KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING - Damit wir wissen, was wir tun! Damit Sie wissen, was wir tun!
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KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING Damit wir wissen, was wir tun! Damit Sie wissen, was wir tun!
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING INHALTSVERZEICHNIS Inhalt Worte des Trägers ................................................................................................................. 3 Worte des Fachpersonals ....................................................................................................... 4 1. Leitbild ........................................................................................................................ 4 1.1. Grundhaltung der Pädagogischen Fachkräfte .................................................................. 5 2. Rahmenbedingungen ................................................................................................... 6 2.1. Träger ......................................................................................................................... 6 2.2. Gemeinde, Lage und Einzugsgebiet ................................................................................ 7 2.3. Öffnungszeiten ............................................................................................................. 7 2.4. Schließtage .................................................................................................................. 7 2.5. Buchung und Elternbeitrag ............................................................................................ 7 2.6. Finanzierung ................................................................................................................ 8 2.7. Rechtliches .................................................................................................................. 8 3. Kinderhaus ................................................................................................................ 10 3.1. Geschichte und Entwicklung ........................................................................................ 10 3.2. Gruppen und die personelle Besetzung......................................................................... 10 3.3. Räume und Ausstattung .............................................................................................. 11 4. Pädagogische Inhalte ................................................................................................. 12 4.1. Ein guter Start als Basis für Entwicklung ........................................................................ 12 4.2. Gelebtes Miteinander ................................................................................................. 12 4.3. Ein begleiteter Abschied .............................................................................................. 16 5. Pädagogische Zielsetzungen........................................................................................ 17 5.1. Förderung der Basiskompetenzen ................................................................................ 17 5.2. Förderschwerpunkte................................................................................................... 18 5.3. Bildungs- und Erziehungsbereiche unserer Einrichtung................................................... 18 6. Kinderhausbereiche ................................................................................................... 23 6.1. Krippe ....................................................................................................................... 23 6.2. Mischgruppe .............................................................................................................. 27 1
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING 6.3. Unser Kindergarten..................................................................................................... 30 7. Zusammenarbeit im Team .......................................................................................... 34 8. Zusammenarbeit mit Eltern ........................................................................................ 35 8.1. Elternbeirat................................................................................................................ 35 9. Öffentlichkeitsarbeit .................................................................................................. 36 10. Vernetzung des Hauses .............................................................................................. 36 11. Qualitätssicherung ..................................................................................................... 36 12. Abschluss .................................................................................................................. 37 13. Literatur- & Quellenangaben ...................................................................................... 38 2
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING Worte des Trägers Sehr geehrte Eltern, Wir freuen uns, dass Sie Ihr Kind in einem Kinderhaus unseres Kita-Verbundes angemeldet haben. Wer ein solches Kind in Die Haltung Jesu, die aus dieser Stelle aus dem meinem Namen aufnimmt, Markusevangelium aufscheint, soll auch für unsere der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt katholischen Kindertageseinrichtungen die Grundlage nicht nur mich auf, sondern sein. Jedes Kind in seiner eigenen Würde, als eine den, der mich gesandt hat. besondere Persönlichkeit zu betrachten, das ist unser (Markus 9, 37) aller Aufgabe, wie wir mit Kindern umgehen, ob als Seelsorger oder Erzieherin. Denn wenn jedes Kind besonders ist, gibt es auch keine Kinder, die anders sind und ausgegrenzt werden können. Wir wollen unsere Kinder zu starken, eigenständigen Persönlichkeiten erziehen. Dazu wollen wir ihnen ein Vorbild für eigene Handlungen und Haltungen bieten. Dieses kann auch in den Geschichten von Jesus gegeben werden, die zeigen, dass er allen Menschen gegenüber offen war und ihnen Mut zum Leben gegeben hat. Rituale geben dem Tag in unseren Kindertagesstätten eine Struktur. Die Kinder erleben eine Umgebung, in der sie sich wohlfühlen. Sie erfahren Verlässlichkeit und Vertrauen. Das gibt ihnen Halt und Sicherheit beim selbstständig werden. Gemeinsam zu feiern stärkt die Gemeinschaft. Dabei ist es uns wichtig, dass die Kinder den religiösen und kulturellen Hintergrund der Feste im Jahreslauf wie Weihnachten und Ostern kennen lernen. Aber auch der Blick über den Tellerrand soll nicht zu kurz kommen: Wie feiern Kinder in anderen Ländern und anderen Kulturen? Auch das können die Kinder bei uns erfahren. Nicht zuletzt ist es uns als kirchlicher Träger ein Anliegen, das Personal, Eltern und Kinder auch seelsorglich begleitet werden. Deshalb halten wir einen regen Kontakt und Austausch zwischen den Pfarreien und den Kindergärten für sehr wichtig. Wir feiern zusammen kirchliche Feste und informieren in kleinen religionspädagogischen Einheiten über den Glauben und die damit verbundenen Traditionen. Wir sind auch über den Alltag der Kitas hinaus Ansprechpartner für alle Fragen des Lebens. Wir wünschen Ihnen allen und vor allem Ihren Kindern eine glückliche und angenehme Zeit in einer unserer Kindertagesstätten. Im Namen der Seelsorgerinnen und Seelsorger unserer Pfarreien, Pfarrer Josef Huber, Kirchenverwaltungsvorstand des Kindergartenverbundes 3
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING Worte des Fachpersonals Als Fachpersonal unserer Einrichtung möchten wir die Erziehungsberechtigten, die Familien und alle Interessierten an unserer Arbeit teilhaben lassen. Wir legen die „Wir werden Menschen vielfältigen Aspekte unserer täglichen pädagogischen Arbeit brauchen, die wie Bäume in dar und ermöglichen somit einen vielschichtigen Einblick in echten Wäldern wachsen: mit dichtem Holz, guter Rinde, unser tägliches Tun. tiefen Wurzeln. Lebendige, widerstandsfähige, sozial kompetente, kreative Das Kind steht bei uns im Mittelpunkt und so ist es für Menschen. Menschen mit uns ein Grundsatz Umwelt und einem Fundament“ Buch „Wie Kinder heute Lebensqualität aus der Sicht des „Jedes Kind wachsen“ S. 103 Kindes zu betrachten und möglichst hat seine eigene Art, positive Bedingungen für die gesunde Entwicklung und sich die Welt Persönlichkeitsentfaltung zu schaffen. Fördermaßnahmen und handelnd und denkend zu Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit werden dabei ständig erschließen überdacht und in Einbeziehung der Bedürfnisse der Kinder neu und in ihr zu agieren.“ definiert. Buch Die Anforderungen und Eindrücke, die im Leben auf die Kinder „Kleinstkinder “ S.11 zukommen sind vielfältig. Wir übernehmen gerne die Aufgabe, die Kinder und Sie als Familie dabei ein kleines Stück ihres Weges zu begleiten. 1. Leitbild „Kinder gestalten ihre Entwicklung von Geburt an aktiv mit und übernehmen entwicklungsangemessene Verantwortung, denn der Mensch ist auf Selbstbestimmung und Selbstständigkeit hin angelegt.“ 1 Wir sehen jedes Kind als ein einzigartiges Wesen, welches sich auf den Weg macht, sich selbst, sein Leben und seine Umgebung kennenzulernen und zu entdecken. Von Geburt an besitzt es den Willen alles um sich herum für sich begreifbar werden zu lassen. Es hat eine innere Motivation am Lernen, Forschen und Entdecken. In kurzer Zeit erfolgen enorme Entwicklungsschritte und das Kind zeigt uns Erwachsenen sehr deutlich, dass es sich neue Fähigkeiten und Fertigkeiten aneignen will. „Kinder sind auf dem Weg ins Leben – und wir machen ihnen die Türen auf!“ Jedes Kind hat das Recht Wir legen großen Wert auf eine familiäre und geborgene auf Erziehung und Atmosphäre. Dabei achten wir darauf, genug Raum Frühkindliche Bildung. für selbstbestimmte Entwicklung zu geben. Es ist uns SG B VI II § 1 und Ba yI nt G A rt . 6 wichtig, jedes Kind in seiner Individualität und 1 BEP S. 23 4
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING Persönlichkeit dort abzuholen, wo es steht. Wir wollen das Kind in seiner weiteren Entwicklung begleiten und unterstützen. Das Wohlbefinden des Kindes sowie ein positiver Ort für Lern- und Entwicklungsförderung sind uns sehr wichtig und unmittelbar miteinander verknüpft. Dazu sind Freiräume für kindliche Fantasie, Kreativität und die unterschiedlichen Erfahrungen in der Gruppe notwendig. Das Kind kann spielend lernen, das Leben erforschen Das Kind steht bei und sich individuell entwickeln, ganz nach seinem Tempo uns im Mittelpunkt. und mit einer positiven und offenen Haltung sich selbst, SG B VI II § 2 2 und 2 2a dem Leben und seinen Mitmenschen gegenüber. Unsere Aufgabe sehen wir darin durch Beobachtung und sensible Interaktion die Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche jedes Einzelnen zu erfahren. Wir wollen die Kinder einfühlsam und individuell begleiten. Wir möchten sie zu größtmöglicher Eigenverantwortung und Selbstständigkeit erziehen. Es ist uns wichtig, dass jedes Kind die Möglichkeit bekommt, ein positives und starkes Selbstbild zu entwickeln. Eine sehr bedeutende Aufgabe besteht darin, zum Wohl des Für die Eltern Kindes, mit den Eltern zusammen zu arbeiten. Wir sehen möchten wir Partner bei der Erziehung, unsere Arbeit als familienergänzend und unterstützend. Bildung und Eine vertrauensvolle und partnerschaftliche Beziehung Betreuung der Kinder sein. zwischen pädagogischem Fachpersonal und Eltern ist dafür SGB VIII § 22/22a die grundlegende Basis. 1.1. Grundhaltung der Pädagogischen Fachkräfte Vorbild sein Kinder da abholen, wo sie stehen (Entwicklungsstand) Stärken und Schwächen beachten, Mut machen und motivieren Wir wollen… Gefühle ernst nehmen und sie wertschätzen Toleranz, Geduld, Offenheit und Herzlichkeit leben beziehungsvolles und tolerantes Miteinander leben Kindern und Familien einfühlsam und offen begegnen die Eigenmotivation der Kinder nutzen (kindliche Neugierde, Forschergeist, Bewegungsdrang) beobachten, Verhaltensbotschaften wahrnehmen, richtig einordnen und individuell reagieren (situationsorientiertes Arbeiten) Kinder in den täglichen Ablauf und die „Wenn Kinder lernen, dann lernt immer das Entscheidungsprozesse miteinbeziehen (Partizipation) ‚ganze Kind‘ mit all entwicklungsangemessene Unterstützung und Zuspruch seinen Sinnen, Emotionen, geistigen geben - „Hilf mir, es selbst zu tun!“ (Maria Montessori) Fähigkeiten und Kinder bei einer ganzheitlichen Entwicklung begleiten Ausdrucksformen“ BEP S. 29 5
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING Fehler als wichtigen Teil von Lernprozessen begreifen, sie als menschlich sehen und ihr Potenzial für die Entwicklung erkennen vermitteln, dass jeder Mensch anders ist und diese Individualität als Bereicherung sehen (Individualität, Interkulturalität, Gender) Kinder dabei unterstützen sich zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit mit positiven Selbstbild zu entwickeln Übergänge und Veränderungen im Leben der Kinder und Familien positiv begleiten z.B. Aufnahme in unserer Einrichtung, Rollenwechsel und Übergänge vom Kleinkind bis zum Schulkind, Rollenwechsel der Eltern (z.B. von Mama eines Krippenkindes bis zur Mama eines Schulkindes), Familienzuwachs… 2. Rahmenbedingungen 2.1. Träger Träger ist seit September 2018 die katholische Pfarrkirchenstiftung Albaching. Die katholischen Einrichtungen Albaching, Rott, Soyen und Pfaffing haben sich zu einem Kita-Verbund zusammengeschlossen. Herr Pfarrer Huber hat den Vorsitz inne. Seine Aufgaben als Kirchenverwaltungsvorstand wurden an die Verbundsleitung delegiert. Diese wird unterstützt von der Buchhaltung. Das Verwaltungsbüro ist in Albaching angesiedelt. Das oberste Beschlussgremium ist der Kita-Ausschuss, bestehend aus je einem Kirchenverwaltungsmitglied jeden Ortes, dem Kirchenstiftungsvorstand und der Kita – Verbundleitung. Ansprechpartner Kirchenverwaltungsvorstand: Herr Pfarrer Huber Verwaltungsleiterin: Frau Anita Schumann Buchhaltung: Frau Claudia Mayer Alle Entscheidungen und Abläufe im Kinderhaus sind mit den Trägervertretern abzustimmen. So sind diese auch immer Ansprechpartner für Fragen rund um das Kinderhaus. Der Träger ist verantwortlich für Sicherheitsvorgaben, Räumlichkeiten, Ausstattung und Fachpersonal. Nur wenn alle Fördervoraussetzungen erfüllt sind, wird die Betriebserlaubnis für eine Einrichtung erteilt (§45 SBG VIII). Unsere Arbeit ist geprägt von religiösem Grundverständnis und bezieht im Jahreslauf wichtige christliche Feste mit ein. Wir sind Teil eines Ganzen und eingebunden in die Gemeinschaft der Pfarrgemeinde. 6
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING 2.2. Gemeinde, Lage und Einzugsgebiet „Pfaffing liegt im nördlichen Teil des Landkreises Rosenheim zwischen München und Wasserburg. In den größeren Ortsteilen Pfaffing, Forsting, Lehen und Rettenbach leben rund 4100 Einwohner.“2 Unsere Einrichtung profitiert von einer wunderbaren kindgerechten Lage. Wir liegen im Ortskern neben der Kirche. Die Grundschule, die evangelische Kindertagesstätte „Löwenzahn“, die Geschäfte und Spielplätze befinden sich in unmittelbarer Nähe und es sind viele Naturflächen zum Entdecken vorhanden. Eine gelebte Gemeinschaft, in die wir uns gerne einbringen, ist spürbar. In Pfaffing besteht großer Bedarf an Betreuungsplätzen, daher sind alle Beteiligen immer wieder aufs Neue gefordert in Zusammenarbeit mit der Kommune bedarfsgerechte Lösungen zu finden und anzubieten, um den Bürgern zu helfen Beruf und Familien besser vereinbaren zu können und den Kindern eine gute frühkindliche Bildung zu ermöglichen. 2.3. Öffnungszeiten Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 7:00 bis 14:00 Uhr 7:00 bis 14:00 Uhr 7:00 bis 16:00 Uhr 7:00 bis 16:00 Uhr 7:00 bis 14:00 Uhr 2.4. Schließtage Dem Kinderhaus stehen pro Kalenderjahr 30 Schließtage zu. Vereinzelt können Tage für Fortbildungen oder Konzeptarbeit hinzukommen, diese werden rechtzeitig angekündigt. Den Ferienplan mit den Schließzeiten erhalten die Eltern zum Betreuungsstart im Herbst. 2.5. Buchung und Elternbeitrag Der Elternbeitrag ist gestaffelt nach Buchungszeiten und wird für 12 Monate erhoben. Bei der Anmeldung des Kindes erfolgt die Buchung durch die Eltern. Diese kann nach Wunsch an veränderte Bedürfnisse der Familien angepasst werden. Einzelheiten über Buchungsmöglichkeiten und Zusatzkosten sind dem Informationsblatt zu Betreuungszeiten und Betreuungskosten, sowie der Kita-Ordnung zu entnehmen. 2 Offizielle Homepage der Gemeinde Pfaffing www.pfaffing.de 7
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING Eine Beitragsübernahme durch das Landratsamt ist möglich. Dazu muss ein entsprechender Antrag gestellt werden. Zusätzlich werden sowohl Kindergarten- als auch Krippenplätze vom Staat bezuschusst. Hilfestellung dazu bietet die Gemeinde an. Weitere Informationen erteilt das Kinderhauspersonal oder das Landratsamt – Anträge sind im Kinderhaus erhältlich oder auf der Internetseite des Kreisjugendamtes. 2.6. Finanzierung Die Finanzierung erfolgt sowohl über staatliche Zuschüsse, die aus Kinderzahl, Buchungszeit, und Gewichtungsfaktoren errechnet werden, als auch durch Elternbeiträge. Diese werden nach Erteilung einer Einzugsermächtigung durch die Eltern monatlich abgebucht. Zweckgebundene Spenden kommen unmittelbar den Kindern zugute (Spielmaterial, Ausflüge, etc.). 2.7. Rechtliches 2.7.1. Rechtliche Grundlagen Unsere Konzeption und damit unsere pädagogische Arbeit orientiert sich an folgenden gesetzlichen Vorgaben: SGB VIII Kinder und Jugendhilferecht Bayerisches Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz (BayKiBiG) Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) Bayerisches Integrationsgesetz Art. 5 & Art. 6 BayIntG Arbeitsvertragsrecht der bayerischen (Erz-)Diözesen Infektionsschutzgesetz §20 Absatz 9 - Der Nachweis über einen ausreichenden Masernschutz ist die Bedingung für die Aufnahme. Diese Vorgaben sind für uns bindend und richtungsweisend. In Anlehnung an den Erziehungs- und Bildungsauftrag erstellen wir variabel und schwerpunktmäßig Jahrespläne für die pädagogische Arbeit. Das Kinderhaus unterstützt die familiäre Erziehung, um allen Kindern beste Entwicklungs- und Bildungschancen zu bieten. 2.7.2. Aufsicht, Kontrolle, Beratung, Versicherungen Das Landratsamt Rosenheim ist unsere Aufsichtsbehörde, überprüft somit ob die Betriebserlaubnis erteilt werden kann und Fördervorrausetzungen in der Einrichtung eingehalten werden (§45 SGB). Es finden Begehungen und Betriebsprüfungen in der Einrichtung statt. Auch durch das Gesundheitsamt, der Lebensmittelhygiene, der Sicherheitsfachkraft und vom Betriebsarzt finden Kontrollen und Beratungen statt. Es besteht für alle Kinder während des Aufenthaltes im Kindergarten eine Unfallversicherung bei der Versicherungskammer Bayern. Darüber hinaus gibt es eine Sammelhaftpflichtversicherung durch die Erzdiözese. 8
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING 2.7.3. Rechte der Kinder Im Jahre 1989 wurden in der UN- „Kinder haben Rechte“ Kinderrechtskonvention klare Rechte der Kinder UN- Kin de r r ech ts kon v ent ion definiert. Unter anderem wird in mehreren Artikeln festgehalten, dass Kinder ein Recht auf Leben und Entwicklung, auf eigene Meinung und Mitbestimmung (Partizipation) und vor allem auf Bildung haben. Zudem gilt auch in Deutschland seit 2009, dass jeder Mensch das Recht auf Inklusion hat. Das heißt ein Recht auf Bildung, gleichberechtigter Teil der Gesellschaft zu sein. Wir im Erziehung und Förderung Kinderhaus unterstützen diese Rechte und vermitteln den §1 un d §2 2 /2 2 a SG B VI II Kindern, dass sie für ihr Recht einstehen dürfen. 2.7.4. Schutzauftrag Kinderbetreuungseinrichtungen tragen eine große Schutzauftrag bei Mitverantwortung, wenn es um das Wohl der Kinder geht. Jedes Kindeswohlgefährdung Kind hat das Recht auf die Unversehrtheit von Körper und Seele. §8 a S G B VI II Für die uns anvertrauten Kinder sind wir verpflichtet das Kindeswohl im Auge zu behalten (Vereinbarung Träger und Jugendamt). Bei begründetem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung ist eine detaillierte Empfehlung zur Vorgehensweise festgelegt. Ergibt sich ein Verdacht, muss das pädagogische Personal, unter Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorschriften, Beobachtungen sorgfältig dokumentieren und die Leitung und gegebenen falls den Träger informieren. Dann wird durch eine vorgegebene Empfehlung einrichtungsintern die Situation beurteilt, versucht eine Lösung zu finden und Hilfsmöglichkeiten werden angeboten. Dazu gibt es Leitlinien, die uns helfen die Situation einzuschätzen. Es kann auch eine anonyme Beratung in Anspruch genommen werden. Als nächsten Schritt kann die Einrichtung durch einen Ansprechpartner in der Erziehungsberatungsstelle („insoweit erfahrene Fachkraft“) unterstützt und beraten werden. Sollte sich die Kindeswohlgefährdung bestätigen oder dem Kind unmittelbar Gefahr drohen, also dringender Handlungsbedarf bestehen, hat das Kinderhaus (Personal und Träger) die Pflicht nach § 47 Satz 1 eine Meldung beim zuständigen Kreisjugendamt zu machen. Wir als Personal werden diesbezüglich regelmäßig fortgebildet und unterwiesen. Zudem wird regelmäßig ein Erweitertes Führungszeugnis gefordert. In der Einrichtung wurde ein ausführliches Schutzkonzept entwickelt. Schutzbeauftragter für die Einrichtungen im Verbund: Michael Kafka (Gemeindereferent) 9
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING 3. Kinderhaus 3.1. Geschichte und Entwicklung Unser Haus entstand als Kindergarten im Jahre 1966 durch das große Bemühen und den Einsatz von Herrn Pfarrer Albert Haringer. Ein alter, baufälliger Pfarrstadel neben dem Kirchenbereich wurde niedergerissen und darauf erbaute man den Kindergarten mit zwei Gruppenräumen, einem Mehrzweckraum, Wasch- und Toilettenräumen, einem Gang mit Kindergarderoben, einen großzügig angelegten Eingangsbereich und zwei Wohnungen für das Personal. Der Kindergarten hat sich im Laufe der Jahre vielfach gewandelt. Das Dach wurde erneuert, ein Teil des Gartens überdacht und die Innenräume renoviert. Die Gruppenräume wurden neu möbliert und mit je einem Nebenraum ergänzt. Es wurde ein moderner, ansprechender Kindergarten geschaffen, in dessen familiärer Atmosphäre sich Kinder und Personal wohl fühlen. Weiterhin erfolgte der Austausch einiger Gartenspielgeräte und eine energetische und brandschutztechnische Sanierung. Seit 2015 sind wir zertifiziert als „Haus der kleinen Forscher“. Seit September 2020 nennen wir uns Katholisches Kinderhaus St. Katharina. Wir haben unser pädagogisches Angebot um eine Krippengruppe und eine Mischgruppe erweitert, um für Familien und Kinder bereits ab einem Alter von 18 Monaten unsere Türen öffnen zu können. Die Krippengruppe befindet sich im Kindergartengebäude mit separatem Eingang. Die Mischgruppe ist in der Grundschule Pfaffing untergebracht. Durch die Unterstützung der Gemeinde entstand hier ein großer freundlicher Gruppenraum mit Neben- und Schlafraum, sowie ein Bewegungsgang und kindgerechte sanitäre Einrichtungen. Das Ganze ist durch einen separaten Eingang zu erreichen. 3.2. Gruppen und die personelle Besetzung Krippe Mischgruppe Kindergarten 1,5-3 Jahre 2-4 Jahre 3 Jahre bis Schuleintritt In unserem Kinderhaus sind ausgebildete Fachkräfte beschäftigt. Jede Gruppe ist mit mindestens einer Fachkraft als Gruppenleiterin und einer Ergänzungskraft besetzt. Die Personelle Besetzung ist abhängig von Betreuungsbedarf, wenn es uns die Betreuungsstunden ermöglichen, kann sich die Zahl der Fach- und Ergänzungskräfte erhöhen. Zudem ermöglichen wir Praktika und stellen Ausbildungsplätze zur Verfügung. 10
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING 3.3. Räume und Ausstattung In unserem Kinderhaus neben der Kirche befinden sich die Krippe und die Kindergartengruppen. Die Mischgruppe ist derzeit aus Platzgründen in die Schule ausgelagert. Die Krippe besteht aus einem großen Gruppenraum mit unterschiedlichen Spiel- und Entwicklungsangeboten; einem Funktionsraum, welcher zur Mittagszeit zum Schlafraum umgewandelt wird; einer kleinen Wohnküche, die zum Frühstück, Mittagessen und für Kreativangebote genutzt wird; einem Kinder-WC, einem Bad mit Wickeltisch und einer Garderobe. Außerdem haben die U3-Kinder einen sehr großen, abgetrennten und für sie konzipierten Gartenbereich, der durch ein Tor mit dem Kindergarten verbunden ist. Die Mischgruppe ist in der Grundschule untergebracht und besteht aus folgenden Räumen: einem großen hellen Gruppenraum mit verschiedenen Spielbereichen, einer Einbauküche und Tischen für die Brotzeit und das Mittagessen; einem Nebenraum mit weiteren Spielbereichen; einem Schlafraum und einem Büro. Außerdem gibt es einen großen Bewegungsgang mit Bällebad und Spielautos, eine Kinder- und eine Personaltoilette, sowie einen Wickelraum. Der Gymnastikraum der Schule kann mitbenutzt werden und ein großer, abgezäunter Garten mit Spielgeräten und einem Sandkasten, befindet sich hinter dem Gebäude. Im Kindergarten besitzt jede Gruppe ihren eigenen Gruppenraum mit Brotzeittisch und verschiedenen Spielbereichen, einen Intensivraum und einen Waschraum mit Toiletten. Gruppenübergreifend genutzt werden der Mehrzweckraum (als großer Indoor- Bewegungsbereich mit z.B. Sprossenwand, Turnbank, Trampolin); der Eingangsbereich (z.B. Bällebad, Kaufladen, Eisenbahn, Konstruktionsspiele…) und der lichtdurchflutete Kellerraum (z.B. für Kleingruppenarbeiten, Sprachförderung, Nachmittagsangebot „Trommeln“ und Therapie- und Förderstunden wie den Vorkurs Deutsch). Die Teeküche wird situationsbedingt für Experimente oder Aktionen wie Kochen und Backen verwendet. In der Außenanlage des Kindergartens mit altem Baumbestand finden wir vielseitige Bewegungs- und Naturanreize zum Spielen, Toben und Forschen. Den Mitarbeitern stehen ein Personalraum, das Büro und die Teeküche zur Verfügung. 11
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING 4. Pädagogische Inhalte 4.1. Ein guter Start als Basis für Entwicklung Der Eintritt in das Kinderhaus ist für Familie und Kind ein großer Schritt. Viele Gefühle sind damit verbunden. Zu Beginn ist es wichtig sich kennenzulernen und Vertrauen und Verständnis zueinander aufzubauen. „Sichere Bindungsbeziehungen sind […] die Grundlage für eine gesunde Entwicklung und für lebenslanges Lernen“. 3 Aus diesem Grund achten wir sehr auf einen positiven Einstieg. Dieser beginnt im Austausch mit den Eltern bei der Anmeldung, den Elternabenden und weiteren Kennenlernsituationen. Danach folgt der Beziehungsaufbau zum Kind. Diese bedeutsame Zeit nennen wir „Eingewöhnung“. Das Kind darf nach seinem Tempo die Pädagogen, seine Gruppe, die Spielmöglichkeiten, den Tagesablauf und die Räume kennenlernen. Wir gehen sensibel auf das Kind ein, um einen gemeinsamen Beziehungsaufbau zu gestalten. Unser Ziel ist es, dass sich das Kind sicher und geborgen fühlt. Eingewöhnung ist individuell und sie braucht Zeit. Je nach Alter, Charakter und Erfahrungen des Kindes gestaltet sich jede Eingewöhnung anders. 4.2. Gelebtes Miteinander 4.2.1. Akzeptanz und Wertschätzung Jedes Kind ist auf seine Weise einzigartig und besonders. Wir nehmen jeden Menschen in seiner Ganzheitlichkeit an und erfreuen uns an der Vielfalt, die sich dadurch ergibt. Die Mischung aus verschiedenen Charakteren macht unser Miteinander bunt und bietet viele positive Lernerfahrungen. Die Kinder wachsen mit ihren Stärken und Schwächen sowie mit denen der anderen auf. Sie entwickeln ein Bewusstsein dafür, lernen sie zu akzeptieren und wertzuschätzen. Wir begleiten sie einfühlsam, schenken ihnen Aufmerksamkeit und das nötige Verständnis. Im täglichen Miteinander begegnen wir uns auf Augenhöhe, achten unsere Gefühle und nehmen Rücksicht aufeinander. Ein schönes Beispiel, um einem Menschen eine besondere Wertschätzung zu schenken, ist seinen Geburtstag zu feiern. Das Geburtstagskind darf an diesem Tag bei uns im Mittelpunkt stehen. 4.2.2. Partizipation Partizipation bedeutet Beteiligung, im Sinne von Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitbestimmung. Sie begründet sich auf Partnerschaft und Dialog. Kinder brauchen Begleitung, um ihre Meinung zu äußern und Entscheidungen zu treffen. Partizipation stellt hohe Anforderungen an uns Pädagogen. Wir beobachten genau, hören aktiv zu und 3 BEP U3 S. 41 12
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING nehmen Kinder in allen Situationen ernst. Wir sind Vorbild und bieten Anregungen. Partizipation „Beteiligung ist von klein auf möglich, dass braucht gleichberechtigten Umgang auf heißt mit Kindern jeden Alters und bei allen sie betreffenden Themen. Alter und Augenhöhe. Die Kinder werden von uns Entwicklungsstand spielen für die unterstützt, um eine respektvolle Beteiligungsform eine Rolle, nicht hingegen für die Beteiligung als solche.“ Gesprächs- und Streitkultur zu entwickeln. BEP U3 S. 122 Getroffene Entscheidungen werden zeitnah umgesetzt. Diese Verbindlichkeit schafft Sicherheit und Vertrauen. 4.2.3. Das Freispiel Das Spiel ist die „Arbeit“ des Kindes, wodurch die eigene Welt erfahrbar wird. Hier ist das Lernen am „Spiel ist nicht Spielerei, es hat hohen Ernst und tiefe Bedeutung“ effektivsten. „Es macht eine beglückende Friedrich Fröbel 1782-1852 Erfahrung mit sich selbst, mit seiner eigenen Lust am selbstständigen Entdecken und Gestalten. Und diese Lust, die es dabei erfährt, wird tief in seinem Gehirn verankert.“ Dadurch nimmt das Freispiel eine zentrale Rolle bei der 4 Umsetzung der Bildungs- und Erziehungsziele ein. Die Kinder wählen frei Raum, Zeit, Dauer, Material und Spielpartner. Somit erleben sie sich als eigenständig handelndes Wesen, welches ganz individuell nach seinem Tempo wachsen darf. Im Spiel mit anderen Kindern eröffnen sich unermessliche Entwicklungsmöglichkeiten. „Kinder lernen vieles leichter von Durch ältere Kinder lernen sie sich körperlich, Kindern als von Erwachsenen, da die Entwicklungsunterschiede geistig, sprachlich und emotional zu „strecken“. nicht unüberwindbar groß Durch Jüngere lernen sie sich zu „beugen“. erscheinen“ BEP S. 129-130 Einfühlungsvermögen, sozialen Kompetenzen und Selbstbewusstsein entwickelt sich weiter. Das Freispiel bietet eine optimale Möglichkeit, durch Beobachtung die Bedürfnisse und Interessen der Kinder wahrzunehmen, ihre lernsensiblen Phasen zu erkennen und auf diese einzugehen. Wir bieten den Kindern den geschützten Rahmen, um nachhaltig zu lernen, Interessen auszuleben und Emotionen zu erkennen und zu benennen. Hierbei nehmen wir situationsentsprechend verschiedene Rollen ein, wie beispielsweise die des Spielpartners und unterstützen sie bei der Bewältigung von Emotionen und Konflikten. Wir achten auf eine gut vorbereitete Umgebung mit vielen Anreizen. 4 „Wie Kinder heute wachsen“ S. 72 13
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING 4.2.4. Regeln und Rituale Regeln und Rituale gliedern unseren Alltag und unser Zusammenleben. Rituale sind immer wiederkehrende Abläufe. Die Kinder finden darin Sicherheit, Halt und Geborgenheit. Das Miteinander ist harmonisch, wenn Regeln klar formuliert sind und einen verlässlichen Rahmen vorgeben. 4.2.5. Haus der kleinen Forscher Die Stiftung „HdkF“ möchte allen Kindern im Kita- und Grundschulalter die alltägliche Begegnung mit naturwissenschaftlichen, mathematischen und technischen Themen ermöglichen. Jeder soll die Gelegenheit haben dieses spannende Feld mit Freude für sich zu entdecken. Im Zentrum steht das gemeinsame Lernen und Forschen mit Erwachsenen als Lernbegleiter. Mit ihren Angeboten möchte die Stiftung auch zur langfristigen Nachwuchssicherung in den MINT-Bereichen (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) beitragen. Dies geschieht auch durch Fortbildungen für das pädagogische Personal. Wir vom Kinderhaus teilen die Bildungsziele der Stiftung und geben diese Inhalte mit Begeisterung an die Kinder weiter. Seit dem Jahr 2015 sind wir ausgezeichnet zum „Haus der kleinen Forscher“, welches wir uns durch eine umfangreiche Ausbildung und regelmäßigen Weiterbildungen erarbeitet haben. Diese Zertifizierung wird alle zwei Jahre erneuert. Im täglichen Miteinander forschen und experimentieren wir gemeinsam mit den Kindern zu unterschiedlichen Themen. Spielsituationen geben oft Gelegenheiten zum Forschen. Wir bieten Hilfestellung und die Möglichkeit neue Erkenntnisse zu vertiefen. 4.2.6. Integration und Inklusion „Das moderne Konzept der Inklusion hat jedoch nicht nur die Kinder mit Behinderungen im Blick. Vielmehr sieht es vor, das alle Kinder, das heißt Mädchen und Jungen verschiedenen Alters, deutsche Kinder, Kinder mit Migrationshintergrund, Kinder mit Behinderung, Kinder mit erhöhtem Entwicklungsrisiken und Kinder mit besonderen Begabungen nach Möglichkeit dieselbe Bildungseinrichtung besuchen und gemeinsam Leben und Lernen erfahren.“5 Für uns heißt das, dass wir alle Kinder im Rahmen des uns Möglichen fördern und fordern. Wir sehen diese Vielfalt als große Chance, welche eine neue Sichtweise auf „Normalität“ schafft. 5 BEP U3 S. 31 14
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING 4.2.7. Interkulturelle Erziehung Unter interkultureller Erziehung versteht man das Erleben und Kennenlernen unterschiedlicher Kulturen, um sich gegenseitig mit Achtung, Respekt und Verständnis zu begegnen. Unser Ziel ist interkulturelle und sprachliche Aufgeschlossenheit, das Zusammenleben von verschiedenen Kulturen und Sprachen als Selbstverständlichkeit erleben, Interesse für andere Lebensformen wecken und Vielfalt als Bereicherung zu erfahren. 4.2.8. Gender Pädagogik Wir bemühen uns um geschlechtsneutrale Erziehung und unterstützen die Kinder in ihrer Geschlechtsidentität. „Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern werden mit Wertschätzung behandelt.“6 Sie werden aber nicht betont, sondern das gegenseitige Verständnis gefördert. Im Kinderhaus schaffen wir gemeinsame Elemente für Jungen und Mädchen. Niemand wird in eine Rolle gedrängt. Auch Mädchen dürfen toben und wild sein und Jungen dürfen einfühlsam und sensibel sein. Klischeehafte Rollenbilder der Gesellschaft werden von uns kritisch hinterfragt. 4.2.9. Beobachtung und Dokumentation Pädagogen haben den gesetzlichen Auftrag, die Selbstbildungsprozesse und Entwicklungsstände der Kinder zu beobachten und zu dokumentieren. Beobachtungen im Kinderhaus fokussieren sich auf Kompetenzen der Kinder und geben Anlass und Impulse zum weiteren pädagogischen Handeln. Die Dokumentation ist die systematische Zusammenstellung der Beobachtungen. Dokumentiert werden Erkenntnisse aus gezielten und spontanen Beobachtungen. Aus den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen abgeleitet, die Veränderungen für die pädagogische Arbeit nach sich ziehen. Die Beobachtungsbögen (z.B. Perik, Sismik, Seldak) sind Fördervoraussetzung und dienen als Grundlage für Elterngespräche. Wir nutzen Dokumentationsmethoden, um ein transparentes Arbeiten zu ermöglichen, wie „Und wenn wir Gelegenheit haben, ein Kind dabei zu beobachten, das so tief in sein Tun versunken ist, wie zum Beispiel Aushänge und Tages- wir das früher selbst erlebt haben, dann wird dieses Rückblicke. Um die Glücksempfinden in uns wieder genauso wach, wie damals. Spätestens dann wird uns auch bewusst, wie Entwicklungsschritte für das Kind in wichtig solche Momente im Leben eines Kindes sind. einer wertschätzenden Weise Das Kind verbindet sich dabei nicht nur vollständig mit dem, womit es sich gerade beschäftigt, es verbindet festzuhalten pflegen wir ein sich auch mit sich selbst.“ Portfolio. In dieser Sammelmappe „Wie Kinder heute wachsen“ S. 71-72 finden sich Kunstwerke der Kinder und einige Fotos wieder. 6 BEP S. 135 15
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING 4.3. Ein begleiteter Abschied 4.3.1. Resilienz „Resilienz bedeutet Widerstandsfähigkeit. Sie ist die Grundlage für positive Entwicklung, Gesundheit, Wohlbefinden und hohe Lebensqualität sowie der Grundstein für einen kompetenten Umgang mit individuellen, familiären und gesellschaftlichen Veränderungen und Belastungen.“7 In unserer Arbeit legen wir großen Wert darauf die Resilienz der Kinder zu stärken. Die Widerstandsfähigkeit eines Menschen zeigt sich, wenn sich stark veränderte oder riskante Lebensumstände ereignen. Durch eine ressourcenorientierte Förderung können die Kinder Veränderungen und Herausforderung erfolgreich bewältigen. Personelle Fähigkeiten, wie ein starkes Selbstkonzept, hohe Problemlösefähigkeit, optimistische Lebenseinstellung, emotionale Reife und positive Lernerfahrungen sind ebenso bedeutend wie die sozialen Fähigkeiten (z.B. Bindungs- und Beziehungsaufbau, Gruppenzugehörigkeit, Freundschaften, Konfliktlösestrategien). Diese Fähigkeiten und äußeren Bedingungen, wie Schutzfaktoren in der Familie, positiven Rollenmodelle, offenes wertschätzendes Klima und demokratischer Erziehungsstil, zählen zu risikomildernden Faktoren bei schwierigen Übergängen. 4.3.2. Übergänge gestalten Übergänge sind zeitlich begrenzte Lebensabschnitte mit markanten Jeder Abschied Veränderungen. Das Kind muss sich in kurzer Zeit an Neues ist ein anpassen, neue Alltagsroutinen gewinnen, Gefühle bewältigen, Neuanfang. neue Kompetenzen erwerben, Verlust von bestehenden Beziehungen verarbeiten, neue Beziehungen zulassen, seine neue Rolle finden und sich damit identifizieren. Für gelungene Übergange nehmen wir uns die nötige Zeit, um die Kinder bei diesen Ereignissen einfühlsam zu begleiten. Wir befassen uns mit der neuen Situation, die die Kinder erwartet, sehen dem Ereignis erwartungsvoll und freudig entgegen, organisieren Kennenlernsituationen und zelebrieren einen gemeinsamen Abschluss. Wir lassen nicht außer Acht, dass durch Übergänge auch Veränderungen im sozialen Umfeld stattfinden. Wir begleiten die Kinder, die Eltern, sowie auch die Gesamtgruppe in diesen Übergangssituationen und stehen als einfühlsamer Ansprechpartner zur Verfügung. 7 BEP S. 82 16
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING 5. Pädagogische Zielsetzungen 5.1. Förderung der Basiskompetenzen „Junge Menschen stehen heute vor der Herausforderung, sich ständig weiterzuentwickeln und kontinuierlich neues Wissen zu verarbeiten. Kommunikationsfähigkeit, lebenslange Lernfähigkeit und der kompetente Umgang mit Veränderungen werden daher immer wichtiger. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse stellt der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan jene Basiskompetenzen in den Vordergrund, die von Geburt an über den gesamten Lebenslauf Bedeutung haben.“8 Soziale Kompetenz Gute Beziehung zu Erwachsenen und Kindern, Empathie Kompetenzen zum Handeln und Perspektivenübernahme, Kommunikationsfähigkeit, Selbstwahrnehmung Kooperationsfähigkeit, Konfliktmanagement im sozialen Kontext Selbstwertgefühl, Positive Selbstkonzepte Entwicklung von Werten und Motivationale Kompetenz Orientierungskompetenz Kompetenz Autonomieerleben, Kompetenzerleben, Selbstwirksamkeit, Personale Werthaltung, Moralische Urteilsbildung, Selbstregulation, Neugier und individuelle Interessen Unvoreingenommenheit, Sensibilität von Andersartigkeit Kognitive Kompetenz und Anderssein, Solidarität Differenzierte Wahrnehmung, Denkfähigkeit, Gedächtnis, Fähigkeit und Bereitschaft zur Problemlösefähigkeit, Fantasie und Kreativität demokratischen Teilhabe Physische Kompetenz Akzeptieren und Einhalten von Gesprächs- und Übernahme von Verantwortung für Gesundheit und Abstimmungsregeln, Einbringen und Überdenken des körperliches Wohlbefinden, Grob- und feinmotorische eigenen Standpunktes Kompetenz, Fähigkeit zur Regulierung von körperlicher Fähigkeit und Bereitschaft zur Anspannung Verantwortungsübernahme Verantwortung für das eigene Handeln, anderer Menschen gegenüber, für Umwelt und Natur Veränderung und Belastung Kompetenter Umgang mit Lernmethodische Kompetenz Widerstandsfähigkeit (Resilienz) Lernen, wie man lernt Positive Lebensbewältigung auch in schwierigen und ständige Wissens- und Kompetenzerweiterung riskanten Lebenssituationen 8 BEP U3 S. 24 17
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING 5.2. Förderschwerpunkte Wir streben eine ganzheitliche Förderung mit folgenden Schwerpunkten an: Förderung der Förderung der Bewegungs- und naturwissen- personalen, sozialen Sprachförderung Wahrnehmungs- schaftlichen und emotionalen förderung Kompetenzen Kompetenzen 5.3. Bildungs- und Erziehungsbereiche unserer Einrichtung „Es kommt 5.3.1. Themenübergreifende Bildungs- und das ganze Kind, nicht Erziehungsperspektiven nur der Kopf“ Renate Zimmer Ethische und religiöse Kompetenz Damit Kinder vertrauensbildende Erfahrungen machen können, die sie ein Leben lang tragen, sind sie auch auf religiöse Erfahrungen, Vorbilder und das Miterleben religiöser Gemeinschaft angewiesen. Religiöse Bildung stärkt das grundlegende Sinn- und Wertesystem des Menschen. Wir begleiten die Kinder dabei eine freiheitlich- demokratische, religiöse, sittliche und soziale Werthaltung zu entwickeln. (BayIntG Art.6) Durch die Trägerschaft der katholischen Kirche wird der Tagesablauf von christlichen Grundwerten geprägt. Außerdem thematisieren und feiern wir, dem Alter der Kinder entsprechend, in unserem Kinderhaus die Feste im christlichen Jahreslauf. Wir sind offen für Menschen aller Nationalitäten und Glaubensrichtungen, wir erwarten aber auch Offenheit für die christliche Identität unserer Einrichtung. Emotionale und soziale Kompetenz Emotionale und soziale Kompetenzen sind die Voraussetzung, um in der Gesellschaft zu bestehen. In unserem Kinderhaus bekommen die Kinder die Gelegenheit sich selbst mit ihren Gefühlen und Emotionen kennen, verstehen und ausdrücken zu lernen. Die pädagogischen Fachkräfte unterstützen dies mit ihrem eigenen wertschätzenden und offenen Verhalten. Sie sprechen mit den Kindern über soziales Verhalten und leben dieses aktiv vor. Dies schafft den Raum Beziehungen aufzubauen, die durch Sympathie und gegenseitigen Respekt gekennzeichnet sind. Gemeinschaftserlebnisse 18
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING werden gefördert und Konfliktsituationen werden altersgemäß begleitet. Die Kinder lernen dabei, sich aktiv am Gruppengeschehen zu beteiligen und gemeinsam nach gewaltfreien Konfliktlösungen zu suchen. In unserem Gruppenalltag erleben die Kinder eine Gemeinschaft, in der sie ihr eigenes „Ich“ frei entfalten können. Sie lernen aber auch, dass es andere Menschen mit anderen Bedürfnissen gibt. Es ist wichtig die richtige Balance zwischen Durchsetzungsvermögen, Rücksichtnahme und Akzeptanz zu finden. Ästhetische, bildnerische und kulturelle Kompetenz Die Auseinandersetzung mit Kunst, Kultur und Musik ist in vielerlei Hinsicht wichtig für die Entwicklung. Den Kindern öffnen sich so Wege sich auszudrücken, Erlebtes zu verarbeiten und ihre Fantasie auszuleben. Die ästhetische Erziehung lebt von dem stetigen Zuwachs an Erfahrungen. Wir bieten den Kindern mit unseren Jahresthemen, den kulturellen Festen und auch im täglichen Freispiel viele Möglichkeiten sich mit Inhalten, Materialien und Techniken jeglicher Art auseinanderzusetzen. Neugier, Lust und Freude am eigenen schöpferischen Tun sind Motor der kindlichen Persönlichkeitsentwicklung. Jedes Kunstwerk, jeder Tanz, jedes Lied und jedes Spiel ist Ausdruck des Fühlens und Seins des Kindes. Motorische Kompetenz Die motorische Kompetenz differenziert sich in die grobmotorische (ganzkörperbezogene) und die feinmotorische (auf die Hand und das Gesicht bezogene) Kompetenz. Die Grundlagen für die gesamte motorische Entwicklung werden bereits in der frühen Kindheit gelegt. Grundlegende Bewegungsfertigkeiten werden in den ersten drei Lebensjahren ausgebildet und 19
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING die Körperbeherrschung nimmt zu. Wir bestärken das natürliche kindliche Interesse an Bewegung. Durch unsere Räumlichkeiten haben die Kinder jederzeit die Möglichkeit, ihren Bewegungsdrang auszuleben. Hierbei gehen wir auf die verschiedenen Entwicklungsstufen der Kinder ein. Bewegung fördert die Gesundheit und Leistungsfähigkeit sowie die kognitiven und sozialen Kompetenzen. Wir bieten den Kindern, durch einen abwechslungsreich gestalteten Alltag drinnen und draußen, vielfältige Möglichkeiten motorische Aktivitäten zu erleben (z.B. Entdeckungstouren in Wald und Wiese, Garten, Bällebad, Trampolin, Rollbretter, u.v.m.). Zudem bestärken wir die motorische Entwicklung der Kinder durch spezielle pädagogische Angebote mit spielerischen Elementen. Die motorische Entwicklung ist Grundlage für viele andere Entwicklungsschritte und steht z.B. in engem Zusammenhang mit der Sprachentwicklung. Gesundheit – Körpererfahrung Die Gesundheit des Menschen ist laut WHO „ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“. Zur Gesundheit gehören somit geistiges und körperliches Wohlbefinden, Bewegung, Hygiene und eine ausgewogene, gesunde Ernährung. Ein guter Gesundheitszustand ist eine wesentliche Bedingung für eine positive Entwicklung. Wir ermutigen die Kinder in sich „hineinzuhorchen“, um ein Gefühl zu entwickeln was ihnen guttut. Sie erleben ihren Körper mit seinen Funktionen als Einheit. Die körperlichen Fähigkeiten und Grenzen werden wahrgenommen und weiterentwickelt. Durch feinfühliges Beobachten unterstützen wir die Kinder ihre Bedürfnisse wie Durst, Hunger, Ruhe und Bewegung zu erkennen. Wir ermutigen sie dabei diese zu artikulieren und zu befriedigen. Es ist wichtig, dass die Kinder lernen ihren Körper und seine Bedürfnisse richtig zu deuten und eine gesunde und positive Einstellung zum Thema Essen zu entwickeln. Deshalb kochen, backen und kaufen wir gemeinsam ein. Wir pflanzen und ernten in unserem Garten und thematisieren saisonales und regionales Essen. Regelmäßiges Händewachen, sowie die entwicklungsgemäße Unterstützung bei der Sauberkeitserziehung gehört zu unserem Alltag. 20
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING Umwelterziehung, Naturerfahrung Wir ermöglichen den Kindern die Natur mit allen Sinnen zu erfahren und somit achtsam, fürsorglich und verantwortungsbewusst zu werden. Wir erkunden gemeinsam die Natur, lernen Wald, Bach, Wiesen und deren Bewohner kennen. Bei unseren Spaziergängen, den Entdeckungstouren in die nähere Umgebung und in unseren weitläufigen Gartenanlagen kommen die Kinder täglich auf vielfältige Weise mit der Natur in Berührung. Die Kinder haben Raum und Zeit Naturvorgänge und Veränderungen (z.B. Jahreszeiten) zu beobachten, zu erforschen und Nur was ich damit zu experimentieren. Sie kenne, erkennen Zusammenhänge. Die kann ich lieben. Nur was ich Natur bietet den Kindern unzählige Möglichkeiten für fantasievolles liebe, Spiel und kreatives Gestalten. Durch diese ganzheitlichen will ich schützen. Erfahrungen wird der Grundstein für ein tiefes Naturverständnis mit dem Schutz natürlicher Ressourcen gelegt und ein Gefühl für Nachhaltigkeit entwickelt. Medienkompetenz Medien ermöglichen uns die Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben, dienen zur Unterhaltung und sind als Informationsquelle unerlässlich. In unserer technisch versierten Zeit ist es wichtig, dass den Kindern ein bewusster Umgang mit allen Arten von Medien (z.B. Druckmedien, auditive Medien, technische Medien) vermittelt wird. Wir leben in einer Welt, die ein vielfältiges Angebot bereitstellt. Jedes Medium bietet Chancen, birgt aber auch Gefahren, welche einen achtsamen und bewussten Umgang seitens der Erwachsenen voraussetzt. Wir bieten den Kindern verschiedene Möglichkeiten sich mit Medien spielerisch auseinanderzusetzten, um diese nicht nur passiv zu konsumieren. Hierbei lernen Kinder verschiedenen Wege kennen wie Medien eingesetzt und wofür sie genutzt werden können. Diese ersten Erfahrungen bilden die Basis für einen reflektierten und bewussten Medienumgang. Musikalische Kompetenz Musik ist ein Zusammenspiel von Klang, Lautstärke, Rhythmus und Tempo. Sie steht in Zusammenhang mit Bewegung, Sprache und Emotion. Unter anderem unterstützt das Musizieren die Entwicklung der Assoziationsbahnen zwischen den beiden Gehirnhälften. In der linken Gehirnhälfte befindet sich das Sprachzentrum und in der rechten werden Rhythmus, Tanz, Raumwahrnehmung und Emotionen verarbeitet. Mit Musik, Bewegung und Gesang werden viele Verbindungen zwischen den Gehirnhälften geschaffen. In unserer Einrichtung ist das Musizieren in all seinen Variationen (z.B. Instrumente, Körper als Instrument, Sprechgesang, Gesang) ein fester Bestandteil im täglichen Miteinander. Die Freude am selbstständigen Tun und Ausprobieren steht dabei im Mittelpunkt. 21
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING Kompetenz in den MINT-Bereichen Schon sehr früh zeigen die Kinder Interesse an Mathematik, Informatik, Natur und Technik. Mit allen Sinnen machen sie erste Erfahrungen mit Größen, Mengen, Formen, Gewicht, den Elementen sowie physikalischen und technischen Zusammenhängen. Sie haben Freude am Beobachten von Phänomenen, beim Entdecken von Gesetzmäßigkeiten und beim Erfahren von Techniken und deren Funktionsweisen. Durch Ausprobieren, Testen, Experimentieren und Erleben machen sie sich die Welt begreifbar. Wir ermutigen sie, ihre individuellen Lernprozesse zu gestalten. Die Kinder sammeln eigene Erfahrungen und lernen dadurch intensiv und nachhaltig. Da diese Ziele eine hohe Bedeutung für uns haben, sind wir seit 2015 ein zertifiziertes „Haus der kleinen Forscher“. (Bild „Haus der kleinen Forscher“- Infomappe) Sprachliche Kompetenz/ Literacy Sprachbildung ist von herausragender Bedeutung, denn die Sprache ist in unserer Gesellschaft das wichtigste Instrument der Kommunikation. Sprache greift in allen Bildungsbereichen und wird dort gefordert und gefördert. Für uns als Team ist wichtig, dass wir den Kindern aktiv zuhören und ihnen die nötige Aufmerksamkeit widmen. Wir hören genau hin, lassen die Kinder aussprechen und fördern eine offene Kommunikation. Kinder erlernen die Sprache im täglichen Miteinander durch Rollenspiele, Alltagsgespräche, gemeinsames Singen, hören und erzählen von Märchen, Geschichten und Bilderbüchern. In Sprachspielen, Gedichten und Reimen entwickeln die Kinder einen kreativen Umgang mit der Sprache sowie ein Bewusstsein für Sprachrhythmus, Sprachaufbau und Satzbildung. In einer unbeschwerten Atmosphäre, in der sich Kinder wohlfühlen, entwickelt sich durch permanente Übung ein differenzierter Spracherwerb und ein sprachliches Selbstbewusstsein. Wir fördern und pflegen den „Kinder, die zusätzlich zum Hochdeutsch einen Dialekt sprechen, bayrischen Dialekt bewusst im sind im Vorteil. Wenn ein Kind gleichzeitig mit Dialekt alltäglichen Sprachgebrauch. Wir und Standartsprache aufwächst, gilt das für die Hirnforschung als Variante von Mehrsprachigkeit.“ sprechen mit den Kindern sowohl Anthony Rowley, Sprachforscher bayerisch als auch Schriftdeutsch. 22
KONZEPTION KATHOLISCHES KINDERHAUS ST. KATHARINA PFAFFING 6. Kinderhausbereiche Kinder streben danach ihre ganze Lebenswelt zu erforschen. Sie werden geboren mit der Möglichkeit und dem Wunsch alles was sie umgibt kennen zu lernen und für sich erfahrbar zu machen. Jedes Alter, jedes Umfeld, jeder Entwicklungsschritt bietet hierfür eine Fülle an Erfahrungen. Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Kinder in diesen Situationen positiv zu begleiten und sie individuell zu unterstützen. Stellen wir uns einmal vor jedes Kind hat seinen kleinen Rucksack dabei. Einen Rucksack den das Kind eigenständig mit Leben füllt. Es befüllt ihn mit Emotionen, Erlebnissen und Erkenntnissen. Es eignet sich somit ein Wissen über sich, die Menschen und sein Umfeld an. Für jeden Bereich unserer Einrichtung ergeben sich dadurch Unterschiede in unserem pädagogischen Handeln und der Gestaltung unseres Tages. Wir streben danach, die Vielfältigkeit jedes Einzelnen und die Gesamtheit der Gruppe wahrzunehmen und individuell darauf einzugehen: 6.1. Krippe 6.1.1. Rahmenbedingungen Bis zu 10 Kinder von 18 Monaten bis 3 Jahren 4-5 Wochentage mit mindestens 16 Wochenstunden Mindestbuchungszeit 8:30-12:30 Uhr 23
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