STERNSCHNUPPE - EINRICHTUNGS-KONZEPT - bei der Terminal for Kids gGmbH
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8.26.5 – 1.8.11 Einrichtungskonzept Konzeption der SternSchnuppe SternSchnuppe Terminal for Kids gGmbH Hugo-Kallenbach-Str. 59 65931 Frankfurt-Sindlingen www.terminal-for-kids.de Terminal for Kids gGmbH Änderungsstand: 00 Unterstrichen: Änderung Seite 1 von 40 Gültig ab: 08.10.2016 -/-/-/-: Tilgung Herausgeber: TfK gGmbH
Inhaltsverzeichnis 1 Vorwort……..……………………………………………………………………………… ……….3 2 Die Sternschnuppe ......................................................................... ....... 4 2.1 Die Planeten .................................................................................. ...... 5 2.1.1 Pluto ................................................................................... .... 6 2.1.2 Mars ........................................................................................ 8 2.1.3 Erde....................................................................................... 10 2.1.4 Mond..................................................................................... 12 2.1.5 Die Sonne (Büro) ................................................................... 14 2.2 Das spezielle Raumangebot ............................................................... 14 2.3 Die Milchstraße (Bewegungsraum).................................................... 17 2.4 Das Außengelände ...................................................................... ...... 19 3 Tagesablauf ............................................................................................ 20 3.1 Gruppenübergreifendes Arbeiten ...................................................... 22 3.2 Essen Shuttle ...................................................................................... 23 4 Unser Bild vom Kind ............................................................................... 24 5 Eingewöhnung........................................................................................ 26 6 Partizipation bei U3 Kindern .................................................................. 27 7 Das Galaxie Logbuch............................................................................... 30 8 Beziehungsvolle Pflege........................................................................... 31 9 Inklusion ................................................................................................. 32 10 Interne Angebote ................................................................................... 33 11 Erziehungspartnerschaft ........................................................................ 35 11.1 Beschwerdemanagement................................................................. 36 12 Team....................................................................................................... 38 13 Begegnungen.......................................................................................... 39 14 Schlusswort ............................................................................................ 40 2
1. Vorwort Sehr geehrte Leserinnen und Leser, herzlich begrüßen wir sie auf der galaktischen Reise durch die Sternschnuppe. Es er- wartet sie ein Haus der Sinne, mit besonderer Projektarbeit, wodurch sich vielerlei Be- gegnungen für Groß und Klein ergeben. Diese pädagogische Konzeption ist das Er- gebnis vielfältiger pädagogischer Überlegungen, unserer Haltung und unserer Einstel- lung zu unserer Arbeit mit Kindern. Sie sagt aus wie wir unsere Arbeit verstehen und welche Ziele wir erreichen möchten. In erster Linie richtet sich diese Konzeption an alle Eltern, die ihr Kind von uns betreuen lassen oder betreuen lassen möchten, aber auch an alle weiteren pädagogisch inte- ressierten Menschen. Ihnen möchten wir gerne den Einblick in unser galaktisches Haus die Sternschnuppe und unsere Arbeit geben. Diese Konzeption ist nicht für alle Zeiten festgelegt, sondern das Zwischenergebnis eines Diskussionsprozesses, der weiterläuft. Sie verschafft uns Klarheit über unseren derzeitigen Qualitätsstand, ist aber auch Ausgangspunkt für weitere Entwicklungen. Unser Ziel ist, eine gesunde Balance zwischen einer individuellen Betreuung, die den Bedürfnissen jedes einzelnen Kindes entspricht und der behutsamen Begleitung der Kinder, sich in einer kleinen Gruppe zurecht zu finden. Wir wünschen uns, dass Sie durch unsere Konzeption einen Einblick in unsere Stern- schnuppenwelt bekommen und dass Ihre Wünsche wahr werden. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihr Team von der Sternschnuppe. 3
2. Die Sternschnuppe Das denkmalgeschützte Haus der Sternschnuppe, ist ruhig gelegen und umgeben von vielen blühenden Kastanien, Eichen, Birken, Ahorn und Platanen Bäumen, in denen viele Eichhörnchen oder Eulen wohnen. In der Nähe befinden sich viele Spielplätze, Fußballplätze, Wiesen, Felder und ein Pferdehof. Von September 2006 bis Oktober 2013 gehörten die Räume der Kinder Arche, (eben- falls eine Einrichtung der Terminal for Kids gGmbH) die sich nun vergrößert hat und unsere Nachbareinrichtung ist. Zusammen mit dem Fluggiland, welches zu unserer Muttergesellschaft Medical Airport Service gehört und eine Notbetreuung ist, wurde das Haus sehr intensiv von vielen Kindern belebt. Ganz viele Leute arbeiteten mit Hochdruck und renovierten alle Räume, damit die Sternschnuppe dort landen kann und viele Wünsche für Groß und Klein in Erfüllung gehen. Sobald die Renovierungsarbeiten gänzlich abgeschlossen sind, beginnt die Stern- schnuppe ab dem 07. Oktober 2016 mit voller Kraft zu leuchten und Wünsche zu er- füllen. In der Sternschnuppe ist jeder der im Einzugsgebiet Frankfurt lebt und/ oder bei der Firma Sanofi arbeitet, herzlich Willkommen und darf auf einem der vier Planeten Erde, Mars, Pluto, Mond seiner spielerischen Phantasie freien Lauf lassen. 4
2.1 Die Planeten Die besondere Architektur des denkmalgeschützten Gebäudes hat uns vor eine große Herausforderung gestellt. Zentral gelegen befindet sich das Fluggi-Land und unsere vier außen gelegenen Gruppenräume bilden den schützenden Rahmen. Aufgrund die- ser Besonderheit entschlossen wir uns ein eigenes Sonnensystem zu erschaffen, in dem die Gruppenräume nach Planeten benannt wurden. Kein Planet gleicht dem an- deren und steckt voller Überraschungen, daraus entstand die Idee ein Haus der Sin- neswahrnehmung zu gestalten. Für Kinder stellt die sinnliche Wahrnehmung das Tor zur Welt dar. Wahrnehmung ist ein aktiver Prozess, bei dem Kinder mit allen Sinnen ihre Umwelt kennenlernen. Kinder wollen hören, Geräusche machen, schreien, stamp- fen, Krach machen. Hin und wieder wollen sie jedoch auch Ruhe haben, jemand an- derem zuhören, den Geräuschen der Natur oder der Stimme des Erwachsenen lau- schen. Kinder wollen sehen: Farben, Formen, Dinge, mal dieselben und mal unter- schiedliche. Kinder wollen fühlen: Dinge berühren, sie anfassen, empfinden, ob sie warm oder kalt, glatt oder rau, weich oder hart sind. Sie wollen jedoch auch berührt werden sowohl zärtlich gestreichelt und festgedrückt, warmgehalten als auch vertrau- ensvoll umarmt. Kinder wollen riechen und schmecken, lieben Süßes, manchmal auch Salziges. Kinder wollen sich bewegen, ihre Kräfte spüren und ihre Geschicklichkeit auf die Probe stellen: klettern und springen, balancieren und rutschen. Unsere vier Plane- ten Pluto, Mars, Mond und Erde bieten Ihren Kindern all diese Erfahrungsmöglichkei- ten. Die Räume sind speziell für die Förderung der Sinneswahrnehmung eingerichtet. Durch das Betreten unseres Hauses begeben sich Groß und Klein auf eine Reise durch unser Sonnensystem. Die farblich gekennzeichneten Fuß- spuren und die beleuchtenden Pfeile führen Sie ohne Umwege zu den un- terschiedlichen Planeten. Lassen sie sich überraschen.... 5
2.1.1 Pluto Der Zwergen Planet Pluto hat einen schönen Gruppenraum der in den Farben Beige und Braun gestaltet ist. Diese Farben vermitteln in all ihren hellen und dunklen Abstufungen, ein Gefühl von Ruhe, Sicherheit und Geborgen- heit. Aus diesem Grund steht dieser Raum ganz im Zeichen der Entspannung. Ein faszinierender Blickfang ist Plutos Blubber- säule. Durch manuelles drehen der Farbscheibe können Ihre Kinder, neben dem faszinierenden Sprudeleffekt, Farbspiele erzeugen. Das dazu- gehörige Kuschelkissen bringt eine ganz ent- spannte Atmosphäre, und lädt die Kinder nicht nur zum Kuscheln mit Erzieher und Freunden ein, sondern auch zum Bücher anschauen und beobachten der verschiedenen Farbenspiele. Die Hochebene mit ihren eingebauten Nischen und Lichteffekten bietet den Kindern ebenfalls einen perfekten Rückzugsort vom spielerischen Planetenleben. Unsere Klangschalen erzeugen Momente in denen Ihre Sterne intensiv den Klängen zu- hören und dem verklingenden Ton nachlau- schen können. Auch die unterschiedliche In- tensität und Höhe der Töne kann wahrge- nommen werden und erfordert Ruhe und ak- tives Zuhören. 6
Das angrenzende Bad bietet eine zusätzliche Entspan- nungsform. Liebevolle Berührung machen stark, zufrie- den und fröhlich. Das ist schon bei Babys zu beobach- ten. Aus diesem Grund stehen hier Massagen im Vor- dergrund. Damit lernen Kinder, ihren Körper besser wahrzunehmen. Die sanften fließenden Berührungen über alle Teile des Köpers stimulieren beide Körperhälf- ten und Entspannen zusätzlich. Zudem werden alle Tä- tigkeiten die im Waschraum stattfinden, durch Entspan- nungsmelodien untermalt. In Plutos eigenem Schlafraum erwacht bei Dunkelheit ein Space Projektor, der faszinierende Lichterspiele an die Wand zaubert. Dieser verhilft den 10 kleinen Sternen bei der Reise in die Welt der Träume. 7
2.1.2 Mars Der Gruppenraum des Planeten Mars ist grün ausgestattet. Die Farbe Grün erzeugt positive Schwingungen und weckt die Lust auf „Neues“ somit steht dieser Raum ganz im Zeichen der Kreativität. Kinder sind einfallsreiche Künstler und Erfinder. Ihre Köpfe stecken voller neuer Ideen, die ausprobiert werden wollen. Kleine Künstler wünschen sich Erwachsene, die auch einmal Unordnung und Dreck erlauben, damit sie sich vollkommen in ihr Kunstwerk vertiefen kön- nen. Die Kinder erlernen Farben, unterschiedli- che Materialen, Formen und die Verwendung von Werkzeug ganz einfach beim Experimentieren. Unterstützt durch die kosmische Farbgestaltung (Regenbogen) der einzelnen Materi- alien können die kleinen Sterne hier Ihrer kreativen Ader freien Lauf lassen und sich zu kleinen Picassos entwickeln. 8
Zum großflächigen Malen und Gestalten bietet der Mars Raum eine Staffelei an, wo Ihre Kinder mit unterschiedlichen Farben und Materialien experimentieren können. Mit ihren Ideen schaffen Kinder ständig Neues: Sie funktionieren z.B. Pappkartons zu einem Zug um oder bauen aus Papprollen Ferngläser, aus diesem Grund stehen Ihren Sternen sämtliche Alltagsmaterialien zur Verfügung. Unser Modelliersand fühlt sich an wie feuchter Sand. Türme und andere Skulpturen können daraus entstehen und wenn man umbauen möchte, muss man den Sand einfach zer- krümeln. Für dauerhafte Kunstwerke kann er im Back- ofen gehärtet und sogar bemalt werden. Die entstande- nen Kunstwerke erhalten eine besondere Wertschät- zung, indem sie in der gesamten Einrichtung präsentiert werden. Zusätzlich steht Ihren Kindern eine Experimentierwanne zur Verfügung in der sie mit Wasser, Sand und alltags Materialien forschen können. Das Spielen mit Wasser und Sand stimuliert die Sinne, fördert Kre- ativität und motorische Fähigkeiten. Spielerisch lernen Ihre Kinder die Un- terschiede zwischen festen und flüssi- gen Stoffen kennen. Sie entdecken, dass sie aus feuchtem Sand Figuren formen und im Sand Spuren hinterlassen können. Im Bad erhalten die Kinder die Möglich- keit, neben den Alltäglichen Tätigkeiten mit Malseife und Farben zu experimen- tieren um Ganz - Körper Erfahrungen zu sammeln. 9
Im Mars Schlafraum findet sich die kosmische Farbgestaltung in Form ei- ner Lampe wieder. Diese schmückt den Raum mit tollen Lichteffekten und macht so die Träume Ihrer Sterne bunter. 2.1.3 Erde Der Gruppenraum des Planeten Erde ist blau gestaltet. Die Farbe Blau wirkt beru- higend, entspannend, zudem verschafft sie Ausgeglichenheit und Harmonie. Der Tastsinn ist der erste Sinn mit dem die Kinder ihre Umgebung wahrnehmen im Zusammenspiel mit dem Gleichgewichts- sinn steht der Raum ganz im Zeichen der Wahrnehmung. Die wunderschöne Hochebene verleiht den Kindern den Eindruck im Weltall zu sein. Diese Eindrücke werden durch Tastwände mit unter- schiedlichen Oberflächen, in Form von Sternen verstärkt. Ihre Kinder können dicke, dünne, raue oder glatte Strukturen wahrnehmen. Eine weitere Besonderheit ist der Taktile Fuß-Parcour, dieser weckt die feinmotorischen Reize und verstärkt das Tastemp- finden. Ihre Kinder können einen Fuß vor den anderen setzen und spüren was man fühlt: Kork, Holz, Kunststoff oder Schaumstoff. 10
Für sensorische Erfahrungen stehen Ihren Kindern unsere Sinnes–Röhren zur Verfü- gung. Diese können mit alltäglichen Dingen, wie Tannenzapfen, Steinen und vieles mehr befüllt werden. Unsere Fühlboxen können auch mit unterschiedlichen Materialien befüllt werden. Die Kinder ertasten nur mit ihren Händen, was wirklich in der Fühlbox steckt. Ist es ein Stein oder eine Kastanie? Im Erde Schlafraum befinden sich ebenso Sterne. Diese leuchten bei Dunkelheit an der Decke und wachen während der Schlafenszeit über Ihre Schätze. Den Hygienebereich teilen sich die Erdenbewohner mit den Mondbewohnern. Jedoch hat jeder Planet seinen eigenen Wickelbereich in denen Ihre Kinder die beziehungs- volle Pflege erfahren. Ebenso wird dieser Raum auch als Wellness Paradies genutzt. Ihre Kinder können Massage Einheiten mit unterschiedlichen Materialien, wie Igelbälle und Federn genießen. 11
2.1.4 Mond Der Planet Mond grenzt an die Erde Gruppe und ist weiß und grau gestaltet. Diese Farben unterstützen die Wissenskraft der Kinder und fördern die Konzentration. Somit steht die Mond Gruppe ganz im Zeichen der Forschung. Kleine Kinder erkunden ihre Umwelt von der Geburt an mit allen Sinnen. Sie schauen neugierig auf alles, was sich bewegt oder glitzert. Sie werden aufmerksam, wenn sie ungewohnte Geräusche hö- ren. Sie ziehen an Schubladen, drücken Knöpfe und greifen nach allem, was in ihr Sichtfeld gelangt. Sie beobachten das Verhalten anderer und laden sie zum Mitma- chen ein. Angetrieben durch ihre Entdeckungslust probieren Kinder Dinge aus und erweitern dabei ihre Fähigkeiten und ihr Wissen. Die schöne Hochebene bietet den ersten Anreiz zum For- schen, denn dort befinden sich drei unterschiedliche Wan- delemente. Das erste ist bestückt mit Drehscheiben. Wird die untere blaue Schreibe gedreht, bewegen sich alle ande- ren Scheiben mit und ein neues Muster entsteht. Je nach Geschwindigkeit entste- hen die unterschied- lichsten Bilder und visu- elle Reize. Besonders schöne Konstruktionen finden sich im zweiten Wandelement, dem Magnetfeld wieder. Hier kön- nen die Magnete einfach zusammengeklickt werden und werden durch ihre leuchten- den Farben zusätzlich unterstrichen. Das dritte Wandelement ist bestückt mit großen und bunten Zahnrädern. Die Kinder erleben, dass sich die Räder nur mit Ihrer Kraft bewegen lassen. Ein weiterer Anreiz findet sich im Gruppeneigegenen Schau- kasten wieder, dieser bietet die Möglichkeit Pflanzen oder Regenwürmer beim Wachsen zu beobachten. 12
Unser Leuchtkasten ermöglicht spannende Lichtexpe- rimente mit farbigen Folien und anderen farbigen Ma- terialien. Blätter Strukturen sowie eigene Hand – Fuß- abdrücke laden zum genaueren Betrachten ein. Das besondere Highlight dieser Gruppe ist das Pflanzbeet das sich auf der an- grenzenden Terrasse befindet. Gartenarbeit ist eine spannende Aufgabe für ihre Sterne, dadurch lernen sie wie Blumen wachsen und gepflegt werden. Im Schlafraum können alle Mondbewohner eine kleine Auszeit von ihrem ereignisrei- chen Tag nehmen und wieder Kräfte sammeln. Passend zum Gruppennamen leuchtet auch hier eine Mondlampe über ihre Kinder. Treffpunkt aller Planeten für den gemeinsamen Start in den Tag und die Verabschie- dung ins Wochenende ist die Galaxie Halle (Flur von Mond und Erde). Hier wird nicht nur getanzt, gesungen und gelacht, sondern auch getobt und geklettert auf der Bewe- gungslandschaft. 13
2.1.5 Die Sonne (Büro) Das Leitungsteam finden Sie in der Sonne. Die Sonne durchflutet alle Räume mit Licht bringt Wärme, Harmonie und umkreist alle Planeten der Sternschnuppe. Der Raum ist passend in der Farbe Gelb eingerichtet, diese symbolisiert das fröhliche Zusammen- sein von Menschen, die menschliche Wärme, wie Kommunikation und die Freude am Leben. Das ist auch unser Hauptanliegen, denn wir wünschen uns, dass Sie, Ihre Kin- der und unsere Mitarbeiter sich in unserem Büro gut aufgenommen fühlen. Bei Fra- gen, Anregungen, Wünschen und Sorgen steht Ihnen und Ihren Kindern, sowie den Mitarbeitern, das Leitungsteam beratend zur Seite. 2.2 Das spezielle Raumangebot Die Sternschnuppe bietet als erste Einrichtung der Terminal for Kids Thematisch eingerichtete Räume für Kinder im U3 Bereich im Sinne der Wahrnehmung an. Es ist sehr aufregend, denn dies ist nicht nur für die Kinder Neuland, sondern auch für uns als pädagogische Fachkräfte. Alle Wahrnehmungen dienen dem Leben, und weil es sich dabei um keinen Selbstzweck han- delt, sondern um Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung unserer Lebensgrundlagen, ist jede Wahrnehmung auch ein Lernprozess. Diese ruhen auf drei Säulen: dem emotionalen Zugang zur jeweiligen Thematik, ihren Einordnungsmöglichkeiten in vertraute Zusammen- hänge sowie der Verfestigung durch Wiederholung und Bestätigung. Wir als Sternschnuppen Team möchten die Bildungsprozesse der Kinder so unterstützen, dass die kindliche Selbststeuerung und Eigenaktivität gewahrt bleibt, somit sind wir darauf angewiesen, die Signale von Kindern wahrzunehmen, zu deuten und darüber ihre Interessen und anste- henden Entwicklungen zu erfassen. Dies gelingt uns durch Wahrnehmendes Beobachten. Hierbei werden die Signale der Kinder wahrgenommen z.B selbst gewählte Tätigkeiten der Kinder; Situationen, die Aufmerksamkeit erregen; alltägliche Routinen wie Essen oder Anziehen; Situationen, in denen Sie in das Geschehen involviert sind. 14
Bei Projekten werden die einzelnen Schritte im Voraus von der pädagogischen Fachkraft ge- plant und mit den Kindern Schritt für Schritt umgesetzt. Hier wird die wahrnehmende Beobach- tung fokussiert eingesetzt, um einen Prozess zu begleiten. Das heißt, die pädagogischen Fachkräfte verfolgen, wie die Kinder ihren Ideen und Gedanken nachgehen. Auf der Grundlage Ihrer wahrnehmenden Beobachtungen und deren Reflexion schätzen Sie immer wieder aufs Neue ein, in welcher Form Ihre Unterstützung notwendig ist. Im Gruppenraum Pluto, der ganz im Zeichen der Entspannung steht, wird viel mit Klangscha- len gearbeitet. Sie erzeugen Momente bei denen die Kinder intensiv den Klängen zuhören und dem verklingenden Ton nachlauschen können. Auch die unterschiedliche Intensität und Höhe der Töne kann wahrgenommen werden und erfordert Ruhe und aktives Zuhören. Die Kinder probieren sie selbst aus oder mit der pädagogischen Fachkraft. Auch werden spezielle Töne erzeugt die auf eine Situation aufmerksam machen, z.b das Aufräumen. Mars steht im Zeichen der Kreativität und lässt viel Freiraum zum Ausprobieren. Hier wurden schon einige Erfahrungen gesammelt im Bereich der Farbenlehre. Welche und was für Farben gibt es, mit welchen Materialien kann ich malen und wo. Alles wurde Ausprobiert und erklärt. Hier entstanden wundervolle Kunstwerke wie z.B eine Wiese mit Bunten Blumen die mithilfe einer Bürste gemalt wurden. 15
Der Erde Gruppenraum steht ganz im Sinne der Wahrneh- mung. Nicht nur auf der Hochebene gibt es viel zu fühlen und Erkunden. Sondern wie fühlt es sich beispielsweise an mit bemalten Füssen über Papier zu laufen? Genauso wie immer oder klebt die Farben Ganz im Zeichen der Forschung steht die Mond Gruppe. Hier gibt es viele kleine Sterne die schon einiges Erforscht haben. Was passiert, wenn ich Kresse sähe? Wächst da wirklich was? Kann ich das dann essen? Dies wurde von Den Mond Kindern getestet und dann ganz Aufgeregt den anderen Kindern gezeigt und erzählt. Bei all unseren Beobachtungen konnten wir feststellen, dass es nicht nur uns große Freude bereitet, sondern auch den Kindern die Vielfalt der Räume zu nutzen. Es ist spannend zu beobachten wie Kinder ihre Erfahrungen machen. Auch ist Interessant zu beobachten, wie bei gegenseitigen Besuchen, die Kinder die Kunstwerke der anderen Kinder betrachten. Wir als Team der Sternschnuppe freuen uns sehr, diese Freude mit den Kindern zu teilen und freuen uns jeden Tag aufs Neue das Strahlen in den Kinderaugen zu sehen 16
2.3 Die Milchstraße (Bewegungsraum) In keiner Lebensphase spielt Bewegung eine so große Rolle wie in der Kindheit. Vor allem die Krippenzeit stellt eine Zeitspanne dauerhafter motorischer Entwicklung dar, welche durch einen stark ausgeprägten Be- wegungs- und Betäti- gungsdrang gekenn- zeichnet ist. Nie wieder lernt ein Kind so viel in so kurzer Zeit wie in den ersten drei Lebensjahren. Vom reflexgesteuerten Neugeborenen zum munteren Krabbelmäus- chen und schließlich zum selbstständigen Turnzwerg. Kinder kommen mit einem na- türlichen Bewegungsdrang zur Welt. Wir als Erwachse müssen nur dafür sorgen, dass sie ihn adäquat ausleben können. Die Milchstraße ermöglicht den Kindern, ihrem Be- wegungsdrang nachzugehen. An unserer Kletterwand, können die Kinder wie Astro- nauten das Weltall erkunden. Das Klettern übt auf Kinder eine ganz bestimmte Faszination aus, denn die dabei er- lebten Erfolge stellen für jedes Kind wichtige Erfahrungen dar. Nirgendwo anders kön- nen die Kinder besser Kraft, Gewandtheit, Koordination und Gleichgewichtssinn er- werben. Um den Spaß am Klettern für unsere Sterne zu erhöhen wurden Griffe mit unterschiedlichen Formen und Farben angebracht. Unsere Astronautenfahrzeuge (Bobby Car) erleichtern ihren Kindern das Laufen ler- nen. Der Spaß Faktor wird erhöht indem man Hindernisse umfahren muss und mit Freunden um die Wette fährt. 17
Um in der Milchstraße von einem Ende zum anderen zu gelangen, gibt es einen Ba- lancierpfad auf dem die Kinder die Möglichkeit haben das schwerelose Gefühl des Weltraums zu erleben. Klein oder groß, Hügelig oder Flach, Breit oder Schmal jedes Balancierbrett ist mit anderen Schaumstoff- Elementen ausgestattet und hält so eine neue Herausforderung bereit. Kinder möchten beim Balancieren ihre Grenzen erfah- ren, ganz nebenbei trainieren sie hierbei ihren Gleichgewichtssinn. Gerade für sehr kleine Kinder ist das Gefühl der Sicherheit ganz wichtig. Bei Bedarf suchen sie deshalb die schützende Hand ihrer Bezugsperson. Geschaukelt werden, das ist die erste Basiswahrnehmung, die Babys im Mutterleib in der Fruchtblase wahrnehmen, und es ist genau das, was sie auch als kleine und später auch große Kinder immer wieder mit viel Freude und meist lautem Jauchzen erleben. Bei Kindern steckt der Gleichgewichtssinn noch mitten in der Entwicklung. Die Vorliebe für gleichförmige Bewegungen beginnt schon früh. Nichts beruhigt einen aufgebrach- ten Säugling besser als sanftes Schaukeln oder Wiegen. Sind die Kinder schon sechs oder sieben Monate alt, beginnen sie oft selbst mit dem Kopf zu schaukeln. Wir unter- stützen die Entwicklung ihrer Kinder und geben ihnen die Möglichkeit in der Schaukel ihr Gleichgewichtsorgan zu stimulieren. Auch kann ihr Kind von einer Raumseite zur nächsten Raumseite gelangen in dem es durch einen Kriechtunnel kriecht. Bei dem bewegungsaktiven Spiel werden Motorik, Körperkoordination, Geschicklichkeit und Wahrnehmung trainiert. Sich verstecken, plötzlich wiederauftauchen, der Kitzel sich in einen unbekannten Tunnel zu begeben, bietet viele neue Erfahrungen und erfordert auch etwas Mut. 18
2.4 Das Außengelände Das Außengelände der Sternschnuppe bietet den kleinen Sternen eine kleine Reise in eine andere Welt. Ein kleiner eingezäunter Para- diesgarten gibt den Kindern die Möglichkeit die Natur wahrzunehmen und zu entdecken. In der Natur wird die Sinneswahrnehmung geschult und fördert dadurch die Wahrnehmungsfähig- keit. Die Jahreszeiten in ihrem Wechsel und die Schönheit der Natur werden hautnah und bewusst wahrgenommen. Sonne, Wind, Re- gen und Schnee zu spüren, fordert die Kinder heraus, darauf zu reagieren. Kinder sind Entdecker und Forscher. Wir bieten unseren Kindern in der Natur Erfah- rungs- und Entdeckerräume, die es zu erforschen gilt. Ausgerüstet mit Lupengläsern können Ihre Kinder Insekten, Pflanzen und viele andere Sachen genauer Beobachten. Dabei sprechen wir unterschiedliche Sinnesreize an und unterstützen die Körperwahr- nehmung. Sehen: die bunten Herbstblätter, den Regenhimmel, den Ameisenhaufen betrachten, entdecken und be- obachten. Die vielfältigen Formen und Farben der natürlichen Umgebung wirken beruhigend auf die Seele. Hören: die Stille der Natur lässt Ihre Kinder wieder horchen und lauschen, z.B. die raschelnden Blätter, die Vogelstimmen, der prasselnde Regenguss oder der Wind in den Bäumen. Riechen: im Wandel der Jahreszeiten treten verschiedene Gerüche auf, denen Ihre Kinder gerne nachgehen z.B. die Blumen auf der Wiese oder der harzige Ast. Fühlen: Hartes und Weiches, Glattes und Raues, Trockenes und Nasses, regen die Wahrnehmung durch die Haut an z.B. der raue Tannenzapfen, die gefurchte Baum- rinde oder das weiche Moos. 19
Gleichgewicht: ein unebener und verschiedenartiger Boden stellt hohe Anforderungen an den Gleichgewichtssinn Ihrer Kinder. Das anfängliche Stolpern über Hindernisse verändert sich durch die ständigen Herausforderungen im Freien. Mit immer mehr Selbstverständlichkeit bewältigen Ihre Kinder die Unebenheiten. Orientierung: Ihre Kinder lernen sich räumlich zu orientieren und finden sich nach einer Weile in "ihrer Umgebung" gut zurecht. Durch die Erlebnisse in der Natur bilden sich die Kinder ein eigenes, positives Bild und lernen auf diese Weise die Natur als etwas Wertvolles kennen. Wir begleiten die Kinder beim eindrucksvollen Wahrnehmen dieser Naturerlebnisse, indem wir ihnen unterstützend zur Seite stehen, ihnen jedoch Freiraum lassen, um selbstständig handeln zu können. In dem dazugehörigen Spielpark, haben die Kinder die Möglichkeit im Sand zu toben, zu rutschen oder zu schaukeln. Durch den geschützten, abgetrennten Bereich sind die kleinen Sterne auch hier in einem unbeobachteten Raum und können das Freispiel genießen. 3. Tagesablauf Ich bin jeden Morgen total aufgeregt, denn ich kann endlich in die Sternschnuppe ge- bracht werden. Manchmal würde ich aber auch gerne zu Hause bleiben und mit Mama kuscheln und spielen, deswegen bin ich manchmal traurig. Doch dann werde ich lie- bevoll von meiner Erzieherin in den Arm genommen und darf mit ihr kuscheln. Als ich noch neu war hatte ich Angst, da Mama und Papa weg waren und ich alleine mit an- deren Kindern und den Erzieherinnen geblieben bin. Aber schon bald habe ich mit den Kindern angefangen zu spielen und wir treffen uns manchmal sogar nach der Kita. Meine Freunde sind morgens immer in der Erde oder Mond Gruppe, dort warten sie oft auf mich, oder ich auf sie. Nach und nach treffen immer mehr Kinder ein, gemein- sam fiebern wir unserem allmorgendlichen Treffpunkt in der Galaxie Halle entgegen. Dabei freue ich mich besonders auf unser Begrüßungslied „Halli Hallo“ bei dem mein Name aufgerufen wird. 20
Danach verteilen wir uns in unseren Gruppenräumen wo wir noch viel Zeit zum Spielen haben. Viele meiner Freunde schlafen gerne etwas länger und kommen erst zum Früh- stück. Jeden Tag kann ich viele neue Sachen entdecken, aber manchmal spiele ich auch nur in der Bauecke, denn ich liebe es Türme zu bauen. Auch freue ich mich auf die Besuche in den anderen Gruppen, weil ich nicht nur meine Freunde treffe, sondern es in jeder Gruppe anderes Spielzeug gibt. Oft machen wir auch einen Ausflug auf unser Außengelände, hier tobe ich ausgelassen herum, lasse mich von anderen Kindern fangen oder baue Sandkuchen. Am meisten Spaß macht es mir auf Blätter zu springen, denn diese rascheln immer so toll. Ich merke langsam, dass mein Magen knurrt aber zum Glück gibt es bald lecker Mittagessen, das schmeckt immer so gut. Hoffentlich gibt es heute die selbstgemachte Pizza. Manchmal bin ich so Müde vom Spielen, dass ich beim Mittagsessen einschlafe. Ich werde dann von meiner Erzieherin in mein kuscheliges Bettchen gebracht. Meine Freunde kommen dazu denn wir schlafen alle in einem Raum, das finde ich total toll. Nach dem wach werden setzen wir uns alle gemeinsam an den Tisch und essen Obst oder Frischkorn- brei, ab und zu gibt es auch Kuchen. Danach kann ich wieder spielen und freue mich darauf wieder in der Galaxie Halle andere zu treffen. Viel Zeit zum Spielen bleibt mir nicht, weil meine Mama mich bald abholt. Während meine Freunde noch länger da- bleiben und spielen, erzähle ich meiner Mama was ich heute alles erlebt habe. 21
3.1 Gruppenübergreifendes Arbeiten Besonders im Krippenbereich, gibt es Unterschiede in den Entwicklungsprozessen bei Kindern. Die ca. ein Jährigen lernen laufen und die fast drei Jährigen sind in Ihrer motorischen Geschicklichkeit schon gefordert. Um allen Bedürfnissen unserer Stern- schnuppenkinder gerecht zu werden, arbeiten wir mit einem gruppenübergreifenden Angebot. So können wir einerseits das Bedürfnis der Kinder nach Sicherheit und Ge- borgenheit berücksichtigen, in dem wir in unseren Räumen bleiben, andererseits bie- ten wir den Kindern durch das gruppenübergreifende Arbeiten eine Vielzahl an Mög- lichkeiten neue Erfahrungen zu sammeln und das bereits erlernte zu üben und festi- gen. Wenn ihre Sterne nach der gruppenphase Interesse an dem Thema Farben haben, wird diesbezüglich von unserer gruppenübergreifenden Fachkraft ein Angebot ge- macht. Hier ein Beispiel der Projektarbeit: Farben sind für die Kleinkinder in der Krippe faszinierend. Daher eignet sich das Thema als Projekt für Kinder unter drei Jahren. Mit Farben können die Kinder direkt Erfahrungen machen und spielerisch lernen sie, nach und nach die Grundfarben zu unterscheiden. Beispielsweise werden die einjährigen anhand von Bilderbüchern in die Farbenwelt herangeführt. Hierfür eignen sich Bücher wie rot, gelb, blau mein buntes Farbenbuch, Farben & Formen. Die zweijährigen dürfen im Morgenkreis alle Spielsachen aus dem Raum die z.B Rot sind zusammensuchen. Am Anfang bringen sie vielleicht noch das grüne Polizeiauto und den gelben Teller herbei. Aber schon bald liegen im Kreis nicht nur das Feuer- wehrauto, sondern ganz viele große und kleine Dinge in Rot. Alle dreijährigen dürfen hingegen mit Fingerfarbe, Papierschnipseln, Watte und Woll- resten experimentieren. Die Kinder malen, kleben, schneiden und am Ende haben wir eine ganze Galerie aus roten Kunstwerken, die die Kinder ganz alleine erschaffen ha- ben . 22
Weitere Themen könnten sein: Mein Körper und Ich Wasser Feuerwehr Zahngesundheit Die vier Jahreszeiten Tiere auf dem Bauernhof Und viele Themen die die Kinder noch Begeistern. Ob ein Kind Interesse an einem Projekt hat erkennt die pädagogische Fachkraft an Mimik und Gestik, oder durch die verbale Wunschäußerung. 3.2 Essen Shuttle Das Essen für die Sternschnuppe wird in der Nachbareinrichtung, die zu unserem Träger Lecker! der Terminal for Kids gGmbH gehört, der Kinder Arche nach unserem Ernährungskonzept zubereitet. Von unserer Hauswirtschaftskraft wird es täglich abgeholt und in unsere Einrichtung gebracht. Im Anschluss wird das frisch gekochte Essen von unserer Hauswirtschaftskraft in kleine Schälchen verteilt, so dass es von den Erziehern und Kindern abgeholt und in die Gruppen gebracht werden kann. Für die Kinder ist es immer sehr spannend und aufregend das leckere Essen mit der pädagogischen Fachkraft zu holen. Nach dem gegessen wurde, werden die Behälter in unserer Küche von unserer Hauswirtschaftskraft gespült und wieder in die Kinder Arche zurückgebracht . 23
4. Unser Bild vom Kind Kinder stehen jeden Tag vor neuen Herausforderungen und können diese auch oft sehr gut meistern, manchmal jedoch stoßen sie an ihre Grenzen und benötigen Hilfe. Hilfe heißt nicht, dass wir es den Kindern abnehmen, sondern sie passiv unterstützen, ihr Ziel zu erlangen. Schon im Verlauf der ersten Lebensmonate verfeinern sich sicht- lich die Empfindungen Ihres Babys, wie auch seine Fähigkeit Gefühle, Freude, Ärger, Trauer bis hin zu den ersten Empfindungen von Furcht auszudrücken. Gegen Ende des ersten Lebensjahres ist Ihr Kind schließlich schon in der Lage zu erkennen, worauf jemand ärgerlich oder freudig reagiert. Und wenn es sich sicher und geborgen fühlt, weiß es sich in dem einen oder anderen unbehaglichen Moment vielleicht schon selbst zu "beruhigen". Im zweiten Lebensjahr werden die Gefühle vielfältiger und differenzier- ter. Ihr Kind möchte nun immer mehr selbst machen und sammelt hierbei mit jedem Tag neue wichtige Erfahrungen, dies können auch betrübliche sein, denn nicht immer klappt alles so, wie Ihr Kind dies möchte. Gegen Ende des zweiten Lebensjahres be- greift Ihr Kind, sich zunehmend als eigenständige Person. Vor allem im dritten Lebens- jahr kann es in der Folge zu heftigen Gefühlsausbrüchen kommen, bei denen Ihr Kind seine Gefühle ungehemmt und mitunter vielleicht auch sehr temperamentvoll und laut- hals zum Ausdruck bringt. Uns, der Sternschnuppe ist es wichtig, jedes einzelne Kind dort abzuholen, wo es ge- rade ganzheitlich in seiner Entwicklung steht und es zu unterstützen, dass es seine gegenwärtige und damit auch zukünftige Lebenssituation zunehmend selbständiger bewältigen kann. Unser Ziel ist es, jedes einzelne Kind individuell und gemäß seiner persönlichen Ent- wicklung zu fördern, indem wir Situationen schaffen (z.B. durch unsere besondere Raumgestaltung), in denen es ideale Möglichkeiten findet, sich gemeinsam mit ande- ren Kindern selbstbestimmt, kreativ und fantasievoll mit seiner Realität auseinander- zusetzen und Spiel- und Lernformen selbst zu finden. Dabei lernt das Kind Freund- schaften zu schließen, selbstständig und in geborgener Atmosphäre die Welt zu erfor- schen und das Vertrauen zu seinen Bezugspersonen aufzubauen. 24
Selbstbestimmt Ihr Kind ist: Eine kleine Per- sönlichkeit Kreativ 25
5. Eingewöhnung Das grundlegende Ziel der Eingewöhnung besteht darin, während der Anwesenheit der Bezugsperson (Mama, Papa) eine Beziehung zwischen der pädagogischen Fach- kraft und Ihrem Schatz aufzubauen. Die Eingewöhnungszeit ist für Sie als Elternteil und Ihre Kinder eine sehr anspruchs- volle Phase, deshalb nehmen die pädagogischen Fachkräfte der Sternschnuppe sich hierfür besonders viel Zeit. Jedes Kind reagiert sehr unterschiedlich auf eine neue Umgebung, während ein Kind sehr zögerlich und vorsichtig ist, geht das andere ohne Bedenken und energisch an das Neue heran. Deswegen bildet die Grundlage unserer Eingewöhnungsarbeit das Berliner Eingewöhnungsmodell (vgl. Trägerrahmenkonzept). Vor Beginn der Eingewöhnung findet mit den Eltern und der pädagogischen Fach- kraft ein ausführliches Elterngespräch statt, bei dem alle wichtigen Informationen ausgetauscht werden. In den ersten drei Tagen wird Ihr Kind mit einer Bezugsperson und Ihnen im Gruppen- raum für eine Stunde anwesend sein und am Tagesgeschehen teilnehmen. Ihr Kind beginnt den Raum zu erkunden, sich für angebotenen Aktivitäten zu interessieren und teilzunehmen und bei Bedarf in den "sicheren Hafen", also zu Ihnen zurückzukehren. Die pädagogische Fachkraft beginnt während dieser Zeit eine Vertrauensbasis zu ih- rem Kind aufzubauen, in dem sie sich ihm vorsichtig nähert und es zum Spielen ein- lädt. Reagiert ihr Kind aufgeschlossen und überzeugt es sich nicht ständig, ob Mama oder Papa noch da sind, starten wir den ersten Trennungsversuch (15-30 Min). Wenn Sie ihr Kind in die Einrichtung bringen, folgt ein kurzes Übergabegespräch und Sie übergeben der pädagogischen Fachkraft ihr Kind. Wichtig ist, dass Sie sich von ihm verabschieden. Zudem sollten Sie in Rufnähe bleiben, für den Fall, dass Ihr Kind weint und sich nicht von der pädagogischen Fachkraft trösten lässt. Die Trennungszeit rich- tet sich individuell nach dem Wohlbefinden Ihres Kindes und wird stetig erhöht. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn Ihr Kind den kompletten Tagesablauf durch- lebt. 26
Bedeutend für eine gelungene Eingewöhnung ist das Vertrauen. Wenn Sie ihr Kind in die Sternschnuppe geben, sollten Sie voll hinter ihrer Entscheidung stehen. Ihre Kinder haben feine Antennen und merken sofort, wenn irgendetwas nicht stimmt. Wenn Mama oder Papa beim Abschied ungewohnt lange zögert oder mit einer besorg- ten Stimme spricht, merkt Ihr Kind die Unsicherheit und wird sich selbst auch unwohl fühlen. Über Ängste und Zweifel können und sollten Sie jederzeit mit dem Stern- schnuppenteam reden, dass Ihnen beratend zur Seite steht. 6. Partizipation bei U3 Kindern Partizipation heißt, dass Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben die die Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen zu finden. (Richard Schröder in: Kindergartenpädagogik Online-Handbuch, www.kindergarten- pädagogik.de/1087.html)) Kinder verbringen einen großen Teil ihres Tages in der Krippe. Uns, der Stern- schnuppe ist es wichtig, den Alltag und das Zusammenleben gemeinsam mit den Kin- dern zu gestalten. Entscheidend hierfür sind eine sichere Bindung und eine funktionie- rende Beziehung zwischen Ihren Kindern und dem pädagogischen Fachpersonal. Durch das intensive Beobachten erfährt die pädagogische Fachkraft welche Bedürf- nisse Ihr Kind hat und wie es diese äußert. Mimik und Gestik spielen dabei eine große Rolle. In den ersten drei Lebensjahren ist die Partizipation bei Ihrem Kind besonders während der Pflegeaktivitäten möglich, z. B. beim Essen und Füttern, beim Wickeln, beim Ein- schlafen sowie bei der Bewegungsentwicklung. 27
Partizipation beim Essen und Trinken Bei der Essenssituation ist die Haltung und Einstellung, die der Erwachsenen vermittelt sehr prägend. Die Nahrungsaufnahme darf nicht wie eine lästige oder schnell zu erle- digende Pflichtaufgabe gesehen werden, sondern muss als freudiges Ereignis zele- briert werden. Ganz entscheidend ist hierbei, dass die pädagogische Fachkraft eine gemütliche Atmosphäre schafft, in der das Kind vielseitige Ernährungsmöglichkeiten erlebt, zu keiner jedoch gezwungen wird. Wenn die pädagogische Fachkraft Ihrem Kind ein Stück Gemüse anbietet, erkennt sie anhand der Reaktion, ob Ihr Kind ihr Angebot annimmt oder ablehnt. Hierbei wird eine ablehnende Haltung oder Äußerung Ihres Kindes gegenüber einzelnen Essensvariati- onen akzeptiert und respektiert. Mit dieser Haltung bringt die pädagogische Fachkraft Ihrem Kind Respekt gegenüber seiner Entscheidung entgegen, ganz gleich, ob es diese getroffen hat, weil es satt ist oder weil ihm das Essen nicht schmeckt. Partizipation beim Wickeln Das Wickeln gehört wie das Füttern und Essen zu einer Pflegeaktivität, die einen täg- lichen, immer wiederkehrenden Vorgang darstellt. Durch diese Dauerhaftigkeit besteht die Gefahr, diese Tätigkeit mechanisch ablaufen zu lassen. Die pädagogische Fach- kraft erledigt dann seine Aufgabe schnell und mit geschickten, wenigen Handgriffen. Das Kind jedoch hat keine Möglichkeit, sich einzubringen und auf Handlungen der pä- dagogischen Fachkraft zu reagieren. Das stört nicht nur die Beziehung zwischen dem Kind und der pädagogischen Fachkraft, sondern lässt das Kind in eine passive Position verfallen. Uns ist es sehr wichtig, dass wir in der Wickelsituation mit Ihrem Kind kom- munizieren, indem wir jeden Schritt erläutern und ihm die Möglichkeit bieten aktiv mit- zuwirken. Ihrem Kind ist es überlassen selbstständig auf die Wickelablage zu klettern oder die Arme hochzuheben und uns zu signalisieren, dass es hochgehoben werden möchte. Auch wird durch Ankündigungen, wie z. B. „Ich möchte dir jetzt die Hose wieder anzie- hen.“, die Chance gegeben die Selbstständigkeit und Eigeninitiative zu erleben, indem es selbst seinen Fuß durch das Hosenbein steckt. 28
Partizipation bei der Schlafgestaltung Die Partizipation des Säuglings- und Kleinkindes im Bereich des Schlafens bezieht sich überwiegend auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Kindes nach Schlaf, Ruhe und Entspannung sowie Erfahrung einer persönlichen Regelmäßigkeit. „Kinder zum Schlafen zu zwingen, wenn sie nicht schlafen wollen, ist ein Vergehen. Es ist absurd, eine Aufstellung darüber anzufertigen, wie viel Stunden Schlaf ein Kind braucht.“ (Korczak 1987, 72). Wichtig ist, dass Ihr Kind die Möglichkeit erhält, seinen Schlaf- rhythmus zu finden und diesem selbstständig nachzukommen. Kinder brauchen Si- cherheiten und Gewohnheiten, um einen erholsamen Schlaf genießen zu können. Bei uns hat Ihr Kind ein eigenes Bett, das stets an der gleichen Stelle steht, dazu gehören auch persönliche Dinge wie Kuscheltier, Schnuffeltuch oder Schnuller. Sicherheit und Regelmäßigkeit erfahren Ihre Kinder indem wir sie unterstützen sich gemeinsam bett- fertig zu machen, gemeinsam den Schlafraum zu betreten und beim Scheinen der Lichter den Weg in die Traumwelt zu finden. Partizipation bei der Bewegung Jedes Kind, das sich aus eigener Kraft aufrichtet und jede Bewegung selbst erarbeitet, erlangt eine andere Selbstsicherheit. Beispielsweise können Ihre Kinder in der Milch- straße und auf den Planeten ihre motorischen Reize entwickeln, indem sie selbststän- dig aussuchen, wie sie ihrem Bewegungsdrang nachgehen. Ihre Kinder entdecken interessante Objekte, nach denen sie greifen, zu ihnen hin krab- beln oder auch später hinlaufen können. Wir haben Voraussetzungen geschaffen, die es Ihrem Kind ermöglichen, die selbstständige Bewegungsentwicklung vollziehen zu können. Interessantes Spielzeug ist für das Kind erreichbar und greifbar. Solange Ihr Kind noch auf dem Rücken liegt, bedeutet es, dass sich das Spielzeug unmittelbar neben seinem Körper befindet. Genügend Platz ist auch vorhanden, wenn das Kind beginnt, sich von der Rückenlage in die Bauchlage zu drehen sowie anfängt, sich zu rollen. Die pädagogische Fachkraft vertraut den Kompetenzen Ihres Kindes, und ermöglicht ihm durch Versuch und Irrtum zu lernen. Wir verstehen uns als Begleiter Ihres Kindes und Gestalter ihrer Umgebung. 29
7. Das Galaxie Logbuch Jedes Kind, dass in die Sternschnuppe kommt, will wachsen und lernen. Es wird Neues kennenlernen und mit bereits angeeignetem Wissen verknüpfen. Um das Ler- nen und die Lernwege für Ihr Kind und Sie als Eltern transparent zu machen, doku- mentieren wir diese Entwicklungen in einem Galaxie Logbuch. Ihr Stern wird hierbei im Alltag fotografiert z.B. bei den ersten Schritten, zum ersten Mal alleine essen, beim Spielen oder beim künstlerischen Gestalten. Diese Fotos wer- den gemeinsam mit Ihrem Kind in den Ordner geklebt, mit Worten oder Beobachtun- gen Ihres Kindes beschriftet und abgeheftet. Sehr beliebt ist es bei den Kindern sich mit Hilfe ihres Galaxie Logbuches in die Reise der Vergangenheit zu begeben. Die verschieden gestalteten Seiten regen auch zum Erzählen an, denn das Galaxie Log- buch ist „ein Bilderbuch über mich". Sie sind natürlich herzlich eingeladen, in der Bring oder Abholzeit, gemeinsam mit ihrem Kind seine gesammelten Werke zu betrachten. Was waren die ersten Worte meines Kindes in der Krippe? Mit welchen Spielsachen hat es gerne gespielt? Mit Hilfe dieser Schrift - Bild Dokumentation, lässt sich alles noch einmal nachempfinden. Beim Verlassen der Sternschnuppe in den Kindergarten bekommt jeder Stern sein eigenes Buch mit nach Hause. 30
8. Beziehungsvolle Pflege Die beziehungsvolle Pflege findet im gruppeneigenem Wickelraum statt, dort ist es möglich sich dem einzelnen Kind in Ruhe zu widmen, ihm ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken und seine Intimsphäre zu wahren. Ihrem Kind ist es möglich sich beim An- und Ausziehen, ohne Zeitdruck, in seiner Selbständigkeit zu üben. Diese Pflegesi- tuation findet in der Eingewöhnungsphase zunächst mit Ihnen als Elternteil statt, wäh- rend wir uns als Begleiter noch etwas im Hintergrund halten. Nach und nach überneh- men wir mit viel Einfühlungsvermögen diese Tätigkeit. Unser Handeln kündigen wir vorher mit Worten an, so kann Ihr Kind sich darauf ein- lassen oder uns gegebenenfalls signalisieren, was es nicht möchte. So beginnt bei uns die Wickelsituation, indem wir auf Ihr Kind zugehen und ihm ankündigen, dass wir es jetzt wickeln möchten. Daraufhin geht das Kind in den Wickelbereich und kann über eine spezielle Treppe selbständig auf den Wickeltisch klettern, oder von uns hochge- hoben werden. Die beziehungsvolle Pflege wird bei jedem Kind individuell unterstützt. Vor Beginn des Trocken Werdens ist es dem Team der Sternschnuppe wichtig, ein Elterngespräch zu führen, indem wir unsere Beobachtungen austauschen und weitere Schritte bestimmen. Ihr Kind gibt uns den Zeitpunkt vor, indem es bereit ist auf die Windel zu verzichten und die Kindertoilette zu benutzen. Um Ihr Kind nicht unter Druck zu setzten, und dennoch führsorglich auf das Größer werden vorzubereiten, sollten wir (Eltern und pädagogische Fachkraft) den Prozess sehr behutsam und respektvoll be- gleiten. Zu Beginn des Trocken Werdens steht immer ein Probehandeln, bei dem nach Ab- sprache zeitweise die Windel weggelassen und/oder ggf. ein Übergang mit Windel- hose versucht wird. Gemeinsam fördern wir anschließend die schrittweise Gewöhnung an die Toilette, indem wir das Kind ermutigen und „Unglücksfälle“ nicht kritisieren. Wichtig ist, dass in der Sternschnuppe immer ausreichend Wechselwäsche vorhanden ist, und dass Kleidung getragen wird, die Ihr Kind sich selbst an- und ausziehen kann. Bei persönlichen Ereignissen im Umfeld der Kinder (wie die Geburt eines Geschwis- terkindes, Umzug oder Krankheit) berücksichtigen wir, dass unter diesen Umständen eventuelle Rückschritte oder Verzögerungen eintreten können. 31
9. Inklusion Kinder unterscheiden sich in ihrer Persönlichkeit, ihrem Temperament, ihren Begabun- gen, ihrer Eigeninitiative und ihren körperlichen Fähigkeiten. Der Begriff Inklusion baut in der Sternschnuppe auf dem Begriff der Integration auf. Wir sehen die Unterschied- lichkeit Ihrer Kinder als Selbstverständlich und Potenzial an. Es ist uns wichtig, die Vielfalt der kindlichen Lebenswelten als Chance zu betrachten. Jedes Kind mit seinen unterschiedlichen Persönlichkeitsmerkmalen, Stärken, körperlichen und geistigen Vo- raussetzungen, ist bei uns in der Sternschnuppe herzlich Willkommen. Das alles gilt auch für Kinder mit besonderen Bedürfnissen oder Behinderungen. Für die Eltern die- ser Kinder ist es nicht leicht zu sehen, dass sich ihr Kind anders entwickelt oder im späteren Leben mit Beeinträchtigungen umgehen muss. Kinder und Eltern erleben ei- nen unruhigen Alltag, der für beide Seiten anstrengend ist. Für uns bedeutet das nicht nur den Kindern eine volle Partizipation und damit eine wirkliche Teilhabe am Alltag zu ermöglichen, sondern auch den Eltern mit ihren Sorgen und Ängsten aber auch Trauer beratend zur Seite zu stehen. Verständnis und Verständigung, Gespräche und Aus- tausch über die kleinen Freuden sind für Eltern und uns sehr Hilfreich und wichtig. Es kommt nicht darauf an, wie alt und auf welchem Entwicklungsstand das Kind ist, son- dern ausschließlich auf die achtsame, feinfühlige Sichtweise der pädagogischen Fach- kraft, die dem Kind immer wieder Signale sendet, dass sie sieht, was es schon kann, wo es mitwirken will und wann es Hilfe braucht. Mitwirkung ist manchmal kaum sicht- bar, aber die Basis der späteren Selbstständigkeit. Im freien Spiel sucht sich jedes Kind das, was es für seine jeweilige Entwicklung braucht. Unsere Aufgabe ist es, geschützte Bereiche anzubieten und Spielmaterial, das der Entwicklung förderlich ist bereit zu Stellen. Wir sorgen dafür, dass sich Kinder nicht gegenseitig stören und dennoch wahrnehmen können. Wichtig für uns ist, dem Kind mehr Zeit und Unterstützung zu geben, bis es vielleicht zum ersten Mal den Löffel selbst in die Hand nimmt oder zum Mund führt. Möglicherweise akzeptiert es auch längere Zeit nur eine Speise und man braucht viel Geschick und Geduld, es behutsam an andere Kost heranzuführen. Wir lernen zusammen mit den Kindern und Eltern, kleinste Entwicklungsschritte zu erkennen und sich an ihnen zu erfreuen. 32
10. Interne Angebote Gruppenübergreifendes Arbeiten bietet Ihrem Kind die Möglichkeit, sich mit anderen Kindern gleichen Alters oder gleicher Interessen aus allen vier Gruppen unter Anlei- tung einer Bezugsperson zu treffen. Neue Freundschaften können entstehen, weil sie Kinder der anderen Gruppen nicht nur auf dem Außengelände treffen, sondern auch beim Bauen, tanzen, basteln, experimentieren oder musizieren. Bestehende Freund- schaften können sich vertiefen, wenn sie gemeinsam losziehen und schöne Erfahrun- gen machen. Die Arbeit mit Kindern unter drei Jahren erfordert Kontinuität, Verläss- lichkeit, vertraute Bezugspersonen, eine überschaubare Kindergruppe und vertraute Räume. Darum ist es uns wichtig, dass insbesondere die Kleinen zunächst ihre Gruppe kennen lernen und sich an den Aktivitäten der Gruppe beteiligen. Was aber nicht heißt, dass Neugierde und Unternehmungslust Ihrer Kinder gebremst werden. Ihre Kinder sollen im geschützten Rahmen ihrer Gruppe Sicherheit und Geborgenheit erfahren, um von hier aus den "Rest unseres Sonnensystems " zu entdecken und zu erforschen. In der Sternschnuppe finden Ihre Kinder unterschiedliche Erfahrungsbereiche mit ein- zigartigem Materialangebot. Jeder dieser Bereiche soll auf seine Weise anregen z.B. zum Prüfen, ergründen, beobachten, untersuchen und experimentieren. Wir schaffen eine Atmosphäre, in der Ihre Kinder Fragen stellen können und Antworten erhalten. Diese Fragen nehmen wir sehr ernst, auch wenn sie sich auf Aspekte der Realität beziehen, die wir als Erwachsene als „selbstverständlich“ ansehen. Wir lassen Ihren Kindern viel Raum und Zeit für freies Forschen. Nichts ist Ihren Kindern wichtiger als mit Energie und Beharrlichkeit experimentierend Versuche mit allen Objekten Ihrer Welt anzustellen. Wir nutzen den Tagesablauf als Inspirationsquelle, indem wir die Interessen Ihrer Kin- der erfahren und diese bei unseren Angeboten integrieren z.B. Singen und Tanzen allein oder mit anderen Kindern mit einfachen Melodien und Klängen. Auch lassen wir 33
Ihre Kinder an Erwachsenen Tätigkeiten, wie z.B. zubereiten der Mahlzeiten, hauswirt- schaftlichen Tätigkeiten oder Einkaufen, teilnehmen. Wir schaffen auch Erlebnis- räume außerhalb der Einrichtung, damit Ihr Kind ein Verständnis für den Kreislauf der Jahreszeiten, Pflanzen und Tiere gewinnen kann. Kinder finden es sehr spannend durch Pfützen zu hüpfen, Gegenstände darin verschwinden zu lassen oder die nasse Erde durch die Finger gleiten zu lassen. Die Sternschnuppe begibt sich auf einen spannenden neuen Pfad mit der Projektarbeit im U3 Bereich. Bevor wir mit unseren Krippenkindern ein Projekt starten können, müs- sen wir sie gut beobachten. Wie ist der Entwicklungsstand? Was können sie bereits? Wie weit ist die Sprachentwicklung fortgeschritten? Was sind die Interessen Ihrer Kin- der? Ausgangspunkt für Projekte sind oft zufällige Beobachtungen von kindlichen Ak- tivitäten aus Fotoserien von Spielsituationen, oder aus Mitschnitten kindlicher Gesprä- che. All diese Materialien helfen uns die Bedürfnisse, Interessen und Freuden Ihrer Kinder wahrzunehmen und die Projektthemen zu entwickeln. Ein Beispiel könnte das Thema „Mein Körper und Ich“ sein. Dieses Thema umfasst die Bedeutung der Körperwahrnehmung mit dem Schwerpunkt der taktilen Wahrneh- mung. Kinder betrachten sich voller Faszination im Spiegel, benennen oder berühren ihre Körperteile wie Haare, Augen, Nase und Mund. Sie beginnen sich mit „Ich“ oder dem eigenen Namen zu bezeichnen. Jedes Kind kann seinen Körperumriss auf der Tapete gestalten, es bemalen und mit Augen, Nase und Mund bekleben. Des Weiteren können sie mit Knete, Fingerfarbe experimentieren oder an Tast- und Fühlwänden Ma- terialien mit Händen und Füßen spüren. Es handelt sich hierbei um ein lebendiges Element der pädagogischen Arbeit, dass sich fortlaufend neu erfindet und von den Kindern und Bezugspersonen verändert wird. 34
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