Kooperation HTL1 Lastenstraße & HBLA Pitzelstätten Land- und Umwelttechnik - WKO

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Kooperation HTL1 Lastenstraße & HBLA Pitzelstätten Land- und Umwelttechnik - WKO
Kooperation
HTL1 Lastenstraße & HBLA Pitzelstätten
Land- und Umwelttechnik
Kooperation HTL1 Lastenstraße & HBLA Pitzelstätten Land- und Umwelttechnik - WKO
Die Kooperation

Durch die Kooperation der HTL1 Klagenfurt Lastenstraße mit der HBLA Pitzelstätten soll eine neue
landwirtschaftlich-technische Ausbildungsmöglichkeit mit dem Abschluss einer Reife- und
Diplomprüfung im Raum Kärnten geschaffen werden. Diese Ausbildung wäre einzigartig im
südösterreichischen Raum. Damit könnte auch einer Abwanderung von SchülerInnen in den
Bildungsbereichen Land- und Agrartechnik in andere Bundesländer entgegengewirkt werden.
Außerdem ist auch mit einer erhöhten Nachfrage von SchülerInnen aus oben genannten Gebieten zu
rechnen.

Warum eine Kooperation?

Durch die geplante Kooperation kann ein wesentlicher Teil an Kärntner SchülerInnen davon abgehalten
werden, eine fachspezifische Ausbildung aufgrund des Nichtvorhandenseins einer adäquaten
Ausbildung in Kärnten in einem anderen Bundesland wahrnehmen zu müssen.

Zurzeit existieren in Österreich zwei technische Ausbildungsstätten, welche die Bereiche Land- und
Agrartechnik abdecken:
          HBLFA Josephinum in Wieselburg / Niederösterreich
                255 km Entfernung von Klagenfurt: Fahrzeit ca.3h 35min
          und

          HTL Ried im Innkreis / Oberösterreich
                268 km Entfernung von Klagenfurt: Fahrzeit ca.3h 30min.

Neben den beiden technisch orientierten Lehranstalten gibt es noch zwei Höhere Wirtschaftliche
Bundeslehranstalten für Landwirtschaft, die ebenfalls von KärntnerSchülerInnen besucht werden:

          HBLA Ursprung / Salzburg
                232 km Entfernung von Klagenfurt: Fahrtzeit ca. 2h 35min
          und
          HBLA Raumberg - Gumpenstein / Steiermark
                 162 km Entfernung von Klagenfurt: Fahrtzeit ca. 2h 30min

Daraus wird eindeutig ersichtlich, dass im gesamten west- sowie südost-österreichischen Raum kein
Bildungsangebot für Land- und Agrartechnik auf Matura-Niveau(„Ingenieur“) existiert. In diesem
Zusammenhang ist die Politik gefragt, den KärntnerInnen die Möglichkeit zu eröffnen, eine
„Landtechnik-basierte technische Ausbildung“ in Kärnten zu bieten.

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Land- und Umwelttechnik
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Lage der Schulen

Zusätzlich würde ein Ausbildungsstandort in Kärnten für SchülerInnen aus den Bundesländern
Vorarlberg, Tirol, Burgenland, der Süd- und Oststeiermark eine interessante Alternative zu den
bestehenden Ausbildungsstätten darstellen.

Dies wird durch folgende Zahlen bzw. Fakten - nur Kärnten betreffend -untermauert:

      In Kärnten gibt es 17.466 landwirtschaftliche Betriebe.
           o   50% aller Betriebe sind in den Bezirken Wolfsberg, St. Veit an der Glan und Spittal
               angesiedelt.
           o   Die restlichen Prozent teilen sich auf die anderen Bezirke auf.

      38.811 KärntnerInnen gehen einer landwirtschaftlichen Tätigkeit im Voll- bzw. Nebenerwerb
       nach.
           o   Davon sind 33.873 Personen Familienarbeitskräfte mit einem Frauenanteil von 50%!
               (Quelle: Landwirtschaftsbericht 2016, Land Kärnten, Abteilung 10 Land und
               Forstwirtschaft)

Gleichzeitig ergibt sich die Chance, den Frauenanteil in technischen Berufen infolge des neuen
Ausbildungsschwerpunktes entsprechend zu erhöhen.

Es wird durch die geplante Kooperation keine Konkurrenzsituation mit anderen Schulen in Kärnten
generiert, da ein derartiges Ausbildungsangebot in Kärnten noch nicht existiert. In diesem
Zusammenhang kann vielmehr von einer massiven Stärkung des Kärntner Bildungsangebotes und der
kooperierenden Schulen gesprochen werden.

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Land- und Umwelttechnik
Grundprinzip der Kooperation

Der Grundgedanke besteht darin, dass die beiden Kooperationspartner ihre jeweiligen Stärken und
Kompetenzen in Form eines gemeinsamen Ausbildungszweiges „Land- und Umwelttechnik“
einbringen, forcieren und ständig weiterentwickeln. Konkret bedeutet dies, dass die

         HBLA Pitzelstätten die Kernbereiche
             o Landwirtschaft,
             o Betriebswirtschaft und Grundlagen des Rechnungswesens (z.B. Führung eines
                 landwirtschaftlichen Betriebes) sowie
             o Umweltmanagement und Ökosysteme (z.B. Ernährung und Saatgut)
und
      die HTL 1 Lastenstraße die Kernbereiche
           o Maschinenbau         (z.B.   Fahrzeug-  und    Motorentechnik,           Fördertechnik,
               Maschinenelemente, Hydraulik)
           o Mechatronik (z.B. Automatisierungstechnik, Robotik) sowie
           o Umwelttechnik (z.B. Energieerzeugung, Erneuerbare Energien)
abdecken.

Durch diese Synergien werden den zukünftigen SchülerInnen des neuen Ausbildungsbereiches „ Land-
und Umwelttechnik“ folgende Kompetenzen vermittelt:

         Umfassende Kenntnisse von Baugruppen landwirtschaftlicher Maschinen und Geräten,
          inklusive Fördertechnik in Theorie und Praxis.
         Umfassende Kenntnisse von mechatronischen Systemen, welche z.B. in Melkrobotern,
          Legestraßen, Fütterungsrobotern, Aussaatgeräten etc. Verwendung finden.
         Einsatz von Photovoltaik, Biomasse, Wind- und Wasserkraftanlagen in der Landwirtschaft zur
          Sicherstellung der ökologischen Nachhaltigkeit und Energieversorgung.
         Ländliche Entwicklung und Umweltmanagement.
         Nachhaltige Landwirtschaft (Tierhaltung, Bodenbewirtschaftung sowie Erzeugung und
          Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte)
         Neben der Theorie werden die Lehrinhalte auch praxisbezogen an den beiden Standorten
          vermittelt:

              o   Die HBLA Pitzelstätten verfügt über einen 50ha großen landwirtschaftlichen
                  Lehrbetrieb mit Nutztieren, landwirtschaftlichen Maschinen und Gerätschaften. Somit
                  ergibt sich eine zusätzliche Nutzung der bereits vorhandenen Infrastruktur der HBLA
                  Pitzelstätten      (z.B.     Werkstätten,      Melkanlagen,      Maschinen      zur
                  Nahrungsmittelerzeugung und dgl.).

              o   Die HTL1 Lastenstraße verfügt über modern ausgestattete technische Werkstätten
                  und Laboreinrichtungen in den oben genannten Kernbereichen.

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Land- und Umwelttechnik
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass beide Kooperationspartner nur wenige Kilometer
voneinander entfernt liegen und problemlos mit dem städtischen Nahverkehr erreicht werden können.
Des Weiteren verfügt die HBLA Pitzelstätten ab 2019 über ein generalsaniertes Internat mit
ausreichender Kapazität (220 Plätze) für jene SchülerInnen, für die ein tägliches Pendeln nicht
zumutbar ist. Durch den zu erwartenden Schülerstrom aus West-, Südwest-, Ostösterreich und ev.
Südtirol ist mit einer erhöhten Auslastung des Internates zu rechnen.

Wie funktioniert die Kooperation?

Der Unterricht wird sowohl an der HTL1 Lastenstraße als auch an der HBLA Pitzelstätten abgehalten.

Die Aufteilung der Stunden erfolgt nach Maßgabe personeller und räumlicher Ressourcen beider
Schulen

                                  Wochenstunden
                                    1 Jahr     2 Jahr    3 Jahr    4 Jahr    5 Jahr
                    Stunden           19         19        21        16        17
  HTL1 Klagenfurt
                    Tage               3          2         3         2         3
                    Stunden           15         20        17        23        18
 HBLA Pitzelstätten
                    Tage               2          3         2         3         2
     Wochensumme Stunden              34        39        38        39        35        Ʃ 185

Wie aus der Tabelle ersichtlich, wären die SchülerInnen z. B. im I. Jahrgang 19 Stunden pro Woche an
der HTL1 Lastenstraße und 15 Stunden pro Woche an der HBLA Pitzelstätten.

Daraus ergibt sich, dass der Unterricht an zwei Tagen pro Woche an der HTL 1 Lastenstraße und an
drei Tagen an der HBLA Pitzelstätten erfolgt.

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Land- und Umwelttechnik
Nachstehend ist die Gesamtstundenanzahl nach Schulzugehörigkeit in einem Kreisdiagramm
dargestellt.

Der gelbe Bereich kennzeichnet den Stundenanteil der HBLA Pitzelstätten und der blaue Bereich jenen
der HTL1 Lastenstraße.

              Stundenaufteilung nach Schulzugehörigkeit

         Stunden HTL 1, 92h
               49%

                                                                          Stunden HBLA, 93h
                                                                                51%

Welche Schule unterrichtet welche Gegenstände?

Je nach materieller Ausstattung sowie personaler Ressourcen erfolgt der Unterricht an beiden
Standorten.
Dabei wird der Bereich Landtechnik von der HTL1 Lastenstraße und der Bereich Landwirtschaft von
der HBLA Pitzelstätten abgedeckt, wodurch die Kernkompetenzen der Kooperationspartner optimal
eingesetzt werden.
Der Bereich Energie und Umwelt stellt eine Synergie beider Schulen dar, wobei jeder
Kooperationspartner seine Stärken in den jeweiligen Gegenständen einbringt. Ebenso verhält es sich
mit den allgemeinbildenden Pflichtgegenständen.

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Land- und Umwelttechnik
Übersicht der Themenbereiche:

                              Landtechnik              Landwirtschaft

                                            Energie und
                                              Umwelt

Basis des neuen Ausbildungsschwerpunktes ist ein HTL-Lehrplan (185 Wochenstunden in fünf Jahren).
Dieser Lehrplan wird derzeit von Arbeitsgruppen der HTL1 Klagenfurt Lastenstraße und der HBLA
Pitzelstätten auf Basis der derzeit gültigen schulrechtlichen Bestimmungen erarbeitet. Als Beginn
dieser neuen Ausbildung ist das Schuljahr 2019/20 vorgesehen.
Vor dem Eintritt in den dritten Jahrgang ist ein facheinschlägiges Betriebspraktikum und vor dem
Eintritt in den fünften Jahrgang ein forstwirtschaftliches Praktikum in einer zertifizierten
Ausbildungsstätte zu absolvieren. Das Gesamtausmaß beider Praktika beträgt 8 Wochen.

Als weitere Benefits für SchülerInnen der neuen Ausrichtung „Land- und Umwelttechnik“ werden die
Möglichkeiten zur Absolvierung des Traktorführerscheines und das Erlernen des Umgangs mit
Drohnen geprüft.

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Land- und Umwelttechnik
Benefit
Durch die Kooperation der HBLA Pitzelstätten mit der HTL1 Klagenfurt würde in Kärnten ein land- und
umwelttechnisches Kompetenzzentrum entstehen. Um dies zu erreichen ist eine Adaptierung der
Schulorganisation an beiden Schulstandorten notwendig.
   Primär ist die Kooperation auch als politischer Wunsch zu sehen, um die Jugend in der Region zu
    halten und einer Abwanderung junger motivierter Menschen entgegenzuwirken.
   Geplant ist eine landwirtschaftlich-technische Ausbildung, welche die künftigen AbsolventInnen
    für ihre bevorstehenden Herausforderungen optimal und zukunftsorientiert vorbereitet.
   Diese Kooperation bringt die Mädchen näher an die Technik.
   Durch diese Kooperation wird das Einzugsgebiet auf den gesamten west-, süd- und
    südostösterreichischen Bereich vergrößert.

Anpassungen

     Art                       Beschreibung
                               Sowohl an der HTL1 Lastenstraße als auch an der HBLA
                               Pitzelstätten ist eine entsprechende Kapazität vorhanden. Eine
                               Erweiterung von Klassenräumen je nach Schülerzahlen kann
     Räumlichkeiten            aber in der HTL1 Lastenstraße nicht ganz ausgeschlossen
                               werden. Dies könnte im Zuge der Aufstockung des
                               Turnsaaltraktes (bereits im SCHEP 2020/21 enthalten)
                               geschehen.
                               Die Werkstätten- und Laborausstattung ist sowohl an der HBLA
                               Pitzelstätten als auch an der HTL1 Lastenstraße vorhanden.
                               Auch hier führt eine zusätzliche Klasse zu einer optimalen
                               Auslastung. Es kann aber erforderlich sein, dass sowohl an der
     Werkstätten / Labors      HTL1 Lastenstraße als auch an der HBLA Pitzelstätten
                               geringfügige Anpassungen an Räumlichkeiten durchgeführt
                               werden müssen. Dies könnten im Speziellen Werkzeuge,
                               Prüfgeräte als auch Prüfmaschinen für einen praxisorientierten
                               Unterricht sein.
                               An beiden Schulen gibt es bereits FachlehrerInnen für die
                               Abdeckung des Lehrplanes. Um die neuen landtechnischen
                               Lehrplaninhalte abdecken zu können, wird an der HTL1
                               Lastenstraße ein entsprechend ausgebildeter Fachtheoretiker
     Personalressourcen        erforderlich sein. Diese Neuaufnahme ist im Zuge etlicher
                               Pensionierungen im fachtheoretischen Bereich (2018/19:
                               drei Lehrkräfte) vorgesehen. Begleitende Maßnahmen wie
                               Einschulungen oder Weiterbildung von Lehrkräften werden not-
                               wendig sein.
                               Die entsprechende Ausstattung ist an beiden Standorten
     EDV-Ausstattung
                               vorhanden.

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Land- und Umwelttechnik
Sind in beiden Häusern vorhanden, wobei auch hier zu
                                            berücksichtigen ist, dass aufgrund angepasster Lehrinhalte
       Softwarelizenzen
                                            etwaige neue Lizenzen erworben werden müssen, z.B. für Prüf-
                                            und Messequipment.

In diesem Zusammenhang ist besonders darauf hinzuweisen, dass Anschaffungen aller Art ebenso für
alle anderen SchülerInnen (anderer Schwerpunktrichtungen) der Kooperationspartner mit anderen
Schwerpunkten nachhaltig im Unterricht genutzt werden sollen.

Organisation

Das Lehrpersonal bleibt an den jeweiligen Schulstandorten der HTL1 Lastenstraße und der HBLA
Pitzelstätten vorhanden. Dienstzuteilungen oder Versetzungen sind nicht vorgesehen bzw. notwendig.
Für die SchülerInnen ergibt sich die Unterrichtsaufteilung auf beide Standorte wie folgend dargestellt:

    Jahrgang                            I             II         III         IV              V
    HTL1 Lastenstraße               3 Tage         2 Tage      3 Tage      2 Tage         3 Tage
    HBLA Pitzelstätten              2 Tage         3 Tage      2 Tage      3 Tage         2 Tage

Beteiligung/Unterstützung

Des Weiteren sind folgende unterstützende Maßnahmen angedacht:

     Bewerbung des Zweiges und Wecken des Interesses für mögliche Schülerinnen und Schüler.
     Auf- und Ausbau von Firmenpartnerschaften mit relevanten und fachspezifischen
      Unternehmungen (zu einem Großteil schon vorhanden)
     Finanzielle Unterstützung – Prüfung der Gründung eines eigenen Fördervereins
     Begleitung der Schülerinnen und Schüler durch Kooperationen
      (z.B. Praktika, Diplomarbeiten, …)

Die Schulleitungen der beiden Kooperationspartner HTL1 Lastenstraße und HBLA Pitzelstätten
ersuchen um Unterstützung und Genehmigung einer Kooperationsklasse mit dem
Ausbildungsschwerpunkt „Land- und Umwelttechnik“.

      ……………………………………………………………………                                        ……………………………………………………………………
                Dir.Mag. Dr.Michael Archer                                    Dir. Mag. Ingrid Weinhandl
                        Schulleiter                                                  Schulleiterin
               HTL1 Lastenstraße, Klagenfurt                                       HBLA Pitzelstätten

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