ar-          dabei in eine wertvolle landschaftliche Umge-
beitsplätze (v.a. 2. Sektor mit Bau, Gewerbe).     bung mit Naherholungsgebieten eingebettet.

                                                   Sils i.D. ist eine attraktive ländliche Wohnge-
Historische Entstehung                             meinde an sehr gut erschlossener Lage unmit-
                                                   telbar beim Regionalzentrum Thusis und in der
Die Gemeinde wird 1350 als «Süls» erstmals ur-
                                                   Nähe der Agglomeration Chur. Die Gemeinde-
kundlich erwähnt. Im Mittelalter befand sich die
                                                   bevölkerung kann damit von regional vielfälti-
Gemeinde u.a. im Besitz der Grafen von Wer-
                                                   gen Beschäftigungs-, Versorgungs- und Freizeit-
denberg und folgend des Bistums Chur. Um
                                                   möglichkeiten profitieren.
1525 wurde die Reformation eingeführt.
                                                   Weiter bietet die Gemeinde die obligatorischen
Sils i.D. war Ausgangspunkt der rechtsrheini-
                                                   Schulstufen weiterhin vor Ort an, verfügt über
schen Viamala-Route wie der Albula-Route
                                                   ein gewisses Angebot an Restaurants / Hotels
durch die Schinschlucht. Von der strategisch
                                                   sowie ein ÖV-Grundangebot. Insgesamt sind
wichtigen Lage zeugen die zahlreichen Burgen
                                                   wichtige Voraussetzungen gegeben, damit
auf Gemeindegebiet (Baldenstein, Campell, Eh-
                                                   Sils i.D. insbesondere auch für Jüngere und Fa-
renfels und Hohenrätien).
                                                   milien attraktiv und damit langfristig eine le-
Oftmals bedrohten Hochwasser und Feuers-           bendige, funktionstüchtige Gemeinde bleibt.
brünste das Dorf. 1887 wurde Sils i.D. durch ei-
nen Brand fast gänzlich zerstört und innert kür-
zester Zeit einheitlich wiederaufgebaut. Die
meisten heutigen Altbauten stammen aus die-
ser Zeit. Für die Siedlungsentwicklung prägend
war auch die Ansiedlung einer kleinen Textilin-
dustrie und der Bau der Kraftwerke Hinterrhein
AG.

                                                                          2
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Demografie

Bevölkerungsentwicklung                        Altersstruktur                                   Haushaltgrösse

Entwicklung und aktuelle Situation             Entwicklung und aktuelle Situation               Entwicklung und aktuelle Situation
- Zunahme der Anzahl Einwohner (EW) von 868    - Starke Zunahme bei den Altersgruppen der       - Abnahme der durchschnittlichen Haushalt-
  auf 926 (+58 EW) in den letzten 20 Jahren      45-64-Jährigen sowie der 65-79-Jährigen auf      grösse von 2.5 auf 2.4 Personen (GR: von 2.4
  (1996 – 2016).                                 heute total 44 % der Bevölkerung (GR: 42 %).     auf 2.1 Personen) in den Jahren 1990 - 2018.
- Durchschnittliche Zunahme pro Jahr rund      - Abnahme bei den Altersgruppen der bis 44-      - 66 % aller Haushalte sind 1- oder 2-Personen-
  +3 EW (knapp 0.3 % pro Jahr).                  Jährigen.                                        haushalte (GR: 71 %), mit 38 % der Gesamt-
                                               - Starker Rückgang des Anteils an 30-44-Jähri-     bevölkerung in diesen Haushalten.
Ausblick
                                                 gen von 26 % auf 18 % (GR:19 %).               - Knapp 50 Einfamilienhäuser (EFH) von 1 – 2
- Prognostizierte Einwohnerzahl im Jahr 2030
                                                                                                  Personen (ü65) bewohnt.
  1025 EW (+99 EW), im Jahr 2040 1057 EW       Ausblick
  (+131 EW).                                   - Zahlenmässig starke Zunahme bei den über       Ausblick
- Zunahme pro Jahr gut + 5 EW.                   65-Jährigen, verbunden mit entsprechender      - Bei zunehmender Alterung wird der Anteil der
                                                 Nachfrage nach altersgerechten Wohnformen        1- und 2-Personenhaushalte weiter steigen.
Zielsetzung Gemeinde
                                                 und Pflegeleistungen.                          - Damit u.U. zunehmender Bedarf an attrakti-
- Die Gemeinde strebt ein moderates Bevölke-
                                               - Herausforderung, den Rückgang bei den jün-       ven Wohnungen mittlerer Grösse.
  rungswachstum an, das sich im bisherigen
                                                 geren Altersgruppen zu stoppen.                - Mittelfristiger Handwechsel bei Liegenschaf-
  Rahmen bewegt.
                                                                                                  ten mit 1 – 2 Personen (ü65).

                                                                     3
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Wirtschaft und Mobilität

Betriebe / Vollzeitäquivalente (VZÄ)              Pendlerverhalten                                 Verkehr

Entwicklung und aktuelle Situation                Entwicklung und aktuelle Situation               Öffentlicher Verkehr (ÖV)
- 2011 – 2017: Zunahme Anzahl Betriebe auf        - 2000 – 2014: deutliche Zunahme Pendlerauf-     - Nahe zum gut mit dem ÖV erschlossenen
  heute 79 Betriebe; Abnahme durchschnittli-        kommen; 2014 mehr Weg- als Zupendler.            Thusis (Güteklasse A – C).
  che Betriebsgrösse auf niedrige 3.2 VZÄ.        - Abnahme von Erwerbstätigen, die in Sils i.D.   - Im Dorf ÖV-Basiserschliessung bzw. Grundan-
- Beschäftigungszunahme (von 241 auf 251            wohnen und arbeiten.                             gebot (Güteklasse E-F) mit Busverbindungen.
  VZÄ) erfolgte im 2. Sektor (Bau, Indust-        - Wegpendler sind knapp zur Hälfte (48 %) in     Motorisierter Individualverkehr (MIV)
  rie/Gewerbe, inkl. Energieversorgung).            Thusis / im Domleschg und zu einem Viertel
                                                                                                   - Gute MIV-Erschliessung über die kantonalen
- Stand 2017:                                       in der Agglomeration Chur beschäftigt.
                                                                                                     Haupt- und Verbindungsstrassen sowie über
  1. Sektor mit 3.4 % der VZÄ (GR: 4.6 %),        - Rund die Hälfte der Zupendler (48 %) kommt       Anschluss an Nationalstrassennetz (N13).
  2. Sektor mit 67.7 % der VZÄ (GR: 24.3 %),        aus dem übrigen Domleschg / Thusis, gut
  3. Sektor mit 28.9 % der VZÄ (GR: 71.1 %).        14 % aus der Agglomeration Chur.               Langsamverkehr (LV)

Ausblick                                                                                           - Zweckmässig ausgebautes Langsamverkehrs-
                                                  Ausblick
                                                                                                     netz (Fuss- und Veloverbindungen).
- Die Wirtschaftslage bleibt stark vom 2. Sek-    - Weiter steigendes Pendleraufkommen / Po-
  tor (Bau, Gewerbe/Industrie, Energie) und                                                        - Schulwegnetz ohne sichere Direktverbindung
                                                    tential: Wohnsitznahme von Erwerbstätigen
  damit auch von externen Faktoren abhängig                                                          zwischen Quartier Ersalin und Schule.
                                                    im verkehrsmässig gut gelegenen Sils i.D.
  (u.a. Entwicklung Bautätigkeit, Strompreise).

                                                                        4
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Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung

Sanierungsbedarf Gebäudebestand                    Wohnungsangebot nach Zimmerzahl                     Soziale Infrastruktur und Versorgung

Erneuerungs-/Sanierungsbedarf des                  Wohnungsangebot                                     Grundversorgungsangebot
Gebäudebestandes (2016)                            - Gesamtwohnungsbestand: 491 Wohnungen.             - Obligatorisches Schulangebot (Kindergarten
- Gut ein Drittel des Gebäudebestandes (36 %)      - 2010 – 2018: Deutlicher Anstieg des Leer-           bis Oberstufe) in der Gemeinde, Kita-Angebot
  nach 2001 umgebaut (bzw. erbaut) und damit         wohnungsbestandes bei Miet- und Eigen-              in Thusis.
  grösstenteils mit solider, erneuerter Bausub-      tumswohnungen von 3 auf 23 Wohnungen.             - Spitex über die Region Viamala, Spital Thusis,
  stanz.                                             Derselbe Befund trifft z.B. auch auf Thusis zu.     Pflege-/Altersheim sowie Alterswohnungen
- Bei rund zwei Dritteln des Gebäudebestandes      - Der Anteil grösserer Wohnungen von 4 und            in Thusis, Fürstenau und Tomils.
  (65 %; vor 2000 umgebaut bzw. erbaut) wird         mehr Zimmern ist überdurchschnittlich hoch        - Sils i.D. mit kleinem Angebot an Restaurants
  das Thema der Siedlungserneuerung bzw.             (66 % des Wohnungsangebots; GR: 47 %).              / Hotellerie (Jugendherberge), jedoch ohne
  -sanierung eine teils bedeutsame Rolle spie-                                                           Grundversorgungsangebot (Ausnahme: ge-
  len. Dies betrifft somit auch die Bauten der                                                           wisse Gärtnerei- und Hofprodukte).
  80er- und 90-Jahre, die in die erste zyklische
                                                                                                       - Grundversorgung (Güter des täglichen Be-
  Erneuerungsphase gelangen.
                                                                                                         darfs, Bank, Post) über Thusis / regional ab-
                                                                                                         gedeckt.

                                                                          5
Kommunales räumliches Leitbild La Punt Chamues-ch - Entwurf Freigabe zur Mitwirkung / Stand 13. August 2021 Entwurf | Bearbeitungsstand 13. August ...
Bauzonenreserven und Bedarf

Überbauungsstand 2020                          Kapazitätsreserven (WMZ) bis 2030                Bauzonenreserven und Bedarf

                                                    Theoretische           Mobilisierbare
                                                  Kapazitätsreserve       Kapazitätsreserve

Überbauungsstand                               Kapazitätsreserven bis 2030                      Bedarf 2030
- Stand Überprüfung der Kapazitäten der        - Die theoretischen Reserven innerhalb der be-   - Bis 2030 wird mit einem Bevölkerungswachs-
  Wohn-, Misch- und Zentrumszonen (WMZ)          stehenden Bauzone reichen für gesamthaft         tum von 99 EW (gegenüber Bevölkerungs-
  vom 31. Juli 2019.                             rund zusätzliche 581 Einwohner (EW).             stand 2016) gerechnet. Gleichzeitig bestehen
- Hohe Überbauungsgrade bei Arbeitszonen       - Unter Annahme einer Mobilisierung von 32 %       Kapazitätsreserven für 186 EW (mobilisierbar)
  (100 %), Mischzonen (98 %) und Zentrumszo-     (bis 2030) besteht eine Reserve für 186 zu-      bzw. für 581 EW (theoretisch).
  nen (84 %), mittlere Überbauungsgrade bei      sätzliche EW, davon 160 EW in der unüber-      - Sils i.D. verfügt über überdimensionierte
  Wohnzonen (74 %) und weiteren Bauzonen         bauten Bauzone und 26 EW in der bereits          WMZ, was gemäss kantonalem Richtplan ver-
  (73 %).                                        überbauten Bauzone.                              schiedene Massnahmen nach sich zieht (Re-
- Grösstes Angebot an unüberbauten Arealen                                                        duktion WMZ, Erhöhung baulicher Dichte,
  in Wohnzonen (4 Hektaren) und weiteren                                                          Mobilisierung Reserven).
  Bauzonen / ZöBA (1.1 Hektare).                                                                Bedarf 2040
                                                                                                - Für das Jahr 2040 wird eine weitere Bevölke-
                                                                                                  rungszunahme erwartet (+ 32 EW von 2030
                                                                                                  bis 2040). Um diese innerhalb der bestehen-
                                                                                                  den WMZ aufnehmen zu können, sind Kapazi-
                                                                                                  tätsreserven zu mobilisieren.

                                                                      6
Kommunales räumliches Leitbild La Punt Chamues-ch - Entwurf Freigabe zur Mitwirkung / Stand 13. August 2021 Entwurf | Bearbeitungsstand 13. August ...
Bauzonen-Bedarf

Kantonale Vorgaben                                   Ermittlung des Bauzonenbedarfs ist somit       - Struktur der Besiedlung: Das Siedlungsge-
                                                     auf tiefere Einwohnerdichten abzustützen,        biet ist zu grossen Teilen weitgehend er-
Gemeinden mit überdimensionierten Wohn-,
                                                     die dem ländlichen Raum entsprechen.             schlossen. Die Auszonung von Baulücken
Misch- und Zentrumszonen (WMZ) müssen ge-                                                             innerhalb des Siedlungskörpers leistet kei-
                                                   - Nähe zu Regionalzentrum: Thusis bietet als
mäss kantonalem Richtplan Siedlung (KRIP-S)                                                           nen Beitrag zur Siedlungsentwicklung nach
                                                     Regionalzentrum ein breites Versorgungsan-
ihre WMZ quantitativ soweit reduzieren, dass                                                          innen.
                                                     gebot und ist in wenigen Minuten mit Velo,
sie den erwarteten Bedarf für die zusätzlichen       Auto oder ÖV erreichbar. Dies erhöht die At-
Einwohner decken können. Dieser erwartete            traktivität der ländlichen Wohngemeinde        Angemessener Bedarf und Vorgehen
Bedarf ist gemäss kantonaler Wegleitung «Er-         Sils i.D. und damit auch den Bedarf an         Aus vorliegenden Gründen ist von einem Bauzo-
mittlung Bauzonenbedarf» unter Berücksichti-         Wohnraum.
                                                                                                    nenbedarf von ca. 3 – 3.5 Hektaren auszuge-
gung des Dichtewerts des relevanten Raumtyps       - Regionaler Kontext: Die Nachbargemeinden       hen. Dies entspricht einem Dichtewert von ca.
aufzuzeigen:                                         Thusis, Scharans, Fürstenau und Domle-         30 – 40 EW pro Hektare, was leicht über dem
- Sils i.D. zählt nach KRIP-S zum suburbanen         schg sind sogenannte A-Gemeinden mit un-
                                                                                                    kantonalen Richtwert für den ländlichen Raum
  Raum, für den ein Dichtewert von 51.5 Ein-         terdimensionierter Bauzone, welche ihre
                                                                                                    liegt. Der detaillierte Bedarfsnachweis erfolgt
  wohnern (EW) pro Hektare anzustreben ist.          Einzonungsmöglichkeiten jedoch nicht aus-
                                                                                                    im Rahmen der Nutzungsplanung.
                                                     zuschöpfen gedenken. Dies kann in Sils i.D.
- Bei einem prognostizierten Bevölkerungs-
                                                     den Siedlungsdruck und damit den Wohn-         WMZ-Reduktionen sind an folgenden Lagen zu
  wachstum von 99 EW (2030) bis 131 EW
                                                     raumbedarf erhöhen.                            prüfen (vgl. übergeordnete Strategien):
  (2040) würde der zugestandene Bauzonen-
                                                   - Neue Arbeitsformen: Die Corona-Pandemie
  bedarf von Sils i.D. bei 2 – 2.6 Hektaren lie-                                                    - Periphere, nicht eigenständig überbaubare
                                                     hat der Digitalisierung Schub verliehen, der
  gen.                                                                                                und exponierte Lagen
                                                     Trend zu ortsunabhängigem Arbeiten
Die kantonale Wegleitung gibt vor, dass bei den                                                     - Für das Ortsbild wichtige Grün- und Frei-
                                                     (Homeoffice, remote work) wurde verstärkt.
WMZ-Reduktionen Ziele und Grundsätze der                                                              räume innerhalb und am Rand des Sied-
                                                     Arbeitnehmende aus dem Unterland sind
Raumplanung zu berücksichtigen sind.                                                                  lungsgebietes
                                                     zunehmend bereit, ihren Wohnsitz (zumin-
                                                     dest temporär) in eine alpine, gut mit dem     Von weitergehenden WMZ-Reduktionen inner-
Begründung höherer Bauzonenbedarf                    öffentlichen Verkehr (öV) erschlossene Um-     halb des Siedlungskörpers soll abgesehen wer-
                                                     gebung mit regional breitem Freizeit- und      den, da sie aus raumplanerischer Sicht weder
Folgende besonderen Verhältnisse rechtferti-
                                                     Versorgungsangebot zu verlegen. Auch dies      sinnvoll noch eine zersiedelungshemmende
gen im Falle von Sils i.D. einen erhöhten Bauzo-
                                                     erhöht den Bedarf an Wohnraum.                 Wirkung haben.
nenbedarf:
                                                   - Die erwähnten Entwicklungen werden durch
- Angestrebte Entwicklung: Sils i.D. verfolgt        die gute Erschliessung mit öV und MIV be-
  das Ziel, die bestehenden Qualitäten als           günstigt.
  funktionstüchtige und attraktive ländliche
  Wohngemeinde zu erhalten. Für die

                                                                         7
8
Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung

Vor 1890                                           1890 - 1940                                      1941 - 1960

Siedlung                                           Siedlung                                         Siedlung
- Kompaktes bäuerliches Strassendorf, 1887         - Punktuelle Neubauten um historischen Kern.     - Geringe bauliche Aktivitäten um den histori-
  nach verheerendem Dorfbrand unter Berück-        - 1910 Bau der Wohnsiedlung an der Albula zur      schen Dorfkern.
  sichtigung der vorherigen Struktur wiederauf-      Unterbringung des Kraftwerkpersonals, inspi-   - Ausdehnung Siedlungsgebiet mit Neubau
  gebaut.                                            riert von englischen Gartenstadtsiedlungen       Schulanlage sowie mit Gewerbe-Ansiedlung
- Dichte Haufensiedlung bei der Burg Campell.        (Architekt: Nicolaus Hartmann d.J.).             im Gebiet Aktie.
- Seit 1830er-Jahren frühe industrielle Entwick-   - Ausbau Verwaltungs-, Fabrik- und Lagerge-      - Bau von Angestellten-Wohnhäusern durch die
  lung mit Baumwollweberei an der Albula.            bäude (Textilfabrik Schwendener).                Kraftwerke Hinterrhein AG.
                                                                                                    - Erstellung vereinzelter Wohnbauten auf der
Landschaft und Infrastruktur                       Landschaft und Infrastruktur                       Bergseite der Domleschgerstrasse.

- 1868/9 Bau der Strasse durch die Schin-          - Domleschgerstrasse als neue Verbindung
  schlucht (Schinstrasse), womit Schinstrasse        nach Fürstenau.                                Landschaft und Infrastruktur
  wie rechtrheinische Talstrasse durch Sils füh-   - 1903 Eröffnung RhB-Linie Thusis – Bever –      - 1956 – 1963 Bau Hinterrheinwerk mit Zent-
  ren.                                               St. Moritz mit Bau Zwischenstation Sils.         rale Sils (Eröffnung 1961).
- Gleichzeitige Verlegung der alten, auf der       - 1907 – 1910 Bau der Kraftwerkanlage an der     - Bau von tal- wie bergseitigen Erschliessungs-
  Dufourkarte noch verzeichneten Rheinbrücke         Albula durch die Stadt Zürich (EWZ) auf Ge-      strassen.
  (mit Übergang zu Thusis) weiter nach Süden.        meindegebiet Scharans.
                                                   - 1909 Elektrifizierung als erste Gemeinde im
                                                     Kanton.

                                                                         9
Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung

1961 - 1980                                      1981 - 2000                                         2000 - heute

Siedlung                                         Siedlung                                            Siedlung
- 1965 erste Ortsplanung mit sehr umfangrei-     - Anhaltend starke Bautätigkeit weitgehend in-      - Weiterhin rege Bautätigkeit, teilweise mit
  cher Bauzone.                                    nerhalb des bereits stark ausgedehnten Sied-        Ausdehnung des Siedlungsgebietes (Ersalin).
- In der Folge grosse Ausdehnung des Sied-         lungsgebietes.                                    - Entstehung von Ökonomiebauten ohne Bezug
  lungsgebiets mit disperser Bebauung beid-      - Entstehung einzelner gewerblicher / industri-       zur Siedlung.
  seits der Domleschgerstrasse, im Gebiet          eller Bauten im Gebiet Aktie, Plattis sowie Al-
  Comparduns sowie vereinzelt im Gebiet Al-        bula.
  bula sowie um den historischen Dorfkern.                                                           Landschaft und Infrastruktur
- Starke Bautätigkeit im Industrie- / Gewerbe-                                                       - Realisierung von Quartiererschliessungen.
  gebiet Aktie.                                  Landschaft und Infrastruktur
                                                 - 1986 Eröffnung / Anschluss an die Natio-
                                                   nalstrasse N13.
Landschaft und Infrastruktur                     - 1999 Fertigstellung des Umfahrungstunnels
- Lockere Bebauung des Landschaftsraums            (Silsertunnel) Richtung Tiefencastel.
  zwischen dem historischen Kern und dem In-
  dustriequartier Albula.
- Entstehung einiger Erschliessungsstrassen
  tal- wie bergwärts.

                                                                        10
Grossräumliche Strukturen

                                 Lage / Erschliessung

                                 Die Gemeinde Sils i.D. liegt in der Region Viamala
                                 bzw. in deren Teilraum Heinzenberg-Domleschg.
                                 Der Raum Heinzenberg-Domleschg und damit auch
                                 Sils i.D. sind verkehrsmässig gut erschlossen (Nati-
                                 onal- und Kantonsstrassen, Bahn):

                                 - Richtung Agglomeration Chur, ZH und SG
                                 - Richtung Tessin/Italien via N13/San Bernadino
                                 - Richtung Engadin (Julier- / Albulapass) und Davos

                                 Landschaft

                                 Die Landschaft Heinzenberg-Domleschg ist geprägt
                                 durch die breite Talebene mit Hinterrhein, wichti-
                                 gen Verkehrsinfrastrukturen (N13, Kantonsstrasse,
                                 Bahn), Agrar- wie auch intakten Naturlandschaften
                                 (z.B. Auen- und Föhrenwälder, Schwemmböden).
                                 Beidseits der Talebene schliessen sanft anstei-
                                 gende Hanglagen an. Darüber liegt eine Bergland-
                                 schaft mit Dörfern, Maiensässen und Alpweiden.
                                 Zwei Bergketten begrenzen die Landschaft, mit Piz
                                 Beverin und Muttner Bergen als südliche Referenz-
                                 punkte im Süden.

                                 Siedlung

                                 Sils i.D. liegt unmittelbar bei Thusis. Die Siedlung
                                 (Wohn- / Arbeitsnutzungen) konzentriert sich im
                                 Talboden und an leicht erhöhten Hanglagen des
                                 Domleschg, mit starkem funktionalen Bezug Rich-
                                 tung Chur. Der Heinzenberg ist stärker auf Land-
                                 wirtschaft und Tourismus ausgerichtet.

                            11
12
     Domleschg 2010
Räumliche Analyse

         4

     8       8

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     9

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                                       8               8

                                               2
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                                                   3

                             10

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Räumliche Analyse

 Ausgangslage                                                              Gebiete mit besonderen Erkenntnissen

        Historischer Siedlungskern mit Ortsbild von nationaler Bedeutung           1 Dorfplatz                                                          8 Fabrikantenvilla Albula, Hinter dem Dorf, Brachis, im Winkel,
        - Ehemals bäuerliches Strassendorf mit Palazzo Donatz und                                                                                          Sursesa
                                                                                   - Wichtiger Ankunftsort im historischen Siedlungskern in Sils i.D.
           Wohnhaus Salis, einzelne Brachen (Ökonomiebauten,                                                                                             - Siedlungsgebiet an ortsbaulich sensibler Lage (wertvoller Grün-/
                                                                                   - Überdimensionierte Verkehrsflächen (Verkehrslösung aus Zeit
           rückwärtig hinter Wohn-/Gewerbebauten angeordnet)                                                                                               Freiraum, Rand historischer Dorfkern, Siedlungsrand, Übergang
                                                                                     vor Inbetriebnahme Umfahrungstunnel im Jahr 1999)
        - Gebiet Albula mit Textilfabrik- und Kraftwerkbauten, Ensemble                                                                                    zu offenem Ackerland / ehemaliger Schwemmebene) bzw. an
                                                                                   - Eingeschränkte Aufenthaltsqualitäten um Dorfplatz
           aus Fabrikantenvilla, Arbeitersiedlung und Grünräumen                                                                                           wenig attraktiver, schattiger Lage (Sursesa)
                                                                                   - Umgebende Parzellen mit teils brachliegendem Potential für
        - Kleinstweiler Campi mit bäuerlicher Altbebauung bei Burgruine              Wohnnutzungen (u.a. rückwärtige Ställe), Parzelle Nr. 8             - Teils nicht ganze Parzelle baulich nutzbar bzw. nicht
        - Weitere Solitäre wie Schlösser, Burgen, Kirchen                            Eigentum Gemeinde                                                     eigenständig bebaubar
                                                                                   - Potential: Ortsbauliche / strassenbauliche Neugestaltung            - Potential: Auszonung
        Intakter historischer Siedlungsrand
                                                                                     Dorfplatz mit Ausbildung von attraktiven Aufenthaltsräumen         9 Comparduns
        Wichtige Grün- und Freiräume / Landschaft                                    und qualitätsvoller baulicher Weiterentwicklung
                                                                                                                                                         - Kleinparzellierte Grundstücke, Nutzung als Schrebergärten
        - Grün-/Freiräume innerhalb und in Umgebung des historischen               2 Strassen Oberdorf und Ausserdorf                                    - Potential: Umzonung in Zone für Grünflächen (bei
          Dorfkerns bzw. der Arbeiterwohnsiedlung / Fabrikantenvilla
                                                                                   - Zufahrt zum Arbeitsgebiet Aktie und damit potentiell hohe             anzustrebender Sicherung der bestehenden
          Albula
                                                                                     Belastung durch gewerblichen Verkehr                                  Nutzungsmöglichkeiten)
        - Wies- / Ackerland in ehemaliger Schwemmebene Hinterrhein
        - Hang mit Wiese / Obstgärten um Kirche St. Cassian                        - Seit längerem zum Verkauf ausgeschriebene alte Wohnbauten          10 Gewerbegebiet Aktie
                                                                                     (Hindernis: u.a. Schattenlage, Verkehr)
        Wohngebiet                                                                                                                                       - Insgesamt tiefe bauliche Dichte, überwiegend alte Bausubstanz
                                                                                   - Potential: Stärkung Dorfkern durch
        - V.a. seit 60er-Jahren starke Wohnbautätigkeit als wesentlicher                                                                                 - Ineffiziente und teils nicht zonenkonforme Nutzung (z.B. mit
                                                                                     a) strassenbauliche Massnahmen zur Verkehrsberuhigung
          Treiber der Siedlungsentwicklung                                                                                                                 offenen Lagerflächen, Gartenanlagen, Abstellplätzen)
                                                                                     b) u.U. alternative Erschliessung des Arbeitsgebiets Aktie
        - Weitgehend bebautes Siedlungsband zwischen historischen                                                                                        - Erschliessung Gewerbegebiet teilweise über Dorfkern
                                                                                   3 Oberdorf / Ausserdorf                                                 (potentielle Verkehrsbelastung)
          Siedlungskernen Dorf und Albula
        - Teils unbebaute Parzellen (seit 2011 mit Regelung zur                    - Teils unbebaute, sensible Lage (Palazzo Donatz, Dorfkern),          - Primär zu nutzendes, grosses Verdichtungspotential
          Sicherung Baulandverfügbarkeit belegt)                                     Ortsbildschutzbereich                                              11 Gebiet Plattis
        - Unterscheidung Zonen W2 (AZ 0.4) und W2a (AZ 0.5), Potential:            - Quartierplanpflicht
                                                                                                                                                         - Gut erschlossenes Gebiet ohne Verkehrsbelastung für Dorf
          Höhere bauliche Nutzung mit einheitlicher Zone W2 AZ 0.5                 - Potential: Qualitätsvolle Bebauung mit effizienter Erschliessung
                                                                                                                                                         - Längerfristiges (sekundäres) Potential: Bereitstellung als
                                                                                     und Freihaltung Respektabstand gegenüber Palazzo Donatz
        Wohn- und Arbeitsgebiet                                                                                                                            Arbeitsgebiet für wertschöpfungsintensive Tätigkeiten, bei
                                                                                   4 Arbeiterwohnsiedlung / Fabrikantenvilla Albula                        Sicherstellung einer hohen baulichen Dichte und einer
        - Teilweise ausschliesslich Wohnnutzung (Nutzungszuweisung zu
          prüfen)                                                                  - Wertvolles, schützenswertes Ensemble aus Wohnsiedlung,                effizienten Erschliessung
                                                                                     Fabrikantenvilla und grosszügigen umgebenden Grünräumen
        Arbeits- / Kraftwerkgebiete                                                - Potential: langfristiger Erhalt und Schutz Ensemble mit
        - Gewerbegebiete Aktie, Albula                                               Ausscheidung von Grünflächen
        - Kraftwerke Hinterrhein mit Zentrale Sils
                                                                                   5 Domleschgerstrasse Ost
        Öffentliche Infrastruktur                                                  - Gut erschlossenes bzw. zentrumsnahes Gebiet in der Zone W2
        - Rathaus im Palazzo Donatz                                                  bzw. in der Dorfzone
        - Schulhaus mit Sportanlagen (Fussballplatz, Pumptrack) und                - Geländestufen z.B. im Gebiet Under Quadra / Survia, was im
           umfangreicher ZöBA (Bedarf zu prüfen)                                     tieferliegenden Teil höhere bauliche Dichten zulässt, ohne
        - Schulweg-Führung über teils stark befahrene Strassen,                      Beeinträchtigung des darüberliegenden Bereichs
           Potential: Ergänzung abseits verkehrsintensiver Strassen                - Potential: höhere bauliche Dichte mit W3
        Burg / Schloss, Kirche, Kapelle                                            6 Vartagagna

        Landwirtschaftsbauten                                                      - Attraktive Wohnlage, mit Quartierplanpflicht (QP in
                                                                                     Ausarbeitung)
                                                                                   - Potential: Qualitätsvolle Bebauung, erhöhte bauliche Dichte und
                                                                                     effiziente Erschliessung, Siedlungsrandbildung
                                                                                   7 Under Quadra / Survia
                                                                                   - Grundsätzlich attraktive, aber durch Hochspannungsleitung
                                                                                     beeinträchtigte bzw. ungeeignete Wohnlage
                                                                                   - Im GEP vorgesehene Einerdung der Leitung
                                                                                   - Potential: Auszonung bzw. Zuweisung zur Zone für künftige
                                                                                     bauliche Nutzung (ZkbN)
                                                                                   - Langfristiges Potential (bei Einerdung Leitung): Qualitätsvolle
                                                                                     Bebauung, erhöhte bauliche Dichte, effiziente Erschliessung

                                                                                                           14
Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse

Stärken                                                                                 Schwächen

 - Attraktives, vielseitiges Ortsbild (historischer Kern, wertvolle Solitäre / Ensem-    - Im Winter relativ geringe Besonnung (v.a. im Dorfkern) und dadurch einge-
   bles wie Schlösser, Burgen, Kirchen, Textilfabrik- / Kraftwerkbauten) mit reiz-         schränkte Wohnqualität
   voller landschaftlicher Einbettung                                                    - Zersiedelung mit Zusammenwachsen der beiden historischen Siedlungskerne
 - Zugang zu Naherholungsgebieten (Hinterrhein, Wiese / Obstgärten um die Kir-           - Sehr beschränkte Verfügbarkeit der umfangreichen Baulandreserven Wohnen
   che St. Cassis) und zu Sportanlagen in Sils i.D. (Fussballplatz, Pumptrack, Eis-
                                                                                         - Überdimensionierte Wohn-, Misch—und Zentrumszonen (WMZ)
   fläche etc.) sowie Thusis (Freibad, Tennis- und Fussballplätze)
                                                                                         - Wenig attraktive Dorfplatzgestaltung mit überdimensionierter Verkehrslösung
 - Umfangreiche Baulandreserven Wohnen und bedeutende Flächen an Gewerbe-
   / Wohnmischzonen                                                                      - Mittelmässige ÖV-Erschliessung (1h-Takt nach Thusis mit Zug-Anschluss)
 - Sehr gute Erschliessung (MIV), mit Lage beim Regionalzentrum Thusis und gu-           - Keine Einkaufsmöglichkeiten im Dorf (Versorgung mit Gütern des täglichen Be-
   ter Erreichbarkeit der Agglomeration Chur (inkl. Bonaduz, Domat-Ems)                    darfs)
 - Obligatorische Schulstufen im Dorf (Kindergarten bis Oberstufe)                       - Eingeschränktes Arbeitsplatzangebot für Hochqualifizierte (und damit potenti-
                                                                                           elle gute Steuerzahler) in der Gemeinde bzw. der Region.
 - Grundangebot an Restaurants / Beherbergung (Hotellerie, Jugendherberge)
                                                                                         - Gewerbezone Gebiet Aktie mit ungenügender Ausnützung und problematischer
 - Reges Vereinsleben (z.B. Turnverein, Eisverein, Eishockey-Club, Gesangsverein)
                                                                                           Erschliessung (Verkehr, Lärm im Dorfzentrum)
 - Gesunde Gemeindefinanzen mit durchschnittlichem Steuerfuss (Haupteinnah-
   mequelle: Einkommenssteuern)
 - Gute regionale / interkommunale Zusammenarbeit (Ver- und Entsorgung)

Chancen                                                                                 Risiken

 - Lage beim Regionalzentrum Thusis und damit Zugang zu breitem Versorgungs-             - Abwanderung junger Berufsleute (teilweise hochwertiges, aber in der themati-
   angebot                                                                                 schen Breite eingeschränktes regionales Arbeitsplatzangebot)
 - Wachstum Bevölkerung und Wirtschaft im Kanton GR (v.a. im nahen Agglome-              - Überalterung der Bevölkerung (und damit verbundener Rückgang der Einkom-
   rationsraum Chur, aber auch im funktionalen Raum Domleschg)                             menssteuereinnahmen)
 - Bedeutende Nutzungsreserven in Gewerbezone Aktie                                      - Verlust an Attraktivität bei Wegfall bzw. Verschlechterung des Angebots an Bil-
 - Langfristiges Entwicklungspotential mit Gewerbegebiet Plattis                           dung (obligatorische Schule), Restaurants/Hotels, ÖV-Angebot etc.

 - Weiter zunehmende Mobilität der Bevölkerung, Digitalisierung Arbeitswelt              - Vernachlässigter Unterhalt von Altbauten im Dorfzentrum und damit drohender
                                                                                           Verlust an Attraktivität und Belebung

                                                                                        15
Platzhalter Foto

        16
                   Sils i.D. 1947
Allgemeine Strategien Siedlungsentwicklung

Sils i.D. bleibt langfristig eine funktions-        nungen werden v.a. an peripheren, nicht ei-      zonenkonform genutzt und weiterentwickelt
tüchtige, attraktive ländliche Wohnge-              genständig überbaubaren und exponierten          (Gebiet Aktie: auf Basis Gesamtkonzept).
meinde und konkurrenzfähiger Standort für           Lagen geprüft. Weiter werden wertvolle        - In zweiter Priorität wird bei Bedarf das Areal
Dienstleistungen, Gewerbe und Industrie.            Grünflächen ausgeschieden und vor einer         Plattis als zusätzliches Gewerbegebiet für
                                                    Überbauung freigehalten.                        wertschöpfungsintensives Arbeiten bereit-
Einwohnerzahl mittelfristig erhöhen                                                                 gestellt.
                                                 Historisches Erbe erhalten und weiterent-
- Sils i.D. setzt raumplanerische Rahmenbe-      wickeln                                          Öffentliche Infrastruktur erhalten und wei-
  dingungen für eine nachhaltige Entwicklung
                                                 - Ortsbauliche Struktur, historische Bausub-     terentwickeln
  im Bereich Wohnen, um einen moderaten
  Bevölkerungsanstieg aufzunehmen.                 stanz, Grün- und Freiräume werden erhal-       - Der Schulstandort und die dazugehörige
                                                   ten und qualitativ weiterentwickelt.             Sport- und Freizeitinfrastruktur werden er-
- Die Bedürfnisse von jungen Erwachsenen,
  Familien und älteren Bewohnern erhalten        - Brachliegende Ökonomiebauten werden bei          halten. Allfällige Erweiterungsmöglichkeiten
  besondere Beachtung.                             Wahrung ortsbaulicher/architektonischer          bleiben sichergestellt.
                                                   Qualitäten umgenutzt.
Siedlungsentwicklung nach innen lenken                                                            Grün- und Freiräume sowie landschaftliche
und eine kompakte Siedlung schaffen              Attraktiven, belebten Dorfkern entwickeln        Qualitäten erhalten

- Das Wachstum von Bevölkerung und Wirt-         - Der Dorfplatz wird dank orts- und strassen-    - Wertvolle siedlungsgliedernde und ortsbild-
  schaft wird primär innerhalb der rechtskräf-     baulichen Massnahmen zu einem attrakti-          prägende Grün- und Freiräume werden kon-
  tigen Bauzone aufgenommen. Bei allen Bau-        ven Ort mit guten Aufenthaltsqualitäten.         sequent freigehalten.
  vorhaben wird eine konsequente haushälte-      - Die Gemeinde fördert mit zweckmässigen         - Die landschaftlichen Qualitäten der Sied-
  rische Bodennutzung eingefordert.                Massnahmen (z.B. mit eigenen Investitio-         lungsumgebung (ehemalige Schwemm-
- Nicht überbautes, unternutztes und brach-        nen, Grundeigentümergesprächen) einen            ebene, Hanglagen) bleiben erhalten und als
  liegendes Bauland wird bei Bedarf konse-         belebten Dorfkern.                               wertvolle Naherholungsgebiete zugänglich.
  quent mobilisiert und einer effizienten Be-
  bauung zugeführt.                              Arbeitsstandort für Dienstleistungen und         Verkehr
                                                 Gewerbe effizient nutzen
- Qualitätssichernde Verfahren (wie Quartier-                                                     - Im historischen Dorfkern ist eine übermäs-
  pläne) gewährleisten eine optimale bauli-      - Entwicklungsmöglichkeiten für bestehende         sige Verkehrsbelastung (v.a. Gewerbe) zu
  chen Nutzung / effiziente Erschliessung.         und neue Gewerbe- und Dienstleistungsbe-         vermeiden. Geprüft werden a) Massnahmen
                                                   triebe (inkl. Beherbergung) werden geför-        zur Verkehrsvermeidung und -beruhigung
- Die bauliche Dichte wird an geeigneten La-
                                                   dert.                                            sowie b) eine alternative Erschliessung des
  gen (gute Erschliessung, einfache Erreich-
                                                 - In erster Priorität werden bestehende Ge-        Arbeitsgebiets Aktie.
  barkeit des Dorfzentrums) massvoll erhöht.
                                                   werbegebiete (Aktie, Albula) effizient sowie   - Bestehendes ÖV-Angebot und Anschluss-
- Wohn-, Misch- und Zentrumszonen (WMZ)
                                                                                                    möglichkeiten in Thusis bleiben erhalten.
  werden an den Bedarf angepasst. Auszo-

                                                                      17
18
     Sils i.D. 2020
Räumliche Strategie

                      5
                          3
                  4

                                       1

                                   2

                              19
Räumliche Strategie

 Historischer Dorfkern / Ortsbild                                             Besondere Entwicklungsgebiete (Wohnen)

          - Struktur und Bausubstanz des historischen Dorfkerns bzw. des              1- Gebiet Oberdorf / Ausserdorf: Bebauung auf Grundlage
            historischen Kleinstweilers Campi sowie historisch wertvolle                 Quartierplan qualitätsvoll und effizient ergänzen / teils
            Solitäre und Ensembles erhalten und bei baulicher                            erneuern (Freihalten Respektabstand zum Palazzo Donatz,
            Weiterentwicklung berücksichtigen                                            Landumlegung mit Nutzungskonzentration)
          - Brachen bzw. nicht mehr landwirtschaftliche Ökonomiebauten
            sollen bei Wahrung ortsbaulicher/architektonischer Qualitäten             2- Wohngebiet Aktie: künftig schwergewichtig für Wohnnutzung
            vermehrt umgenutzt werden                                                    und gesamthafte Zuweisung zur Wohnzone W2 vorsehen

          Historischen Siedlungsrand erhalten/freihalten                              3- Domleschgerstrasse Ost: Höhere bauliche Nutzung anstreben
                                                                                         und dazu Zuweisung zur Zone W3 prüfen
                                                                                       - Teilweise Bebauung nach Quartierplänen
 Grün- und Freiraum                                                                   4- Gebiet Vartagagna: Bebauung auf Grundlage Quartierplan
                                                                                         ergänzen (dichte Nutzung, effiziente Erschliessung)
          - Siedlungsgliedernde Grün- und Freiräume im Siedlungsgebiet
            freihalten (Umgebung historischer Dorfkern / Palazzo Donatz)              5- Gebiet Under Quadra / Survia:
          - Comparduns: bisherige Nutzung mit Schrebergärten sichern,                  - Reduktion Bauzone prüfen mit Zuweisung zur Zone für künftige
            Zuweisung zur Zone für Grünflächen prüfen                                    bauliche Nutzung (ZkbN)
          - Gebiet Albula: für Grün- und Freiräume in Umgebung der                     - Priorität bei künftigen Einzonungen (Voraussetzung: Einerdung
            Fabrikantenvilla und der Arbeiterwohnsiedlung Zuweisung zur                  der Hochspannungslinie) zur Bebauung auf Grundlage eines
            Zone für Grünflächen bzw. Reduktion der Bauzone prüfen                       Quartierplans (dichte Nutzung, effiziente Erschliessung)
                                                                                      Reduktion Bauzone prüfen

                                                                                      Hinweis: Die im Strategieplan bezeichneten Aus- und Umzonungs-
 Landschaft                                                                           potentiale sind nicht abschliessend und der Kanton könnte im
                                                                                      Rahmen der Nutzungsplanungs-Revision zusätzliche Auszonungen
          Siedlungsumgebende, offene Landschaften (Wies- / Ackerland in               verlangen
          ehemaliger Schwemmebene Hinterrhein, Hanglagen mit Wiesen /
          Obstgärten um Kirche St. Cassian) erhalten
                                                                              Besondere Entwicklungsgebiete (Arbeiten)
          Neuen Siedlungsrand ausbilden und konsequent freihalten

                                                                                      Bestehendes Arbeitsgebiet Aktie: Auf Grundlage eines Gesamt-
                                                                                      konzepts umstrukturieren, höhere Nutzungsdichte und zonenkon-
 Entwicklungsgebiet Dorfkern                                                          forme Nutzung anstreben

          - Dorfplatz mit orts- und strassenbaulichen Massnahmen als                  Arbeitsgebiet Plattis: bei Bedarf langfristig als regionalen Standort
            repräsentativen Ort mit attraktiven Aufenthaltsqualitäten nach            für wertschöpfungsintensives Arbeiten bereitstellen, auf Grund-
            Gesamtkonzept gestalten                                                   lage Quartierplan dichte Nutzung und effiziente Erschliessung si-
          - Umliegende Liegenschaften qualitätsvoll weiterentwickeln                  cherstellen
          - In gemeindeeigenen Liegenschaften Bereitstellung von              Langsamverkehr
            attraktiven Wohnungen prüfen (Eignung für betagte Personen)
          Belastung durch gewerblichen Verkehr im historischen Dorfkern               Sichere Schulwege möglichst abseits verkehrsintensiver Strassen
          (Ausserdorf, Dorfplatz, Ober- und Unterdorf) reduzieren und damit           bereitstellen
          Aufenthaltsqualität erhöhen                                                 - Direkte Fusswegverbindung Ersalin – Schulhaus schaffen
           - Arbeitsgebiet Aktie: Nutzung durch mässig störende und nicht
             verkehrsintensive Produktions- und Dienstleistungsbetriebe
             anstreben (wie in BauG Art. 24 vorgesehen)
           - Massnahmen zur Verkehrsberuhigung und zur Verbesserung
             der Sicherheit entlang der Kantonsstrasse bzw. der
             Aussendorfstrasse prüfen
           - Alternative Erschliessung Arbeitsgebiet Aktie prüfen

                                                                                                           20
Massnahmenübersicht

           Massnahmen                                                                                   Realisierungs-      Umsetzungsinstrument / Verfahren        Federführung
                                                                                                        Horizont

  1        Sicherstellung der Baulandverfügbarkeit (Umsetzung der bestehenden Baulandverfügbar-         kurz- bis mittel-   Nutzungsplanung                         Gemeinde
           keitsregelung bzw. Massnahmenergreifung gemäss kantonalem Raumplanungsgesetz)                fristig
  2        Massvolle Erhöhung der zulässigen baulichen Dichte entlang der Domleschgerstrasse Ost        kurz- bis mittel-   Nutzungsplanung, Folgeplanung           Gemeinde
                                                                                                        fristig
  3        Prüfung und Umsetzung der erforderlichen Reduktion der Bauzonen (WMZ)                        Kurzfristig         Nutzungsplanung                         Gemeinde
  4        Orts- und strassenbauliche Gestaltung des Dorfplatzes (inkl. Anpassung Verkehrslösung)       mittel- bis lang-   Qualitätssicherndes Verfahren, Nut-     Gemeinde
                                                                                                        fristig             zungsplanung, Folgeplanung
  5        Prüfung / Weiterentwicklung der gemeindeeigenen Liegenschaft am Dorfplatz mit dem            kurz- bis mittel-   Projektbezogen                          Gemeinde, evtl. Private
           Ziel von attraktiven Wohnungen für jüngere wie ältere Personen (betagtes Wohnen)             fristig
  6        Prüfung / Realisierung Massnahmen zur Reduktion der Verkehrsbelastung und zur Erhö-          kurz- bis lang-     Verkehrskonzept, Projektbezogen, Nut-   Gemeinde
           hung der Aufenthaltsqualität im Dorfzentrum                                                  fristig             zungsplanung
  7        Prüfung / Ergreifen Massnahmen zum Erhalt eines attraktiven, belebten Dorfkerns (z.B.        kurz- bis lang-     Projektbezogen                          Gemeinde, Private
           Grundeigentümergespräche, öffentliche Investitionen)                                         fristig
  8        Entwicklung / effiziente Nutzung Gebiet Oberdorf / Ausserdorf                                kurz- bis mittel-   Nutzungsplanung, Folgeplanung           Gemeinde, Private
                                                                                                        fristig
  9        Entwicklung / effiziente Nutzung Gebiet Vartagagna                                           kurz- bis mittel-   Nutzungsplanung, Folgeplanung           Gemeinde, Private
                                                                                                        fristig
  10       Einheitliche Nutzung des Wohn- und Wohnmischgebiets Aktie für Wohnzwecke                     kurzfristig         Nutzungsplanung                         Gemeinde
  11       Umstrukturierung / effiziente Nutzung Gewerbegebiet Aktie                                    kurz- bis lang-     Nutzungsplanung, Folgeplanung           Gemeinde, Private
                                                                                                        fristig
  12       Entwicklung / effiziente Nutzung Arbeitsgebiet Plattis                                       langfristig         Regionale Richtplanung, Nutzungspla-    Gemeinde, Private
                                                                                                                            nung, Folgeplanung

Für die grau hinterlegten Massnahme besteht auf der folgenden Seite ein detaillierter Beschrieb.
kurzfristig = innert 1 - 5 Jahren; mittelfristig = 6 - 15 Jahre; langfristig = 16 – 25 Jahre.

                                                                                                   21
4) Orts- und strassenbauliche Gestaltung Dorfplatz

                                  Ausgangslage                                     Strategie
                                  - Der Dorfplatz ist der zentrale Ankunftsort     - Entwicklung / Gestaltung eines repräsenta-
                                    im historischen Siedlungskern in Sils i.D.,      tiven Dorfplatzes als öffentlichen Raum mit
                                    wo sich auch das Gasthaus Zur Post, das          umgestalteter Verkehrslösung und attrakti-
                                    Vereinslokal der Gemeinde (Dorfplatz Nr. 9)      ven Aufenthaltsqualitäten.
                                    und die nahegelegene Dorfkirche befinden.
                                                                                   - Nach Möglichkeit qualitätsvolle Weiterent-
                                  - Die heutige Verkehrslösung stammt aus der        wicklung der umliegenden Liegenschaften.
                                    Zeit, bevor im Jahre 1999 der Umfahrungs-
                                                                                   - Prüfung / Weiterentwicklung der gemeinde-
                                    tunnel (Silsertunnel) in Betrieb genommen
                                                                                     eigenen Liegenschaft am Dorfplatz mit dem
                                    wurde.
                                                                                     Ziel von attraktiven Wohnungen für jüngere
                                  - In Anbetracht des heutigen Verkehrsauf-          und ältere Personen (u.U. inkl. betagtes
                                    kommens ist die Verkehrslösung überdi-           bzw. betreutes Wohnen).
                                    mensioniert. Eine Neugestaltung (T-Kreu-
                                    zung) wurde diskutiert, jedoch von der Ge-
                                    meindeversammlung abgelehnt.                   Massnahmen
                                                                                   - Qualitätssicherndes Verfahren (z.B. mit Va-
                                  - Die Aufenthaltsqualitäten am Dorfplatz sind
                                                                                     riantenstudie für zu vertiefendes Verkehrs-
                                    u.a. aufgrund der Verkehrsführung mit den
                                                                                     und Gestaltungskonzept).
                                    grossen Verkehrsflächen eingeschränkt.
                                                                                   - Gespräche mit betroffenen / beteiligten
                                  - Die den Dorfplatz umgebenden Parzellen
                                                                                     Grundeigentümern und weiteren Akteuren.
                                    verfügen teils über brachliegendes Potential
                                    insbesondere für Wohnnutzungen (u.a. in        - Gemeindeinterne Klärungen zu einer allfälli-
                                    rückwärtigen Ställen).                           gen aktiveren Baulandpolitik.
                                  - Die Parzelle Nr. 8 (mit zwei rückwärtigen
                                    Ställen) befindet sich im Eigentum der Ge-
                                    meinde.
                                  - Es besteht ein grosses Potential zur orts-
                                    und strassenbaulichen Neugestaltung des
                                    Dorfplatzes (samt Verkehrslösung) mit Aus-
                                    bildung von attraktiven Aufenthaltsräumen
                                    und in Kombination mit einer qualitätsvol-
                                    len baulichen Weiterentwicklung um den
                                    Dorfplatz / im historischen Kern.

                                                       22
8) Entwicklung / effiziente Nutzung Gebiet Oberdorf / Ausserdorf

                                          Ausgangslage
                                          - Teils unbebaute Parzellen an ortsbaulich
                                            sehr sensibler Lage in Umgebung von Dorf-
                                            kern und Palazzo Donatz, mit teilweiser
                                            Lage im Ortsbildschutzbereich.
                                          - Wichtiger Freiraum zwischen Anlage Pala-
                                            zzo Donatz und anschliessender Bebauung
                                            (Respektabstand).
                                          - Unbebaute Flächen grösstenteils seit 2011
                                            mit der Regelung zur Sicherung Baulandver-
                                            fügbarkeit belegt.

 Palazzo Donatz                           - Bestehende Quartierplanpflicht über unbe-
                                            baute und bereits überbaute Parzellen.
                                          - Potential: Qualitätsvolle Bebauung mit effi-
                                            zienter Erschliessung nach Gesamtkonzept,
                                            unter Einhaltung eines Respektabstands ge-
                                            genüber dem Palazzo Donatz.

                                          Strategie
                  Oberdorf / Ausserdorf   - Qualitätsvolle Ergänzung der Bebauung mit
                                            effizienter Erschliessung auf der Grundlage
                                            eines Quartierplans
                                          - Berücksichtigung eines Respektabstands
                                            zwischen Neubebauung und Anlage um Pa-
                                            lazzo Donatz.
                                          - Berücksichtigung / Einordnung in beste-
                                            hende Siedlungsstruktur und Bauweise.

                                          Massnahmen
                                          - Festlegung Folgeplanung zur Regelung einer
                                            optimierten Bebauung und Erschliessung.

                                                               23
24
Bildnachweise / Datenquellen

 Porträt (S. 2)                                 Bundesamt für Kultur (1983): Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS)

 Demografie (S. 3)                              Bundesamt für Statistik, BFS (2016): Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP)
                                                BFS (1990): Eidgenössische Volkszählung 1990

 Wirtschaft und Mobilität (S. 4)                BFS (2011, 2017): Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT)
                                                BFS (2000): Eidgenössische Volkszählung 2000
                                                BFS (2014): Pendlermatrix (STATPOP, AHV, STATENT)
                                                ARE (2013): ÖV-Güteklassen 2013, Hauptsaison

 Siedlung, soziale Infrastruktur und            Amt für Immobilienbewertung, AIB (2016): Angabe Umbaujahr aus Mutationen der Gebäudenummer geschätzter Gebäude
 Versorgung (S. 5)                              BFS (2018): Gebäude- und Wohnungsstatistik
                                                BFS (2018): Leerwohnungszählung

 Bauzonenreserven und Bedarf (S. 6)             ARE (2018): Richtplananpassung in den Bereichen Raumordnungspolitik und Siedlung (KRIP-S), Gemeinde-Datenblatt, nach Überprü-
                                                fung durch die Gemeinde (Stand 23.04.2019)

 Grundlage Zeitschnitte (S. 9-10)               Bundesamt für Landestopografie swisstopo (1878 / 1933): Siegfriedkarte
                                                Bundesamt für Landestopografie swisstopo (1962 / 1979 / 1997 / 2015): Landeskarte 1 : 50 000

 Grundlage Räumliche Analyse (S. 13) und        Amt für Landwirtschaft und Geoinformation (2018): Amtliche Vermessung Kanton Graubünden
 räumliche Strategien (S. 19)

 Bilder (S. 18, 20, 22)                         Eigene Aufnahmen Stauffer und Studach Raumentwicklung AG

 Luftbilder (Titelblatt, S. 1, 2, 12, 16, 22,   Amt für Raumentwicklung des Kantons Graubünden (ARE), © Comet Photoshopping GmbH / Dieter Enz
 23)

                                                                                          25
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