Kompetenzentwicklung für rassismuskritisches Handeln in Organisationen: HilDok
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Sevda Evcil & Lea Heyer Kompetenzentwicklung für rassismuskritisches Handeln in Organisationen: Neue Wege in der Lehre am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim Handlungsbericht über ein „InnoPlus“- Projekt (2020–2021)
Autorinnen: Sevda Evcil, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim. Dr. Lea Heyer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim. Unter Mitarbeit von: Jana Köhler, Studentische Hilfskraft am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim. Das Projekt „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung für rassismuskritisches Handeln in Organisationen“ wurde in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft „Sensibilisierter Umgang mit Rassismus in Lehre und Forschung“ am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim durchgeführt. Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sind und waren (Stand: September 2021): Prof. Dr. Kirsten Scheiwe, Dr. Alia Herz-Jakoby, Dr. Lea Heyer, Sevda Evcil, Jessica Feyer, Anna Traus (ehem.), Carolyn Hollweg (ehem.), Anna Korth (ehem.). Gefördert im Rahmen der Ausschreibung „Innovative Lehr- und Lernkonzepte: Innovation plus“ des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Das Dokument steht im Internet kostenfrei als elektronische Publikation (Open Access) zur Verfügung unter: https://doi.org/10.18442/rcg-1 Dieses Werk ist mit der Creative-Commons-Nutzungslizenz „Namensnennung 4.0 International“ versehen. Weitere Informationen finden sich unter: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode.de Satz, Layout und Titelblattgestaltung: Jan Jäger © Universitätsverlag Hildesheim, Hildesheim 2021 www.uni-hildesheim.de/bibliothek/universitaetsverlag/ Alle Rechte vorbehalten
Inhaltsverzeichnis Hintergrund: Handlungsbedarf im Kontext von „race – class – gender“ an der Universität Hildesheim 4 Handlungsbericht zum Projekt „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung für rassismuskritisches Handeln in Organisationen“ am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik 5 Wintersemester 2020/2021: Aktionssemester und digitale Ringvorlesung 5 Konzept und Teilnehmer:innenkreis 5 Inhalte und Referent:innen der Ringvorlesung 5 Verankerung in der Lehre am Institut: Verzahnung mit Bachelor- und Masterseminaren 8 Sommersemester 2021: Antirassistische Projektwoche digital 10 Podcast-Materialsammlung zur Vorbereitung 11 Seminarplan der Exkursionswoche: „Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung für rassismuskritisches Handeln in Organisationen“ 13 Verstetigung und Nachhaltigkeit 14 Anlaufstellen und Angebote bei Diskriminierung im Hochschulkontext 14 Ausblick 15 Studierenden-Podcasts: Ergebnisse der Projektgruppen 16 Zum Weiterlesen: Umfangreiche Literaturliste 17 Rassismus und Rassismuskritik 17 Intersektionalität 18 Weißsein und Critical Whiteness 18 Kolonialismus und Postkolonialismus 19 Sprache und Repräsentation 19 Migration und (globale) Politik 20 (Sozial-)pädagogisches Handeln und Empowerment 21 Rassismus und Bildung 22 Antidiskriminierungsrecht und Rassismus 23
Hintergrund: Handlungsbedarf im Kontext von „race – class – gender“ an der Universität Hildesheim Ausgehend von einer Initiative der Black, Indige- der Ausschreibung „Innovative Lehr- und Lernkonzep- nous und People of Color (BIPoC) Hochschulgrup- te: Innovation plus“ des Niedersächsischen Ministeri- pe, welche alle Institute und Gremien der Univer- um für Wissenschaft und Kultur (MWK). Kernziele sität Hildesheim im Sommersemester 2019 dazu des Projektes „Lehr-Lern-Projekt „Race – class – aufrief, sich kritisch mit rassistischen Strukturen gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwick- in der Bildungsinstitution Universität auseinan- lung für rassismuskritisches Handeln in Organisa- derzusetzen und diese aufzubrechen,1 wurden die tionen“ waren die Weiterentwicklung bestehender Anliegen und Forderungen der Studierenden in Lerninhalte und Lehrkonzepte am Institut für So- einer Institutskonferenz des Instituts für Sozial- zial- und Organisationspädagogik um intersektio- und Organisationspädagogik (ISOP) aufgegriffen. nale Aspekte im Kontext von race – class – gender. Dies führte zur Gründung einer institutsinternen Geplant war der Projektbeginn für das Sommer- Arbeitsgruppe (AG-Sensibilisierter Umgang mit semester 2020 mit einer Ringvorlesung. Durch die Rassismus in Lehre und Forschung), die zunächst Corona-Pandemie konnte dies nicht wie geplant das Ziel hatte, einen Meinungsbildungs- und Posi- durchgeführt werden. Stattdessen wurde im Som- tionierungsprozess am Institut zu begleiten. So er- mersemester zunächst ein kleineres Online-Block- stellte die Arbeitsgruppe beispielsweise eine Liste seminar zum Thema „Rassismuskritisches Han- mit antirassistischen Fortbildungsangeboten und deln in Organisationen“ entwickelt und von Sevda Sensibilisierungsveranstaltungen und animierte Evcil (Wissenschaftliche Mitarbeiterin des ISOP) Mitarbeiter:innen dazu, sich mittels diverser For- durchgeführt. Durch diese Veranstaltung wurden mate im Bereich Rassismuskritik weiterzubilden. ca. 30 Studierende erreicht und der Bedarf deut- Zudem wurde ein „Kolloquium“ initiiert. Es bestand lich, den Schwerpunkt Rassismuskritik in der Sozi- ein starkes Interesse unter den lehrenden und for- alen Arbeit weiter voranzutreiben. Die Impulse der schenden Mitgliedern des Instituts, das Thema Studierenden wurden in der Planung der anschlie- Rassismus und Fragen der rassismuskritischen ßenden Ringvorlesung sowie bei der Verknüpfung Sozialen Arbeit stärker in der Lehre und in For- derselben mit weiteren Seminaren am ISOP be- schungsprojekten mitzudenken und zu verankern. rücksichtigt. Dies trug zur Fokussierung der Ring- Auf dieser Basis wurde aus der Arbeitsgruppe vorlesung auf die Kinder- und Jugendarbeit als heraus erfolgreich ein Projektantrag im Rahmen Handlungsfeld der Sozialen Arbeit bei. 1 Offener Brief zu den Äußerungen des Präsidenten der Universität Hildesheim, Wolfgang-Uwe Friedrich bei der Verleihung des Preises für studentische Initiativen auf dem Campusfest am 5. Juni 2019. Abrufbar: https:// diversmagazin.de/2019/06/18/diskriminierung-ist-keine-befindlichkeit-sondern-ein-strukturelles-problem/ (24.08.2021). Hintergrund: Handlungsbedarf im Kontext von „race – class – gender“ an der Universität Hildesheim 4
Handlungsbericht zum Projekt „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung für rassismuskritisches Handeln in Organisationen“ am Institut für Sozial- und Organisationspädagogik Wintersemester 2020/2021: Aktionssemester und digitale Ringvorlesung Ursprünglich „in Präsenz“ geplant war zunächst An sechs Terminen wurden etwa 14-tägig über die Durchführung von sechs öffentlichen Vorträgen das Wintersemester 2020/2021 hinweg verschiede- von Expert:innen aus dem Lern- und Forschungs- ne Vorträge von externen Referent:innen ans Ins- feld „Sensibilisierung für rassismuskritisches titut geholt. Die Veranstaltung wurde moderiert Handeln in Organisationen“ in Kombination mit durch Lea Heyer (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Selbstlernelementen wie Blogs und Lerntagebü- des ISOP) und Nadine Golly (rassismuskritische chern. Ziel dieser Phase waren der Erwerb der the- Bildnerin, Beraterin und Programmleiterin Bil- oretischen Grundlagen im Themenfeld durch eine dung bei der Schwarzkopf Stiftung Junges Europa). wissenschaftliche Einführung in das Thema race, Durch eine enge Verknüpfung der Ringvorlesung class und gender im Kontext der Sozial- und Or- mit vier weiteren Seminaren in verschiedenen Mo- ganisationspädagogik mit einem Schwerpunkt auf dulen der Studiengänge BA und MA Sozial- und intersektionale Perspektiven. Aufgrund der auch Organisationspädagogik an der Universität Hil- im Wintersemester 2020/2021 fortgesetzten digi- desheim wurden eine enge Anbindung an das In- talen Lehre im Zuge der Corona-Pandemie wurde stitut und Transfermöglichkeiten in die Lehre er- das Vorhaben als digitale Ringvorlesung adaptiert. reicht. Diese Seminare werden im nachfolgenden Abschnitt vorgestellt. Konzept und Teilnehmer:innenkreis Inhalte und Referent:innen Die Veranstaltung wurde als halb-öffentliche Ver- der Ringvorlesung anstaltung beworben durch das ISOP, das Gleich- stellungsbüro der Universität Hildesheim, den Im Folgenden wird eine Liste der Referent:innen AStA sowie die BIPoC Hochschulgruppe sowie über und ihrer Vortragsthemen präsentiert; jeweils eine außeruniversitäre Verteiler, wie etwa die Hildes- Person aus dem Institut für Sozial- und Organisa- heimer Fachhochschule. Die Anmeldung erfolgte tionspädagogik förderten durch ihre ca. 5-minü- durch das Erfragen eines Zugangslinks. Über 130 tigen Frageimpulse aus der eigenen Forschung, Anmeldungen zeugen von einem außergewöhnlich Lehre oder Praxiserfahrung den Transfer und die starken Interesse an dem Format. Anbindung der Vorlesungsinhalte an das Institut. Handlungsbericht zum Projekt „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung 5
27.10.2020 – Dr. Wiebke Scharathow (Pädagogische 10.11.2020 – Dr. Prasad Reddy (Zentrum für soziale Hochschule Freiburg): „Rassismus in der Inklusion, Migration und Teilhabe Bonn): „Anti- Sozialen Arbeit. An- und Herausforderungen an Bias-Bildung in der Sozialen Arbeit: Theoretische pädagogische Praxis und Organisationsgestaltung“ Grundlagen und Einblicke in die Praxis“ Als Expertin für Diversity-Perspektiven in der Der Erziehungswissenschaftler Prasad Reddy ist Sozialpädagogik forscht Wiebke Scharathow zu Experte für Diversity, Anti-Diskriminierung, So- diskriminierungskritischer Sozialer Arbeit sowie ziale Inklusion und Belonging (Zugehörigkeit). Rassismus. In ihrem Beitrag thematisierte Scha- In seinem Vortrag zur Anti-Bias-Bildung in der rathow vor allem Ergebnisse von Untersuchun- Sozialen Arbeit stellte er die drei theoretischen gen zu den Rassismuserfahrungen Jugendlicher. Zugänge zu Anti Bias (Soziale Inklusion, Aner- Dabei stellte Scharathow dar, wie vielfältig die kennung, Befähigung) in der Sozialen Arbeit dar Jugendlichen in ihrem Alltag Rassismus erfahren und ging dabei auf die holistische Definition von und vor welchen Herausforderungen sie im Um- Diskriminierung ein. Wie die Anti-Bias-Bildung gang mit diesen Erfahrungen stehen. Eine zent- als Training im schulischen sowie im außerschu- rale Botschaft des Vortrages war es, zu vermitteln, lischen Bereich ein- und umgesetzt werden kann, wie eine rassismuskritische Pädagogik und Sozia- bildete den Schwerpunkt seines Vortrags. Es wur- le Arbeit aussehen könnte und welche Maßnah- de deutlich, dass die Anti-Bias-Bildung in einer men in den Institutionen der Sozialen Arbeit diese immer komplexer werdenden Gesellschaft nicht Rassismus(erfahrungen) verhindern könnten. wegzudenken ist. Impulsgebende Fragen von Seiten der Fachschaft des Impulsgebende Fragen eines Institutsmitglieds: The- Instituts für Sozial- und Organisationspädagogik: The- matisiert wurden die Konsequenzen einer Anti- matisiert wurden insbesondere Unsicherheiten Bias-Perspektive für die Soziale Arbeit im Kontakt im Sprechen über Rassismus sowie Fragen nach mit diversen Adressat:innen. Verdeutlicht wurde legitimen und illegitimen Begrifflichkeiten. Zu- die Relevanz dieser Ansätze im Hinblick auf die dem wurde der Wunsch nach Austausch über eine Möglichkeiten einer Sozialen Arbeit, ihrem genui- mögliche Rolle der Fachschaft bei der Verstetigung nen Auftrag der Ermöglichung von Teilhabe und einer Auseinandersetzung mit Rassismus am In- Selbstbestimmung zu entsprechen. stitut markiert und Anfragen im Zusammenhang Schwerpunkte der Diskussion: In der Diskussion mit Berichten über rassistische Diskriminierung wurden die Inhalte und Möglichkeiten einer Aus- von Studierenden aufgezeigt. bildung zum:zur Anti-Bias-Trainer:in besprochen. Schwerpunkte der Diskussion: Die Diskussion Darüber hinaus wurde über eine mögliche Veran- orientierte sich im Wesentlichen an o. g. Themen- kerung der Anti-Bias-Perspektive in die Lehre vor schwerpunkten der Fachschaft. In diesem Zuge Ort diskutiert. Zuletzt standen typische Wege der erfolgte u. a. eine Auseinandersetzung mit so ge- Vermeidung einer Auseinandersetzung mit Vielfalt nannten „Brave Spaces“ und „Safe Spaces“ als Räu- und eigenen Privilegien im Mittelpunkt. me zur Auseinandersetzung mit Rassismus, z. B. um das Risiko einer Skandalisierung von Rassis- mus für Betroffene zu minimieren und Tabus auf- zubrechen. Grundlegend wurde die Wichtigkeit der Thematisierung auch mit subtilen Formen ras- sistischer Ausgrenzungsmechanismen besprochen und dies kann als key learning bezeichnet werden. Handlungsbericht zum Projekt „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung 6
24.11.2020 – Nastaran Tajeri-Foumani stellte die Auseinandersetzung damit unter Bezug- (Lehrbeauftragte, Alice Salomon Hochschule nahme auf das Konzept des EmPOWERsharings Berlin): „Rassismuskritische Soziale dar. In diesem Zusammenhang wurde verdeut- Arbeit: Standards und Haltung“ licht, dass Handlung eine Haltung braucht und der Ansatz der Inklusion durch EmPOWERsharing als Nastaran Tajeri-Foumani ging als Bildungsreferen- ethische und politische Handlungsmaxime (auch) tin und Expertin für die Themen Diskriminierung, in der sozialen Arbeit verankert werden soll. Rassismus, Empowerment und Queerfeminismus, Impulsgebende Fragen eines Institutsmitglieds: in ihrem Vortrag zu „Standards und Haltung in der Zunächst wurde auf ein Forschungsprojekt zur Sozialen Arbeit“ detailliert auf den Rassismusbe- Anerkennung islamischer Akteur:innen in der griff, den Sensibilisierungsansatz und Strukturen Kinder- und Jugendhilfe verwiesen und die zu- und Bezüge rassimuskritischen Denkens ein und grundeliegende Frage gestellt „Was verliert man, zeigte damit, warum diese Begrifflichkeiten für die wenn man teilt?“ Fragen widmeten sich dem Thema pädagogische Haltung wichtig sind. Des Weiteren Privilegien und strukturelle Machtverhältnisse in lieferte der Beitrag vertiefte Ansätze zur Sozialen der Sozialen Arbeit. Anschließend wurden Fragen Arbeit als Menschenrechtsprofession und zu einer an den Referenten hinsichtlich einer machtkriti- Dekolonisierung des Denkens. schen Grundhaltung in der Sozialen Arbeit gestellt Impulsgebende Fragen eines Institutsmitglieds: Zu- und die Frage diskutiert, warum Rassismus von be- nächst kam die Frage nach möglichen Reaktionen sonderer Relevanz für die Soziale Arbeit sein sollte. auf eine rassistische Adressierung und Verein- Schwerpunkte der Diskussion: In der Diskussion nahmung – insbesondere auch im wissenschaftli- wurde zunächst über Empowerment als ethische chen Kontext – auf. Des Weiteren wurde die Frage Handlungsmaxime gesprochen sowie über das Ver- nach dem Kern einer genuin rassismuskritischen hältnis von individuellem Empowerment/Power- Sozialen Arbeit gestellt. sharing und institutionellen Forderungen. Diesbe- Schwerpunkte der Diskussion: In der Diskussion züglich wurde die Notwendigkeit und der Nutzen wurde der Begriff des „Migrationshintergrundes“ geschützter Räume für BIPoC an der Universität be- und mögliche Alternativen diskutiert sowie Kri- tont sowie explizit die Rolle von Sprache zur Schaf- tik an dem Begriff der „Sensibilisierung“ geübt. fung geschützter Räume hervorgehoben (bspw. Außerdem wurde über epistemische Gewalt ge- durch Anbieten von Uni-Seminaren in türkischer sprochen und erörtert, wo Wissen „Subalterner“ Sprache). Die strukturelle, personenunabhängige in Bezug auf Standards und Haltungen in der So- Verankerung von Powersharing und Rassismuskri- zialen Arbeit fehlt. Dies wurde in Verbindung mit tik sowie gleichzeitig die Vermeidung von Paterna- den Konzepten des Empowerments, der Lebens- lismus durch Bedarfserhebungen sei grundlegend. weltorientierung und der Ganzheitlichkeit sozialer Letztlich wurde die Notwendigkeit einer Politisie- Arbeit gebracht. rung von Sozialarbeitenden und Hochschulen her- vorgehoben sowie zur politischen Einmischung in 08.12.2020 – Halil Can (Politikwissenschaftler und Gremien und Studiengängen aufgerufen. rassismuskritischer Bildner): „EmPOWERsharing als machtkritisches Handeln gegen intersektionale 12.01.2021 – Dr. Andrés Nader (Regionale Rassismen (auch) in der Sozialen Arbeit“ Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie (RAA) e. V. Berlin): Als Experte für Empowerment und EmPOWERsha- „Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung ring erläuterte Halil Can zu Beginn seines Vortra- in der Sozialen Arbeit. Grundlagen und ges, warum man das Konzept Empowerment- und Prinzipien (Fokus auf Organisationen Powersharing als ein praktisches und politisches der Kinder- und Jugendhilfe)“ Handlungskonzept zur Lösung von individuellen und gesellschaftlichen Konflikten verstehen sollte. Der Kulturwissenschaftler, Berater und Gestaltthe- Dabei ging er auf die Bedeutung von Macht(un- rapeut Andrés Nader ist Experte für den rassismus- gleichheits)verhältnissen, Kapitalien, Sozialer Dif- und diskriminierungskritischen Handlungsansatz ferenz und verschiedene Positionalitäten ein und „Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung“. Handlungsbericht zum Projekt „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung 7
In dem Vortrag stellte er zunächst dar, wieso ein Rechtsbegriffe wie Rassismus, Nationalität und Perspektivwechsel in der Organisationsgründung Ethnizität waren weitere Aspekte der kritischen unabdingbar ist und wie die Organisationen mehr Analyse und Bestandsaufnahme. Diversität erreichen können. Dabei ging er neben Impulsgebende Fragen eines Institutsmitglieds: An dem Entwicklungsprozess und der Organisations- einem Fallbeispiel aus der sozialen Praxis wurde kultur vorwiegend auf die Wichtigkeit des Personal- die Frage gestellt, wie eine mit dem Fall betraute auswahlverfahrens ein. Außerdem betonte er eine Sozialpädagogin hätte vorgehen sollen. In einer Ju- respektvolle Kommunikation mit diversen Ziel- gendhilfe-Wohngruppe von Jugendlichen und jun- gruppen und eine Projekt- und Dienstleistungsent- gen Erwachsenen berichteten unbegleitete min- wicklung unter Beachtung der Gleichbehandlungs- derjährige Flüchtlinge, dass sie auf dem Weg zum prinzipien. Schwimmbad mit dem Fahrrad von der Polizei an- Impulsgebende Fragen eines Institutsmitglieds: Von gehalten wurden, die ihre Taschen kontrollierte, Seiten des Instituts gab es zunächst Impulse zum andere Personen dagegen nicht. Die Mitarbeiterin Machtbegriff aus der Perspektive der Organisa- ordnete dies nicht als Fall von ‚racial profiling‘ ein, tionspädagogik mit dem Schwerpunkt „Mikropoli- wogegen auch rechtliches Vorgehen sinnvoll wäre, tik“ und „Management von Unsicherheitszonen“ in sondern als individuellen Fall. Darüber hinaus Organisationen. Des Weiteren wurde auf den rela- wurden die Frage gestellt, wie sich Recht im Alltag tiv engen Machtbegriff der RAA Berlin aufmerksam gegen Rassismus, insbesondere durch Sozialpäda- gemacht. gog:innen, mobilisieren lässt. Außerdem wurde Schwerpunkte der Diskussion: In der Diskussion thematisiert, was bisher durch Recht erreicht wur- wurde der Umgang mit Widerständen, die die be- de und wie berechtigt eine Skepsis gegenüber dem sondere Hervorhebung einzelner Gruppen mit sich Recht ist. bringen, thematisiert. Dazu wurde beispielsweise der Vergleich mit Initiativen zur Förderung von Verankerung in der Lehre am Frauen* gezogen. Anschließend erfolgte ein Trans- Institut: Verzahnung mit Bachelor- fer des Vortragsthemas in die Praxis der Sozialen und Masterseminaren Arbeit sowie die Thematisierung unterschiedlicher Herausforderungen in den Handlungsfeldern und Die Einbindung der Ringvorlesung in das Lehr- Institutionen. Ein Schwerpunkt in der Diskussion angebot des Instituts erfolgte durch eine enge lag dabei insbesondere bei der diversitätssensiblen Verzahnung mit vier Bachelor- und Mastersemi- Personalgewinnung durch Ausschreibungen und naren der Studiengänge BA und MA Sozial- und Auswahl von Beweber:innen. Zum Schluss wurde Organisationspädagogik. Die Teilnahme an der aufgrund der therapeutischen Qualifikation des Ringvorlesung ‚Sensibilisierung und Kompetenz- Referenten auch über eine mögliche rassismuskri- entwicklung für rassismuskritisches Handeln in tische Psychotherapie diskutiert. Organisationen‘ war vorausgesetzter Teil der Se- minare; die Inhalte der Ringvorlesungen wurden 02.02.2021 – Dr. Cengiz Barskanmaz (Max-Planck- im Seminar reflektiert und vertieft. Institut für Sozialanthropologie Halle): „Rassismus aus antidiskriminierungsrechtlicher Perspektive“ Seminar „Intersektionale Perspektiven auf Polizei und Gefängnis“ (Dozentin: Theresa Richarz) Als Rechtswissenschaftler mit einem transnatio- nalen und interdisziplinären Ansatz untersucht Inhalte: Warum ist es so schwierig, rassistische Poli- Cengiz Barskanmaz das gelebte Recht (law in ac- zeigewalt als solche zu benennen, Studien darüber tion) mit einem Fokus auf Zusammenhänge von zu erstellen und gegen Gewalt durch Polizist:in- Recht und Rassismus. Dies umfasste eine Ana- nen vorzugehen? Wer kriminell ist, wird bestraft. lyse von nationalen und internationalen Rechts- Doch was gilt in Deutschland als kriminell und wen vorschriften und Entscheidungen mit Blick auf treffen bestimmte Kriminalisierungen wie etwa Rassendiskriminierung und ‚hate speech‘, etwa Drogendelikte besonders? Wie ist die spezifische im Grundgesetz, Antidiskriminierungsrecht, Situation von (trans) Frauen und Müttern in Ge- EU-Recht und internationalen Übereinkommen. fängnissen? In diesem Seminar wurde sich den In- Handlungsbericht zum Projekt „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung 8
stitutionen Polizei und Gefängnis aus historischer, Seminar „Politische Bildung als Pflicht rechtlicher und soziologischer Perspektive ange- oder Kür?“ (Dozentin: Sophie Domann) nähert, unter Berücksichtigung intersektionaler Effekte. Die Veranstaltung setzte sich aus drei Säu- Inhalte: Politische Bildung ist eine stetige Auf- len zusammen: In eigenständiger Lektüre beleuch- gabe in Bildung und Erziehung, ein Menschen- teten wir zunächst die theoretischen Grundlagen recht besteht für Wahlen, und die Diskussion über von Polizei und Gefängnis – welche Funktionen Kinderrechte in das Grundgesetz war zum Semi- erfüllen die Institutionen in unserer Gesellschaft? narzeitpunkt in vollem Gange. Neben aktuellen Ein Reader mit Texten von Michel Foucault bis Themenfeldern (Rassismus, Anti-Corona-Politik Angela Davis wurde zur Verfügung gestellt. In Re- Demonstrationen und den damaligen Vorberei- feratsgruppen von zwei bis drei Personen gab es tungen der Bundestagswahl) wurden verschie- sodann die Möglichkeit, theoretische und prak- dene Adressat:innen sozialer Organisationen im tische Perspektiven auf Polizei und Gefängnis zu Seminar betrachtet. Einige Fragen waren dabei: vertiefen. Im Themenkomplex Polizei stand dabei Welche Bereiche stehen in unterschiedlichen Ar- insbesondere rassistische Polizeigewalt im Fokus, beitsfeldern der politischen Bildung im Vorder- im Themenkomplex Gefängnis die Situation von grund? Welche Projekte, Konzepte und Ideen gibt inhaftierten Frauen und trans Personen. es, politische Bildung lebensnah und adressat:in- nenorientiert anzubieten? Wie kann auch intern Seminar „Antidiskriminierungsrecht“ in den eigenen Konzepten politische Bildung ver- (Dozentin: Kirsten Scheiwe) ankert werden? Inhalte: Das Grundgesetz verbietet Diskriminie- Seminar „Sensibilisierung und rungen aufgrund des Geschlechts, der Abstam- Kompetenzentwicklung für rassismuskritisches mung, Rasse, Sprache, Herkunft, religiöser An- Handeln in Organisationen“ (Dozentin: Sevda Evcil) schauungen und die Benachteiligung aufgrund einer Behinderung (Art. 3 Abs. 3 GG). Bekanntlich Inhalte: Durch das Seminar sollten die Differenz- kommen derartige Benachteiligungen in der Pra- sensibilität und die Fähigkeit zur Diskriminie- xis häufig vor. Durch Antidiskriminierungsrecht rungskritik als Kompetenzen gefördert werden, und anderen institutionalisierten Verfahren (z. B. die für ein pädagogisches Handeln in der Migra- Beauftragte und Stellen, Verbandsklagerecht, Be- tionsgesellschaft unabdingbar sind. Rassistische richtspflichten, Zielvereinbarungen) sollen Diskri- Zuschreibungen und Verhaltensweisen gegenüber minierungen sanktioniert und bekämpft werden. Schwarzen und Indigenen Menschen sowie Perso- Erarbeitet wurden die rechtlichen Definitionen, nen of Color (BIPoC) sind in sozialpädagogischen ihre Probleme, ihre Umsetzung und Sanktions- Handlungsfeldern allgegenwärtig und zugleich möglichkeiten; Chancen und Grenzen wurden nicht immer für alle Beteiligten wahrnehmbar und kritisch bewertet. Ein Schwerpunkt ist die Frage, benennbar. Ob in der Kita, Schule, Jugendzentrum, wie Rassismus rechtlich definiert wird und wel- Universität, unter Kolleg:innen, in studentischen che rechtlichen Handlungsmöglichkeiten gegen Arbeitsgruppen etc.: BIPoC-Personen erleben auf Rassismus bestehen. Neben wissenschaftlichen zahlreichen Ebenen und in unterschiedlichen Texten wurden Gerichtsurteile und Fälle bearbei- Formen Vorurteile in Verbindung mit Abwertung, tet, die auch für rassismuskritisches Handeln in Ausgrenzung und faktischer Benachteiligung. Um der Praxis wichtig sind (z. B. Diskriminierungen Rassismus erkennen zu können und das eigene bei Bewerbungsgesprächen und dem Zugang zum Verhalten ändern bzw. Strukturen beeinflussen zu Beruf oder beim Zugang zu öffentlich angebote- können, müssen Menschen ihre eigene Position nen Dienstleistungen (Diskothek, Wohnungsver- reflektieren. Ebenso braucht es Räume um zu ler- mietung), ‚racial profiling‘ durch die Polizei oder nen, angemessen reagieren und agieren zu kön- andere Institutionen). nen. Das Ziel dieses Seminars war die individuelle Kompetenzentwicklung und die Reflexion sozial- pädagogischen Handelns unter Berücksichtigung intersektionaler Perspektiven sowie eine vertiefte Handlungsbericht zum Projekt „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung 9
Diskussion der Inhalte der Ringvorlesung „Sensi- Materialien (kurze Texte, Tweets, Songtexte etc.) bilisierung und Kompetenzentwicklung für rassis- einzubringen, die auf anderen Sprachen sind. Ziel muskritisches Handeln in Organisationen“. Das Se- dabei war es herauszuarbeiten, wie die gleichen minar fand auf Deutsch statt, mit der Möglichkeit Themen in anderen Sprachen diskutiert werden. Sommersemester 2021: Antirassistische Projektwoche digital Im Sommersemester 2021 wurde ein innovatives haben und denen sie sich (natürlich nicht allen!) in Konzept für die Fortführung des Themas „Sensi- ihren Podcasts widmen konnten. bilisierung und Kompetenzentwicklung für rassis- Eine weitere Besonderheit der Lern-Exkursion muskritisches Handeln in Organisationen“ geplant war, dass insgesamt 30 Studierende an der Lehr- und in den Lehrplan des SOP Sommersemesters veranstaltung teilnehmen konnten und 15 Plätze 2021 integriert. Angeboten wurde eine digitale davon für Studierende mit Rassismuserfahrun- Lern-Exkursion im Themenfeld „rassismusbe- gen bzw. BIPoC-Studierende reserviert waren. wusste Soziale Arbeit“. Es sollte eine möglichst Daher erfolgte die Zulassung in zwei Schritten. praktische Woche mit einem Fokus auf Gruppen- Zunächst wurden BIPoC-Studierende eingeladen, arbeiten und gemeinschaftliches Lernen werden. sich per E-Mail an der Veranstaltung anzumel- Als Ergebnis und Studienleistung wurde von den den. Die Gründe für die Voranmeldung mussten Studierenden ein Podcast oder ein Konzept für bei der Anmeldung nicht näher dargelegt wer- eine Instagram-Reihe erstellt, die in einem zusätz- den. Entsprechend der Anfragen bzw. Anmeldun- lichen offenen Treffen mit den Studierenden ge- gen der BIPoC-Studierende wurden die Plätze meinsam ausgewertet, diskutiert und reflektiert im Seminar reduziert und die Restplätze für das wurden. Vorbereitend auf diese Aufgabe konnten automatische Losverfahren geöffnet. Ab dem die Studierenden im Rahmen der Lern-Exkursion 09.03.2021 begann die Anmeldung für das regu- an professionellen Workshops von renommierten läre Losverfahren im LSF. Hier konnten sich dann Medien- und Rassismusmusexpert:innen, wie bei- alle Studierenden wie gewohnt im LSF anmelden. spielsweise von der Journalistin Vanessa Vu, teil- Das galt für diejenigen Studierenden, für die die nehmen. Das Konzept Podcast als Studienleistung priorisierte Zulassung nicht in Frage kam sowie war zuvor erfolgreich in verschiedenen Seminaren für jene, die in diesem Zeitraum keinen Platz be- ausprobiert worden erwies sich für die Themen der kommen konnten. Lern-Exkursion als sehr anschlussfähig. Das Konzept der Pari-Pari-Besetzung ging zwar Im Mittelpunkt der Podcasts standen Fragen im Vorfeld nicht gut auf, da die explizite Adres- wie: Welche Strukturen braucht es für die Ver- sierung an BIPoC’s per E-Mail schwer war, aber ankerung einer rassismusbewussten Perspektive dadurch, dass die Zahl der Anmeldungen an der in der Sozialen Arbeit? Welche Anforderungen an Exkursionswoche sehr hoch waren und sich unter Sozialpädagog:innen bringt eine rassismusbe- den Angemeldeten ebenso viele BIPoC-Studieren- wusste Perspektive mit sich? Was bedeutet das de befanden, fand die Exkursionswoche letztlich für das Studium der Sozial- und Organisations- mit einer Belegung von 50 % BIPoC-Studierenden pädagogik oder die Situation an der Hochschule? und von 50 % weißen Studierenden statt. Hier ist Welche Möglichkeiten der Bildungsarbeit oder des anzumerken, dass alle Seminare seit Beginn der Empowerments gibt es für Adressat:innen? Wel- Planung im Sommersemester 2020 eine sehr hohe che Erfahrungen und Perspektiven sind für die Anmelderate hatten. Die Zahlen zeigten erneut, Studierenden als angehende Sozialpädagog:innen wie hoch das Interesse und der Bedarf an Wissen prägend? All das waren Fragen, mit denen sich Stu- und Reflexionsräumen zum Thema seitens der dierende im Laufe der Woche auseinandergesetzt Studierenden ist. Handlungsbericht zum Projekt „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung 10
Da uns bewusst war und wir auch aus vorherigen TUPODCAST Der Podcast von Tupoka Ogette Seminaren die Erfahrungen gemacht hatten, dass in der Exkursionswoche Studierende aus verschiede- https://tupodcast.podigee.io/ nen Semestern und mit unterschiedlichem Vorwis- sen aufeinandertreffen, wurden die Studierenden In dem Podcast führen Tupoka Ogette und andere im Vorfeld intensiv auf die Veranstaltung vorberei- Schwarze Frauen Gespräche übers (Über-)Leben, tet. Ziel war, bereits zu Beginn der Veranstaltung zu Lieben, Entdecken, (Er-)Schaffen, (Er-)kämpfen, ermöglichen, dass alle Teilnehmenden ein Grund- (Er-)Forschen, Inspirieren und Schreiben. Über wissen über „Rassismus“ haben, sodass die Inhalte Widerstand und Heilung. Über Trauer und Hoff- der Exkursionswoche nicht schwerfallen und man nung. Über Rassismus und Empowerment. Einige dadurch besser ins Gespräch kommen kann. Da- Folgen fokussieren auch pädagogische Fragen. für wurden im universitären Learnweb, dem On- line-Lernportal der Veranstaltung, zunächst „Must Podcastserie von NSU Watch und VBRG – Gegen Read“-Artikel hochgeladen sowie Podcasts zum Rassismus, Antisemitismus und rechte Gewalt Anhören verlinkt. Zu den „Must-Read“ Artikeln ge- hörten die Texte von Can (2019), Tißberger (2017) https://verband-brg.de/podcast/ sowie Auma (2018), die in einer umfangreichen Li- teraturliste zu finden sind. Darüber hinaus wurde „Vor Ort – Podcasts gegen Rassismus, Antisemitis- zur Vertiefung weitere Literatur als Empfehlung mus und rechte Gewalt“ ist eine Podcastserie, die hochgeladen und zur Verfügung gestellt. Darunter in Zusammenarbeit von NSU Watch und dem Ver- befanden sich z. B. die Texte von Tißberger (2020), band der Beratungsstellen für Betroffene rechter, El-Tayeb (2016), vom quix kollektiv für kritische rassistischer und antisemitischer Gewalt entsteht. Bildungsarbeit (2017), Mai (2018) und viele weitere, Hier geht es beispielsweise rassistische Gewalt und die ebenfalls in der unten stehenden Literaturliste Polizeibeamte als Täter:innen, die Erfahrungen zu finden sind. Darüber hinaus wurde ein Motiva- von Opfern rassistischer Gewalt oder Einblicke in tionsbogen von Dr. Prasad Reddy, den wir für einen die Bildungsarbeit und Aufgaben von Beratungs- Anti Bias Workshop am Dienstag 25.05.21 gewin- stellen. nen konnten, zur vorbereitenden Standortbestim- mung der Studierenden angeboten. Critical Whiteness in der politischen Jugendbildung – Podcast mit NISSAR GARDIL Podcast-Materialsammlung zur Vorbereitung https://politische-jugendbildung.blog/ schwerpunkt-2019/2020-fur-soziale- Rice and Shine Podcast mit VANESSA VU gerechtigkeit-gegen-ausgrenzung-und- rassismus/podcast-be-aware-04-critical- https://riceandshine-podcast.de/ whiteness Das ist der Podcast Rice and Shine – ein Projekt der In diesem Podcast vom Bundesarbeitskreis Arbeit Journalistinnen Minh Thu Tran und Vanessa Vu. und Leben hören wir Nissar Gardi zur Relevanz Der Podcast war nominiert für den Grimme On- von Critical Whiteness in der Politischen Jugend- line Award 2019. Vietnamesische Menschen gelten bildung. Sie ist Erziehungswissenschaftlerin und in Deutschland als still und unsichtbar – vielleicht arbeitet als Projektleiterin und Bildungsreferentin hört man ihnen aber auch einfach nur nicht zu? für die Beratungs- und Bildungsarbeit im Projekt Die Journalistinnen Minh Thu Tran und Vanessa „empower“ bei Arbeit und Leben Hamburg. Das Vu sind Kinder vietnamesischer Einwanderer und Beratungsprojekt empower bietet Beratung für brechen mit den nervigsten Klischees, erzählen Betroffene von rechter, rassistischer und antisemi- mal selbst, mal mit Gast aus ihrem Leben und vor tischer Gewalt. allem: vom weltbesten Essen. Handlungsbericht zum Projekt „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung 11
De:hate – Ein Podcast der Amadeu Antonio Stiftung nah und distanziert – Der Podcast zu kritischer Sozialer Arbeit https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/dehate/ podcast/ http://nahunddistanziert.de/ Der de:hate-Podcast der Amadeu Antonio Stiftung Dieser Podcast kommt aus der Richtung kritischer klärt in mehreren Folgen über unterschiedliche As- Sozialer Arbeit mehr als aus einer rassismuskriti- pekte rechter Ideologien auf. Um einen genauen schen Richtung. Reinhören lohnt trotzdem – und Überblick über die Situation und Handlungsmög- besonders die Folge 5 (beispielsweise) thematisiert lichkeiten zu erlangen, sprechen Reporter:innen im Kontext der Suchtberatung den Umgang mit mit unterschiedlichen Expert:innen zu den jewei- eigenen Betroffenheiten in der professionellen ligen Themen, mit Engagierten und Betroffenen. sozialarbeiterischen Praxis. Was ist eigentlich Be- Empfehlenswert ist beispielsweise der Podcast #7 troffenheit und was ist im Gegenzug Nicht-Betrof- zu Antisemitismus, Rassismus und andere Formen fenheit? Die Debatte lässt sich auf viele andere Be- Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF) reiche übertragen und berührt hier beispielsweise in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit. auch die Themen Queerfeindlichkeit, Rassismus, sexualisierte Gewalt oder Antipsychiartrie. Podcast-Reihe des BBB e. V.: Interkulturelle und diversitätsorientierte Öffnung der Kinder- und Jugendhilfe https://bildungsteam.de/podcast-reihe- interkulturelle-und-diversitaetsorientierte-oeff nung-der-jugendhilfe/ Die Podcast Reihe „Interkulturelle und Diversitäts- orientierte Öffnung der Jugendhilfe“ wurde vom Bildungsteam Berlin-Brandenburg e. V. erstellt. Der Verein hat von 2018 bis 2020 zwei Berliner und zwei Brandenburger Jugendämter im Projekt „Interkulturelle Öffnung der Jugendhilfe – Quali- tät sichern, Teilhabe ermöglichen“ auf dem Weg zu „Diversitätsorientierung“ und „Interkulturelle Öff- nung“ begleitet. In den Podcasts wird über die Er- fahrungen, Ideen und Konzepte, die dabei entstan- den sind, gesprochen und dadurch verdeutlicht, was sich hinter abstrakten Begriffen verbirgt und wie diese in einer modernen Verwaltung Fuß fas- sen können. Zu Wort kommen insbesondere auch Mitarbeiter:innen der Jugendhilfe. Für eine struk- turelle Perspektive auf behördliche Veränderungs- prozesse sind diese Gespräche sehr interessant. Handlungsbericht zum Projekt „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung 12
Seminarplan der Exkursionswoche: „Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung für rassismuskritisches Handeln in Organisationen“ Uhrzeit Dienstag, 25.05.2021 Mittwoch, 26.05.2021 Donnerstag, 27.05.2021 Freitag, 28.05.2021 09:00 Check-In Check-In Check-In Check-In Anıl Altıntaş (Schwarz- kopf-Stiftung): Das Vanessa Vu (ZEIT Online): Einführung & Kompetenznetzwerk Workshop „How to Kennenlernen Zusammenleben in Podcast“ der Einwanderungs Podcast-Werkstatt gesellschaft Teil III Instagram Work- shop mit Anıl Altıntaş (Projektmanager bei Schwarzkopf-Stiftung Berlin) Jenny Howald Prasad Reddy: Anti Bias Blick zurück und Blick (BRB Berlin): Diversitäts- Podcast-Werkstatt Teil I Workshop Teil 1 nach vorne: Feedback, orientierte Öffnung von Ernte, Learnings Jugendämtern Sebastian Fleary (EOTO): Kompetenzentwick- Check-Out lung Jugendarbeit aus Schwarzer Perspektive 12:45–13:45 Mittagspause Mittagspause Mittagspause Ende 13:00 Jeff Hollweg (LJA Nieder- sachsen): Diversitäts- orientierte Öffnung der Podcast-Werkstatt Teil II KiJuHi in Prasad Reddy: Anti Bias Niedersachsen Workshop Teil 2 Nicole Erkan (MINA e. V.): Engagement gegen Anerkennung muslimi- Rassismus am Institut scher Organisationen für SOP: Input & als Träger der Kinder- Austausch und Jugendhilfe Reflexion & Transfer: Reflexion & Transfer: Reflexion & Transfer: Rassismusbewusste Ausblick nächste Tage Podcasts and Beyond Soziale Arbeit 17:30 Check-Out Check-Out Check-Out Der Seminarplan wurde mit dem Programmbereich ‚Bildung und Reisen‘ der Schwarzkopf Stiftung Junges Europa co-konzipiert. Handlungsbericht zum Projekt „race – class – gender: Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung 13
Verstetigung und Nachhaltigkeit Neben der Konzeptionierung und Durchführung bei der Planung von Lehrveranstaltungen einge- der Lehrangebote durch Sevda Evcil und Lea Hey- bracht. Ein weiterer Engagement-Bereich war und er widmete sich die Arbeitsgemeinschaft „Sensi- ist die Unterstützung der Fachschaft des Instituts bilisierter Umgang mit Rassismus in Lehre und in deren Weiterbildungs-, Vernetzungs- und Bera- Forschung“ am Institut für Sozial- und Organisa- tungsaktivitäten rund um Rassismus an der Hoch- tionspädagogik der Universität Hildesheim beglei- schule. Darüber hinaus ist die AG im Austausch tend inhaltlich und praktisch der Verstetigung und mit der BIPoC-Hochschulgruppe und weiteren An- Nachhaltigkeit des Themas Rassismussensibilisie- gehörigen der Universität vernetzt. Mit Kontakten rung (insbesondere auf der Ebene des Instituts für beispielsweise zur Antidiskriminierungsstelle der Sozial- und Organisationspädagogik). Wichtige Universität Göttingen bestehen auch über den Hil- Impulse wurden etwa in Institutskonferenzen und desheimer Kontext hinaus wichtige Verbindungen. Anlaufstellen und Angebote bei Diskriminierung im Hochschulkontext Im Zuge des Projekts wurde eine Liste von Anlauf- stellen und Angeboten für von Rassismus Betrof- fenen im Hochschulkontext angefertigt und erste Kontakte geknüpft bzw. bestehende Zusammen- arbeit vertieft. – BIPoC-Hochschulgruppe (Selbstvertretung) – Ideen- und Beschwerdestelle – E-Mail: poc.hsg.hildesheim@gmail.com – Koordination: Wilma Raabe – https://www.facebook.com/BIPoC. – https://www.uni-hildesheim.de/ Hochschulgruppe.Hildesheim/ qualitaetsmanagement/ideen-und- – Gleichstellungsbüro beschwerden – E-Mail: gleichstellungsbuero@uni- – GEW-Hochschulgruppe hildesheim.de – E-Mail: hsg-hi@gew-nds.de – https://www.uni-hildesheim.de/ – https://www.gew-nds.de/bezirke-kreise/ gleichstellungsbuero/ kreisverband-hildesheim/hochschulen/ – Projekt „Diversity und Chancengleichheit – Referat Internationales und Antirassismus in Studium und Lehre“ (Koordination: beim AStA Fanny Petermann) – E-Mail: internationales.antirassismus@ asta-hildesheim.de – https://asta-hildesheim.de/referate/ Verstetigung und Nachhaltigkeit 14
Ausblick Durch das Integrieren des Themas in das Lehran- sionswoche angefragt, ob eine Weiterverwendung gebot des ISOP und die Aktivitäten der AG-Anti- ihrer Podcasts möglich ist. Wir freuen uns sehr, rassismus sowie die Vernetzung mit anderen Initi- dass einige der studentischen Podcast-Arbeits- ativen wird Nachhaltigkeit angestrebt. Praktische gruppen eingewilligt haben und die Podcasts ver- Ziele wie Anschaffung von Literatur, Workshops, öffentlicht werden können. Initiativen, Fortbildungen für Angestellte der Uni- Außerdem wurde eine umfassende Literatur- versität, Aufbau einer „Beratungs- und Beschwer- sammlung zusammengestellt und durch Hinwei- destelle“ und ein online Fachportal am ISOP sind se auf Podcasts, Artikel, Essays und Hörbücher gerade im Gespräch. von Fachexpert:innen sowie Betroffenen von Ras- Dieser Handlungsbericht zur Etablierung des sismus ergänzt. Damit trägt das Projekt „race – Themas „race – class – gender: Sensibilisierung class – gender: Sensibilisierung und Kompetenz- und Kompetenzentwicklung für rassismuskriti- entwicklung für rassismuskritisches Handeln in sches Handeln in Organisationen“ im Lehrangebot Organisationen“ dazu bei, interessierten Studie- des ISOP dient der Verstetigung der erarbeiteten renden und Forschenden Lehrmaterial an die Inhalte und Formate. Darüber hinaus wurden Stu- Hand zu geben, damit es jederzeit abrufbar ist und dierende im Rahmen der Seminare und Exkur- auch weiter ergänzt werden kann. Verstetigung und Nachhaltigkeit 15
Studierenden-Podcasts: Ergebnisse der Projektgruppen Podcast von Studierenden aus den Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2020/2021 und Sommersemester 2021 Wichtig: Es handelt sich bei den Podcasts nicht um professionelle Arbeiten, sondern um Podcasts, die während der Lernphase und unter schwieri- gen Pandemiebedingungen in getrennten Räumen entstanden sind. – Gruppe „Ein (besserer) Ally sein“ (Romy, Lara, Angelique, Alicia) – Gruppe „Empowerment durch Austausch: Ein persönliches Gespräch über individu- elle Rassismus- und Diskriminierungs- erfahrungen“ (Asia, Leroy, Hasret) – Gruppe „About Awareness am Beispiel der Netflix Serie: When They See Us“ (Florentine, Aylin, Jana, Jasmin, Mara, Rike) – Gruppe „Triggern oder Warnen“ (Zaranur, Betül, Panagiota) – Gruppe „Deutschlands koloniale Vergangenheit“ (Lisa, Paul) – Gruppe „Rassismus in der Sozialen Arbeit. An- und Herausforderungen an pädagogische Praxis und Organisations- gestaltung“ (Cara, Mira, Katharina) – Gruppe „Rassismus an deutschen Hochschulen“ (Inga, Kathleen) – Gruppe „Empowermentsarbeiten in der pädagogischen Arbeit. Ein Interview mit der Antirassismus- und Empowerments- trainerin Zaina Filah“ (Huda, Nada, Mara) – Gruppe „Rassismus an deutschen Hochschulen“ (Leonie, Nicole, Jasmin) Studierenden-Podcasts: Ergebnisse der Projektgruppen 16
Zum Weiterlesen: Umfangreiche Literaturliste Rassismus und Rassismuskritik Auma, Maureen Maisha (2018): Rassismus: Eine Hall, Stuart (1994): Rassismus und kulturelle Definition für die Alltagspraxis. Verfügbar Identität. Ausgewählte Schriften. Hamburg: unter: https://www.vielfalt-mediathek.de/wp- Argument Verlag. content/uploads/2020/12/raaberlindorassis Hall, Stuart (2000): Rassismus als ideologischer museinedefinitionfrdiealltagspraxis_vielfalt_ Diskurs, in: Nora Räthzel (Hrsg.), Theorien über mediathek.pdf (18.08.2021). Rassismus. Hamburg: Argument, S. 7–16. Arndt, Susan (2012): Rassismus. Die 101 wichtigs- Kilomba, Grada (2010): Plantation Memories. ten Fragen. München: C. H. Beck Verlag. Episodes of everyday Racism. Münster: Unrast Attia, Iman (2009): Die „westliche Kultur“ und ihr Verlag. Anderes: Zur Dekonstruktion von Orientalis- Kourabas, Veronika (2019): Grundlegende Darstel- mus und antimuslimischem Rassismus. Biele- lung zu Rassismuskritik. Was ist Rassismus und feld: transcript Verlag. was heißt Rassismuskritik? Online unter: https:// Ayim, May (2021): Grenzenlos und unverschämt. www.stadt-muenster.de/fileadmin//user_ Münster: Unrast Verlag. upload/stadt-muenster/v_zuwanderung/pdf/ Castro Varela, Maria Do Mar/Mecheril, Paul (2016): Denkanstoesse_fuer_eine_rassismuskritische_ Die Dämonisierung der Anderen: Rassismuskri- Perspektive_finale_Fassung.pdf (21.09.2021). tik der Gegenwart. Bielefeld: transcript Verlag. Melter, Claus/Mecheril, Paul (2009): Rassismuskri- Çetin, Zülfukar/Taş, Savaş (2015): Gespräche über tik. Band 1: Rassismustheorie und -forschung, Rassismus. Widerstände & Perspektiven. Ber- Schwalbach am Taunus: Wochenschau Verlag. lin: Verlag Yılmaz-Günay. Räthzel, Nora (2000): Theorien über Rassismus. Eggers, Maureen (2005): Rassifizierung und Hamburg: Argument Verlag. kindliches Machtempfinden. Wie schwarze Said, Edward (1978): Orientalism. London: Penguin und weiße Kinder rassifizierte Machtdiffe- Books. renz verhandeln auf der Ebene von Identität. Scharathow, Wiebke (2018): Jugendliche und Ras- Verfügbar unter: https://macau.uni-kiel.de/ sismuserfahrungen. Über Schwierigkeiten Ras- servlets/MCRFileNodeServlet/dissertation_ sismus in rassistischen Verhältnissen zu skan- derivate_00002289/Dissertation_Maureen_ dalisieren. Migration und Soziale Arbeit 40 (2), Eggers.pdf (19.08.2021). S. 175–181. El-Tayeb, Fatima (2016): Undeutsch. Die Konstruk- Sow, Noah (2018): Deutschland schwarz weiß: Der tion des Anderen in der postmigrantischen Ge- alltägliche Rassismus. Norderstedt: Books on sellschaft. Bielefeld: transcript Verlag. Demand. Fanon, Frantz (1980): Schwarze Haut, weiße Mas- Terkessidis, Mark (2004): Die Banalität des Ras- ken. Frankfurt am Main: Syndikat. sismus – Migranten zweiter Generation ent- Fereidooni, Karim/El, Meral (2016): Rassismus- wickeln eine neue Perspektive. Bielefeld: tran- kritik und Widerstandsformen. Wiesbaden: script Verlag. Springer-Verlag. Zum Weiterlesen: Umfangreiche Literaturliste 17
Intersektionalität Bönkost, Jule (2019): Unteilbar. Bündnisse gegen Kelly, Natasha A. (2019): Schwarzer Feminismus. Rassismus. Münster: Unrast Verlag. Grundlagentexte. Münster: Unrast Verlag. Farris, Sara R. (2015): Femonationalismus und Kerner, Ina (2009): Differenz und Macht. Zur Ana- Staatsfeminismus, in: Katharina Walgenbach/ tomie von Rassismus und Sexismus. Frankfurt Anna Stach (Hrsg.), Geschlecht in gesellschaftlichen am Main/New York: Campus Verlag. Transformationsprozessen. Leverkusen: Verlag Piesche, Peggy (2012): Euer Schweigen schützt euch Barbara Budrich, S. 75–90. nicht: Audre Lorde und die Schwarze Frauenbe- Hill Collins, Patricia (2020): Defining Black Femi- wegung in Deutschland. Berlin: Orlanda. nist Thought, in Carole McCann/Seung-Kyung Wollrad, Eske (2005): Weißsein im Widerspruch: Kim (Hrsg.), Feminist theory reader: Local and glob- Feministische Perspektiven auf Rassismus, al perspectives. London: Routledge. S. 278–290. Kultur und Religion. Roßdorf: Ulrike Helmer Johnson, E. Patrick/Henderson, Mae G. (2005): Verlag. Black Queer Studies. A Critical Anthology. Dur- ham: Duke University Press. Weißsein und Critical Whiteness Amjahid, Mohamed (2017): Unter Weißen: Was es Roediger, David R. (1998): Black on White. Black heißt, privilegiert zu sein. München: Hanser Writers on What it Means to Be White. New Berlin. York: Schocken Books. Amjahid, Mohamed (2021): Der weisse Fleck. Eine Saad, Layla F. (2020): Me and white supremacy: Anleitung zu antirassistischem Denken. Mün- How to recognise your privilege, combat racism chen: Piper Verlag. and change the world. London: Hachette UK. Arndt, Susan/Eggers, Maureen Maisha/Kilomba, Tißberger, Martina/Dietze, Gabriele/Hrzán, Da- Grada/Piesche, Peggy (2018): Mythen, Masken niela/Husmann-Kastein, Jana (2006): Weiß – und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Weißsein – Whiteness Kritische Studien zu Deutschland. Münster: Unrast Verlag. Gender und Rassismus. Frankfurt: Peter Lang. Diangelo, Robin (2018): White Fragility. Why it’s so Tißberger, Martina (2017): Critical Whiteness: zur hard for white people to talk about racism. Lon- Psychologie hegemonialer Selbstreflexion an don: Penguin Books. der Intersektion von Rassismus und Gender. Dyer, Richard (1997): White. London: Routledge. Wiesbaden: Springer VS. Eddo-Lodge, Reni (2020): Why I’m no longer talk- Tißberger, Martina (2020): Soziale Arbeit als wei- ing to white people about race. London: Blooms- ßer* Raum – eine Critical Whiteness Perspektive bury Publishing. auf die Soziale Arbeit in der postmigrantischen Hasters, Alice (2019): Was weiße Menschen nicht Gesellschaft. Soziale Passagen 12 (1), S. 95–114. über Rassismus hören wollen aber wissen soll- Verein für politische Bildung, Analyse und Kritik ten. München: Carl Hanser Verlag. e. V. (2013): Critical Whiteness. Debatte um anti- Nader, Andrés/Yildiz, Yasemine (2008): Kritische rassistische Politik und nichtdiskriminierende Weißseinsforschung für die Praxis, in: Apabiz/ Sprache. Verfügbar unter: https://archiv.akweb. MBR (Hrsg.), Berliner Zustände. Ein Schattenbe- de/ak_s/ak593/images/sonderbeilage_cw.pdf richt über Rechtsextremismus, Rassismus und Homo- (19.08.2021). phobie. Berlin: apabiz e. V., S. 18–21. Wiedemann, Charlotte (2019): Vom Weißsein spre- Ogette, T. (2017): exit RACISM. Rassismuskritisch chen. Online verfügbar unter: https://monde- denken lernen. Münster: Unrast Verlag. diplomatique.de/artikel/!5648371 (01.09.2021). Zum Weiterlesen: Umfangreiche Literaturliste 18
Kolonialismus und Postkolonialismus Ashcroft, Bill/Griffiths, Gareth/Tiffin, Helen Chakrabarty, Dipesh (2010): Europa als Provinz. (2000): Post-Colonial Studies. The Key Con- Perspektiven Postkolonialer Geschichtsschrei- cepts. London: Routledge. bung. Frankfurt am Main: Campus Verlag. Bechhaus-Gerst, Marianne/Gieseke, Sunna (2006): Eriksson Baaz, Maria (2005): The Paternalism of Koloniale und postkoloniale Konstruktionen Partnership. A Postcolonial Reading of identity von Afrika und Menschen afrikanischer Her- in development aid. London: Zed Books. kunft in der deutschen Alltagskultur. Frankfurt Golly, Nadine/Cohrs, Stephan (2008): DePlatziert! am Main: Peter Lang. Interventionen postkolonialer Kritik. Berlin: Bundeszentrale für politische Bildung (2019): Wissenschaftlicher Verlag Berlin. Deutsche Kolonialgeschichte. APuZ 69 (40–42). McEwan, Cheryl (2009): Postcolonialism and De- Castro Varela, Maria do Mar/Dhawan, Nikita velopment. London: Routledge. (2005): Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung. Münster: transcript Verlag. Sprache und Repräsentation Arndt, Susan/Hornscheid, Antje (2004): Afrika und Glokal e. V. (2013): Mit kolonialen Grüßen … Berich- die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschla- te und Erzählungen von Aus- landsaufenthalten gewerk. Münster: Unrast Verlag. rassismuskritisch betrachtet. Online verfüg- Arndt, Susan/Ofuatey-Alazard, Nadja (2019): Wie bar unter: https://www.glokal.org/wp-content/ Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des uploads/2013/09/BroschuereMitkolonialen Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Spra- Gruessen2013.pdf (20.09.2021) che. Ein kritisches Nachschlagewerk. Münster: Hooks, Bell (1994): Black Looks. Popkultur – Me- Unrast Verlag. dien – Rassismus. Berlin: Orlanda. Backes, Martina/Goethe, Tina/Günther, Stephan/ Hutnyk, John (1996): The Rumour of Calcutta. Tour- Magg, Rosaly (2002): Im Handgepäck Rassis- ism. Charity and the Poverty of Representation. mus. Beiträge zu Tourismus und Kultur. Frei- London: Zed Books. burg: Verlag Informationszentrum 3. Welt. Khabo Köpsell, Philipp (2010): Die Akte James Backes, Martina/Magg, Rosaly/Schülein, Steffen Knopf: Afrodeutsche Wort- und Streitkunst. (2006): Fenster zur Parallelwelt. Reisebilder & Münster: Unrast Verlag. Fernwehgeschichten. Freiburg: Verlag Informa- Nduka-Agwu, Adibeli/Hornscheidt, Antje Lann tionszentrum 3. Welt. (2010): Rassismus auf gut Deutsch. Ein kri- Glokal e. V. (2013): Bildung für nachhaltige Entwick- tisches Nachschlagewerk zu rassistischen lung? Eine postkoloniale Analyse von Materiali- Sprachhandlungen. Frankfurt am Main: Bran- en der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit des & Apsel. in Deutschland. Verfügbar unter: https://www. Von Vacano, Mechthild (2010): Reise Reflexionen glokal.org/wp-content/uploads/2019/01/Glokal- Selbst Bilder. Eine rassismuskritische Studie e-V_Bildung-fuer-nachhaltige-Ungleichheit_ über Ethnotourismus in Tana Toraja, Indone- Barrierefrei_Druckfassung.pdf (17.08.2021) sien. Berlin: regiospectra. Zum Weiterlesen: Umfangreiche Literaturliste 19
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