Konditionieren, Reinigen, Verkleben - Kuraray Noritake

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Konditionieren, Reinigen, Verkleben - Kuraray Noritake
Nachgefragt

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Vorbereiten einer Restauration für die adhäsiven Befestigung

Konditionieren,
Reinigen, Verkleben
Der zuverlässige Haftverbund zwischen Zahn und Restaurationsmaterial ist die Basis
der Langlebigkeit eines vollkeramischen Zahnersatzes. Bestimmt wird die Qualität
des Haftverbunds durch das gewählte Befestigungskomposit und dessen adäquate
Anwendung. Zudem nimmt der Zustand der Klebefläche eine entscheidende Rolle ein.
Es bedarf einer konditionierten sowie sauberen Zahn- und Restaurationsoberfläche.
Sowohl im Dentallabor als auch in der Zahnarztpraxis sind konkrete Vorgaben zu
beachten. Im Expertengespräch gehen ein Zahnarzt und zwei Zahntechniker darauf
ein.

    Kontakt
    Kuraray Europe GmbH                  Fon +49 69 305835835   dental.de@kuraray.com
    Philipp-Reis-Straße 4                 Fax +49 69 3059835835   www.kuraraynoritake.eu
    65795 Hattersheim am Main

2   – dental dialogue – 22. Jahrgang – 12/21
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 Dr. Adham Elsayed                              Simon Stroh                                   Sven Späth

Lieber Herr Dr. Elsayed, vollkerami-             Festigkeit, zum Beispiel verstärkte Glaskera-   beispielsweise Adhäsivbrücken, Veneers
sche Restaurationen verlangen eine               mik, Lithium(di)silikatkeramiken, Zirkon-       sowie Inlay-Brücken, basieren auf einer
adhäsive Befestigung. Trifft diese Aus-          oxid et cetera, kann eine konventionelle Be-    nichtretentiven Präparationsform. In die-
sage auf alle Restaurationsmateriali-            festigung erfolgen. Allerdings zeigen einige    sen Fällen kann nur durch eine adhäsive
en wie Zirkonoxid, Lithium-Dsilikat,             Studien, dass der adhäsive Verbund einen        ­Befestigung eine ausreichende Retention si-
­Hybridkeramik et cetera zu?                     positiven Einfluss auf die G
                                                                            ­ esamtstabilität    chergestellt werden. Der dritte Faktor ist die
Adham Elsayed: Ja und nein, es müssen            haben kann. Andere Studien wiederum             Ästhetik. Hier hat neben dem Restaurati-
mehrere Faktoren betrachtet werden. Zu-          zeigen keinen signifikanten Unterschied.        onsmaterial das Befestigungsmaterial einen
nächst sind das die Werkstoffkennwerte,          Weiterer Faktor bei der Entscheidung für        hohen Einfluss. Gerade bei hoch transluzen-
insbesondere die Biegefestigkeit. Es gibt kla-   ­„adhäsiv“ ist die Präparationsform. Bei Kro-   ten Keramiken ist es empfohlen, auf die ad-
re Vorgaben, die sich auf die wissenschaftli-    nen und Brücken ist entscheidend, ob die        häsive Befestigung zurückzugreifen. Wäh-
che Studienlage stützen. Demnach sollten         Präparationsrichtlinien, minimale Stumpf-       rend konventionelle Zemente in der Regel
alle Materialien mit einer Biegefestigkeit       höhe von 4 mm und maximale Konvergenz           nur als opakes Material verfügbar sind, gibt
von weniger als 350 MPa adhäsiv befestigt        von 15 Grad, eingehalten werden, um die für     es Befestigungskomposite in verschiedenen
werden. Die korrekte adhäsive Befestigung        eine konventionelle Zementierung erforder-      Farben. Zudem bieten Komposite eine hö-
stabilisiert Restauration und Zahnsubstanz.      liche Retentions- und Widerstandsform zu        here Farbstabilität. Wir als Zahnärzte soll-
Bei Restaurationsmaterialien mit höherer         erzeugen. Minimalinvasive Restaurationen,       ten uns bewusst sein, dass zusätzlich zu der

 01 / 02 Ztm Simon Stroh: Try-in einer einzelnen Frontzahnkrone (Cerabien ZR, Kuraray Noritake). Nach der
                Einprobe wird die Restauration mit Katana Cleaner gereinigt, sodass eine saubere Grundlage für die
                adhäsive Befestigung gegeben ist.

                                                                                         12/21 – dental dialogue – 22. Jahrgang –          3
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 03 / 04 Einreiben, spülen und trocknen – das ist alles! Im Gegensatz zu anderen Reinigungsprodukten,
               die lange eingerieben werden müssen und aufgrund ihres hohen pH-Wertes nur für die extraorale
               Anwendung geeignet sind, ist Katana Cleaner innerhalb von zehn Sekunden appliziert und für die
               intra- und extraorale Anwendung geeignet.

vom Zahntechniker mit viel Mühe gefertig-   Haben Sie damit Berührung?                     Restauration im Mund auf lange Sicht nicht
ten Restauration die Auswahl des Befesti-   Simon Stroh: Ja, selbstverständlich. Das       bestehen. Wir müssen uns immer wieder
gungsmaterials einen erheblichen Einfluss   Befestigen der von uns im Labor erstellten     bewusst machen, dass die von uns erstell-
auf das ästhetische Ergebnis hat.           Restaurationen in der Zahnarztpraxis ist für   te Restauration im Patientenmund pausen-
                                            mich ein wichtiges Thema (Abb. 1 und 2).       los im Einsatz und dem Mundmilieu ausge-
Lieber Herr Stroh, Sie erstellen in Ih-     Hier entscheidet sich maßgeblich der Lang-     setzt ist – 24 Stunden und sieben Tage die
rem Dentallabor fast täglich vollke-        zeiterfolg einer Restauration im Patienten-    Woche. Daher ist das Thema „Befestigung“
ramische Restaurationen. Inwieweit          mund. Ohne eine sachgemäß vorgenomme-          auch für Zahntechniker hoch relevant und
beschäftigen Sie sich mit dem Befesti-      ne Befestigung wird selbst die nach allen      Teil der zahntechnischen Werkstoffkunde.
gungsprotokoll in der Zahnarztpraxis?       ­Regeln der zahntechnischen Kunst erstellte

 05 Scherhaftfestigkeit an Katana Zirconia HT nach der Reinigung (Grafik: Kuraray Noritake)

4   – dental dialogue – 22. Jahrgang – 12/21
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Lieber Herr Späth, welche Relevanz hat         konditioniert werden. Allerdings haben
Ihrer Erfahrung nach die ­adhäsive Ver-        viele Zahnarztpraxen nicht die Möglichkeit
klebung für die Ästhetik einer vollke-         des Ätzens oder des Abstrahlens. Hier kann
ramischen Restauration?                        das Dentallabor diese Aufgabe übernehmen.
Sven Späth: Die adhäsive Befestigung ist bei   Unabhängig davon, wer diese wichtige Auf-
vielen vollkeramischen Restaurationsarbei-     gabe übernimmt: Die Restaurationsoberflä-
ten maßgeblich und bestimmt die Haltbar-       che muss direkt vor der Befestigung dekon-
keit und Ästhetik einer von uns gefertigten    taminiert werden. Verunreinigungen sind
Restauration zu einem großen Teil mit. Wie     gründlich zu entfernen. Ein Spülen mit
Dr. Adham Elsayed schon gesagt hat, ist bei    Wasser oder Alkohol ist hierfür nachweis-
Gerüstmaterialien mit einer Festigkeit von     lich nicht ausreichend. Daher wurden Reini-
mehr als 350 MPa das Verkleben nicht zwin-     gungslösungen wie Katana Cleaner von Ku-
gend notwendig (insbesondere im Seiten-              ­ oritake entwickelt (Abb. 3 und 4).
                                               raray N
zahnbereich); hier entscheidet unter ande-
rem die Gestaltung des Gerüstes sowie die      Herr Dr. Elsayed, wie wichtig ist die
Präparation des Zahnes. Doch auch wenn         adäquate Reinigung der Zahn- und
nicht alle Restaurationen adhäsiv befestigt    ­Restaurationsoberfläche für den Haft-
werden müssen, empfiehlt die Wissenschaft      verbund?
heute immer häufiger die adhäsive Verkle-      Dr. Elsayed: Jedwede Kontamination beein-
bung. Und auch wir sind überzeugt, dass        flusst den adhäsiven Haftverbund negativ;
gerade in den ästhetischen Zonen auf die-      unabhängig vom Material. Beispiel: Bei ei-
sem Weg sehr gute Ergebnisse erzielt wer-      ner Einprobe der Restauration im Mund
den können.                                    wird die Restaurationsoberfläche verunrei-
                                               nigt. Speichel, gegebenenfalls Blut et c­ etera
Herr Dr. Elsayed, wie ist eine kerami-         sammeln sich an; die Proteine hieraus wir-
sche Oberfläche für die adhäsive Befes-        ken als Isolator für alle nachfolgenden Kom-
tigung vorzubehandeln beziehungs-              ponenten, zum Beispiel den ­Primer. Daher
weise zu konditionieren?                       muss jede Kontamination vor der a­ dhäsiven
Dr. Elsayed: Die Vorbehandlung der Ober-       Befestigung gründlich beseitigt werden.
fläche hängt von der Struktur beziehungs-      Dies gilt Übrigens auch bei direkten adhä-
weise dem Gefüge der Keramik ab. Silikatke-    siven Restaurationen. Katana Cleaner bietet
ramik, zum Beispiel Glaskeramiken, ­haben      hierfür einen einfachen und schnellen Weg.
eine Glasphase und lassen sich ätzen. Durch
das Ätzen vergrößert sich die Oberfläche       Was macht Katana Cleaner aus Sicht
und wird so für die adhäsive Befestigung       des Anwenders so interessant?
vorbereitet. Oxidkeramiken, zum Beispiel       Dr. Elsayed: Besonderheiten des Katana
Zirkonoxid, oder Verbundwerkstoffe, zum        Cleaners sind das integrierte MDP-Salz und
Beispiel Hochleistungskomposite, haben         der pH-Wert. Betrachten wir die Funktion
hingegen keine Glasphase. Sie lassen sich      des MDP-Salzes: Beim zehn Sekunden dau-
nicht ätzen. Hier erfolgt die Konditionie-     ernden Einmassieren des ­Cleaners bleiben
rung der Oberfläche durch Abstrahlen mit       die Partikel der Kontamination, zum Bei-
Aluminiumoxid. Das ist derzeit die einzig      spiel Verschmutzungen aus dem Arbeits-
wissenschaftlich belegte Methode, um bei       prozess, Proteine aus Speichel, Blut et
diesen Materialien eine sichere adhäsive Be-   ­cetera, am MDP-Salz haften; ähnlich wie
festigung zu erreichen.                        an einem Magneten. Anschließend wer-
                                               den die Verunreinigungen durch das Ab-
Erfolgt die Konditionierung der Ober-          spülen mit Wasser aus der Oberfläche
fläche und die Reinigung im Labor oder         ­herausgeschwemmt. Diese Fähigkeit ob-
in der Praxis?                                 liegt dem MDP-Salz und dies macht K
                                                                                 ­ atana
Dr. Elsayed: Idealerweise sollte eine ke-      ­Cleaner interessant und einfach in der An-
ramische Restauration nach der Anpro-          wendung. Zudem kann die Reinigungslö-
be und unmittelbar vor der Befestigung         sung aufgrund des ph-Wertes intraoral und

                                       12/21 – dental dialogue – 22. Jahrgang –           5
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extraoral angewendet werden; auch das ist
eine Besonderheit. Wir empfehlen immer
– bei direkten und indirekten Restauratio-
nen – die Anwendung von Katana Cleaner.
Dank der universellen Reinigungslösung be-
darf es für alles nur ein Material und eines
­äußerst kurzen Zeitaufwands. Auch beim
Verkleben von Abutments auf einer Titan-
basis bietet die Reinigung mit Katana Clea-
ner, vor dem Auftragen des Primers, eine
ausgezeichnete Grundlage für die sichere
Verklebung. Kontaminationen, zum Beispiel
Fingerfett, Reste von Strahlsand, könnten
als ­Isolator wirken und den Verbund beein-
trächtigen (Abb. 5).                            06 Ztm. Simon Stroh: Vor dem Verkleben eines Hybrid-Abutments mit
                                                        der Titanbasis wird die Oberfläche mit Katana Cleaner gereinigt.
                                                        So wird eine saubere Grundlage für das langzeitstabile Verkleben
Herr Stroh, arbeiten Sie in Ihrem
                                                        geschaffen.
­Labor mit Katana Cleaner und wenn
ja, wann?
Stroh: Ja, wir verwenden Katana Clea-          Herr Späth, wie wichtig ist Ihnen die          machen – ob zementiert oder geklebt: Wir
ner im Laboralltag fast täglich, und zwar      Abstimmung mit der Zahnarztpraxis?             reinigen die Restauration immer mit Kata-
für das Verkleben von Hybrid-Abutments         Späth: Meiner Erfahrung nach ist es grund-     na Cleaner (Abb. 7 und 8). Das geht schnell
(Abb. 6). Da wir die Verklebung im Labor       sätzlich wichtig, eine gute Kommunikation      und unkompliziert. Die wirklich „cleane“
nur optisch kontrollieren können, nutzen       zum Zahnarzt zu pflegen. Wir dokumentie-       Oberfläche gibt uns einerseits ein gutes Ge-
wir jede Gelegenheit, diese so langlebig und   ren beispielsweise immer die Stumpffarbe,      fühl. Andererseits erzielen wir so die beste
stabil wie ­irgendwie möglich herzustellen.    um die Auswahl des jeweiligen Gerüstma-        Grundlage für eine sichere B
                                                                                                                         ­ efestigung. Es
Katana Cleaner gibt uns ein gutes Gefühl bei   terials zu erleichtern. Schon bei Beginn der   ist wenig Aufwand, unterstützt aber die ma-
der Reinigung und Vorbereitung der Arbei-      Therapie planen wir, mit welchem Material      ximale Sicherheit.
ten als Grundlage für das sichere Verkleben.   wir zum optimalen Ergebnis gelangen kön-
Der Erfolg gibt uns hierbei recht. Auch nach   nen. Und auch vor der Eingliederung ist die    Vielen Dank für das Gespräch!
einem Try-in in der Zahnarztpraxis kommt       Interaktion mit der Zahnarztpraxis wichtig,
das Material zum Einsatz, denn die Res-        zum Beispiel, wenn es um die Art der Be-       Annett Kieschnick,
tauration sollte vor der definitiven Befes-    festigung geht. Heutzutage stehen verschie-    Freie Fachjournalistin
tigung immer gründlich gereinigt werden.       denste Befestigungsmaterialien zur Verfü-
Mit K
    ­ atana Cleaner ist dies einfach und zu-   gung, die teilweise das ästhetische Ergebnis
gleich sicher gewährleistet.                   beeinflussen können. Was wir grundsätzlich

 07 / 08 Ztm Sven Späth: Vorher/Nachher – die Vollkeramikkrone auf 21 ist adhäsiv im Mund befestigt
                (Panavia V5, white). Mit Katana Cleaner wurde im Vorfeld der Verklebung eine entsprechend saubere
                Grundlage geschaffen.

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