FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021 - PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg S.02
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FORSCHUNG AKTUELL # 4-2021 Der Forschungsnewsletter der Deutschen Sporthochschule Köln INHALT PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg S.02 PROJEKT | Echt heiß: die Körperschutzausstattung der Polizei S.04 PERSON | PD Dr. Dr. Sylvain Laborde: Herz über Kopf S.06 PODCAST & NEWS S.08
PAPER | Eltern-Coach-Kind: gemeinsam zum Erfolg Manchmal kommt es beim Jugendfußball zu skurrilen Situationen. Etwa dann, wenn Eltern plötzlich die Schiedsrichter*innen belei- digen oder die Entscheidungen der Trainer*innen in Frage stellen, wenn der eigene Schützling nicht die volle Spielzeit zum Einsatz kommt. Woher kommt dieses Verhalten? Und wie steht es um die Unterstützung, die Eltern ihren Kindern geben? Eine umfangreiche Befragung und Analyse des Psychologischen Instituts der Sporthochschule liefert erste Anhaltspunkte. ler*innen sich wohl fühlen und insgesamt eine vorteilhafte Talentumgebung gestaltet wird“, erklärt Valeria Eckardt. Eine umfangreiche Befragung und Analyse, in der die Sichtweise von Eltern, Kindern und Trainer*innen ein- fließt, liefert nun erste Anhaltspunkte, um das Zusammenspiel dieser drei Gruppen besser zu verstehen. Die Ergebnisse wurden jüngst unter dem Titel „Three perspectives on parental support in youth soccer: Children, parents, and coaches“ im International Journal of Sports Science & Coaching veröf- fentlicht. „Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojekts war es, die Wahrneh- mung des elterlichen Unterstützungsverhaltens sowie das Verhalten am KONTAKT Spielfeldrand zu untersuchen, und zwar aus den Perspektiven von Kindern, Eltern und Trainer*innen. Dabei haben wir uns auf die Zufriedenheit der drei Dr. Babett Lobinger Akteure mit dem Verhalten der Eltern konzentriert und uns bewusst für einen Psychologisches Institut multi-perspektivischen Ansatz entschieden, um aus einer Fülle an Daten zu +49 221 4982-5700 schöpfen. Dies wird in bisherigen Studien zumeist nicht umgesetzt und führt lobinger@dshs-koeln.de zu einer isolierten Betrachtung der beteiligten Akteure“, beschreibt Dr. Ba- Valeria Eckardt bett Lobinger. Psychologisches Institut In den drei verschiedenen Studien des Psychologischen Instituts wur- v.eckardt34@googlemail.com den insgesamt 480 Elternteile, 241 Trainer*innen und 371 Kinder im Alter zwischen 8 und 16 Jahren aus verschiedenen Leistungsniveaus im Jugend- fußball zu ihrer Zufriedenheit mit der Unterstützung der Eltern befragt. Be- Auf Fußballplätzen sorgen nicht nur raffinierte Spielzüge oder imposan- teiligt an der Untersuchung waren Akteure aus dem Fußball-Amateurbereich te Tore für Schlagzeilen, auch von Ausschreitungen liest man immer wieder. und aus einem Fußball-Nachwuchsleistungszentrum, in dem ausschließlich Dabei stehen nicht nur gewaltbereite Fans bei Spielen in der Bundesliga im Nachwuchsspieler trainieren, die zuvor durch einen Scout ausgewählt wur- Mittelpunkt, sondern manchmal auch Eltern, die bei Spielen ihrer Schütz- den. In der ersten Studie wurden Werte identifiziert, die eine Aussage da- linge an der Seitenlinie auffällig werden. Sie beleidigen Schiedsrichter*in- rüber zulassen, wie zufrieden die befragten Personengruppen mit der Un- nen, stellen die Entscheidungen des Trainers/ der Trainerin in Frage oder terstützung der Eltern auf sozialer Ebene sind. Generell, so beschreiben die treiben ihre eigenen Kinder mit Technik- und Taktik-Tipps zur Weißglut. Wissenschaftlerinnen, lässt sich die soziale Unterstützung der Eltern in drei Woher kommt dieses Verhalten und wie steht es um die Unterstützung, die Bereiche unterteilen: (1) Emotionaler Support, also die Kinder zum Beispiel Eltern ihren Kindern geben? Wie sehen sich Eltern selbst an der Seitenlinie dabei unterstützen, mit einer Niederlage umzugehen. (2) Instrumentelle und warum stimmt ihre Selbst- Unterstützung, beispielsweise wahrnehmung manchmal nicht durch Fahrgemeinschaften oder mit der Außenwahrnehmung das Waschen von Trikots. (3) von Trainer*innen oder Kindern Unterstützung im Informations- überein? fluss, das heißt: durch Kommuni- kation mit allen Beteiligten Kon- Für Fragen wie diese suchen flikten vorbeugen oder zu deren Dr. Babett Lobinger und ihre Lösung beitragen. Promotionsstudentin Valeria Eckardt vom Psychologischen „Unsere erste Befragung hat Institut der Deutschen Spor- gezeigt, dass die emotionale thochschule Köln Antworten. Unterstützung und die Interak- Sie möchten herausfinden, ob tion und Kommunikation an der die Unterstützung der Eltern Seitenlinie besonders relevante von Kind, Trainer*in und von Einflussgrößen für die Zufrieden- den Eltern selbst unterschied- heit mit dem Verhalten der Eltern lich wahrgenommen wird und sind. Deshalb sind wir in unseren wie man die Kommunikation Folgestudien vorwiegend diesen zwischen allen Beteiligten verbessern kann. Bereichen nachgegangen“, erklärt Dr. Babett Lobinger. So sollten Eltern im Fragebogen der Folgestudien 2 und 3 beispielsweise ihr eigenes Verhalten „Uns ist es wichtig, einen Beitrag dazu zu leisten, die Beziehung zwi- und ihre Emotionen am Spielfeldrand auf einer Skala von 1 (gar nicht zu- schen Trainer*innen, Eltern und Kindern zu optimieren, weil eine positive frieden) bis 5 (sehr zufrieden) einordnen. Trainer*innen und Kinder wurden Beziehung aller Beteiligten zueinander dazu beiträgt, dass die jungen Sport- ebenfalls zum Verhalten der Eltern befragt. Eine Frage an die Kinder laute- FORSCHUNG AKTUELL #4-2021 - Deutsche Sporthochschule Köln, Presse und Kommunikation 2
te beispielsweise: „Die Art, wie meine Eltern sich gegenüber anderen Eltern Kinder und Jugendliche sind tendenziell zufriedener mit der Unterstützung verhalten, macht mich…“. Statt eine Zahl anzugeben, antworteten die teil- der Eltern. Dieses Ergebnis bestätigt vorherige Studien, die ergeben haben, nehmenden Kinder mithilfe einer fünfstufigen Skala mit Smileys von bis ☺ dass die emotionale Belastung für Eltern bei jüngeren Kindern (6 bis 13 ☹ . Zusätzlich wurden bestehende Kommunikationsmaßnahmen und Unter- Jahre) höher ist. Eine wichtige Erkenntnis für mögliche Coaching- oder Un- stützungsangebote auf Vereinsebene und demografische Angaben wie Alter, terstützungsangebote. Die Ergebnisse ihrer aktuellen Studie wollen die Wis- Geschlecht, eigene sportliche Vergangenheit oder monatliche Ausgaben für senschaftlerinnen des Psychologischen Instituts als Grundlage für weitere den Sport abgefragt. In einer dritten Studie wurden Akteure im professionel- Untersuchungen nutzen. Ihr Ziel ist es, die Beziehung zwischen Eltern, Kin- len Sportumfeld befragt. In dern und Trainer*innen mit Bera- diesem Fall Eltern, Kinder und tung und gezielten Coachingange- Trainer*innen einer Fußball- boten langfristig zu unterstützen. schule, die an einen Profiver- „Es geht uns bei der Idee, Unter- ein mit professionellen Struk- stützung anzubieten, nicht darum, turen angegliedert ist. Die das Verhalten der Eltern per se zu Ergebnisse der dritten Studie verändern. Wir wollen vielmehr wurden mit denen der zweiten Situationen identifizieren, die verglichen, um Unterschiede Eltern und Trainer*innen in der im Umgang zwischen professi- Kommunikation und Interaktion onellem und Amateur-Umfeld als herausfordernd erleben. Eine zu erforschen. Lösung könnte sein, die Kommuni- kation zwischen Trainer*innen und Die Ergebnisse zeigen: Eltern sowie die Elternarbeit zu Eltern und Kinder sind über- optimieren und insgesamt für mehr wiegend zufrieden mit der Transparenz zu sorgen. Eine gute Unterstützung, die sie geben Zusammenarbeit erhöht bei allen oder erhalten – unabhängig vom Leistungsniveau. Trainer*innen hingegen Beteiligten die Zufriedenheit und kann die sportliche Leistung fördern“, sagt scheinen noch Optimierungsbedarf zu sehen. Die Trainer*innen des Nach- Lobinger. Wenn das gelingt, stünden auch wieder die Spielzüge im Mittel- wuchsleistungszentrums waren weniger zufrieden mit der Unterstützung punkt und nicht das Randgeschehen an der Seitenlinie oder auf der Tribüne. durch die Eltern verglichen mit dem Amateur-Bereich, was die Wissenschaft- lerinnen überrascht hat.„Wir hatten vermutet, dass die Trainer*innen im Mehr zum Thema „Eltern im Sport“ erfahren Sie in Folge 4 des Wissen- Fußball-Nachwuchsleistungszentrum eher mit der Unterstützung der Eltern schaftspodcasts „Eine Runde mit…“. In dieser Episode ist Dr. Babett Lobinger, zufrieden sind, da es sich dort um ein hoch professionalisiertes Umfeld han- Autorin der Studie, zu Gast. Im Forschungsblog von Promotionsstudentin Va- delt, in dem alle Akteure für die Entwicklung des Kindes kooperieren müs- leria Eckardt lesen Sie mehr aus dem Leben einer jungen Wissenschaftlerin – sen. Die Ergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass es besonders in diesem Herausforderungen, Erfolgserlebnisse und Faszination für das Thema „Eltern Leistungsumfeld eines noch stärkeren Austausches zwischen Eltern und Trai- im Fußball“. ner*innen bedarf, wie elterliche Unterstützung aussehen sollte oder darf“, sagt Eckardt. Die Studien zeigen auch, dass die Zufriedenheit der Kinder mit Text: Marilena Werth dem Verhalten ihrer Eltern offenbar mit steigendem Alter zunimmt. Ältere FORSCHUNG AKTUELL #4-2021 - Deutsche Sporthochschule Köln, Presse und Kommunikation 3
PROJEKT | Echt heiß: die Körperschutzausstattung der Polizei Mehr als 20 Kilogramm wiegt die komplette Körperschutzausstattung (KSA) für Polizist*innen im Einsatz. Vor allem bei der Bereit- schaftspolizei, die etwa bei Fußballspielen, Castor-Transporten oder Demonstrationen aktiv wird, ist die dunkle Montur häufig zu se- hen. Die Ausrüstung bietet Schutz vor Schlägen, Schüssen, Feuer, Säure und vielem mehr. Polizist*innen tragen die KSA häufig mehr- mals die Woche über viele Stunden hinweg. Das zusätzliche Gewicht und die motorischen Einschränkungen, die damit verbunden sind, wirken sich massiv auf die Leistungsfähigkeit der Einsatzkräfte aus. Zu diesen Effekten haben Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln eine Studie durchgeführt; die Ergebnisse wurden nun in zwei Artikeln in Fachzeitschriften veröffentlicht. Ausdauertrainierte, Kraftsportler, Kraft-Ausdauer-Sportler und eher wenig Trainierte. Als Vergleichswerte zur Einteilung in die Kategorien dienten Da- ten des Spezialeinsatzkommandos (SEK). Die 45 Männer durchliefen eine definierte Testbatterie zweimal innerhalb eines recht kurzen Zeitraums – einmal in voller Montur und einmal in normaler Sportbekleidung. Beim Test mit der KSA trugen die Probanden: Helm, Sturmhaube, ballistische Weste, Schlag- und Stichschutzweste, Protektoren für Schultern, Unterarme, Knie und Schienbeine, flammhemmende Jacke und Hose, Einsatzstiefel, System- KONTAKT gürtel inkl. Ausrüstung wie Reizgassprühgerät, Taschenlampe und Hand- fesseln. Die Masse der Bewaffnung wurde mit acht Sandsäcken zu je 500 g Dr. Jan-Peter Goldmann simuliert. Die Gesamtmasse der KSA betrug 20,9 kg. Per Body- und Fuß-Scan Institut für Biomechanik erhoben die Forscher zunächst verschiedene Parameter zu äußerer Gestalt und Orthopädie und Form des Körpers der Probanden. Die Studienteilnehmer absolvierten +49 221 4982-7670 dann eine Rettungssimulation mit einem 70 kg schweren Dummy und einen goldmann@dshs-koeln.de Ausbelastungstest mit Atemgasanalyse (Stufentest) auf einem Laufband Lukas Zwingmann mit integrierten Kraftsensoren. Die Teilnehmer wurden vorher und nachher Institut für Kreislauf- gewogen, um den Schweißverlust und die Schweißrate zu untersuchen. Die forschung und Sportmedizin Körpertemperatur wurde kontinuierlich über das Trommelfell gemessen. Der +49 221 4982-6124 Energieaufwand wurde aus der Atemgasanalyse abgeleitet. Im Anschluss l.zwingmann@dshs-koeln.de wurden die Daten der beiden Durchläufe für jeden Probanden verglichen und es wurde auch nach Unterschieden zwischen den vier Probandengruppen mit unterschiedlichem Trainingszustand gesucht. Bei der Interpretation der Er- In einer groß angelegten, disziplinübergreifenden Studie haben Wis- gebnisse nahmen die Forscher vor allem zwei Dinge in den Blick: die Thermo- senschaftler des Deutschen Forschungszentrums für Leistungssport Köln regulation und die körperliche Leistungsfähigkeit. (momentum) die Körperschutzausstattung der Polizei NRW in den Fokus ge- nommen. Die Forschungsfrage lautete: Wie wirkt sich die ca. 20 Kilogramm Das hohe Gewicht, das große Volumen und die geringe Durchlässigkeit schwere KSA auf die sportmotorische Leistungsfähigkeit der Beamten aus? der Körperschutzausstattung stellen ein erhebliches Handicap für diejenigen Aufgrund ihrer sehr hohen Schutz- dar, die bei beruflichen Tätigkeiten funktion ist die KSA extrem hitze- stark auf ausreichenden Schutz vor beständig und gleichzeitig wenig äußeren Reizen oder Gefahren ange- atmungsaktiv. „Das heißt“, erklärt wiesen sind. Denn die KSA provoziert Projektleiter Dr. Jan-Peter Gold- sowohl einen erhöhten Energiever- mann, „der Schweißverlust bei Be- brauch als auch eine erhöhte Wärme- lastung ist extrem hoch. Bei einem produktion. Frühere Studien konnten Selbsttest auf dem Laufband hatte zeigen, dass der metabolische Ener- ich das Wasser regelrecht in den gieverbrauch linear mit der Masse Schuhen stehen. Das Kühlungssys- der KSA zunimmt. Dies kann einen tem unserer Haut funktioniert mit starken Einfluss auf die menschliche der KSA nicht, weil die gesamte Kör- Thermoregulation haben, die dafür peroberfläche bedeckt ist.“ sorgt, dass der Körper eine konstante Körperkerntemperatur von etwa 37°C Was bedeutet es für die körper- behält. „Eines der wichtigsten Studie- liche Leistungsfähigkeit, wenn Ein- nergebnisse ist, dass das Tragen der satzkräfte in Belastungssituationen KSA zu einem massiven Wasserver- die KSA mit einem Zusatzgewicht von lust führt, weil sich die Schweißrate über 20 kg tragen? Um diese Frage zu nahezu verdoppelt. Auch die Körper- beantworten, rekrutierten die For- temperatur ist bis zu zwei Grad Celsius scher 45 zivile Probanden (Frauen höher als ohne KSA. Es zeigt sich zu- werden in Folgestudien untersucht) dem, dass die höheren Temperaturen und teilten diese mittels Vortests in am besten von Sportlern mit guter vier Probandengruppen mit unter- Ausdauerleistungsfähigkeit toleriert schiedlichem Trainingszustand ein: werden“, fasst Projektmitarbeiter Lu- FORSCHUNG AKTUELL #4-2021 - Deutsche Sporthochschule Köln, Presse und Kommunikation 4
kas Zwingmann die Ergebnisse zusammen. Das ist vor allem auch deshalb essante: Während es bei den Tests ohne KSA große Unterschiede zwischen relevant, weil eine fortschreitende Dehydrierung die Entscheidungsfindung den unterschiedlich trainierten Probanden gab, glichen sich die Werte mit und die körperliche Leistung massiv beeinflussen kann. „Da die Einsatzzei- KSA etwas an, das heißt die Unterschiede fallen geringer aus. Dies könnte ten von Polizeibeamten oft mehrere Stunden dauern und körperlich intensi- allerdings zu einem gewissen Teil daran liegen – und hier liegt auch eine ve Aufgaben beinhalten, unterstreichen unsere Ergebnisse, wie wichtig eine Limitation der Studie – dass die Stichprobe dieser Studie nicht aus Mitarbei- ausreichende Rehydrierung während des aktiven tern der Strafverfolgungsbehörden gezogen wurde. Dienstes ist“, bilanziert Zwingmann. Es kann daher prinzipiell nicht ausgeschlossen wer- den, dass Messungen mit Zivilisten dadurch beein- Die Ergebnisse legen nahe, dass der Gesamt- flusst sind, dass diese Testpersonen nicht gewöhnt schweißverlust weniger mit dem Fitnesszustand sind, eine KSA zu tragen, so die Wissenschaftler. der Personen, sondern mehr mit der zurückge- legten Laufdistanz korreliert. Die Schweißrate, Schon seit über zehn Jahren arbeitet das Trans- also der Schweißverlust pro Zeit, unterschied sich ferzentrum momentum mit der Polizei NRW zusam- zwischen den Gruppen nämlich nicht signifikant. men und realisiert Projekte mit dem SEK, der Bereit- Der Energieverbrauch und somit auch die Wärme- schaftspolizei, dem Wach- und Wechseldienst, der produktion waren allerdings bei Testpersonen mit Fliegerstaffel oder den Beweissicherungs- und Fest- größerer Körpermasse signifikant höher. Da die nahmeeinheiten. „Ein entscheidender Teil unserer Wärmeproduktion aufgrund der KSA nur schwer Studien und Projekte ist, dass wir am Ende Empfeh- kompensiert werden kann, ist gerade bei diesen lungen für Material und Training abgeben“, erklärt Personen bei intensiven Aktivitäten mit einer Goldmann den Praxistransfer. „Aus der vorliegenden eingeschränkten Leistungsfähigkeit zu rechnen. Studie können wir etwa ableiten, dass zusätzliche Konkret reduzierte sich die sportliche Leistung in Belüftungsmöglichkeiten in der Ausrüstung für die den Testungen wie folgt: Beim Retten und Bergen Kühlung des Körpers notwendig sind, zum Beispiel stieg die für den Dummy-Test benötigte Zeit mit durch Reißverschlusssysteme oder Innen- bezie- KSA um bis zu 15 Prozent, die Gesamtlaufstrecke hungsweise Rückentaschen für Kühlsysteme und auf dem Laufband verringerte sich mit KSA um Trinkblasen. Hierzu planen wir aktuell eine neue durchschnittlich 58 Prozent. Studie mit Frauen. Durch die Verwendung von leich- terem Material ließe sich das Gesamtgewicht der „Der Modellpolizist für den Bereich SEK aus Ausrüstung reduzieren. Bei langen Einsätzen könnte unserer Studie ist 1,85 m groß, 80 kg schwer, kann am Beispiel der Bein- es von Vorteil sein, eine reduzierte KSA zu tragen, um die Masse und damit streckerkette 2.500 Newton aufbringen und hat im Idealfall eine maximale die Belastung zu verringern. Zügiges Gehen könnte im Einsatz sinnvoller Sauerstoffaufnahme von über 50 ml/min/kg“, skizziert Goldmann das „wis- und ökonomischer sein als das Laufen in der schweren Montur.“ Zudem be- senschaftliche Ideal“, ein theoretisches Konstrukt. „Tatsache ist, dass sich tonen die Forscher, dass die Flüssigkeitszufuhr gerade bei langen Einsätzen das Personal der Polizei generell aus einer eher unfitter werdenden Grund- und unter erhöhten Außentemperaturen elementar sei. Goldmann: „Da ha- gesamtheit rekrutiert. Gleichzeitig ist eine gewisse Robustheit und körperli- ben wir teils ganz praktische Probleme: Zum Beispiel trinken häufig Frauen che Präsenz im Einsatz von Vorteil. Unsere Tests ergaben, dass Personen, die extra wenig, weil sie mit der Montur nicht vernünftig auf die Toilette gehen sowohl ein gewisses Maß an Ausdauer als auch an Muskelkraft aufwiesen, in können. Wir haben somit auch Überlegungen dazu angestellt, wie praktika- den Testserien konstant gut performten. Daher lautet hier unsere Empfeh- ble Lösungen zur schnellen Flüssigkeitsabgabe, speziell für Frauen, ausse- lung, keine dieser Beanspruchungsformen isoliert, sondern stets in Kombi- hen könnten, zum Beispiel durch spezielle Reißverschlusskonstruktionen an nation zu trainieren, das heißt: Herzfrequenz hochfahren und Muskelkräfte der Hosenrückseite und/oder mobile Toiletten.“ insbesondere an Rumpf und Armen erzeugen wie es zum Beispiel beim Par- courslaufen oder Crossfit der Fall ist“, sagt Jan-Peter Goldmann. Das Inter- Text: Julia Neuburg FORSCHUNG AKTUELL #4-2021 - Deutsche Sporthochschule Köln, Presse und Kommunikation 5
PERSON | Sylvain Laborde Herz über Kopf Entscheidungen unter Zeitdruck treffen, konzentriert bleiben, wenn das Spiel hart wird, Ablenkungen ausblenden, unter Druck einen kühlen Kopf bewahren – all diese Fähigkeiten müssen Profi-Sportlerinnen und -Sportler beherrschen, um erfolgreich zu sein. Die Stichwörter: Selbstregulierung und emotionale Intelligenz. Welche Rolle in diesem Zusammenhang die Aktivität des Vagusnervs – der die Herzfunktion reguliert – spielt, ist das zentrale Forschungsfeld von Privatdozent Dr. Dr. Sylvain Laborde. Der Sportwissenschaftler und Psychologe ist Mitarbeiter der Abteilung Leistungspsychologie und hat vor kurzem seine Antrittsvorlesung im Rahmen seines Habilitationsverfahren gehalten. sowie der Emotionen anderer. Beides ist entscheidend für den Ausgang eines sportlichen Wettkampfes.“ Seine eigene vagale Aktivität überprüft der frisch gebackene „Pro- fessor“ jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen - um 5 Uhr im Sommer und 6 Uhr im Winter. Dann geht er einen Kilometer joggen, bei Wind und KONTAKT Wetter. „Ich bringe mein Herz in Schwung, dann bin ich fit für den Tag“, sagt Laborde. Aufschluss über die Aktivität des Vagusnerves liefert die PD Dr. Sylvain Laborde Herzratenvariabilität – die zeitlichen Variationen zwischen den Herz- Psychologisches Institut schlägen. „Wenn wir müde oder gestresst sind, sinkt die Herzratenva- +49 221 4982-5701 riabilität. Die Konzentration lässt dann nach und die Selbstregulierung s.laborde@dshs-koeln.de fällt schwerer“, sagt der Wissenschaftler. In seinen Forschungsprojekten untersucht er, inwiefern spezielle Atemtechniken die vagale Aktivität beeinflussen. „Unser Hauptfokus liegt auf langsamen Atemtechniken. „Man überlebt kein Finale in Wembley ohne heißes Herz und kühlen Wenn wir spontan atmen, haben wir 12 bis 20 Atemzyklen pro Minute. Kopf.“ Das sagte Italiens Innenverteidiger Giorgio Chiellini vor dem Für unsere langsamen Atemtechniken reduzieren wir auf sechs Zyklen EM-Finale gegen England. Was es bedeutet, kei- pro Minute, also um mehr als die Hälfte. Wir signali- nen kühlen Kopf zu bewahren hat Zinédine Zidane sieren damit unserem Gehirn: Halt, stopp, beruhige beim WM-Finale 2006 gegen Italien gezeigt: Er dich! Gleichzeitig steigern wir die vagale Aktivität. Das hat seinem Gegenspieler Marco Materazzi einen funktioniert übrigens auch auf dem Spielfeld: Einfach Kopfstoß verpasst und wurde des Platzes verwie- mal tief durchatmen und den Kopf abkühlen.“ sen. Frankreich verlor das anschließende Elfme- terschießen. Die Forschungserkenntnisse von Sylvain La- borde fließen direkt in seine praktische Tätigkeit als „Materazzi hat das sehr klug gemacht. Er Mentaltrainer ein. „Für mich ist das die perfekte Sym- hat Zidane so lange provoziert, bis dem irgend- biose. Ich liebe die Forschung und die Arbeit mit Men- wann der Kragen geplatzt ist. Er wollte nichts an- schen“, sagt der gebürtige Franzose, der neben seiner deres, als dass sich Zidane zu einer unüberlegten Muttersprache deutsch, englisch, spanisch und italie- Handlung hinreißen lässt und es hat geklappt“, nisch fließend beherrscht. Neben Sportlerinnen und sagt Sporthochschul-Wissenschaftler PD Dr. Dr. Sportlern zählen vor allem Musikerinnen und Musiker Sylvain Laborde. Der Ausraster von Zidane war zu seinem Kundenstamm. „Wir haben festgestellt, Grundlage für die Dissertation von Sylvain La- dass professionelle Musiker*innen und Sportler*innen borde, für die der 37-Jährige von der Universität ähnliche Drucksituationen bewältigen müssen und Caen in der Normandie an die Deutsche Spor- sich die angewandten Stressbewältigungstechniken thochschule nach Köln gekommen ist. Der Umzug sehr gut adaptieren lassen. Mentales Training ist keine liegt mittlerweile zwölfeinhalb Jahre zurück und Magie, es ist Training. Unsere Aufgabe ist es, Routinen heute ist der gebürtige Franzose nicht nur promo- zu entwickeln und in den Alltag zu integrieren, die viert sondern auch habilitiert. Sein Forschungs- sich dann in Wettkampf- oder anderen Drucksituatio- schwerpunkt: Spitzenleistung unter Druck. „Mein nen abrufen lassen.“ Laborde ist selbst Musiker. Unter Interesse gilt vor allem der vagalen Aktivität als dem Namen Enakil veröffentlicht er überwiegend fran- Indikator der Selbstregulierung und der emoti- zösische Musik – er spielt Klavier und singt, gemein- onalen Intelligenz als individuelle Differenz der sam mit einem weiteren weiblichen Gesangspart und adaptiven Persönlichkeit“, erklärt Laborde und er- anderen Musiker*innen, die ebenfalls im Psychologi- läutert: „Der Vagusnerv verbindet unser Herz mit schen Institut arbeiten. „Wir machen vor allem moti- unserem Gehirn. Genauer gesagt, mit der Region, vierende Musik, die man auch beim Sport hören kann. in der Entscheidungen getroffen werden und in Unsere Proben finden hier an der Sporthochschule im der die Konzentration gesteuert wird, dem soge- Musischen Forum statt. Das ist super. Ich liebe die vie- nannten präfrontalen Kortex. Ausschlaggebend len Möglichkeiten hier auf dem Campus.“ Auf dem You- dabei ist die Aktivität des Vagusnervs: Je höher tube-Kanal von PD Dr. Dr. Sylvain Laborde findet man das Aktivitätsniveau, desto besser sind meine Ent- unter anderem ein Video zum internationalen Science scheidungen und meine Konzentrationsfähigkeit. Slam, der 2019 an der Kölner Sportuniversität statt- Emotionale Intelligenz beschreibt das Erkennen, gefunden hat. In dem Video singt Laborde zur Melodie Vermitteln und Regulieren der eigenen Emotionen Fotos: Marvin Ruppert von Sinatras My Way „My heart loves my brain.“ „Ich FORSCHUNG AKTUELL #4-2021 - Deutsche Sporthochschule Köln, Presse und Kommunikation 6
bin ein großer Fan von solchen Formaten. Es gibt nicht viele Möglich- Lobinger aus der Leistungspsychologie eine Smartphone-App mit Ate- keiten für Wissenschaftler*innen, ihre Forschung außerhalb der Uni- mübungen für Kaderathlet*innen. Das Forschungsprojekt wird durch versität zu präsentieren. Ich persönlich finde das aber sehr wichtig, die das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) gefördert. Der genaue Erkenntnisse, die wir durch unsere wissenschaftliche Arbeit gewinnen, Projekttitel: Ausdauerleistung und Wohlbefinden von Athlet*innen in einer möglichst großen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine wis- Zeiten von COVID-19: Entwicklung und Erprobung eines App-basierten senschaftliche Präsentation anders denken, mit Kreativität, Musik und Trainings mit Atemübung und Biofeedback. „Die Corona-Krise hat bei Humor, das macht sehr viel Spaß und man erhält Reaktionen, die man vielen Athlet*innen eine Verunsicherung in der Lebensplanung und dem sonst nicht unmittelbar erfährt.“ Karriereverlauf ausgelöst – im sportlichen und außersportlichen Be- reich. Um Sportlerinnen und Sport- Steht Sylvain Laborde nicht ler bestmöglich bei der Bewältigung auf der Bühne, im Labor, im Se- der Krise zu unterstützen, beschäf- minarraum, am Klavier oder bei tigten wir uns mit der Entwicklung einem Coaching, treibt er Sport. und Erprobung eines innovativen Am liebsten Extremsport. „Ich App-basierten systematischen Ent- bin quasi mein eigener Pro- spannungstrainings. Auf der psychi- band“, scherzt der Mitarbeiter schen Ebene zielt dieses Atem- und des Psychologischen Instituts. Biofeedback-Training darauf ab, das Vor zwei Jahren ist der 37-Jähri- subjektive Wohlbefinden zu steigern, ge gemeinsam mit einem Sport- um möglichen psychischen Auswir- hochschul-Kollegen auf den kungen und Belastungen der Kri- Mont Blanc gestiegen. „Das war sensituation entgegenzuwirken. Auf bislang meine größte Herausfor- der Ebene der sportlichen Leistungs- derung, weniger sportlich, aber fähigkeit soll das Atemtraining die emotional. Ich habe Höhenangst Ausdauerleistung optimieren, indem und musste mich wirklich über- Foto: Marvin Ruppert es die Lungenkapazität vergrößert“, winden, nicht umzukehren. Ich habe immer wieder angehalten und erklärt der Wissenschaftler. Es gibt also auch nach der Habilitation schon Atemtechniken angewandt und mir versucht vorzustellen, wie fantas- wieder eine Menge zu tun. Seinen Plan B, für eine Professur nach Frank- tisch es sein wird, wenn man oben angekommen ist. Und so war es dann reich zurückzukehren, hat er erstmal auf Eis gelegt. „Ich fühle mich sehr auch. Ein totaler Adrenalin-Push.“ Lässt Corona es zu, ist Laborde min- wohl hier in Köln und bin glücklich mit meiner Arbeit im Psychologischen destens zehn Mal im Jahr bei seiner Familie in Frankreich. Jedes Jahr im Institut. Ich sehe mich in den nächsten Jahren sehr gerne hier an der August fährt er die Etappen der Tour de France in den Pyrenäen nach. Sporthochschule.“ Und wird es dem Tausendsassa doch einmal zu viel, „Ich brauche das einfach als emotionale Herausforderung, als Push. Ist dann atmet er tief durch. der verflogen, suche ich mir ein neues Projekt.“ Text: Lena Overbeck In seinem neuesten wissenschaftlichen Projekt entwickelt Laborde gemeinsam mit seinen Kolleg*innen Dr. Uirassu Borges und Dr. Babett Education Honors & Awards Habilitation (2019) German Sport University Cologne, Supervision: Prof. Dr. • Falling Walls Berlin 2020 – Finalist (Video) Dr. Markus Raab; Topic: „Vagal tank theory: a functional approach to self-re- • Science Slam DAAD France 2020 – 1st Prize Jury (German Embassy Paris, gulation resources, bridging the gap between neurophysiology, cognitive France) (Video) psychology, and social psychology“ • Teaching Prize 2019 - German Sport University – Category “Seminar” (2nd) PhD in Psychology (2019) European PhD, Normandie Université Caen / German (Topic: Mental Training) Sport University Cologne; Supervision: Prof. Dr. Fabrice Dosseville, PhD Thesis: • Science Slam “Ma Thèse en 180s” Region Normandy, France; 1st Prize Jury, „Slow-paced breathing and cardiac vagal activity: Influence on stress regulati- “The 3Rs of the Vagal Tank: Resting, reactivity, and recovery”, 2019 (Video) on, sleep, and cognitive executive performance” • Science Slam DAAD – German Embassy Paris – Public Prize – “The love story PhD in Sport Science (2011) European PhD, University of Caen (France) and between the heart and the brain”. 2019 (Video) German Sport University, Cologne (Germany); PhD Supervisors: Prof. Dr. Luc • Young Investigator Award, Oral Presentation (2nd prize), FEPSAC (European Collard (Caen) and Prof. Dr. Dr. Markus Raab (Cologne) Federation of Sport Psychology), Madeira (Portugal), 2011 PhD thesis: „Psychological Factors and Performance: The Influence of Emotions • PhD poster Award University of Caen, France, 2011 on Athletes’ Decision Making” Master in Psychology (2010) University of Caen (France): Social and Organiza- tional Psychology; Highest Class Average Master in Sport Science (2007) • Master 2 2006-2007 University of Caen, France Sport Psychology, thesis: „Influence of Laterality in Archery” • Master 1 2005-2006 University of Las Palmas de Gran Canaria, Spain Sport Physiology, thesis: „Physiological Influence of Pedal Rate Choice in Cycling” FORSCHUNG AKTUELL #4-2021 - Deutsche Sporthochschule Köln, Presse und Kommunikation 7
NEWS Online-Themenpaket zu den Olympischen und Paralympischen Spielen Interessante Daten und Fakten, Hintergrund- und Expert*innenwissen zu den Olympischen und Paralympischen Spie- len in einem Paket: Zum Beispiel gibt Dr. Christoph Bertling vom Institut für Kommunikations- und Medienforschung spannende Einblicke in die „Künstliche Intelligenz in der Sportberichterstattung“ und Prof. Thomas Abel, Professor für Paralympischen Sport, spricht über Fairness und Chancengleichheit im Sport. Mehr lesen... Ein „Riss“ durch die Sportpolitik Seit 2009 beschäftigt sich Prof. Jürgen Mittag zusammen mit den Mitarbeitenden des Instituts für Europäische Sportent- wicklung und Freizeitforschung mit der Zukunft der europäischen Sportpolitik. Im Projekt „EU Sports Policy: Assessment and Possible Ways forward“ betrachtet das Forscher*innen-Team die Entwicklung der europäischen Sportpolitik seit 2009. Die Ergebnisse der Studie zur Zukunft der europäischen Sportpolitik wurden nun im EU-Parlament vorgestellt. Mehr lesen... Wie viel Zufall steckt im Profifußball? Ein Team des Instituts für Trainingswissenschaft und Sportinformatik hat insgesamt 7.263 Tore der englischen Premier League in den Saisons 2012/13 bis 2018/19 analysiert. Ihr Ergebnis: Bei nahezu jedem zweiten Tor (46 Prozent) konn- te einen Zufallseinfluss identifiziert werden. Zudem ist der Anteil an Zufallstoren bei schwächeren Mannschaften sowie bei einem unentschiedenen Zwischenstand stärker ausgeprägt und hängt von der genauen Spielsituation ab. Mehr lesen... Forschung im Genre Tanzfilm und Virtual Reality Wie kann Tanz mit Virtual-Reality-Technologie interagieren? Diese Frage bearbeitete die israelische Philosophin, Choreografin und Dramaturgin Dr. Einav Katan-Schmid im Rahmen eines künstlerischen Forschungsprojektes mit Studierenden des M.A. Tanz der Deutschen Sporthochschule Köln. Die Ergebnisse des Projektes wurden im Rahmen von Moovy, dem 5. Kölner Tanzfilmfestival, zwischen dem 23. und 25. Juli präsentiert. Mehr lesen... So gesund ist das Handwerk Die Deutschen klagen zunehmend über Bewegungsmangel und Stress. Doch eine Berufsgruppe lebt gesund und ist zufriedener als der Durchschnitt der Gesellschaft. Handwerkerinnen und Handwerker sind in Beruf und Freizeit aktiver und setzen Bewegung und Sport zur Stressbewältigung ein. Dies ist das Ergebnis einer deutschlandweiten, repräsenta- tiven Studie in Zusammenarbeit der IKK classic und der Deutschen Sporthochschule Köln. Mehr lesen... PODCAST „Eine Runde mit...“ Dr. Petra Guardiera: Folge #6 - Schulsport Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn; in Pandemiezeiten hat er kaum stattgefunden: der Schulsport. Dr. Petra Guardiera, Institut für Sportdidaktik und Schulsport, erklärt, was verloren geht, wenn Schulsport wegfällt und welche Schüler*innen besonders darunter leiden. Außerdem spricht sie darüber, wie sich Sportunterricht verändern muss und welche Rolle Digitalisierung und eine individuelle Notengebung in diesem Prozess spielen. Zum Podcast... „Eine Runde mit...“ Prof. Stephan Wassong: Folge #7 - Die Olympische Idee Vor 129 Jahren hatte ein französischer Sportfunktionär eine verrückte Idee: Er wollte die antiken Olympischen Spiele der Griechen wiederbeleben. Seine Idee lebt bis heute – allerdings etwas anders, als sich Pierre de Coubertin die Spie- le 1892 vorgestellt hat. Mit Prof. Stephan Wassong, Leiter des Instituts für Sportgeschichte der Deutschen Sporthoch- schule Köln und Experte für die Lehre Coubertins, sprechen wir über die Geschichte und die Zukunft der Spiele. Zum Podcast... IMPRESSUM Redaktion: Deutsche Sporthochschule Köln, Stabsstelle Akademische Planung und Steuerung, Abt. Presse und Kommunikation Am Sportpark Müngersdorf 6 | 50933 Köln, Telefon: +49 (0)221 4982-3850, E-Mail: presse@dshs-koeln.de, www.dshs-koeln.de/forschungaktuell
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