Kooperationen, Projekte & Angebote - TH Nürnberg
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Geleitwort Stillstand bedeutet Rückschritt, denn die Welt wartet nicht auf uns. Umso wichtiger ist, dass wir das Innovationstempo im Freistaat hochhalten. Der Transfer von Wissen und neuen Erkenntnissen innerhalb der Forschungslandschaft, aber vor allem auch in Wirt- schaft und Gesellschaft ist dabei von entscheidender Bedeutung. Selbstverständlich umfasst der Transfer dabei auch die sozialen und ökologischen Dimensionen. Unsere Hochschulen sind entscheidende Zukunftswerkstätten: in den Regionen – für die Regionen. Das machen auch die zahlreichen Beispiele in diesem Magazin der Technischen Hochschule Nürnberg deutlich. Die Mitglieder der Hochschule nehmen Ideen und konkrete Fragestellungen aus ihrer Umgebung auf und erarbeiten gemein- sam mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern zukunftsfähige Produkte und Dienstleistungen. So gelingt ein aktives und dynamisches Hineinwirken in unsere Gesellschaft. Durch das Bund-Länder-Programm „Innovative Hochschule“ konnten einige ausgewählte Hochschulen in Bayern ihre Rolle als Initiatoren von regionalen Netzwerken in der Interaktion mit Wirtschaft und Gesellschaft ausbauen und neue Formate entwickeln, in Nürnberg durch das richtungsweisende, hochschulübergrei- fende Vorhaben „LEONARDO - Zentrum für Kreativität und Innovation“. Ein weiteres Markenzeichen der bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und der Technischen Hochschulen ist der Start-up-Pioniergeist. Denn sie bringen W issen zur Anwendung – von der Idee zum Produkt, von der Innovation zur Unternehmens- gründung. Das gilt auch für die TH Nürnberg: Mithilfe der Gründungsberatung „OHM-Potentiale“ können die Studierenden direkt nach dem Studium den Start-up- Turbo zünden und so ihre persönliche Erfolgsgeschichte fortschreiben.
Foto: © StMWK Geleitwort Die Bayerische Staatsregierung ist sich der herausragenden Bedeutung der Hoch- schulen im Freistaat bewusst und fördert diese nach Kräften. Mit der Hightech Agenda Bayern und der Hightech Agenda Plus haben wir eine bundesweit einzig- artige Zukunftsoffensive gestartet: Mit insgesamt rund 2,9 Milliarden Euro, 1.000 5 neuen Professuren und 13.000 neuen Studienplätzen bauen unsere Hochschulen ihre Spitzenstellung in Forschung und Lehre weiter aus. Die Mitglieder der Hochschulen für angewandte Wissenschaften profitieren dabei ganz besonders, beispielsweise über einen gewaltigen Ausbau der Ressourcen für die angewandte Forschung. Außerdem schaffen wir Planungssicherheit und eine nie gekannte Dynamik bei den Karriere wegen durch 1.200 zusätzliche Stellen und durch die Verstetigung von 1.240 Stellen aus dem Ausbauprogramm. Gleichzeitig beschleunigen wir die Baumaß nahmen für eine hervorragende Infrastruktur. Und mit unserem Hochschulinnovationsgesetz wollen wir neben den materiellen auch die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Er- folg unserer Hochschulen schaffen. Ich freue mich, dass die TH Nürnberg die Bedeutung des Transfers mit dieser Publikation hervorhebt und wünsche allen L eserinnen und Lesern spannende Einblicke. München, im Oktober 2021 Bernd Sibler Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst
Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, schon lange kooperiert die Technische Hochschule Nürnberg erfolgreich mit Unter- nehmen aus der Metropolregion Nürnberg sowie auf nationaler und internationaler Ebene. In der Metropolregion hat unsere Hochschule deshalb den Ruf eines wert- vollen Impulsgebers. Ihre Kooperationsstärke spiegelt sich auch in ihrer Beurteilung bei U-Multirank wider, der Bewertungsinitiative für Universitäten und Hochschulen der Europäischen Kommission: In der Kategorie „Gemeinsame Publikationen mit der Industrie“ belegt die Technische Hochschule Nürnberg Platz 2 im deutschlandweiten und Platz 7 im internationalen Vergleich. Eine Vorreiterrolle nimmt unsere Hochschule jedoch nicht nur in der Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Industrie ein. Auch bei der Einführung von Lehrforschung als Studienformat und von Service Learning – einer Verknüpfung von gesellschaftlichem Engagement und Fachstudium – leistet sie Pionierarbeit. Nicht zuletzt ist der Erfolg im Bund-Länder-Programm „Innovative Hochschule“ und im Existenz-Gründungs programm EXIST-Potentiale des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie Aus- druck für ihre Leistungsfähigkeit und die Einsatzfreude aller Hochschulangehöriger im Transfer. Transfer gehört neben Lehre und Forschung mittlerweile zu den Kernaufgaben von Hochschulen und Universitäten. Die Technische Hochschule Nürnberg begreift diese Interaktion mit Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft als hochschulweite Querschnittsaufgabe. Das Spektrum unserer Kooperationspartner ist breitgefächert: Wir arbeiten eng mit der Wirtschaftsbranche zusammen, darunter internationale Konzerne, mittelständische Unternehmen, Start-ups, Handwerksbetriebe, Fach- und Interessensverbände oder Kammern, aber auch mit Partnern aus der Gesellschaft wie Kommunen, Schulen, gemeinnützigen Institutionen, Verbänden und Organisationen aus den Bereichen Soziales, Bildung, Kunst, Kultur, Politik, Sport und Umwelt. Wichtig ist uns ein aktiver Transfer auf Augenhöhe, der wechselseitig stattfindet – Ideen und Impulse werden nicht nur von uns in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft hin- ausgetragen, sondern auch von unseren Partnern in die Hochschule hinein.
Vorwort Um Ihnen aussagekräftige Einblicke in die Vielfalt und Lebendigkeit der P rojekte und Kooperationen zu bieten, die an der Technischen Hochschule Nürnberg entstanden sind und engagiert verfolgt werden, haben wir das Transfermagazin konzipiert. Kolleginnen und Kollegen und Studierende aus den Fakultäten, aus Instituten und Kompetenz zentren berichten aus einer sehr persönlichen Perspektive über Forschungsvorhaben und Kooperationen. Neben den in diesem Magazin exemplarisch vorgestellten Koope- rationen gibt es noch enorm viel weiteres Transfer-Engagement an unserer Hochschule, das wir auf Seite 12 und 13 versucht haben, zumindest zahlenmäßig zu erfassen und darzustellen. 7 Wir als Hochschule glauben, dass es immer wichtiger wird, gemeinsam Lösungen für gesellschaftlich relevante Fragen zu finden – gerade in dieser Zeit, die von Ver- änderungen und Umbrüchen geprägt ist. Zusammen mit unseren Partnern wollen wir aktuelle und kommende Herausforderungen identifizieren und diesen mit dem Know- how, den Kompetenzen und dem Engagement der Forschenden und Lehrenden an der Technischen Hochschule Nürnberg begegnen. Wir hoffen, dass dieses Heft weitere Impulse und Denkanstöße liefert, um den Transfer an unserer Hochschule systematisch zu erweitern und zu intensivieren. Sie haben Fragen, wollen uns eine Idee vorstellen oder ihre Expertise und K ompetenzen in einem Transferprojekt einbringen? Wir freuen uns, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen: Kontaktieren Sie uns gerne. Ich wünsche Ihnen eine inspirierende und bereichernde Lektüre Nürnberg, im Oktober 2021 Prof. Dr. Tilman Botsch Vizepräsident Forschung und Transfer der Technischen Hochschule Nürnberg
17 – 45 Kooperationsfeld: Forschung und Entwicklung Inhaltsverzeichnis 21 CMLB 33 Entwicklung einer High-Speed- Effizientere Windkraft Kamera auf Basis von günstigen Standardkomponenten 23 Institutionalisierte und informelle High speed / low tech Nachbarschaftshilfe in Nürnberg: Situationsanalyse und Potenziale 35 Zohm Control Wissenschaftliche Antworten auf Mehr Rechenleistung für gesellschaftliche Fragen KI-Algorithmen 37 EMPAMOS Die motivierende Kraft der Spiele 39 SHIELD 9 Natürlich sicher 25 RETROX Eine neue Generation von Reflektoren 27 E-Beratungssoftware (EBS) Von der Forschung in die Praxis Foto: ©Fraunhofer IVV/Susann Vierbauch 29 OSTEO-MODEL 43 KNW-Opt Modellierung und Simulation Intelligente Energieversorgung in der Medizinforschung 45 3D-Druck von zementgebundenen 31 Untersuchung der Prototypen und die weitere Optimierung Wärmeleitfähigkeit mittels Beton-3D-Druck im Pulver Laserflash-Methode bettverfahren Innovative Messverfahren für innovative Materialien Foto: ©R a p h a e l Z ö l l e r
47 – 63 65 – 83 Kooperationsfeld: Kooperationsfeld: Wissenstransfer und Austausch und Kompetenzerwerb Vernetzung 51 Seminar 69 ohmrolle Basistraining Wasserstoff Junge Filmschaffende auf der großen Leinwand 71 User Experience Research Cluster in Forschung und Lehre Emotional, ästhetisch und absolut grundlegend 53 Job Posting Evaluation – 73 Ehrenamtskongress Bayern 2021 – Wirksamkeitsmessung und Optimierung Kongress für Freiwilligenmanagement von Recruiting-Maßnahmen Freiwillig und fundiert Forever faster 77 Fachkonferenz AR/VR 55 NeoWatch Virtuelle Konferenz zu Mehr Komfort für Frühgeborene virtuellen Realitäten 57 Praxistage 79 InnoProSys Wie Unternehmen und Studierende Technologietransfer innovativer zusammenkommen Produkte und Systeme in der Energie- und Gebäudetechnik 61 Smartphone-App Entwicklung der VAG Nürnberg „NürnbergMOBIL" 81 Ringvorlesung Technikjournalismus/ Mit der App von A nach B Technik-PR Veranstaltung, Vorlesung und Vernetzung 83 Strohm und Söhne e.V. – Formula Student Bild: ©Alena Dagner The Fast and the Curious 63 Ein Weltacker für Nürnberg 2000 Quadratmeter pro Mensch
Inhaltsverzeichnis 84 Unterstützungsstrukturen 85 Impressum 11
Transfer an der TH Nürnberg → in Zahlen Es gäbe viele Worte und Wege, um die Durch innovative Versuchsaufbauten erkannte er Technische Hochschule Nürnberg und ihre zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Zusammen Transferaktivitäten zu beschreiben. Wir wollen hang zwischen Stromstärke, Spannung und es kurz und konkret halten – und lassen Zahlen Widerstand: das Ohmsche Gesetz. sprechen. Eine Haltung, die wir übrigens mit Bewusst wurden die Zahlen aus 2019 (be dem Naturwissenschaftler und Namensgeber ziehungsweise dem Wintersemester 2019/2020) unserer Hochschule Georg Simon Ohm teilen: genommen, um pandemiebedingte und dadurch unrepräsentative Abweichungen auszuschließen. Die Hochschule auf einen Blick 12.746 13 Studierende Fakultäten 16Institute und Kompetenzzentren 330 882 Professorinnen und Professoren sowie hauptamtliche Lehrkräfte Lehrbeauftragte aus der Praxis 124 Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 541 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Kooperationsfeld: Forschung & Entwicklung 124 2.984 Auftragsforschungsprojekte und Dienstleistungsprojekte Transfer an der TH Nürnberg in Zahlen Studienabschlussarbeiten (Bachelor und Master) zu Praxisthemen 9 115 6 Öffentlich geförderte Erfindungsmeldungen Forschungsprojekte Patentanmeldungen Kooperationsfeld: Wissenstransfer & Kompetenzerwerb 1.517 Berufspraktische Studiensemester 546 Unternehmenspartner Duale Studiengänge 652 Dual Studierende 13 19 Forschungsfreisemester von Professorinnen und 8 Masterstudiengänge 79 14 Professoren Berufsbegleitend Kooperative Zertifikatskurse Promotionen Kooperationsfeld: Austausch & Vernetzung 75 22 Vortragsveranstaltungen 13 Alumnivereine und Ausgründungsteams (2020) Fördernetzwerke 37 39 3 3 Ausstellungen/ Kinderuni Stiftungs- Präsentationen Programmpunkte professuren 328 Publikationen 9 Hörsaal- Ausgründungen (2019 sowie 2020) und Vorträge sponsoren
Transferakteure → Institute & Einrichtungen IN-INSTITUTE • Institut für Angewandte Informatik (IFAI) • Institut für Chemie, Material- und Produktentwicklung (OHM-CMP) • Institut für E-Beratung • Institut für Energie und Gebäude (ieg) • Institut für Fahrzeugtechnik • Institut für leistungselektronische Systeme ELSYS • Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft (IWWN) • Institut für Angewandte Wasserstoffforschung, Elektrochemische und Thermochemische Energiesysteme (H 2OHM) • OHM Professional School (OPS) • Polymer Optical Fiber Application Center (POF-AC) FRAUNHOFER FORSCHUNGSGRUPPEN • Future Engineering • Partikeltechnologien, Rohstoffinnovationen und Ressourceneffizienz KOMPETENZZENTREN • Corporate Development, Management Accounting and Financial Control • Energietechnik • Finanzen • Gender and Diversity (KomGeDi) • Logistik • Soziale Innovationen, Methoden und Analysen (KoSIMA) • Usability Engineering Center • Zentrum für Künstliche Intelligenz (KIZ) WISSENSCHAFTLICHE UND FORSCHUNGSKOOPERATIONEN • Energie Campus Nürnberg (EnCN) • LEONARDO – Zentrum für Kreativität und Innovation • Nuremberg Campus of Technology (NCT) Siehe auch: www.th-nuernberg.de/forschung-innovation/forschungseinrichtungen/
→ Fakultäten Transferakteure AC Angewandte Chemie AMP Angewandte Mathematik, Physik und Allgemeinwissenschaften AR Architektur BI Bauingenieurwesen BW Betriebswirtschaft D Design EFI Elektrotechnik, Feinwerktechnik und Informationstechnik IN Informatik MB/VS Maschinenbau und Versorgungstechnik SOH Nürnberg School of Health (in Gründung) SW Sozialwissenschaften VT Verfahrenstechnik WT Werkstofftechnik 15
Kooperationsfeld: Forschung und Entwicklung → Vielfältige und flexible Möglichkeiten zur Zusammen- arbeit – von Auftragsforschung bis zur gemeinsamen Produktentwicklung
Forschung und Entwicklung 17 Hand in Hand: In Zusammenarbeit mit der TH Nürnberg werden Innovationen entwickelt, gemeinsame Forschungseinrichtungen aufgebaut und öffentlich geförderte Projekte durchgeführt. Kollaborative Forschung und Entwicklung fördern den Austausch und die Vernetzung. In gemeinsamen Projekten und Verbünden schaffen wir innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen. → Ausgewählte Beispiele finden Sie auf Seite 21, 29, 39 und 43. Unser Know-how für Ihr individuelles Anliegen: Wir beforschen, entwickeln, b eraten und prüfen – technisch am Puls der Zeit und wissenschaftlich fundiert. Ob technische Prüfaufträge oder sozialwissenschaftliche Beratung, Professorinnen und Professoren stellen ihre Expertise in einem breit gefächerten Themenspektrum zur Verfügung. → Beispiele finden Sie auf Seite 23, 27 und 31.
Möglichkeiten für →Forschung & Entwicklung Kooperationsformat Beschreibung Auftragsforschung, Entwicklung Externe Partner lassen gezielt Forschungs- und Entwicklungsvorhaben durch die TH Nürnberg durchführen. Problemstellung, Dauer, Vergütung und Nutzungs- rechte werden dem jeweiligen Vorhaben individuell angepasst. Ausgründung, Spin-Off Gründen Studierende, Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter aus der Hochschule heraus ein privatwirtschaftliches Unternehmen, spricht man von sogenannten Ausgründungen oder Spin-Offs. Wesentlich ist dabei, dass die Gründung auf Erkenntnissen, Verfahren oder Forschungsergebnissen beruht, die an der Hochschule neu entwickelt wurden. Expertisen, Beratungsleistungen, Externe Partner nehmen Leistungen wie Gutachten, Prüfungen, Beratungen Labor- oder Prüfauftrag oder Vorträge in Anspruch und nutzen dadurch die Einrichtungen und/oder das Fachwissen der TH Nürnberg. Joint lab Externe Partner und die TH Nürnberg schließen sich in einer Forschungs partnerschaft zusammen. Die Voraussetzungen für die Zusammenarbeit sind dabei verbindlich vorab festgelegt oder offen gehalten. Die Besonderheit liegt in der Bereitschaft, die Räumlichkeiten und/oder die Ressourcen zu teilen und gemeinsam zu nutzen. Öffentliches Externe Partner arbeiten gemeinsam mit der TH Nürnberg in Projektkonsortien Forschungsprojekt oder Zusammenschlüssen an Forschungsprojekten, die von öffentlichen bzw. staatlichen Stellen (Bundesländer, Bund, EU) finanziert werden. Inhalte, Vergütung und Nutzungsrechte basieren auf öffentlichen Richtlinien. Patent, Lizenz, Nutzungsrecht Externe Partner verwenden Wissensressourcen der TH Nürnberg in Form von Patenten, Lizenzen oder anderen Nutzungsrechten, womit diese seitens der Hochschule verbreitet und kommerziell verwertet werden. Studienabschlussarbeit Studierende erstellen als Abschluss ihres Studiums eine wissenschaftliche Arbeit zu einem praxisbezogenen Fachthema. In Zusammenarbeit mit externen Partnern kann so vertieft an praktischen Fragestellungen gearbeitet und Lösungen dazu entwickelt werden.
Forschung und Entwicklung Mehrwert Dauer vorwiegend Beteiligte • Technologietransfer, Kurz- bis langfristige • Forschende, Lehrende Wissenstransfer Zusammenarbeit • Unternehmen, Kommunen, Institutionen oder Einrichtungen • Wissenstransfer, Ideentransfer, Kurz- bis langfristig • Gründerinnen und Gründer Technologietransfer (je nach Kooperations- • Unternehmen, Kommunen, • Beteiligung inhalt) Institutionen oder Einrichtungen • Nutzung von Ressourcen Kurzfristige • Forschende, Lehrende • Wissenstransfer Zusammenarbeit • Unternehmen, Kommunen, • Austausch möglich Institutionen oder Einrichtungen • Nutzung von Ressourcen Langfristige • Lehrende, Forschende, Studierende • Wissenstransfer Zusammenarbeit • Unternehmen • Austausch 19 • Kooperative Forschung Langfristige • Lehrende, Forschende, Studierende • Wissenstransfer Zusammenarbeit • Externe Forschungseinrichtungen, • Austausch Hochschulen oder Universitäten • Unternehmen, Kommunen, Institutionen oder Einrichtungen • (indirekter) Wissenstransfer keine aktive • Lehrende, Forschende, Kooperationstätigkeit • Externe Forschungseinrichtungen • Unternehmen • Erarbeitung von Fragestellungen Mittelfristig • Studierende, Lehrende, Forschende • Wissenstransfer (ein Semester) • Unternehmen, Kommunen, • Praxisbezug für Studierende Institutionen oder Einrichtungen
effizientere windkraft Foto: ©ShDrohnenFly - stock.adobe.com → An der TH Nürnberg entwickelt ein Team von Ingenieurinnen und Ingenieuren innovative optische Sensoren zur frühzeitigen Erkennung von Verschleiß an Windkraftanlagen. Damit steigert es die Effizienz dieser wichtigen erneuerbaren Energiequelle. P roj e ktbeteiligte: CMLB – Neuartige Condition-M onitoring- Systeme für die Schadensü berwachung PROF. DR.-ING. RAINER E NGELBRECHT, von schwenkenden G roßwälzlagern Fakultät EFI, POF-AC Laufzeit: 2020–2022 EOLOTEC GMBH Thema: Energie ASTRUM IT GMBH Kooperationsformat: Öffentliches BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND Forschungsprojekt FORSCHUNG (BMBF) als Fördermittelg eber in der Fördermaßnahme „KMU-innovativ Weiterführende Informationen: Produktionsforschung“; www.th-nuernberg.de/pofac „Förderkennzeichen: 02P19K511“ www.eolotec.de www.astrum-it.de
Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Rainer Engelbrecht, Projektleiter »Durch die intensive Forschungs- kooperation wird ein wichtiger Beitrag zur Zuverlässigkeit von Windkraftanlagen geleistet.« Forschung und Entwicklung Worum geht es bei d em Projekt „CMLB“? eines Generators und bieten eine hohe Präzision. Wir entwickeln am Institut POF-AC neuartige Im Rahmen von Vorprojekten und schließlich in Condition-Monitoring-Systeme für die Schadens einer umfangreich vom Bundesministerium für überwachung von schwenkenden Großwälz Bildung und Forschung geförderten Zusammen lagern. Oder auf Deutsch: Im Rahmen dieses arbeit wird die Projektidee bis hin zur produkt- Projektes entwickelt ein Team von Ingenieurinnen nahen Demonstration mit einem Feldversuch an und Ingenieuren innovative optische Sensoren Windkraftanlagen weiterentwickelt. zur frühzeitigen Erkennung von Verschleiß an den großen Wälzlagern von Windkraftanlagen. Verbunden mit einer KI-basierten Auswerte- Und wie kann man sich die Kooperation mit den Partnern aus 21 software des Industriepartners Astrum IT sollen diese Sensoren vom Industriepartner Eolotec der Industrie vorstellen? zur Überwachung, dem sogenannten C ondition Mit dem Firmenpartner Eolotec besteht im Monitoring, und für den rechtzeitigen S ervice Rahmen von kleineren Vorprojekten sowie der von Windkraftanlagen eingesetzt werden. Damit Auftragsforschung bereits seit längerer Zeit ein wird die Verfügbarkeit, Effizienz und Wirt- vertrauensvolles Verhältnis für gemeinsame Ent- schaftlichkeit dieser wichtigen erneuerbaren wicklungsprojekte. Durch die aktuelle Förderung Energiequelle gesteigert. Durch den Transfer durch das BMBF im Rahmen des Programms und die intensive Forschungskooperation wird „KMU-innovativ Produktionsforschung“ können ein wichtiger Beitrag zur Wirtschaftlichkeit und sowohl an der Hochschule als auch bei den Zuverlässigkeit von Windkraftanlagen geleistet. Industriepartnern umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten für zukünftige Produkte zum sicheren und wirtschaftlichen Betrieb von Wie kam das Projekt zustande? Windkraftanlagen durchgeführt werden. Ein Ausgangspunkt war eine Anfrage des Industrie- erstes Highlight war der mehrmonatige und er- partners Eolotec, wie bestimmte typische Ver- folgreiche Test eines Sensor-Prototypen zur Über- schleißerscheinungen an Wälzlagern in Windkraft- wachung der Blattlager an einer voll im Betrieb anlagen durch einen v orausschauenden Service, stehenden Windkraftanlage in Schweden. das nennt man auch Predictive Maintenance, Derzeit werden die Sensorelektronik sowie die frühzeitig mit optischen S ensoren erkannt w erden Monitoring-Software zu einem Serienprodukt können. Dies soll die bereits vorhandenen für Windkraftanlagen weiterentwickelt und für Monitoring-Systeme für Windkraftanlagen von die Markteinführung vorbereitet. • Eolotec ergänzen. Optische S ensoren sind r obust gegenüber Störungen durch starke e lektrische Ströme und hohe S pannungen im Umfeld
wissenschaftliche antworten auf gesellschaftliche fragen → Gemeinsam mit der Stadt Nürnberg wurde erstmalig in Deutschland in einer wissenschaftlichen Studie detailliert unter- sucht, wie es um die informelle, nachbar- schaftliche Unterstützung innerhalb einer Kommune steht. Institutionalisierte und informelle Projektbeteiligte: Nachbarschaftshilfe in Nürnberg: Situationsanalyse und Potenziale PROF. DR. SABINE FROMM, Fakultät SW Laufzeit: 2016–2018 PROF. DR. DORIS ROSENKRANZ, Fakultät SW Themen: Demografie, Soziale Teilhabe und Kohäsion, Daseinsvorsorge OLGA DIDYK, M.A., Fakultät SW Kooperationsformate: GESA GEORGI, B.A., Fakultät SW • Beratungsleistung • wissenschaftliche Publikation STADT NÜRNBERG, AMT FÜR S ENIOREN • Fachvorträge UND GENERATIONENFRAGEN − Weiterführende Informationen: SENIORENA MT www.nuernberg.de/internet/seniorenamt/ AMT FÜR STADTFORSCHUNG UND studie_nachbarschaftshilfe.html STATISTIK FÜR NÜRNBERG UND FÜRTH
Gespräch mit Prof. Dr. Sabine Fromm, Projektleiterin »Unsere Studie liefert Erkenntnisse, wie es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt steht – mit positiven Ergebnissen.« Forschung und Entwicklung Sie haben gemeinsam mit der Was war das Ergebnis der Studie? Stadt Nürnberg eine groß Zum einen, dass es um den gesellschaftlichen Zu- angelegte Studie durchgeführt. sammenhalt weitaus besser steht, als man denkt. Worum ging es dabei? Aber ganz konkret konnten wir damit der Stadt Zusammen mit unserem Team haben Frau Prof. Nürnberg wichtige Ergebnisse als Grundlage für Dr. Doris Rosenkranz und ich untersucht, wie weitere Entwicklungen im Bereich der Senioren- informelle Hilfestrukturen unter Nachbarn aus- und Quartiersarbeit zur Verfügung stellen. sehen. Also unter welchen Bedingungen und wobei Nachbarn einander bei ganz alltäglichen Dingen helfen und wie verbreitet diese Hilfen Ist eine Fortsetzung geplant? 23 sind. Das wird vor dem Hintergrund der demo- Ja! Das Projekt war so etwas wie eine „Initial grafischen Alterung der Gesellschaft immer zündung“, denn diese Fragen waren bisher nicht wichtiger, weil sich die Frage stellt, wo Menschen wirklich wissenschaftlich untersucht w orden – Unterstützung im Alltag finden, wenn z.B. brennen aber ganz vielen Akteuren in Kommunen familiäre Netzwerke schwächer werden. Kurz ge- oder auch Wohlfahrtsverbänden unter den sagt: Die Studie leistet einen Beitrag zur Frage, Nägeln. Wir haben sehr viele A nfragen zu Vor- wie es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt trägen erhalten, publiziert und die Ergebnisse steht – mit überraschend positiven Ergebnissen. im Rahmen von Weiterbildungen in die Praxis gebracht. Außerdem habe ich inzwischen zwei Masterarbeiten betreut, die unter meiner An leitung ähnliche Fragestellungen in ländlichen Wie kam die Kooperation mit Räumen untersuchen. Hier ist der Bedarf sehr der Stadt Nürnberg zustande? hoch, weil sich die Frage nach der Sicherung von Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Daseinsvorsorge und Zusammenhalt in länd- Seniorenamt der Stadt Nürnberg entwickelt, lichen Räumen besonders drängend stellt. Ich das für die Fragestellung sehr aufgeschlossen plane meine Forschungs- und Transferaktivitäten war. Unterstützt wurde das Vorhaben durch hier stark auszubauen, auch über das Thema das Amt für Statistik und Stadtforschung für Nachbarschaft hinaus. Konkret soll es dabei zum Nürnberg und Fürth, das unsere Stichprobe Beispiel um Fragen des Ausbildungsmarktes für die Befragung realisierte. Die Zusammen- gehen oder darum, was nötig ist, damit junge arbeit mit diesen externen Projektpartnern Menschen in ländlichen Region leben möchten. war überaus angenehm und konstruktiv; Wir sehen nämlich an unseren Studierenden, Gleiches gilt für die internen Kooperationen, dass viele aus der Region kommen und auch denn es mussten ja z.B. Justiziariat und Post- gerne hier bleiben möchten. • stelle eingebunden werden.
eine neue generation von reflektoren P r o f . D r. A l e x a n d e r v o n H o f f m a n n Design: Art Berauer → Elektrofahrzeuge, Hybridfahrzeuge und Autonomes Fahren: Die Automobilbranche erlebt seit Jahren stets neue Innovations-Hypes, und das in engen Intervallen. Bei allen neuen Entwicklungen blieb der Retroreflektor, der bei allen Fahrzeugen verbaut ist, auf demselben Stand wie vor 20 Jahren. In Kooperation mit Optoflux und Audi werden nun die Rücklichter der Zukunft entwickelt. Projektbeteiligte: RETROX – Neuartiges Auslegungs- und Fertigungsverfahren für Retroreflektoren PROF. DR.-ING. ALEXANDER in der Fahrzeugbeleuchtung (13N14116) VON H OFFMANN, Fakultät EFI Laufzeit: 2016–2019 OPTOFLUX GMBH Thema: Mobilität AUDI AG Kooperationsformate: • Patent • Studienabschlussarbeiten • Fachveranstaltung Weiterführende Informationen: www.th-nuernberg.de/fakultaeten/efi/ forschung/forschungsaktive-labore/cad/retrox www.optoflux.com/start www.audi.de
Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Alexander von Hoffmann, Projektleiter, Miterfinder »Aus unserer Kooperation heraus wurden schon mehrere Patente durch die Projektpartner angemeldet.« Forschung und Entwicklung Einmal für Laien bitte: Wie lief die Kooperation Was ist Retroreflektion? mit den Partnern ab? Retroreflektoren kennt eigentlich jeder. Das Die Firma Optoflux lobt seit Jahren einen sind zum Beispiel die Rückstrahler, die auf der Förderpreis für Absolventinnen und Absolventen Rückseite eines Autos angebracht sind oder an unserer Fakultät aus – Optoflux stellt unter auf Leitpfosten am Straßenrand. Sie leuchten anderem Reflektoren und Scheinwerferlinsen hell auf, wenn man sie anstrahlt. Katzenaugen für die Automobilbranche her. Bei der Preisver- werden sie auch manchmal genannt. Das sind leihung entstand in einem Gespräch mit dem 25 im Prinzip verspiegelte Wabenstrukturen, die Geschäftsführer plötzlich die Idee, gemeinsam das Licht immer genau dahin zurückwerfen, wo das Thema Retroreflektoren anzugehen. Es kam es herkommt. Den Effekt nennt man auch Retro- dann auch recht schnell die Audi AG als dritter reflexion oder auch einfach Rückstrahlung. Projektpartner hinzu. Die Vorarbeiten für das Projekt wurden im Rahmen der Vorlaufforschung durch hochschulinterne Mittel gefördert. Ich bin Und was war Ihre besonders stolz darauf, dass dieses Investment Fragestellung dabei? letzlich dazu geführt hat, dass das Projekt Die Sache ist die: Retroreflektoren werden seit „RETROX“ vom Bundesministerium für Bildung Jahrzehnten in unveränderter Form in PKW- und Forschung mit 144.000 Euro zusätzlich ge- Heckleuchten eingesetzt, obwohl sich mit neuen fördert wurde. Lichtquellen wie LEDs das Design, die Technik von Heckleuchten und damit auch der g esamte Entwicklungsprozess vollkommen verändert Gibt es schon Ergebnisse hat. Wir haben uns die Frage gestellt: Wie der Kooperation? kann, sollte oder muss eine neue Generation Ja, eine ganze Reihe. Wir haben zum B eispiel von Retroreflektoren aussehen? Wie kann ihre einen Algorithmus entwickelt, der durch anschau Weiterentwicklung zu einer höheren Sicherheit liches Justieren bestimmter Parameter das ge- von Passantinnen und Passanten im Straßenver- wünschte CAD-Modell liefert. Dadurch soll es kehr beitragen? möglich werden, während der Entwicklungsphase kurzfristige Änderungen am Modell umzusetzen und neue Ideen zeit- und kostensparend zu realisieren. Auch wurden aus der Kooperation heraus mehrere Patente durch die Projektpartner angemeldet. •
e-beratungssoftware: von der forschung in die praxis → Das Institut für E-Beratung kooperiert mit Beratungsanbietenden zu unterschiedlichen Themen rund um gesundheitliche und psychosoziale Beratung, auch um die flexibel einsetzbare E-Beratungssoftware (EBS) weiterzuentwickeln, die ratsuchenden Menschen eine niedrigschwellige, digitale Anlaufstelle bietet. E-Beratungs-Software (EBS) Laufzeit: seit 2020 Thema: Gesundheit Kooperationsformate: • Lizenz • Auftragsforschung • Beratungsleistung Weiterführende Informationen: www.e-beratungsinstitut.de www.e-beratungssoftware.de Projektbeteiligte: INSTITUT FÜR E-BERATUNG PROF. DR. JOACHIM SCHEJA, Fakultät IN SIGRID ZAUTER JEAN-PIERRE WIDERHOLD PSYCHOSOZIALE UND MEDIZINISCHE TRÄGER INNOVATIVE HOCHSCHULE über L EONARDO – ZENTRUM FÜR KREATIVITÄT UND INNOVATION als Fördermittelgeber
Gespräch mit Prof. Dr. Joachim Scheja, Koordinator »Wir fühlen uns als Teil einer Bewegung, die das Leben von Menschen aktiv verbessert.« Forschung und Entwicklung Wie würden Sie in Kürze erklären, Wie sieht die Kooperation aus? worum es bei dem Vorhaben geht? Sehr eng! Das ist eine klassische Win-win- Die EBS ist ein praxisnahes Produkt, das von Situation. Für unsere Partner ist es n atürlich vielen Kooperationen zwischen Trägern aus der wunderbar, eine maßgeschneiderte und trotz- psychosozialen Beratung und dem Institut für E- dem flexible Lösung für ihre Bedürfnisse zu Beratung an der TH Nürnberg lebt. bekommen. Und für uns ist es unglaublich wertvoll, von den Jahrzehnten der praktischen Wie kam das Vorhaben zustande? Arbeitserfahrung der beteiligten E inrichtungen Das Vorhaben entstand aus dem Fachforum profitieren zu können. Kurz gesagt, unsere 27 Onlineberatung der TH Nürnberg heraus, über Kooperationspartner bekommen eine Software, das wir schon vor vielen Jahren in Kontakt mit mit der sie auch wirklich arbeiten können, und Vertreterinnen und Vetretern aus der psycho- wir können unsere Software anhand der realen sozialen Beratung kamen, die ein interessantes Bedürfnisse entwickeln. Problem hatten. Kann die Software jeder Welches Problem? nutzen oder nur die beteiligten Es ist eine Riesenherausforderung in der Projektpartner? psychosozialen und gesundheitlichen B eratung, Später einmal jeder – das war ja auch unser dass die Menschen, die die Beratung am erklärtes Ziel. Aktuell sind wir noch in der Ent dringendsten bräuchten, diese oftmals nicht wicklung. Wir setzen sie in Praxisforschungs nutzen können oder wollen. Digitale Kanäle projekten ein, aber auch innerhalb der Hoch- haben sich da als ein großartiges Werkzeug schule in Form einer Austauschplattform für erwiesen, um logistische und psychologische Studierende. Es ist der Plan, die Software über Hürden abzubauen, zum Beispiel wenn jemand ein Lizenzmodell allgemein verfügbar zu machen. in einer infrastrukturarmen Gegend lebt oder es um – sagen wir – schambesetzte Themen Was hat Sie am meisten an wie Verhütung oder Gewalt geht. Leider gab dem Projekt begeistert? es damals kaum geeignete Softwareangebote. Mich begeistert die Community, die um die Und dann ging einer der wenigen Anbieter Softwareentwicklung entstanden ist. Wir fühlen auch noch in Insolvenz. Das war der Anbieter, uns weniger als Dienstleisterinnen oder Dienst- mit dem wir gerade eine Onlineberatung für leister, sondern als Teil einer Bewegung, die das pflegende Angehörige ausgestattet hatten. Wir Leben von Menschen aktiv verbessert. • mussten also selber aktiv werden.
modellierung und simulation in der m edizinforschung → Gemeinsam mit dem Klinikum Nürnberg und der FAU Erlangen-Nürnberg untersucht das Forschungs projekt „OSTEO-MODEL" Knochenumbauprozesse, um neue Therapieansätze zu entwickeln und lang fristige Prognosen zu e rmöglichen. Projektbeteiligte: OSTEO-MODEL - Ein erweitertes K ontinuumsmodell zur numerischen A nalyse PROF. DR.-ING. ARETI PAPASTAVROU, von Knochenumbauprozessen u nter Fakultät MB/VS B erücksichtigung mechanischer S timuli s owie Knochenstoffwechselaspekten INA SCHMIDT, M. SC., Fakultät MB/VS Laufzeit: 2019–2020 PROF. DR.-ING. PAUL STEINMANN, F riedrich-Alexander-Universität Erlangen- Thema: Gesundheit Nürnberg Kooperationsformat: Öffentliches F orschungsprojekt PD DR. MED. MARKUS GESSLEIN, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinikum Weiterführende Informationen: Nürnberg www.doi.org/10.1080/10255842.2020.1736050 STAEDTLER-STIFTUNG als Förderm ittelg eber www.doi.org/10.1080/10255842.2021.1880573
Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Areti Papastavrou, Projektleiterin »Der enge Austausch zwischen Medizin und Ingenieurwissenschaften ist in diesem Bereich nicht unbedingt Forschung und Entwicklung naheliegend, aber sehr aufschluss- reich und wegweisend.« Worum geht es bei dem Projekt und informationstechnischen Methodik auf der „OSTEO-MODEL“? ingenieur wissenschaftlichen Seite haben ein Fachlich beschäftigt sich das Projekt mit der besseres gegenseitiges Verständnis, die Modellierung und Simulation von Knochen- Verifikation der Theorien und viele neue Ideen umbauprozessen unter verschiedenen Einfluss befördert. faktoren. Anhand des Computermodells sollen eine Beschreibung und Vorhersage der Dichte Wie bewerten Sie die entwicklung des Knochens ermöglicht werden. ersten Ergebnisse? Dies kann helfen, Trainingsmethoden zur Vor- Die Ergebnisse aus den Simulationen sind vielver- beugung von Frakturen bei degenerativen sprechend und geben klinische Beobachtungen Krankheitsbildern wie Osteoporose zu optimieren. durchaus plausibel wieder. Das sind sehr gute Voraussetzungen für die Fortentwicklung u nseres Wie kam es zu dem Projekt und 29 Forschungsansatzes. Die Bestimmung der der Kooperation mit dem Klinikum relevanten Modellparameter ist anspruchsvoll, Nürnberg? aber durch die hervorragende Kooperation sind Die interdisziplinäre Kooperation mit Dr. Geßlein wir zuversichtlich, auch hier weitere zielführende vom Klinikum Nürnberg entstand durch den Schritte auf dem Weg zur patientenspezifischen Kontakt und Austausch am Rande des regel Therapiebegleitung gehen zu können. Die Ideen mäßig stattfindenden Forschungsworkshops dazu sind vorhanden und weitere Anschluss der TH Nürnberg, der Paracelsus Medizinischen projekte angelaufen. Privatuniversität und des Klinikums Nürnberg. Die Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Ist eine Fortsetzung des Projekts Technische Mechanik der Friedrich-Alexander- geplant? Wie geht es weiter? Universität Erlangen-Nürnberg besteht schon Aus dem Projekt haben sich weitere wissenschaft- seit einigen Jahren. liche Projekte und Publikationen ergeben sowie die Fortsetzung der kooperativen P romotion. Was macht das Projekt einzigartig Außerdem sind viele innovative, multidisziplinäre beziehungsweise worin besteht der Projektideen entstanden, von denen einige nun große Vorteil der Kooperation? zu geförderten Projekten wurden, zum Teil in Der enge Austausch zwischen Medizin und Kooperation mit LEONARDO – Zentrum für Ingenieurwissenschaften im Bereich der Be- Kreativität und Innovation. Darüber hinaus w ürde schreibung des Verhaltens von Knochen ist nicht ich sagen, dass das Projekt und insbesondere unbedingt naheliegend, aber sehr aufschluss- die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit reich und wegweisend. Das physiologische Ver- Kolleginnen und Kollegen sehr bereichernd, ständnis und die klinische Erfahrung auf der interessant und erfolgreich waren. • medizinischen Seite in der engen Verzahnung mit der physikalisch-mathematischen M odellierung
innovative messverfahren für innovative materialien Foto von Eva Elijas von Pexels → Mithilfe von Laserstrahlen untersucht Prof. Dr. Hannes Kühl die Wärmeleitfähigkeit von neuartigen Keramiken. Bereits seit mehreren Jahrzehnten ist die TH Nürnberg als Dienstleisterin für Prüfaufträge in der Region und darüber hinaus etabliert. Projektbeteiligte: Untersuchung der Wärmeleitfähigkeit mittels Laserflash-Methode PROF. DR.-ING. HANNES KÜHL, Fakultät WT Laufzeit: 2021 ACHIM RÜBLING, Fakultät WT Themen: Neue Materialien, Werkstofftechnik LABOR FÜR NICHTSILIKATKERAMIK Kooperationsformat: Prüfauftrag FIRMA RAUSCHERT H EINERSDORF-P RESSIG GMBH
Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Hannes Kühl »Es ist schön, von einer Firma Vertrauen entgegengebracht zu bekommen, die in ihrem Feld an der absoluten Weltspitze mitspielt.« Forschung und Entwicklung Wie würden Sie jemandem Dafür ist die beste Methode zur Überprüfung die in aller Kürze erklären, worum es sogenannte Laser-Flash-Methode. Dabei wird bei dem Projekt geht? die Materialprobe mit einem Laserstrahl beschos- Für die Firma Rauschert GmbH sollten wir die sen, wodurch es auf der Vorderseite des Mate- thermische Leitfähigkeit eines neu entwickelten rials zu einer Temperaturerhöhung kommt. Und keramischen Materials mittels Laser-Flash-dann misst man, wie lange es d auert, bis die Analyse exakt messen. Das ist ein Beispiel für Temperatur erhöhung auch auf der Rückseite Prüfaufträge, die wir häufig für externe Auftrag- des Materials angelangt ist. Das hört sich in der geberinnen oder Auftraggeber machen. Theorie zwar recht simpel an, ist in der Praxis 31 aber ein höchst komplexes Messverfahren, das Wie kann man sich solch einen nicht nur das modernste Equipment benötigt, Prüfauftrag vorstellen? sondern auch viel Know-how in der korrekten Zuerst definieren wir gemeinsam mit den Auf- Probenpräparation, Messtechnik und der Inter- traggebenden, was genau geprüft werden soll. pretation der Messdaten. Nur wenige Institute in Wenn das klar ist, entwickeln wir zusammen mit Deutschland können das. unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Testaufbau und ich begleite die ordnungsge Von den Messergebnissen einmal mäße Durchführung am Messgerät. Danach abgesehen – worin liegt der Vorteil inter pretieren wir die Messergebnisse und er- einer solchen Zusammenarbeit? stellen den Messbericht. Während des gesamten Wie gesagt: Wir arbeiten seit vielen Jahren Prozesses stehe ich natürlich im engen Kontakt eng mit der Firma Rauschert zusammen. Wir mit den Auftraggebenden und halte sie auf dem haben etliche Messaufträge und Forschungs Laufenden. kooperationen gemeinsam realisiert. Es ist schön, von einer Firma dieses Vertrauen Und wie lief der Prüfauftrag mit entgegengebracht zu bekommen, die in ihrem der Firma Rauschert ab? Feld an der absoluten Weltspitze mitspielt. Von Hintergrund war ein Entwicklungsprojekt der der Kooperation profitieren letztendlich bei- Firma Rauschert, mit der wir schon seit etwa 30 de Seiten. Wir haben einen Finger am Puls der Jahren zusammenarbeiten. In dem Fall haben sie Zeit und sind an der Entwicklung von neuesten Keramiken aus Aluminiumoxid durch die Zugabe Technologien beteiligt und die Firma Rauschert von Carbon-Nanotubes verstärkt. Dabei wollten hat im Gegenzug einen Partner, auf den sie sich sie wissen, inwieweit sich dies auf die Wärmeleit- voll verlassen kann, und das seit über 30 Jahren. • fähigkeit des neuen Materials auswirkt.
high speed / low tech → Um das Druckverhalten von 3D-Druckern zu analysieren und zu optimieren, hat der Masterand Florian Rosenheinrich eine günstigere Alternative zu kostspieligen Highspeed-Kameras entwickelt. Projektbeteiligte: Entwicklung einer Highspeed-Kamera auf Basis von günstigen Standardkomponenten FLORIAN ROSENHEINRICH, Student M aster Maschinenbau Laufzeit: 2021-2022 MATTHIAS LEININGER, Matthias Leininger Themen: Elektrotechnik, Fotografie 3D Drucksysteme Kooperationsformat: Studienabschlussarbeit PROF. DR.-ING. MICHAEL KOCH, Fakultät MB/VS, OHM-CMP
Gespräch mit Florian Rosenheinrich, Student Master Maschinenbau »Die Kamera, die ich im Rahmen meiner Abschlussarbeit entwickelt habe, soll an der Hochschule und Forschung und Entwicklung beim Industriepartner zur Weiter entwicklung eingesetzt werden.« Worum geht es bei Ihrem amerasystems umgesetzt werden. Und letztend- K Projekt genau? lich muss der Prototyp getestet und dokumentiert In dem Projekt soll eine Hochgeschwindigkeits- werden. Im Rahmen der Abschlussarbeit hat sich kamera entwickelt werden, die auf günstigen gezeigt, dass auch mit geringen Mitteln eine Standardkomponenten basiert. Normalerweise solche Kamera gebaut werden kann. Ein Proto- sind derartige Kameras sehr teuer und der Bedarf typ wird gerade aufgebaut und getestet. ist recht hoch, nicht nur am Institut OHM-CMP der TH Nürnberg, sondern auch in der Industrie – Wie kam die Kooperation zustande? zum Beispiel bei der Firma Matthias Leininger 3D Die Kooperation entstand durch ein gemeinsames Drucksysteme, die ein Projektpartner ist. Forschungsvorhaben, das dieser Abschluss arbeit vorausging. Im Rahmen der K ooperation Wozu werden solche 33 zwischen der Firma Matthias Leininger 3D Kameras benötigt? Drucksysteme und dem Institut OHM-CMP der Mit der zu entwickelnden Kamera sollen k leinste Technischen Hochschule Nürnberg wurden Tropfen, beispielsweise Tropfen aus einem Inkjet- bereits ver schiedene Entwicklungen umge- Druckkopf, aufgenommen und analysiert w erden. setzt. Meine Masterarbeit entstand in enger Diese Druckköpfe werden neben n ormalen Papier- Zusammen arbeit mit der Firma und meinem druckern auch in 3D-Druckern verwendet. Dort betreuenden Professor, Herrn Prof. Dr. Michael ist eine detaillierte Analyse der ausgestoßenen Koch. Der Aufbau des Prototypen fand im Labor Tropfengröße und -form relevant. der TH Nürnberg statt. Die Kamera, die im Rahmen meiner Abschluss- Was sind die Herausforderungen arbeit entwickelt wird, wird sowohl an der Hoch- bei diesem Projekt? schule als auch beim Industriepartner zur Weiter- Die anfängliche Fragestellung war, ob es über- entwicklung eingesetzt werden. Eine Folgearbeit, haupt möglich ist, eine günstige Hoch ge die das bestehende Konzept verbessern soll, ist schwindigkeitskamera aus Standardkomponenten bereits in Planung – wieder in Kooperation mit zusammenzubauen. Das Projekt beschränkt Partnern aus der Industrie. • sich aber nicht nur auf die richtige Auswahl von günstigen Standardkomponenten, sondern be- inhaltet auch den vollständigen Testaufbau, der aus Hard- und Softwareteilen besteht. Auch muss neben dem mechanischen Aufbau und der notwendigen Analyse der Optik eine voll- ständige Ansteuerung der Beleuchtung und des
mehr rechenleistung für ki-algorithmen → Nachhaltigkeit durch Ausgründung: Die Zohm Control GmbH entwickelt eine Open- Source-Entwicklungsplattform für leistungs elektronische Systeme. Projektbeteiligte: Forschungsprojekt UltraZohm PROF. DR.-ING. ARMIN DIETZ, Institut Laufzeit: seit 2020 (Gründung der Zohm ELSYS (TH Nürnberg) C ontrol GmbH) PROF. DR.-ING. DR. H.C. RALPH KENNEL, Themen: Entwicklungsplattform für m oderne Regelverfahren, elektrische Antriebe, TU München – Lehrstuhl für Elektrische L eistungselektronik, E-Mobilität, KI A ntriebssysteme und Leistungselektronik Kooperationsformat: Ausgründung BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG (BMBF) Weiterführende Informationen: www.elektronikforschung.de/projekte/ki-power FÖRDERGEBER VDI/VDE-IT (im Rahmen des Verbundprojekts KI-Power) www.ultrazohm.com www.zohm-control.com PROF. DR.-ING. CARSTEN RUDOLPH, OHM-Potentiale PROF. DR.-ING. TILMAN BOTSCH, Vizep räsident Forschung und Transfer
Gespräch mit Michael Hoerner, Mitgründer und Geschäftsführer Zohm Control GmbH »Wir wollten eine bezahlbare Open- Source-Plattform schaffen, die den Forschung und Entwicklung Mittelstand dazu befähigt, moderne Regelverfahren zu entwickeln.« Worum geht es bei dem Was ist der Hintergrund Forschungsprojekt UltraZohm? für die Ausgründung des Ziel des Projekts ist es, eine modulare und Projekts als GmbH? skalierbare Open-Source-Entwicklungsplatt- Die Idee einer Ausgründung zur nachhaltigen form für leistungselektronische Systeme zu ent Verwertung der Projektergebnisse aus KI-Pow- werfen. Dabei geht es, kurz gesagt, um die Um- er kam uns bereits während der Antragsphase formung elektrischer Energie mit schaltenden und wurde dann fester Bestandteil in unserer elektronischen Bauelementen. Ein Teilaspekt Projektskizze. Uns war es besonders wichtig, des Projekts ist die Ausgründung einer Firma zur dass die Ergebnisse nicht im Sand verlaufen, nachhaltigen Verwertung der Projektergebnisse. sondern nachhaltig genutzt werden, um eine Wert schöpfung in Deutschland zu schaffen. Was war die ursprüngliche 35 Nach unserer Auffassung hat das auch den Fragestellung? Förder geber im Rahmen des Verbundprojekts Moderne Regelverfahren für die Leistungs KI-Power überzeugt und mit dazu beigetragen, elektronik, die zum Beispiel auf Verfahren aus dass das Projekt genehmigt wurde. Im Oktober dem Bereich KI oder der modellprädiktiven 2020 haben wir nach Gesprächen mit dem Team Regelung basieren, sind sehr rechen intensiv von OHM-Potentiale die Zohm Control GmbH und be nötigen leistungsstarke Prozessor gegründet. Somit war es möglich, schon wäh- technologien. Plattformen zur Entwicklung rend der Projektlaufzeit die unter einer Open- solcher Verfahren sind zum einen sehr teuer und Source-Lizenz veröffentlichten Ergebnisse zu erfüllen zum anderen nicht immer die nötigen nutzen und die nachhaltige Verwertung früh Anforder ungen. Ins besondere die hohen zu beginnen. Zusätzlich konnten wir als Firma Investitionskosten sind ein Hemmnis für kleine einen Kooperations vertrag mit der TH Nürn- und mittelständische Unternehmen, solche Platt- berg schließen, der unsere Zusammenarbeit ver formen zu nutzen. Mit UltraZohm wollten wir eine einfacht und stärkt. bezahlbare Open-Source-Plattform schaffen, die den speziellen Anforderungen leistungs Und wie geht es weiter? elektronischer S ysteme genügt und den Mittel- Die Zohm Control GmbH besteht nun seit gut stand dazu befähigt, moderne Regelverfahren zu einem Jahr, macht erste Umsätze und entwickelt entwickeln. Zusätzlich entsteht durch den Open- sich. Wir sind gespannt, wohin die Reise noch Source-Charakter eine Community um das geht. • UltraZohm. Das ist attraktiv für Forscher, da man hier gegenseitig von Weiterentwicklungen und zusätzlicher Open-Source-Hardware profitieren kann. Auch der wissenschaftliche Austausch zwi- schen den Nutzerinnen und Nutzern wird da- durch angeregt.
die motivierende kraft der spiele → Was kommt dabei heraus, wenn eine KI 30.000 Spielanleitungen analysiert? Spiel-Design-Elemente als Basis für eine Innovationsplattform zur Entwicklung sozialer Technologien. EMPAMOS – Empirische Analyse motivierender Spielelemente Laufzeit: 2016–2022 Themen: Künstliche Intelligenz, Soziale Innovation, Organisationse ntwicklung, B ildung, Kulturvermittlung Kooperationsformate: • Entwicklung (Produkt) • Seminar für Externe (Train the Trainer) • Studienabschlussarbeiten Weiterführende Informationen: empamos.in.th-nuernberg.de www.bretterwisser.de/bws076-das-projekt- empamos-brettspielforschung/ Projektbeteiligte: PROF. DR. THOMAS VOIT, Fakultät IN PROF. DR. LAILA HOFFMANN, Fakultät BW PROF. DR. ROBERT LEHMANN, Fakultät SW MAX HÖLLEN, Institut für e-Beratung FORSCHUNGS- UND INNOVATIONSL ABOR DIGITALE LEHRE, DR. BENJAMIN ZINGER DR. THOMAS BRÖKER Weitere Partner: DEUTSCHES SPIELE- ARCHIV NÜRNBERG, BESSER-WIE-GUT GMBH, DIZ – ZENTRUM FÜR HOCH- SCHULDIDAKTIK, MUDRA E.V., MUSEEN DER STADT NÜRNBERG, STADTMUSEUM T ÜBINGEN INNOVATIVE HOCHSCHULE über L EONARDO – ZENTRUM FÜR KREATIVITÄT UND INNOVATION als Fördermittelgeber
Prof. Dr. Thomas Voit, Initiator und Projektleiter »Ein Highlight war der Punkt, als wir erstmalig unser Ausbildungsangebot sowie das KI-basierte Assistenzsystem am Markt anbieten konnten.« Forschung und Entwicklung Was war die Ausgangsfrage für Das Deutsche Spielearchiv Nürnberg besitzt mit das Projekt „EMPAMOS“? seinen über 30.000 Brett- und Gesellschafts spielen die weltweit bedeutendste Sammlung EMPAMOS ist die Abkürzung für "Empirische dieser Art. Diesen Archivschatz mit m odernsten Analyse motivierender Spielelemente". Unsere Methoden der KI-basierten Textanalyse durch- Ausgangsfrage war: Was wäre, wenn Unter forsten und erstmalig in dieser Form digital er- nehmen, Sozial-, Kultur- und Bildungsein schließen zu können, war letztlich der Grund- richtungen die motivierende Kraft, die in stein für alles, was dann folgte. Spielen steckt, für die Gestaltung motivierender Als nächstes Highlight sind die Workshops Lern- und Arbeitswelten nutzen und hierzu ein mit Vertretern und Vertreterinnen aus den vier KIbasiertes Assistenzsystem einsetzen könnten, Transferbereichen Unternehmen, Kultur, Soziale 37 das über 30.000 Spiele analysiert hat? Arbeit und Spielebranche zu nennen. N achdem wir uns drei Jahre lang in die Tiefen des Es geht also darum, herauszufinden, Deutschen Spielearchivs und der KI-Methoden was an Brettspielen motiviert und vergraben hatten, sind wir mit diesen Work- wie man dies in anderen Kontexten shops als Forschungs-U-Boot zum ersten Mal nutzen kann? aufgetaucht und wir waren gespannt, ob unser Genau. Unser Arbeitsleben und unsere Ge- Forschungsansatz sowie die damit erzielten Er- sellschaft sind durchzogen von vielen Regeln, gebnisse bei den Zielgruppen überhaupt auf die uns sagen, was wir tun und lassen sollen. Interesse stießen. Mit den Workshops konnten Spiele sind ebenfalls sehr starre Regelsysteme, wir die Frage beantworten, in welcher Form wir die unser Verhalten im Spiel sehr exakt regeln. unsere Ergebnisse zur Verfügung stellen sollen, Warum bereiten uns Menschen die spiel damit sie von Nutzen sind. Bei der Gestaltung basierten Regelsysteme Spaß und Freude, dieser Workshops hat uns LEONARDO unter- während uns die Regelsysteme der Arbeitswelt stützt. oft demotivieren? Wie wäre es, wenn wir aus der Analyse von Spielen wüssten, wie man die Was war das Ergebnis der Regelsysteme in spielfremden Kontexten ge- Workshops? stalten muss, damit sie uns Menschen besser Auf Basis dieser Erkenntnisse konnten wir motivieren? einen analogen Prototypen kreieren, den wir zusammen mit unserem digitalen KI-Assisten- Welche Kooperationen gibt es ten zu einem integrierten Produkt- und Service im Rahmen des Projekts? angebot weiterentwickelten. Auf dem Weg Hier ist zuallererst die langjährige K ooperation dorthin war vor allem die Kooperation mit der mit der Stadt Nürnberg, insbesondere den besser-wie-gut GmbH aus Bremen und dem Museen der Stadt Nürnberg, zu erwähnen. Stadtmuseum in Tübingen maßgeblich. →
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