Kurzbericht zum Ergebnis der Nachvisitation an der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam
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Kurzbericht zum Ergebnis der Nachvisitation an der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule Friedrich Gesamtschule in Potsdam Schulbesuch 17.09.-19.09.2013 Schulträger Stadt Potsdam Staatliches Schulamt Brandenburg an der Havel Kurzbericht zbericht Schulvisitation von Schulvisitation Brandenburg steht unter einer Creative Commons Namensnennung-NichtKommerziell-KeineBearbeitung Namensnennung KeineBearbeitung 3.0 Unported Lizenz. Lizenz Herausgeber: Schulvisitation des Landes Brandenburg beim Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg Mail: geschäftsstelle@schulvisitation.brandenburg.de http://www.bildungsserver.berlin http://www.bildungsserver.berlin-brandenburg.de/schulvisitation.html Seite 2
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam 1 Vorwort Im Land Brandenburg werden alle Schulen in öffentlicher Trägerschaft innerhalb von vier bis sechs Jahren extern evaluiert. Nachdem von 2005 bis 2010 die Schulen erstmalig visitiert wurden, begannen 2011 die Zweitvisitationen. Damit treten die Schulen in einen Kreislauf regelmäßiger externer Rechenschaftslegung ein, in dem über innerschulische Erfolge zu verbindlichen landesweiten Qualitätserwartungen berichtet wird. Grundlage für die Ermittlung der Schulqualität bilden Qualitätsmerkmale und -kriterien, die vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport im „Orientierungsrahmen Schulqualität in Brandenburg“ festgelegt worden sind.1 Die Schulen haben in den vergangenen Jahren vielfach positive Rückmeldungen zu den Visitationsbesuchen und Anregungen zu deren Weiterentwicklung gegeben. Nach systematischer Auswertung erfolgten Modifizierungen einzelner Verfahrensschritte, die u. a. den Schulen mehr Möglichkeiten eigener Schwerpunktsetzungen bieten. Die Qualitätsanalyse der Schule erfolgt wie bisher auf der Grundlage eines standardisierten Ablaufs und verlässlicher methodischer Instrumente. Einschätzungen und Bewertungen wurden auf der Grundlage von Erkenntnissen aus der Dokumentenanalyse sowie aus Unterrichtsbeobachtungen, Befragungen und Interviews getroffen. Der Bericht bezieht die Ergebnisse der Erstvisitation mit ein. Die Bewertungen des Berichts sind aufgrund veränderter Wichtungen einiger Kriterien sowie neu hinzu genommener Profilmerkmale nur eingeschränkt mit den Ergebnissen aus der ersten Visitationsrunde vergleichbar. Schule, Schulbehörde und Schulträger haben die Möglichkeit, neue Impulse für die pädagogische Schulentwicklung zu gewinnen. Die Schulleitung ist dafür verantwortlich, dass die Ergebnisse des Berichts von möglichst vielen Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrern zur Kenntnis genommen und diskutiert werden. Die Langversion des Berichts zur Schulvisitation an der Schule kann mit Zustimmung der Schulleitung in der Schule eingesehen werden. Die Schule darf ihren jeweiligen Schulvisitationsbericht veröffentlichen. Die Entscheidung darüber trifft die Schulkonferenz gemäß § 91 Absatz 1 Satz 1 des Brandenburgischen Schulgesetzes im Einvernehmen mit der Schulleiterin oder dem Schulleiter. Die Schulleiterin oder der Schulleiter gewährleistet, dass durch die Veröffentlichung keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden. Bei der Veröffentlichung dürfen keine inhaltlichen Veränderungen an dem Bericht vorgenommen werden. Kürzungen sind zulässig, wenn dadurch die Gesamtaussage des Berichts nicht beeinflusst wird.2 In dem vorliegenden Kurzbericht werden das Qualitäts- und Unterrichtsprofil der Schule mit Ausnahme der Profilmerkmale 15 und 16 dargestellt, es sei denn, die Schulleiterin oder der Schulleiter erklären ihr Einvernehmen auch zur Veröffentlichung der wesentlichen Ergebnisse der Profilmerkmale 15 und 16. Die Schulkonferenz hat die Möglichkeit, den Bericht zu kommentieren.3 Auf der Grundlage des Nachvisitationsberichts sollen an der Schule weitere Aktivitäten zur Sicherung und Entwicklung von Schul- und Unterrichtsqualität erfolgen und deren Wirksamkeit überprüft werden. 1 Der Orientierungsrahmen „Schulqualität in Brandenburg“ sowie das „Handbuch Schulvisitation“ können auf www.bildungsserver.berlin-brandenburg.de/schulvisitation.html eingesehen werden. 2 VV-Schulvisitation – Abschnitt 6, Absatz 1. 3 VV-Schulvisitation – Abschnitt 6, Absatz 2. Seite 3
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam 2 Grundlagen der Schulvisitation 2.1 Methodische Instrumente Die Qualitätsanalyse der Schule erfolgt auf der Grundlage standardisierter methodischer Instrumente. Einschätzungen und Bewertungen werden auf der Basis von Erkenntnissen der Dokumentenanalyse sowie Unterrichtsbeobachtungen, schriftlichen Befragungen und Interviews getroffen. Das bedeutet, dass in der Regel mehrere Erkenntnisquellen in die Ermittlung der Bewertung einfließen, um die Multiperspektivität bei den Entscheidungsfindungen abzusichern. Für die Datenanalyse ist ein Kernbestand von Dokumenten und Datenbeständen definiert, aus denen Schwerpunkte und Ergebnisse der Arbeit der Schule ersichtlich werden. Während der Visitation werden halbstandardisierte Interviews mit allen Beteiligten der Schule auf der Grundlage von Gesprächsleitfäden geführt. Alle aus den benannten Quellen gewonnenen Erkenntnisse werden zueinander in Beziehung gesetzt und führen zu der im Langprofil dargestellten Wertung. Dokumentenanalyse Zur inhaltlichen Vorbereitung der Visitation wurden neben dem Schulporträt unter www.bildungsserver.berlin-brandenburg.de und der Homepage der Friedrich-Wilhelm-von- Steuben-Gesamtschule unter www.steuben-gesamtschule.de die im Schulreport vorgelegten Dokumente gesichtet. Außerdem erfolgte vor Ort die Einsichtnahme in weitere schulische Unterlagen. Standardisierte Befragungen der Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte Um die Sichtweisen aller Personengruppen der Schulgemeinschaft in die Einschätzungen einfließen zu lassen, werden diese vor der Visitation anhand verschiedener Fragebogen erfasst. Die Befragungsergebnisse sind für die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte repräsentativ. Sie werden zur Bewertung der Schule herangezogen, da die erforderlichen Rücklaufquoten vorliegen (Eltern mindestens 60 %, Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler mindestens 80 %). Angaben zu den Befragungen der Schule Personengruppe Befragte absolut Rücklauf absolut Rücklauf in % Schülerinnen und Schüler 221 185 84 Eltern 205 106 52 Lehrkräfte 54 51 94 Halbstandardisierte Befragungen der Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Schulleitung in den Interviews Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte wurden in Gruppen interviewt. Im telefonischen Vorgespräch erfolgten mit dem Schulleiter Vereinbarungen zur Zusammensetzung der Personengruppen. Unterrichtsbeobachtungen Die Unterrichtsbeobachtungen werden durch das Visitationsteam festgelegt. Sie umfassen mindestens die Hälfte der unterrichtenden Lehrkräfte aus möglichst vielen Fachbereichen und Jahrgangsstufen bzw. Klassen. Daten zu den Unterrichtsbesuchen Anzahl der 20-minütigen Unterrichtsbeobachtungen 46 Anzahl der beobachteten Lehrkräfte/von anwesenden Lehrkräften 46/52 Anzahl der beobachteten Unterrichtsfächer 18 Seite 4
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam Anfang der Unterrichtsstunde Mitte der Unterrichtsstunde Ende der Unterrichtsstunde 15 21 10 Größe der Lerngruppen in den beobachteten Unterrichtssequenzen
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam 3 Ausgangsposition der Schule Die Stadt Potsdam ist Schulträger der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule. Sie bietet für die Jahrgangsstufen 7 bis 10 Ganztagsangebote in gebundener Form an. Neben speziellen Förderangeboten und der Hausaufgabenbetreuung können die Schülerinnen und Schüler verschiedene Arbeitsgemeinschaften nutzen. Seit 2009 trägt die Schule den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Im Rahmen dieser Verpflichtung finden jährlich verschiedene Aktionen an der Gesamtschule statt, u. a. eine themengebundene Projektwoche. Des Weiteren wird das Profil der Schule durch die Integration von Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache bestimmt. An der Schule lernen insgesamt 19 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund in einer Integrationsklasse. Damit wird die maximale aufzunehmende Anzahl von 14 Schülerinnen und Schülern in dieser Klasse deutlich überschritten. Die Friedrich-Wilhelm-von-Steuben- Gesamtschule erhielt im Jahr 2013 mit dem Projekt "Unterricht von Schülern mit Migrationshintergrund in der Vorbereitungsgruppe zum Erlernen der deutschen Sprache und der Vorbereitung auf die Teilnahme am Regelunterricht in weiterführenden Schulen" den Integrationspreis der Stadt Potsdam. Veränderungen seit der letzten Schulvisitation finden sich im Wesentlichen in der Medienausstattung der Schule. Neben der Neuausstattung der Informatikräume erhielten die einzelnen Fachbereiche Lerninseln und Beamer. Die Finanzierung erfolgte über das EFRE6- Förderprogramm "Medienentwicklungsplanung an Schulen mit gymnasialer Oberstufe". Darüber hinaus haben sich die Standortbedingungen an der Gesamtschule nicht verändert. Der Schulträger schätzt den Zustand des Gebäudes nach wie vor als gut und den Sanierungsbedarf als mittel ein. In den letzten fünf Jahren wurden laut Schulträgerauskunft7 keine Investitionen getätigt. In der mittelfristigen Investitionsplanung sollen für Brandschutzmaßnahmen 250.000 € eingesetzt werden. Gemäß der gültigen Schulentwicklungsplanung ist der Bestand der Schule für die nächsten Jahre gesichert. Die Zusammenarbeit mit der Schulleitung bezeichnet der Schulträger als sachlich und beständig. Nach Aussage der Schulleitung ist das Einzugsgebiet teilweise ein sozialer Brennpunkt. Im Schuljahr 2013/2014 lernen 703 Schülerinnen und Schüler an der Schule. Die Gesamtschülerzahl ist damit um ca. 10 % seit dem Schuljahr 2011/2012 gestiegen. In den Jahrgangsstufen 8 und 10 wird die Schule fünfzügig, in den Jahrgangsstufen 7 und 9 sechszügig organisiert. Auf Grund der an der Schule geführten Integrationsklassen variiert die Anzahl der Schülerinnen und Schüler pro Klasse stark. Die Klassenfrequenzen schwanken zwischen 16 Schülerinnen und Schülern in einer Klasse der Jahrgangsstufe 7 bis 30 in einer Klasse der Jahrgangsstufe 9. Es lernen insgesamt 28 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Förderschwerpunkten „emotionale und soziale Entwicklung“, „körperliche und motorische Entwicklung“, „Lernen“, „Sehen“ und „Hören“ im gemeinsamen Unterricht. Darüber hinaus werden Schülerinnen und Schüler im Bereich „Autismus“ gefördert. Damit liegt der Anteil über dem Durchschnitt des Landes Brandenburg für diese Schulform. Insgesamt werden an der Gesamtschule 37 Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache beschult. Im Schuljahr 2013/2014 unterrichten 62 Stammlehrkräfte an der Schule, darunter eine Sonderpädagogin und ein Sonderpädagoge. Eine Lehrkraft ist stundenweise an einer anderen Schule tätig. Die Zusammensetzung des Kollegiums ist relativ instabil. Nach dem Schuljahr 2012/2013 verließen insgesamt sieben Lehrkräfte die Schule, zwölf neue Lehrkräfte kamen an die Schule. Es werden zurzeit fünf Lehramtskandidatinnen und - kandidaten betreut. Herr Brandt leitete die Gesamtschule seit dem Jahr 2002 zunächst kommissarisch, seit 2010 ist er in seinem Amt als Schulleiter bestätigt. Seit dem Jahr 2008 wird er in seiner Tätigkeit 6 Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung. 7 Schulträgerauskunft vom 03.09.2013. Seite 6
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam durch die stellvertretende Schulleiterin Frau Rintorf und seit 2002 durch die Oberstufenkoordinatorin Frau Rau unterstützt. Zum weiteren Schulpersonal gehören eine Schulsachbearbeiterin, ein Hausmeister und eine Schulsozialarbeiterin. Seite 7
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam 4 Beschreibung der Qualitätsbereiche 4.1 Qualitätsprofil (Kurzprofil) Profilmerkmal (Kurzform) W ertung 4 3 2 1 Kriterium (Kurzform) QB 1: Ergebnisse der Schule 1. Kom petenzen der Schüler/-innen 1.1 Ergebnis s e Vergleichs arbeiten verbale W ertung 1.2 Ergebnis s e zentrale Prüfungen 1.3 Leis tungen in anderen Kom petenzfeldern 2. Bildungs weg und Schulabs chlüs s e 2.1 Bildungs gangem pfehlungen verbale W ertung 2.2 Abs chlüs s e bzgl. Bildungs gangem pf. 2.3 Verzögertes Erreichen der Abs chlüs s e 3. Zufriedenheit 3.1 Schülerzufriedenheit verbale W ertung 3.2 Elternzufriedenheit 3.3 Lehrkräftezufriedenheit 3.4 Zufriedenheit m it Ganztags angebot QB 2: Lehren und Lernen – Unterricht 4. Schuleigene Lehrpläne 3 3 3 3 4.1 Erarbeitung von Lehrplänen 3 3 3 3 4.2 Abgebildete Kom petenzbereiche 2 2 2 2 2 4.3 Fächerverb./fachübergr. Elem ente 3 3 3 3 4.4 Trans parente Ziele 2 2 2 2 4.5 Medienkom petenz UB FB 5. Klas s enführung 2,7 2,8 5.1 Effektive Nutzung der Unterrichts zeit 2,6 5.2 Angem es s enes Unterrichts tem po 3 2,6 2,8 5.3 Fes tes Regels ys tem etabliert 2,7 5.4 Überblick der Lehrkraft über S.-handeln 2,9 2,9 5.5 Angem es s ener Um gang m it Störungen 6. Aktivierung und Selbs tregulation 2,8 3,1 6.1 Anregungen zu aktiver Teilnahm e 2,4 6.2 Selbs torganis ierte Schülerarbeit 2,5 2 2,2 6.3 Selbs tges teuerte Schülerarbeit 2,4 2,9 6.4 Reflexion der Lernprozes s e 7. Strukturiertheit und Methodenvielfalt 2,7 3,0 7.1 Klare Struktur des Unterrichts 2,8 3,0 7.2 Deutliche Form ulierungen der Lehrkräfte 3 2,4 2,7 7.3 Klare Lernziele 2,9 2,7 7.4 Trans parenter Unterrichts ablauf 2,8 7.5 Angem . Eins atz Unterrichts m ethoden 3,2 7.6 Alltags -/Berufs bezug der Unterrichts inhalte 8. Klas s enklim a 2,7 2,7 8.1 Res pektvoller Um gang der Schüler/-innen 2,9 3,0 8.2 Werts chätz. Um gangs ton der Lehrkräfte 3 2,6 3,2 8.3 Pos itive Erwartungen an Schüler/-innen 2,4 2,9 8.4. Kons truktiver Um gang m it Schülerfehlern 9. Individ. Förderung und Differenzierung 1,6 9.1 Berücks . individueller Lernvoraus s etzungen 2,4 1,7 9.2 Förd. ents pr. individ. Lernvoraus s etzungen 2 2,2 3,0 9.3 Vers tärkung individueller Lernforts chritte 1,7 2,9 9.4 Differenzierte Leis tungs rückm eldungen 10. Förderung in der Schule 3 3 3 3 10.1 Vereinbarungen zur Förderung 2 2 2 2 10.2 Diagnos tikkom petenzen 2 2 2 2 2 10.3 Lernentwicklungs beobachtung 3 3 3 3 10.4 Individuelle Leis tungs rückm eldungen 3 3 3 3 10.5 Zus . s chul. Angebote zur Unters tützung 11. Leis tungs bewertung 3 3 3 3 11.1 Bes chlos s ene Grunds ätze der Bewertung 2 2 2 2 11.2 Um gang m it Haus aufgaben 3 3 3 3 3 11.3 Trans parenz gegenüber den Eltern 3 3 3 3 11.4 Trans parenz gegenüber Schüler/-innen Die angegebenen Dezimalzahlen in den Profilmerkmalen 5 bis 9 stellen die arithmetischen Mittelwerte der Bewer- tungen aller Unterrichtsbeobachtungen (UB) und der Ergebnisse der Schülerfragebögen (FB) dar. Seite 8
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam Profilmerkmal (Kurzform) W ertung 4 3 2 1 Kriterium (Kurzform) QB 3: Schulkultur 12. Berufs - und Studienorientierung 3 3 3 3 12.1 Konzept zur Berufs -/Studienorientierung 4 4 4 4 12.2 Entwicklung von Berufs wahlkom petenzen 4 3 3 3 3 12.3 Vorbereitung auf berufliche Übergänge 4 4 4 4 12.4 Vorbereitung auf ein Studium 4 4 4 4 12.5 Koop. m it Partnern Berufs -/Studienorient. 13. Schulleben 3 3 3 3 13.1 Trans parenz über s chul. Entwicklungen 2 2 2 2 13.2 Aktive Mitwirkung der Schüler/-innen 2 2 2 2 13.3 Aktive Mitwirkung der Eltern 2 3 3 3 3 13.4 Förderung der Beteiligungen 2 2 2 2 13.5 Einbeziehung bes onderer Kom petenzen 2 2 2 2 13.6 Aktivitäten zur Identifikation 0 0 0 0 13.7 Beteiligung beruflicher Partner (nur OSZ) 14. Kooperations beziehungen 2 2 2 2 14.1 Regionale Schulkooperationen 3 3 3 3 14.2 Koop. m it „aufnehm enden“ Einrichtungen 3 3 3 3 3 14.3 Koop. m it „abgebenden“ Einrichtungen 2 2 2 2 14.4 Überregionale Schulpartners chaften 4 4 4 4 14.5 Kooperation m it externen Partnern QB 4: Führung/Schulmanagement 15. Führungs verantwortung Schulleiter/-in 15.1 Trans parenz eigener Ziele und Erwartung. 15.2 Rolle als Führungs kraft 15.3 Meinungs bildung und Beteiligungs rechte 15.4 Überzeugung, Unters tützg., Anerkennung 15.5 Förderung des Zus am m enwirkens 15.6 Handeln der Abteilungs leiter/-innen (OSZ) 16. Aufbau Qualitäts m anagem ent 16.1 Forts chreibung Schulprogram m 16.2 Qualitäts vers tändnis Unterricht 16.3 Sicherung der Unterrichts qualität 16.4 Kollegiale Unterrichts bes uche befördert 16.5 Netzwerkarbeit 16.6 Inners chulis che Dokum entenlage 17. Schul- und Unterrichts organis ation 3 3 3 3 17.1 Grunds ätze zur Organis ation 2 2 2 2 17.2 Beteiligung der Grem ien 3 3 3 3 3 17.3 Vertretungs organis ation 0 0 0 0 17.4 Berücks . Partner berufl. Bildung (OSZ) QB 5: Professionalität der Lehrkräfte 18. Stärkung der Profes s . und Team arb. 3 3 3 3 18.1 Abges tim m tes Fortbildungs konzept 3 3 3 3 18.2 Nutzung externer Berater/-innen 2 3 3 3 3 18.3 Abs tim m ung zu fachl./didakt. Inhalten 2 2 2 2 18.4 Kollegiale Unterrichts bes uche 2 2 2 2 18.5 Team arbeit im Kollegium 3 3 3 3 18.6 Einarbeitung neuer Lehrkräfte QB 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentw icklung 19. Evaluation 1 1 1 1 19.1 Evaluation der Unterrichts qualität 2 2 2 2 19.2 Evaluation der außers chul. Angebote 2 3 3 3 3 19.3 Aus wertung von Lernergebnis s en 1 1 1 1 19.4 Feedbackkultur in der Schule 2 2 2 2 19.5 Interne Schlus s folg. und Maßnahm en Seite 9
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam 4.2 Ergebnisse der Schule Die Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler (z. B. zentrale Prüfungen der Jahrgangsstufe 10, schriftliches Abitur, erreichter Schulabschluss, die Anzahl der Wiederholer und die Teilnahme an Wettbewerben) sind im Schulporträt der Schule einsehbar. Unter folgendem Link wird das Schulporträt der Schule geöffnet. In der „linken“ Menüzeile lassen sich unter dem Stichwort Schülerleistungen die o. g. Daten aufrufen. http://www.bildung- brandenburg.de/schulportraets/index.php?id=stammdaten&schuljahr=2013&schulnr=113049 &cHash=4fc4ab192a93d1361112fc016fbedf71 Im folgenden Abschnitt werden Ausführungen zur Zufriedenheit der Schulgemeinschaft mit den Bedingungen und Entwicklungen an der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben- Gesamtschule dargestellt. Diese Aussagen beziehen sich im Wesentlichen auf die Ergebnisse der schriftlichen Befragung sowie die Aussagen in den Interviews. Eltern, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler sind mit ihrer Schule weitgehend zufrieden. Die Schülerinnen und Schüler hoben hervor, dass sie sich im Schulalltag akzeptiert und wohl-fühlen. Sie werden von den Lehrkräften ernst genommen und erhalten Unterstützung bei Problemen - auch von der Schulsozialarbeiterin. Die Zufriedenheit der Schülerinnen und Schüler begründet sich darüber hinaus mit dem vielfältigen Ganztagsangebot und der gut organisierten langfristigen Berufsvorbereitung. Schülerinnen und Schüler sowie Eltern betonten, dass alle Jugendlichen hier an der Gesamtschule ihre - teilweise auch zweite und dritte - Chance zum Lernen und zur Bildung erhalten. Schulische Angebote zur Fortbildung, die Eltern für Eltern anbieten, werden von diesen begrüßt, wenngleich sie bedauern, dass sich hier insgesamt wenige Eltern engagieren. Ähnlich wie die Schülerinnen und Schüler beschrieben die Eltern, dass es einzelne, sehr engagierte, Lehrkräfte gibt, aber auch große Unterschiede im Handeln der Lehrkräfte bestehen. Die Lehrkräfte führen ihre Zufriedenheit u. a. darauf zurück, dass sie sich im Kollegium wohlfühlen und die gegenseitige Unterstützung, insbesondere in den Jahrgangsstufenteams, gegeben ist. Hier sehen die Lehrerinnen und Lehrer wesentliche Veränderungen seit der letzten Schulvisitation, sodass eine kontinuierlichere Arbeit aus ihrer Sicht gegeben ist. Die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern der eigenen Klasse macht die Lehrkräfte zufrieden. Sie erhalten hier Dankbarkeit und Wertschätzung für ihre Arbeit. Kritisch äußerten sich die Lehrerinnen und Lehrer, dass sich nicht alle Kolleginnen und Kollegen an Vereinbarungen halten und damit die Voraussetzungen für ein einheitliches Handeln im Kollegium nicht gegeben sind. Sie vermissen des Weiteren eine klare Struktur in der Schule, wie bspw. die rechtzeitige Ausgabe des Terminplans. Weitere Schwierigkeiten in ihrer Arbeit sehen die Lehrkräfte durch die massiven Kürzungen im Stundenbereich - gerade auch für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Den Einsatz der Sonderpädagogin bzw. des Sonderpädagogen als Klassenlehrkraft beschrieben die Lehrkräfte als schwierig für die Wahrnehmung der eigentlichen und umfangreichen Aufgaben der Sonderpädagogen an der Schule. Seite 10
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam 4.3 Lehren und Lernen – Unterricht 4.3.1 Quantitative Darstellung der Unterrichtsbeobachtungen Im Rahmen der Unterrichtsbeobachtungen werden die Ergebnisse zu den vorherrschenden Unterrichts- und Sozialformen erfasst. Verteilung der vorwiegenden Unterrichtsformen in den gesehenen Unterrichtsbeobachtungen in % Lehrer- Unterrichts- Schüler- Schüler- Stationen- Freiarbeit Planarbeit Projekt Experiment vortrag gespräch arbeit vortrag lernen 9 35 50 0 0 0 0 0 6 Verteilung der vorwiegenden Sozialformen in den gesehenen Unterrichtsbeobachtungen in % Frontalunterricht Einzelarbeit Partnerarbeit Gruppenarbeit 44 24 17 15 Für die Bewertung der Profilmerkmale 5 bis 9 werden die Ergebnisse aus den Unterrichtsbeobachtungen und der Online-Befragung der Schülerinnen und Schüler herangezogen. In den Fragebogen der Schülerinnen und Schüler werden zu den meisten Kriterien der Profilmerkmale 5 bis 9 vergleichbare Fragen gestellt. Die Ergebnisse sind teilweise in Gruppen zu den entsprechenden Kriterien zusammengefasst und im Kurzprofil (vgl. S. 5f.) gesondert ausgewiesen. Die abschließende Wertung der Profilmerkmale 5 bis 9 ergibt sich aus einem festgelegten Verhältnis der im Unterricht getroffenen Bewertung der beobachteten Kriterien und den Ergebnissen der entsprechenden Fragebogenergebnisse. Die folgende Tabelle enthält die 23 bewerteten Kriterien in den Unterrichtsbeobachtungen und erklärt die Angaben in den folgenden Diagrammen. 5. Der Unterricht ist zweckmäßig organisiert, die Lehr- und Lernzeit wird intensiv genutzt. 5.1 Die Unterrichtszeit wird effektiv genutzt. 5.2 Das Unterrichtstempo ist angemessen. 5.3 Der Unterricht erfolgt auf der Basis eines festen Regelsystems. 5.4 Die Lehrkraft behält den Überblick über unterrichtsbezogene und unterrichtsfremde Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler. 5.5 Mit Störungen wird angemessen und effektiv umgegangen. 6. Die Lehrerinnen und Lehrer unterstützen im Unterricht einen aktiven Lernprozess der Schülerinnen und Schüler. 6.1 Die Schülerinnen und Schüler werden angeregt/angeleitet, den Unterricht aktiv mitzugestalten oder sie gestalten den Unterricht aktiv mit. 6.2 Die Schülerinnen und Schüler arbeiten (zeitweise) selbstorganisiert an vorgegebenen Aufgaben. 6.3 Die Schülerinnen und Schüler arbeiten (zeitweise) selbstgesteuert. 6.4 Die Reflexion eigener Lernprozesse ist Bestandteil des Unterrichtes. 7. Der Unterricht ist strukturiert und methodisch vielfältig. 7.1 Dem Unterricht liegt eine klare Struktur zugrunde. 7.2 Die Lehrkräfte formulieren die Arbeitsaufträge und Erklärungen klar, verständlich und präzise. 7.3 Die inhaltlichen und methodischen Lernziele der Unterrichtsstunde werden thematisiert oder sind den Schülerinnen und Schülern bekannt. 7.4 Die Schülerinnen und Schüler sind über den geplanten Unterrichtsablauf und die einzelnen Unterrichtsschritte informiert. 7.5 Die Unterrichtsmethoden werden angemessen eingesetzt. 7.6 Die Lehrkräfte stellen einen klaren Bezug zur Alltags- und/oder Berufswelt her. 8. Das pädagogische Verhalten der Lehrerinnen und Lehrer bildet die Grundlage für ein förderliches Klassen- und Arbeitsklima. 8.1 Die Schülerinnen und Schüler gehen freundlich und rücksichtsvoll miteinander um. 8.2 Der Umgangston zwischen der Lehrkraft und den Schülerinnen und Schülern ist wertschätzend und respektvoll. 8.3 Die Lehrkraft äußert positive Erwartungen an die Schülerinnen und Schüler. 8.4 Mit Schülerfehlern wird konstruktiv umgegangen. 9. Das Handeln der Lehrkräfte ist auf individuelle Förderung und Differenzierung ausgerichtet 9.1 Individuelle Lernvoraussetzungen der einzelnen Schülerinnen und Schüler werden in der Unterrichtsgestaltung berücksichtigt. 9.2 Schülerinnen und Schüler werden entsprechend ihrer individuellen Lernvoraussetzungen gefördert. 9.3 Die Lehrkräfte verstärken individuelle Lernfortschritte und/oder Verhaltensweisen durch Lob und Ermutigung. 9.4 Schülerinnen und Schüler erhalten differenzierte Leistungsrückmeldungen. Seite 11
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam Das folgende Diagramm stellt die durchschnittlichen Wertungen aus den Unterrichtsbeobachtungen der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule dar. Sie sind ebenfalls im Qualitätsprofil ausgewiesen. 4,00 3,50 3,00 2,50 2,00 1,50 1,00 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 6.1 6.2 6.3 6.4 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 8.1 8.2 8.3 8.4 9.1 9.2 9.3 9.4 Durchschnittliche Wertungen der Unterrichtsbeobachtungen (Mittelwerte) Diese Mittelwerte werden hier den Spannweiten8 der Ergebnisse aller Unterrichts- beobachtungen seit Januar 2011 der Vergleichsgruppe (Gymnasien und Gesamtschulen) im Land gegenüber gestellt. 4,00 3,50 3,00 2,50 2,00 1,50 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 6.1 6.2 6.3 6.4 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 8.1 8.2 8.3 8.4 9.1 9.2 9.3 9.4 BB - obere Grenze Mittelwerte BB - untere Grenze Mittelwerte Schule Vergleich der Wertungen mit den Spannweiten aller Unterrichtsbeobachtungen der Vergleichsgruppe 8 Innerhalb der durch die obere und untere Grenze definierten Spannweite der Unterrichtskriterien liegen die Ergebnisse von 80 % aller Unterrichtsbeobachtungen der Vergleichsgruppe (2065 Unterrichtsbeobachtungen – Stand Juli 2013). Seite 12
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam 4.3.2 Qualitative Darstellung der Unterrichtsbeobachtungen Die im Text folgenden Ausführungen beziehen sich ausschließlich auf die Wahrnehmungen des Visitationsteams in den besuchten Unterrichtssequenzen. Insgesamt kennzeichnete den Unterricht eine überwiegend positive und von gegenseitiger Wertschätzung geprägte Atmosphäre zwischen Lehrenden und Lernenden. Zumeist zeigten die Lehrkräfte sich ihrer Lerngruppe gegenüber zugewandt. In mehreren Fällen hatten sie die Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler aber nicht ausreichend im Blick. In einigen Sequenzen agierten die Schülerinnen und Schüler untereinander aggressiv, ließen einander nicht ausreden, riefen dazwischen und waren in einzelnen Situationen nicht bereit, sich gegenseitig zu unterstützen. Grundlegende Verhaltens- und Umgangsregeln waren in diesen Sequenzen kaum erkennbar. Auf diese und andere Störungen reagierten Lehrkräfte weitgehend professionell und angemessen. Ein solches Vorgehen gelang nicht allen Lehrkräften in gleicher Ausprägung. Stellenweise fehlte es an der nötigen Konsequenz bei Verhaltensverstößen und in der Umsetzung vereinbarter Festlegungen. Der Unterrichtsablauf wurde dadurch wiederholt gestört und die Unterrichts- und die damit verbundene Lernzeit verstrich ungenutzt. Insgesamt gelang es nicht allen Lehrkräften in ihrem unterrichtlichen Vorgehen die zur Verfügung stehende Lehr- und Lernzeit effektiv für den Lernprozess der Schülerinnen und Schüler zu nutzen. Es kam zu Fällen von Fehlorganisation, wie beispielsweise einem verspäteten Unterrichtsbeginn. Oft motivierten die Lehrkräfte ihre Schülerinnen und Schüler durch anschauliche, lebensnahe Bezüge und herausfordernde Problemstellungen, ihren Lernprozess selbst zu bestimmen. Arbeitsaufträge wurden durch die Lehrkräfte verständlich formuliert und orientierten sich im überwiegenden Teil der Beobachtungen an der Alltags- bzw. Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler. Die Anwendung und Vertiefung bereits erworbenen Wissens war möglich. In der Mehrzahl der beobachteten Sequenzen lag dem Unterricht eine klare Struktur zugrunde. Vereinzelte Sequenzen waren erkennbar unvorbereitet. Während die inhaltlichen Ziele zumeist klar artikuliert wurden, war die Angabe von Lernzielen weniger stark ausgeprägt, teilweise erfolgten sie gar nicht. Die im Unterricht eingesetzten Methoden waren den Schülerinnen und Schülern weitgehend bekannt, Übergänge gestalteten sich meist fließend. Die Schülerinnen und Schüler erhielten die Möglichkeit - wenn auch in begrenztem Umfang - selbstständig tätig zu werden, indem sie eigene Ideen verwirklichten, Aufgaben selbst wählten oder recherchierten. Insgesamt bekamen die Schülerinnen und Schüler selten die Gelegenheit, ihren Lernprozess und die damit verbundenen Lernziele selbst zu gestalten, die Inhalte eigenständig zu planen und Fehler als Lernchance wahrzunehmen. Neben Stundenteilen mit einem hohen Maß an Professionalität der Lehrkräfte wurden in der Mehrheit Unterrichtssequenzen beobachtet, die von Kleinschrittigkeit und starker Lehrerzentriertheit geprägt waren. Lehrkräfte unterbanden beispielsweise die selbstständige Arbeit der Schülerinnen und Schüler, indem sie sehr enge Vorgaben zu Arbeits- und Lernwegen machten, Arbeitsprozesse wiederholt durch Einwände unterbrachen oder stark zentriert alle Arbeitsschritte lenkten. Auffällig war in diesem Zusammenhang, dass es Sequenzen gab, in denen ausschließlich das Unterrichtsgespräch, geprägt von Fragen und Antworten, im Vordergrund stand. Andererseits wurden auch Situationen beobachtet, in denen die Schülerinnen und Schüler Arbeitsaufträge ohne nähere Erläuterungen und Zielsetzungen erfüllen sollten. Insgesamt waren die Möglichkeiten der Schülerinnen und Schüler, ihre Aktivitäten selbst zu organisieren und zu steuern, jedoch stark eingeschränkt. Oft überwog das Abarbeiten vorgegebener Aufgabenstellungen mit eindeutigen, vorher feststehenden Ergebnissen. Ergebnispräsentationen waren in der Hälfte der beobachteten Sequenzen so angelegt, dass sie sich in erster Linie auf die Angabe der Lösungen beschränkten und die Reflexion der Lernwege eher keine Rolle spielte. Alternative Lösungswege wurden wenig thematisiert. Die Berücksichtigung der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Lernenden durch eine geplante individualisierte Binnendifferenzierung war keine wahrnehmbare Praxis an der Gesamtschule. Die Anforderungen im Unterricht richteten sich fast ausschließlich auf ein einheitliches Anspruchsniveau. Damit entstanden für einige Schülerinnen und Schüler deutliche Leerlaufzeiten. Teilweise war das Lerntempo für die Lerngruppe deutlich zu Seite 13
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam langsam und einzelne Schülerinnen und Schüler waren in ihrem Lernprozess unterfordert. Nur in Einzelfällen konnten die Schülerinnen und Schüler entsprechend ihres Leistungsvermögens ihre Lernzeit oder die Anzahl der zu bearbeiteten Aufgaben selbstständig planen. Eine differenzierte Leistungsrückmeldung an die Lernenden mit fundierter Begründung erfolgte kaum. Individuelle Lernfortschritte wurden durch die Lehrkräfte gelegentlich gewürdigt. In Ansätzen nutzten die Lehrkräfte spontanes und authentisches Lob für gute Leistungen als Basis der Stärkung des Selbstbewusstseins der Schülerinnen und Schüler. 4.3.3 Arbeitsgrundlagen und Konzepte für den Unterricht Zur Abstimmung der Unterrichtsinhalte haben die Fachkonferenzen der Friedrich-Wilhelm- von-Steuben-Gesamtschule schuleigene Lehrpläne9 entwickelt, die nachweislich in Beratungen thematisiert wurden. Aufgrund fehlender Angaben zum Zeitpunkt der Erstellung bzw. zum Inkrafttreten war teilweise nicht erkennbar, inwieweit die Pläne seit der letzten Schulvisitation fortgeschrieben wurden und nach welchen Plänen derzeit gearbeitet wird. Einige der eingesehenen Pläne haben innerhalb eines Faches eine unterschiedliche Form und Aussagekraft und differieren sowohl quantitativ als auch qualitativ. Die von den Schülerinnen und Schülern zu entwickelnden Kompetenzen sind durchgehend, jedoch in unterschiedlicher Qualität abgebildet. Einige Pläne weisen zu erwerbende Standards bzw. Methoden- und fachspezifische Kompetenzen detailliert aus. Fachübergreifende und fächerverbindende Aspekte sind in den eingesehenen schuleigenen Lehrplänen kaum gekennzeichnet. Vereinzelt gibt es Verweise, mit welchen Fächern sich eine Kooperation anbieten würde. Eine vertiefte inhaltliche Auseinandersetzung ist nicht erkennbar. Fachübergreifende Projekte bzw. Aspekte, wie bspw. das Methodentraining der Jahrgangsstufe 7, finden statt bzw. werden in den Unterricht integriert. Eine systematische Planung für regelmäßig stattfindende Projekte liegt nicht vor. Die schuleigenen Lehrpläne enthalten des Weiteren nur sehr vereinzelt Ausführungen zum Einsatz von Medien im Unterricht. An der Gesamtschule existiert ein Medienentwicklungsplan, der die Grundsätze der Medienbildung und deren Einsatz in allen Fächern an der Schule ausweist. Darüber hinaus bildet der schuleigene Lehrplan für das Wahlpflichtfach Informatik neben dem fachbezogenen Kompetenzerwerb und den notwendigen Eingangsvoraussetzungen auch die abschlussorientierten Standards ab. Eine verbindliche Festlegung zur systematischen Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit modernen Medien, insbesondere mit Computertechnik und -software, ist nicht ersichtlich. Ein stetiges Fordern und Fördern kennzeichnet u. a. das auf der Homepage beschriebene Profil der Schule. Festlegungen zur Förderung der Schülerinnen und Schüler sind im überarbeiteten Ganztagskonzept dokumentiert, das durch die Schulkonferenz verabschiedet wurde. Jede Schülerin bzw. jeder Schüler der Sekundarstufe I nimmt dabei verpflichtend am Mittagsband teil. Dieses dient sowohl der Förderung von leistungsschwachen wie auch leistungsstarken Schülerinnen und Schülern. Die Feststellung des Förderbedarfs für die einzelnen Fächer erfolgt durch die Klassen- oder Fachlehrkraft. Des Weiteren bietet die Schule für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 eine systematische Prüfungsvorbereitung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch an. Im Rahmen des Ganztags steht den Schülerinnen und Schülern neben den Fördermöglichkeiten auch ein vielfältiges Angebot an Arbeitsgemeinschaften auf naturwissenschaftlichem, musischem oder sportlichem Gebiet (z. B. Töpfern, Fitness) zur Verfügung, die auch der Förderung von besonderen Begabungen dienen. Die Arbeitsstunden, die jede Klasse einmal in der Woche im Rahmen des Ganztags wahrnimmt, werden sowohl für ein differenziertes Methodentraining als auch für die Förderung der sozialen Kompetenzen genutzt. Dabei unterstützen sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig und bilden auch Lernpatenschaften. Gleichzeitig dienen die Arbeitsstunden für die Anfertigung der Hausaufgaben. Zur Erteilung und zum Umgang mit vergessenen Hausaufgaben gibt es mündliche Verabredungen, deren Umsetzung erfolgt lehrkräfteabhängig. 9 Deutsch, Mathematik, Englisch, Wirtschaft-Arbeit-Technik (W-A-T), Informatik, Seminarkurs Berufs- und Studienorientierung, Migration. Seite 14
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam Für die Integration der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf besteht an der Schule ein Konzept „Gemeinsamer Unterricht/Integration/Inklusion“ vom August 2011. Dieses Konzept ist seit der letzten Schulvisitation nicht fortgeschrieben worden. Dennoch werden Schülerinnen und Schüler erfolgreich in den Unterricht integriert. Dazu führen die Lehrkräfte am Beginn des Schuljahres und bei Notwendigkeit Klassenkonferenzen durch, um konkrete Fördermaßnahmen und den Nachteilsausgleich für diese Schülerinnen und Schüler zu vereinbaren. Die vorliegenden Förderplanungen für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf stellen sich sehr differenziert dar. Aus ihnen gehen u. a. die jeweiligen Zielsetzungen, durchgeführte Fördermaßnahmen sowie eine regelmäßige Fortschreibung nicht deutlich hervor. Teilweise fehlen für einige Schülerinnen und Schüler, für die der entsprechende Beschluss des Förderausschusses vorliegt, die Förderpläne komplett, bzw. wurden nur zu Beginn ihrer Schullaufbahn an dieser Schule angefertigt. Die Erarbeitung der Förderpläne liegt in der Verantwortung der jeweiligen Klassenlehrkraft unter Beteiligung der Sonderpädagogen. Neben den beiden Sonderpädagogen gibt es im Lehrkräftekollegium keine ausreichenden Kompetenzen für Lerndiagnostik und Schülerbeobachtung. Einige Lehrkräfte, die sich auf diesen Gebieten fortgebildet haben, verließen die Schule. Derzeit nutzen die Lehrkräfte die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, um der großen Heterogenität der Schülerinnen und Schüler Rechnung zu tragen. Für die Lehrkräfte erweist sich als problematisch, dass Schülerinnen und Schüler, die umfangreiche Unterstützung benötigen, nicht sonderpädagogisch diagnostiziert wurden. Die Kommunikationskultur an der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule umfasst neben der Information zu den Zielen und Inhalten des Unterrichts auch die zu den Grundsätzen der Leistungsbewertung. Eltern wie auch Schülerinnen und Schüler bestätigen die Kenntnis der Festlegungen, die lehrkräfteabhängig durch entsprechende Informationen über Versetzungs- und Abschlussregelungen ergänzt werden. Die Beschlusslagen der Konferenz der Lehrkräfte und der Fachkonferenzen weisen Grundsätze zur Leistungsbewertung auf der Basis der geltenden Verwaltungsvorschrift aus. Hier sind verbindliche Absprachen getroffen, die sich u. a. auf die Leistungsermittlung, Leistungsbeurteilung und die Mitteilung der Ergebnisse an Eltern sowie Schülerinnen und Schüler beziehen. Weitere Festlegungen betreffen die Mindestanzahl von Zensuren pro Schulhalbjahr und Termine zum regelmäßigen Eintragen der Noten, um den Schülerinnen und Schülern durch Zwischenzeugnisse vor den Elternsprechtagen eine Übersicht zu ihren Leistungen zu geben. Die zweimal im Jahr stattfindenden Elterngespräche dienen der Beratung der Schülerinnen und Schüler und ihrer Eltern zum aktuellen Leistungsstand und zur Lernentwicklung. Bestandteil dieser Gespräche sind teilweise auch die Ergebnisse der Lernausgangslage, wenngleich es an der Gesamtschule keine verbindlichen Regelungen gibt, um dieses Testverfahren anzuwenden. Die Lehrkräfte bestimmen selbst, inwieweit sie dieses Material einsetzen, um den Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler in der Jahrgangsstufe 7 zu analysieren. 4.4 Schulkultur Die individuelle Berufsorientierung ist eine der Stärken der Gesamtschule und fester Bestandteil der schulischen Ausbildung. Ein breit angelegtes Informationssystem sowie die Nutzung der verschiedensten praktischen Angebote von Studien- und Wirtschafts- einrichtungen gehören zu der langfristigen Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf eine berufliche oder weiterführende Ausbildung nach Verlassen der Gesamtschule. Für jede Jahrgangsstufe schreibt das schuleigene Konzept verbindlich Aktivitäten fest, die den Schuljahresablauf prägen und die Schülerinnen und Schüler bei der Ermittlung ihrer persönlichen Stärken und Schwächen unterstützen. Dabei stehen neben beratenden Angeboten das Praxislernen in der Jahrgangsstufe 7 und die Praktika in den Jahrgangsstufen 9 und 10 im Fokus dieser pädagogischen Querschnittsaufgabe. Zur unmittelbaren Vorbereitung auf einen möglichen Beruf gehören u. a. auch Betriebsbesichtigungen und betriebliche Eignungstests. Darüber hinaus haben die Seite 15
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam Schülerinnen und Schüler durch den Berufswahlordner und die Zusammenarbeit mit dem BIZ10 bzw. den Besuch des Ausbildungszentrums in Götz die Möglichkeit der individuellen Beratung und Orientierung. Die kontinuierliche Vorbereitung auf einen Beruf bzw. auf ein Studium setzt sich in der Sekundarstufe II der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule fort. Durch die Teilnahme am Programm „Studium lohnt“ und die individuelle Beratung durch die Agentur für Arbeit erhalten die Schülerinnen und Schüler Informationen über wissenschaftliche Bereiche und Berufsgruppen. Zu den Maßnahmen der Studienberatung gehören neben den Besuchen der Universität in Potsdam auch die angebotenen Seminare der AOK11 (z. B. „Jobstart – Das AOK – Bewerbungstraining“, „Stressfrei in die Uni“) und die Projektwoche, an der sich auch ehemalige Schülerinnen und Schüler beteiligen. Im Seminarkurs zur Studien- und Berufsorientierung lernen die Schülerinnen und Schüler u. a. die Anforderungen an ein Studium kennen. Unterstützend wirken darüber Exkursionen in wissenschaftliche Einrichtungen (z. B. Gläsernes Labor in Berlin-Buch), Besuche verschiedener Schülermessen sowie die Studienfahrten. Hier nutzt die Gesamtschule u. a. die Kontakte und die Kooperationen mit außerschulischen Partnern – teilweise auf der Basis von Kooperationsverträgen (z. B. Urania Schulhaus, BTU12 Cottbus-Senftenberg, Johanniter Unfallhilfe). Sie unterstützen die Schule sowohl bei der Berufs- und Studienorientierung als auch bei der Realisierung der vielfältigen Ganztagsangebote. Darüber hinaus trifft sich die Gesamtschule mit anderen Gesamtschulen in der Region (z. B. Maxim-Gorki-Gesamtschule- Kleinmachnow) und in Potsdam in unregelmäßigen Abständen zum Erfahrungsaustausch im Rahmen des Ganztags. Gegenstand der Zusammenarbeit mit dem Hermann-von-Helmholtz- Gymnasium in Potsdam sind Absprachen auf der Ebene der gymnasialen Oberstufe sowie der Prüfungsausschüsse. Diese basieren nicht auf konkreten Verabredungen und erfolgen damit nicht zielgerichtet und systematisch. Mehrere überregionale bzw. internationale Schulpartnerschaften bestehen nach mehreren Jahren aktiven Austauschs nicht mehr. Die Schule versucht derzeit, neue Kontakte herzustellen. Demgegenüber steht die Zusammenarbeit mit den abgebenden Einrichtungen. Die Gesamtschule bietet sowohl den Schülerinnen und Schülern der Grundschule „Albert Einstein“ in Caputh als auch der Oberschule in Wilhelmshorst mit Primarstufe in Michendorf die Möglichkeit an, den Unterricht zu besuchen und die Schule am „Tag der offenen Tür“ kennen zu lernen. Hier nutzt die Gesamtschule gezielt die Kompetenzen ihrer Schülerinnen und Schüler, die ihre Schule bei Rundgängen präsentieren. Darüber hinaus engagieren sich die Schülerinnen und Schüler bei der Schulhaus- und Raumgestaltung sowie bei der Organisation und der Mitgestaltung einzelner Veranstaltungen, wie bspw. dem Hoffest. Trotz des beschriebenen Engagements sind die aktive Gestaltung des Schullebens und die damit verbundene Identifikation durch die Mehrheit der Schülerschaft an der Gesamtschule nicht gegeben. Identifikationsfördernde Aktivitäten, an denen alle Personengruppen teilnehmen, gibt es nur wenige. Neben dem Steuben-Ball, der von der Jahrgangsstufe 13 zur Finanzierung ihres Abi-Balls organisiert wird, gibt es u. a. Theaterveranstaltungen und das Weihnachtssingen. Die Resonanz ist steigend. Eltern werden in die Gestaltung von Schule vorrangig auf Klassenebene einbezogen. Sie unterstützen die Lehrkräfte bei Wandertagen oder Projekten. Die Eltern schätzten selbstkritisch im Interview ein, dass sie für die Elternschaft in diesem Bereich Verbesserungsmöglichkeiten sehen. Mit Bedauern führten sie aus, dass es eine Reihe von Elternhäusern gibt, die wenig Interesse am schulischen Alltag zeigen. Nur wenige Eltern sind in den Gremien aktiv oder wirken bei der konzeptionellen Weiterentwicklung der Schule mit. Informationen über schulische Veranstaltungen, Termine und Regelungen erhalten die Eltern, Schülerinnen und Schüler überwiegend durch die Lehrkräfte bspw. auf den Elternversammlungen, teilweise auch durch Informationsbriefe der Schulleitung und Aushänge im Schulgebäude. Des Weiteren werden die schuleigene Homepage und die Steuben-News, die durch das Team Öffentlichkeitsarbeit heraus gegeben werden, genutzt. 10 Berufsinformationszentrum. 11 Allgemeine Ortskrankenkasse. 12 Brandenburgische Technische Universität. Seite 16
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam 4.5 Führung und Schulmanagement Die Ergebnisse der Profilmerkmale 15 und 16 in diesem Bereich werden nicht veröffentlicht. Die Einbeziehung der Schulkonferenz und der Konferenz der Lehrkräfte in die konkrete Planung der Schul- und Unterrichtsorganisation war nicht umfassend erkennbar. Protokolle der Schulkonferenz lagen nicht vor. In den eingesehenen Protokollen der Konferenz der Lehrkräfte war die Beschlusslage beispielsweise zur Stundenplangestaltung, zur Verteilung der Anrechnungsstunden oder zu zusätzlichen Unterrichtsangeboten nicht vollständig gegeben. Das Vertretungskonzept erläutert die Reihenfolge aller Maßnahmen, die zur Vermeidung von Unterrichtsausfall beschlossen wurden. Dazu gehört bspw., dass Klassenfahrten, Exkursionen und Wandertage zeitgleich in allen Jahrgangsstufen durchgeführt werden. Dennoch liegt der Anteil der an der Schule ersatzlos ausgefallenen Unterrichtsstunden im Schuljahr 2012/2013 über dem Landesdurchschnitt. In den vorangegangenen Schuljahren ist dieser Anteil im Vergleich zum Land teilweise deutlich geringer trotz des prozentual hohen Anteils von Unterrichtsstunden, die zur Vertretung anfallen. 4.6 Professionalität der Lehrkräfte Ein Fortbildungskonzept bzw. eine Übersicht zu den durchgeführten schulinternen Lehrkräftefortbildungen (SchiLF) gibt es an der Schule nicht. Generell ist diese Aufgabe an die Fachkonferenzen übertragen worden, die intern ein Konzept erarbeiten. Dennoch wird in der Konferenz der Lehrkräfte in regelmäßigen Abständen besprochen, welche gemeinsamen Fortbildungen im Schuljahr durchgeführt werden. Eine Abstimmung des Kollegiums zu geplanten Fortbildungsthemen ist aus den Protokollen der Fachkonferenzen und der Konferenz der Lehrkräfte ersichtlich. Im Mittelpunkt standen in den letzten beiden Schuljahren Fortbildungen zu Sozialformen im Unterricht und zur Drogenprävention. Hierfür zogen die Lehrkräfte externe Beraterinnen und Berater (z. B. vom Studienseminar Potsdam) und die Kompetenzen des eigenen Kollegiums heran. Die Fachkonferenzen der Gesamtschule tagen laut Protokolllage regelmäßig. Lehrkräfte und Schulleitung schätzen die täglich praktizierte Arbeits- und Kommunikationskultur an der Schule mehrheitlich als erfolgreich ein. Die Fachkonferenzen bieten u. a. die Möglichkeit des Austauschs von fachlichen Erfahrungen, der Diskussion konzeptioneller Festlegungen oder der Abstimmung von Unterrichts- und Projektinhalten. Der Erfahrungsaustausch durch kollegiale Unterrichtsbesuche, über Jahrgangsstufen und Fächer hinweg, ist nicht regulärer Bestandteil der Professionalisierung. Vereinzelt gibt es in den Fachkonferenzen konkrete Vereinbarungen zu gegenseitigen Unterrichtsbesuchen. Dagegen stellt sich die Arbeit der verschiedenen Teams sehr unterschiedlich dar. Zu weiteren Arbeitsgruppen, die an aktuellen Schwerpunktaufgaben arbeiten, gehören das Team der Öffentlichkeitsarbeit, die Steuergruppe und das Team Schulprogramm. Hier wurde nicht deutlich, dass diese Gruppen kontinuierlich an der Entwicklung der Schulqualität arbeiten. Die Schulleitung führt mit den neu an die Schule kommenden Lehrkräften ein persönliches Gespräch. Mit der Doppelbesetzung der Klassenleiterfunktion aus einer erfahrenen und einer neuen Lehrkraft berücksichtigt die Schulleitung die Einarbeitung der neuen Kolleginnen bzw. Kollegen. Des Weiteren finden mit diesen Lehrkräften regelmäßige Gespräche statt, in denen die Schulleitung auch eventuell auftretende Probleme während der Einarbeitungsphase thematisiert. 4.7 Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung In Auswertung der Schulvisitation aus dem Schuljahr 2011/2012 wurde mit dem zuständigen Schulrat u. a. eine entsprechende Zielvereinbarung zur Verbesserung der Qualität des Unterrichts und des Lernens getroffen. Neben der stärkeren Umsetzung unterschiedlicher Sozialformen im Unterricht steht die zielorientierte Evaluation des Unterrichts im Mittelpunkt dieser Vereinbarung. Dennoch gab es bislang keine schwerpunktorientierte Evaluation des Unterrichts an der Gesamtschule. Lehrkräfte holen sich Rückmeldungen zur Qualität ihres Unterrichts im Rahmen der Elternsprechtage und Elternversammlungen sowie in Seite 17
Kurzbericht – Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule in Potsdam persönlichen Gesprächen oder vereinzelt auch durch Schülerfragebogen in anonymisierter Form ein. Eine regelmäßige und systematische Evaluation der außerunterrichtlichen Angebote durch gezieltes Einholen von Schülerrückmeldungen ist an der Gesamtschule nicht gegeben. Rückmeldungen zur Organisation des Ganztags und zu den Wünschen der Schülerinnen und Schülern holten die Lehrkräfte ausschließlich mündlich ein. Weitere schulische Evaluationsmaßnahmen bspw. zu schulischen Entwicklungsprozessen gab es in den letzten beiden Schuljahren nicht. Demgegenüber ist die Auswertung der Ergebnisse der zentralen Prüfungen und der Vergleichsarbeiten regelmäßig Gegenstand in der Konferenz der Lehrkräfte und der Fachkonferenzen. Seite 18
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