FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021 - PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg S.02

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FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021 - PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg S.02
FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021
Der Forschungsnewsletter der Deutschen Sporthochschule Köln

INHALT
               PAPER |
               Eltern-Coach-Kind:
               gemeinsam zum Erfolg
               S.02

               PROJEKT |
               Echt heiß:
               die Körperschutzausstattung der Polizei
               S.04

               PERSON |
               PD Dr. Dr. Sylvain Laborde:
               Herz über Kopf
               S.06

               PODCAST & NEWS
               S.08
FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021 - PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg S.02
PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg
   Manchmal kommt es beim Jugendfußball zu skurrilen Situationen. Etwa dann, wenn Eltern plötzlich die Schiedsrichter*innen belei-
    digen oder die Entscheidungen der Trainer*innen in Frage stellen, wenn der eigene Schützling nicht die volle Spielzeit zum Einsatz
   kommt. Woher kommt dieses Verhalten? Und wie steht es um die Unterstützung, die Eltern ihren Kindern geben? Eine umfangreiche
                 Befragung und Analyse des Psychologischen Instituts der Sporthochschule liefert erste Anhaltspunkte.

                                                                                      ler*innen sich wohl fühlen und insgesamt eine vorteilhafte Talentumgebung
                                                                                      gestaltet wird“, erklärt Valeria Eckardt. Eine umfangreiche Befragung und
                                                                                      Analyse, in der die Sichtweise von Eltern, Kindern und Trainer*innen ein-
                                                                                      fließt, liefert nun erste Anhaltspunkte, um das Zusammenspiel dieser drei
                                                                                      Gruppen besser zu verstehen. Die Ergebnisse wurden jüngst unter dem Titel
                                                                                      „Three perspectives on parental support in youth soccer: Children, parents,
                                                                                      and coaches“ im International Journal of Sports Science & Coaching veröf-
                                                                                      fentlicht.

                                                                                          „Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojekts war es, die Wahrneh-
                                                                                      mung des elterlichen Unterstützungsverhaltens sowie das Verhalten am
                                                       KONTAKT                        Spielfeldrand zu untersuchen, und zwar aus den Perspektiven von Kindern,
                                                                                      Eltern und Trainer*innen. Dabei haben wir uns auf die Zufriedenheit der drei
                                                       Dr. Babett Lobinger
                                                                                      Akteure mit dem Verhalten der Eltern konzentriert und uns bewusst für einen
                                                       Psychologisches Institut       multi-perspektivischen Ansatz entschieden, um aus einer Fülle an Daten zu
                                                       +49 221 4982-5700              schöpfen. Dies wird in bisherigen Studien zumeist nicht umgesetzt und führt
                                                       lobinger@­dshs-koeln.de
                                                                                      zu einer isolierten Betrachtung der beteiligten Akteure“, beschreibt Dr. Ba-
                                                       Valeria Eckardt                bett Lobinger.
                                                       Psychologisches Institut
                                                                                           In den drei verschiedenen Studien des Psychologischen Instituts wur-
                                                       v.eckardt34@­googlemail.com
                                                                                      den insgesamt 480 Elternteile, 241 Trainer*innen und 371 Kinder im Alter
                                                                                      zwischen 8 und 16 Jahren aus verschiedenen Leistungsniveaus im Jugend-
                                                                                      fußball zu ihrer Zufriedenheit mit der Unterstützung der Eltern befragt. Be-
    Auf Fußballplätzen sorgen nicht nur raffinierte Spielzüge oder imposan-           teiligt an der Untersuchung waren Akteure aus dem Fußball-Amateurbereich
te Tore für Schlagzeilen, auch von Ausschreitungen liest man immer wieder.            und aus einem Fußball-Nachwuchsleistungszentrum, in dem ausschließlich
Dabei stehen nicht nur gewaltbereite Fans bei Spielen in der Bundesliga im            Nachwuchsspieler trainieren, die zuvor durch einen Scout ausgewählt wur-
Mittelpunkt, sondern manchmal auch Eltern, die bei Spielen ihrer Schütz-              den. In der ersten Studie wurden Werte identifiziert, die eine Aussage da-
linge an der Seitenlinie auffällig werden. Sie beleidigen Schiedsrichter*in-          rüber zulassen, wie zufrieden die befragten Personengruppen mit der Un-
nen, stellen die Entscheidungen des Trainers/ der Trainerin in Frage oder             terstützung der Eltern auf sozialer Ebene sind. Generell, so beschreiben die
treiben ihre eigenen Kinder mit Technik- und Taktik-Tipps zur Weißglut.               Wissenschaftlerinnen, lässt sich die soziale Unterstützung der Eltern in drei
Woher kommt dieses Verhalten und wie steht es um die Unterstützung, die               Bereiche unterteilen: (1) Emotionaler Support, also die Kinder zum Beispiel
Eltern ihren Kindern geben? Wie sehen sich Eltern selbst an der Seitenlinie           dabei unterstützen, mit einer Niederlage umzugehen. (2) Instrumentelle
und warum stimmt ihre Selbst-                                                                                                     Unterstützung, beispielsweise
wahrnehmung manchmal nicht                                                                                                        durch Fahrgemeinschaften oder
mit der Außenwahrnehmung                                                                                                          das Waschen von Trikots. (3)
von Trainer*innen oder Kindern                                                                                                    Unterstützung im Informations-
überein?                                                                                                                          fluss, das heißt: durch Kommuni-
                                                                                                                                  kation mit allen Beteiligten Kon-
    Für Fragen wie diese suchen                                                                                                   flikten vorbeugen oder zu deren
Dr. Babett Lobinger und ihre                                                                                                      Lösung beitragen.
Promotionsstudentin      Valeria
Eckardt vom Psychologischen                                                                                                          „Unsere erste Befragung hat
Institut der Deutschen Spor-                                                                                                     gezeigt, dass die emotionale
thochschule Köln Antworten.                                                                                                      Unterstützung und die Interak-
Sie möchten herausfinden, ob                                                                                                     tion und Kommunikation an der
die Unterstützung der Eltern                                                                                                     Seitenlinie besonders relevante
von Kind, Trainer*in und von                                                                                                     Einflussgrößen für die Zufrieden-
den Eltern selbst unterschied-                                                                                                   heit mit dem Verhalten der Eltern
lich wahrgenommen wird und                                                                                                       sind. Deshalb sind wir in unseren
wie man die Kommunikation                                                                                                        Folgestudien vorwiegend diesen
zwischen allen Beteiligten verbessern kann.                                           Bereichen nachgegangen“, erklärt Dr. Babett Lobinger. So sollten Eltern im
                                                                                      Fragebogen der Folgestudien 2 und 3 beispielsweise ihr eigenes Verhalten
    „Uns ist es wichtig, einen Beitrag dazu zu leisten, die Beziehung zwi-            und ihre Emotionen am Spielfeldrand auf einer Skala von 1 (gar nicht zu-
schen Trainer*innen, Eltern und Kindern zu optimieren, weil eine positive             frieden) bis 5 (sehr zufrieden) einordnen. Trainer*innen und Kinder wurden
Beziehung aller Beteiligten zueinander dazu beiträgt, dass die jungen Sport-          ebenfalls zum Verhalten der Eltern befragt. Eine Frage an die Kinder laute-

FORSCHUNG AKTUELL #4-2021 - Deutsche Sporthochschule Köln, Presse und Kommunikation                                                                               2
FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021 - PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg S.02
te beispielsweise: „Die Art, wie meine Eltern sich gegenüber anderen Eltern               Kinder und Jugendliche sind tendenziell zufriedener mit der Unterstützung
verhalten, macht mich…“. Statt eine Zahl anzugeben, antworteten die teil-                 der Eltern. Dieses Ergebnis bestätigt vorherige Studien, die ergeben haben,
nehmenden Kinder mithilfe einer fünfstufigen Skala mit Smileys von       bis          ☺   dass die emotionale Belastung für Eltern bei jüngeren Kindern (6 bis 13
☹  . Zusätzlich wurden bestehende Kommunikationsmaßnahmen und Unter-                      Jahre) höher ist. Eine wichtige Erkenntnis für mögliche Coaching- oder Un-
stützungsangebote auf Vereinsebene und demografische Angaben wie Alter,                   terstützungsangebote. Die Ergebnisse ihrer aktuellen Studie wollen die Wis-
Geschlecht, eigene sportliche Vergangenheit oder monatliche Ausgaben für                  senschaftlerinnen des Psychologischen Instituts als Grundlage für weitere
den Sport abgefragt. In einer dritten Studie wurden Akteure im professionel-              Untersuchungen nutzen. Ihr Ziel ist es, die Beziehung zwischen Eltern, Kin-
len Sportumfeld befragt. In                                                                                                         dern und Trainer*innen mit Bera-
diesem Fall Eltern, Kinder und                                                                                                      tung und gezielten Coachingange-
Trainer*innen einer Fußball-                                                                                                        boten langfristig zu unterstützen.
schule, die an einen Profiver-                                                                                                      „Es geht uns bei der Idee, Unter-
ein mit professionellen Struk-                                                                                                      stützung anzubieten, nicht darum,
turen angegliedert ist. Die                                                                                                         das Verhalten der Eltern per se zu
Ergebnisse der dritten Studie                                                                                                       verändern. Wir wollen vielmehr
wurden mit denen der zweiten                                                                                                        Situationen identifizieren, die
verglichen, um Unterschiede                                                                                                         Eltern und Trainer*innen in der
im Umgang zwischen professi-                                                                                                        Kommunikation und Interaktion
onellem und Amateur-Umfeld                                                                                                          als herausfordernd erleben. Eine
zu erforschen.                                                                                                                      Lösung könnte sein, die Kommuni-
                                                                                                                                    kation zwischen Trainer*innen und
    Die Ergebnisse zeigen:                                                                                                          Eltern sowie die Elternarbeit zu
Eltern und Kinder sind über-                                                                                                        optimieren und insgesamt für mehr
wiegend zufrieden mit der                                                                                                           Transparenz zu sorgen. Eine gute
Unterstützung, die sie geben                                                                                                        Zusammenarbeit erhöht bei allen
oder erhalten – unabhängig vom Leistungsniveau. Trainer*innen hingegen                    Beteiligten die Zufriedenheit und kann die sportliche Leistung fördern“, sagt
scheinen noch Optimierungsbedarf zu sehen. Die Trainer*innen des Nach-                    Lobinger. Wenn das gelingt, stünden auch wieder die Spielzüge im Mittel-
wuchsleistungszentrums waren weniger zufrieden mit der Unterstützung                      punkt und nicht das Randgeschehen an der Seitenlinie oder auf der Tribüne.
durch die Eltern verglichen mit dem Amateur-Bereich, was die Wissenschaft-
lerinnen überrascht hat.„Wir hatten vermutet, dass die Trainer*innen im                        Mehr zum Thema „Eltern im Sport“ erfahren Sie in Folge 4 des Wissen-
Fußball-Nachwuchsleistungszentrum eher mit der Unterstützung der Eltern                   schaftspodcasts „Eine Runde mit…“. In dieser Episode ist Dr. Babett Lobinger,
zufrieden sind, da es sich dort um ein hoch professionalisiertes Umfeld han-              Autorin der Studie, zu Gast. Im Forschungsblog von Promotionsstudentin Va-
delt, in dem alle Akteure für die Entwicklung des Kindes kooperieren müs-                 leria Eckardt lesen Sie mehr aus dem Leben einer jungen Wissenschaftlerin –
sen. Die Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass es besonders in diesem                 Herausforderungen, Erfolgserlebnisse und Faszination für das Thema „Eltern
Leistungsumfeld eines noch stärkeren Austausches zwischen Eltern und Trai-                im Fußball“.
ner*innen bedarf, wie elterliche Unterstützung aussehen sollte oder darf“,
sagt Eckardt. Die Studien zeigen auch, dass die Zufriedenheit der Kinder mit                  Text: Marilena Werth
dem Verhalten ihrer Eltern offenbar mit steigendem Alter zunimmt. Ältere

FORSCHUNG AKTUELL #4-2021 - Deutsche Sporthochschule Köln, Presse und Kommunikation                                                                                   3
FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021 - PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg S.02
PROJEKT | Echt heiß: die Körperschutzausstattung der Polizei
   Mehr als 20 Kilogramm wiegt die komplette Körperschutzausstattung (KSA) für Polizist*innen im Einsatz. Vor allem bei der Bereit-
   schaftspolizei, die etwa bei Fußballspielen, Castor-Transporten oder Demonstrationen aktiv wird, ist die dunkle Montur häufig zu se-
   hen. Die Ausrüstung bietet Schutz vor Schlägen, Schüssen, Feuer, Säure und vielem mehr. Polizist*innen tragen die KSA häufig mehr-
     mals die Woche über viele Stunden hinweg. Das zusätzliche Gewicht und die motorischen Einschränkungen, die damit verbunden
    sind, wirken sich massiv auf die Leistungsfähigkeit der Einsatzkräfte aus. Zu diesen Effekten haben Wissenschaftler der Deutschen
      Sporthochschule Köln eine Studie durchgeführt; die Ergebnisse wurden nun in zwei Artikeln in Fachzeitschriften veröffentlicht.

                                                                                      Ausdauertrainierte, Kraftsportler, Kraft-Ausdauer-Sportler und eher wenig
                                                                                      Trainierte. Als Vergleichswerte zur Einteilung in die Kategorien dienten Da-
                                                                                      ten des Spezialeinsatzkommandos (SEK). Die 45 Männer durchliefen eine
                                                                                      definierte Testbatterie zweimal innerhalb eines recht kurzen Zeitraums –
                                                                                      einmal in voller Montur und einmal in normaler Sportbekleidung. Beim Test
                                                                                      mit der KSA trugen die Probanden: Helm, Sturmhaube, ballistische Weste,
                                                                                      Schlag- und Stichschutzweste, Protektoren für Schultern, Unterarme, Knie
                                                                                      und Schienbeine, flammhemmende Jacke und Hose, Einsatzstiefel, System-
                                                       KONTAKT                        gürtel inkl. Ausrüstung wie Reizgassprühgerät, Taschenlampe und Hand-
                                                                                      fesseln. Die Masse der Bewaffnung wurde mit acht Sandsäcken zu je 500 g
                                                       Dr. Jan-Peter Goldmann         simuliert. Die Gesamtmasse der KSA betrug 20,9 kg. Per Body- und Fuß-Scan
                                                       Institut für Biomechanik       erhoben die Forscher zunächst verschiedene Parameter zu äußerer Gestalt
                                                       und Orthopädie
                                                                                      und Form des Körpers der Probanden. Die Studienteilnehmer absolvierten
                                                       +49 221 4982-7670
                                                                                      dann eine Rettungssimulation mit einem 70 kg schweren Dummy und einen
                                                       goldmann@­dshs-koeln.de
                                                                                      Ausbelastungstest mit Atemgasanalyse (Stufentest) auf einem Laufband
                                                       Lukas Zwingmann                mit integrierten Kraftsensoren. Die Teilnehmer wurden vorher und nachher
                                                       Institut für Kreislauf-        gewogen, um den Schweißverlust und die Schweißrate zu untersuchen. Die
                                                       forschung und Sportmedizin     Körpertemperatur wurde kontinuierlich über das Trommelfell gemessen. Der
                                                       +49 221 4982-6124              Energieaufwand wurde aus der Atemgasanalyse abgeleitet. Im Anschluss
                                                       l.zwingmann@­dshs-koeln.de     wurden die Daten der beiden Durchläufe für jeden Probanden verglichen und
                                                                                      es wurde auch nach Unterschieden zwischen den vier Probandengruppen mit
                                                                                      unterschiedlichem Trainingszustand gesucht. Bei der Interpretation der Er-
    In einer groß angelegten, disziplinübergreifenden Studie haben Wis-               gebnisse nahmen die Forscher vor allem zwei Dinge in den Blick: die Thermo-
senschaftler des Deutschen Forschungszentrums für Leistungssport Köln                 regulation und die körperliche Leistungsfähigkeit.
(momentum) die Körperschutzausstattung der Polizei NRW in den Fokus ge-
nommen. Die Forschungsfrage lautete: Wie wirkt sich die ca. 20 Kilogramm                  Das hohe Gewicht, das große Volumen und die geringe Durchlässigkeit
schwere KSA auf die sportmotorische Leistungsfähigkeit der Beamten aus?               der Körperschutzausstattung stellen ein erhebliches Handicap für diejenigen
Aufgrund ihrer sehr hohen Schutz-                                                                                           dar, die bei beruflichen Tätigkeiten
funktion ist die KSA extrem hitze-                                                                                          stark auf ausreichenden Schutz vor
beständig und gleichzeitig wenig                                                                                            äußeren Reizen oder Gefahren ange-
atmungsaktiv. „Das heißt“, erklärt                                                                                          wiesen sind. Denn die KSA provoziert
Projektleiter Dr. Jan-Peter Gold-                                                                                           sowohl einen erhöhten Energiever-
mann, „der Schweißverlust bei Be-                                                                                           brauch als auch eine erhöhte Wärme-
lastung ist extrem hoch. Bei einem                                                                                          produktion. Frühere Studien konnten
Selbsttest auf dem Laufband hatte                                                                                           zeigen, dass der metabolische Ener-
ich das Wasser regelrecht in den                                                                                            gieverbrauch linear mit der Masse
Schuhen stehen. Das Kühlungssys-                                                                                            der KSA zunimmt. Dies kann einen
tem unserer Haut funktioniert mit                                                                                           starken Einfluss auf die menschliche
der KSA nicht, weil die gesamte Kör-                                                                                        Thermoregulation haben, die dafür
peroberfläche bedeckt ist.“                                                                                                 sorgt, dass der Körper eine konstante
                                                                                                                            Körperkerntemperatur von etwa 37°C
    Was bedeutet es für die körper-                                                                                         behält. „Eines der wichtigsten Studie-
liche Leistungsfähigkeit, wenn Ein-                                                                                         nergebnisse ist, dass das Tragen der
satzkräfte in Belastungssituationen                                                                                         KSA zu einem massiven Wasserver-
die KSA mit einem Zusatzgewicht von                                                                                         lust führt, weil sich die Schweißrate
über 20 kg tragen? Um diese Frage zu                                                                                        nahezu verdoppelt. Auch die Körper-
beantworten, rekrutierten die For-                                                                                          temperatur ist bis zu zwei Grad Celsius
scher 45 zivile Probanden (Frauen                                                                                           höher als ohne KSA. Es zeigt sich zu-
werden in Folgestudien untersucht)                                                                                          dem, dass die höheren Temperaturen
und teilten diese mittels Vortests in                                                                                       am besten von Sportlern mit guter
vier Probandengruppen mit unter-                                                                                            Ausdauerleistungsfähigkeit toleriert
schiedlichem Trainingszustand ein:                                                                                          werden“, fasst Projektmitarbeiter Lu-

FORSCHUNG AKTUELL #4-2021 - Deutsche Sporthochschule Köln, Presse und Kommunikation                                                                               4
FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021 - PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg S.02
kas Zwingmann die Ergebnisse zusammen. Das ist vor allem auch deshalb                 essante: Während es bei den Tests ohne KSA große Unterschiede zwischen
relevant, weil eine fortschreitende Dehydrierung die Entscheidungsfindung             den unterschiedlich trainierten Probanden gab, glichen sich die Werte mit
und die körperliche Leistung massiv beeinflussen kann. „Da die Einsatzzei-            KSA etwas an, das heißt die Unterschiede fallen geringer aus. Dies könnte
ten von Polizeibeamten oft mehrere Stunden dauern und körperlich intensi-             allerdings zu einem gewissen Teil daran liegen – und hier liegt auch eine
ve Aufgaben beinhalten, unterstreichen unsere Ergebnisse, wie wichtig eine            Limitation der Studie – dass die Stichprobe dieser Studie nicht aus Mitarbei-
ausreichende Rehydrierung während des aktiven                                                                 tern der Strafverfolgungsbehörden gezogen wurde.
Dienstes ist“, bilanziert Zwingmann.                                                                          Es kann daher prinzipiell nicht ausgeschlossen wer-
                                                                                                              den, dass Messungen mit Zivilisten dadurch beein-
    Die Ergebnisse legen nahe, dass der Gesamt-                                                               flusst sind, dass diese Testpersonen nicht gewöhnt
schweißverlust weniger mit dem Fitnesszustand                                                                 sind, eine KSA zu tragen, so die Wissenschaftler.
der Personen, sondern mehr mit der zurückge-
legten Laufdistanz korreliert. Die Schweißrate,                                                                    Schon seit über zehn Jahren arbeitet das Trans-
also der Schweißverlust pro Zeit, unterschied sich                                                            ferzentrum momentum mit der Polizei NRW zusam-
zwischen den Gruppen nämlich nicht signifikant.                                                               men und realisiert Projekte mit dem SEK, der Bereit-
Der Energieverbrauch und somit auch die Wärme-                                                                schaftspolizei, dem Wach- und Wechseldienst, der
produktion waren allerdings bei Testpersonen mit                                                              Fliegerstaffel oder den Beweissicherungs- und Fest-
größerer Körpermasse signifikant höher. Da die                                                                nahmeeinheiten. „Ein entscheidender Teil unserer
Wärmeproduktion aufgrund der KSA nur schwer                                                                   Studien und Projekte ist, dass wir am Ende Empfeh-
kompensiert werden kann, ist gerade bei diesen                                                                lungen für Material und Training abgeben“, erklärt
Personen bei intensiven Aktivitäten mit einer                                                                 Goldmann den Praxistransfer. „Aus der vorliegenden
eingeschränkten Leistungsfähigkeit zu rechnen.                                                                Studie können wir etwa ableiten, dass zusätzliche
Konkret reduzierte sich die sportliche Leistung in                                                            Belüftungsmöglichkeiten in der Ausrüstung für die
den Testungen wie folgt: Beim Retten und Bergen                                                               Kühlung des Körpers notwendig sind, zum Beispiel
stieg die für den Dummy-Test benötigte Zeit mit                                                               durch Reißverschlusssysteme oder Innen- bezie-
KSA um bis zu 15 Prozent, die Gesamtlaufstrecke                                                               hungsweise Rückentaschen für Kühlsysteme und
auf dem Laufband verringerte sich mit KSA um                                                                  Trinkblasen. Hierzu planen wir aktuell eine neue
durchschnittlich 58 Prozent.                                                                                  Studie mit Frauen. Durch die Verwendung von leich-
                                                                                                              terem Material ließe sich das Gesamtgewicht der
    „Der Modellpolizist für den Bereich SEK aus                                                               Ausrüstung reduzieren. Bei langen Einsätzen könnte
unserer Studie ist 1,85 m groß, 80 kg schwer, kann am Beispiel der Bein-              es von Vorteil sein, eine reduzierte KSA zu tragen, um die Masse und damit
streckerkette 2.500 Newton aufbringen und hat im Idealfall eine maximale              die Belastung zu verringern. Zügiges Gehen könnte im Einsatz sinnvoller
Sauerstoffaufnahme von über 50 ml/min/kg“, skizziert Goldmann das „wis-               und ökonomischer sein als das Laufen in der schweren Montur.“ Zudem be-
senschaftliche Ideal“, ein theoretisches Konstrukt. „Tatsache ist, dass sich          tonen die Forscher, dass die Flüssigkeitszufuhr gerade bei langen Einsätzen
das Personal der Polizei generell aus einer eher unfitter werdenden Grund-            und unter erhöhten Außentemperaturen elementar sei. Goldmann: „Da ha-
gesamtheit rekrutiert. Gleichzeitig ist eine gewisse Robustheit und körperli-         ben wir teils ganz praktische Probleme: Zum Beispiel trinken häufig Frauen
che Präsenz im Einsatz von Vorteil. Unsere Tests ergaben, dass Personen, die          extra wenig, weil sie mit der Montur nicht vernünftig auf die Toilette gehen
sowohl ein gewisses Maß an Ausdauer als auch an Muskelkraft aufwiesen, in             können. Wir haben somit auch Überlegungen dazu angestellt, wie praktika-
den Testserien konstant gut performten. Daher lautet hier unsere Empfeh-              ble Lösungen zur schnellen Flüssigkeitsabgabe, speziell für Frauen, ausse-
lung, keine dieser Beanspruchungsformen isoliert, sondern stets in Kombi-             hen könnten, zum Beispiel durch spezielle Reißverschlusskonstruktionen an
nation zu trainieren, das heißt: Herzfrequenz hochfahren und Muskelkräfte             der Hosenrückseite und/oder mobile Toiletten.“
insbesondere an Rumpf und Armen erzeugen wie es zum Beispiel beim Par-
courslaufen oder Crossfit der Fall ist“, sagt Jan-Peter Goldmann. Das Inter-              Text: Julia Neuburg

FORSCHUNG AKTUELL #4-2021 - Deutsche Sporthochschule Köln, Presse und Kommunikation                                                                                   5
FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021 - PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg S.02
PERSON | Sylvain Laborde
                                                                         Herz über Kopf
Entscheidungen unter Zeitdruck treffen, konzentriert bleiben, wenn das Spiel hart wird, Ablenkungen ausblenden, unter Druck einen
   kühlen Kopf bewahren – all diese Fähigkeiten müssen Profi-Sportlerinnen und -Sportler beherrschen, um erfolgreich zu sein. Die
Stichwörter: Selbstregulierung und emotionale Intelligenz. Welche Rolle in diesem Zusammenhang die Aktivität des Vagusnervs – der
die Herzfunktion reguliert – spielt, ist das zentrale Forschungsfeld von Privatdozent Dr. Dr. Sylvain Laborde. Der Sportwissenschaftler
  und Psychologe ist Mitarbeiter der Abteilung Leistungspsychologie und hat vor kurzem seine Antrittsvorlesung im Rahmen seines
                                                    Habilitationsverfahren gehalten.

                                                                                            sowie der Emotionen anderer. Beides ist entscheidend für den Ausgang
                                                                                            eines sportlichen Wettkampfes.“

                                                                                                   Seine eigene vagale Aktivität überprüft der frisch gebackene „Pro-
                                                                                            fessor“ jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen - um 5 Uhr im Sommer
                                                                                            und 6 Uhr im Winter. Dann geht er einen Kilometer joggen, bei Wind und
                                                       KONTAKT                              Wetter. „Ich bringe mein Herz in Schwung, dann bin ich fit für den Tag“,
                                                                                            sagt Laborde. Aufschluss über die Aktivität des Vagusnerves liefert die
                                                       PD Dr. Sylvain Laborde               Herzratenvariabilität – die zeitlichen Variationen zwischen den Herz-
                                                       Psychologisches Institut             schlägen. „Wenn wir müde oder gestresst sind, sinkt die Herzratenva-
                                                       +49 221 4982-5701                    riabilität. Die Konzentration lässt dann nach und die Selbstregulierung
                                                       s.laborde@­dshs-koeln.de
                                                                                            fällt schwerer“, sagt der Wissenschaftler. In seinen Forschungsprojekten
                                                                                            untersucht er, inwiefern spezielle Atemtechniken die vagale Aktivität
                                                                                            beeinflussen. „Unser Hauptfokus liegt auf langsamen Atemtechniken.
     „Man überlebt kein Finale in Wembley ohne heißes Herz und kühlen                       Wenn wir spontan atmen, haben wir 12 bis 20 Atemzyklen pro Minute.
     Kopf.“ Das sagte Italiens Innenverteidiger Giorgio Chiellini vor dem                   Für unsere langsamen Atemtechniken reduzieren wir auf sechs Zyklen
     EM-Finale gegen England. Was es bedeutet, kei-                                                            pro Minute, also um mehr als die Hälfte. Wir signali-
     nen kühlen Kopf zu bewahren hat Zinédine Zidane                                                           sieren damit unserem Gehirn: Halt, stopp, beruhige
     beim WM-Finale 2006 gegen Italien gezeigt: Er                                                             dich! Gleichzeitig steigern wir die vagale Aktivität. Das
     hat seinem Gegenspieler Marco Materazzi einen                                                             funktioniert übrigens auch auf dem Spielfeld: Einfach
     Kopfstoß verpasst und wurde des Platzes verwie-                                                           mal tief durchatmen und den Kopf abkühlen.“
     sen. Frankreich verlor das anschließende Elfme-
     terschießen.                                                                                                       Die Forschungserkenntnisse von Sylvain La-
                                                                                                               borde fließen direkt in seine praktische Tätigkeit als
            „Materazzi hat das sehr klug gemacht. Er                                                           Mentaltrainer ein. „Für mich ist das die perfekte Sym-
     hat Zidane so lange provoziert, bis dem irgend-                                                           biose. Ich liebe die Forschung und die Arbeit mit Men-
     wann der Kragen geplatzt ist. Er wollte nichts an-                                                        schen“, sagt der gebürtige Franzose, der neben seiner
     deres, als dass sich Zidane zu einer unüberlegten                                                         Muttersprache deutsch, englisch, spanisch und italie-
     Handlung hinreißen lässt und es hat geklappt“,                                                            nisch fließend beherrscht. Neben Sportlerinnen und
     sagt Sporthochschul-Wissenschaftler PD Dr. Dr.                                                            Sportlern zählen vor allem Musikerinnen und Musiker
     Sylvain Laborde. Der Ausraster von Zidane war                                                             zu seinem Kundenstamm. „Wir haben festgestellt,
     Grundlage für die Dissertation von Sylvain La-                                                            dass professionelle Musiker*innen und Sportler*innen
     borde, für die der 37-Jährige von der Universität                                                         ähnliche Drucksituationen bewältigen müssen und
     Caen in der Normandie an die Deutsche Spor-                                                               sich die angewandten Stressbewältigungstechniken
     thochschule nach Köln gekommen ist. Der Umzug                                                             sehr gut adaptieren lassen. Mentales Training ist keine
     liegt mittlerweile zwölfeinhalb Jahre zurück und                                                          Magie, es ist Training. Unsere Aufgabe ist es, Routinen
     heute ist der gebürtige Franzose nicht nur promo-                                                         zu entwickeln und in den Alltag zu integrieren, die
     viert sondern auch habilitiert. Sein Forschungs-                                                          sich dann in Wettkampf- oder anderen Drucksituatio-
     schwerpunkt: Spitzenleistung unter Druck. „Mein                                                           nen abrufen lassen.“ Laborde ist selbst Musiker. Unter
     Interesse gilt vor allem der vagalen Aktivität als                                                        dem Namen Enakil veröffentlicht er überwiegend fran-
     Indikator der Selbstregulierung und der emoti-                                                            zösische Musik – er spielt Klavier und singt, gemein-
     onalen Intelligenz als individuelle Differenz der                                                         sam mit einem weiteren weiblichen Gesangspart und
     adaptiven Persönlichkeit“, erklärt Laborde und er-                                                        anderen Musiker*innen, die ebenfalls im Psychologi-
     läutert: „Der Vagusnerv verbindet unser Herz mit                                                          schen Institut arbeiten. „Wir machen vor allem moti-
     unserem Gehirn. Genauer gesagt, mit der Region,                                                           vierende Musik, die man auch beim Sport hören kann.
     in der Entscheidungen getroffen werden und in                                                             Unsere Proben finden hier an der Sporthochschule im
     der die Konzentration gesteuert wird, dem soge-                                                           Musischen Forum statt. Das ist super. Ich liebe die vie-
     nannten präfrontalen Kortex. Ausschlaggebend                                                              len Möglichkeiten hier auf dem Campus.“ Auf dem You-
     dabei ist die Aktivität des Vagusnervs: Je höher                                                          tube-Kanal von PD Dr. Dr. Sylvain Laborde findet man
     das Aktivitätsniveau, desto besser sind meine Ent-                                                        unter anderem ein Video zum internationalen Science
     scheidungen und meine Konzentrationsfähigkeit.                                                            Slam, der 2019 an der Kölner Sportuniversität statt-
     Emotionale Intelligenz beschreibt das Erkennen,                                                           gefunden hat. In dem Video singt Laborde zur Melodie
     Vermitteln und Regulieren der eigenen Emotionen                                  Fotos: Marvin Ruppert    von Sinatras My Way „My heart loves my brain.“ „Ich

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FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021 - PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg S.02
bin ein großer Fan von solchen Formaten. Es gibt nicht viele Möglich-             Lobinger aus der Leistungspsychologie eine Smartphone-App mit Ate-
     keiten für Wissenschaftler*innen, ihre Forschung außerhalb der Uni-               mübungen für Kaderathlet*innen. Das Forschungsprojekt wird durch
     versität zu präsentieren. Ich persönlich finde das aber sehr wichtig, die         das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) gefördert. Der genaue
     Erkenntnisse, die wir durch unsere wissenschaftliche Arbeit gewinnen,             Projekttitel: Ausdauerleistung und Wohlbefinden von Athlet*innen in
     einer möglichst großen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine wis-             Zeiten von COVID-19: Entwicklung und Erprobung eines App-basierten
     senschaftliche Präsentation anders denken, mit Kreativität, Musik und             Trainings mit Atemübung und Biofeedback. „Die Corona-Krise hat bei
     Humor, das macht sehr viel Spaß und man erhält Reaktionen, die man                vielen Athlet*innen eine Verunsicherung in der Lebensplanung und dem
     sonst nicht unmittelbar erfährt.“                                                 Karriereverlauf ausgelöst – im sportlichen und außersportlichen Be-
                                                                                                                            reich. Um Sportlerinnen und Sport-
            Steht Sylvain Laborde nicht                                                                                     ler bestmöglich bei der Bewältigung
     auf der Bühne, im Labor, im Se-                                                                                        der Krise zu unterstützen, beschäf-
     minarraum, am Klavier oder bei                                                                                         tigten wir uns mit der Entwicklung
     einem Coaching, treibt er Sport.                                                                                       und Erprobung eines innovativen
     Am liebsten Extremsport. „Ich                                                                                          App-basierten systematischen Ent-
     bin quasi mein eigener Pro-                                                                                            spannungstrainings. Auf der psychi-
     band“, scherzt der Mitarbeiter                                                                                         schen Ebene zielt dieses Atem- und
     des Psychologischen Instituts.                                                                                         Biofeedback-Training darauf ab, das
     Vor zwei Jahren ist der 37-Jähri-                                                                                      subjektive Wohlbefinden zu steigern,
     ge gemeinsam mit einem Sport-                                                                                          um möglichen psychischen Auswir-
     hochschul-Kollegen auf den                                                                                             kungen und Belastungen der Kri-
     Mont Blanc gestiegen. „Das war                                                                                         sensituation entgegenzuwirken. Auf
     bislang meine größte Herausfor-                                                                                        der Ebene der sportlichen Leistungs-
     derung, weniger sportlich, aber                                                                                        fähigkeit soll das Atemtraining die
     emotional. Ich habe Höhenangst                                                                                         Ausdauerleistung optimieren, indem
     und musste mich wirklich über-                                                                Foto: Marvin Ruppert     es die Lungenkapazität vergrößert“,
     winden, nicht umzukehren. Ich habe immer wieder angehalten und                    erklärt der Wissenschaftler. Es gibt also auch nach der Habilitation schon
     Atemtechniken angewandt und mir versucht vorzustellen, wie fantas-                wieder eine Menge zu tun. Seinen Plan B, für eine Professur nach Frank-
     tisch es sein wird, wenn man oben angekommen ist. Und so war es dann              reich zurückzukehren, hat er erstmal auf Eis gelegt. „Ich fühle mich sehr
     auch. Ein totaler Adrenalin-Push.“ Lässt Corona es zu, ist Laborde min-           wohl hier in Köln und bin glücklich mit meiner Arbeit im Psychologischen
     destens zehn Mal im Jahr bei seiner Familie in Frankreich. Jedes Jahr im          Institut. Ich sehe mich in den nächsten Jahren sehr gerne hier an der
     August fährt er die Etappen der Tour de France in den Pyrenäen nach.              Sporthochschule.“ Und wird es dem Tausendsassa doch einmal zu viel,
     „Ich brauche das einfach als emotionale Herausforderung, als Push. Ist            dann atmet er tief durch.
     der verflogen, suche ich mir ein neues Projekt.“
                                                                                       Text: Lena Overbeck
          In seinem neuesten wissenschaftlichen Projekt entwickelt Laborde
     gemeinsam mit seinen Kolleg*innen Dr. Uirassu Borges und Dr. Babett

    Education                                                                          Honors & Awards

    Habilitation (2019) German Sport University Cologne, Supervision: Prof. Dr.        •   Falling Walls Berlin 2020 – Finalist (Video)
    Dr. Markus Raab; Topic: „Vagal tank theory: a functional approach to self-re-      •   Science Slam DAAD France 2020 – 1st Prize Jury (German Embassy Paris,
    gulation resources, bridging the gap between neurophysiology, cognitive                France) (Video)
    psychology, and social psychology“                                                 •   Teaching Prize 2019 - German Sport University – Category “Seminar” (2nd)
    PhD in Psychology (2019) European PhD, Normandie Université Caen / German              (Topic: Mental Training)
    Sport University Cologne; Supervision: Prof. Dr. Fabrice Dosseville, PhD Thesis:   •   Science Slam “Ma Thèse en 180s” Region Normandy, France; 1st Prize Jury,
    „Slow-paced breathing and cardiac vagal activity: Influence on stress regulati-        “The 3Rs of the Vagal Tank: Resting, reactivity, and recovery”, 2019 (Video)
    on, sleep, and cognitive executive performance”                                    •   Science Slam DAAD – German Embassy Paris – Public Prize – “The love story
    PhD in Sport Science (2011) European PhD, University of Caen (France) and              between the heart and the brain”. 2019 (Video)
    German Sport University, Cologne (Germany); PhD Supervisors: Prof. Dr. Luc         •   Young Investigator Award, Oral Presentation (2nd prize), FEPSAC (European
    Collard (Caen) and Prof. Dr. Dr. Markus Raab (Cologne)                                 Federation of Sport Psychology), Madeira (Portugal), 2011
    PhD thesis: „Psychological Factors and Performance: The Influence of Emotions      •   PhD poster Award University of Caen, France, 2011
    on Athletes’ Decision Making”
    Master in Psychology (2010) University of Caen (France): Social and Organiza-
    tional Psychology; Highest Class Average
    Master in Sport Science (2007)
    •     Master 2 2006-2007 University of Caen, France
    Sport Psychology, thesis: „Influence of Laterality in Archery”
    •     Master 1 2005-2006 University of Las Palmas de Gran Canaria, Spain
    Sport Physiology, thesis: „Physiological Influence of Pedal Rate Choice in
    Cycling”

FORSCHUNG AKTUELL #4-2021 - Deutsche Sporthochschule Köln, Presse und Kommunikation                                                                                       7
FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021 - PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg S.02
NEWS
                      Online-Themenpaket zu den Olympischen und Paralympischen Spielen
                      Interessante Daten und Fakten, Hintergrund- und Expert*innenwissen zu den Olympischen und Paralympischen Spie-
                      len in einem Paket: Zum Beispiel gibt Dr. Christoph Bertling vom Institut für Kommunikations- und Medienforschung
                      spannende Einblicke in die „Künstliche Intelligenz in der Sportberichterstattung“ und Prof. Thomas Abel, Professor für
                      Paralympischen Sport, spricht über Fairness und Chancengleichheit im Sport.
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                      Ein „Riss“ durch die Sportpolitik
                      Seit 2009 beschäftigt sich Prof. Jürgen Mittag zusammen mit den Mitarbeitenden des Instituts für Europäische Sportent-
                      wicklung und Freizeitforschung mit der Zukunft der europäischen Sportpolitik. Im Projekt „EU Sports Policy: Assessment
                      and Possible Ways forward“ betrachtet das Forscher*innen-Team die Entwicklung der europäischen Sportpolitik seit
                      2009. Die Ergebnisse der Studie zur Zukunft der europäischen Sportpolitik wurden nun im EU-Parlament vorgestellt.
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                      Wie viel Zufall steckt im Profifußball?
                      Ein Team des Instituts für Trainingswissenschaft und Sportinformatik hat insgesamt 7.263 Tore der englischen Premier
                      League in den Saisons 2012/13 bis 2018/19 analysiert. Ihr Ergebnis: Bei nahezu jedem zweiten Tor (46 Prozent) konn-
                      te einen Zufallseinfluss identifiziert werden. Zudem ist der Anteil an Zufallstoren bei schwächeren Mannschaften sowie
                      bei einem unentschiedenen Zwischenstand stärker ausgeprägt und hängt von der genauen Spielsituation ab.
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                      Forschung im Genre Tanzfilm und Virtual Reality
                      Wie kann Tanz mit Virtual-Reality-Technologie interagieren? Diese Frage bearbeitete die israelische Philosophin,
                      Choreografin und Dramaturgin Dr. Einav Katan-Schmid im Rahmen eines künstlerischen Forschungsprojektes mit
                      Studierenden des M.A. Tanz der Deutschen Sporthochschule Köln. Die Ergebnisse des Projektes wurden im Rahmen von
                      Moovy, dem 5. Kölner Tanzfilmfestival, zwischen dem 23. und 25. Juli präsentiert.
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                      So gesund ist das Handwerk
                      Die Deutschen klagen zunehmend über Bewegungsmangel und Stress. Doch eine Berufsgruppe lebt gesund und ist
                      zufriedener als der Durchschnitt der Gesellschaft. Handwerkerinnen und Handwerker sind in Beruf und Freizeit aktiver
                      und setzen Bewegung und Sport zur Stressbewältigung ein. Dies ist das Ergebnis einer deutschlandweiten, repräsenta-
                      tiven Studie in Zusammenarbeit der IKK classic und der Deutschen Sporthochschule Köln.
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PODCAST
                      „Eine Runde mit...“ Dr. Petra Guardiera: Folge #6 - Schulsport
                      Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn; in Pandemiezeiten hat er kaum stattgefunden: der Schulsport. Dr. Petra
                      Guardiera, Institut für Sportdidaktik und Schulsport, erklärt, was verloren geht, wenn Schulsport wegfällt und welche
                      Schüler*innen besonders darunter leiden. Außerdem spricht sie darüber, wie sich Sportunterricht verändern muss und
                      welche Rolle Digitalisierung und eine individuelle Notengebung in diesem Prozess spielen.
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                      „Eine Runde mit...“ Prof. Stephan Wassong: Folge #7 - Die Olympische Idee
                      Vor 129 Jahren hatte ein französischer Sportfunktionär eine verrückte Idee: Er wollte die antiken Olympischen Spiele
                      der Griechen wiederbeleben. Seine Idee lebt bis heute – allerdings etwas anders, als sich Pierre de Coubertin die Spie-
                      le 1892 vorgestellt hat. Mit Prof. Stephan Wassong, Leiter des Instituts für Sportgeschichte der Deutschen Sporthoch-
                      schule Köln und Experte für die Lehre Coubertins, sprechen wir über die Geschichte und die Zukunft der Spiele.
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 IMPRESSUM
 Redaktion: Deutsche Sporthochschule Köln, Stabsstelle Akademische Planung und Steuerung, Abt. Presse und Kommunikation
 Am Sportpark Müngersdorf 6 | 50933 Köln, Telefon: +49 (0)221 4982-3850, E-Mail: presse@dshs-koeln.de, www.dshs-koeln.de/forschungaktuell
FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021 - PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg S.02 FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021 - PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg S.02
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