2020 Das Magazin - Frischluft-Edition - Stadtwerke Münster
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Hallo! Das Siegertreppchen Seite 12 + 13 Die Projekte Seite Inhalt 10 + 11 Was man über KICK wissen muss: ab Seite 04 kicK WAS? 10 Was, wie, wer, warum? Wir beantworten euch alle Fragen rund um KICK! Seite 05 Der KICK-Förderpreis 2020 41 Seite 22 + 23 Projekt-Kategorien und die KICK-Jury Liebe Schülerinnen und Schüler, wir blicken auf ein sehr besonderes Schuljahr zu- Was 2020 geKICKt hat: rück – statt des regulären Schulbetriebs wurde un- ser aller Alltag plötzlich durch ungewohnte Begriffe 06 Frische luft für freiköpfe! wie Lockdown, Maskenpflicht und Homeschooling Schöne Momente der etwas anderen geprägt. Preisverleihung Umso beachtlicher ist es, dass trotz all dieser Wid- Was ihr geleistet habt: Seite Seite rigkeiten 30 innovative, einfallsreiche Projekte am Wettbewerb um den KICK-Förderpreis der Stadt- 26 25 08 Die Preisträger werke Münster teilgenommen haben. Für dieses Alle Preisträger 2020 auf einen Blick Engagement bedanken wir uns ganz herzlich bei euch und euren Lehrerinnen und Lehrern! 10 KICK-GEWINNER 2020 Die Projektbeschreibungen der Die Bandbreite der Wettbewerbsbeiträge geht in Erstplatzierten 2020 diesem Jahr in der Rubrik Naturwissenschaft und Umwelt vom Recycling von Energie und Rohstoffen 14 KICK-Projekte 2020 über die Qualität und Beschaffenheit unserer Luft Alle Projektbeschreibungen – einige sogar mit bis zur Erforschung unserer Atmosphäre. Vor Ort bei den Seite exklusiven Interviews! Gewinnern Der Bereich Gesellschaft und Soziales umfasst Pro- jekte zu unserer historischen Verantwortung, den Themen Heimat, Europa, Medienkompetenz sowie dem schulischen Umgang mit der Krankheit Krebs, 38 Und was sonst so? 42 KICK 2021 Wie und ab wann könnt ihr euch anmelden? um nur einige Schwerpunkte zu nennen. 43 Impressum Um alle Beteiligten für die lange schulische Durst- strecke zu entschädigen, gibt es nun die Corona- Special-Edition des KICK-Magazins mit einem Überblick über alle Projekte, exklusiven Interviews der Preisträger und Fotos der Urkundenübergabe – Frischluft und Mindestabstand inbegriffen. Viel Spaß beim Lesen des Magazins wünscht euch ab Seite Ralf Mertins Marketingleiter der Stadtwerke Münster 11 Der Ausblick – KICK 2021
Klasse Ideen Der KICK-Förderpreis 2020 Clevere Köpfe Die KICK-Jury 2020: KICK was? KICK ist eine Initiative der Stadtwerke Münster, die im Jahr 2009 ins Leben gerufen wurde. KICK fördert frische, neue, fortschrittliche, ideenreiche und zukunftsweisende 18 Münsteraner Schulen und gut 400 SchülerInnen – aller Schulformen – ließen sich seit Herbst letzten Jahres insgesamt 30 bemerkenswerte Projekte einfallen und reichten sie für den KICK-Förderpreis 2020 ein. Projekte, für die sich SchülerInnen und LehrerInnen freiwillig über den normalen Lern- stoff hinaus einsetzen. KICK ist innovativ. Es spielt keine Rolle, ob ein Projekt schon ge- Die Bewertung startet ist, gerade ins Rollen gebracht wird oder erst mal nur als tolle Idee auf dem Blatt Alle Projekte wurden der Jury aus Münsteraner Schulexperten Julius Dittmann und Unternehmensvertretern vorgestellt. Jeder Juror vergab nach Geschäftsführer der titus Papier besteht. Hauptsache, es ist innovativ! inhaltlicher Auseinandersetzung aus einem Bewertungskatalog GmbH – Home of Skateboarding seine Punktzahl für jedes Projekt. Damit die Entscheidung fair ist, helfen unterschiedliche Beurteilungskriterien: KICK wie? KICK ruft alle weiterführenden Schulen in Münster dazu auf, sich – Innovationsgrad/Außergewöhnlichkeit Klaus Ehling um den KICK-Förderpreis zu bewerben! Mehr Informationen zu (technisch, gesellschaftlich, kulturell) Leiter des Amtes für – Nachhaltigkeit (ökologisch und gesellschaftlich) KICK und zur Anmeldung gibt es unter www.kick-muenster.de. Schule und Weiterbildung – Reifegrad/Umsetzbarkeit – Zusatz: Begeisterungsfaktor Um die Vergleichbarkeit der vielen unterschiedlichen Projekte zu verbessern, gibt es zwei Kategorien: Kategorie 1: Gesellschaft und Soziales Ralf Mertins Kategorie 2: Naturwissenschaft und Umwelt Leiter Marketing KICK wer? KICK lässt eine Jury aus Münsteraner Schulexperten Stadtwerke Münster die eingereichten Projekte auswerten und beurteilen. Die Teilnehmer entscheiden dabei selbst, in welcher Kategorie ihr Anhand eines Bewertungskatalogs vergeben die Juroren Projekt bewertet werden soll. Punkte von 0 bis 3 bzw. 5 für jeden Wettbewerbsbeitrag Die Preise und wählen die überzeugendsten Arbeiten aus. Ann-Paulin Söbbeke Und das gibt es in jeder Projekt-Kategorie zu gewinnen: Geschäftsführerin der Hafenkäserei in Münster 1. Platz: 1.000 € 2. Platz: 500 € 3. Platz: 250 € 4. – 10. Platz: 100 € KICK warum? Mitmachen lohnt sich, denn es gibt tolle Förderpreise zu Wolfgang Weber gewinnen. Zudem lädt KICK alle teilnehmenden SchülerInnen Bezirksregierung Münster, und LehrerInnen zu einer großen, spannenden Preisverleihung Abteilungsleiter Schule, ein. Unter www.kick-muenster.de und hier im KICK-Magazin Kultur und Sport werden alle Projekte der Öffentlichkeit präsentiert. 05
Frische Luft für Freiköpfe! Die KICK-Urkundenübergabe, mal anders. Sich Gedanken machen, was bewegen ... und vielleicht sogar gewinnen! Mitmachen und beim KICK-Förderpreis dabei sein: www.kick-muenster.de 07
Die Preisträger 2020: Kategorie „Gesellschaft und Soziales“ Kategorie „Naturwissenschaft und Umwelt“ Friedensschule Münster (Preisgeld 1.000 Euro | Seite 10) Gymnasium Wolbeck (Preisgeld 1.000 Euro | Seite 12) Enttabuisierung von Krebs – Sarahs Geschichte Kaffeepulver als Methanfilter Filmische Dokumentation über den Umgang mit Krebs Entwicklung eines Verfahrens, das das schädliche Klimagas Methan aus der Luft adsorbieren kann Friedensreich-Hundertwasser-Schule Roxel (Preisgeld 500 Euro | Seite 41) Wilhelm-Hittorf-Gymnasium Münster (Preisgeld 500 Euro | Seite 22) Medienprojekt Smarte Klamotten Von „Lern-Apps“ bis „Cybermobbing“ – Filme zum Thema „Umgang mit Medien“ Aus alltäglichen Kleidungsstücken durch technische Veränderungen „Smarte Klamotten“ entwerfen, die im Alltag helfen und/oder schützen Gymnasium Wolbeck (Preisgeld 250 Euro | Seite 26) Pascal-, Schlaun-, Rats-Gymnasium (Preisgeld 250 Euro | Seite 25) Europa einig Märchenland Erstellung eines Märchenbuchs mit einer Sammlung aus 28 europäischen Ländern Team CamSat Bau eines kleinen flugfähigen Satelliten in Dosenformat mit eigenen Methoden Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium (Preisgeld 100 Euro | Seite 35) zur Entwicklung von Hardware, Software und Datenauswertung Die Synagoge brennt – Auseinandersetzung mit dem Holocaust anhand Münsterlandschule [LWL-Förderschule] (Preisgeld 100 Euro | Seite 38) polizeilicher Verhörprotokolle in Münster Umwelthelden Erstellung eines Hörspiels aus der Analyse von Verhörprotokollen Erstellung eines Projektfilms zu 13 verschiedenen umweltrelevanten Themen, u. a. aus dem Jahr 1948 zu den Judenpogromen in 1938 „Upcycling alter Möbel“ | „Kunstwerke aus Müll“ | „Schützt die Bienen!“ ... Mathilde Anneke Gesamtschule (Preisgeld 100 Euro | Seite 33) Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium (Preisgeld 100 Euro | Seite 30) Sozial? Genial! Parknet – Urbanen Parkraum optimal nutzen mit KI-basierten, autonom agierenden Fahrzeugen „Was kann ich gut, was anderen nützt?“ – Ehrenamtliches Engagement, um die Entwicklung von Modellfahrzeugen und Planung der Kommunikation zwischen diesen, um Partizipation in der demokratischen Gesellschaft praxisnah zu erfahren Parkraum mithilfe von autonom agierenden Fahrzeugen optimal auszunutzen Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasium (Preisgeld 100 Euro | Seite 24) Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium (Preisgeld 100 Euro | Seite 18) Plastik: Nach mir die Sintflut!? Wir wollen es anders! Erzeugen Elektrobusse weniger umwelt- und gesundheitsschädliche Stäube? Auseinandersetzung mit Ressourcenverschwendung, Reflexion des eigenen Ein analytischer Vergleich der Bremsstaubemissionen mittels μXRF und REM-EDX Verhaltens und Erstellung eines Erklärfilmes zum Thema Plastik Untersuchung von Metallstäuben mithilfe von Rasterelektronenmikroskop und Röntgenfluoreszenzspektroskopie Erich-Klausener-Realschule (Preisgeld 100 Euro | Seite 20) „Glasdächer ersetzen den Himmel“ – Szenische Darstellung Geschwister-Scholl-Gymnasium Münster (Preisgeld 100 Euro | Seite 36) zum Thema Umweltsünden und Nachhaltigkeit Stratoscholl II – Einblicke in die Schutzschicht unserer Erde Erarbeitung eines Theaterstückes zum Thema: „Nachhaltig leben – Umwelt schützen“ Bau, Start, und Auswertung eines Wetterballons zur Messung von Werten in der Stratosphäre Hildegardisschule Münster | Berufskolleg des Bistums Münster (Preisgeld 100 Euro | Seite 16) Pascal-Gymnasium Münster (Preisgeld 100 Euro | Seite 27) Unser Preußenschal 38.000 Meter in die Höhe – Bilder und Messdaten zur Höhenstrahlung aus der Stratosphäre Erstellung eines Fanschals des SC Preußen Münster, der an 10 Jahre Start eines Wetterballons in die Stratosphäre, Analyse und Interpretation der dort gemessenen Werte Partnerschaft mit der Schule erinnert Kardinal-von-Galen-Gymnasium Hiltrup (Preisgeld 100 Euro | Seite 29) Mathilde Anneke Gesamtschule (Preisgeld 100 Euro | Seite 34) Wie gesund leben wir in Hiltrup? Messung der Feinstaubbelastung in Hiltrup Podcast Mathilde Anneke | Mathilde Anneke – ein Name, der perfekt zu uns passt! Zusammenbau, Programmierung, Installation und Wartung von drei Feinstaub-Messstationen Bei Namensfindung der Gesamtschule in Gründung wurde sich mit dem Leben und Wirken der Aktivistin auseinandergesetzt, woraus ein Podcast resultierte Geschwister-Scholl-Gymnasium Münster (Preisgeld 100 Euro | Seite 40) Vor dem Recycling kommt die Erleuchtung Waldschule Kinderhaus (Preisgeld 100 Euro | Seite 21) Entwicklung und Konstruktion verschiedener Schaltpläne für die sinnvolle Endverwendung Trilogie: Inklusion und Nachhaltigkeit von gebrauchten Batterien in energiesparenden LED-Objekten Erstellung drei ineinandergreifender Projekte zum Thema Heimat Annette-von-Droste-Hülshoff Gymnasium (Preisgeld 100 Euro | Seite 15) Rowing Energy Einbau eines selbst gebauten Generators in ein Ruderergometer für die maximale Nutzbarkeit der entstehenden Energie 09
Platz Friedensschule Münster Enttabuisierung von Krebs – 1 Sarahs Geschichte Projektbetreuerin: Anke Roß ProjektteilnehmerInnen (16 – 19 Jahre, Q2): Sarah Lülf, Daphne Blü- mer, Lilith Pätzold, Linda Riley, Sina Robering, Mia Janzen, Hannah Schwarte, Maurice Saile, Anke Lütke Enking, Luna Rawe, Dominik Nowotinski, Elias Harbich, Pauline Koch, Antonia Janzen, Nele Rein- ke, Danja Emmanuel, Jan Moritz Wulf, Juliane Post, Anna-Marie Fleige, Luisa Wissing, Lisa Hölscher, Finja Dreßler, Ronja van Husen Projektbeschreibung: In unserem Projekt geht es darum, dass über Krebs so offen ist, warum sie lange Zeit nicht in der Schule sein wird und was auf wie möglich gesprochen werden sollte. Menschen, die an Krebs sie zukommt. Sie hat es damit allen – Lehrern und Mitschülern – erkrankt sind, haben oft Angst zuzugeben, dass sie Krebs haben. leicht gemacht, mit ihr und ihrer Krankheit umzugehen. Das war Manche kapseln sich ab, nehmen nicht mehr an ihrem Alltag und auch in unserer Schule ein ungewöhnlicher Umgang mit Krebs. dem gesellschaftlichen Leben teil. Aber auch Angehörige und Daher haben wir – ein Jahr nach der Diagnose – die Einladung der Freunde/Mitschüler von Krebskranken haben Angst, offen mit dem Krebsgesellschaft angenommen und bei dem Videowettbewerb kranken Menschen umzugehen. Sie trauen sich nicht, mit dem „Brich das Tabu“ mit einem Videobeitrag zu Sarahs Geschichte 3 Fragen an: Krebskranken zu reden, sie wissen nicht, was sie sagen sollen, teilgenommen. Unser Video dazu ist 7 Minuten lang, man kann und brechen so manchmal den Kontakt sogar ganz ab. Dieser es bei der Krebsgesellschaft NRW oder auf der Homepage der Umgang mit Krebs und den Menschen, die Krebs haben, ist für Friedensschule ansehen. Es erzählt, wie es Sarah mit ihrer alle nur schwer auszuhalten und isoliert die Menschen vonein- Erkrankung gegangen ist und wie sie und unsere Schule mit dem Anke Roß ander. Wir wollten unseren Beitrag dazu leisten, dass in unserer Thema Krebs umgehen. Die Uniklinik, die Sarah während ihrer Ihr Projekt hat deutschlandweit für Aufsehen gesorgt, überregi- Gesellschaft Krebs enttabuisiert wird. Wir hatten ein naheliegen- Erkrankung betreut hat, hat von unserem Videodreh erfahren und onale Medien haben die Geschichte aufgegriffen. Sarah geht es des Beispiel: Sarah Lülf, damals in der Q1, war an Krebs erkrankt ihrerseits ein Video über unser Projekt gedreht. Dieses Video ha- zum Glück inzwischen wieder gut. Inwieweit wirken die Erfah- und ist so offen wie möglich damit umgegangen. Sie hat es jedem ben wir der Projektbeschreibung (nach Absprache mit dem UKM) rungen aus dem Projekt in die Zukunft hinein, was wurde für die le Münster Lehrer einzeln erzählt und allen Freunden genau erklärt, was los beigefügt. Video unter www.kick-muenster.de Lehrerin Friedensschu Schule und kommende SchülerInnen bewirkt? In der Schule hat das Projekt für Aufsehen gesorgt. Einige Lehre- rinnen und Lehrer und auch Mitschülerinnen und Mitschüler aus Das erste Mal teilgenommen und direkt ein Volltreffer – mit dem anderen Kursen und Stufen haben daran mitgewirkt. Sogar der Projekt „Enttabuisierung von Krebs – Sarahs Geschichte“ haben Schulleiter, Herr Bertram, hat sich für ein Interview zur Verfü- Ihre SchülerInnen im ersten Anlauf beim KICK-Förderpreis gung gestellt. Der Förderverein der Schule hat uns finanziell abgeräumt. Der Anlass des Projektes war leider kein erfreuli- unterstützt. Immer wieder kamen dadurch Gespräche über das cher – die Krebserkrankung der Mitschülerin Sarah war sicher Thema auf, das allein hat schon eine Menge in den Köpfen be- ein Schock für alle. Trotzdem haben die TeilnehmerInnen die wegt. Die Langzeitwirkungen kann ich natürlich nicht einschät- titelgebende Geschichte in etwas Positives transformiert. Wie ist zen. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler haben nun Abitur dieser Prozess in Gang gekommen? gemacht und die Schule verlassen. Ich denke darüber nach, ob Es gab zu dem Thema „Enttabuisierung von Krebs“ einen Wettbe- sich auch langfristig Projekte in der Schule etablieren lassen, die werb von der Deutschen Krebsgesellschaft. Die Aufgabe war, ein die Krebshilfe unterstützen. Wir hatten zum Beispiel auch schon Video zu drehen zu dem Thema. Ich kannte Sarah aus meinem eine Stammzellentypisierungsaktion für die Oberstufe. Unterricht und ich wusste, dass ich einen Kurs mit Schülerin- Die Arbeit der SchülerInnen wird nun mit einem stattlichen nen und Schülern hatte, die in besonderer Weise miteinander Preisgeld belohnt – wissen Sie schon, wofür Sie die finanzielle arbeiten und umgehen konnten. Also habe ich zuerst Sarah das Anerkennung nutzen wollen? Projekt vorgeschlagen. Sie hat nicht lange überlegt, sondern Für Sarah und auch für die Schülerinnen und Schüler im ganzen sofort dem gesamten Kurs mitgeteilt, dass wir ein Video über Kurs war ziemlich schnell klar, dass wir das Geld gerne spenden ihre Krebserkrankung drehen. Die Story sollte Sarah und ihren wollen. Sarah hat während ihrer Erkrankung sehr davon profi- Umgang mit der Krebserkrankung so realistisch wie möglich tiert, dass im UKM Angebote gemacht werden, damit Kinder und zeigen. Elias Harbich aus dem Kurs hat die Regie übernommen, Jugendliche besser mit ihrer Krankheit umgehen können. Diese die Gesamtplanung im Blick gehabt, das Video geschnitten und Angebote – zusätzlich zur medizinischen Versorgung – macht be- ist auch mit Sarah in der Uniklinik gewesen, um dort zu drehen. sonders der Elternverein Kinderkrebshilfe Münster e. V. möglich. Es war schon faszinierend, wie 23 Schülerinnen und Schüler das Daher wollen wir das Geld an den Verein spenden, damit auch gemeinsam auf die Beine gestellt haben. anderen Kindern und Jugendlichen so gut geholfen werden kann. 11
Platz Gymnasium Wolbeck Kaffeepulver als Methanfilter 1 Die Zweitverwertung von einem organischen Abfallprodukt als Filtermaterial – die Idee ist so einfach wie genial. Wie sind Sie auf 3 Fragen an: das Gewinnerthema „Kaffeepulver als Methanfilter“ gekommen? Projektbetreuerin: Annette Kienert Trinken Sie einfach gern Kaffee, oder wohnen Sie auf dem Land? Projektteilnehmer (15 Jahre, Klasse 9): Mats und Lukas wollten ein Projekt mit Zukunft, und der Klima- wandel ist ein sehr präsentes und aktuelles Thema. Internet- Anette Kienert Mats Pierzyna, Lukas Meiritz recherchen brachten uns auf die Idee mit dem Kaffee – erstes Ziel des Projekts war es zu gucken, ob wir mit einfachen (schuli- schen) Mitteln die Forschungsergebnisse bestätigen können, um darauf im Praktischen aufbauen zu können. Projektbeschreibung: Die Ergebnisse stammen aus der AG „Chemie Forscher“. Wie Lehrerin Gymnasium Wolbeck Da Methan ein extrem schädliches Klimagas ist, wollten wir ein schätzen Sie das Potenzial ein, dass die Idee Ihrer Schüler Prinzip entwickeln, mit dem wir Methan aus der Luft adsorbieren irgendwann wirklich in den Kuhställen des Münsterlandes ein- können. Dafür haben wir erst einmal recherchiert, wobei wir auf gesetzt wird? einen englischsprachigen Artikel stießen, der erklärte, wie man Derzeit ist das Ziel, herauszufinden, mit welchem Setting bereits gebrauchtes Kaffeepulver aufbereiten könnte, sodass es (Mahlgrad/Menge/Aufbereitung des Kaffeepulvers, Aufbau des Methan adsorbiert. Zunächst sind wir dieser Anleitung Schritt Filters, ...) eine möglichst effektive Adsorption des Methans (der- für Schritt bestmöglich gefolgt. Erst mussten wir das Wasser zeit Erdgas) erlangt werden kann und wie lange diese Filterakti- aus dem Kaffeepulver entfernen. Als Nächstes vermischten wir vität bestehen kann. Dann würde eine Erprobung im Kuhstall erst das trockene Kaffeepulver mit einer Kalilauge. Dies erhitzten sinnvoll werden. Hier ist auch die Zusammenarbeit mit Bauern wir dann unter Rühren auf 65°C. Um mit einem Gaschromato- gefragt. Interesse unsererseits besteht jedoch. Ebenso sind Fragen graphen (GC) testen zu können, ob das behandelte Kaffeepulver zur Weiterverwendung des methanadsorbierten Kaffees offen. tatsächlich Methan filtern kann, bauten wir Filter, bestehend aus Mats und Lukas, die beiden Preisträger, sind auf dem Weg in dem Kaffeepulver in einem Glasröhrchen. Die Öffnungen schlossen eine naturwissenschaftliche Karriere. Wissen Sie schon, wofür wir mit Stopfen mit Löchern, durch die wir Methan durch den das Preisgeld verwendet werden soll? Filter pressen können. Es dauerte eine Weile, bis wir die passen- Das Geld wird anteilig an die Schüler und die AG-Kasse ausge- den Einstellungen für unseren GC gefunden hatten. Um erste zahlt, um weitere Projekte zu ermöglichen. Was Mats und Lukas Vergleichswerte zu bekommen, führten wir zunächst Messungen mit ihrem Anteil machen wollen, dürfen sie selbst entscheiden. mit Erdgas, gefiltertem Erdgas und echter Kuhstallluft durch. Um aussagekräftigere Messergebnisse zu erhalten, entschieden wir uns schließlich für die Weiterarbeit mit Erdgas. Bereits der erste Test zeigte, dass in den gefilterten Gasen tatsächlich weni- ger Methan vorhanden war als vor dem Filtern. Um die Effizienz und Langzeiteffekte zu untersuchen, führten wir bereits weitere Tests mit unterschiedlichen Kaffee- filtern durch. Wir werden auf jeden Fall weiter an unserem Methanfilter arbeiten und schauen, wo und wie wir diesen in seiner Effizienz noch verbessern können. Falls alles richtig funktioniert, möchten wir unseren Filter irgendwann wieder mit echter Stallluft testen, um zu schauen, ob unsere Idee in der Realität überhaupt möglich ist. Wenn man dann Methanfilter in die Belüftungssysteme der Ställe bauen könnte, könnte man verhindern, dass der Methangehalt in der Atmosphäre weiterhin so rapi- de steigt, und somit das Klima schützen. 13
Mathilde Anneke Gesamtschule Platz Lichtstrahl Kids Annette-von-Droste-Hülshoff Gymnasium Projektbetreuerin: Silvia Taubert Rowing Energy 10 ProjektteilnehmerInnen (Klasse 5 – 8): Max Heinze, Timo Janz, Projektbetreuer: Michael Deittert, Daniel Spieker Amelie Hübschen, Henri Corsmeier, Torben Jaunich, Joelina ProjektteilnehmerInnen (17 Jahre, Q2): Walbaum, Julius Tobinski, Jonah Janz, Matthis Ahrens, Leonie Johanna Dumstorf, Cara Jaeckel, Aaron Schönefeld Koch, Moritz Wollschläger, Henrike Sonnen, Johanna Woschalik, Matilda Martin, Emily Holzweißig, Ella Liproß, Marlene Gaux, Projektbeschreibung: Johanna Schockmann, Friederike Gallus, Finja Geditz, Anna Seit Gründung unserer Schule im Aufbau sind wir Partnerschu- Demming, Lina Burlage Projektbeschreibung: le der Lightray Primary School von Lichtstrahl Uganda e. V. Wir Sportgeräte wie Ergometer sind in nahezu jedem Fitnessstudio zu 3 Fragen an: (mittlerweile 30 SchülerInnen) treffen uns wöchentlich, um ge- Adventskarten zu gestalten? Ein Friedenslauf mit allen Schülern finden und auch in Privathaushalten beliebt. Ein 25-jähriger Athlet, meinsame Aktionen für unsere Partnerschule zu planen, inhalt- und Schülerinnen? Einen dreiwöchigen Besuch aus Uganda? der 80 Kilogramm wiegt, kann pro Stunde seine Leistung bei 220 – lich zu erarbeiten oder uns mit Heike Rath, der Gründerin des Haben wir schon gemacht! Unsere Gruppe arbeitet partizipato- 230 Watt halten. Deshalb lohnt es sich, das Ergometer einmal Johanna Dumstorf Münsteraner Vereins Lichtstrahl Uganda e. V., zu treffen. Dabei risch und demokratisch. Kinder, die mitmachen wollen, werden genauer zu betrachten, in unserem Fall das Ruderergometer. arbeiten wir während der Unterrichtszeit im sogenannten Dreh- durch die „Großen“, die von Anfang an dabei waren, nach einer Durch die Kooperation unserer Schule mit dem Landesleistungs- türmodell, was bedeutet, dass wir uns während der Unterrichts- sorgsamen Bewerbungsphase ausgewählt. Uns ist wichtig, dass stützpunkt des Rudervereins Münster von 1882 e.V. erhielten wir zeiten treffen und den verpassten Unterrichtsinhalt selbstständig man in der Bewerbung deutlich macht, dass man Interesse am die Möglichkeit, ein Ruderergometer zu nutzen, um die Mög- Schülerin Annette-von-Droste-Hülshoff Gymnasium nacharbeiten müssen. Unsere FachlehrerInnen unterstützen Alltag, Leben und Lernen der Kinder in unserem Partnerprojekt lichkeit einer Energiewandlung von mechanischer in elektrische uns dabei und helfen uns, wenn wir etwas verpasst haben. Allein hat, sich aber auch Gedanken machen will über den größeren Energie auszuloten. Bei dem verwendeten Ruderergometer Bei eurem Projekt „Rowing Energy“ geht es um körperliche die Verankerung unserer „Arbeitszeit“ im Schulalltag zeigt: wir Kontext – sogenannte entwicklungspolitische Ziele, die für uns handelt es sich um ein Standardmodell. Die beim Rudern übliche Fitness, die quasi ganz nebenbei zur Energiegewinnung beiträgt. sind aus dem Schulalltag nicht mehr wegzudenken – und haben den Rahmen unserer Arbeit ausmachen. Wenn man uns fragt, Ziehbewegung dient dazu, über einen Seilzug ein Schwungrad in Oder vielmehr anders herum? Ach, egal. Seid ihr im Ruderclub es geschafft, dass durch unsere Ideen und Aktionen alle in der was wir am liebsten machen, dann ist das sicherlich, an Projekt- Bewegung zu setzen. aktiv, oder wie seid ihr darauf gekommen? Schulgemeinschaft genau wissen, warum und wofür wir uns in tagen mit Heike Rath zusammenzuarbeiten. Von ihr erfahren wir Die Trägheit des Schwungrades und der Luftwiderstand, der am Wir sind zwar nicht im Ruderclub, aber machen alle drei gerne Uganda als Mathilde Anneke Gesamtschule einsetzen. Ein Kunst- ganz genau, wohin unsere Spenden, Videobotschaften oder unser kranzförmigen Aufbau des Schwungrades entsteht, machen die Sport. Es schien uns absurd, dass einige Sportgeräte – so auch wettbewerb mit Kindern aus Uganda und der MAG, um daraus Freundschaftsbuch geht ... Übung zu einem Kraftaufwand. Die Drehbewegung des Schwung- das Ruderergometer – Energie in Form von Strom benötigen, rades wiederum lässt sich für den Antrieb eines Generators obwohl der Sportler bei der Benutzung viel Energie hineinsteckt. nutzen, nicht nur beim Ruderergometer, sondern auch bei Diese Energie beträgt bei Ruderergometern je nach Sportler um anderen schwungradbasierten Systemen, wie z. B. bei Fahrrad- die 200 Watt und bleibt vollkommen ungenutzt. Gleichzeitig steigt und Skilanglaufergometer. Die Energieerzeugung mithilfe eines aufgrund der zunehmenden Digitalisierung in unserem Alltag der Gymnasium Wolbeck Ruderergometers ist insofern klimafreundlich, als dass es keine Bedarf an elektrischer Energie, die nach Möglichkeit nicht mit Die Zukunft liegt in unserer Hand zusätzlichen Emissionen verursacht. fossilen Brennstoffen erzeugt werden soll. Das Ruderergometer Die Frage, mit der wir uns konkret beschäftigt haben, war, wie soll in diesem Fall als Beispiel für alle Sportgeräte stehen. ProjektbetreuerInnen: Saskia Schafberg, Daniel Bartz wir einen möglichst leistungsfähigen Generator selbst bauen Ihr seid bei der Entwicklung also ordentlich ins Schwitzen ge- ProjektteilnehmerInnen (16 – 18 Jahre, EF): Ruth Schrader, Projektbeschreibung: können, sodass ein maximal großer Anteil der ohnehin vorhan- kommen. Was genau musstet ihr tun, um die erruderte Energie Das Projekt startete am 07.02.2020 in der großen Pause. Durch eine denen Energie nutzbar wird. Unser Generator besteht einerseits nutzbar zu machen? Ronja Malditz, Hannah Borgmann, Elisa Fischer, Antonia Müller, Durchsage wurden alle Schülerinnen und Schüler zu einer kleinen aus neun Spulen, die außen neben dem Schwungrad angebracht Bei einem Ruderergometer wird über einen Seilzug ein Schwung- Julianna Schattner, Emma Czieska, Justus Teklote, Henning Bühne am Haupteingang der Schule eingeladen. Dort richteten drei sind. Diese werden an Gleichrichter angeschlossen und in Reihe rad in Bewegung gesetzt, das durch seine Trägheit dem Rudern- Burkötter, Anton Balke, Emily Pieper, Rosa Kökelsum, Betül Schülerinnen, stellvertretend für die SV, einen motivierenden und geschaltet, sodass sich die Spannungen addieren. Andererseits den als Widerstand dient. Ursprünglich wird das Schwungrad Demir, Charlotte Strotmeier, Valeria Reifschneider, Zoe Lischka, auffordernden Appell an die gesamte Schülerschaft, durch einen gibt es acht Neodymmagneten, die mit einem 3D-Modell an dem mittels einer Luftbremse abgebremst, sodass die Energie in Robin Hohmann, Emma Kaufmann, Annelie Krakow, Lilian Lompa, nachhaltigen, bewussten Lebensstil zum Klimaschutz beizutragen. Schwungrad ohne Windschaufelrad angebracht sind. Durch die Form bewegter Luft „verloren geht“. Daher haben wir die Luft- Vera Uvarova, Franz Abshagen, Robin Brand Dieser wurde durch passende Musikeinlagen und einen Poetry Slam elektromechanische Kopplung tritt für den Sportler, der rudert, bremse weggelassen und durch einen selbstgebauten Generator unterstützt, der im Rahmen des Deutschunterrichts einer Klasse 9 auch ein Widerstand auf. ersetzt. Dafür sind hauptsächlich zwei Bauteile nötig: Magnete vorbereitet worden war. Außerdem wurde parallel in unserer Pau- und Kupferspulen. Diese müssen passend verkabelt werden. senhalle ein Film gezeigt, in dem wissenschaftliche Erkenntnisse Ist es also denkbar, dass wir bald unsere Kaffeemaschine mit zum Klimawandel präsentiert wurden. Anschließend kehrten alle selbst errudertem Strom betreiben können? Was ist dafür noch Schülerinnen und Schüler in ihre Klassen und Kurse zurück und notwendig? wurden auf ihrem Weg von Fotos begleitet, die die unmittelbaren Das hängt wohl ein bisschen von der Kaffeemaschine ab. Wäh- Folgen der Umweltverschmutzung für Flora und Fauna zeigten. Im rend unseres Projektes haben wir es geschafft, eine Powerbank dann beginnenden Unterricht wurde, von den jeweiligen Lehrkräf- zu laden, auch wenn es etwas Zeit gedauert hat. Die Effizienz des ten angeleitet und teilweise durch Unterrichtsmaterial unterstützt, Generators kann noch gesteigert werden, zum Beispiel durch über mögliche Beiträge eines jeden zum Klimaschutz diskutiert und eine größere Anzahl an Spulen. Damit wäre es eventuell sogar beraten. Als Grundlage hierfür diente in jedem Unterrichtsraum ein möglich, eine einfache Kaffeemaschine zu betreiben. Allerdings Plakat, welches von den SV-Schülern gestaltet worden war. Passend wäre das sehr teuer, und es stellt sich die Frage, ob ein gekaufter zu unserem Motto ist hierauf eine Hand dargestellt, deren Finger Generator dann nicht günstiger und effizienter ist. In diesem Fall jeweils für einen Aspekt des Klimaschutzes steht, den man selber in müsste man sich wiederum überlegen, wie man diesen die Hand nehmen kann, z. B. Strom sparen, ... mit dem Ruderergometer koppelt. 15
Hildegardisschule Münster | Platz Berufskolleg des Bistums Münster Unser Preußenschal 8 ProjektbetreuerInnen: Hildegard Drath, Rafael Fernandes Projektteilnehmer (15 Jahre, Klasse 8): Lucia Groth, Lily Gerdemann, Lily Graba, Lena Droste, Ina Mader, Lily Spiegelberg, Bianca Leifert, Sandrina Vogt, Sandra Altenborg, Ken Brako, Nic Onuchukwu, Leon Sievers, Philipp Weidemann, Lena Raring, Nick Borghard, Ali Ebrahimi, Calvin Margenau Projektbeschreibung: Wir haben das Design für einen Schal erstellt, der an 10 Jahre 3 Fragen an: Rafael Fernandes Partnerschaft zwischen dem Sportclub Preußen Münster von 1906 e.V. Münster (Westf.) und unserer Schule erinnert. Dabei hat uns Frau Schulenberg, die Leiterin des Merchandising bei Preußen Münster, im Preußenstadion erklärt, wie Merchandising funktioniert. Dann haben wir Designs für Schals, Lehrer Hildegardisschule Münster Loops und Tücher entworfen. Über das beste Design konnten SchülerInnen, LehrerInnen, An Ihrer Schule dreht sich alles um das runde Leder, so auch Sekretärinnen, Reinigungskräfte und Hausmeister Ihr KICK-Projektbeitrag „Unser Preußenschal“. Als offizielle an unserer Schule abstimmen, insgesamt haben Partnerschule des Fußballvereins SC Preußen Münster ist das 362 Personen an der Abstimmung teilgenommen. Ehrensache. Herausgekommen ist am Ende ein Fanschal, dem sie per Internet-Vote befragt haben. Neben der Beliebtheit bei Anschließend wurden unsere Design-Vorschläge voraus gingen aber verschiedene Entwicklungsschritte. Wie unserer Zielgruppe spielte aber auch die Frage eine Rolle, welches alle noch einmal mit Frau Schulenberg analysiert. genau sah das aus? Material wir für geeignet halten und wie teuer die Produktion Erklärtes Ziel der SV ist es, möglichst viele Schals Wir als erste Schule, mit der die Preußen eine Partnerschaft ge- ist. Außerdem haben ganz praktische Fragen die Entscheidung zu verkaufen. Jetzt kann man den Schal für 10 € schlossen haben, wollten aus Anlass des 10-jährigen Jubiläums beeinflusst, z. B. in welcher Richtung das Logo unserer Schule und über das Internet bestellen. Mindestens 1 € vom diesen Start würdig feiern. Zunächst kam das Preußen-Orga-Team des Vereins auf dem Schal angebracht werden müssen. Lange Erlös pro Schal gehen an unsere Partnerschulen in unserer SV auf unsere Lehrerin Frau Drath mit der Bitte zu, ein haben wir uns darüber Gedanken gemacht, ob unser Schulname Brasilien und an die Jugendmannschaften (Young Design für einen Jubiläumsschal zu entwerfen. Mit unserem Dif- darauf stehen soll und das Datum des 10-jährigen Jubiläums der stars) des Vereins. ferenzierungskurs Grafik/Design haben wir daraufhin die Leiterin Partnerschaftsgründung. Wir haben uns aber nicht zuletzt wegen Video unter www.kick-muenster.de der Merchandising-Abteilung des Vereins, Frau Schulenberg, im des Votings der potenziellen Kunden und des Risikos, die Schals VIP-Bereich der Stadiontribüne besucht. Sie hat uns verschiedene nicht sofort alle verkaufen zu können, dagegen entschieden – eine Merchandise-Artikel – nicht nur Schals – vorgestellt und uns auf Entscheidung, die sich aufgrund der Corona-bedingten eingebro- Dinge hingewiesen, die beim Merchandising wichtig sind: vom prak- chenen Verkaufszahlen als goldrichtig erwiesen hat. Schade ist, tischen Design bis zu rechtlichen Fragen. Anschließend haben wir dass wir nur den Schal herstellen konnten, weil wir z. B. auch tolle alle unter Leitung von Frau Drath unterschiedliche Designvorschläge Vorschläge für Tücher erarbeitet hatten, die aber nicht so viele erarbeitet. Diese Vorschläge wurden im Internet allen Mitgliedern Stimmen beim Voting bekommen haben. Vielleicht stellt ja der unserer Schulgemeinschaft zur Wahl gestellt. Nicht die SchülerInnen nächste Differenzierungskurs Grafik/Design ein solches Tuch her. und LehrererInnen konnten sich beteiligen. Auch der Hausmeister Die Preußen und wir sehen unser Projekt nämlich als Beginn für und die Reinigungskräfte haben mit abgestimmt. Insgesamt 362 eine weitere vertiefte Zusammenarbeit. Votes wurden abgegeben. Abschließend kam Frau Schulenberg noch Ein bissschen Schleichwerbung wird wohl erlaubt sein, daher einmal zu uns in die Schule und hat zu allen Designvorschlägen ein jetzt zur wichtigsten Frage: Wo kann ich das tolle Teil bekom- Feedback gegeben. Das Design mit den meisten Votes wurde schließ- men? Gibt es bei Ihnen einen Schulshop? Oder vertreiben Sie lich noch einmal aufgrund ihrer Hinweise überarbeitet, anschließend den Schal übers Internet? hergestellt und konnte über eine Internetseite bestellt werden. Corona-bedingt vertreiben wir den Schal bisher nur über das Die TeilnehmerInnen haben im Projekt also eine Menge über Internet. Wir sind überzeugt, dass wir auch sonst die 100 produ- Merchandising, Design, Produktion und Vertrieb erfahren. Wie zierten Schals schon längst verkauft hätten, zumal jeweils ein Euro schwer ist es den SchülerInnen gefallen, sich am Ende für ein von den 10 € Verkaufspreis an unsere Partnerschulen in Brasilien Modell zu entscheiden? Welche Gesichtspunkte haben dabei und die Jugendabteilung des Vereins fließt. Der Preußen-Torwart eine Rolle gespielt? Max Schulze Niehues hat übrigens auch ein Exemplar bestellt. Wir haben die Entscheidung, welches Design letztlich angeboten Wer noch welche bestellen möchte, kann dies gerne unter wird, vor allem den potenziellen Kunden überlassen, indem wir https://forms.gle/g8DWq2AquGFL2djM7 tun. 17
Platz Marienschule Münster Clean & Green Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium Erzeugen Elektrobusse weniger umwelt- 6 Projektbetreuerin: Hanna Schnieder und gesundheitsschädliche Stäube? Ein Projektteilnehmerinnen (13/14 Jahre, Klasse 8): Abishaya analytischer Vergleich der Bremsstaub Balamoorthy, Sarah Beckers, Julie Berhorst, Sarah Borgmann, Mathea Brox, Leah Brüggemann, Rosa de Castillo, Antonia Gärtner, emissionen mittels μXRF und REM-EDX Annalena Göcke, Lisa Haas, Marlene Hendler, Lara Herken, Katharina Karpenko, Antonia Kauschke, Emily Lange, Leni Maroski, Projektbetreuer: Daniel Spieker, Michael Dieters Lotta Marquardt, Nele Reiberg, Anna Catharina Reuter, Sophia Projektteilnehmer (17/18 Jahre, Q2): Rozhdestvenskaya, Marie Schössler, Luise Tenbosch, Sinia Teufel Fynn Elpers, Leon Kock, Aaron Teschner und schrieben einen Elternbrief. Der Termin für die Aktion sollte auf den Studientag fallen, an dem alle Schülerinnen schulfrei hat- Projektbeschreibung: ten. Um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen, suchten wir und alle Das Projekt Clean & Green ist ein Projekt des naturwissenschaftli- teilnehmenden Schülerinnen Sponsoren, die im Gegenzug einen chen Differenzierungskurses der achten Klassen der Marienschule Baum pflanzen oder für eine Baumpflanzung spenden. Als Sponso- Münster. Wir sind 26 Schülerinnen, die sich für die Teilnahme an ren wurden Familie, Freunde und Firmen in Münster angesprochen der europäischen Woche der Abfallvermeidung entschieden haben. und Sponsorenverträge ausgehandelt. Wir besorgten mithilfe von Wir haben viele Ideen gesammelt, verworfen, diskutiert, auspro- Eltern Müllsäcke und Müllzangen der Abfallwirtschaftsbetriebe in biert und haben uns schließlich geeinigt. Die Idee ist relativ einfach: Münster und vereinbarten die Abholung des gesammelten Möglichst viele Marienschülerinnen geben Zeit und „Girlpower“, Mülls am Tag nach der Aktion. Ploggerinnen wurden bei der Projektbeschreibung: um Müll zu sammeln, und im Gegenzug sollen Sponsoren Geld Abgabe ihrer Ploggingberichte mit einem Stück selbstge- Viele Menschen denken bei dem Begriff „Feinstaub“ vor und Raum investieren und Bäume in Münster pflanzen. Uns war backenem Kuchen belohnt. In einer Ausstellung haben wir allem an Ruß aus dem Auspuff von Fahrzeugen mit Ver- aufgefallen, wie viel Müll auf dem Schulweg, in Parks und auf Spiel- die Aktion evaluiert, Ploggingberichte und Fotos gezeigt brennungsmotoren. Ruß ist jedoch bei Weitem nicht die plätzen zu finden ist. Da wir zu wenige waren, um wirklich etwas zu und eine „Müllstraße“ aufgebaut. Diese zeigte, wie viel einzige Quelle von Feinstaub. Auch Reifen und Bremsab- bewirken, besuchten wir alle Klassen der Schule und warben für Müll man auf einer bestimmten Wegstrecke finden kann. rieb spielen im Straßenverkehr eine entscheidende Rolle. die Teilnahme an Clean & Green. Wir verteilten Flyer in der Schule Video unter www.kick-muenster.de Wir vermuten, dass Elektrofahrzeuge in dieser Hin- sicht ebenfalls einen Vorteil gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren haben könnten, da sie häufig mit rekuperativen Bremssystemen arbeiten, welche Brems- Adolph-Kolping-Berufskolleg energie zurückgewinnen. Der Grund dafür ist eine weniger intensive Nutzung der Körperliche Einschränkungen derungen. Wir machten konventionellen reibungsintensiven Bremssysteme. mit allen Sinnen erleben uns mit Rollstühlen Indem wir diesen neuen Aspekt beleuchten, möchten vertraut und achteten wir einen Beitrag zur Debatte um Elektromobilität im Projektbetreuerin: Melanie Reger auf Türen, Treppen und Vergleich zu herkömmlichen Antriebsformen leisten. ProjektteilnehmerInnen (17/18 Jahre, BFS/Ausbildungsvorbereitung): weitere Hindernisse, die Dazu untersuchen und vergleichen wir an Diesel- und Ivonne Gsödl, Merle Post, Haron Khalaf, Cihan Ucal, Cedrik Bornemann, Menschen im Rollstuhl Elektrobussen der Münsteraner Stadtwerke mithilfe Benjamin Hungerberg, Nico Wojceweski, Reza Hasani, Sulaiman kaum oder gar nicht bewälti- eines Raster-EMs und Röntgenfluoreszenzspektroskopie gen können – und davon gibt Mogdeddi, Milad Banyameen, Mike Wortmann, Batuan Celik, Omair Metallstäube, die durch die Reibung zwischen Brems- es leider immer noch viel zu Jabbar, Lucca Niehues, Jeremy Strövesand, Nick Heidbüchel scheibe und Bremsklotz entstehen. viele! Außerdem fuhren wir mit den Rollstühlen in die Projektbeschreibung: Innenstadt von Münster und Ein ganzes halbes Jahr lang sammelten wir, während des Differen- bemerkten schnell, dass zierungskurses „Ziemlich beste Freunde“/„Ein ganzes halbes Jahr“, nicht alle Menschen behilflich wertvolle Erfahrungen im Umgang mit körperlichen Einschrän- waren und wir grundsätzlich kungen. Ein Leben in Abhängigkeit von anderen Menschen verbrin- viel Aufmerksamkeit auf uns gen – für uns unvorstellbar! Eine Behinderung, die uns weiterhin zogen, aber meist auf uns Selbstständigkeit ermöglicht, mag noch verkraftbar sein – aber was alleine gestellt waren. Wir begaben uns im Unterricht auf einen passiert, wenn man nur noch den Kopf bewegen kann? In beiden „Sinnesparcour“ und stellten alle fünf Sinne auf die Probe. Um genannten Romanen ereilt zwei Menschen genau dieses Schicksal. ebenfalls körperliche Beeinträchtigungen im Alter kennenzulernen, Wir haben uns gemeinsam den Film „Ziemlich beste Freunde“ an- testeten wir einen sogenannten Age Explorer und besuchten die geschaut und das Leben des Protagonisten aus „Ein ganzes halbes Residenz am Tibusplatz. Es war ein spannendes halbes Jahr, und Jahr“ betrachtet. Wir versuchten, uns in die Rolle dieser Menschen die Erfahrungen haben unsere Sichtweise geändert. Es müsste viel hineinzuversetzen und erfuhren den Tagesablauf eines Behinderten mehr für Menschen mit körperlichen Einschränkungen gemacht am eigenen Leib. Selbst der einfachste Einkauf, der kleinste Ausflug werden, damit sie genauso wie wir am gesellschaftlichen Leben oder der Besuch unseres Kollegs stellten uns vor große Herausfor- teilnehmen können. Video unter www.kick-muenster.de 19
Erich-Klausener-Realschule Platz Waldschule Kinderhaus Platz „Glasdächer ersetzen den Himmel“ Trilogie: Inklusion und Nachhaltigkeit – Szenische Darstellung zum Thema 6 10 Umweltsünden und Nachhaltigkeit Projektbetreuerinnen: Karin Gindler-Hilge, Gisela Klatt, Gintare Skroblyte ProjektteilnehmerInnen (15 – 17 Jahre, Klasse 9/10): Projektbetreuerinnen: Claudia Löffler, Britta Heitkemper Lena Schwarz, Charlene Hassenpflug, Nagam Al-Khateeb, Diana Projektteilnehmerinnen (14/15 Jahre, Klasse 9): Charlotte Brand, Rennert, Alicia Lacmanski, Sara Berisa, Lara Eichhorn, Giannina Lea Schönauer, Lisa Geimer, Mavie Dekker, Kerstin Lohmann, Rose, Zalina Amiralieva, Yacin Öser, Patrick Renner, Rania Rania Jader, Hanna Tohow, Marija Orlovic Amarouche, Zilan Cifti, Mansoor Qasimy 3 Fragen an: Katrin Gindler-Hilge Projektbeschreibung: In unserem Projekt ging es darum, das Thema unserer Projektta- ge an unserer Schule („Nachhaltig leben – Umwelt schützen“) im und Giesela Klatt Rahmen eines Theaterprojekts zu bearbeiten. Mithilfe von Informationstexten haben wir zunächst den Begriff „Nachhaltigkeit“ für uns geklärt und wir haben uns entschieden, den wenig achtsamen Umgang der Menschen mit unserem Plane- derhaus Lehrerinnen Waldschule Kin 3 Fragen an: ten in den Mittelpunkt unserer szenischen Darstellung zu stellen. Ziel war es, den Zuschauern einen Spiegel vorzuhalten und sie Beim Projekt „Eine ‚Trilogie‘ zum Thema Inklusion und Nachhal- zum Nachdenken anzuregen. Erste Inszenierungsideen kamen, tigkeit“ haben Ihre SchülerInnen sich mit den Themen Herkunft, Claudia Löffler als wir mehrere Gedichte zum Thema gelesen und uns schließ- teils auch ihrer eigenen, befasst. Wie genau ist das abgelaufen? lich für drei Texte entschieden hatten. Auch die Musik zu unserer Aktueller Anlass für die Trilogie war die Flüchtlingswelle Performance unterstützte die Kernaussage in besonderer Weise: Projektbeschreibung: 2015/16, die dazu führte, dass etliche Jugendliche, die ihr Hei- alschule „Alles für 1 €“, Plastikmüll im Meer, ohne Rücksicht auf die Der erste Teil der Trilogie wurde aus aktuellem Anlass durchge- matland verlassen mussten, an die Waldschule kamen. Dort tra- Lehrerin Erich-Klausener-Re Meeresbewohner, und schließlich eine Spaßgesellschaft, die die führt. Im Zuge der Fluchtbewegung 2015 kamen viele Flüchtlinge fen sie auf MitschülerInnen mit und ohne Migrationshintergrund. Zeichen der Zeit nicht ernst nimmt, stellen die Elemente dar, die an die Waldschule. So entstand die Idee zum Projekt „Heimatwä/ So entstand die Idee, ein integratives Projekt zu den Themen Im Rahmen einer Projektwoche mit Nachhaltigkeitsthema haben schließlich dazu führen, dass aller Unrat in der einen oder anderen ende“ mit dem Ziel, durch gemeinsames Tun das gegenseitige Heimat, Auswanderung, Flucht durchzuführen. Ihre Schülerinnen das Theaterstück „Glasdächer ersetzen den Weise wieder buchstäblich auf die Verursacher „zurückfällt“… Kennenlernen und Verständnis füreinander zu fördern. Themen Entstanden sind drei ganz unterschiedliche Projektbestandteile, Himmel“ – Szenische Darstellung zu ‚Umweltsünden‘ und ‚Nach- Video unter www.kick-muenster.de waren Heimat, Auswanderung, Fluchtgeschichten etc. Das Projekt die jedoch thematisch eng miteinander und dem Thema Heimat haltigkeit‘“ entwickelt. Wie haben Sie sich dem Thema genähert? wurde im Rahmen der Wanderausstellung „Inklusiv ist nachhaltig“ verknüpft sind. Diese wurden schon an verschiedenen Stellen in Die Schülerinnen haben zunächst in einer offenen Phase ihre Vor- in mehreren Städten bundesweit gezeigt. Während der Beiratsreihe der Stadt ausgestellt. Was für Rückmeldungen bekommen Sie stellungen zu den Begriffen „Umweltsünden“ und „Nachhaltigkeit“ gen der Theater-AG mitgewirkt und konnten 2017 „Münster.Fair.Teilen“ war es im Stadthaus der Stadt Müns- zu diesen Ausstellungen? in Form einer Mindmap gesammelt, um danach die Ergebnisse in so ihre Erfahrungen sehr gut einbringen. ter zu sehen. Von „Engagement Global“ wurde es als Beitrag zur Die Rückmeldungen zu unseren Projekten waren durchweg sehr der Gruppe vorzutragen und zu diskutieren. Anschließend wurde Als dann die weiteren Teile des Theater- Integration ausgezeichnet. Die von den SuS in Linol geschnittenen positiv. Die „Heimatwä/ende“, die einige Jahre in unserer Schul- gemeinsam ein wissenschaftlicher Text zu dem Thema gelesen. Die stücks wie ein Puzzle zusammengefügt Druckvorlagen für die „Heimatwä/ende“ wurden nicht entsorgt, mensa standen, sind heil geblieben. Mit jedem neuen 5. Schuljahr in der Mindmap auftauchenden Begriffe spiegelten auch die persön- wurden, stellte die Hinzunahme der Musik sondern – im Sinne der Nachhaltigkeit! – für das zweite Projekt wurde eine Besichtigung gemacht und erzählt, welche Geschichten liche Betroffenheit und Erfahrungswelt der Schülerinnen in Bezug noch einmal einen wichtigen Schub für „Tisch der Verständigung“ genutzt. Ein in die Jahre gekommener sich hinter den Bildern verbergen. Die Schüler und Schülerinnen auf die Themen „Umweltsünden“ und „Nachhaltigkeit“ wider. den kreativen Schaffensprozess dar. Man Holztisch erhielt eine neue Tischplatte, die aus den schon vor- haben jedes Mal gut zugehört und sind sehr respektvoll mit dem Das Theaterstück setzt sich zusammen aus drei miteinander kann zusammenfassend sagen, dass unser Beitrag zum handenen, aber neu eingefärbten Druckplatten gestaltet wurde. Objekt umgegangen, was für eine gewisse Wertschätzung spricht. verknüpften Episoden, die jeweils andere Aspekte unseres KICK-Projekt wirklich sukzessive entstanden und gereift ist. Im Zentrum der Tischplatte stehen die SDG‘S: Keine Armut, kein In der VHS Münster wurde im Dezember eine Wand ausgestellt, Umgangs mit der Umwelt in den Fokus nehmen. Teils mit bit- Das Stück ist mehrfach, auch abseits der Projektwoche, aufge- Hunger und Bildung. Das Rezeptbuch „Kochtopf ohne Grenzen – wir gemeinsam mit dem „Tisch der Verständigung“ und dem Koch- terbösem Inhalt – wie haben die Schülerinnen die Inhalte und führt worden – wie waren die Reaktionen des Publikums? Haben bitten zu Tisch“ ist das dritte Projekt der Trilogie. Es entstand aus buch. Auch hier gab es viele anerkennende Worte, und die erste Präsentationsform entwickelt? Sie den Eindruck, dass bei den Betrachtern etwas bewegt oder der Idee, die Vielfalt der Schülerschaft zu nutzen und Rezepte aus Auflage des Kochbuchs war sehr schnell vergriffen. Die von den Schülerinnen in der Mindmap entwickelten Inhalte haben angeregt wurde? ihren Herkunftsländern zusammenzutragen und zu bebildern. Re- Der dritte Teil der Trilogie ist ein selbst geschriebenes Koch- uns in der sich anschließenden Inszenierungsphase geholfen, die Wir hatten die Möglichkeit, am Abschlusstag der Projekttage an der zepte aus unterschiedlichen Ländern auszutauschen und nachzu- buch mit bunten Rezepten aus den Herkunftsländern der entsprechenden „Bilder“ auf die Bühne zu bringen. Zusätzlich wurden Erich-Klausener-Schule drei Aufführungen anbieten zu können. kochen, gemeinsam an einem Tisch zu essen und miteinander ins TeilnehmerInnen. Heimat geht also quasi durch den Magen. aus mehreren Gedichten drei herausgesucht, die die Schülerinnen Jede der Vorstellungen war sehr gut besucht und die Rückmeldun- Gespräch zu kommen kann ein kleiner Beitrag zur Inklusion sein. Verraten Sie uns Ihr Lieblingsrezept? am meisten ansprachen und die schließlich auch die Dreigliedrig- gen an die Schauspielerinnen bewegten sich zwischen großer Be- Das Rezeptbuch fasst alle drei Projekte in Bild und Text zusam- Im Kochbuch „Kochtopf ohne Grenzen“ stellen SchülerInnen Rezepte keit des Stückes beeinflusst haben. Beim Einüben des ersten Textes geisterung und tiefer Betroffenheit. Auch als wir ein halbes Jahr spä- men. An der Trilogie waren SuS der 9. und 10. Klassen beteiligt, in aus ihren Heimatländern vor, zusammen mit Fotos aus den voraus- wurden nach und nach Bewegungsabfolgen entwickelt und mithilfe ter unser Stück nochmals im Rahmen unseres „Abends der Künste“ Zusammenarbeit mit der Künstlerin Gintare Skroblyte. Sie un- gegangenen Projekten. Denn Rezepte aus anderen Ländern nachzu- theaterpädagogischer Elemente wie beispielsweise dem chorischen aufführen konnten, wurde es vom Publikum sehr gut aufgenommen. terstützte insbesondere bei der künstlerischen Umsetzung kochen, gemeinsam an einem Tisch zu sitzen und ins Gespräch zu Sprechen ergänzt. Der gesamte Schaffensprozess war geprägt durch Inwieweit Theater letztendlich dazu beiträgt, dass Zuschauer ihr der Projekte. Die Projektleitung lag bei Gisela Klatt kommen kann ein kleiner Beitrag zur Inklusion sein. Unser Lieblings- eine schier überbordende Kreativität und kritische Auseinanderset- Verhalten überdenken und womöglich in einigen Bereichen ändern, und Karin Gindler-Hilge. Zurzeit ist die Trilogie in rezept ist eine Speise namens „Barszcz“, eine Rote-Beete-Suppe aus zung mit dem Thema. Außerdem haben die Schülerinnen ihre Texte in ist nur schwer messbar. Ich vermute aber, dass die Schülerinnen mit der VHS Münster zu sehen. Polen. Sie ist sehr einfach zuzubereiten, schmeckt aber sehr gut. einer Rekordzeit gelernt, sodass wir sehr stringent arbeiten konnten. ihrem Stück „Glasdächer ersetzen den Himmel“ vielen Zuschauern Einige der Schülerinnen hatten bereits zuvor an anderen Inszenierun- und Zuschauerinnen im Gedächtnis bleiben werden. 21
Platz 3 Fragen an: 2 Nina Spötting-Metz Lehrerin Wilhelm-Hittorf-Gymnasium Münster Ihre SchülerInnen statten Alltagsbekleidung mit Funktionen aus und machen so eine „Smarte Klamotte“ daraus – wer ist auf diese ziemlich smarte Idee gekommen? Dass die Auseinandersetzung mit Alltagsmaterialien, die der Kunst- Lehrplan des Hittorf-Gymnasiums vorsieht, für die Klasse 6d über das reine Gestalten hinausgehen und sich zusätzlich mit Fragen der Nachhaltigkeit beschäftigen würde, war uns schnell klar. Spätes- tens, als die Klasse sich die kreativen Projektergebnisse von Schü- lerInnen aus dem vorangegangenen Schuljahr in einer Ausstellung erschloss, die während der Projekttage zum Thema Nachhaltig- keit im Schulgebäude gezeigt wurden, war bei ihnen der Wunsch geweckt, erstens dieses Thema ebenfalls aufzugreifen und zu vertiefen und zweitens dabei gleichzeitig auch ‚erfinderisch‘ tätig zu werden. Dass diese Motivation dann in Form technisch modi- fizierter, also ‚smarter‘ Klamotten stattfand, war dann nur noch eine Entscheidung, die meine Kollegin und ich sinnvoll fanden, um das weite Feld der Möglichkeiten produktiv einzuschränken. Projektbeschreibung: Wilhelm-Hittorf-Gymnasium Münster Die Projektgruppe ist eine sechste Klasse – ein Alter, in dem Im vergangenen Halbjahr beschäftigte sich die Klasse 6d unter Smarte Klamotte normalerweise gerade der Sinn für Mode erwacht. Ihre Schü- dem selbstgewählten Schwerpunkt der Nachhaltigkeit im Kunst- lerInnen gehen das Thema nachhaltiger an, woher kommt unterricht (und über diesen hinaus) mit der Frage, wie ein ganz Projektbetreuerinnen: Nina Spöttling-Metz, Sophie Reinhart diese umweltbewusste Gesinnung? alltägliches Kleidungsstück durch technische Veränderungen eine Das frage ich mich ehrlich gesagt manchmal auch, kann es ProjektteilnehmerInnen: Die gesamte Klasse 6d des Wilhelm- ‚Smarte Klamotte‘ werden kann, die uns im Alltag hilft und schützt. aber nur mit großem Respekt vor der Zugewandtheit der Schü- Hittorf-Gymnasiums Münster Zunächst wurde, ausgehend von der Beschäftigung mit einem lerInnen gegenüber den Problemen, die wir älteren Generatio- Raumanzug der NASA und den besonderen Funktionen, mit denen nen ihnen hinterlassen, zur Kenntnis nehmen und versuchen, dieser unseren Alltagsklamotten voraus ist, eine ‚verrückte Ideen- dieses Bewusstsein und Interesse in meinem Unterricht immer sammlung‘ angelegt. Je nach Interessenlage der Schü- wieder aufzugreifen. Einen großen Anteil an dem Engagement lerInnen wurden dann einzelne Projekte ausgewählt und der Kinder hat bestimmt die Fridays for Future-Bewegung, die in von kleineren Teams weiterentwickelt und variiert. ‚Vor-Corona-Zeiten‘ die Weltwahrnehmung der SchülerInnen sehr wusst eher eine kreative Herangehensweise an die Aufgabenstel- Die Ideen, die dabei entstanden, von der Airbag-Jacke geprägt hat und für viele einen wichtigen Moment in der persön- lung. Andere gingen sehr konkret forschend und mit dem Wunsch, zur Sicherheit im Straßenverkehr, über Mode- lichen Entwicklung darstellt. Hier haben viele zum ersten Mal Ideen auch in Abstimmung mit der Naturwissenschafts-AG unserer schmuck, der die eigene CO2 -Bilanz neutralisiert bewusst zu einem wichtigen gesellschaftlichen Thema Stellung Schule umzusetzen, vor. Dass viele prägende, technische Neue- (Das grüne Armband), bis hin zu Sandalen, die die bezogen und sich dabei als Teil einer Generationsbewegung mit rungen unserer Zeit zuerst als völlig fantastische Ideen in Science- Reibung der Sohle auf dem Straßenbelag in Energie ganz spezifischen Interessen und Forderungen erlebt. Diese von Fiction-Literatur und -Filmen auftauchten (wie z. B. Kopfhörer in für die Handynutzung umsetzen und speichern (Der vielen (auch jüngeren) SchülerInnen gemachte Erfahrung wurde dem Roman Fahrenheit 451 oder das Mobiltelefon in einer frühen klimafreundliche Schuh), sind einerseits kreativ und im vergangenen Schuljahr durch die am Hittorf-Gymnasium gas- Star-Trek-Folge), zeigt aber, dass man beim Entwickeln innovativer verrückt, aber auch erfinderisch und möglicher tierende Wanderausstellung Planet Plastic – (k)ein Ende in Sicht? Konzepte gar nicht verrückt und kreativ genug vorgehen kann und weise sogar im echten Leben umsetzbar. und durch das Ausstellungskonzept, bei dem die SchülerInnen diese trotzdem vielleicht irgendwann ein fester Teil unserer Wirk- Mit unterschiedlichen Verpackungsmaterialien, die die BesucherInnen selbst durch die Ausstellung führten und die lichkeit werden können. Eine in diesem Sinne kreativ-weitsichtige sonst im Müll gelandet wären, und regelmäßigem dort präsentierten Zusammenhänge erläuterten, noch vertieft. Bei Idee kam zum Beispiel von Luise und umfasste Modeschmuck und interdisziplinären Austausch mit der Naturwissen- allem Engagement für die Umwelt bedeutet das aber nicht, dass Kleidungsstücke, die mit Pflanzen bewachsen sind und so die CO2- schaften-AG des Hittorf-Gymnasiums wurden diese die SchülerInnen der 6d nicht auch einfach Spaß am designen von Bilanz ihrer Trägerin neutralisieren. Wer weiß, vielleicht laufen wir Smarten Klamotten von den Schülerinnen und coolen Klamotten hatten! Bei den Ergebnissen waren zum Beispiel in ein paar Jahren alle so rum! Ein Beispiel für eine sehr anwen- Schülern als Modelle umgesetzt, in einer Erfin- ein paar sehr schicke, selbstgestaltete Sneakers am Start, die ich dungsbezogene Idee ist die Sandale, welche die durch Reibung der derInnen-Konferenz präsentiert und einer (ziemlich strengen) jederzeit getragen hätte (und die zudem noch über einen eingebau- Sohle auf dem Boden erzeugte Energie in einem Akku im Absatz Peer-Review unterzogen. Einige Ergebnisse, Fotos des Projekt- ten und codegesicherten Safe verfügten!) speichert. Die SchülerInnen, die an diesem Projekt arbeiteten, ha- geschehens und vor allem O-Töne der MacherInnen kann man in Airbag-Jacke, klimafreundlicher Schuh, CO2-Armband – wel- ben dabei besonders an infrastrukturell wenig angeschlossene Ge- unserem Projektvideo ansehen. ches der entstandenen Produkte hat Ihrer Ansicht nach die biete auf der Welt gedacht. Der Akku in der Sohle könnte direkt mit besten Chancen, tatsächlich einmal produziert zu werden? dem Handy verbunden werden und würde so die Möglichkeit des Die fertigen Projekte der SchülerInnen unterscheiden sich stark in Austauschs von Informationen auch bei Energieknappheit sichern. ihrer intentionalen Ausrichtung. Einige Gruppen wählten ganz be- Das finde ich eine ziemlich konkrete und überzeugende Idee. 23
Sie können auch lesen