KURZBIOGRAPHIEN DER AUTOREN UND ÜBERSETZER

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                               KURZBIOGRAPHIEN DER
                              AUTOREN UND ÜBERSETZER

Jan Assmann, geboren 1938, Prof. em. für Ägypto-        2003–2006) beteiligt. Ihre Forschungsschwerpunk-
logie (Heidelberg) und Honorarprofessor für Kul-        te liegen im 18. Jahrhundert in den Bereichen Musik-
turwissenschaft und Religionstheorie (Konstanz).        edition, Opera seria (besonders Gluck und Mo-
Forschungsschwerpunkte archäologische Feldar-           zart), Gesangskultur und Tanztheater.
beit (Thebanische Nekropolen), ägyptische Reli-
gion und Literatur, Kulturtheorie (bes. das »kultu-     Moritz Csáky, geboren 1936, em. o. Univ. Prof. für
relle Gedächtnis«), allgemeine Religionswissen-         Allgemeine Geschichte der Neuzeit und österreichi-
schaft (Polytheismus und Monotheismus) sowie            sche Geschichte (Universität Graz), Professeur As-
die Rezeption Ägyptens in der europäischen Gei-         socié à la Faculté des Lettres, Université Laval/
stesgeschichte.                                         Québec, Canada. Mitglied der Österreichischen
                                                        und Ungarischen Akademie der Wissenschaften,
Karl Böhmer, geboren 1963, studierte Musikwissen-       Leiter d. Kommission für Kulturwissenschaften und
schaft, Geschichte und Kunstgeschichte an der           Theatergeschichte an der Österreichischen Akade-
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, promovier-        mie der Wissenschaften. Zahlreiche Veröffentli-
te 1999 über Mozarts Idomeneo und die Karnevals-        chungen über kulturtheoretische und kulturge-
oper am Münchner Hof. Seit 1991 ist er Drama-           schichtliche Fragen, die Geschichte Zentraleuro-
turg der Landesstiftung Villa Musica Rheinland-         pas, Österreichs und Ungarns.
Pfalz und arbeitete daneben für verschiedene Fes-
tivals und Opernproduktionen. Er publizierte Ar-        Sibylle Dahms, geboren 1937; 1957–1963 Bühnen-
tikel über die Musik des 18. Jahrhunderts und gab       karriere als Schauspielerin (Landestheater Salzburg,
Oratorien von Alessandro Scarlatti heraus.              Schauspielhaus Düsseldorf); 1965–1974 Studium
                                                        der Musikwissenschaft an der Universität Salzburg;
Dieter Borchmeyer, geboren 1941, Studium der Ger-       nach der Promotion 1974 Assistentin am Institut
manistik und katholischen Theologie in München,         für Musikwissenschaft, intensive Beschäftigung mit
1969–1979 im bayerischen Schuldienst, 1979 Ha-          Tanzforschung, Zusammenarbeit mit der Tanzfor-
bilitation, seit 1982 Professor für Theaterwissen-      scherin Friderica Derra de Moroda; ab 1978 Lei-
schaft in München, 1988–2006 Ordinarius für Neue-       tung der Derra de Moroda Dance Archives, die sich
re deutsche Literatur und Theaterwissenschaft an        ab diesem Jahr am Institut für Musikwissenschaft
der Universität Heidelberg, seit 2004 Präsident der     der Universität Salzburg befinden; 1980 Gründung
Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 2000           eines Ensembles für tanzhistorische Aufführungs-
Bayerischer Literaturpreis (Karl Vossler-Preis), 2005   praxis (besteht bis heute unter dem Titel Musica et
Ehrendoktor der Universität Montpellier III (Paul       Saltatoria); 1988 Habilitation an der Universität
Valéry), Gastprofessor an Universitäten in Frank-       Salzburg; seit 1990 Fachbeirat für den Bereich Tanz
reich (Montpellier), Österreich (Graz) und beson-       für die Neue MGG. Lehrtätigkeit außer in Salzburg
ders in den USA. Arbeitsfeld: vor allem deutsche        auch an den Universitäten München, Graz, Inns-
Literatur vom 18. bis 20. Jahrhundert und Musik-        bruck, Bern; Gastseminare in Deutschland, Italien,
theater, insbesondere Forschungen zu Goethe, Schil-     Polen, USA. Buchpublikationen und zahlreiche Auf-
ler, Mozart, Richard Wagner und Thomas Mann.            sätze vor allem mit Tanzschwerpunkt. Theaterprak-
                                                        tische Arbeit: Teilnahme an Rekonstruktionen histo-
Irene Brandenburg, geboren 1966, studierte Mu-          rischer Ballette in Berlin (Werkstatt Berlin), Stutt-
sikwissenschaft und Romanistik an der Universi-         gart (Europäisches Musikfest), Wiener Staatsoper.
tät Salzburg (Promotion 1996). Seit 1990 ist sie Mit-
arbeiterin der Gluck-Gesamtausgabe (Arbeitsstel-        Sergio Durante, geboren 1954, studierte an den Uni-
le Salzburg) und war an Projekten der Neuen Mo-         versitäten in Bologna und Harvard. Er ist Autor
zart-Ausgabe (1995–1996) und der Universität Salz-      zahlreicher Publikationen zur Musik im 17. Jahr-
burg (Ballettkompositionen der Wiener Klassik,          hundert sowie zu W. A. Mozart. Besonders zu er-
962     Kurzbiographien der Autorinnen, Autoren und Übersetzer

wähnen sind: Analysis and Dramaturgy: Towards             in Graz, 1964 Promotion zum Dr.phil., 1973 Ha-
a Theory of Opera (1994) und The Chronology of            bilitation im Fach Musikwissenschaft an der Uni-
Mozart’s La clemenza di Tito Reconsidered (1999).         versität Wien, 1976–1995 ordentlicher Professor
Er leitet seit 1986 das Lessico italiano del canto        an der Universität Wien. Mitglied der Akademie
(auch online). Er war im Programm-Komitee des             für Mozart-Forschung der Internationalen Stiftung
XVI. Kongresses der Internationalen Gesellschaft          Mozarteum Salzburg, des Joseph-Haydn-Instituts
für Musikwissenschaft (Leuven 2001) und ist Mit-          Köln, wirkliches Mitglied der Österreichischen Aka-
glied der Akademie für Mozart-Forschung der Inter-        demie der Wissenschaften und Universitätsrat der
nationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg. Er             Universität Mozarteum in Salzburg. Arbeitsschwer-
leitet die Abteilung für Geschichte der Bildenden         punkte: Musikgeschichte Österreichs, musikalische
Kunst und Musik der Universität Padua.                    Hermeneutik und Wolfgang Amadeus Mozart.

Jens Malte Fischer, geboren 1943, studierte Germa-        Peter Gülke, geboren 1934, Dirigent und Musik-
nistik, Geschichte und Musikwissenschaft sowie            wissenschaftler. Studium des künstlerischen Faches
Gesang in Saarbrücken und München. Er unterbrach          Violoncello sowie der Musikwissenschaft, Germa-
sein Studium für ein Jahr, um in Frankfurt als Opern-     nistik, Romanistik und Philosophie; Promotion 1958
regieassistent zu arbeiten; gleichzeitig war er Gasthö-   bei Heinrich Besseler, Habilitation 1984 an der TU
rer an der Universität Frankfurt, u.a. bei Theodor W.     Berlin; zahlreiche Gastspiele als Dirigent im In-
Adorno. 1982–1989 war er Professor für Neuere             und Ausland, Engagements an diversen deutschen
Deutsche, Vergleichende und Allgemeine Literatur-         Theatern, 1986–1996 Generalmusikdirektor in
wissenschaft an der Universität Siegen, seit 1989 ist     Wuppertal. Danach Professur für Dirigieren an der
er Professor für Theaterwissenschaft an der Univer-       Musikhochschule Freiburg, 1999–2002 Professor
sität München. 1996/1997 war er Fellow des                für Musikwissenschaft an der Universität Basel. Er
Wissenschaftskollegs zu Berlin. Mitglied der Abtei-       ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin und
lung Literatur der Bayerischen Akademie der Schö-         der Deutschen Akademie für Sprache und Dich-
nen Künste. Lehr- und Forschungsschwerpunkte              tung; zahlreiche Preise.
sind: die Theatergeschichte Europas im 19. und 20.
Jahrhundert, vor allem in den deutschsprachigen und       Harald Haslmayr, geboren 1965, Studium der Ge-
romanischen Ländern, die Kultur der Jahrhundert-          schichte und der Deutschen Philologie in Graz, 1994
wende um 1900, die Geschichte der deutsch-jüdi-           Promotion, Dissertation über Robert Musil (Die Zeit
schen Kultur und des Antisemitismus, die Geschichte       ohne Eigenschaften, Wien 1997). 1991–2001 Lehr-
und Analyse der Oper, die Geschichte und Analyse          beauftragter und Assistent am Institut für Wertungs-
des Opern- und Liedgesangs sowie die Geschichte           forschung der Kunstuniversität Graz, 2001–2004
des Films. Reiche Tätigkeit in Rundfunk und Presse.       Assistenzprofessor, ab März 2004 ao. Univ. Prof.;
                                                          1996–2002 Lehrbeauftragter am Institut für Öster-
Wolfgang Greisenegger, geboren 1938; Studium              reichische Geschichte der Karl-Franzens-Universität
der Theaterwissenschaft, Germanistik, Kunstge-            Graz, Lehrbeauftragter an der Universität Klagen-
schichte und Geschichte an der Universität Wien.          furt. 2003 Habilitation an der Kunstuniversität Graz.
Seit 1962 wissenschaftliche Hilfskraft, später Uni-       Zahlreiche Publikationen zu kulturhistorischen, äs-
versitätsassistent am Institut für Theaterwissen-         thetischen und philosophischen Themen. Regelmä-
schaft. Universitätsdozent für das Fach Theater-          ßige Vortragstätigkeit im In- und Ausland. For-
wissenschaft seit 1977 (1986: ao. Prof.); Ordent-         schungsschwerpunkte: Ästhetik, Wiener Klassik (be-
licher Universitätsprofessor; Dekan der Grund-            sonders Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mo-
und Integrativwissenschaftlichen Fakultät 1989–           zart) und Kulturgeschichte des Donauraumes.
1994, Prorektor 1994–1998, Rektor der Universität
Wien 1998/1999. 2000–2005 Dekan der Sozial-               Clemens Höslinger, geboren 1933, Absolvent der
und Humanwissenschaftlichen Fakultät. Forschungs-         Wiener Musikakademie, war 1959–1993 Biblio-
schwerpunkte: Theatergeschichte, Bühnenbild- und          thekar im Österreichischen Staatsarchiv. Als Mu-
Theaterbau, Sozialgeschichte des Theaters.                sikkritiker in deutschen und österreichischen Zeit-
                                                          schriften und in der Tagespresse tätig. Mitarbeiter
Gernot Gruber, geboren 1939, Studium der Musik,           an zahlreichen Rundfunkstationen, vorwiegend mit
Musikwissenschaft, Philosophie und Germanistik            Präsentation historischer Tonaufnahmen. Forschungs-
Kurzbiographien der Autorinnen, Autoren und Übersetzer          963

arbeiten zur Wiener Musik- und Theatergeschich-       chen Fragestellungen. Sie ist Lehrbeauftragte der
te. Teilnehmer an zahlreichen Symposien in Öster-     Universität der Künste Berlin. Veröffentlichungen
reich, Italien, USA. Im Jahr 2000 Titel »Professor«   u.a. über J. S. Bach, Haydn, Mozart, R. Strauss
verliehen vom österreichischen Bundespräsidenten.     und A. Schönberg. Herausgabe des Mozart-Hand-
                                                      buchs Bd. 1, Orchesterwerke und Konzerte (Laa-
Friederike Jary-Janecka, Konservatorium der Stadt     ber-Verlag 2007) gemeinsam mit Joachim Brügge.
Wien (Operndramatik, Gesang), Sprach- und Wirt-
schaftsstudium am Institut für Ost- und Südost-       Jörg Krämer, studierte Musik an der Hochschule
kunde, Wien (Fachabschluß russisch); Studium der      für Musik München (1985 Diplomprüfung, 1988
Theater- und Musikwissenschaft an der Universi-       Meisterklassenexamen mit Auszeichnung) sowie
tät Wien (Mag., Dr.). Engagements: Landestheater      an der Ludwig Maximilians-Universität München
Salzburg, Staatstheater Bremen, Schauspielhaus        Neuere Deutsche Philologie, Musikwissenschaft
Hamburg, Schauspielhaus Zürich, Burgtheater Wien.     und Mediaevistik (1987 Magister Artium, 1990 Pro-
Radio Österreich International (Auslandsdienst        motion, 1997 Habilitation mit einer Studie zum
des ORF): Leitung der Abteilung Kultur / Litera-      deutschsprachigen Musiktheater im 18. Jahrhun-
tur. Lesungen an Österreichischen Kulturinstituten    dert, die 2000 mit dem Preis der Universitätsge-
(Europa und USA), beim Carinthischen Sommer,          sellschaft ausgezeichnet wurde). 2003 wurde er zum
bei den Salzburger und Bregenzer Festspielen und      außerplanmäßigen Professor für Neuere Deutsche
den Wiener Festwochen. Referate an musik- und         Literaturwissenschaft an der LMU München er-
theaterwissenschaftlichen Symposien in Europa         nannt. Arbeitsschwerpunkte: deutsche Dichtung
und Ostasien (Japan). Künstlerisch-pädagogische       des Barock, deutschsprachiges Musiktheater im
Arbeit an Wiener Volksschulen. Buch- und Fach-        18. Jahrhundert. Als Musiker erhielt er zahlreiche
artikel-Publikationen (Verlag Jugend & Volk, Wien;    Preise und Auszeichnungen, u.a. den Bayerischen
Verlag Wort & Musik, Salzburg).                       Staatspreis, den Förderpreis der Bayerischen Aka-
                                                      demie der Schönen Künste und den Wolfram von
Ute Jung-Kaiser, Studium der Schulmusik, Musik-       Eschenbach-Preis des Bezirks Mittelfranken. Seit
wissenschaft, Germanistik und Philosophie in Köln.    1986 ist Jörg Krämer Solo-Flötist der Nürnberger
Erstes Staatsexamen. Promotion in Musikwissen-        Philharmoniker.
schaft. Ab 1969 Forschungsstipendien zu soziolo-
gischen, rezeptionsästhetischen und musikgeschicht-   Helga Lühning, geboren 1943, Studium in Berlin
lichen Fragestellungen, zwischenzeitlich Regie- und   und Erlangen, Promotion 1974 mit einer Arbeit
Redaktionsassistenz beim ZDF (Abt. Hochschul-         über die Opera seria von Hasse bis Mozart. 1974–
didaktik). 1975 Zweites Staatsexamen in Musik,        1981 Assistentin am Musikwissenschaftlichen In-
Deutsch und Philosophie, bis 1983 Schultätigkeit      stitut in Erlangen, 1977/1978 am Deutschen His-
(OStR). 1981 Habilitation in historischer Musik-      torischen Institut in Rom. Seit 1981 wissenschaft-
wissenschaft an der Universität Hamburg, seit         liche Mitarbeiterin des Beethoven-Archivs, Bonn.
1983 ordentliche Professorin für Musikpädagogik       1991–2003 Sprecherin der Fachgruppe Freie For-
(1983–1996 an der Hochschule für Musik in             schungsinstitute, 2001–2005 Vorstandsmitglied der
München, seit 1996 an der Hochschule für Musik        Gesellschaft für Musikforschung. Derzeit Mitglied
und Darstellende Kunst in Frankfurt). Arbeits-        im Beirat und in der Kommission für Auslands-
schwerpunkte: Interdisziplinäre, ästhetische und      studien der Gesellschaft für Musikforschung, im
kulturpädagogische Fragestellungen. Zu Mozart:        Kulturfonds der VG Musikedition und in der Aka-
Kunstwege zu Mozart, 2003; W.A. M.: Così fan          demie für Mozart-Forschung der Stiftung Mozar-
tutte. Die Treueprobe im Spiegel der Musik, 2004.     teum. Forschungsschwerpunkte: Die Musik von
                                                      Mozart und Beethoven, das Klavierlied, die italie-
Claudia Maria Knispel, geboren 1966, studierte in     nische und die deutsche Oper im 18. und 19. Jahr-
München und Berlin Musik- und Theaterwissen-          hundert, Theorie und Methodik der Edition.
schaft sowie Musikpädagogik und Gesang (u. a.
bei Rudolf Bockholdt, Elmar Budde und Edith Ur-       Laurenz Lütteken, geboren 1964, studierte Musik-
banczyk). Ihr besonderes Forschungsinteresse gilt     wissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte an
der Musik des 18. Jahrhunderts und der populären      den Universitäten Münster und Heidelberg; 1991
Musik sowie interdisziplinären kulturgeschichtli-     Promotion, danach Tätigkeit als freier Journalist
964     Kurzbiographien der Autorinnen, Autoren und Übersetzer

sowie Forschungsstipendien in Rom und Wolfen-          Eike Rathgeber, Studium der Musikwissenschaft
büttel; 1992–1995 Assistententätigkeit an der Uni-     und Philosophie in Wien. Magisterium 1991, Pro-
versität Münster; dort 1995 Habilitation; anschlie-    motion 1994, Mitarbeit an der Johann Strauss GA,
ßend für ein Jahr kommissarischer Direktor des Mu-     dem Spezialforschungsbereich Moderne Graz, dem
sikwissenschaftlichen Seminars der Universität         Archiv des Herbert von Karajan Centrums, For-
Heidelberg und Lehrtätigkeit an der Universität        schungsprojekte zu Karl Schiske, Lehrtätigkeit an
Erlangen-Nürnberg; 1996 Berufung auf den Lehr-         der Musikuniversität Wien und mitwirkend an der
stuhl für Musikwissenschaft an die Universität Mar-    Gesamtausgabe der Schriften Arnold Schönbergs.
burg, Ablehnung eines Rufangebots nach Bochum.         Arbeitsschwerpunkte: Musik der Wiener Moderne
2000 Ablehnung eines Rufes an die Universität          und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Oper
Leipzig, seit 2001 Ordinarius für Musikwissen-         des 18. Jahrhunderts.
schaft an der Universität Zürich. Mehrere Aus-
zeichnungen, zuletzt die Dent Medal (2002); zahl-      Marion Recknagel studierte in Leipzig bei Wil-
reiche Ämter und Funktionen in der Wissenschafts-      helm Seidel Musikwissenschaft sowie Allgemeine
verwaltung, derzeit u.a. Vorsitzender der Musik-       und Vergleichende Literaturwissenschaft und Thea-
geschichtlichen Kommission, Vizepräsident der          terwissenschaft. 2002–2004 war sie wissenschaft-
Schweizerischen Musikforschenden Gesellschaft,         liche Mitarbeiterin im DFG-Projekt Musikstadt Leip-
Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für die       zig. Sie wurde in Leipzig mit einer Dissertation über
Erforschung des 18. Jahrhunderts und Schriftlei-       Liebesszenen und Liebeskonzeptionen in Opern
ter der Acta Mozartiana.                               des 19. und frühen 20. Jahrhunderts promoviert.

Panja Mücke, Absolvierung eines zweijährigen           Lothar Schmidt, geboren 1960, nach Studium der
Volontariats bei Zeitung und Fernsehen, danach         Musikwissenschaft, Neueren deutschen Literatur
Studium der Musikwissenschaft, Neuere deutsche         und Kunstgeschichte 1987 Promotion mit einer
Literatur und Medienwissenschaft in Marburg. Im        theoriegeschichtlichen Arbeit (Organische Form in
Jahr 2000 promovierte sie an der Philipps-Univer-      der Musik. Stationen eines Begriffs 1795–1800,
sität Marburg mit einer Arbeit über J. A. Hasses       Kassel 1990). Anschließend Forschungsaufenthalt
Dresdner Opern und war anschließend als Wissen-        am Deutschen Historischen Institut in Rom als Sti-
schaftliche Mitarbeiterin am Forschungsinstitut        pendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
für Musiktheater der Universität Bayreuth (Meyer-      1989–1995 Wissenschaftlicher Assistent an der
beer-Ausgabe), am Musikwissenschaftlichen Insti-       Philipps-Universität Marburg. 1998 Habilitation
tut der Universität Bonn (Forschungsprojekt zur        an der Universität Leipzig (Die römische Lauda
Oper in Italien und Deutschland) und an der Uni-       und die Verchristlichung von Musik im 16. Jahr-
versität Marburg (Giacomo Meyerbeer: Briefwech-        hundert, Kassel 2003). Privatdozent bzw. Hoch-
sel und Tagebücher) tätig. Seit 2003 ist sie Wissen-   schuldozent in Leipzig, 2003 Annahme eines Rufs
schaftliche Assistentin an der Universität Marburg.    auf den Lehrstuhl für Musikwissenschaft in Mar-
                                                       burg. Veröffentlichungen zur Musikgeschichte des
Werner Rainer, geboren 1937; Matura; Studium           15. bis frühen 17. sowie des späten 18. bis frühen
an der Akademie Mozarteum; Promotion an der            20. Jahrhunderts. Mitherausgeber der Korrespon-
Universität Innsbruck; Cellist in der Camerata         denz Felix Mendelssohn Bartholdys, Mitglied der
academica; Leiter des Archivs der Salzburger Fest-     Musikgeschichtlichen Kommission.
spiele; Kulturkritiker bei den Salzburger Nachrich-
ten; Direktor der Universitätsbibliothek Mozar-        Elisabeth Schmierer studierte Schulmusik und Mu-
teum; Vorlesungen am Bruckner-Konservatorium           sikwissenschaft, schrieb eine Dissertation über die
Linz, Universität Mozarteum (tit. ao. Univ.-Prof.).    Orchesterlieder Gustav Mahlers und habilitierte
Zahlreiche Artikel zur Salzburger Kulturgeschich-      sich 1996 an der Technischen Universität Berlin
te des 17. und 18. Jahrhunderts; ca. 50 Erstausga-     mit einer Arbeit über die französischen Opern Nic-
ben von Adlgasser, Aumann, Caldara, Eberlin,           colò Piccinnis. Sie war wissenschaftliche Mitar-
Fiala, Gatti, M. Haydn, L. u. W. A. Mozart und         beiterin in Kiel und Berlin, Stipendiatin der Deut-
Mozart (Sohn), Salieri, Vivaldi, P. Wranitzky bei      schen Forschungsgemeinschaft und Gastprofesso-
Verlagen in Augsburg, Graz, Hamburg, New York,         rin an der Hochschule der Künste Berlin, in Mar-
Salzburg, Wien.                                        burg und Erlangen. Zur Zeit ist sie Privatdozentin
Kurzbiographien der Autorinnen, Autoren und Übersetzer                965

an der Technischen Universität Berlin, lehrt an der   schaften), seit 2003 wissenschaftliche Angestellte
Folkwang-Hochschule Essen-Werden und ist mu-          im Forschungsprojekt Musik und Bühne am Stutt-
sikpublizistisch tätig. Ihre Buch- und Aufsatzver-    garter Hoftheater im 19. Jahrhundert, Lehrbeauf-
öffentlichungen umfassen französische Musikge-        tragte in Heidelberg und an der Musikhochschu-
schichte, Liedgeschichte, Klassizistische Moderne,    le Stuttgart; derzeit Assistentin am Musikwissen-
Oper, Musik und Malerei.                              schaftlichen Seminar Heidelberg und Leiterin des
                                                      Forschungsprojekts Die Libretti des Stuttgarter
Thomas Seedorf, geboren 1960, studierte zunächst      Hoftheaters.
Schulmusik und Germanistik in Hannover. Darauf
folgte ein Aufbaustudium in den Fächern Musik-        Susanne Vill, Studium der Musikwissenschaft, Psy-
wissenschaft und Musikpädagogik an der dortigen       chologie und Germanistik; Gesangstudium (Bel-
Hochschule für Musik und Theater, das er 1988         canto und Vokaltechniken der Neuen Musik); Pro-
mit einer Dissertation über die kompositorische Mo-   motion in Musikwissenschaft; Mitarbeit an der
zart-Rezeption im frühen 20. Jahrhundert ab-          Konzeption von Pipers Enzyklopädie des Musik-
schloß. Seit 1988 ist er als Wissenschaftlicher An-   theaters (Forschungsinstitut für Musiktheater);
gestellter am Musikwissenschaftlichen Seminar der     Ausstellung Così fan tutte – Werk und Wirkung auf
Universität Freiburg tätig. Zu seinen Forschungs-     dem Theater in 10 Städten, u.a. in München, und
interessen gehören die Bereiche Musiktheorie, Mu-     Salzburg (Mozarts Geburtshaus); Habilitation in
sik des 20. Jahrhunderts, Liedgeschichte und -ana-    Theaterwissenschaft; seit 1988 Professorin für Thea-
lyse, Aufführungspraxis sowie insbesondere Theo-      terwissenschaft an der Universität Bayreuth; Kon-
rie und Geschichte des Kunstgesangs. Für den Per-     zeption und Einrichtung des Bachelor-Studiengangs
sonenteil der neuen MGG koordiniert er als Fach-      »Theater und Medien«. Arbeitsschwerpunkte:
beirat die Artikel über Vokalsolisten.                Mozart, Wagner, Mahler, Gesangtechnik, Musik-
                                                      theater, virtuelle Oper und Medienperformance.
Wilhelm Seidel, geboren 1935, Studium der Musik,      Künstlerische Praxis: Inszenierung der Urauffüh-
Musikwissenschaft und Geschichte an der Staat-        rung der Oper Argenore von Wilhelmine von Bay-
lichen Hochschule für Musik in Freiburg i. Br. so-    reuth im Markgrafentheater Erlangen 1993; Filme
wie an den Universitäten Freiburg i. Br. und Hei-     über (Musik-)Theater für das Bayerische Fernsehen;
delberg. 1962 Staatsexamen. 1966 Promotion in         Theaterwerkstatt Universität München (1981–1988)
Heidelberg mit der Dissertation Über die Lieder       und Universität Bayreuth (seit 1990), auch Gast-
Ludwigs Senfls. 1973 Habilitation in Heidelberg       spiele der Produktionen im In- und Ausland. Als
mit der Schrift Über Rhythmustheorien der Neu-        Konzertsängerin zahlreiche Konzerte und Rund-
zeit. 1980 Professor an der Universität Heidelberg,   funkaufnahmen besonders mit Neuer Musik auch
1982 an der Universität Marburg. Seit 1993 an der     in Brasilien, England, Israel, Italien, Österreich, USA.
Universität Leipzig. Hauptarbeitsgebiete: Geschich-
te der Musik, der Musiktheorie und -ästhetik des      Herbert Zeman, geboren 1940, studierte in Wien,
18. und 19. Jahrhunderts.                             Birmingham und Mainz, 1972 Habilitation (Wien),
                                                      1973–1975 Gastprofessor in Erlangen und Bonn,
Christine Siegert, 2003 Promotion an der Hoch-        seit 1975 Univ.-Prof. in Wien, zahlreiche Gastpro-
schule für Musik und Theater Hannover über Luigi      fessuren (u. a. Kairo, Stanford, Ann Arbor / Michi-
Cherubini, Lehraufträge an der Musikhochschule        gan, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
Hannover, der Universität Würzburg und seit Win-      in Wien, Rom, Cordoba / Argentinien, Luxembourg);
tersemester 2005/2006 an der Musikhochschule          Präsident der Österreichischen Goethe-Gesellschaft
Köln, seit Mai 2003 Wissenschaftliche Angestell-      (seit 1984), der Gesellschaft für Österreichische
te am DFG-Projekt Haydns Bearbeitungen von            Kulturgeschichte und der Gesellschaft für Öster-
Arien anderer Komponisten (Universität Würz-          reichische Literaturforschung; Begründer der litera-
burg / Joseph Haydn-Institut Köln).                   turwissenschaftlichen Libretto- und Liedforschung;
                                                      erneuerte die österreichische Literaturforschung
Antje Tumat, geboren 1971, Promotion über Inge-       im historisch-geistigen Anschluß an August Sauer.
borg Bachmanns und Hans Werner Henzes Oper            Arbeitsschwerpunkte: anakreontische Dichtung,
Der Prinz von Homburg (Ruprecht-Karls-Preis, Wal-     österreichische Literatur, Literatur und Musik zur
ter-Witzenmann-Preis der Akademie der Wissen-         Zeit der Wiener Klassik.
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