KONZEPTION - Katholische Kindertagesstätte St. Nikolaus Missener Straße 29 87509 Immenstadt - Katholische Kirche ...
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Wo viele Menschen sich begegnen, wo christlicher Glaube gelebt wird, wo viele Kulturen aufeinandertreffen, wo Kinder lachen, wachsen und mit Gottes Hilfe gefördert und begleitet werden, wo aus Wolken Sonnenschein wird und aus Gänseblümchen Pusteblumen, wo am Ende des Regenbogens Sternschnuppen fliegen, dort sind wir zu Hause... Verfasser: Mitarbeiter der Kindertagesstätte 2
Inhaltsverzeichnis Stand Mai 2019 Grußwort des Trägers Vorwort der Mitarbeiter 1. Katholisches Profil S. 7 2. Unser Bild vom Kind S. 7 3. Gesetzliche Grundlage S. 7 4. Unsere Kindertagesstätte S. 7 4.1. Geschichte S. 8 4.2. Lage und Einzugsgebiet S. 8 4.3. Gruppen S. 8 4.4. Öffnungszeiten S. 8 4.5. Räumlichkeiten S. 9 5. Unser Team S. 9 6. Bildungsziele S. 10 6.1. Soziale Kompetenz S. 10 6.2. Persönlichkeitsentwicklung S. 10 6.3. Kognitive Kompetenz S. 11 6.4. Sprachentwicklung S. 11 6.5. Kreatives Gestalten S. 12 6.6. Partizipation S. 12 6.7. Religiöse und ethische Erziehung S. 13 6.8. Musik S. 13 6.9. Gesundheits- und Bewegungserziehung S. 13 6.10. Umwelterziehung S. 14 6.11. Forschen und Entdecken S. 14 7. Integration und Inklusion S. 15 8. Vorschule S. 15 9. Unsere pädagogische Arbeit S. 16 9.1. Tagesablauf in der Krippe S. 16 9.2. Tagesablauf im Kindergarten S. 17 9.3. Freispiel S. 17 3
9.4. Angebote S. 17 9.5. Feste und Feiern S. 17 9.6. Entwicklungsdokumentation S. 18 9.7. Vorkurs S. 19 10. Übergänge gestalten S. 19 10.1. Eingewöhnung in der Krippe S. 19 10.2. Übergang von Krippe zu Kindergarten S. 20 10.3. Eingewöhnung im Kindergarten S. 20 10.4. Übergang vom Kindergarten zur Schule S. 20 11. Erziehungspartnerschaft S. 21 11.1. Angebote für Eltern S. 21 11.2. Elternbeirat S. 22 11.3. Eltern-Mitwirkung S. 22 12. Schutzkonzept S. 22 13. Vernetzung S. 23 13.1. Fachdienste S. 23 13.2. Schulen S. 23 13.3. Sonstige Kooperationspartner S. 23 14. Qualitätssicherung S. 24 14.1. Elternbefragung/ Kinderbefragung S. 24 14.2. Förderung der Teamarbeit S. 24 14.3. Fortbildungen S. 24 15. Öffentlichkeitsarbeit S. 24 Impressum 4
Grußwort des Trägers Die Katholische Kindertagesstätte St. Nikolaus ist eine Einrichtung der katholi- schen Kirche und Ausdruck ihres seelsorgerlichen und caritativen Engage- ments. Trägerin ist die Katholische Pfarrkirchenstiftung St. Nikolaus Immenstadt. Sie will mit dieser Einrichtung ein Angebot machen für Kinder und ihre Eltern und damit einen Beitrag leisten für die große Aufgabe und Herausforderung, Kindern eine tragfähige Hilfe zu geben für ihren Weg ins Leben. In unserer Ge- sellschaft spielen persönliche Freiheit und Selbstverwirklichung eine große Rol- le. Dies sind hohe Werte. Doch dürfen wir junge Menschen dabei nicht allein lassen, dass sie wie in einem Selbstbedienungsladen sich zusammensammeln müssen, nach welchen Maßstäben und Werten sie ihr Leben gestalten wollen. Wir müssen den Kindern Hilfen anbieten – geprägt von dem im Glauben gründenden Welt- und Menschenbild. In unserer Kindertagesstätte wollen wir dies tun in Respekt vor der Haltung der Eltern und in einer guten und engen Zusammenarbeit mit ihnen. So wollen wir den Kindern die Möglichkeit geben, mit den Erfahrungen aus ihrer Familie in einem neuen und anderen Lebensraum ihr Kindsein mit ihren Bedürfnissen le- ben zu können. In unseren Kindern steckt so viel, was wachsen, reifen und sich gut entfalten soll. Dabei wollen wir sie gerne unterstützen. Es soll für sie eine tragfähige Haltung wachsen für die Ausrichtung auf Gott, die faire und hilfs- bereite Begegnung mit den Menschen und den achtsamen und verantwor- tungsvollen Umgang mit der Umwelt. So wünschen wir allen Eltern, dass sie ihre Kinder in unserer Einrichtung gut aufgehoben wissen. Den Kindern wünschen wir in unserem Haus Freude und Geborgenheit. Unsere qualifizierten und motivierten Mitarbeiterinnen wollen ihnen bei uns bestmögliche Förderung zukommen lassen in einer guten Zu- sammenarbeit mit den Eltern. Den Mitarbeiterinnen wünschen wir Freude, Geduld und viel Kraft für ihre verantwortungsvolle Aufgabe. Immenstadt, im Mai 2019 Anton Siegel, Pfarrer 5
Vorwort Unser Haus, die Kindertagesstätte St. Nikolaus, ist eine Einrichtung, in der sich täglich viele Menschen begegnen. Für uns ist es wichtig, dass sich alle Kinder und Eltern wohlfühlen. Unsere Arbeit ist geprägt von christlichen Werten. Des- halb sehen wir es als selbstverständlich an, allen Menschen mit Respekt zu begegnen. In einem geschützten Rahmen dürfen sich alle Kinder zu selbst- ständigen und selbstbestimmten Persönlichkeiten entwickeln. Durch eine situ- ations- und bedürfnisorientierte Arbeit holen wir jedes Kind dort ab, wo es ge- rade in seiner Entwicklung steht. Wir wollen für die Kinder beständige und ver- trauensvolle Wegbegleiter sein. In dieser Konzeption stellen wir die Ziele und Schwerpunkte unserer pädagogi- schen Arbeit vor, die sich am Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan orien- tiert. Immer mehr zu einer Herausforderung wird es, die gesellschaftlichen An- forderungen mit den tatsächlichen Bedürfnissen der Familien und ihrer Kindern zu vereinbaren. Nur durch eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit al- ler Beteiligten können wir jedem einzelnen Kind einen guten Start in die Gesell- schaft ermöglichen. Immenstadt, im Mai 2019 Verena Schaber Angela Scheck Leitung Stellvertretende Leitung1 1 Der besseren Lesbarkeit wegen wird in dieser Konzeption auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Ge- schlecht. 6
1. Katholisches Profil Die Katholische Kindertageseinrichtung St. Nikolaus wird geprägt durch den katholischen Glauben, das christliche Welt- und Menschenbild. Sie ist Teil der Pfarrgemeinde St. Nikolaus Immenstadt. Durch die Teilhabe am Leben der Pfarrgemeinde und das Erleben und Miterleben der Feste und Feiern des Kir- chenjahres erfährt sich das Kind als Mitglied einer Gemeinschaft. Unsere Kin- dertagesstätte feiert in regelmäßigen Abständen gemeinsam mit dem Geistli- chen Gottesdienste. Es finden Familiengottesdienste statt, die von den Mitar- beiterinnen und Kindern der Kindertageseinrichtung gestaltet werden. Zudem beteiligen wir uns am Pfarrfest der Pfarrgemeinde St. Nikolaus. Jedes Kind darf Teil der Pfarreiengemeinschaft Immenstadt sein. 2.Unser Bild vom Kind Jedes Kind ist für uns wertvoll, einzigartig und ein Geschenk Gottes. Unsere Kinder brauchen Sicherheit und Geborgenheit. In unserer Einrichtung erfährt das Kind im Gruppenleben diese Sicherheit und Geborgenheit sowie ein ge- meinschaftliches Miteinander. Jedes Kind hat seine eigene Persönlichkeit mit seiner eigenen Prägung. In unserer Einrichtung schaffen wir eine positive At- mosphäre, in der sich jedes Kind wohlfühlen soll und frei entfalten darf. Wir un- terstützen das Kind individuell in dessen selbständigem Tun. Das spielerische Lernen mit „Kopf, Herz und Hand“ (Pestalozzi) unterstützt das Kind bei seiner gesamten Entwicklung. Das Kind darf seiner Fantasie freien Lauf lassen. Durch unsere tägliche Arbeit möchten wir dazu beitragen, jedes Kind zu einem wer- teorientierten und schöpferischen Menschen zu erziehen, der sich in unserer Gesellschaft zurechtfindet und diese mitgestalten kann. Unsere Einrichtung ist offen für alle Kinder. 3. Gesetzliche Grundlagen Die Grundlage unserer Arbeit ist das Bayerische Kinderbildungs- und –be- treuungsgesetz (BayKiBiG) sowie dessen Ausführungsverordnung (AV- BayKiBiG). Unser pädagogisches Handeln orientiert sich dabei am Bayeri- schen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP). In unserer Einrichtung gewährleisten wir, dass wir Kindern einen sicheren Raum zum Wohlfühlen bieten und sie sich 7
bestmöglich entwickeln dürfen. Darüber hinaus sind wir als Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe dazu verpflichtet, einen Schutzauftrag zu erfüllen, der die Kinder davor bewahren soll, durch Missbrauch elterlicher Rechte und Ver- nachlässigung Schaden zu erleiden (Art. 9aBayKiBiG, §8a SGB VIII). 4. Unsere Kindertagesstätte 4.1. Geschichte Im November 1972 öffnete der Kindergarten St. Nikolaus erstmals seine Pfor- ten. Damals bestand die Einrichtung aus vier Gruppen. Größere Sanierungs- arbeiten fanden 1994 und 1995 statt. Die Geschichte des Kindergartens wird geprägt durch ein einschneidendes Ereignis: Im Dezember 2008 brannte der Kindergarten aus ungeklärter Ursache vollkommen ab. Zum 1.September 2012 wurde die Kindertagesstätte St. Nikolaus mit einem Neubau wiedereröffnet. 4.2. Lage und Einzugsgebiet Die Kindertagesstätte befindet sich am Rand der Immenstädter Kernstadt, in der Nähe des Kleinen Alpsees. Hier werden Kinder aus dem Stadtgebiet von Immenstadt und seinen Ortsteilen betreut. 4.3. Gruppen In der Einrichtung befinden sich vier Kindergartengruppen mit jeweils bis zu 25 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. Jede Gruppe hat ihren eigenen Namen (Sonnenschein-, Sternschnuppen-, Pusteblumen- und Regenbogen- gruppe). Daneben sind auch zwei Krippengruppen (Wölkchen- und Gänse- blümchengruppe) eingerichtet. In diesen finden sich Plätze für jeweils fünf- zehn Kinder im Alter von ein bis drei Jahren. In unserer Einrichtung wird ein tra- ditionelles Gruppenkonzept verfolgt: Jedes Kind gehört in eine feste Gruppe, was ihm Sicherheit und Vertrauen gibt. 4.4. Öffnungszeiten Die Öffnungszeiten sind wie folgt: Montag – Freitag 7:00 – 16:30 Uhr 8
Innerhalb dieser Zeiten wählen die Eltern zwischen unterschiedlichen Bu- chungskategorien. Die Kindertagesstätte St. Nikolaus hat außerdem feste Schließzeiten, die jeweils zu Beginn des KiTa-Jahres festgelegt und schriftlich an alle Eltern weitergegeben werden. Die feste Kernzeit ist von 8:30 bis 12:00 Uhr. 4.5. Räumlichkeiten Die Kindertagesstätte besteht baulich aus zwei Teilen, die in der Mitte zusam- mengeführt sind. Ein Teil beherbergt die Krippe. Jede Krippengruppe hat ei- nen Gruppenraum, einen Schlafraum und ein Bad. Zusätzlich kann der Gang für das Freispiel genutzt werden. Der andere Trakt ist den vier Kindergartengruppen zugeordnet. Hier hat jede Gruppe einen Gruppenraum mit Galerie, Nebenraum, Abstellraum, Bad, Kü- chenzeile und direktem Gartenzugang. Das Foyer verbindet die beiden Bauteile. Hier ist der Zugang zur großen Turn- halle, die gleichzeitig als Mehrzweckhalle genutzt werden kann. An sie ange- fügt ist ein Stauraum für Turngeräte und weitere Utensilien. Die Kindertagesstätte verfügt zudem übereinen Intensivraum, z. B. für die Ar- beit in Kleingruppen oder externer Therapeuten. Die große Küche mit kleinem Nebenraum ist für alle nutzbar. Das große Esszimmer hat eine flexible Wand zur Erweiterung. Außerdem sind ein Büro, ein Hauswirtschaftsraum, ein Bespre- chungszimmer, Toiletten und ein Technikraum vorhanden. Der Garten ist unterteilt in einen Kindergarten- und einen Krippenbereich. Bei- de bieten den Kindern vielfältige Bewegungs-, Spiel- und Rückzugsmöglichkei- ten. Die gesamte Einrichtung ist barrierefrei. 5. Unser Team Das Team der Kindertagesstätte besteht aus staatlich anerkannten Erzieherin- nen und staatlich anerkannten Kinderpflegerinnen. In jeder Gruppe arbeitet mindestens eine Erzieherin als Gruppenleitung sowie eine Ergänzungskraft. Je nach Kinderanzahl und Buchungszeiten variiert die Zahl der Mitarbeiterinnen. Zudem ist unser Haus offen für Auszubildende und Praktikanten. 9
6. Bildungsziele 6.1. Soziale Kompetenz Die Kinder können sich in einer Gruppe integrieren. Jedes Kind hat seinen Platz in der Gruppe und wird von den anderen Kindern respektiert und akzep- tiert. Die Kinder nehmen Rücksicht auf Schwächere, lernen aber auch, sich durchzusetzen. Jedes Kind wächst vom Ich zum Wir. Das Gruppenleben bietet den Kindern die Möglichkeit, Beziehungen und Freundschaften aufzubauen, die auf Sympathie und Respekt basieren. Durch offenes und wertschätzendes Verhalten verhelfen wir den Kindern zur Kontaktaufnahme. Weiterhin erfahren die Kinder Empathie und können sich in andere Kinder hineinfühlen. Zur sozialen Kompetenz zählt auch das Konfliktverhalten. In der Kindertages- einrichtung lernen die Kinder, mit Konflikten umzugehen und sie selbst zu lö- sen. Wir als pädagogische Fachkräfte übernehmen hin und wieder die Rolle des Streitschlichters, aber wir geben den Beteiligten die Möglichkeit, selbstän- dig eine gute Lösung zu entwickeln. Ein wichtiger Teil der sozialen Kompetenz ist die Kooperationsfähigkeit. Die Kinder erledigen Aufgaben gemeinsam und spielen zusammen. Sie stimmen gemeinsam über verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten ab, helfen sich aber auch gegenseitig. Die Förderung der Sozialkompetenz findet z. B. durch Rollenspiele, Rituale, gemeinsames Essen oder das Feiern von Festen statt. Durch regelmäßige Beobachtungen kann die Entwicklung der Sozialkompe- tenz nachvollzogen werden. 6.2. Persönlichkeitsentwicklung Jedes Kind darf sich in seiner Persönlichkeit entwickeln. Es soll einen Platz in der Gruppe haben und zur Gemeinschaft dazugehören und dabei Freunde kennenlernen. Das Kind hat durch viele verschiedene Spielangebote die Möglichkeit, in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Neugier, Lust und Freude unterstützen dieses schöpferische Tun und sind ein wichtiges Element der Per- sönlichkeitsentwicklung. Das Kind entwickelt ein positives Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Jedes Kind mit der Zeit seine Stärken und Schwächen ken- nen. Zur Persönlichkeitsentwicklung gehört auch, dass Kinder ihre Bedürfnisse und Gefühle selbst wahrnehmen und diese äußern können. In unserer päda- 10
gogischen Arbeit legen wir viel Wert darauf, den Kindern etwas zuzutrauen und sie in ihrem Handeln positiv zu unterstützen. Kinder benötigen auch Zeit und Ruhe, um ihre Erfahrungen machen zu können. Durch Lob werden die Kinder bestärkt und motiviert. Durch Halt und Freiraum, Struktur und Sicherheit entsteht für die Kinder Geborgenheit, in der sie sich frei entfalten und eigene Ideen umsetzen können. Diese Ziele erreichen wir durch altersentsprechende ganzheitliche Angebote für alle Sinne. 6.3. Kognitive Kompetenz Die kognitiven Kompetenzen basieren auf verschiedensten Fähigkeiten der Menschen. Es zählt das logische Denken dazu sowie die Erfassung aller Sin- neswahrnehmungen und das Merken von Dingen und Verstehen von Zusam- menhängen. Kinder allen Alters sind neugierig und wissbegierig. Sie nehmen ihre Umgebung mit allen Sinnen wahr. Das Spielmaterial in den Gruppen ist bewusst ausgewählt. Dazu zählen altersgerechte Tisch- und Konzentrations- spiele, Konstruktionsmaterialen, Bücher und Materialen, die das Rollenspiel fördern. Der Morgenkreis ist ein gemeinsamer Einstieg in den Tag, der Anre- gungen gibt und so die Denkfähigkeit fördert. In allen Gruppen werden ganz- heitliche altersentsprechende Angebote durchgeführt. Bilderbuchbetrach- tungen, Kreativangebote, themenbezogene Gespräche, Singen, Musizieren und vieles mehr fördern die Kinder in allen Bereichen. 6.4. Sprachentwicklung Sprache ist eine Schlüsselqualifikation für den schulischen und beruflichen Er- folg. Sie ist die wichtigste Grundlage der Kommunikation mit anderen Men- schen. Die Sprache ist viel mehr als nur das „Miteinanderreden“. Zur Sprach- kompetenz gehören Wortschatz, Sprachverständnis und Artikulation. Das Kind kann Gefühle und Bedürfnisse ausdrücken, aber auch selbst aktiv zuhören. Wir unterstützen die Kinder bei diesem Prozess, sind als pädagogisches Personal Vorbild und vermitteln Freude an der Sprache. Wir lassen die Kinder ausspre- chen und hören ihnen zu. Im Morgenkreis fördern wir die Sprachentwicklung durch Lieder, Reime, Fingerspiele und Sprachspiele. Auch das Betrachten und Vorlesen von Bilderbüchern ist ein wichtiger Bestandteil. Zur indirekten Sprach- 11
förderung zählen auch Gespräche während des Alltags. Hier achten wir auf eine kindgerechte Kommunikation, das heißt, wir reden auf Augenhöhe. Im Vorschulalter wird die Sprache noch einmal speziell gefördert durch das Würzburger Trainingsprogramm. 6.5. Kreatives Gestalten Das kreative Gestalten befähigt die Kinder in ihrem schöpferischen Tun zur ästhetischen, seelischen, geistigen und körperlichen Formung. Durch vielseiti- ge Anreize lernt das Kind spielerisch-kreativ mit seiner Fantasie umzugehen und sie in verschiedenen Bereichen einzusetzen. Die Erfahrungen sind wichtig für die Persönlichkeits- und Intelligenzentwicklung des Kindes. Modellieren, Malen, Basteln, Weben und vieles mehr fördern die kreative Kompetenz des Kindes. Für sein Selbstbewusstsein ist es wichtig, dass die fertige Arbeit Aner- kennung findet, indem sie an einer gut sichtbaren Stelle präsentiert wird. Im Umgang mit den verschiedenen Materialien und Werkzeugen werden Grob- und Feinmotorik sowie Ausdauer und Konzentration gefördert. 6.6. Partizipation Kinder haben das Recht sich an Entscheidungen, die sie selbst betreffen, zu beteiligen. Durch Partizipation kommen die Kinder mit Demokratie in Berüh- rung. Demokratie steht für Gleichberechtigung, Freiheit und Solidarität. Die Kinder erfahren von uns Respekt, Achtung und Wertschätzung. Wenn Kinder dies selbst erfahren, sind sie in der Lage, andere Menschen wertzuschätzen und zu respektieren. Wir achten dabei auf jedes einzelne Kind. Jedes Kind hat die Möglichkeit, sich an Entscheidungen zu beteiligen; dabei wird stets der Entwicklungsstand des Kindes berücksichtigt. Die Kinder lernen, Entscheidun- gen zu treffen, ihre eigenen Interessen zu vertreten, Kompromisse zu diskutie- ren und einzugehen. Das Kind entwickelt seine eigene Sichtweise und kann auch die der anderen Kinder wahrnehmen. Unter anderem erfährt das Kind auch, dass Entscheidungen gemeinsam getroffen werden können. Durch Par- tizipation wird das Selbstwertgefühl gesteigert. Partizipation fließt mit in den Alltag ein. Besonders der Morgenkreis bietet sich sehr gut an. Die Kinder erzählen und hören zu. Durch eine gewisse Ge- 12
sprächsdisziplin erhält jedes Kind Gehör. Es werden gemeinsame Entschei- dungen getroffen und Aufgaben und Probleme gelöst. Es ist Raum für offene Fragen. Die Partizipation wird durch reflexive Gespräche überprüft. Eine Kinderbefra- gung ermöglicht ebenfalls die Beteiligung. 6.7. Religiöse und ethische Erziehung Unsere Einrichtung ist offen für Kinder unterschiedlicher Herkunft, Nationen, Religionen und Kulturen. Als katholische Kindertageseinrichtung leben wir nach einer christlichen Grundhaltung. Wir wollen, dass die Kinder ohne Vorur- teile auf andere Menschen zugehen, sie achten und respektieren. Die Kinder erfahren den Unterschied zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch. Auch Werte wie Zuverlässigkeit, Aufrichtigkeit, Solidarität, Mitgefühl und Achtsamkeit werden im Alltag vermittelt. Weiterhin unterstützen wir die Kinder darin mit bib- lischen Erzählungen, religiösen Liedern und Gebeten. Wir feiern gemeinsam die Feste im kirchlichen Jahreskreis wie Erntedank, St. Martin, Nikolaus, Weih- nachten und Ostern. Zur religiösen Erziehung gehören auch das regelmäßige Feiern von Gottesdiensten in unserer Einrichtung sowie der Besuch der Kirche. 6.8. Musik Im Rahmen der musikalischen Förderungen erlangen die Kinder die Fähigkeit, sowohl eigenständig als auch in der Gruppe Lieder zu singen. Das Erlernen von Liedern fördert die Gehör- und, Sprachbildung sowie das Gedächtnis. Mit Liedern und Musik werden verschiedenste Feste der Einrichtung gestaltet und somit ein positives Miteinander gelebt. Das Erlernen von Liedern geschieht auf spielerische Art und Weise. Musik-, Klanggeschichten und Singspiele werden nicht nur gesungen, sondern auch durch Gesten untermalt oder mit Instru- menten begleitet. 6.9. Gesundheits- und Bewegungserziehung Sport, Spiel und Spaß gehören selbstverständlich zu unseren Bildungsberei- chen. Wir legen Wert auf gesunde Ernährung und Bewegung. Bewegung macht unsere Kinder stark. Für eine ganzheitliche Entwicklung ist Bewegung 13
notwendig. Die Bewegung stärkt motorische und koordinative Fähigkeiten und auch die körperliche Ausdauer wird erweitert. Kinder verspüren ein ele- mentares Bewegungsbedürfnis. Dieses Bedürfnis der Kinder muss befriedigt werden. Damit wir diesem Ziel nachkommen, beteiligen wir uns an dem Pro- jekt „Jolinchen“, das die AOK Bayern anbietet. Weiterhin nehmen wir regel- mäßig an der Bewegungsaktion „Knaxiade“ der Sparkasse Allgäu teil. 6.10. Umwelterziehung Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt ist von großer Bedeutung. Kinder haben die Fähigkeit, der Umwelt achtsam und sorgsam zu begegnen. Unser Anliegen ist es, dass jedes Kind die Schöpfung mit Menschen, Tieren undPflanzen als wertvoll ansieht. Durch Spaziergänge, Gespräche, Bilderbücher, Projekte und vieles mehr brin- gen wir den Kindern Umweltbildung nahe. Spiel- und Bastelmaterialien, die wir täglich verwenden, bestehen aus Natur- und Recyclingmaterialen. Zum Bei- spiel sind Steine, Äste, Zweige und Tannenzapfen in den Bauecken als Kon- struktionsmaterial, aber auch aus Joghurtbechern und Klopapierrollen können wundervolle Dinge gebastelt werden. Ein großes Thema ist Müllvermeidung und das Achten auf nachwachsende Rohstoffe. Unser Ziel ist es, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Dies er- reichen wir durch wiederverwertbare Verpackungen für die Brotzeit, bewuss- ten Umgang mit Wasser, Strom und Papier. Den täglich anfallenden Müll, den wir trotzdem produzieren, trennen wir. 6.11. Forschen und Entdecken Naturwissenschaften liefern Basiswissen für die Vorgänge in der Natur und Umwelt; die heutige Zeit ist stark geprägt von Naturwissenschaften und Tech- nik. Forschen und Experimentieren sind der Weg zur mathematischen und na- turwissenschaftlichen Erziehung im Kindergarten. Als Lernbegleiter der Kinder geben wir ihnen Zeit, Dinge selbst auszuprobieren und zu erforschen. Besonders Themen wie Farben, Temperaturen, Magnetis- mus oder Flüssigkeiten wecken das kindliche Interesse. In allen Gruppen bie- 14
ten verschiedene Spielmaterialien die Möglichkeit zum Ausprobieren und Er- forschen. Auch in der Natur gibt es viel zu entdecken. Spaziergänge durch Wald und Wiesen werden von uns genutzt, um viele interessante Dinge zu untersuchen. Vergleiche dazu auch Kapitel 13.2. 7. Integration und Inklusion Inklusion bedeutet, dass alle in unserer Gemeinschaft teilhaben dürfen und miteinbezogen werden. Unsere Katholische Kindertagesstätte ist offen für alle Kinder und Familien, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, Bildung, Behinderung oder anderen individuellen Merkmalen. Alle Kinder werden gleichwertig behandelt; sie erfahren eine gemeinsame Erziehung. Je nach Beeinträchtigung des Kindes bieten wir Plätze für eine Einzelintegration an. Hierfür arbeiten wir mit Fachdiensten und dem Bezirk Schwaben zusammen. Dies entspricht der gesetzlichen Forderung „Kinder mit Behinderung und sol- che, die von einer Behinderung bedroht sind, sollen in Kitas nach Möglichkeit gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung betreut und gefördert werden, um ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermög- lichen.“ (Art. 12 BayKiBiG) 8. Vorschule Im letzten Kindergartenjahr sollen alle Fähigkeiten, die ein Kind bis dahin spie- lerisch, durch seine natürliche Neugierde und durch das Wirken in einer Grup- pe erworben hat, gefestigt werden. Der sozial-emotionale Bereich, die Grob- und Feinmotorik und die Kognition sind zu gleichen Teilen wichtige Vorausset- zungen für die Schulreife. Sowohl in Kleingruppen als auch gruppenübergrei- fend bekommen die Kinder neue Anreize und Impulse. Alle haben eine Ar- beitsmappe und ein Mäppchen. So lernen sie, auf ihren Arbeitsplatz und auf ihr Material zu achten. Schwungübungen, den eigenen Namen schreiben, der Zahlenbereich bis sechs und vieles mehr wird durch Arbeitsblätter, aber auch durch Übungen in der Turnhalle erarbeitet. Durch intensives Vorlesen, Zuhören und Nachsprechen werden die Aufmerksamkeit, Konzentration und der sprachliche Ausdruck gestärkt. Alle Kinder bekommen genügend Zeit, ihre 15
Fähigkeiten und Fertigkeiten zu zeigen. Sie lernen dabei Rücksicht auf Schwä- chere zu nehmen, sich aber auch in einer Kleingruppe zu behaupten. Es ist uns wichtig, dass die Kinder Fähigkeiten - wie soziale, kognitive, emotionale, motorische, sprachliche Kompetenz, Konzentrationsfähigkeit, Zeit- und Raum- orientierung sowie Ausbildung eines Körperschemas – spielerisch und mit Freude erlernen. Dies erreichen wir auch durch Tänze, Spiele, Bewegungsbau- stellen, Lieder und lustige Geschichten bzw. Reime. Mit der Polizei, der Feuerwehr, dem Roten Kreuz und auch mit einer Zahnärztin arbeiten wir themenbezogen zusammen. Sie kommen in der Regel einmal jährlich zu uns in die Einrichtung oder wir besuchen sie. 9. Unsere pädagogische Arbeit 9.1. Grundsätzlicher Tagesablauf in der Krippe 7:00– 8:30 Uhr Bringzeit/ Freispiel 8:30 – 8:45 Uhr Morgenkreis 8:45 – 9:15 Uhr gemeinsame Brotzeit 9:15 – 11:15 Uhr Freispiel drinnen oder draußen, gezielte Angebote 11:15 – 11:45 Uhr gemeinsames Mittagessen 12:00 – 14:00 Uhr Abholzeit, Schlafenszeit 14:00 – 15:00 Uhr Freispiel drinnen oder draußen, Angebote, Abholzeit 15:00 – 15:30 Uhr kleine Zwischenmahlzeit 15:30 – 16:30 Uhr Freispiel/ Abholzeit 9.2. Grundsätzlicher Tagesablauf im Kindergarten 7:00 – 8:30 Uhr Bringzeit/ Freispiel/ offene und gezielte Angebote 8:30 – 9:00 Uhr Morgenkreis 9:00– 9:30 Uhr gemeinsame Brotzeit 9:30– 11:45 Uhr Freispiel drinnen oder draußen, gezielte Angebote 11:45 – 12:30 Uhr gemeinsames Mittagessen 12:00 – 14:00 Uhr Abholzeit, Ruhezeit (Meditation, Massage, usw.) 14:00 – 15:00 Uhr Freispiel drinnen oder draußen, Angebote, Abholzeit 15:00 – 15:30 Uhr kleine Zwischenmahlzeit 15:30 – 16:30 Uhr Freispiel/ Abholzeit 16
9.3. Freispiel Freispiel bedeutet, dass sich die Kinder ihre Spielpartner und ihr Spiel selbstän- dig und eigenverantwortlich auswählen. Sie entscheiden auch über die Dau- er des Spiels. Im Freispiel stehen die Interessen der Kinder im Vordergrund. In dieser Zeit nutzen die Kinder das Angebot von Bauecke, Puppenecke, Mal- tisch, Bücherecke, Tischspielen und vielen weiteren Spielvarianten. Vor allem finden im Freispiel viele Rollenspiele unter den Kindern statt. Diese fördern auch Kreativität und Fantasie. Tischspiele vermitteln ein Regelver- ständnis und auch den Umgang mit Niederlagen. Ebenfalls zum Freispiel zählt die Beschäftigung im Garten. Im Freispiel setzen sich die Kinder mit der Umwelt auseinander. Das Freispiel wird bewusst von den pädagogischen Mitarbeitern begleitet. Die Fachkräfte werden unter an- derem ebenfalls zum Spielpartner. Neben dem freien Spielen bieten die Mit- arbeiterinnen auch offene Angebote an; die Kindern entscheiden dabei selbst, ob und wann sie daran teilnehmen möchten. 9.4. Angebote Ein fester Bestandteil im Tagesablauf der Kindertageseinrichtung ist der tägli- che Morgenkreis. Hier begrüßen sich die Kinder, es werden aktuelle Themen bearbeitet sowie Kreis- und Singspiele gemacht. Außerdem gibt es gezielte Angebote im Laufe des Jahres- und Festkreises, die sich am Alter und den Interessen der Kinder orientieren. 9.5. Feste und Feiern Feste und Feiern sind wichtige Rituale im Ablauf eines Jahres. Als katholische Kindertageseinrichtung stehen die christlichen Feste besonders im Vorder- grund. Zu Beginn des Kindergartenjahres feiern wir in einem Gottesdienst Ern- tedank und danken für alles, was uns geschenkt wurde. Im November folgt das beliebte Fest St. Martin. Kern dieses Fests ist das Teilen. Neben einem Got- tesdienst finden auch der Laternenumzug und das Martinsspiel statt. Am 6. Dezember feiern wir unseren Patron St. Nikolaus. Auch an diesem Tag feiern wir einen kleinen Gottesdienst, und der Nikolaus besucht uns. Die Ad- 17
vents- und Weihnachtszeit wird gemeinsam mit den Kindern bewusst und themenbezogen gestaltet und mit einer kleinen Weihnachtsfeier beendet. In der Faschingszeit dürfen die Kinder eine gewisse Weile verkleidet kommen. Am sogenannten „Gumpigen Donnerstag“ findet die große Faschingsparty gruppenübergreifend im ganzen Haus statt. In der Fastenzeit vor Ostern werden in allen Gruppen der Einrichtung die glei- chen Themen bearbeitet. Das Osterfest wird mit einem Gottesdienst gefeiert. Im Sommer findet das jährliche Pfarrfest der Pfarrei statt. Wir sind als Teil dieser Pfarrei an der Gestaltung beteiligt. Das letzte Fest im Jahreskreis des Kinder- gartens ist das große Gartenfest für alle Kinder, Familien, Verwandte und Be- kannte. Im Garten feiern wir Gottesdienst und danken für das vergangene Jahr. Die Vorschulkinder erhalten den Segen durch den Pfarrer und werden offiziell in die Schule verabschiedet. Dieses Miteinander beim Gartenfest run- det unser Kindergartenjahr ab. 9.6. Entwicklungsdokumentation Beobachtungen von Lern- und Entwicklungsprozessen bilden eine wesentli- che Grundlage für pädagogisches Handeln in unserer Einrichtung. Aussage- kräftige Beobachtungsergebnisse vermitteln Einblicke in das Lernen und in die Entwicklung jedes einzelnen Kindes. Sie helfen, die Qualität von pädagogi- schen Angeboten zu sichern und weiterzuentwickeln. Pädagogische Fach- kräfte erfassen, wie sich das einzelne Kind in der Einrichtung entwickelt, und wie es auf pädagogische Angebote anspricht. Regelmäßige Beobachtungen können helfen, Entwicklungsdefizite frühzeitig zu erkennen. In allen Kindergar- tengruppen werden Beobachtungsbögen wie SELDAK, SISMIK und PERIK an- gewandt. SELDAK ist ein Sprachentwicklungsbogen für alle Kinder, die im vor- letzten Kindergartenjahr sind. SISMIK wird für Kinder mit einer anderen Mutter- sprache verwendet, ebenfalls im vorletzten Kindergartenjahr. PERIK befasst sich mit der positiven Entwicklung und Resilienz im Kindergartenalltag. Er wird bei allen Kindern im vorletzten und letzten Kindergartenjahr angewendet. Die Entwicklungsdokumentation in der Krippe orientiert sich an der Entwicklungs- beobachtung nach Petermann und Petermann. 18
9.7. Vorkurs Gemäß §5 AVBayKiBiG führen wir in Kooperation mit der örtlichen Grundschu- le den Vorkurs Deutsch durch. Welches Kind am Vorkurs teilnimmt, entschei- det die Auswertung der Sprachbeobachtungsbögen SELDAK und SISMIK. Der Vorkurs Deutsch leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass Kinder mit zusätzli- chem Unterstützungsbedarf im sprachlichen Bereich am sozialen Leben und später am Schulunterricht erfolgreich teilnehmen können. Auf spielerische Art und Weise wird den Kindern dabei die deutsche Sprache und Grammatik nä- hergebracht. 10. Übergänge gestalten 10.1. Eingewöhnung in der Krippe Der Besuch einer Krippe ist für ein Kind eine völlig neue Erfahrung. Nicht nur das Kind muss sich in dieser neuen Umgebung zurechtfinden, sondern auch die Eltern. Hier wird viel Einfühlungsvermögen von allen Seiten benötigt. Bei einem ersten Elternabend lernen die Eltern die Räumlichkeiten und den Ab- lauf der Eingewöhnung kennen. Die Dauer der Eingewöhnung richtet sich in erster Linie nach dem Kind. Unsere Eingewöhnung lehnt sich an das Berliner Eingewöhnungsmodell an: Am ersten Eingewöhnungstag besucht das Kind mit einem Elternteil für ca. eine Stunde die Gruppe. Dies ermöglicht ein vorsichtiges Kennenlernen. Ein Elternteil ist die ersten drei Tage mit in der Gruppe. Besonders in der ersten Woche ist es wichtig, dass ein Elternteil anwesend ist. Hier bietet sich auch die Chance, Fragen zu stellen und wichtige Informationen übers Kind auszutau- schen. Gerade das Essen und das Wickeln übernehmen zu Beginn noch die Eltern. Das pädagogische Personal begleitet diese Abläufe und übernimmt diese Aufgaben Schritt für Schritt. Die Eltern übernehmen nach und nach die Rolle des Zuschauers, bis es zur ersten Verabschiedung kommt - zu Beginn für etwa 10 Minuten. Diese Zeit steigert sich nach dem Befinden des Kindes. Das Kind hat die Möglichkeit, in die Gruppe hineinzuwachsen und baut eine ver- traute Verbindung zum pädagogischen Personal auf. Ein kleiner Begleiter für die neuen Erfahrungen kann ein bekanntes Kuscheltier sein. Ein vertrauens- und respektvoller Umgang erleichtert die Eingewöhnung. 19
10.2. Übergang von Krippe zu Kindergarten Für ein Kind, das bereits die Krippe besucht hat, ist die Eingewöhnung in den Kindergarten etwas einfacher, da es schon die ersten Gruppenstrukturen ver- innerlicht hat. MitarbeiterinnendesKindergartens hospitieren im Mai für ein bis zwei Stunden in der Krippe und lernen dabei ihre zukünftigen Kindergarten- kinder kennen. Etwas später beginnen die Schnuppertage der Krippenkinder im Kindergarten. Ein Gruppenwechsel von Krippe zu Kindergarten findet nur im September statt. 10.3. Eingewöhnung im Kindergarten Eine behutsame und individuelle Eingewöhnung ist uns sehr wichtig, um dem Kind einen guten Start in den Kindergarten zu ermöglichen. Ein erstes Kennen- lernen findet schon beim Anmeldegespräch statt. Darauf folgt im Juni ein In- formationsabend für alle neuen Familien, anschließend ein Schnuppertag, um die Personen der Gruppe und den Tagesablauf kennenzulernen. Für die Kinder ist es eine große Herausforderung, sich an die neue Umgebung anzupassen und gleichzeitig neue Beziehungen zu fremden Personen aufzu- bauen. Im Kindergarten sind die Kinder die ersten Tage bereits eine Stunde ohne Eltern in der Gruppe. Einige Minuten nach Ankunft im Gruppenraum verabschieden sich die Eltern bewusst und verlassen den Raum. Wichtig ist es, noch in der Nähe zu sein. In den ersten Tagen erfährt das Kind Stabilität und Sicherheit durch Wiederholungen. In der Stabilisierungsphase wird die Zeit der Trennung verlängert. In der Schlussphase müssen die Eltern nicht mehr in der Einrichtung, allerdings erreichbar sein. Die Dauer der Eingewöhnung richtet sich nach dem Kind und ist dann been- det, wenn sich das Kind von der Betreuungsperson trösten lässt, sich mit der neuen Umgebung auseinandersetzt und das pädagogische Personal als si- chere Basis akzeptiert. 10.4. Übergang vom Kindergarten zur Schule Zwischen der Kindertagesstätte St. Nikolaus und der Grundschule Immenstadt besteht schon seit vielen Jahren eine enge Kooperation. Ende Juni eines je- den Jahres wird die Grundschule über die Vorschulkinder des kommenden 20
Kindergartenjahres informiert. Im Oktober werden gemeinsam mit den Lehr- kräften Termine für Spielstunden vereinbart. Diese finden in der Kindertages- stätte statt. Immer vier Kinder treffen sich mit einer Bezugserzieherin und zwei Lehrern. Ein Lehrer testet spielerisch die Kinder im kognitiven, sprachlichen, fein- und grobmotorischen Bereich, der zweite Lehrer beobachtet und doku- mentiert. Nach Auswertung des Tests werden alle Eltern von der Schule zu ei- nem Elterngespräch in den Kindergarten eingeladen und über das Ergebnis informiert. Vorab bekommen die Lehrer, nach schriftlicher Einwilligung der El- tern, Informationen durch die Erzieherinnen zu den Kindern, etwa über Logo- pädie, Ergotherapie oder Verhaltensauffälligkeiten. Bei diesen Gesprächen sind Lehrer und die Bezugserzieherin anwesend. Durch dieses intensive Screening kann schon im Dezember über eine evtl. Rückstellung, über notwendige Therapien, über einen Wechsel in eine Förder- einrichtung oder den Besuch einer Förderschule gesprochen werden. Diese enge Kooperation gewährleistet, dass immer nur zum Wohle des Kindes bera- ten und zusammen mit den Eltern entschieden wird. 11. Erziehungspartnerschaft 11.1. Angebote für Eltern Nicht nur die Kinder sollen sich in der Kindertagesstätte wohlfühlen, sondern auch deren Eltern. Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist von großer Bedeutung. In regelmäßigen Abständen und anlassbezogen bieten wir ver- schiedene Elternabende an. Zu Beginn jedes Kindergartenjahres steht ein In- foabend mit anschließender Elternbeiratswahl an. Weiterhin gibt es Elternabende zu unterschiedlichsten Themen. Ein wichtiger Terminist der Infoabend zu Beginn des Kindergarten- bzw. Krippenbesuchs. Die Eltern lernen Personal und Haus kennen. Außerdem bieten wir Entwicklungsgespräche an. Diese finden einmal jährlich, nach Bedarf auch öfter statt. Regelmäßige Informationen für die Eltern wer- den zweimal jährlich durch die Kita-Zeitung weitergegeben. Daneben er- scheinen je nach Aktualität und Bedarf Elternbriefe, die über das Geschehen in der Einrichtung informieren. 21
11.2. Elternbeirat Jedes Jahr wird der Elternbeirat neu gewählt. Er besteht aus mindestens sechs maximal zwölf Erziehungsberechtigten von Kindern der Einrichtung. Der El- ternbeirat vertritt die Eltern der gesamten Einrichtung. Er fungiert vor allem als beratendes Bindeglied zwischen Eltern, Träger und pädagogischem Personal und übernimmt zudem die Organisationen verschiedener Aktivitäten. So sind zum Beispiel der Martinsumzug, der Skikurs und die Bewirtung beim Gartenfest Teil der Elternbeiratsarbeit in unserer Einrichtung. 11.3. Eltern-Mitwirkung Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit an und mit dem Kind. Gemeinsam mit den Eltern bilden wir eine Erzie- hungspartnerschaft. In einem gleichberechtigten Miteinander steht das Wohl des Kindes im Mittelpunkt. Einige Feste und Veranstaltungen können nur stattfinden, wenn die Eltern uns unterstützen. So übernehmen sie z. B. an St. Martin und beim Gartenfest ver- schiedene Aufgaben. Eine in der Regel jährlich stattfindende Gartenaktion dient dazu, kleine Mängel im Garten zu beheben. Zum Abschluss jeden Kin- dergartenjahres findet in jeder Gruppe ein gemeinsames Abschlussfest mit den Eltern statt. 12. Schutzkonzept Unsere Kindertageseinrichtung soll ein Platz zum Wohlfühlen sein, die Kinder dürfen sich bei uns sicher fühlen. Wir achten die Rechte aller Kinder und schützen sie vor jeglicher Art von Verletzungen und Grenzüberschreitungen. Mit unserem detaillierten Schutzkonzept schaffen wir mehr Handlungssicher- heit für alle Beteiligten und bewahren ein gesundes Verhältnis von Nähe und Distanz. Ein wichtiger Punkt unseres Schutzkonzeptes ist die Einhaltung von §8a SGB VIII „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“. Stellen wir in unserer Einrichtung eine Kindeswohlgefährdung fest, so sind wir verpflichtet, dies dem zuständi- gen Jugendamt zu melden. 22
13. Vernetzung 13.1. Fachdienste In unserer Einrichtung ist es wichtig, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben. Durch die regelmäßige Entwicklungsdokumentation sind bei man- chen Kindern Defizite zu erkennen. In Zusammenarbeit mit den betroffenen Eltern können daraufhin Fachdienste hinzugezogen werden. Wir arbeiten sehr eng mit den Frühförderstellen der Lebenshilfe Kempten zusammen. Unter die- ser Trägerschaft befindet sich die Frühförderstelle „Kinderhilfe Allgäu“ und der heilpädagogische Fachdienst „Triangel“. Auch Logopäden und Ergothera- peuten kommen bei Bedarf in unsere Einrichtung. 13.2. Schulen Die Kooperation mit der Königsegg-Grundschule in Immenstadt ist für uns von sehr großer Bedeutung. Regelmäßig im Oktober findet ein Kooperationstreffen mit allen Kindergärten und der Grundschule statt (vgl. oben 10.4). Dabei sind auch Mitarbeiter der schulvorbereitenden Einrichtung Sonthofen und der Al- bert-Schweitzer-Schule anwesend. Zur Kooperation mit der Schule zählen auch die Vorkurse und spezielle Be- obachtungsprogramme, die zur Früherkennung einer Lese- und Rechtschreib- schwäche dienen. Das Bielefelder Screening findet ebenfalls im Oktober statt. Im November führen die Lehrer der Grundschule ihre Spielstunde in der Ein- richtung durch. Hierbei lernen sie alle Vorschulkinder kennen. 13.3. Sonstige Kooperationspartner Weiterer Kooperationspartner ist das Gesundheitsamt Oberallgäu. Eine Mitar- beiterin führt jährlich die Schuleingangsuntersuchung durch. Auch das Ju- gendamt und der Kinderschutzbund Immenstadt sind Kooperationspartner unserer Einrichtung. Die Kindertageseinrichtung unterliegt der Fachaufsicht durch das Jugendamt. Die ortsansässigen weiterführenden Schulen arbeiten mit uns zusammen. Hier werden Projekte gemeinsam mit den Schülern durch- geführt. Auch Praktikanten dieser Schulen hospitieren in unserer Einrichtung. Der Caritasverband ist ebenfalls eine Fachstelle und Ansprechpartner für un- sere Einrichtung. Über diesen Träger finden Supervisionen und Fortbildungen 23
statt. Zudem unterstützen wir einmal jährlich den ortsansässigen Caritas-Laden mit Lebensmittelspenden und greifen das Thema „Teilen“ dabei auf. 14. Qualitätssicherung 14.1. Elternbefragung/ Kinderbefragung Um die Qualität der Kindertagesstätte zu sichern, führen wir einmal jährlich eine Elternbefragung durch. So werden regelmäßig die Zufriedenheit der Kin- der und Eltern und die gewünschten Öffnungszeiten abgefragt. Weitere The- men wechseln jährlich. Anhand der Ergebnisse der Elternumfrage erarbeiten wir fortlaufendMaßnahmen zur Qualitätsverbesserung in der Einrichtung und setzen diese in enger Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat und dem Träger um. Alternativ zur Elternbefragung führen wir bei bestimmten Themen auch eine Kinderbefragung durch, deren Ergebnisse durch Fotos dokumentiert und den Eltern vorgestellt werden. 14.2. Förderung der Teamarbeit In regelmäßigen Teamsitzungen reflektieren, besprechen und optimieren wir unser Tun. Zusätzlich führen wir jährlich Teamtage durch, die der Organisation der Jahresplanung dienen und gleichzeitig für themenbezogene Fortbildun- gen genutzt werden. Alle zwei Jahre organisiert unsere Einrichtung außerdem für alle Mitarbeiterin- nen einen Erste-Hilfe-Kurs am Kind. 14.3. Fortbildungen Um eine qualitativ hochwertige pädagogische Arbeit zu gewährleisten, bildet sich unser pädagogisches Personal in regelmäßigen Abständen weiter. Über verschiedene Institutionen nehmen unsere Mitarbeiter an Fort- und Weiterbil- dungen teil. 15. Öffentlichkeitsarbeit Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit informieren wir Eltern, Angehörige und die ge- samte Öffentlichkeit über das Geschehen in unserer Kindertageseinrichtung. 24
Innerhalb der Einrichtung erscheint in regelmäßigen Abständen unsere „Kita- Zeitung“. Darin informieren wir über Termine, Schließzeiten, Gruppentätigkei- ten, Elternbeirat, Förderverein und Personal in der Einrichtung. Weitere Veröf- fentlichungen über unsere Einrichtung sind im Pfarrbrief der Pfarrei zu finden. Außerdem erscheinen gelegentlich kleine Beiträge in der örtlichen Tageszei- tung. Auf der Homepage www.katholische-kirche-immenstadt.de sind neben allgemeinen Informationen über unsere Einrichtung aktuelle Berichte und Termine zu finden. Impressum Katholische Kindertagesstätte St. Nikolaus Missener Straße 29 87509 Immenstadt Tel.: 08323 – 98 95 38 0 Fax: 08323 – 98 95 38 8 Email: kita.immenstadt@bistum-augsburg.de www.katholische-kirche-immenstadt.de Träger: Katholische Pfarrkirchenstiftung St. Nikolaus Kapuzinergasse 3c 87509 Immenstadt Tel.: 08323 - 85 35 Fax: 08323 – 51 86 2 Email: st.nikolaus.immenstadt@bistum-augsburg.de www.katholische-kirche-immenstadt.de 25
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